Disclaimer: Alles JK Rowling, nix mir... Leider... naja... ich will hiermit auch kein Geld verdienen!
Here I am again! Ich hoffe, ihr habt die Story nicht vergessen, nur ich hab ein bisschen länger gebraucht mit diesem Kapitel... Nuja... ein Reviewchen für mich+liebguck+

DaNkE aN: Raona, Mmmel, und besonders teddy172, für den netten Hinweis+grins+ mal sehen, obs was bringt +lach+

But now: Here we go!

Kapitel5:

Lange schlief er allerdings nicht. Das lag hauptsächlich daran, dass er mal wieder träumte. Er träumte eigentlich jedes Mal wenn er schlief, mal schlimmer, mal so, dass er sich hinterher nur vage daran erinnerte. Aber er träumte sehr intensiv, so intensiv, dass er inzwischen immer einen Schweigezauber um sein Bett legte, damit er Ron und die anderen nicht weckte, wenn er mal wieder schreiend aufwachte.
Dessen war er sich auch bewusst gewesen, als er eingeschlafen war, mit ein Grund, warum er so unruhig geschlafen hatte. Schwer atmend fand er sich schließlich wieder im Abteil, misstrauisch und zugleich besorgt von Hermine und Ron beobachtet. Er rieb sich die Augen um schneller wieder Fuß zu fassen und vergaß dabei ganz die Bandage, die er notdürftig um sein verletztes Handgelenk gewickelt hatte. Hermine bemerkte es sofort. "Was hast du mit deiner Hand gemacht?". Dieser Ton duldete kein Herausgerede. Schnell überlegte sich Harry eine Ausrede, denn inzwischen starrte auch Ron auf den schmutzigen Verband. "Bin die Treppe heruntergestolpert und zwischen die Geländerstäbe gekommen. Aber es is schon wieder viel besser als zu Anfang." Sein gezwungenes Lächeln schien Hermine in keinster Weise zu überzeugen, aber Harry ignorierte ihren fragenden Blick. Sie merkte wohl, dass es keinen Sinn machte, ihn weiter zu drängen und Harry war es nur recht so.
Draußen begann es bereits zu dämmern und Harry dachte mit Grausen an das bevorstehende Abendessen. Er wusste, dass Hermine wollen würde, dass er etwas zu sich nahm, aber gleichzeitig wusste er auch, dass es so enden würde, wie nach jeden Ferien, die er bei den Dursleys verbracht hatte. Über der Kloschüssel...
Seine Freunde wussten dies auch ziemlich genau, sprachen ihn aber nicht darauf an und Hermine war nun einmal davon besessen, ihn wieder aufzupäppeln.

Die Kutschen schaukelten sanft auf das Schloss zu und trotzdem begann es Harry übel zu werden. Am Schloss angekommen ließen sie das Gepäck in den Kutschen, die Hauselfen würden es später in die Schlafräume bringen. In der Großen Halle war es schon brechend voll und die Schüler schnatterten wild durcheinander. Harry war zwar gerade erst fünf Minuten hier, aber er wollte nichts lieber als so schnell wie möglich hier raus. Dieses ganze Gedränge und Geschreie... Es bedrängte ihn und er spürte, wie seine Luft knapp wurde. Das war ihm bisher noch nie passiert... Warum auf einmal? Schnell sah er zu, dass er an seinen Platz am Gryffindortisch kam und sich wieder beruhigte.
Diesmal kehrte rasch Ruhe ein, als der Schulleiter sich erhob. Harry sah nicht zu ihm, er konnte dieses Gesicht nicht mehr sehen, dieses verfluchte Zwinkern in den Augen, welches er auch beibehalten würde, wenn er einem eine wahre Hiobsbotschaft überbrachte.

"Herzlich Willkommen zurück! Wie ich vor den Ferien gesagt habe, die Schutzwälle sind alle wieder intakt und so könnt ihr unbesorgt schlafen. Aber zuvor sollten wir alle etwas essen, schließlich war es für die meisten wahrscheinlich ein harter Tag."
Harry konnte nur mit Mühe ein abfälliges Schnauben unterdrücken. Wenn dieser alte Tattergreis nur wüsste, wie richtig er damit lag...

Inzwischen war das Essen vor ihnen auf den langen Tischen erschienen und die anderen Schüler begannen sich die Teller damit vollzuladen, so auch Ron und Hermine. Misstrauisch beäugte Hermine ihn und meinte dann etwas harsch: "Du solltest auch dringend etwas essen. Du siehst nicht gut aus..." Harry wusste, dass sie ihm nicht zu nahe treten wollte und dass er absolut abgemagert aussehen musste, aber er wollte nichts essen. Doch Hermine blieb hartnäckig. "Iss wenigstens ein bisschen, ja? Mir zuliebe..." Bittend sah sie ihn an. Seufzend nickte er und tat sich etwas Minestrone auf den Teller. Doch schon nach dem ersten Löffel merkte er, dass er nichts essen sollte. Trotzdem zwang er sich dazu den ganzen Teller zu leeren und anschließend so auszusehen, als ginge es ihm gut. Doch innerlich brach ihm schon der Schweiß aus. Noch während die restlichen Schüler zuende aßen, erhob sich Dumbledore und richtete das Wort an die Schule. "Lasst euch nicht von mir stören, ich will nur einige Dinge bekannt geben. Erst einmal einen großen Dank an die Lehrerschaft, die so tatkräftig dabei mitgeholfen hat die Schutzwälle wieder zu erneuern." Die Schüler, die nicht gerade aßen, applaudierten anerkennend. "Dann will ich hiermit noch bekannt geben, dass bis auf weiteres sämtliche Hogsmeadebesuche gestrichen sind. Ab 21 Uhr hat jeder in seinem Gemeinschaftsraum zu sein. Das war es auch schon. Ich wünsche euch allen eine Gute Nacht." Allgemeines Gemurmel und der Geräuschpegel stieg, als die ersten Schüler die Halle verließen. Auch Harry stand auf, nickte Hermine und Ron rasch zu und verschwand dann fast fluchtartig aus der Halle. Ein graues Augenpaar sah ihm nachdenklich nach.

Hermine und Ron wollten gerade auch die Halle verlassen, da hielt Snape auf sie zu. Ohne Umleitung kam er zum Punkt. "Wo steckt Potter? Ich muss ihn sprechen!" Keiner der beiden gab eine Antwort, doch Snape bemerkte sehr wohl die Blicke, die sie austauschten. Schließlich meinte Hermine: "Er fühlt sich nicht wohl und ist schon früher gegangen..." Snape schnaubte abfällig und zischte: "Dann soll er sehen, dass es ihm schnell wieder besser geht, er soll sich gefälligst bei mir melden! Und er sollte eine gute Entschuldigung parat haben." Damit wandte er sich um und verschwand in den Schülermengen. Hermine und Ron sahen sich besorgt an und machten sich dann auf den Weg nach oben.

"Vielleicht solltest du mal nach ihm schauen...?", meinte Hermine etwas besorgt, als Harry nach einer Stunde immer noch nicht im Gemeinschaftsraum aufgetaucht war. Ron war ebenfalls in Gedanken bei Harry gewesen. "Ja, aber wie soll ich ihn finden, er könnte in jedem einzelnen Waschraum sein... Am besten, wir warten einfach." Hermine seufzte. "Ja, du hast Recht... Er sieht schlimm aus, oder? Ich glaube, so heftig war es bisher noch nie." Ron nickte geistesabwesend. Er machte sich wirklich Sorgen um seinen besten Freund und er war sich sicher, das er nicht 'die Treppe herunter gefallen war', denn warum war er dann nicht direkt zu Madam Pomfrey gegangen. Da war noch mehr. Er musste unbedingt mit ihm reden.
Doch auch im Laufe des Abends kam Harry nicht in den Gemeinschaftsraum und irgendwann gaben Hermine und Ron auf und gingen zu Bett, nicht ohne Harry eine Nachricht zu schreiben. Beide wussten, dass sie Harry nicht finden würden, wenn dieser vorhatte, nicht gefunden zu werden und wenn sie einen Lehrer informieren würden, würde Harry unglaublich sauer sein, denn er wollte unter keinen Umständen, dass noch jemand außer den Beiden bescheid wusste.

Harry indessen hatte sich in den Raum der Wünsche geflüchtet, der einzige Raum in dem er ungestört war. Er saß auf den Kacheln, hielt sich die Rippen und unterdrückte beständig ein Würgen. Die letzte Stunde hatte er fast ununterbrochen über der Schüssel gekniet. Es war jedes Mal das gleiche und doch hatte er noch gedacht, er hätte es dieses Jahr schon hinter sich gehabt. Ein neuer Würgreiz zwang ihn wieder über die Schüssel und er begann seinen ohnehin überreizten Magen erneut zu verkrampfen. Das würde eine lange Nacht werden, dachte er bitter.

Severus Snape patroullierte ein letztes Mal die Korridore. Es gab immer noch genug Schüler, die die Sicherheitsmaßnahmen nicht ernst genug nahmen. Er hatte gerade eben noch ein paar Hufflepuffs mit Strafarbeit in ihre Gemeinschaftsräume geschickt. Aber ihm ging immer die Unterhaltung mit diesen unfähigen Gryffindors im Kopf herum, Potter hätte sich nicht wohl gefühlt, hatten sie gesagt. Aber er hatte an ihren Blicken bemerkt, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Nicht umsonst war er ein Meister der Legilimentik. Natürlich hatte er sie nicht angewandt, aber er wusste fast immer, wenn er angelogen wurde.
Aber was war mit Potter? Ihm war schon aufgefallen, dass der Junge nicht wirklich gesund aussah, aber das hatte wahrscheinlich einen eher stupiden Grund. Vielleicht hatte er die gesamten Ferien gefaulenzt und war nun von der Resie erschöpft. Ja, so musste es sein. Morgen würde er ihm ohnehin Rede und Antwort stehen müssen. Aber nun war es auch für ihn Zeit in seine Quartiere einzukehren. Morgen war wieder Unterricht...

Es war früher Morgen, als Harry den Schlafsaal betrat. In etwa drei Stunden würde der Unterricht beginnen und Harry wollte noch einmal durch seine Mitschriften schauen, bevor er sich in den Unterricht begab. So saß er im Gemeinschaftsraum und ging alle seine Notizen nochmal durch. Erst als er erste Zeichen des Erwachens vernahm, machte er sich auf in den Schlafsaal der Jungen. Als er die Treppen hochlief, wurde ihm leicht schwindelig und er musste sich an der Wand abstützen. Nachdem der Schwindel sich gelegt hatte, betrat er den Schlafsaal und sofort kam ihm ein besorgter Ron entgegen.
"Hey, Alter... Alles soweit in Ordnung? Herm und ich haben uns wirklich Sorgen gemacht..." Mit einem schiefen Grinsen meinte Harry nur kurz: "Das tut mir leid, aber ich brauchte Luft. Ich geh jetzt noch duschen und so... Geh ruhig schon vor!" Ron sah ihn besorgt an, aber ging dann doch ohne eine weitere Bemerkung zur Tür. Er war schon fast draußen, als er sich doch noch einmal umdrehte. "Ach, da war doch noch was... Snape hat nach dir gefragt, du sollst dich umgehend bei ihm melden. Was er wollte, weiß ich auch nicht..." Dann verließ er den Raum. Hary sah ihm in Gedanken versunken hinterher. Er war sich ziemlich sicher, dass es um seine Okklumentikstunden ging, aus einem anderen Grund würde Snape wohl kaum nach ihm schicken lassen. Nach einigen weiteren Sekunden wandte er sich ab und begab sich in die Duschen.

Er betrat die Große Halle erst kurz vor Beginn des Unterrichts, so dass er nichts essen musste, schließlich hatte er ja kaum noch Zeit. Er kam gut durch mit seiner Tour und Hermine und Ron sprachen ihn auch kaum auf sein höchstwahrscheinlich nicht wirklich gesundes Aussehen an. So machten sie sich einfach auf zum Unterricht.
Sie hatten heute Doppelstunde Verteidigung mit dem neuen Lehrer, Professor Duran. Er war ein recht passabler Lehrer, nicht allzu auffällig, höflich und auch der Unterricht konnte sich sehen lassen. Wenn es nach den Gerüchten der Schüler ging, war er ein ehemaliger Schüler von Beauxbatons. Harry fand den Unterricht nicht sonderlich spannend, aber alles war besser als dieses Desaster letztes Jahr. Zur Zeit nahmen sie eine Reihe Flüche und ihre Gegensprüche durch, da aber Harry dies alles schon in Büchern gelesen hatte, dämmerte er den Vormittag nur so vor sich hin. Professor Duran nahm ihm das nicht sonderlich übel, sonst bewies er ja auch, dass er den Stoff verstand.
Nachdem die Stunde vorüber war hatten sie eine Freistunde, weil Professor Sprout sich um einige verletzte Pflanzen kümmern musste und so konnten sie tun, was immer sie wollten. Harry ging in die Bibliothek und las, eigentlich wie immer, nur dass er dieses Mal ein sehr ungutes Gefühl im Magen hatte. Aber er wusste, dass es nicht nur an seinem Essproblem lag, sondern auch an dem bevorstehenden Gespräch mit Professor Snape. So wie er sich das vorstellen konnte, war der Professor wahrscheinlich mehr als nur schlecht gelaunt. Er hatte wahrscheinlich eine MÖRDERISCHE Laune... Harry konnte nur auf sein Überleben hoffen. Andererseits, was würde es ihn stören... Er hatte keine selbstmörderischen Gedanken, ihm war es schlichtweg egal... Er hatte auch beschlossen, nicht zu Madam Pomfrey zu gehen, denn sie würde ihn fragen, was passiert war und würde ihm seine Lügen nicht abkaufen. Aber er wollte unter keinen Umständen zugeben, wie es bei seinen Verwandten zuging. In der Mittagspause würde er zum Büro des Zaubertrankprofessors gehen. Je länger er es jetzt noch aufschob, desto aggressiver würde der Lehrer wahrscheinlich werden.
Doch bevor er es endlich hinter sich bringen konnte musste er noch zum Mittagessen in die Große Halle. Und er konnte sich im Moment nichts vorstellen, was seine Laune noch tiefer sinken lassen konnte.
Als er die Halle betrat und sich neben Ron und Hermine fallen ließ, schob ihm die Braunhaarige ohne viel drumherum einen Teller mit Fleisch und Kartoffelbrei zu. Harry seufzte leise, was ihm einen von diesen 'Du kommst nicht daran vorbei'-Blicken von Hermine einbrachte. Also begann er halbherzig den Kartoffelbrei zu vertilgen, das Fleisch beachtete er nicht, ihm wurde schon allein vom Gedanken etwas kauen zu müssen schlecht. Das war das Gute an Kartoffelbrei, man merkte kaum, wenn man ihn aß. Während Hermine sich über den Arithmantikunterricht ausließ und Ron sich schon etwas genervt an Seamus wandte, um mit ihm über Quidditch zu streiten, brachte Harry es schließlich fertig, den gesamten Teller bis auf das Fleisch leer zu essen. Doch danach war ihm mehr als flau, denn nicht nur die Tatsache, dass er jetzt etwas gegessen hatte, machte ihn unruhig. Das Essen war nun zuende, er hatte keinen Grund mehr, das Gespräch mit dem Professor für Tränke länger aufzuschieben.
Als er aufstand, wallte eine neue Welle der Übelkeit über ihn hinweg, doch er schaffte es noch Hermine und Ron Bescheid zu sagen, dass er zu Snape ging, dann verließ er die Halle. Bevor er sich in die Höhle des Löwen (oder besser der Schlange) begeben musste, hatte er noch ein dringendes Date mit der Toilette.

Mit pochendem Herz und zittrigen Fingern klopfte er an die Tür des Büros. Ein harsches "Herein!" erklang und er öffnete die Tür und trat ein.
"Ahh, Potter, sind Sie endlich wieder in der Verfassung mich anzutreffen, ja?". Harry verkniff sich jegliche Antwort, es würde ohnehin zu nichts führen und meinte einfach: "Sie wollten mich sprechen, Sir?" Sein Magen fuhr fort zu rebellieren und er hoffte eindringlich, dass ihn nicht jetzt eine weitere Übelkeitsattacke treffen würde. Fahrig wollte er die Hand zu seinen Haaren heben, doch als der Schmerz promt einsetzte, unterließ er es lieber.
"Ja, in der Tat wollte ich das." Eindringlich musterte Snape den Jungen. Ihm war die Geste gerade nicht entgangen. Davon abgesehen sah er wirklich schlecht aus, blass und schien auch nicht wirklich sicher auf seinen Beinen. "Darf man fragen, was Sie so wichtiges zu tun hatten, dass Sie meinem Aufruf gestern nicht folgen konnten?", fragte er scharf. Er realisierte, wie der Junge leicht zusammenzuckte und wartete auf die Antwort, die etwas verzögert folgte. "Es ging mir nicht gut", meinte der Junge vorsichtig. "Aahja... Es ging Ihnen also nicht gut, ja?" Harry wurde langsam wütend. Er hatte gute Lust, sich umzudrehen und einfach zu gehen, aber ihm war klar, dass das nicht wirklich eine seiner besten Ideen war. Also zog er es vor, einfach weiterhin zu schweigen und zu warten, bis der Professor zum eigentlichen Punkt kam. So wie er Snape einschätzte, musste er wohl nicht sehr lange warten.
"Wie Sie sich sicherlich schon haben denken können, hoffentlich, geht es um Ihre Okklumentikstunden. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich Sie ab jetzt jeden Dienstag und Freitag in meinem Büro erwarte, um Punkt acht Uhr, habe ich mich klar genug ausgedrückt, damit auch ein Gryffindor Ihres Kalibers das versteht?" Harry grub seine Fingernägel in seine Handfläche um nichts Dummes zu tun und nickte nur stumm. "Gut, das war alles. Sie können gehen!" Und damit wandte sich Snape wieder seinen Pergamenten auf dem Schreibtisch zu. Harry verließ rasch den Raum.

Als er das Schließen der Tür vernahm, ließ Severus die Papiere sinken. Was war mit dem Jungen los? Er hatte weder etwas typisch Gryffindor-impulsives geantwortet und ihm somit erlaubt, ihm Punkte abzuziehen, noch in irgendeiner anderen Weise etwas getan, was Severus erwartet hätte. Und sein Zustand war wirklich alles andere als gesund gewesen. Er war weiß wie eine Leiche gewesen und was war mit seiner Hand geschehen? Es wäre wahrscheinlich besser, wenn er diesen Jungen in nächster Zeit im Auge behalten würde. Und heute Nachmittag konnte er sogleich damit beginnen, die Sechstklässler hatten heute Tränke.

Auch Harry war sich dessen bewusst, obwohl es ihm lieber gewesen wäre, sich den Rest des Nachmittags zu verkrümeln. So machte er sich nur tief mit seinem Schicksal hadernd auf den Weg in die Kerker, um seinem Lieblingsunterricht beizuwohnen. Er lächelte grimmig... Eventuell wäre Zaubertränke sogar zu einem seiner Lieblingsfächer geworden, aber mit diesem Lehrer - Unmöglich!
Auf dem Weg nach unten traf er auf Hermine und Ron, die sich anscheinend noch mehr Sorgen um ihn gemacht hatten.
"Was wollte Snape denn von dir, Harry?", fragte Hermine besorgt. Harry zuckte nur die Schultern und meinte: "Außer mich wie üblich zu beleidigen? Mir die Termine für den Unterricht geben, ihr wisst schon", er wurde leise, "Okklumentik...". Sie betraten den Klassenraum und suchten sich Plätze in den hinteren Reihen. Harry sah sich ein bisschen gehetzt um, diese tiefen Decken und beängstigenden Wände beunruhigten ihn zutiefst und gleichzeitig hasste er sich für diese Schwäche. Aber er vermutete, jemand der einen Großteil in seinem Leben in einem kleinen Schrank verlebt hatte, würde automatisch Probleme mit Klaustrophobie bekommen. Nichts desto trotz war es eine Schwäche und eigentlich durfte er, der zukünftige Retter oder Verlierer der Welt keine solchen haben.
Als er den Blick nach vorne richtete, bemerkte er Malfoy, der soeben zur Tür hereingekommen war. Flüchtig bildete er sich ein, dass Malfoy ihm einen Blick zugeworfen hatte, aber der Gedanke verschwand so schnell, wie er gekommen war.
Snape rauschte in den Raum, blaffte ein paar Gryffindors an und begann mit dem Unterricht. Harry erledigte alles, so gut er es schaffte, doch mit nur einen funktionstüchtigen Hand brauchte er um einiges länger als sonst.
Gerade als Snape auf ihn zuhielt und Harry sich schon duckte ob der nahenden Standpauke, gab es einen lauten Knall und schwarzer Rauch stieg auf von Nevilles Kessel. Unglücklicherweise saß dieser direkt vor Harry, so dass dieser den gesamten Rauch ins Gesicht bekam. Vor Schreck hielt er die Luft an, was auch wohl das Beste in dieser Situation war, aber der Rauch kitzelte in seiner Nase, so dass er niesen musste und zugleich Luft holte, was er besser nicht hätte tun sollen. Sofort begann er zu husten und hielt erneut die Luft an, so schmerzhaft das Kratzen im Hals auch war.
Snape wedelte wütend mit seinem Zauberstab und der Rauch verschwand. "LONGBOTTOM! Können Sie nicht EINMAL in Ihrem Leben für fünf Knuts nachdenken? Ist Ihnen nicht klar, dass man die Wollsteinwurzel erst NACH dem Hinzugeben der Florfliegen hinzufügt?" Wie ein begossener ängstlicher Pudel stand Neville neben seinem inzwischen leeren Kessel, der überraschenderweise ausnahmsweise nicht geschmolzen war und zuckte hin und wieder unter den harschen Worten des Lehrers zusammen.
Harry hatte üble Kopfschmerzen, der Rauch war alles andere als angenehm gewesen, doch zumindest musste er nicht mehr husten.
Wenige Minuten später entließ Snape die Klasse, natürlich erst nachdem Proben des Tranks abgegeben wurden, auch wenn sie nächste Stunde an dem Trank weiterarbeiten sollten, er brauchte mehrere Tage bis zur Fertigstellung.

Hastig packte Harry seine Sachen zusammen und verschwand aus dem Kerker, noch bevor Ron oder Hermine etwas sagen konnte.
Auch Draco war dies aufgefallen und aus einem ihm unerfindlichen Grund räumte er ebenfalls rasch zusammen und folgte dem Gryffindor instinktiv. Er wollte wissen, was mit ihm passiert war!
Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg aus den Kerkern. Er konnte Potters Schritte hören, doch plötzlich wurden sie langsamer und verstummten dann vollkommen. Rasch folgte Darco weiter.
Als er um die Ecke bog erspähte er Harry. Dieser schien momentan nicht wirklich sicher auf seinen Beinen zu stehen. Er wankte und stützte sich dann an der nächsten Wand ab. Draco kam näher und blieb neben dem keuchenden Gryffindor stehen. Ausgesprochen erschrocken sah er in das kalkweiße und vor Schmerz verzerrte Gesicht und fragte sich abermals, was mit Potter geschehen war. Jener schaute ihn mit verschleiertem Blick an und murmelte: "Malfoy...". Dann verdrehten sich seine Pupillen und er sackte in sich zusammen. Geschockt konnte Draco nur reflexartig zugreifen und so den Goldjungen vor einem sicher schmerzhaften Kontakt mit dem Boden bewahren. 'Na Klasse...', dachte Draco und sah auf den in seinen Armen liegenden Gryffindor herab. Was sollte er jetzt tun? Hier liegenlassen ging schlecht, das wäre mehr als unmenschlich und entgegen der öffentlichen Meinungen hatte Draco ein Herz. Aber ihn selbst zur Krankenstation zu bringen? Würde das nicht so wirken, als hätte er ihn so zugerichtet? Aber ein Blick auf das ausgezehrt wirkende und bleiche Gesicht machte alle Zweifel zunichte. Nun musste er eben über seinen Schatten oder auch Stolz springen und für jemand anderen handeln. und wenn dies nunmal sein eigentlicher offizieller Erzfeind war.
Entschlossen hievte er den mageren Körper des Schwarzhaarigen hoch und machte sich mit ihm auf seinen Armen auf den Weg zur Krankenstation.