So, ihr Lieben, ein paar neue Kapitel. Und es wird auch noch weniger tragisch, wenn Darcy und Lizzie nach Pemberley zurückkommen, das verspreche ich euch schon mal. Erstmal treffen wir hier wieder auf Wickham und Lydia. Naja, und dann passiert einiges in Sachen Kittie und Mr. Johnson, besser gesagt: Mr. Bennet trifft diesbezüglich eine Entscheidung. Welche werdet ihr sehen. Danke übrigens für eure Reviews, hierund im JaneAustenForum, wir freuen uns sehr darüber, spreche da mal für uns beide. Es könnten aber noch mehr sein, deshalb wenn ihr diese Geschichte hier lest, lasst uns auch eure Meinung dazu wissen. Und ansonsten wünschen wir euch viel Spaß der Fanfiction!
Kapitel 20:
Der Tag der Beerdigung von Mrs. Bennet kam schnell, schneller als ihre Töchter sich von ihrer Mutter verabschieden konnten, und damit auch Wickham und Lydia.
Lydia machte wie immer ein großes Getue um sich selbst und ihre Trauer, so dass selbst Kittie nicht verstand, wieso Lydia einmal so etwas wie ein Vorbild für sie gewesen war. Wickham hingegen schien von allem relativ unbewegt und der einzige Grund, wieso er seine Gattin begleitet hatte, schien der zu sein, dass er Bingley und Darcy um Geld anbetteln wollte. Lizzie, die wusste, wie unangenehm ihrem Ehemann jede Begegnung mit Wickham sein musste, versuchte allzu häufige Treffen zwischen den beiden zu verhindern. Aber das war nicht der einzige Grund, wieso ihr Wickhams Anwesenheit auf Longbourn unangenehm war. Sie befürchtete ständig, dass er die Lüge ihrer Ehe durchschauen würde, und tatsächlich bemerkte sie, dass er sie häufig beobachtete. Sie fühlte sich, als könnte er in ihre Seele sehen und dabei nicht wohl.
Während der Predigt konnte sie auch deswegen kaum ihre Gedanken auf das konzentrieren, was der Pfarrer ihnen an Trostworten zusprach. Sie war zu sehr mit ihrer Trauer beschäftigt, mit Grübeleien, wie sehr ihr ihre Mutter fehlen würde, um mutmachende Worte annehmen zu können. Außerdem fühlte sie sich unter ständiger Beobachtung durch ihren Schwager und daneben lenkte sie noch die Sorge um ihren Schwestern und ihren Vater ab. Kittie schluchzte während der ganzen Zeremonie und Mary und Mr. Bennet starrten in Einmütigkeit ins Leere. Lizzie wünschte sich, sie könnte ihrer Familie Trost geben, aber leider spürte sie selbst kaum Trost oder Hoffnung, die sie hätte weitergeben können. Zwar waren da die stützenden Arme ihres Gatten - denn Fitzwilliam hielt sie während der ganzen Trauerfeier beschützend in seinen Armen - aber Trost konnte ihr das kaum spenden. Sie hätte nicht nur seine Umarmung, sondern auch seine Liebe gebraucht und diese galt nun einmal nicht ihr, sondern einer anderen.
Doch es gab eine Sache, die Lizzie irgendwie Mut für die Zukunft machte, ein Lied, das gespielt wurde und zu dem ihre Schwester Mary, die ja jedes Kirchenlied kannte, ihre Lippen bewegte. Dieses Lied sprach von der Begegnung mit Gott in allem und trotz allen Leides. Bei diesem Lied kamen Lizzie auch die Tränen, die sie zuvor zurückgehalten hatte, aber irgendwie waren die Tränen eine Befreiung, ähnlich wie auch das Lied in gewisser Weise gleichsam ihre Trauer freisetzte und Trost spendete.
Nearer my God to Thee
Nearer to Thee
Een thou it be a cross
That raiseth me
Still all my songs shall be
Nearer my God to Thee
Nearer my God to Thee
Nearer to Thee
There let a way appear
Steps unto heaven
All that thousandths me
In mercy given
Angels to beckon me
Nearer my God to Thee
Nearer my God to Thee
Nearer to Thee
Or if on joyful wings
Cleaving the Sky
Sun, Moon and Stars forgot
Upward I fly
Still all my song shall be
Nearer my God to Thee
Nearer my God to Thee
Nearer to Thee
Nachdem das Lied verklungen war, regte sich in Lizzie wieder so etwas wie Hoffung. Vielleicht würde doch alles noch gut werden. Vielleicht war da ja wirklich jemand, der sich um sie sorgte und auf sie aufpasste.
Bei der anschließenden Beerdigungsfeier spürte Lizzie jedoch wieder Wickhams ständig wachsame Augen auf sich und fühlte erneut den ganzen Druck, der auf ihre Seele lastete. Wickham erkannte offensichtlich, dass sie unglücklich war und wollte dem Grund dafür nachgehen. Hier gab es eine Gelegenheit Unfrieden zu stiften und die wollte er nutzen. Und so kam er plötzlich auf Lizzie zu und fragte: „Wie geht es dir, liebe Schwester? Du siehst so erschöpft aus."
Lizzie lächelte höflich zurück und wich einer klaren Antwort aus, indem sie bloß entgegnete: „Ich habe gerade meine Mutter verloren und ich bin schwanger. Ist das kein Grund erschöpft auszusehen?"
Wickham lächelte zurück: „Natürlich ist das ein Grund, aber ich mache mir Sorgen um dich, meine liebe Schwester." Er hielt einen kurzen Moment inne: „Ich habe von deinem Zusammenbruch gehört und wollte mich nur erkundigen, ob es dir besser geht."
„Ja, es geht mir besser", erwiderte Lizzie ruhig. Sie hoffte bloß, dass Wickham sie endlich in Ruhe ließ und nicht weiter in sie drang. Sie warf einen kurzen Blick zum anderen Ende des Raumes, wo sich Fitzwilliam mit Mr. Bingley und ihrem Vater unterhielt. Hoffentlich sah Wickham nicht, dass etwas zwischen ihnen nicht stimmte. Doch Wickham hatte eine erstaunliche Menschenkenntnis und erkannte den besorgten Blick Lizzies sofort. „Du bist nicht glücklich, liebe Schwester", stellte er fest und fuhr, bevor Lizzie widersprechen konnte, fort: „Du liebst ihn, soviel ist klar, aber er ist kein einfacher Mann, habe ich nicht Recht?"
Lizzie drehte sich erbost zu Wickham um. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst", wies sie ihn in seine Schranken.
„Wirklich nicht?", wollte Wickham mit einem unverschämten Grinsen wissen, „Ich denke, du verstehst mich sehr gut. Er hat dir jetzt schon dein Herz gebrochen, meine Liebe, und das weißt du auch." Lizzie machte den Mund auf, um zu protestieren, aber sie konnte mit einem Mal nicht mehr lügen.
„Ja, ich sehe schon", meinte Wickham mit gespieltem Mitgefühl. Hier hatte er mitten ins Schwarze getroffen. Vielleicht könnte er das noch einmal schaffen. Wenn er Darcy seine Ehe vergiften könnte, wäre das mehr wert als alles Geld dieser Welt, denn er wusste, dass Darcy Lizzie mehr bedeutete als irgendein Mensch auf dieser Welt. Wenn er es nur schaffen könnte, sie einander zu entfremden, Lizzies schon bestehende Zweifel zu bestärken…
„Er ist einfach nicht fähig zu lieben", bemerkte er analysierend und korrigierte sich nach einem unverständlichen Blick Lizzies, „ich meine, er ist einer dieser Menschen, die nur einmal lieben können. Und du scheinst nicht die Liebe seines Lebens zu sein, ist es nicht so?"
An dem Flackern in Lizzies Augen konnte er sehen, dass es genau das war, was ihr Angst machte und was zumindest teilweise der Grund für ihren Zusammenbruch gewesen war. Wickham verstand zwar nicht, wie Elisabeth je auf die Idee gekommen war, dass Darcy eine andere lieben könnte, denn dass Darcy seine Ehefrau vergötterte, war mehr als deutlich, aber er war dennoch bereit, ihre Ängste zu schüren. Scheinbar mitfühlend legte er eine Hand auf ihr Schulter und tröstete sie: „Ich weiß, wie du dich fühlst, Elisabeth. Du hoffst immer noch, du könntest Liebe in ihm wecken, Liebe, die er für eine andere empfindet. Aber bitte Lizzie, höre auf meinen Rat: Setze deine Hoffung nicht auf das Unmögliche, ich kenne ihn und ich weiß: Er ist ein Mensch, der nur einmal in seinem Leben liebt. Er wird dich niemals so lieben wie sie. Es ist besser, du findest dich damit ab!"
Lizzie spürte, wie sich alles um sie zu drehen begann. „Beherrsch dich", befahl sie sich selbst, aber ihr verletzter Gesichtsausdruck musste wohl zu offensichtlich gewesen sein, denn Wickham meinte erneut: „Es tut mir leid!", bevor er an die Seite seiner Gattin zurückkehrte.
Lizzie selbst blieb reglos stehen, sie spürte den fragenden Blick Darcys auf sich, wagte aber nicht seinem Blick zu begegnen. „Reiß dich zusammen", sagte ihr Verstand, aber ihr Herz fühlte nur den Schmerz.
Nachdem Wickham Lizzie erfolgreich davon überzeugt hatte, dass Darcy eine andere Frau liebte, ließ er sich nicht nehmen, auch noch in Darcys Herz Zweifel zu streuen. Er sprach diesen abends nach dem Essen an. „Hey, Darce." Dieser schaute Wickham ungehalten an: „Du bekommst kein Geld von mir Wickham."
„Es geht nicht um Geld", teilte Wickham ihm mit, „es geht um Elisabeth." Zufrieden beobachtete Wickham den Schock, der sich in Darcys Gesicht breit machte.
„Du hast kein Recht sie so zu nennen", stieß Darcy zwischen zusammengebissenen Zähnen wütend hervor.
„Sie ist faktisch meine Schwester, daher kann ich sie nennen, wie ich will", entgegnete Wickham, „Aber darum geht es mir nicht. Sie ist unglücklich, das weißt du sicher." Darcy wusste nicht, worauf Wickham anspielte. Ja, Elisabeth trauerte um ihre Mutter, und ja, sie war unglücklich gewesen in der Zeit ihrer Trennung, aber nun war doch zwischen ihnen wieder alles in bester Ordnung, oder?
Nach einer kurzen Pause widersprach er Wickham: „Lizzie trauert um ihre Mutter, das ist ganz normal, aber ansonsten ist sie vollkommen zufrieden und glücklich."
„Wirklich?", hinterfragte Wickham Darcys Worte, „auf mich wirkte sie eher bedrückt, als ich heute Nachmittag mit ihr sprach, und nicht nur wegen ihrer Mutter. Sie scheint nicht ganz glücklich mit eurer Ehe zu sein."
„Sie ist glücklich mit unserer Ehe", brauste Darcy auf. Was mischte sich Wickham denn in seine Ehe ein? „Es war alles etwas viel für sie in letzter Zeit, die Schwangerschaft, der Tod ihrer Mutter, aber sie liebt mich und ich liebe sie. Ich lasse mir von dir nichts anderes einreden."
Das ist schwerer als ich dachte, überlegte sich Wickham und probierte eine andere Taktik. „Ich bezweifle ja nicht, dass Elisabeth etwas für dich empfindet, dich vielleicht sogar liebt, Darcy, aber sie scheint mir dennoch nicht ganz zufrieden zu sein mit ihrer Rolle als deine Frau. Vielleicht merkt sie jetzt, dass du doch ein schwieriger Mensch bist als sie geglaubt hat, vielleicht spürt sie, dass ihre Gefühle dir gegenüber zwar ehrlich sind, aber nicht so tief gehen, wie die Gefühle einer Ehefrau gehen sollten. Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass du sie nicht glücklich machst, sie nicht wirklich glücklich machen kannst. Sie mag dich, aber du weckst in ihr nicht die Gefühle, die sie gerne fühlen würde. Du kannst sie nicht zufrieden stellen, ob emotional oder körperlich, das weiß ich nicht."
Darcy packte Wickham am Kragen. „Willst du etwa sagen, ich könnte meiner Gattin nicht alles geben, was sie sich von mir wünscht? Willst du etwa sagen, ich kann meine Frau nicht…?", machte Darcy seiner Wut Luft, „Sie ist schwanger, Mann, ich bin also durchaus in der Lage…. Hör mir bloß auf mit deinem trügerischem Geschwafel. Du willst uns nur auseinander bringen. Ich glaube dir jedenfalls kein Wort. Elisabeth ist glücklich mit mir, ich mache sie glücklich. Daran kannst du nichts ändern, Wickham."
Mit diesen Worten ließ er Wickham los und verließ den Raum. Wickham schaute ihm nach. Sein Plan hatte nicht ganz gefruchtet, aber er wusste, dass Darcy seine Worte nicht vergessen würde. Er glaubte ihm jetzt nicht, aber er würde sich bei jedem komischen Blicks Elisabeths daran erinnern. Es würde so was wie ein Stachel in seiner Ferse sein und ihn misstrauisch gegenüber seiner Gattin machen.
An diesem Abend saß Lizzie lange vor dem Spiegel, bevor Fitzwilliam zu ihr kam. Normalerweise war sie schon bettfertig, wenn er zu ihr kam, aber heute hatte sie noch ihr schwarzes Trauerkleid an und hatte gerade einmal die Spangen aus ihrem Haar entfernt, als Fitzwilliam das Zimmer betrat.
Sie hatte sich nämlich nicht beeilt mit Umziehen, sondern nur verzweifelt ihr Spiegelbild angestarrt. Sie war doch hübsch, warum liebte sie William dann nicht? Was war an ihr, dass er sie nicht lieben konnte? Dass er sie nicht lieben konnte wie Marianne? Sie erinnerte sich an Wickhams Worte. War es wahr? Stimmte es, dass William einer dieser Menschen war, die nur einmal ihr Herz verschenken? Gehörte sein Herz alleine Marianne? Und wenn ja, wieso hatte er sie nur geheiratet? Um ihr das Herz zu brechen? Sie verstand ihn einfach nicht.
Plötzlich wurden ihre Gedanken von dem Geräusch der Tür unterbrochen. Sie drehte sich nicht um. Sie wusste, dass es Fitzwilliam war. Sie senkte ihren Blick in ihren Schoß. Wo sollte sie nur die Kraft hernehmen so zu tun als wäre alles normal? Wie konnte sie dieses Schauspiel länger ertragen?
Fitzwilliam trat von hinten an seine Gattin heran. „Was beschäftigt dich, Liebes?", flüsterte er in ihr Ohr und schlang seine Arme um sie. „Nichts", erwiderte Lizzie kühl. Doch das ließ ihr Ehemann nicht gelten: „Ich sehe, dass du dir Sorgen machst, Lizzie, also bitte vertraue mir an, was dich beschäftigt."
„Es war nur ein anstrengender Tag und ich bin einfach müde", wich Lizzie ihm aus.
„Das ist nicht wahr", widersprach ihr Darcy, „komm Lizzie, bitte teile mir doch mit, was dir Sorgen macht." „Ich habe keine Sorgen. Ich bin einfach nur traurig und erschöpft", behauptete Lizzie und stand abrupt auf. Ihr Ehemann verfolgte mit seinen Augen, wie sie sich von ihrer Frisierkommode entfernte und ihr Kleid über ihren Kopf streifte. Er hielt einen Moment inne, als sie sich vor ihm entkleidete. Er begehrte sie immer noch wie am Anfang, aber konnte es stimmen: War seine Liebe ihr nicht genug?
Nein, beschloss er und trat näher an seine Gattin heran, die gerade mit ihrer Hand nach dem Nachthemd griff. „Das brauchen wir heute Nacht nicht, Mrs. Darcy", wisperte er in ihr Ohr, während seine Hände ihren Körper erforschten.
Lizzie befand sich in einer Zwickmühle. Einerseits versprach die Berührung, die Liebe ihres Gatten den Trost, den sie nach dem anstrengenden Tag gebrauchen konnte, sie brauchte seine Umarmung, seine Liebe, doch andererseits wusste sie, dass es nur eine Lüge war, eine Lüge, für die sie eigentlich keine Kraft hatte.
Schließlich überzeugten sie die heißen Küsse, mit denen Fitzwilliam ihren Nacken bedeckte. Sie bemerkte, wie sehr sie sich nach ihm gesehnt hatte und gab nach. Und doch konnte sie Wickhams Worte nicht aus ihrem Kopf verbannen. Als sie nachher schweigend nebeneinander lagen, ihr Kopf an seiner Schulter, während er mit seiner Hand leicht ihren Bauch streichelte, kamen ihr auf einmal die Tränen. Fitzwilliam wischte ihr sanft die Tränen von den Wangen und erkundigte sich, was mit ihr los war. „Mutter", war alles, was sie hervorbringen. Es war zwar nicht das, was sie wirklich quälte, aber sie wusste, Fitzwilliam würde nicht eher Ruhe geben, bevor sie ihm nicht einen Grund für ihre Tränen genannt hätte, und die Trauer um ihre Mutter war eine bessere Antwort als die Wahrheit.
Fitzwilliam zog seine Gattin näher zu sich und strich ihr beruhigend über ihr Haar. „Ich weiß, wie es sich anfühlt einen geliebten Menschen zu verlieren. Du musst deine Mutter sehr vermissen, aber ich bin mir sicher, ihr geht es jetzt besser. Und auch dein Schmerz wird mit der Zeit heilen."
Lizzie musste bei seinen Worten gleich daran denken, an welchen Verlust er denken musste. Leise fragte sie: „Wie war das bei dir? Vermisst du die Menschen, die du…. Ich meine, vermisst du deine Eltern noch sehr?" Sie musste einfach wissen, ob sie darauf hoffen konnte, dass er seine Trauer um Marianne irgendwann bewältigen würde.
„Natürlich, vermisse ich sie, es ist schlimm keine eigene Familie mehr zu haben, aber nun werde ich bald mit dir meine eigene Familie haben. Man muss nach vorne blicken, Lizzie. Ich werde nie aufhören, meine Eltern und…" er brach plötzlich kurz ab. Lizzie wusste an wen er dachte und ihr Herz verkrampfte sich. Wieso musste Marianne nur ständig zwischen ihnen stehen?
„Also, was ich sagen wollte", fuhr Fitzwilliam fort, „meine Eltern werden mir in bestimmten Situationen immer fehlen. Ich vermisse sie noch heute und ich liebe so sehr wie ich sie damals geliebt habe, als sie mich verlassen habe, aber der Schmerz schwindet mit der Zeit. Man erinnert sich nicht mehr so sehr an den Verlust, sondern an die schöne Zeit, die man miteinander hatte. Man wird dankbar für das, was man hatte, und hört auf die Trauer über den Verlust zu nähren. Aber es ist ein lebenslanger Prozess, Lizzie, und du musst dich nicht bemühen immer stark zu sein. Es wird immer Situationen geben, wenn dir deine Mutter schrecklich fehlen wird, aber diese Situationen werden mit der Zeit weniger."
Lizzie schaute William an, er schien gar keine Antwort von ihr zu erwarten und völlig in Gedanken an das versunken, was er selbst damals verloren hatte, als ein Stall abgebrannt war. Er würde diese Marianne niemals vergessen, das wusste sie jetzt, sie schien ihm ebenso wichtig wie seine Eltern zu sein. Sie war seine wahre Liebe und sie selbst war nur eine Frau, die zu heiraten er sich irgendwann später einmal entschieden hatte. Sie merkte, wie ihre Schluchzer lauter wurden, und spürte, wie Fitzwilliam sie daraufhin in seinen starken Armen barg und sie sich an ihn krallte, als hätte sie Angst ihn zu verlieren. Doch in ihrem Herzen war ihr bewusst, dass sie ihn bereits verloren hatte. Sie hatte ihn schon verloren, bevor sie nur die Chance gehabt hatte seine Liebe für sich zu gewinnen.
