Gibbs und Curtis kamen gerade noch rechtzeitig an Deck, um zu beobachten, wie Anamaria zu Boden ging, dicht gefolgt von dem schwarzhaarigen Mann, der vor ihr gestanden hatte. Ungläubig blieben sie stehen, ehe Leben in ihre Körper zurückkehrte und sie zu Anamaria und Jack eilten.

Jack wälzte den bewusstlosen Piraten zur Seite. Seine Hände zitterten. Blut. Blut am Dolch des Piraten. Ihr Blut!
„Anamaria?" Vorsichtig suchte er die Verletzung. Er schluckte schwer. Das Hemd der dunkelhäutigen Frau war bereits blutig. Jack keuchte auf, als er die Wunde sah. Eine scheinbar tiefe Stichwunde befand sich an ihrer Seite. „Nein!" Mühsam blinzelte er die Tränen weg, strich ihr die Haare aus der Stirn.
„Mistkerl!", flüsterte Anamaria plötzlich. „Du wolltest dich also verpissen und mich mit dem Kind sitzen lassen?" Ein schwaches Lächeln zog sich über ihre Lippen. „Aber nicht mit mir, Jack Sparrow. Nicht mit uns." Langsam schloss die Verwundete die Augen. Ihre Hand lag nunmehr an ihrer Seite, direkt über der Wunde.
„Captain. Captain Jack Sparrow, wenn ich bitten darf.", flüsterte Jack leise. Sie lächelte. Panikartig sah Jack sich um. „Habt ihr Tocks an Bord?", rief er Gibbs zu.
„Wo sollten wir ihn denn sonst haben? So einen Medikus schmeißt kein Seemann über Bord!", knurrte der grauhaarige Mann.
„Gut." Damit hob er Anamaria hoch und machte Anstalten, das Schiff zu verlassen.
„Sollten wir sie nicht lieber hier lassen und Grape hierher bringen?", warf Curtis da plötzlich ein. Jack wandte sich halb um und zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich lasse sie jetzt nicht einfach auf den Planken liegen und es könnte viel zu lange dauern, bis er hier ist. Nein. Ich bringe Anamaria selbst zu ihm. Ich hoffe mal, ihr habt soweit gedacht, nicht ausgerechnet unseren besten Schiffsarzt in den Kampf zu schicken..."
„Jack, was denkst du von mir. Los! Er wartet in der Mannschaftskabine auf die Verletzten." Jack nickte und ging weiter, blieb jedoch erneut stehen. „Fesselt und knebelt den Kerl. Dann bringt ihn an Bord der Pearl, in das dreckigste Verlies, das wir da unten haben. Aber passt auf! Er darf nicht entwischen. Und den Knaben dort drüben bringt ihr bitte auch möglichst rasch auf die Pearl. Er braucht ebenfalls einen Arzt." Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er sich nun auf den Weg zum Schiffsarzt.

Unglücklicherweise musste er die verwundete Frau in seinen Armen dazu erst mal von Bord der Greyhound hinüber auf die Broken Heart, hindurch durch das Kampfgetümmel und dann noch auf die Black Pearl, die auf der anderen Seite der Heart ankerte, schaffen. Keine leichte Aufgabe.
Zum Glück war Anamaria jedoch noch weit genug ansprechbar, dass sie auf Jacks Worte reagierte und die Arme um seinen Hals legte, um sich festzuhalten. Mit einer Hand umklammerte Jack das Tau, mit der anderen Hand drückte er Anamaria an sich und hoffte, dass sie ihm nicht hinunterfallen würde. Rasch schwang er sich auf die Broken Heart hinüber und schaffte das sogar ohne Probleme.
Dort angekommen, erwartete ihn eine große Überraschung, denn der Kampf war so gut wie vorüber. Noch ein oder zwei Piraten leisteten Widerstand, die restlichen waren entweder tot oder lagen bereits im Sterben. Ergeben hatte sich wohl keiner von ihnen.
Dank dieser Tatsache gelangte Jack ohne größere Probleme auf die gegenüberliegende Seite der Heart und konnte sich auf die Pearl hinüberschwingen. Rasch brachte er Anamaria hinunter in die Mannschaftskabine und tatsächlich stand dort bereits sein Schiffsarzt bereit und nahm die Verwundete in Empfang.
„Was ist passiert?"
„Dolchstich. Keine Ahnung, wie tief und wie genau... ich stand hinter dem Angreifer, als das passiert ist."
„Okay."
„Tocks?"
„Aye, Captain?"
„Sie ist schwanger."
„Heiliges Kanonenrohr. Schöne Scheiße!"
„Kann ich dir was helfen?"
„Nein. Geh lieber, Jack. Du würdest nur im Weg stehen. Ich hab hier alles, was ich brauche."
Jack zögerte noch einen Moment, beschloss dann aber, dass er lieber nicht im Weg stehen wollte, denn schließlich lag ihm daran, dass Anamaria die bestmögliche Versorgung erhielt. Er nickte Tocks kurz zu, drückte der bewusstlosen Frau einen Kuss auf die Stirn und verließ den Raum, ehe sein Nervenkostüm noch komplett zerriss und er vor dem Schiffsarzt die Fassung verlor.

Jack war zum Heulen zu mute. Einfach nur zum Heulen. Er hätte brüllen und toben mögen, machte sich und alle dafür verantwortlich, was geschehen war und hätte Duncan Blackrose dafür am liebsten in seine Einzelteile zerlegt. Doch all das konnte Anamaria im Moment nicht helfen und das einzige, was Jack blieb, war die Hoffnung, dass die wissenden Hände seines Schiffsarztes einmal mehr Wunder wirken konnten und Frau und Kind den Angriff unbeschadet überstanden.


Nein, ich kündige jetzt nicht an, dass die Story nicht weitergehen wird! (wie wird fortgesetzt!)

So und bevor ihr mich jetzt grillt, vierteilt, steinigt, aufhängt oder sonstige lustige Foltermethoden an mir ausprobiert:

ES TUT MIR LEID!

Das hier ist noch der Beginn von Kap 31, den ich vor England zu Papier gebracht habe. Wie in der Bio auf angegeben, hab ich Deutschland für ein Jahr verlassen und das leider ohne meinen Computer. Später hatte ich zwar nen Computer, aber die Greyhound lag in Deutschland herum und ich hätte auch nicht die Zeit gefunden, um daran wirklich weiterzuarbeiten… Jetzt bin ich zurück (nicht erst seit Gestern, wie ich gestehen muss) und durch die einjährige Zwangspause hab ich leider keinen peil mehr, was ich hier alles geschrieben hatte… Aber keine Panik: ich sollte es wohl innerhalb des nächsten Monats trotz allem schaffen, die 30 vorherigen Kapitel zu lesen und dann kann ich den Faden wieder aufgreifen und es geht endlich an der Greyhound weiter.

Ich bitte noch mal vielmals um Entschuldigung, aber leider konnte ich an der Situation nicht viel ändern. Allen, die so viel Geduld mit mir hatten (und noch haben) sage ich hier schon mal ein großes DANKE! Und all denen, die schwer enttäuscht das Interesse an dieser Geschichte verloren habe, noch ein weiters „Entschuldigung"!

In diesem Sinne: ich mach mich an die Arbeit!

Eure Amancham