So, ein neues Kapitel für euch. Kittie kommt nach Pemberley und erfährt dort von dem Grund für die Traurigkeit ihrer Schwester. Was wird sie tun? Ihr helfen oder es gegen Lizzie ausnutzen?Lest selbst!

Ich muss ja ehrlich sagen, ich bin ja etwas enttäuscht, dass hier bei mehr als 400 Hits noch nicht mal eine Handvoll Reviews stehen. Wäre echt nett, wenn ihr mal ein paar reviews schreiben würdet. Würde uns beide freuen. Aber nun erstmal viel Spaß beim Lesen!


Kapitel 27:

Lizzie freute sich sehr über Kitties Brief und fragte gleich ihren Ehemann, ob sie Kittie nicht zu sich einladen könnten. Fitzwilliam hatte nichts dagegen und gewährte seiner Ehefrau gerne diesen Wunsch. Vielleicht war das ja, was ihr hier fehlte, die Gemeinschaft mit ihrer eigenen Familie. Und wenn Kitties Besuch Lizzies Stimmung heben konnte, hatte er nicht dagegen sie in seinem Haus willkommen zu heißen. Tatsächlich stimmte die baldige Ankunft Kitties Lizzie fröhlicher. Sie war beruhigt, dass ihre Schwester ihr ihre Einmischung in der ganzen Sache mit Mr. Johnson vergeben hatte und ihr damit zumindest eine Sorge genommen war. Auch kam ihr die Idee, dass Kittie vielleicht genau die Person war, der sie ihre Ängste und Sorgen anvertrauen konnte. Dass Georgiana und der Colonel aufgrund ihrer engen Verbindung zu Fitzwilliam dafür nicht in Frage kamen, war für sie nämlich klar. Aber sie spürte auch, dass sie sich eigentlich einen Vertrauten wünschte, dass es schwer auf ihr lastete diese Bürde allein zu tragen. Und wenn sie Kittie ihre eigene Situation erklären würde, würde diese auch ihr Eingreifen besser verstehen und ihr keine weiteren Vorwürfe mehr machen.

In der Erwartung der Liebe und des Trostes einer Schwester blühte Lizzie geradezu auf und ihr Gatte bemerkte es und glaubte nun endlich, dass die Melancholie seiner Ehefrau ein Ende gefunden hätte.

Schließlich kam Kittie auf Pemberley an und wurden von allen sehr freundlich begrüßt. Kittie spürte erst jetzt, wie schwer es ihr fiel, Lizzie vorzuspielen, dass sie nicht mehr böse auf sie war. Einen Brief zu schreiben, der von Versöhnung sprach, wenn sie tatsächlich Hass auf ihre Schwester verspürte, war leichter gewesen, als nun ihrer Schwester von Angesicht zu Angesicht zu begegnen und ihre Heuchelei aufrecht zu erhalten. Am liebsten hätte sie Elisabeth angeschrieen und ihr gesagt, wir sehr diese ihr Leben zerstört hatte, aber wenn ihre Rache funktionieren sollte, musste sie ihrer Schwester in Freundlichkeit begegnen und so war sie für Lizzie die liebe Schwester, während sie dieser ab liebsten die Augen ausgekratzt hätte.

Aber sie brauchte zumindest nicht lange warten, bis ihre Schwester ihr ihr Herz ausschüttete. Kaum ließen sie die anderen einen Moment allein begann Lizzie: „Kittie, ich hoffe, du bist mir nicht mehr böse wegen der Sache mit Mr. Johnson, aber auch wenn ich ihn für einen guten Mann halte, dachte ich und denke ich immer noch, dass ihr euch einfach nicht lange genug kennt, um euch schon zu verloben. Ich kannte Mr. Darcy fast ein Jahr, bevor wir uns verlobt haben und dennoch wusste ich nicht annähernd genug über ihn, um diesen Schritt zu gehen. Ich…" sie brach ab. Kittie, die nun ein Geheimnis witterte, das zu kennen, ihr nur bei ihrem Plan helfen konnte, beugte sich zu ihrer Schwester, legte dieser liebevoll die Hand auf die Schulter und sagte: „Ich weiß nun auch, dass ich zu viel in Mr. Johnsons Aufmerksamkeit interpretiert habe. Kaum hatte er den Brief unseres Vaters erhalten, wollte er nichts mehr von mir wissen. Seine Liebe kann nicht sonderlich groß sein, wenn er nicht bereit ist, auf mich zu warten, was denkst du?" Bei diesen Worten traten Tränen in Kitties Augen, eher ungewollt, als berechnet. Lizzie zog ihre jüngere Schwester zu sich und umarmte sie. „Es tut mir so leid, Kittie, ich verstehe, wie groß dein Schmerz sein muss, aber stell dir vor, du hättest es erst nach eurer Hochzeit herausgefunden, dass seine Liebe bei weitem nicht so groß ist wie deine. Dann hättest du sicher noch viel mehr gelitten als du jetzt schon leidest. Ich weiß, wie das ist, mit jemanden verheiratet zu sein, der dich nicht liebt und den du selbst sehr liebst, und ich kann dir sagen: Es ist die Hölle."

Kittie schaute ihre Schwester überrascht an. Sie hatte mit allem Möglichen gerechnet, was Lizzie belasten könnte, aber nicht damit. Eher hätte sie vermutet, dass Lizzie Mr. Darcy nicht wirklich liebte, als anzunehmen, dass dieser ihre Schwester nicht liebte. Er zeigte seine Zuneigung zu dieser nämlich eher ungewöhnlich deutlich. So fragte sie verblüfft und verbitterter als sie vorgehabt hatte: „Lizzie, es tut mir echt leid, aber ich kann dir das nicht glauben. Wie kommst du denn auf die Idee, dass Mr. Darcy dich nicht liebt? Er trägt dich auf Händen und scheint dich geradezu abgöttisch zu verehren."

„Das ist alles nur Schau!", brach es aus Lizzie heraus, „er hat mich nie geliebt. Er liebt eine andere. Ich bin nur die Frau, die ihm sein Bett wärmen und einen Erben schenken soll. Tatsächlich liebt er eine andere Frau, eine gewisse Marianne, die er mehr liebt als er mich jemals lieben wird, obwohl sie schon seit Jahren tot ist. Aber er liebt sie als wäre sie noch am Leben. Manchmal wünschte ich, ich könnte mit ihr tauschen und an ihrer Stelle tot sein. Dann bräuchte ich nicht mehr diesen Schmerz ertragen und Fitzwilliam wäre auch glücklich. Ich werde ihn sowieso niemals vollständig glücklich machen können, jedenfalls nie so glücklich, wie er mit Marianne geworden wäre. Oh, ich wünschte, ich hätte mich niemals in ihn verliebt, ihn niemals geheiratet. Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet."

Lizzie brach in Tränen und Kittie hielt ihre Schwester fest und strich dieser übers Haar, während sie überlegte, wie sie sich am effektivsten an Lizzie rächen konnte. Im Gegensatz zu ihrer Schwester fiel es ihr schwer zu glauben, dass ihr Schwager eine tote Frau mehr liebte als seine Gattin. Das passte so gar nicht zu Mr. Darcy. Er war zu anständig eine Tote der eigenen Gattin vorzuziehen. Wahrscheinlich übertrieb Lizzie die noch bestehende Zuneigung ihres Ehemanns zu dieser fremden Frau maßlos, wohl auch weil sie aus irgendeinem unerklärlichen Grund für das blind war, was alle anderen in ihrem Umfeld nur zu deutlich sehen konnten, wie Mr. Darcy sie liebte und bewunderte. Doch das war ihr eigenes Glück, dachte Kittie, als sich ein böser Plan in ihrem Kopf Gestalt annahm. Wenn man sie überzeugen konnte, ihren Gatten zu verlassen, würde Lizzie sicher todunglücklich werden. Denn blieb sie bei Mr. Darcy, würden die beiden früher oder später über seine frühere Geliebte Marianne ins Gespräch kommen, denn Kittie bezweifelte, dass Lizzie ihre Befürchtungen auf lange Sicht vor ihrem Ehemann geheim halten konnte. Und dann würde Lizzie erkennen, dass ihr Gatte sehr gut zwischen Vergangenheit und Gegenwart unterscheiden konnte und seine Liebe, abgesehen von einigen zärtlichen Erinnerungen, Lizzie galt und nicht der toten Konkurrentin.

So riet Kittie ihrer Schwester in einer freundlichen, aber dennoch ernsten Art und Weise: „Oh, Lizzie, aber wenn das alles wirklich so ist, wie du es mir hier beschreibst, wieso hast du Mr. Darcy nicht schon längst verlassen? Natürlich wäre das ein schwerer Schritt, aber wenn du bei ihm bleibst und immer mit dem Schatten einer anderen Frau leben musst, wirst du doch nur unglücklich. Oder glaubst du, dass du dich so einfach damit abfinden kannst, dass dein Ehemann eine andere Frau liebt?"

„Nein, natürlich kann ich mich nicht einfach so damit abfinden, Kittie, aber was soll ich sonst tun? Ich habe schon einmal versucht ihn zu verlassen, als ich nach Longbourn gereist bin und es hat alles nichts gebracht. Sobald er kam und mich bat mit ihm zurück nach Pemberley zu kommen, war es um meinen Entschluss nie wieder dorthin zurückzukommen geschehen. Es verbindet mich zuviel mit ihm, um einfach so von ihm wegrennen zu können. Und dann erwarten wir auch noch ein gemeinsames Kind, denkst du, da kann ich ihn einfach so verlassen? Denkst du, ich kann den Vater meines Kindes ohne Gewissensbisse verlassen? Was soll ich meinem Kind später erzählen, wenn es mich nach seinem Vater fragt? Und Fitzwilliam behandelt mich ja nicht schlecht, so dass ich einen Grund hätte von ihm wegzulaufen. Er ist sehr fürsorglich und freundlich und tut alles, damit ich glücklich bin. Er gibt sogar vor, mich zu lieben. Das einzige Problem ist, dass er es nicht wirklich tut. Ich kann ihm nicht so wehtun und ihn einfach so verlassen. Dazu liebe ich ihn zu sehr, Kittie. Ich kann ihm nicht so das Herz brechen. Er hat schon Marianne verloren und seine beiden Eltern und dann nehme ich ihm sein Kind weg, nein, das kann ich nicht machen. Nein, Kittie, das geht nicht!"

Empört war Lizzie aufgestanden und lief nun erregt durch das Zimmer. „Beruhige dich doch, Lizzie", sprach Kittie ihre Schwester an. Das wurde nicht so einfach, wie sie gedacht hatte, aber sie spürte, wie Lizzie mit sich rang. Der Gedanke ihren Ehemann zu verlassen, war Elisabeth offensichtlich nicht neu, auch wenn sie ihn jetzt als absolut undenkbar ablehnte.

„Ich spreche ja gar nicht davon, dass du von ihm wegrennen sollst, aber du könntest ihn bitten, dir ein kleines Haus zur Verfügung zu stellen, indem du mit eurem Kind lebst und er kann sein Kind nach Pemberley holen, wenn er es sehen möchte, aber du bräuchtest ihn mehr ständig zu sehen. Ihr wärt immer noch offiziell verheiratet, aber ihr würdet nicht mehr zusammenleben. Das machen viele Ehepaare so und es wäre nicht einmal ein Skandal oder so. Und Mr. Darcy ist bestimmt großzügig genug dir diesen Wunsch zu erfüllen, wenn du ihn nur darum bittest. Sag einfach, dass du ihn nicht mehr liebst und gerne dein eigenes Heim hättest. Ich bin sicher, er wird zwar nicht begeistert sein, aber er wird dir deinen Wunsch nicht abschlagen. Außerdem wird es dir wenig helfen, wenn du immer nur an ihn und sein Glück denkst, und dabei dein eigenes Wohlergehen vollkommen außer Acht lässt. Oder willst du den Rest deines Lebens mit einem Mann verbringen, der dich nicht liebt? Das kann doch auch nicht die richtige Entscheidung sein, Lizzie."

Lizzie blickte ihre Schwester unsicher an, sie wusste, dass Kittie Recht hatte und dass sie mit Fitzwilliam nie wieder wirklich glücklich werden würde, aber ihn zu verlassen, kam dennoch für sie nicht in Frage. Wie konnte sie den Mann verlassen, den sie liebte? Egal, was er ihr antat, sie wusste, sie würde nie die Kraft finden, ihn erneut zu verlassen. Dazu liebte sie ihn zu sehr. Egal wie viel sie durch ihn litt, er war ihr Mann und das nicht nur vor den Menschen, sondern auch vor Gott und ihrem eigenen Herzen. Ihn zu verlassen war unmöglich.

Das erklärte sie auch Kittie. Unter Tränen sagte sie: „Kittie, du verstehst nicht. Uns verbindet mehr als nur derselbe Nachname. Ich habe ihm gegeben, was ich nie wieder einem Menschen geben werde, mich selbst und zwar nicht nur mein Herz und meine Liebe, sondern auch meinen Körper. Du weißt nicht, wie eng solche Dinge Menschen verbinden. Ich kann ihn doch nicht verlassen, nachdem ich monatelang mit ihm das Bett geteilt habe und außerdem noch sein Kind erwarte. Das geht einfach nicht. Es würde mir das Herz brechen, mal ganz abgesehen davon, wie sehr es ihn verletzen würde. Ich kann es einfach nicht. Ich habe nicht die Kraft dazu."

Mit diesen Worten sank sie auf das Sofa nieder, den Kopf in die Hände gestützt und schluchzend. Kittie ließ sich neben ihrer Schwester nieder und legte dieser den Arm um die Schultern. „Aber wenn du ihn erst verlassen würdest, nachdem euer Kind geboren ist und bis dahin seine Zuneigung ablehnen würdest, wegen der Schwangerschaft, weil der Arzt das für gesundheitsgefährdend hält, wieso auch immer. Würde das es dir nicht erleichtern, dich nach der Geburt des Kindes von Mr. Darcy zu trennen?"

„Kittie, hör bitte damit auf", befahl Lizzie ihrer Schwester in scharfem Ton, „ich werde meinen Ehemann nicht verlassen und ich will auch von solchen Ideen nichts mehr hören. Außerdem berücksichtigt es nicht, was passiert, wenn ich ein Mädchen gebären würde. Wären dann die ganzen Monate, in denen ich die Zuneigung meines Gatten zurückgewiesen und uns beide verletzt hätte, nicht umsonst gewesen? Müsste ich dann so lange bei ihm bleiben, bis ich ihm einen Sohn geboren habe? Nein, Kittie, am besten ist es für mich, wenn ich diese andere Frau endlich vergesse und mir einrede, dass mein Ehemann mich liebt und keine andere. Und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir dabei helfen würdest und mir nie wieder einen solchen Vorschlag machen würdest. Tun wir einfach so, als wäre ich glücklich in meiner Ehe, und vergessen wir die ganze Sache. Ich dachte, es würde helfen mein Herz zu erleichtern, aber wenn du mir solche Tipps gibst, machst du alles nur noch schwerer für mich. Bitte versprich mir, nie wieder darüber zu sprechen, ja?"

Kittie versprach dies ihrer Schwester, wusste aber schon im Vorhinein, dass sie dieses Versprechen nicht halten würde. Sie würde schon dafür sorgen, dass Lizzie sich immer wieder an ihren Schmerz erinnern würde und keineswegs vergaß. Sie wusste zwar noch nicht genau, wie, aber sie wusste, dass sie es tun würde. Sie würde nicht ruhen, bis sie ihre Schwester am Boden sah, bis diese alles verloren hatte, genau wie sie selbst.


Lizzie war keineswegs so entschlossen, die ganze Sache mit Marianne zu vergessen, wie sie ihrer Schwester glaubhaft gemacht hatte. Vor dem Schlafengehen an diesem Abend musste sie erneut darüber nachdenken, was Kittie ihr geraten hatte. Der Vorschlag, den Kittie ihr gemacht hatte, war verlockend. Wenn sie Fitzwilliam verließ, dann hätte ihr Schmerz vielleicht irgendwann ein Ende. Ja, sie würde unter der Trennung leiden, aber sie würde wohl nur eine Zeitlang leiden und nicht ihr ganzes Leben, wie sie das wohl tun würde, wenn sie bei ihm blieb. Und doch es war nicht richtig von ihm wegzugehen, das wusste sie. Nicht nur, dass sie Fitzwilliam verletzen würde, es wäre auch schlicht und einfach falsch. Bei ihrer Hochzeit hatte sie versprochen in guten und in schlechten Tagen an seiner Seite zu bleiben und dieses Versprechen galt auch weiterhin. Sie hatte es nicht nur vor ihrer Familie, ihren Freunden und Bekannten und Fitzwilliam selbst gegeben, sondern auch vor Gott, und sie wusste, dass sie es nicht einfach brechen konnte. Sie würde ertragen, was immer an Leid und Schmerz für sie vorgesehen war. Sie würde sich nicht dagegen wehren oder fliehen. Weder war das ihre Art noch war das richtig. Sie würde bei ihrem Ehemann bleiben, egal, was passierte, obwohl es soviel einfacher war wegzulaufen und auch so viel leichter, dass sie fast überlegte, ihre Prinzipien über Bord zu werfen und einfach zu gehen. Aber, nein, das wäre nicht richtig. Sie würde bleiben.

Kaum hatte sie diese Entscheidung getroffen, betrat ihr Gatte den Raum. Er lächelte ihr zu und als er ihren nachdenklichen Blick bemerkte, wollte er wissen: „Was beunruhigt dich, meine Liebe? Willst du mir nicht sagen, was in deinem schönen Kopf vor sich geht?"

Lizzie stand stocksteif da und wusste nicht, was sie antworten sollte. Wieso musste sie nur immer, wenn sie ihn sah, wieder an seinen Betrug denken? Wieso konnte sie nicht einfach damit zufrieden sein, wie es war?

Sie schluckte und sagte dann schnell: „Ich habe darüber nachgedacht, wie wir unser Kind nennen. Was meinst du Fitzwilliam?"

„Ich habe keine Ahnung", entgegnete ihr ihr Gatte gutgelaunt, „aber wir haben ja auch noch ein paar Monate Zeit dazu, doch wenn ich überlege, denke ich, dass es, wenn es ein Mädchen wird, nach seiner Mutter heißen sollte. Was hältst du davon?"

Lizzie war etwas überrumpelt von diesem Vorschlag, doch für sie stand fest, dass sie ihre Tochter nicht nach sich selbst nennen wollte, also erwiderte sie: „Ich finde es keine so gute Idee, ich würde meine Tochter lieber nach einer ihrer Tanten nennen. Wie findest du Jane Georgiana oder Georgiana Jane?"

Fitzwilliam zog seine Frau in seine Arme und meinte: „Ich halte beide Namen für wunderschön, aber sie hören sich zusammen irgendwie lächerlich an. Da würde mir besser Marianne Jane gefallen. Was hältst du von diesem Namen?"

Lizzie fühlte sich, als griffe eine eiskalte Hand nach ihrem Herzen. Das konnte nicht wahr sein, er wollte ihr erstes Kind nach seiner ehemaligen Geliebten nennen. Wie konnte er ihr nur so etwas antun? Sie wand sich aus seiner Umarmung und entgegnete kühl: „Wenn dir der Name so gut gefällt meinetwegen", bevor sie in ihr Bett kroch.

Fitzwilliam folgte ihr ins Bett und während er seine Fingern verspielt über ihren Körper wandern ließ, fragte er: „Lizzie, was hast du gegen den Namen? Magst du den Namen nicht?"

„Nein, es ist nichts", erwiderte Lizzie beherrscht, „ich würde unser Kind lieber nach seinen zwei Tanten benennen, das ist alles. Aber wenn du den Namen so sehr magst, dann wird unsere Tochter so heißen. Mir ist das völlig gleichgültig."

„Das glaube ich nicht, Lizzie, also wieso bist du gegen Marianne Jane?", hakte Fitzwilliam nach.

„Ich bin nicht dagegen, William, ich bin einfach nur müde, und will jetzt nicht über Namen für unser Kind diskutieren", antwortete Lizzie, während sie den Kopf abwandte, so dass ihr Gatte ihre Tränen nicht sehen konnte.

„In Ordnung", meinte Fitzwilliam, „dann werden wir einfach morgen weiter darüber reden. Dann kannst du mir auch sagen, wie du unseren Sohn nennen willst. Schlaf gut, meine Liebste." Er schlang seine Arme um sie und schloss seine Augen.

„Fitzwilliam würde ich unseren Sohn nennen", flüsterte Lizzie lautlos, „dann hätte ich wenigstens einen William, der mich lieben würde." Sie barg ihren Kopf im Kissen und ließ ihren Tränen freien Lauf, ständig bemüht, nicht laut zu schluchzen. Vielleicht wäre es wirklich besser ihren Ehemann zu verlassen, aber wie sie das anstellen sollte, wusste sie auch nicht. So leicht, wie Kittie sich das vorstellte, war das nämlich beileibe nicht.