Titel: Zwischen Hoffnung und Realität

Autor: ich (blackstar66)

Altersbeschränkung: keine

Inhaltsangabe: Es geht um T'Pel, ihre Arbeit und ihre Gedanken über Tuvok.
Wenn ihr mehr wissen wollt, lest die ff!

Besonders geeignet für: Vulkan-Fans, aber auch alle anderen können sie lesen.

Anmerkungen: Dies spielt vor und nach ‚Flaschenpost'

Disclaimer: Natürlich gehört nichts davon mir. Es ist Eigentum von Paramount.

Zwischen Hoffnung und Realität

T'Pel saß auf einem bequemen Sofa in ihrer Praxis und studierte die Unterlagen einer neuen Patientin.

"Herein.", sagte sie, als sie hörte, wie jemand an der Tür klopfte.

Die Tür wurde geöffnet und eine hübsche, 44 jährige Frau, mit schwarzen kurzen Haaren, trat ein.

"Die Patientin ist da, Doktor T'Pel.", erklärte die Sprechstundenhilfe, T'Lanna, ruhig.

"Sie soll hereinkommen.", antwortete sie und legte die Akte beiseite.

Die junge Frau winkte einem kleinen Mädchen zu. Als das Mädchen den Raum betrat, schloss T'Lanna die Tür wieder.

T'Pel musterte das Mädchen kurz. Sie hatte schwarze, schulterlange Haare, grau-braune Augen und eine von der Sonne gebräunte Haut. Dazu trug sie ein bodenlanges, hellbraunes Kleid.

Sie sah so aus, wie die meisten vulkanischen Mädchen, entschied T'Pel.

Doch der Ausdruck in ihren Augen war ein anderer. Angst, Verzweiflung und Trotz spiegelten sich in ihnen wider.

T'Pel wies sie mit einer Handbewegung an, sich zu setzen. Das Mädchen kam der Aufforderung auch nach, hielt ihre Arme aber seltsam steif.

Nun, dass war auch der Grund, aus dem die 12 jährige hier war.

Sie hatte mit einer Rasierklinge versucht, sich die Pulsschlagadern aufzuschneiden. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, entschieden ihre Eltern, sie zu einem Psychologen zu schicken.

"Ich bin Doktor T'Pel. Und du heißt Rianah, korrekt?", sagte sie ruhig.

"Steht das nicht in ihren Unterlagen?", sagte Rianah aufsässig, anstatt auf die Frage zu antworten.

T'Pel zeigte sich von diesen Verhalten keineswegs beeindruckt. Derartige Ausschweifungen war sie gewohnt.

"In der Tat.", sagte sie nur.

Rianah war ein wenig verwirrt. Normalerweise hätte man sie nun getadelt. Da sie einem Erwachsenen so wenig Respekt entgegenbrachte.

"Wieso fragen sie dann?", sagte Rianah misstrauisch.

"Weil ich sicher gehen wollte, dass du auch die Richtige bist. Und außerdem wollt ich eine Unterhaltung beginnen. Dazu bist du ja schließlich hier.", erklärte T'Pel so ehrlich und direkt, wie es ihre Art war.

"Irrtum. Ich bin hier, weil meine Eltern es so wollten."

"Das heißt, du willst nicht bleiben.", schlussfolgerte T'Pel.

"Genau das heißt es.", sagte sie mittlerweile recht zornig. Was sollte das ganze hier? Konnte man sie nicht einfach in Ruhe lassen?

"Nun, dann kannst du ja gehen."

"Was?", fragte Rianah staunend.

"Wenn du nicht behandelt werden willst, kann ich auch nichts tun. Es wäre Zeitverschwendung.", sagte T'Pel berechnend. Sie war sich sicher, dass es dieses Mädchen zum Nachdenken anregen würde. Und wenn das nicht der Fall sein sollte, würde sie tatsächlich nicht helfen können.

Rianah überlegte wirklich, was sie tun sollte. Sie war ziemlich verwirrt und überrascht. Diese Frau schien netter zu sein, als ihre Eltern.

"Ich bleibe.", sagte sie deshalb.

"Wieso?", hakte T'Pel nach.

"Weil... Weil ich nicht zurück nach Hause will. Meine Eltern würden mich nur ausschimpfen.", sagte sie widerstrebend, aber ehrlich.

"Du hast kein gutes Verhältnis zu deinen Eltern.", stellte T'Pel fest.

"Nein.", sagte Rianah abweisend. Was tat sie hier eigentlich? Wieso redete sie mit dieser Frau?

"Sagst du mir 'warum'?", fragte T'Pel vorsichtig. Sie durfte nicht zu schnell vorgehen, ansonsten würde sich das Mädchen wieder verschließen.

"Wieso sollte ich?", entgegnete Rianah trotzig.

"Weil ich dir eventuell helfen kann.", erwiderte T'Pel geduldig. Sie musste das vertrauen von Rianah gewinnen.

"Ach ja? Wie wollen sie mir den helfen? Sie können doch absolut nichts tun!", sagte Rianah wütend.

"Nun, manchmal hilft es schon, darüber zu reden. Würdest du mir bitte beschreiben, was bei dir zu Hause vor sich geht?", sagte T'Pel gelassen.

Schweigen trat ein. Konnte diese Frau ihr wirklich helfen? Schlimmer würde es auch nicht mehr werde können, entschied Rianah endlich.

"Sie sagen mir andauernd nur, ich soll dies nicht tun und das mach ich falsch. Sie wollten mich doch gar nicht haben. Nur wegen diesem blöden Pon Farr bin ich hier.", sagte Rianah halb wütend, halb traurig.

"Haben dir deine Eltern je gesagt, dass sie dich nicht wollten? Fast alle Kinder werden im Pon Farr gezeugt."

"Ich weiß. Und nein, meine Eltern haben es mir nie gesagt. Aber ich spüre es. Jedes mal, wenn sie mich ansehen. Ihnen wäre ein braves, logisches Kind viel lieber. Deswegen haben sie mich auch hierher geschickt.", sagte Rianah leise.

T'Pel konnte deutlich ihre Verzweiflung hören. Sie überlegte kurz, was sie jetzt sagen sollte. In der Tat gab es auf Vulkan viele Eltern, die kein Kind wollten. Rianah konnte also durchaus recht haben. Andererseits hätte man sie in diesen Fall, eher zu einem Hohemeister, anstatt zu einer Psychologin geschickt.

Diese Vermutung teilte sie Rianah auch mit, was diese doch etwas verwirrte.

"Nein, ihnen liegt bestimmt nichts an mir.", sagte sie dann aber bestimmt.

"Wieso glaubst du das?", sagte T'Pel ruhig, aber auch zufrieden. Sie machte offenbar Fortschritte.

"Darum eben. Ich will nicht darüber sprechen.", sagte Rianah schnippisch.

"Willst du vielleicht, dass alles so bleibt?" Rianah sah sie kurz an und schüttelte dann den Kopf. "Dann erzähl es mir bitte."

Widerstreben sagte Rianah daraufhin: "Es ist wegen meiner Schwester. Sie ist sehr krank. Ich weiß, es war falsch, aber... aber alle kümmern sich nur um sie. So als wäre ich gar nicht da. Als große Schwester, erwarten alle von mir, dass ich auf sie achte und Verständnis habe.", sagte Rianah und klang dabei unglaublich verzweifelt.

T'Pel zog ihre Augenbrauen hoch, in der Akte stand nur, dass sie eine Schwester hatte. Nichts weiter.

"Erzählst du mir ein wenig von deiner Schwester?", bat T'Pel deswegen.

"Ihr Name ist T'Van. Sie ist 4 Jahre alt und geistig behindert.", erklärte Rianah mit hohler Stimme.

"Und du hast das Gefühl, deine Eltern würden sich nicht um dich kümmern?", fragte T'Pel, die zu begreifen begann.

"Ja! Immer heißt es T'Van hier, T'Van da. So als wäre ich gar nicht da.", sagte Rianah traurig. Und trotzdem freute sie sich auch, endlich verstand jemand sie und hackte nicht nur auf ihr herum.

"Das ist leider in vielen Familien mit behinderten Kindern der Fall.", erklärte T'Pel bedauernd. "Ich werde mit deinen Eltern reden. Vielleicht können wir alle zusammen etwas ändern. Aber wenn wir das tun, versprichst du mir dann, dich nie wieder zu verletzen." T'Pel beugte sich nach vorn, um sie besser sehen zu können.

"Das verspreche ich.", sagte Rianah begeistert.

"Wirst du dich dann auch wieder mit Logik beschäftigen?", sagte T'Pel mit hochgezogenen Augenbrauen, aber nicht tadelnd.

Rianah nickte.

"Gut.", sagte T'Pel und bat dann T'Lanna, die Eltern des Mädchens rein zu bringen.

A/N:Gut, dies war mein erster Versuch, eine Star Trek ff zu schreiben. Die Geschichte ist schon fertig und ich hoffe, sie gefällt euch. Die nächsten Teile kommen bald. Bitte Reviewt:D