Diese Story ist im Rahmen des „Rettet den Slash"-Festivals auf der LJ-Community „Heulende Hütte" entstanden.

Titel: Vater werden…

Pairing: SS/RL

Rating: ab 16

Challenge Nr. 51 - Nach den Wirren des Krieges wird klar, dass Severus' Mord an Albus notwendig war. Er beschließt nun Severus zu suchen und mit ihm einige Dinge zu klären, die geklärt werden müssen, doch Severus ist verschwunden. Durch einen Zufall findet er aber heraus, wo Severus steckt. Doch dort steht er erst mal jemand anderem gegenüber: Tobias Snape. Und Tobias ist fest entschlossen nach all seinen Fehlern, die er gemacht hat, Severus vor allem zu beschützen, was ihm erneut Leid zufügen könnte. Allerdings ist Tobias wohl wie jeder ältere Mann bestechlich: mit einem Enkelkind! (von styko)

In einer etwas freieren Interpretation…

Inhalt: Nach Voldemorts Untergang wurde Snape (obwohl er einer der „Guten" war) wegen diverser Vergehen (u. a. Dumbledores Ermordung), zu einer Haftstrafe in Askaban verurteilt.

Eines Tages taucht sein Vater auf und löst ihn aus. Snape greift die Gelegenheit beim Schopf und löst sich von der Zaubererwelt um bei seinem Vater unter Muggeln weiterzuleben. Alles läuft gut, bis Lupin ihn sucht und... findet.

Disclaimer: wie gehabt – alles JKR – ich spiele nur ein bisschen mit den Jungs herum und versuche, sie nicht allzu schmutzig zu machen.


Vater werden...

Fanfiction von Lorelei Lee

Kapitel 1

Die Tür seiner Zelle in Askaban öffnete sich.

Obwohl Severus Snape nicht zum „Kuss" verurteilt worden war, zuckte er doch jedes Mal erneut zusammen, wenn sich seine Zellentür öffnete. Bislang hatten diese Aktionen noch nie etwas Gutes für ihn bedeutet.

„Komm' raus!", herrschte ihn eine barsche Stimme an.

Severus blinzelte gegen das helle Licht an, das von dem Gang in seine dämmrige Zelle drang und ihn blendete.

Kein Dementor – nur ein Auror' registrierte er. Das konnte nur ein weiteres Verhör bedeuten.

„Na los, ein bisschen Bewegung!", bellte der Auror. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."

Severus' steife Glieder protestierten, als er sich von seinem kargen Bett erhob auf dem er gelegen hatte. Er war immer so müde. Hier in Askaban schlief man nicht viel, denn mit dem Schlaf kamen die Träume und mit den Träumen die Dementoren...

Während Severus von dem Auror durch die hell erleuchteten Gänge geführt wurde, überlegte er, wie lange er wohl schon hier war und wie lange es wohl noch dauern würde, bis auch er hier in Askaban den Verstand verlieren würde... bislang hatte er sich ganz gut gehalten, doch das lag nur daran, dass er – ähnlich wie Black – nicht sehr viele frohe Gedanken oder Erinnerungen hatte. Nur in seinen Träumen suchte ihn manchmal noch das Gesicht des Mannes heim, den zu lieben er einmal geglaubt hatte. Es waren nicht wirklich frohe Träume oder glückliche Gedanken, doch es genügte, um die ewig hungrigen Dementoren anzulocken. Deshalb versuchte er so wenig wie möglich zu schlafen.

Nach einer Weile fiel Severus auf, dass das nicht der Weg zu den Räumen war, in denen sonst die Verhöre stattfanden.

„Wohin werde ich gebracht?", fragte er voller böser Vorahnungen.

„Das wirst du gleich merken", war die schroffe Antwort. „Wir sind da."

Sie waren am Ende des Ganges angelangt und der Auror stieß eine der zwei Türen auf, die sich dort befanden.

„Jemand hat ein sehr hübsches Sümmchen dafür ausgespuckt, dass er dich mitnehmen darf", bemerkte der Auror gnädigerweise.

Severus durchschritt die Tür und verarbeitete dabei langsam diese Information.

„Soll das heißen, ich bin frei?", fragte er ungläubig.

„Hmja", nuschelte der Auror und schob Severus weiter in den Raum hinein, in dem schon einige Menschen herumstanden. „Das Zaubereiministerium war damit einverstanden, deine restliche Haft in eine saftige Geldstrafe umzuwandeln."

„Aber wer..." fing Severus an und verstummte, als sich ein Mann aus der Gruppe löste und auf ihn zukam.

„Severus... lass uns nach Hause gehen", sagte der Mann leise.

„Vater...", flüsterte Severus.

OooooOooooO

Sieben Monate später...

„Was soll das heißen, er ist nicht hier?", fragte Remus Lupin völlig außer sich den Auror, der ihn in Askaban empfangen hatte.

„Genau das, was es heißt. Der Gefangene Severus Snape ist nicht mehr in Askaban!", wiederholte der Auror etwas stumpfsinnig.

Eiskalte Furcht kroch durch Remus' Herz.

„Ist er tot?", rief er geschockt aus.

„Nein, natürlich nicht", beschwichtigte der Auror. „Wie kommen Sie denn darauf?"

Remus presste eine Hand auf sein wild galoppierendes Herz, um es zu beruhigen.

„Keine Ahnung", bemerkte er spitz. „Fassen wir kurz zusammen: Ich war als Zeuge bei der Gerichtsverhandlung in der Severus Snape verurteilt wurde. Ich weiß, dass er hierher gebracht wurde um seine Strafe zu verbüßen. Ich weiß, dass seine Haft heute enden muss und ich bin hier um ihn abzuholen und alles, was sie mir sagen, ist, dass er nicht da ist!"

Der Auror wand sich unter Remus' funkelndem Blick.

„Sehen Sie..." fing er unschlüssig an und fuhr nach einem nervösen Blick über seine Schulter fort: „Es wurde nicht an die große Glocke gehängt, aber vor einem guten halben Jahr war jemand hier, der beim Ministerium ordentlich für seine vorzeitige Freilassung geblecht hat und..."

„Er ist schon frei?", rief Remus überrascht aus. „Wo ist er? Wer hat ihn rausgeholt?"

„Schhhht", zischte der Auror unangenehm berührt. „Nicht so laut. Ich dürfte Ihnen das überhaupt nicht sagen. Ich weiß auch nur, dass derjenige, der ihn abgeholt hat ein Muggel war. Und soviel ich weiß, war das Ministerium ziemlich begeistert von der Aussicht, dass Snape auf Nimmerwiedersehen bei den Muggel verschwindet."

Remus schluckte die boshafte Bemerkung über das Ministerium, die ihm auf der Zunge gelegen hatte, hinunter und murmelte stattdessen: „Gut – dann muss ich ihn eben bei den Muggel suchen."

„Suchen?", fragte der Auror verständnislos. „Sie wollen ihn suchen? Jeder war froh, ihn los zu sein und Sie wollen ihn suchen? Warum nur um alles in der Welt?"

„Weil ich ihn liebe und es der größte Fehler meines Lebens war, ihn jemals gehen zu lassen", antwortete Remus mit fester Stimme.

OooooOooooO

Vier Monate später...

Es hatte lange gedauert, aber endlich war es Remus gelungen, Severus aufzuspüren. Mit klopfendem Herzen stand er vor einem typischen englischen Reihenhäuschen. Als er auf die Klingel drückte, die sich unter dem Schild mit dem Namen „Snape" befand, schloss er kurz die Augen und atmete einmal tief durch.

Die Tür öffnete sich einen Spalt und Remus drehte sich rasch um. Sein Herz klopfte noch schneller, doch anstatt des hochgewachsenen, schwarzhaarigen Slytherins, stand ein gebeugter, alter Mann mit schneeweißen Haaren vor ihm. Remus' Lächeln erstarb auf seinen Lippen.

„Was wollen Sie?", fragte der alte Mann misstrauisch.

„Ich... ich wollte... Severus sprechen", stammelte Remus. „Man hat mir diese Adresse gegeben und..."

In diesem Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig:

Jemand war hinter den alten Mann getreten und fragte: „Was ist denn los, Vater?" Dieser Jemand war niemand anders als Severus, dessen Blick eine Sekunde später auf Remus traf. Severus' Augen weiteten sich, als er Remus erkannte. „Du?", stieß er hervor.

Doch bevor Remus reagieren konnte, fuhr der alte Mann mit lauter Stimme dazwischen: „Solche wie Sie haben hier nichts verloren!" Mit einem lauten Schlag krachte die Tür vor Remus' Nase ins Schloss.

Remus verstand überhaupt nichts mehr.

OooooOooooO

Fortsetzung folgt…

OooooOooooO