Hier das zweite Kapitel
froi wie schneekönig
Jetzt wird es Actionreich.
Jaja, jetzt geht´s los!
Na? Besserungsvorschläge? Nur her damit!
AngieMaus: Schön, dass sie dir gefällt . Ich werde wahrscheinlich am Ende noch mal auf das Zusammenkommen zurückkommen, weil ich das jetzt so nicht mehr in die geschichte einbauen kann (liegt ja schon feddisch auf meinem Rechner), also als Epilog oder so. aber du bekommst es sicher )
Sumire-iro
Teil Zwei
„Harryyyyy... ich bin über Weihnachten ganz alleine in Malfoy Manor... meine Eltern sind nämlich in Urlaub gefahren...", schnurrte Draco in einer weiteren Zaubertrankstunde, kurz vor den Ferien.
„Dann bleib doch in Hogwarts, mein Lieber...", flüsterte der Angesprochene mit einem Lächeln zurück und wurde deswegen von Snape schräg angeschaut„Aber hier ist es so langweilig ohne alle anderen... was mache ich denn drei Wochen alleine im Kerker?"Da der Tränkemeister ihr Gespräch bemerkt hatte, stand er nun direkt hinter ihnen, begutachtete den Trank. Harry beugte sich zu Draco, tat als wollte er eine Zutat nehmen und hisste dabei ein „komm in den Turm" zu seinem Freund.
„Wollen sie nicht vielleicht die Klasse an ihrem Gespräch teilnehmen lassen, Mister Potter?"
„Ich weiß nicht, von welchem Gespräch sie reden, Professor.", antwortete er ruhig und ließ die fein geschnittene Baumschlangenhaut in den Vielsafttrank gleiten.
„Nun, da sie anscheinend an Gedächtnisschwund leiden, können sie und sicher nicht sagen, wofür man einen Vielsafttrank verwendet, oder, Mister Potter?"
Innerlich grinsend, da er ihn ja schon mal benutzt hatte, fing er an, zu erklären.
Die Augen des Lehrers schmälerten sich nur minimal, er blickte kurz auf seinen Patensohn, Draco, der augenscheinlich kurz vor einem Lachkrampf stand und beließ es schließlich bei dieser Erklärung, keinem Punkteabzug und einer ellenlangen Liste von Hausaufgaben.
„Willst du nicht vielleicht doch mitkommen?"
Die beiden lagen zusammen am See, an einer stillen und versteckten Stelle, im Schnee.
„Ich meine, meine Eltern können doch nichts dagegen tun, die werden nicht mal wissen, dass du da bist... ach, bitte..."
Der junge Potter lachte kurz auf.
„Schatz, kann es sein, dass du gerade bettelst?"
Kurz blitzte etwas wie Protest in den grauen Augen auf, doch das verschwand sehr schnell.
„Ich bettle nicht, Potter, merk dir das... ich bitte höflich..."
Harry fühlte sich rumgerissen und als er nach oben in den Himmel blickte, sah er und fühlte er seinen Freund über sich. Festgepinnt.
Ein mutwilliges Funkeln in den grünen Augen, das zeigte, er würde nicht schnell aufgeben.
„Also? Kommst du nun mit oder muss ich dich zwingen?"
„Freiwillig in die Höhle der Schlangen?"
Draco knurrte, biss dann aber sanft in den Hals seines Freundes.
„Willst du mich Foltern, Dray? Dann wird das aber so nichts...", lachte der Ältere und legte den Hals nur noch mehr frei.
So ging das Spiel noch eine Weile weiter, bis Harry schließlich doch aufgab und sich bereiterklärte, mit zu seinem Freund zu fahren.
„Na also, geht doch. Warum nicht gleich so?"
„Noch habe ich Angst vor deinen Eltern. Schon vergessen, dein Vater wollte mich letztes Jahr noch umbringen."
„Nein, nicht vergessen. Ihr müsst euch doch nur kennen lernen. So loyal ist er nämlich auch nicht zum dunklen Lord. Wenn etwas zu seinem Vorteil läuft, klar. Aber sonst... na ja, egal."
So verging auch die letzte Woche vor den Ferien.
Snape würde sie wegbringen. Harry unter dem Vorwand, Nachhilfe in Zaubertränke zu nehmen.
„So, da wären wir... willkommen in Malfoy Manor, Harry."
Dem blieb gerade noch die Spucke weg. Sie standen an der Pforte eines riesigen Anwesens, in welchem eine Villa stand, gegen die der Buckingham Palace alt aussah.
„Nun mach den Mund wieder zu, komm erst mal rein."
Draco lachte, zog seinen Geliebten rein und sog tief die klare Luft ein.
„Das ist nicht dein Ernst, oder! Das kann doch nicht wahr sein..."
„Doch, Harry, oh doch... das ist mein Heim, mein Erbe. Und du hast das Privileg, es mit mir zu teilen..."
Damit ging er gemächlich an den Rosenbüschen vorbei, sog ihren eigentümlichen Duft und ihre Schönheit ein.
„Draco, warum blühen die Rosen? Es ist Winter..."
Ein sanftes Lächeln legte sich auf die schmalen blassen Lippen.
„Das sind Eisrosen... sie blühen nur im Winter, im Sommer stehen an ihrer statt nur Dornenhecken hier. Deswegen auch ihre durchscheinenden Blüten und der besonders anziehende Duft."
Ja, das leuchtete dem Schwarzhaarigen ein.
„Aber jetzt komm, mir ist verdammt kalt.", bibberte der andere und zog ihn mit sich.
Hinein in ein echtes Abenteuer.
Die ersten beiden Tage verbrachten die beiden jungen Männer damit, sich gegenseitig zu wärmen, zusammen vor einem prasselnden Feuer zu sitzen, ein Buch zu lesen und zu schmusen.
Dann kam die erste Anstrengung. Der Ausflug nach Hogsmeade war zu kurz gewesen, um alle Geschenke für seine Freunde zu finden. Also schleifte Harry seinen Freund in die Winkelgasse. Verbot oder nicht (Dumbledore wollte ihn auf keinen Fall alleine raus lassen – Voldemort), er wollte nicht mit leeren Händen dastehen, wenn Weihnachten war.
„Das wächst alles auf deinem Mist! Wenn wir entdeckt werden, bin nicht ich daran schuld, ist das klar, Mister Potter Junior?", sagte Draco scherzhaft und wurde als Bestrafung sanft geküsst.
Den ganzen Tag waren sie in der Einkaufsstraße, bis sie schließlich müde wurden und Harry alles beisammen hatte (ein neues Schachspiel für Ron, neue und geheime und seltene Bücher für Hermine, einen Drachen in Miniatur für Hagrid – der Kleine spie ungefährliches Feuer, schlüpfte aus einem Ei und musste erzogen werden, was ja eigentlich nicht möglich ist – noch ein, zwei Kleinigkeiten für den Rest seiner Freunde), denn für Draco hatte er alles schon.
„Na komm schon. Ein heißes Bad nach dem Tag tut uns beiden bestimmt gut. Auf, Harry, ausziehen!", neckte der Malfoy ihn grinsend.
„Willst mich ja doch nur wieder in dein Bett kriegen...", nuschelte der Angesprochene daraufhin unter seinem Pulli hervor, der ihm gerade nicht sanft über den Kopf gestriffen wurde.
„Das ist dann der Vorteil für mich."
„DRACO!", wurde von weiter unten des Hauses gebrüllt.
Zu Tode erschrocken fuhren Harry und Draco auseinander.
„Oh nein... mein Vater... Scheiße, Harry, versteck dich irgendwo... ich... du musst hier raus!"
Schon hörten sie hastige Schritte in Richtung Dracos Zimmer, neben welchem das Bad war. Der Blonde zog seinen erstarrten Freund durch eine Geheimtür, in das Gästezimmer, von dort weiter in den Flur, bis in die Kerker.
„Geh hier gerade aus, nach der zweiten Biegung rechts und dann nur noch links! Die Treppe hoch und die nächste Tür rechts. Dann bist du draußen. Versuch so leise wie möglich durch den Garten zu kommen, geh in die leerstehende Hütte, Ecke Londoner Straße und Efeuweg. Beeil dich! Ich hole dich morgen, wenn es geht, oder du kriegst eine Eule!"
Damit schob er den völlig paralysierten Jungen in den Gang und drückte die Tür zu.
Und dann hörte er die wütende Stimme von Lucius Malfoy.
„DU HAST POTTER HERGEBRACHT, GEGEN MEINEN AUSDRÜCKLICHEN WILLEN! WAS IN DREI TEUFELS NAMEN HAST DU DIR DABEI GEDACHT? UND WAGE ES NICHT, MICH ANZULÜGEN, AUCH HIER GIBT ES PERSONAL UND ZAUBER, DIE MIR GENAU VERRATEN WAS HIER GESPIELT WIRD! WO IST ER?"
Harry lief. Er wusste nicht, was Draco ihm gesagt hatte, er lief einfach. Dieser Mann würde ihn töten, sobald er gefunden würde. Dann lief er gegen etwas hartes, fiel der Länge nach hin und sah plötzlich Licht. Vorher war es völlig dunkel gewesen, doch am Ende... nein, im gesamten Gang war es freundlich und warm beleuchtet.
„Bist du... bist du Harry?", fragte ihn da eine piepsige Stimme.
Ohne groß nachzudenken nickte der Dunkelhaarige, ihm tat einfach nur alles weh.
„Mama! Das ist Harry! Er ist hier, er ist hier, Mama, Papa, kommt!", rief das kleine Mädchen aufgeregt, hüpfte um ihn herum, während er sich langsam aufsetzte. Ein Glitzern und Funkeln blitzte in ihren schokoladenbraunen Augen, die ihn neugierig musterten.
Hier unten, im Kerker der Malfoys, lebten Menschen? Eine glückliche Familie, wie es aussah...
„Ich bin am durchdrehen... oder ich träume...", flüsterte Harry zu sich selbst. Dann hörte er zwei paar Füße, die sich langsam näherten.
Ein leiser Aufschrei und ein erstauntes Zischen.
„Oh mein Gott... dass kann nicht wahr sein...", hörte er dann eine seltsam vertraute Stimme leise wispern.
„Es ist Harry, Mom, ich hab ihn gefragt und er hat genickt! Und er hat die Narbe! Mom, er ist hier!"
Dann stand sie wieder vor ihm, schaute ihn mit ihren Kinderaugen an und nahm ihn in den Arm, als wenn sie ihn kennen würde und auf ihn gewartet hätte.
Schemenhaft konnte er auch die anderen zwei Personen, vermutlich die Eltern der Kleinen, erkennen, da seine Brille arg gelitten hatte und nun zerbrochen neben ihm lag.
„Kleine, wer bist du eigentlich? Ich kenne dich nicht... aber woher kennst... Moment, dumme Frage, warum freust du dich so, mich zu sehen..."
Etwas unbeholfen tätschelte er dem Mädchen den Rücken, als sie anfing zu schluchzen.
„Hey, nicht weinen... bitte..."
Gott, was sollte das? War das eine Strafe für ihn? Von Lucius oder persönlich von Voldemort?
„Ann, lass ihn los... komm schon."
Die Mutter zog sie von ihm weg, half ihm dann auch auf. Sie reparierte die Brille und reichte sie ihm.
„Danke...", murmelte er.
Er kannte diese warme Stimme. Aber wer war sie?
Harry schüttelte kurz den Kopf, um wieder klar zu werden und schaute der Frau dann ins Gesicht.
Eine bildhübsche Frau, nicht sehr alt, höchstens achtunddreißig, blutrote Haare, teilweise hochgesteckt. Feine Gesichtszüge, geschwungene Lippen.
Und die verdammten grünen Augen, die er selbst hatte, die ihn an etwas erinnerten, welches er nie gekannt hatte.
Seine Mutter.
„Nein... das kann nicht sein.", hauchte er, ungläubig.
Der überraschte und leicht geschockte Ausdruck auf dem Gesicht ihm gegenüber wandelte sich in eine Mine stummen Glücks, eine einsame Träne rollte die etwas blasse Wange herab.
Sanft fuhren Finger über seine Nase, seine Wangen, seine Stirn.
„Du bist hier..."
Wenn er nicht genau wüsste, dass seine Eltern tot waren, hätte er sich hier verlieren können. Es fühlte sich so gut an, so warm, beschützt, geborgen.
Er schloss die Augen, um sich alles ins Gedächtnis zurückzurufen, wofür er nicht in dieser Traumwelt bleiben durfte, wo auch immer sie war. Ron, Hermine, die Weasleys, seine „Familie", und vor allem: Draco.
Als er sie wieder öffnete, war es heller, denn der Mann hatte sich mit einem Lumos hinter seine Frau gestellt.
Er war das perfekte Spiegelbild zu Harry, höchstens ein wenig älter.
Das war zuviel, und der 17- jährige entschwand in eine erlösende Ohnmacht.
Kommis?
