Hier nun Teil drei in meiner Fic. Ich denke, hier wird ein wenig erklärt, was man nicht verstanden haben könnte. Wenn nicht, fragt bitte nach, ich werde dann versuchen, es noch zusätzlich in die Geschichte einzubauen.
Also, es gehört immer noch nichts mir.
Baibai )
Totenstille war im Gang. Genauer gesagt war es ein Flur. Der Flur zur Wohnung der Potters.
Dann polterte etwas die versteckten Treppen herunter, anscheinend schimpfte Lucius wieder mit Draco. Die zwei Erwachsenen lösten sich aus ihrer Starre.
„James... er ist hier... er ist wirklich hier..."
Der Angesprochene drückte sich an sie, umarmte sie und hielt sie. Stumme Tränen der Freude lösten sich aus den grünen Smaragden.
Dann riss ein vor Wut schnaubender blonder Aristokrat die Geheimtür auf, knallte die Tür wieder zu und sah mit einem Blick, was passiert war.
„Nichts als Ärger mit diesem Potter...", seufzte er und fuhr mit einer Hand beruhigend über Lily´ s Haar.
„Ich werde ihn hochbringen, zurück zu Draco... hat er euch schon gesehen?"
Beide nickten, und Anastacia traute sich endlich wieder vor zu Harry.

„Ist er tot?", fragte sie angsterfüllt.
Lily lachte erleichtert auf.
„Oh nein, Schatz... er hat sich nur böse den Kopf angehauen und ist eingeschlafen... Onkel Lu bringt ihn hoch. Vielleicht kannst du ihn mal besuchen, wenn du brav bist..."
‚Onkel Lu' verdrehte die Augen, wie jedes Mal, wenn die rothaarige Frau ihn so ansprach.
„Du sollst mich nicht so nennen, und wenn er euch schon gesehen hat, könnt ihr auch gleich mitkommen... werden wir das Geheimnis auch endlich los..."
Damit hievte er sich den jungen Zauberer auf die Arme, ließ sich die unsichtbare Tür öffnen, vor welcher schon ein ungeduldiger Sohn darauf wartete, mit seinem Vater reden zu können.

„Dad, was ist mit ihm?"
Vor Schock blieb Lucius erst mal stehen. War das gerade wirklich Sorge in der Stimme seines Sohnes gewesen? War Draco erwachsen geworden, ohne dass er es gemerkt hatte? Hatte er endlich seinen eigenen Weg gefunden?
„Jetzt sag schon... bitte, wenn ihm was passiert ist, ist immerhin meine Schuld..."
Oh ja, und wie sein Sohn sich gemacht hatte... noch vor zwei Jahren hätte Draco alles für das Leid des Jungen getan, weil er selbst es ihm so beigebracht hatte, nun schien er extrem besorgt zu sein.
„Vielleicht eine dicke Beule, ne Menge Kopfschmerzen, aber nichts ernstes. Ist wohl die Treppe runtergefallen und hat sich den Kopf an der Tür angestoßen. Aber sag Mal, was macht ihr hier? Was macht er hier?"
„Ähm... ja, weißt du...", stammelte der Blonde rum.

„Zaubertränkenachhilfe?"
Ein ehrliches Lachen konnte er nicht zurückhalten. Es war ein angenehmes Lachen, seine Stimme schien wie dafür gemacht.
„Ist schon okay, Sohn, du brauchst es nicht zu sagen."
Erstaunt und ehrlich überrascht blieb Draco stehen, sah seinem Vater nach. Nichts? Nicht mal eine kleine Standpauke? Was war hier los? Hatte er was verpasst!
Ja, hatte er.

Das wurde ihm klar, als er ein kleines Kind, ein Mädchen, höchstens fünf Jahre alt, aus dem Geheimgang wuseln sah, an einer Hand eine bildhübsche junge Frau, die vor nicht allzu langer Zeit die Mutter von Harry hätte sein können. Der hatte ihm nämlich schon so manches Bild seiner Eltern gezeigt, und die Frau sah ihr extrem...

Irgendwas lief hier gewaltig schief. Eben hatte er auch noch einen Mann gesehen, der James Potter verteufelt ähnlich sah.

Kurz entschlossen lief er hinter seinem Vater her, schaute etwas besorgt auf den nun friedlich im Bett liegenden Harry und blickte dann Lucius direkt in die grauen Augen.
„Was geht hier vor? Warum bist du so ruhig, warum hab ich da gerade Harrys Eltern aus dem Gang kommen sehen, warum läuft hier ein kleines Kind rum und warum waren die hier?"
Das Thema des Gespräches kam gerade rein. Plötzlich zupfte etwas am Ärmel von Dracos Hemd.
„Bist du Draco?", fragte ihn eine Kinderstimme.
„Äh... ja...?"
„Freut mich dich kennen zu lernen! Mom und Dad haben mir schon so viel von dir erzählt! Du bist der Sohn von Onkel Lucius, nicht? Ich bin Anastacia Potter!"

„Anastacia Potter... hi... Dad, ich will jetzt SOFORT wissen, was hier abläuft. Und bitte, verzichte auf jegliche Lügen. Ich will das jetzt wissen."
Schließlich saßen alle, auch Narcissa, die auch kurz darauf angekommen war, um das Bett herum und wussten nicht, wo sie anfangen sollten, zu erklären.

„Ich denke, angefangen hat es auf Hogwarts.", begann James leise.
„Sowohl ich als auch dein Vater, Draco, sind keine wirklichen Erben der Familien... na, sagen wir, so halb. Meine Mutter, also Carmen Potter, war ja mal eine Malfoy. Und Lucius Mutter, Calista, war ihre Schwester. Nun, allerdings war es so, dass Calista weder Kinder zeugen, noch gebären konnte... ergo ist Lu kein Kind von ihr."
„Lu! Dad!", lachte Draco. Sein Vater, der stolze, herrische und sonst so coole Mann ließ sich von einem Potter – noch dazu von JAMES Potter - ‚Lu' nennen!
„Lach nicht, Draco Julian Malfoy, das ist nicht witzig.", knurrte der ältere Blonde.
„Sorry..", presste der noch heraus, vor lauter Grinsen ein ungewohnter Anblick.
„Auf jeden Fall ist es jetzt so... meine Mutter wurde schwanger, allerdings nicht von einem Potter, mit dem sie schon verheiratet war... in stiller Übereinkunft mit Calista und Seraphin, der mit Calista verheiratet war, gab sie das Kind an sie. Niemand weiß davon und es wird auch so schnell hoffentlich niemand erfahren.
Zwei Jahre später wurde sie erneut schwanger... wieder nicht von Domingo Potter. Diesmal behielt sie das Kind... sie konnte ihn täuschen."
Das Lachen war immer leiser geworden, schließlich war auch das Grinsen wie weggewischt.
„Ihr... oh nein, ihr verarscht mich... ohne mich..."
„Doch Draco, das sind zwei waschechte Brüder. Wer hätte das gedacht, nicht wahr? James Potter und Lucius Malfoy... die größten Rivalen, sehen wir mal von Severus ab... Brüder. Und sie haben es gewusst. Schon immer. Nur nie ein Wort darüber verloren.", meldete sich seine Mutter zu Wort.
„Wir waren keine Rivalen, Cissa... im Grunde waren wir nur beide hinter euch beiden her...", neckte James.
Lily verdrehte die Augen.
„Oh ja, und wie... stell sich einer mal vor, dass der mächtige Malfoy was von einem Schlammblut wollte... oder, Lu?" – oh, sie liebet es, ihn zu ärgern – „und James Potter... von der Cousine seines besten Freundes."
„Du warst hinter Harrys Mum her! Dad, da tun sich ja Abgründe auf...", lachte der Erbe der Malfoys wieder. Das konnte doch nicht sein... sein Vater und James Potter waren Brüder... sein Vater hatte den dunklen Lord hintergangen und die Potters gerettet... und sein Vater war es, der den immer noch lebendigen Potters half, am Leben zu bleiben, der ihnen Schutz bot...

„Bitte, sagt mir dass ich träume... das ist doch nicht euer Ernst... Mum... bitte..."
Jetzt kam Verzweiflung. Sein gesamtes Weltbild war gekippt. Das konnte doch alles nicht sein... Harry war sein Cousin...
Und den eigenen Cousin zu lieben... galt als Inzest und war gesetzlich verboten.
Er stützte sich mit den Ellebogen auf den Knien ab und vergrub das Gesicht in seinen Händen.
Einmal in seinem Leben hatte er etwas, dass er beschützen wollte, dass er liebte, mit dem er sein Leben verbringen wollte und dann wurde es ihm entrissen.
„Draco, jetzt komm schon. So schlimm ist es doch auch nicht. Na gut, ihr seid miteinander verwandt, zerstört das jetzt eure Freundschaft?", fragte sein Vater.
„Lucius. Die zwei sind nicht befreundet.", antworteten die Frauen gleichzeitig.
„Und was sind sie dann?", machte James weiter.

Draco schaute wieder auf, blickte seinen Vater an. Ihm stiegen die Tränen in die Augen, ließen ihn verloren wirken.
„Dad, es kann keine Freundschaft zerstören... aber was uns verbindet, das ist Liebe... er darf einfach nicht mein Cousin sein..."
Während die Männer, einfühlsam wie sie nun mal sind, nichts bemerkt haben, nahm Cissa ihren Sohn in den Arm, ebenso wie seine Tante nun auch kam und ihm beruhigend über den Kopf streichelte.
„Niemand wird es erfahren. Niemand weiß, dass Lucius und James Brüder sind... und im übrigen denke ich, dass Harry der Welt genug Gutes getan hat, um diesen Wunsch erfüllt zu bekommen. Was sollen wir denn schon dagegen tun? Ihr liebt euch, und wir können das auch nicht unterbinden... außerdem ist es in Reinblütigen Zaubererfamilien fast schon üblich, Cousinen/ Cousins zu heiraten.", beruhigte die Rothaarige den jungen Mann, der krampfhaft versuchte nicht zu weinen.
„Genau. Ihr zwei werdet keine Ausnahme machen... Du müsstest eigentlich wissen, dass es bei Reinblütern anders abläuft als beim Rest... wenn sich nicht gerade jemand dazu entschließt, jemand völlig anderen zu heiraten...", lachte Dracos Mutter und zwinkerte Lily zu.

„Ich kann bei ihm bleiben?" – seine Mutter nickte – „Niemand wird da was gegen machen können?" – wieder ein Nicken – „Und es wird sich sonst nichts ändern?"
„Dray, warum sollte sich etwas ändern? Du und Harry seid die einzigen, die sich umstellen müssen... immerhin wohnen James und Lily schon hier, seit der dunkle Lord sie töten wollte... Lucius konnte ihn umstimmen... na, so halb. Nur durfte es niemand wissen, denn alle – auch die Todesser – glaubten daran, dass die Potters nicht überleben würden. So einigten sich die beiden, dass Lucius sie töten sollte... hat er jedenfalls nie getan. Der Lord weiß heute noch nichts davon."

Das beeindruckte den jungen Zauberer. So hatte er seinen Vater nie kennen gelernt. Ja, er war ein guter Vater, aber im Beisein des Lords war er nie so aufmüpfig gewesen, und das, was er geleistet hatte, war schon fast Selbstmord.

„Das hast du nicht... ey man... ich... das hätte ich nie erwartet. Auf einmal sitzt da nicht mehr mein Vater, sondern ein mir gänzlich unbekannter Mann, der zufällig der Onkel meines Freundes ist... hui...", ließ er verlauten und grinste dabei. Das war alles so surreal.

„Ich bring doch nicht meinen Bruder um... so weit kommt´ s ja noch. Schlimm genug dass der Lord das von sich aus vor hatte..."

Wieder spitze sich ein Paar Ohren.

„Ja? Ich höre! Warum war das so schlimm?"

Lucius murmelte etwas, dass sich nach ‚Diesmal bist du dran, Jamie', anhörte.

„Ja... ähm... nicht so leicht zu erklären. Du erinnerst dich an die, nennen wir es mal Affäre, unserer Mutter?"

Ein Nicken des Blonden.

„Sie wusste es nicht, aber wir haben es rausgefunden. Das war ein gewisser... sagt dir der Name Tom Riddle was?"

„Nö. Sollte?"

Die vier Erwachsenen fingen an zu lachen.

„Haben wir wohl vergessen zu erwähnen... Tom Riddle, du hattest mal sein Tagebuch in der Hand... zweites Schuljahr, erinnerst du dich?", fragte sein Vater.

„Ah ja, da war was... Moment. Der Tom Riddle, Tom Vorlost Riddle, der in diesem Tagebuch gesteckt hat, meint ihr den?"

Alle nickten.

Draco erbleichte. Er kannte die Geschichte um das Buch, denn Harry hatte sie ihm erzählt.

„Ist heute „Verarschen wir Draco mal ein wenig Tag" oder was? Das meint ihr nicht ernst..."

Wieder lachten sie.

„Was glaubst du denn, warum er Parsel sprechen kann? Das kommt nicht einfach durch einen Fluch... trotz dem kann es Harry. So Fähigkeiten nehmen schon komische Wege."

Dann klatschte Lily eine Hand vor den Mund.

„James, da haben wir doch grade vergessen... ich bin gleich wieder da...", damit sprang sie auf und rannte wohl zurück in den Kerker.

Kurz sahen sie ihr nach, bis sie ein freudiges Bellen hörten und sie mit einem riesigen schwarzen Hund wiederkam.

In Draco kroch die blanke Panik hoch.

„Das ist kein Grimm, hoffe ich doch, oder?", fragte er leise.

„Nein, das ist kein Grimm. Wenn ich vorstellen dürfte...", begann James, wurde aber von einer glockenhellen Kinderstimme unterbrochen. Anastacia hatte bisher neben Harry im Bett gelegen und geschlafen, doch mit dem Bellen war sie wachgeworden und sprang nun über Harry drüber um zu den Hund zu kommen.

„Siri, Siri! Hallo!", strahlte sie und umarmte den großen Hund. Der fing daraufhin an zu wachsen und wurde zu einem schwarzhaarigen Mann, der sie lachend auf den Arm nahm.

„Hallo meine Kleine! Wie geht es meiner Lieblingspatentochter so, hm?"

Der junge Mann seufzte erleichtert aus.

„Könntet ihr bitte aufhören, mich so zu erschrecken? Okay, es ist nur Black, aber bitte... ich will meinen nächsten Geburtstag noch erleben..."

Harry war unbemerkt von den anderen durch die Trampelei auf seinem Bett erwacht, auch, weil das Mädchen ihm direkt in den Bauch gelaufen war... jetzt starrte er die ganze Versammlung an, einmal über die Malfoys zu seinen Eltern, zu Sirius und schließlich zu seinem Freund, der an seinem Bett saß und anscheinend mehr wusste als er.

„Ähm...", versuchte er, leise auf sich aufmerksam zu machen, erfolglos.

Das war so komisch. Er lag bei den Malfoys im Bett, um sich herum die Eltern seines Freundes, sein Pate, sein Freund und seine tot geglaubten Eltern mit einem Mädchen, das anscheinend seine Schwester war.

Dann fiel der Blick von Draco wieder auf Harry, der ihn im selben Moment auch ansah.

Ein erleichtertes Lächeln zeigte sich dann auf dem schmalen, blassen Gesicht.

„Endlich wach, Dornröschen? Wir haben schon mal ein wenig geplaudert, während du Schönheitsschlaf betrieben hast...", neckte er ihn.

„Haha... verzeih, wenn ich jetzt nicht lache... okay. Sirius, was ist hier los?"

Der wurde völlig abrupt aus seiner Unterhaltung über Sessel und welche gemütlicher waren gerissen, die er mit Anastacia geführt hatte.

„Ah... Moment... da fang ich an. Die Mutter deines Vaters hatte eine Affäre mit Voldemort, daraus ist dann Lucius entstanden, allerdings bei der sterilen Schwester deiner Oma aufgewachsen. Zwei Jahre später wurde dein Vater geboren, ist allerdings auch ein Sohn von Voldemort..."

So fing er an. Und als er soviel erzählt hatte, dass Harry auf dem gleichen Stand war wie Draco, war dieser wieder kurz vor einer Ohnmacht. Die war nämlich um einiges einfacher und netter als diese Enthüllungen.

„ ... und schließlich waren sie gerade dabei, zu erklären, warum deine Eltern noch leben."

„Genau. Wie gesagt, wegen irgend so einer dämlichen Prophezeiung dachte er, du würdest ihm gefährlich werden."

Der Ausdruck in den grünen Augen wurde trüb.

„Ja, immer wieder die Prophezeiung... schaut nicht so, ich kenne sie. Dumbledore hat sie mir erzählt, nachdem wir wieder zurück waren, im festen Glauben, dass der dumme Köter sich verabschiedet hat...", sagte Harry leicht grimmig in Richtung seines Patenonkels.

Der zuckte nur grinsend mit den Schultern und meinte, dass er so schnell nicht wieder ins Ministerium gehen würde.

„Auf jeden Fall wäre es praktisch, wieder zu Halloween zurückzukehren.", fuhr Dracos Vater fort, „Voldemort wollte also euch drei umbringen, hatte das allerdings mir aufgetragen, was er sich abschminken konnte, weil ich doch nicht meinen Lieblingsbruder töte. Schließlich haben wir es so gemacht: Sie mussten verschwinden, ohne, dass es jemand weiß, sonst wären wir alle tot gewesen. Man widersetzt sich nicht einfach so einem dunklen Lord, auch nicht, wenn man der Sohn ist. Wir haben also einen Blutbann auf dich gelegt, Harry. Er schützte dich vor der Attacke Voldemorts, denn dich wollte er selbst erledigen. Deine Eltern haben wir nachgebildet... ein einfacher Verwandlungszauber. Niemand hat etwas bemerkt, auch unser Vater nicht. Bevor du fragst: nein, er war kein Familienmensch. Den Rest kennst du. Deine Eltern wurden hier her gebracht, denn hier hätte sie niemand vermutet. Niemand weiß von der Verwandtschaft."

Wieder übernahm James.

„Wir haben also vor sechs Monaten Sirius vor dem Ministerium gerettet und hierher gebracht. Du hättest dieses Gesicht sehen sollen, als er uns gesehen hat. Göttlich. Um... wir hatten eigentlich nicht vor, euch so schnell einzuweihen, aber was passiert ist, ist nun mal passiert... deine Schwester hast du bereits kennen gelernt, Harry?"

Der schwarzhaarige schaute sich das kleine Mädchen noch mal genau an.

Sie war eine Kopie seiner Mutter. Nur die Augen...

„Ihr habt das aber nicht extra gemacht, dass ich so aussehe wie du und sie wie Mum, oder?", fragte er direkt seinen Vater. Dann schüttelte er seinen Kopf und schaute seine Eltern leicht verletzt an.

„Warum wart ihr nicht bei mir? Ich habe den Irren jetzt Fünf Mal gesehen, und ich bin ihm immer entkommen... wo wart ihr, als ich euch da gebraucht habe? Warum konntet ihr nicht wenigstens Dumbledore einweihen? Nur einen, der mir Mut machen kann? Ich wollte immer mit euch leben und nun weiß ich, dass ich fünfzehn Jahre die Chance dazu gehabt hätte, stattdessen musste ich bei den Dursleys leben und mich als Hauself betätigen... ich hoffe, ihr versteht dass ich mich so ein kleines bisschen verarscht vorkomme."

„Wenn du in wirklicher Gefahr warst, waren wir da, wenn wir konnten.", antwortete seine Mutter. „Allerdings konnten wir auch nicht riskieren, dass wir alle getötet werden, denn hätte Voldemort nur einen Hauch hiervon mitbekommen, wäre es aus mit uns und den Malfoys gewesen."

„Erinnerst du dich an den Verbotenen Wald, in dem ihr das Einhorn gefunden habt? Dir hat ein Zentaur geholfen – das war James."

Harry schnaubte leicht überrascht.

„Ich dachte, du wärst ein Hirsch.", witzelte er.

„Abgewandelter Vielsafttrank ist alles.", entgegnete er. „Mit dem Zeug kannst du werden, was du willst."

„Okay, mein Vater kann also auch sinnloses Zeug philosophieren."

„Ausschließlich sinnloses Zeug, Harry.", verbesserte Lucius.

„Im zweiten Jahr, als ihr die Kammer des Schreckens gefunden habt... du weißt genauso gut wie wir, dass du niemals genug Vertrauen zu Dumbledore hattest, um Fawkes und den Hut zu rufen."

„Das wart also auch ihr."

Lily nickte.

„Eine etwas weniger lustige Erfahrung für mich war es, dich durch einen Geheimgang rennen zu sehen. Drittes Jahr, weißt du noch?"

„Du meinst die Schneeballschlacht mit Draco?"

Sie nickte wieder.

„James konnte es nicht lassen und hat anonym den Zwillingen geschrieben, dass du es vielleicht ganz nötig hättest, mal raus zu gehen... na ja."

Erfreut schien sie jedenfalls nicht.

„Als ihr von den Dementoren belagert wurdet, du und Sirius... da ist auch James gekommen und hat dir geholfen. Ich weiß nicht genau was er getan hat, aber... er hat dich dazu gebracht, den Patronus zu rufen. Im vierten Jahr... da konnten wir dir nicht viel helfen, aber wir haben im See auf dich aufgepasst. Freundliche Wesen sind sie nicht, die Wassermenschen... Bei der Begegnung mit Voldemort und seinen Todessern hat Lucius dich geschützt. Im übrigen haben wir die Maulende Myrte beauftragt gehabt, etwas auf dich zu achten."

„Ach deswegen hat sie mir immer im Bad nachgespannt...", murmelte Harry.

„Da fällt mir ein. Warum ist eigentlich das Tagebuch vom Irren zu Ginny gewandert?", fragte der Junge-der-lebt.

„Direkter Befehl von Voldemort... es wäre dumm gewesen, es nicht zu tun, es hätte alles auffliegen lassen können. Wir hofften, dass du es schaffen würdest. Hat ja auch funktioniert."

„Das mit dem Kröter im Büro von der Umbridge letztes Jahr war übrigens eine Idee von Lucius. Hat ne Menge Spaß gebracht.", meinte James nun grinsend.

Dabei fiel Harry noch etwas ein.

„Sirius, der Spiegel – du weißt schon, der zwei Wege Spiegel – warum hat er nicht funktioniert?"

Der Black fing an, rosa anzulaufen, nachdem sich James und Lucius angegrinst hatten.

„Das ist ein Problem, das ganz leicht zu erklären ist. Weißt du, diese Spiegel funktionieren natürlich nur dann, wenn man sich nicht draufsetzt und dabei die Scheibe zerdeppert.", erklärte Narcissa schmunzelnd.

Das machte die beiden Jungen sprachlos.

„Du... du hast dich draufgesetzt!", brach der grünäugige schließlich heraus und fing an zu lachen.

„Mittlerweile geht er ja wieder."

Schließlich krabbelte Anastacia wieder zurück zu ihrem Bruder und kuschelte sich an ihn.

„Eine kleine Schmusemaus ist das ja...", lächelte er und nahm sie in den Arm.

Schließlich überwand sich Harry, der das Ganze noch nicht wirklich begreifen konnte.

Er stand auf, nachdem er Anastacia vorsichtig aus seinen Armen entlassen hatte und umarmte seine Eltern.

Und es tat gut. Es tat gut, und er spürte, dass das seine Familie war.

„Endlich haben wir dich wieder...", flüsterte seine Mutter, die ihn so fest hielt, als würde er sich gleich in Luft auflösen.

An diesem Abend wurden noch einige Geschichten erzählt.

„Sag doch mal, Draco, seit wann bist du eigentlich schon mit Harry zusammen?"

„Ja, Dad, lass mal überlegen... das dürften jetzt... dreieinhalb Jahre sein."

Wenn Draco seinen Vater jemals sprachlos gesehen hatte, dieses Gesicht übertraf alles.

Man konnte das selbe von James sagen.

„Drei...? Vor zwei Jahren wolltest du ihn doch noch tot sehen, oder irre ich mich da?"

„Ich konnte meiner Umgebung schon immer genau das vorspielen, was sie sehen wollte... im zweiten Jahr hat es gefunkt und als wir uns dann im Zug vor den Ferien getroffen haben, wurde das halt auch fest. Jetzt weißt du, warum ich Harry einladen wollte im Sommer, und wir wissen, warum du es nicht erlaubt hast."

„Hm... stimmt.", brummte der Weißblonde.

„Hättet ihr die Potters entdeckt, wer weiß, wie schnell es rausgekommen wäre, weil wir in der Zeit wirklich nichts hätten machen können."

Die Ferien vergingen viel zu schnell für Harry.

Nya, ich freue mich immer noch über kommentare...