Kapitel 23:
Lizzie wurde nur kurz wach, als Fitzwilliam sie aus der Kutsche hob und ins Bett trug. Die Reise nach Pemberley war für sie doch anstrengender gewesen als sie gedacht hätte und obwohl Fitzwilliam darauf bestanden hatte, dass sie häufig Rast machten, war Lizzies Erschöpfung am Ende dieser Reise so groß, dass sie den letzten Tag derselben in einem unruhigen Dämmerschlaf verbracht hatte. Nun jedoch waren sie daheim.
Bevor sie weiterschlief, warf sie einen kurzen Blick auf die Fassade ihres gemeinsamen Zuhauses. „Endlich daheim", flüsterte sie leise, dann fielen ihre Augen wieder zu. In diesem Moment war sie einfach nur glücklich, dass ihre lange Reise zu Ende war, und die unangenehmen Erinnerungen, die sie auch mit diesem Anwesen verband und die sie vor ihrer Abfahrt von Longbourn gequält hatten, waren verschwunden.
Auch Fitzwilliams Freude kannte kaum eine Grenze bei ihrer Ankunft auf Pemberley. Endlich war er wieder zuhause, in ihrem gemeinsamen Heim. Er hoffte, dass hier in Pemberley, das für ihn immer ein Ort des Rückzugs und des Glücks gewesen war, ein Ort, wo er Kraft schöpfte, auch Elisabeth zur Ruhe kommen würde. Hier würde Lizzie ihre Unsicherheit und ihre Trauer angesichts des Todes ihrer Mutter mit seiner Hilfe überwinden. Hier würden sie wieder so glücklich wie am Beginn ihrer Ehe werden, hier würde ihr gemeinsames Kind zur Welt kommen und aufwachsen.
Behutsam trug er seine Gattin hinauf in sein Schlafzimmer, wo er ihr ihr verknittertes Kleid auszog und sie sanft in sein Bett bettete. Nachdem er sich selbst umgezogen hatte, legte er sich zu ihr und zog sie in seine Arme. Er sann darüber nach, wie schön es war, seine Ehefrau in seinen Armen zu halten. Seit ihrer Trennung und Versöhnung konnte er sich nicht mehr vorstellen ihre Anwesenheit auch nur eine Nacht zu entbehren. Wenn er auf ihren regelmäßigen Herzschlag lauschte und spürte, wie sich ihre Brust langsam hob und senkte, verstand er erst, wie sehr Gott ihn beschenkt hatte.
Lizzie wachte am nächsten Morgen schon sehr früh auf. Fitzwilliam hatte beschützend seine Arme um sie gelegt, eine Hand auf ihrem Bauch, eine andere streichelte sacht ihren Hals. Dass er sie sogar im Schlaf streicheln konnte, war ihr unbegreiflich. Sie überlegte, etwas von ihm wegzurücken, aber seine Umarmung war zu angenehm, als dass sie dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt hätte. Sie atmete tief seinen Geruch, vermischt mit dem Geruch der alten Möbel ein. Es war so beruhigend ihn neben sich zu spüren und hier in seinem Bett, in ihrem gemeinsamen Zuhause zu sein. Und dennoch war es nicht wirklich ihr Heim, sie war eine Fremde in Pemberley. Eine andere Frau hatte es eingerichtet, hatte hier gelebt. Das würde sie nie vergessen können.
Lizzie fühlte, wie ihr Magen revoltierte und verließ schnell das Schlafzimmer ihres Gatten. Sie wollte sich nicht schon wieder vor seinen Augen übergeben. Er war zwar beim letzten Mal sehr einfühlsam gegenüber ihr gewesen, aber sie hatte auch noch ihren Stolz und, wenn sie ihm schon ihr Herz schenkte, obwohl er sie nicht liebte, wollte sie wenigstens, dass ihm ihre körperliche Schwäche verborgen blieb. Schließlich wollte sie nicht, dass er sie bemitleidete. Wenn sie sich etwas von ihm wünschte, war es Liebe, aber niemals Mitleid. Darauf konnte sie verzichten.
Darcy bemerkte beim Aufwachen zuerst, dass Lizzie nicht mehr neben ihm lag. "Elisabeth", fragte er verschlafen, während er langsam seine Augen öffnete und das Bett nach seiner Ehefrau abtastete. Aber weder mit seinen Augen noch mit seinen Händen konnte er sie fassen. Das Betttuch war neben ihm aufgeschlagen und Elisabeth verschwunden.
Darcy stand rasch auf und kleidete sich an, um dann an die Zwischentür zu Elisabeths Schlafzimmer zu klopfen. Als ihm nach mehrmaligem Klopfen niemand antwortete, betrat er Lizzies Zimmer einfach. Es war leer.
Lizzie hatte sich, nachdem ihre Übelkeit abgeklungen war, angekleidet und war nach unten ins Musikzimmer gegangen. Sie wusste, wenn sie sich nun zurück ins Bett legte, würde sie nicht wieder einschlafen, sondern nur über ihre Ehe mit Fitzwilliam grübeln. Es war besser sich irgendwie zu beschäftigen. Gedankenverloren ließ sie sich am Klavier nieder. Oben auf dem Klavier lagen die Noten von ihrem Lied, von der Arie, die sie bei ihrem ersten Besuch auf Pemberley gesungen hatte. Selbstvergessen begann sie das Lied anzustimmen. Es war soviel passiert, seitdem sie dieses Lied zum ersten Mal für Fitzwilliam gesungen hatte.
You who have tasted love's mystic spell
What is
this sorrow naught can dispel? (2x)
Fair dame or maiden, none else
may know
My heart o'erladen, why is this so?
What is this
yearning, these trembling fears
Rapturous burning, melting in
tears?
While thus I languish, wild beats my heart,
Yet from
my anguish I would not part,
I seek a treasure Fate still denies,
Naught else will pleasure,
Naught else I prize...I'm ever
sighing,
I know not why, near unto dying, when none are by,
My
hear is riven night, morn and eve,
But ah 'tis heaven, thus, thus
to grieve!
You who have tasted love's mystic spell
What is
this sorrow naught can dispel? (2x)
Lizzie fiel auf, dass dieses Lied nun noch besser zu ihrem Zustand passte als damals. Denn obwohl sie wusste, dass ihr Zusammensein mit Fitzwilliam, ihr Intimität ihr unter den gegebenen Umständen nur Schmerz bereiten konnte, hatte sie lieber diesen Schmerz gewählt als ihn zu verlassen. Sie wusste, sie würde nie wieder vollständig glücklich an seiner Seite sein können, aber um dem Schmerz einer Trennung zu entgehen, wählte sie lieber diesen bittersüßen Schmerz.
Lizzie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, dass Fitzwilliam den Raum betreten hatte und zu ihr ans Klavier trat.
Deshalb war sie auch mehr als nur überrascht, als dieser sich von hinten zu ihr herunterbeugte und ihr ins Ohr flüsterte: "Ich liebe es, wenn du dieses Lied singst. Als du es zum ersten Mal für mich gesungen hast, habe ich zum ersten Mal gewagt zu hoffen, dass du mich nicht beständig hassen wirst, dass du eventuell deine Meinung über mich ändern könntest. Ich werde mich ewig an deinen Blick an diesem Tag erinnern. Ich liebe dich!" Dabei küsste er sanft ihr Ohrläppchen.
Lizzie zuckte zusammen und hörte auf zu spielen. Sie hatte gedacht, sie wäre allein. Wie lange war er schon im Zimmer, wie lange beobachtete er sie schon? Und hatte er die Tränen in ihren Augen bemerkt? Sie hoffte nicht.
"Du brauchst wegen mir, das Lied nicht unterbrechen", erwiderte Fitzwilliam, während er sie von hinten in seine Arme nahm, und fügte leiser hinzu: "Sing doch noch einmal, nur für mich!"
Doch Lizzie klappte das Klavier zu und stand auf. Sie konnte sich nicht vorstellen dieses Lied für Fitzwilliam zu spielen. Sie wusste nicht, ob sie es jemals wieder ohne Tränen und ohne dieses Ziehen in der Magengrube spielen könnte. Und solange sie die Gefühle, die diese Arie bei ihr auslöste, nicht unter Kontrolle hatte, würde sie sie nicht im Beisein ihres Gatten spielen.
"Was ist los mit dir?", wollte ihr Ehemann verwundert wissen.
"Ich habe genug gespielt für heute Morgen", entgegnete Lizzie kühl, von ihm abgewandt.
Fitzwilliam ergriff seine Gattin beim Handgelenk und drehte sie zu sich: "Was hast du denn?" Besorgt musterte er sie, auf die nahe Entfernung konnte er auf die Tränen in ihren Augen und auf ihren Wangen sehen.
"Mir geht es einfach nicht gut heute morgen", wich Lizzie ihm aus.
"Deshalb hast du auch einfach unser gemeinsames Bett verlassen", bemerkte Fitzwilliam vorwurfsvoll.
"Ich wollte dich nicht wecken mit meiner", Lizzie hielt einen Moment beschämt inne, "meiner Übelkeit. Ich wollte dir nicht den Appetit verderben. Ich versteh nicht, dass du mir das jetzt vorwirfst."
"Ich habe kein Problem mit deiner Morgenübelkeit, Lizzie", erwiderte ihr Ehemann, "und ich würde dir auch zustimmen, wärst du nicht vor einigen Tagen fast dabei erstickt."
"Du übertreibst völlig, Fitzwilliam", widersprach Lizzie ihrem Gatten.
"Ach, wirklich", meinte dieser sarkastisch, "soweit ich mich erinnern kann, warst du schon fast blau im Gesicht und das ist nicht mal drei Tage her." Er trat näher auf sie zu und nahm ihr Gesicht in seine Hände: "Ich will dich nicht verlieren, Lizzie. Ich liebe dich und wenn du am frühen Morgen plötzlich weg bist, mache ich mir Sorgen. Das ist ganz normal. Bitte Lizzie, bleib doch, auch wenn es dir nicht gut geht, in meinem Zimmer. Es stört mich nicht, wenn du dich in meinem Beisein übergibst, aber bitte geh nicht einfach. Der Gedanke, dass du vielleicht wieder so einen Anfall wie kürzlich hast und ich nicht an deiner Seite bin, wäre unerträglich für mich. Versteh das doch!"
Lizzie verstand Fitzwilliams Gefühle durchaus, aber dass er nicht begriff, wie unangenehm es ihr war sich vor seinen Augen zu übergeben, ärgerte sie. Reserviert entgegnete sie: "Ich verstehe dich, Fitzwilliam, aber es wäre schön, wenn du auch an meine Gefühle denken würdest. Ich möchte allein sein, wenn..." Sie schluckte. "Wenn es mir nicht gut geht und es wäre nett, wenn du das respektierst. Ich habe schließlich auch noch so was wie Stolz."
"Ja, das sehe ich", war die zynische Antwort ihres Gatten, "lieber stirbst du als zuzugeben, dass du etwas nicht allein bewältigen kannst. Genauso ist es bei deiner Trauer um deine Mutter."
"Meine Mutter hat damit gar nicht zu tun!", protestierte Lizzie lautstark.
"Doch", hielt Fitzwilliam ihr entgegen, "egal ob es der Tod deiner Mutter ist oder deine körperliche Verfassung, du schließt mich davon aus. Du schließt mich von allem aus, was dir Sorgen macht. Denkst du, ich sehe deine Tränen nicht? Wieso vertraust du mir nicht?"
"Ich vertraue dir", erwiderte Lizzie.
"Nein, das tust du nicht", stellte ihr Ehemann sachlich fest, "du hältst mich schon die ganze Zeit auf Distanz. Denkst du ich merke das nicht, also was ist mit dir los?"
Als keine Antwort von seiner Gattin kam, meinte Fitzwilliam kühl: "Ich kümmere mich um meine Geschäfte. Du willst offensichtlich lieber allein sein. Wenn du etwas von mir möchtest, weißt du ja, wo du mich findest." Er drehte sich um und verließ seine verwirrte Ehefrau.
Lizzie setzte sich auf einen nahe stehenden Sessel, nachdem Fitzwilliam gegangen war. Sie wusste, sie hätte nicht so abweisend gegenüber ihm sein sollen. Aber wieso musste er auch darauf bestehen, dass sie sich vor ihm demütigte? Sie fühlte sich schon gedemütigt genug. Sie fragte sich gewiss zum hundertsten Mal, ob sie jemals vergessen würde, dass er vor ihr eine andere geliebt hatte und diese immer noch liebte. Sie hatte es ihm vergeben, sie würde ihm fast alles vergeben, schließlich liebte sie ihn und er konnte ja auch nichts dafür, dass er schon eine andere liebte. Aber er hätte es ihr wenigstens sagen können.
Doch selbst das konnte sie ihm vergeben. Ihr Problem war nicht, dass sie ihm nicht vergeben konnte, sondern dass sie es nicht vergessen konnte. Vergeben war eine Sache, vor allem wenn man jemanden sehr liebte, nahm man auch Verletzungen durch diese Person hin, aber eine Sache, die einen sehr verletzt hatte, zu vergessen, war etwas völlig anderes. Wunden heilten nun einmal nur mit der Zeit und selbst dann blieb immer eine Narbe zurück und diese Wunde war sehr tief und genauso frisch.
Er hatte ihr vorgeworfen ihm nicht zu vertrauen und sie musste zugeben, dass er recht hatte: Sie vertraute ihm nicht. Sie hatte zu große Angst vor weiteren Verletzungen, um dies zu tun. Und wieso verlangte er von ihr absolutes Vertrauen, wenn er selbst doch auch nicht offen zu ihr war? Wütend begann Lizzie im Zimmer herumzulaufen. Fitzwilliam benahm sich doch wirklich unverschämt, verlangte, dass sie ihm alles erzählte und ihn an allem teilhaben ließ und war selbst genauso distanziert. Wenn sich jemand zu entschuldigen hatte, war er das.
Ärgerlich tigerte Lizzie durch den Raum, doch dann begann ihre Wut auf ihren Gatten nach und nach zu verschwinden. Er hatte ja Recht damit, dass sie distanziert und abweisend zu ihm war und das tat ihr ja auch leid, doch es war alles nur zu ihrem Selbstschutz. Dennoch, Selbstschutz hin oder her, sie musste ihn um Verzeihung bitten. Sie wollte nicht, dass er weiter sauer auf sie war, und als Mrs. Reynolds sie informierte, dass das Frühstück fertig sei und Mr. Darcy Bescheid sagen wollte, nahm ihr Lizzie diese Aufgabe gerne ab.
Als sie jedoch vor der Bibliothek stand, fiel ihr Blick wieder auf die Tür zu Mariannes Zimmer. Vielleicht war ja da ihr Gatte zu finden und nicht in der Bibliothek, vielleicht...
Sie vertrieb solche Gedanken und klopfte rasch an die Tür zur Bibliothek.
"Herein", war die Antwort ihres Gatten und Lizzie spürte ein unangenehmes Kribbeln im Magen, sie war noch nie gut darin gewesen andere Menschen um Entschuldigung zu bitten. Doch sie überwand ihre Feigheit und betrat das Zimmer.
Fitzwilliam blickte von seinem Schreibtisch auf, als sie eintrat, und sah sie fragend an.
"Das Frühstück ist fertig", stellte Lizzie fest.
"Ich komme gleich", entgegnete Fitzwilliam, blieb aber sitzen.
Lizzie zwang sich einen Schritt auf ihn zu zumachen und flüsterte dann schließlich die Worte, deretwegen sie gekommen war: Es tut mir leid, William, ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Es ist nur so, dass es mir unangenehm ist, mich vor dir..." Sie stockte.
"Du meinst dich vor mir zu übergeben?", vollendete Fitzwilliam lächelnd ihren Satz.
"Ja", gab Lizzie, den Blick auf den Boden gerichtet, zu.
Ihr Gatte stand auf und trat zu ihr. "Ich denke, wenn ich in deiner Situation wäre, ginge es mir ähnlich", gab er zu und presste ihre Hand zärtlich, "Aber als du heute morgen weg warst, hatte ich Angst, du hättest mich wieder verlassen und dann erinnerte ich mich an deinen Zusammenbruch letztens und deine allgemeine körperliche Schwäche und begann mir Sorgen zu machen. Ich habe einfach so große Angst dich zu verlieren." Er nahm Lizzies Gesicht in die Hände und blickte sie ernst an, als wolle er sich ihr Gesicht einprägen, falls ihr doch irgendwann einmal etwas geschah.
"Er erträgt den Gedanken nicht noch einen lieben Menschen zu verlieren", dachte Lizzie. Erneut überwältigten sie unangenehme Erinnerungen, aber genauso klar war auch ihr Entschluss ihn nicht zu verlassen. "Du wist mich nicht verlieren", versprach sie ihm, während sie liebevoll durch seine dunklen Locken strich, "Ich werde dich nicht noch einmal verlassen, dazu liebe ich dich viel zu sehr und sterben werde ich auch nicht. Ich mag zwar körperlich etwas geschwächt sein, aber nicht so sehr, dass du dir Sorgen machen müsstest. Aber ich brauche einfach auch etwas Privatsphäre, doch das heißt nicht, dass ich dich nicht mehr liebe oder dir nicht vertraue."
"Ich weiß", stimmte Fitzwilliam ihr zu, "ich würde dir nur so gerne alle Unannehmlichkeiten und allen Schmerz abnehmen, aber das geht wohl nicht. Ich liebe dich, Elisabeth, du bist wichtiger für mich als jeder andere Mensch." Er beugte sich leicht zu seiner Ehefrau hinunter und berührte leicht mit seinen Lippen die Ihrigen. Er spürte, wie Lizzie ihn als Antwort darauf näher zu sich zog und ihren Kuss intensivierte.
Seine Hände begannen über ihren Körper zu wandern, sie war so wunderschön, dass er nie genug von ihr bekam. Er vergaß alles um sich herum und nahm nur noch die Frau in seinen Armen wahr. "Ich liebe dich", flüsterte er bebend, während er mit seinem Mund Lizzies Hals und Nacken erforschte. Lizzie fand seine Aufmerksamkeiten sehr angenehm und vergaß darüber vollständig das Frühstück. Fitzwilliam setzte sich mit seiner Ehefrau auf seinen Schreibtischsessel. "Du hast mich völlig verzaubert", gestand er ihr und befreite ihr langes Haar von den Spangen, die ihre Sorgfältig zusammengesteckte Frisur befestigten. Kurz bevor er damit beginne konnte, ihr Kleid auszuziehen, betrat plötzlich Mrs. Reynolds das Zimmer. Sie hatte offensichtlich vorher schon geklopft, aber weder Darcy noch Lizzie hatten es gehört.. Nun fuhren sie beide hoch. Lizzie schoss das Blut in die Wangen, ihr Ehemann beschränkte sich darauf Mrs. Reynolds in seinem würdevollsten Tonfall darauf hinzuweisen, dass sie gleich zum Frühstück kämen. Kaum war Mrs. Reynolds gegangen, fing er jedoch an zu lachen. "Wir sollten demnächst die Tür abschließen, wenn wir uns nach einem Streit versöhnen." Lizzie musste nun auch lachen. "Welch ein Glück, dass wir nicht schon..." Sie brach erneut in Lachen aus und auch Fitzwilliam konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. "Komm, ich stecke dir dein Haar wieder hoch", bot er ihr an und fügte dann mit einem schelmischen Grinsen hinzu: "Schließlich habe ich es auch völlig in Unordnung gebracht."
Nach dem Frühstück machten Fitzwilliam und Lizzie einen langen Spaziergang durch den Park von Pemberley. Plötzlich zupfte Lizzie Fitzwilliam am Arm. Dieser sah sie fragend an. „Hier sind wir uns begegnet", sagte sie. Er lächelte in der Erinnerung daran. Er war so überrascht gewesen, Miss Bennet auf seinem Grundstück zu sehen. Er hatte sich gefreut sie zu sehen und war gleichzeitig verlegen gewesen, weil er so unangemessen bekleidet gewesen war.
„Ich wundere mich heute noch, wieso du mich trotz dieses eher schlechten Eindrucks geheiratet hast."
„Schlechter Eindruck?", fragte Lizzie überrascht, „Ich fand, du sahst sehr passabel aus, in jeglicher Hinsicht."
Fitzwilliam lachte amüsiert: „Aha, das hat also deine Liebe zu mir bewirkt. Du fühltest dich von meinem Adonis-Körper angezogen."
„Ja, genau, " scherzte Lizzie, „Ich bin Ihnen völlig erlegen, Sir, machen Sie mit mir, was Sie wollen."
„Darauf können Sie sich verlassen, Mrs. Darcy", erwiderte Fitzwilliam und zog sie in seine Arme, um sie zu küssen.
Als ihr Gatte sie wieder losließ, meinte Lizzie kichernd: „Mr. Darcy, was sollen die Leute denken? Wir sind schließlich beide verheiratet."
Ihr Ehemann bemerkte scherzhaft: „Aber miteinander und weißt du was, Lizzie? Wir sind ja hier auf meinem Grundstück und ich habe mir gedacht, wer sich darüber beschwert, wird einfach entlassen."
Scheinbar empört rief Lizzie aus: „Aber Fitzwilliam, das kannst du doch nicht ernst meinen!"
„Ich meine, es auch nicht ernst", entgegnete dieser lächelnd, „mit dir an meiner Seite ist mir vollkommen egal, was die Welt um mich herum von uns denkt. Du machst mich unglaublich glücklich." Mit diesen Worten zog er seine Ehefrau näher zu sich und legte seinen Arm beschützend um ihre Schulter.
