What's on the Pergament?
Stille herrschte und alle Anwesenden starrten auf Cathy, die dem Malfoy Erben gerade eine Ohrfeige verpasst hatte. Niemand sagte etwas oder wagte es sich zu bewegen, bis erneut Schritte ertönten und Lory und Emely außer atemlos neben Ron zu stehen kamen. Es brauchte nicht lange bis sie verstanden was ihre neue Freundin gewagt hatte, denn eines war sicher: das würde er bestimmt nicht auf sich sitzen lassen.
Crabbe und Goyle fingen sich wieder und schritten bereits bedrohlich auf sie zu.
„Lasst sie!", befahl Malfoy und sah sie ärgerlich an. „WAS soll das Cat? Wieso schütz du Potter! Du stehst auf der falschen Seite!", raunzte er.
„Das tu ich nicht! Ich mache was mir passt und ich will, dass du ihn und seine Freunde in Ruhe lässt!"
Die Umstehen verfolgten das Gespräch stillschweigend und irritiert. Mehrere Schüler blieben sogar stehen - Was hatte schließlich eine Gryffindor mit einem Slytherin zu schaffen?
„Sag mal weißt du was du da tust? Du bist eine Black! Du solltest nicht auf Potters Seite stehen! Du solltest nicht mal in Gryffindor sein!", wies er sie energisch zurecht. „Weißt du was passiert wenn sie davon erfahren!"
„Ist doch nicht dein Problem!", blaffte sie trotzig.
„Das ist eine Schande! Der Einzige aus deiner Familie, der je in Gryffindor war, war dieser nutzlose-"
„Wag es ja nicht!", fauchte sie.
„Schon gut. Was zum Teufel hast du davon Potter zu schützen?", fragte er mit einem abschätzenden Blick auf Harry.
„Das geht dich überhaupt nichts an!"
„Und ob! Wie kann man nur so dumm sein!"
Wütend funkelte sie ihn an. „Wenn du keinen Ärger mit mir willst, dann lässt du ihn in Ruhe! Er hat schon genug Probleme auch ohne deine Sticheleien. Aus dem Weg Speckschwarte!", fuhr sie Goyle gereizt an, der schon fast schreckhaft beiseite sprang.
Ihre Schritte verhallten in den Gängen und Stille trat ein, bis Ron in Gelächter ausbrach. „Merlin, ich fass es nicht! Da zeigt sich wieder was für ein feiges Fredchen du bist Malfoy!", lachte er mit Tränen in den Augen.
„Halt die Klappe, Wiesel!"
„Ähm….woher kennt ihr euch?", fragte Lory vorsichtig.
Einen Moment sah Draco sie abschätzend an, bevor sein Blick zu Harry wanderte und er sie hämisch angrinste. „Sie ist meine kleine Cousine." Damit drehte er sich um und verschwand, gefolgt von seinen Gorillas, in den kühlen Gängen.
„Na toll! Ich wette die hat sich in Gryffindor eingeschleust, um uns aus zu spionieren.", maulte Ron.
„Hey, sie hat euch gerade geholfen! Wie kann man nur so undankbar sein!", zeterte Emely und verschränkte die Arme.
„Harry hätte das auch allein geschafft!"
„Kann sein, aber sie hat euch eine Strafe wegen Duellierens in den Gängen erspart. Nur weil sie mit Malfoy verwandt ist, heißt das nicht, dass sie automatisch so ist wie er."
„Also…da hat sie recht.", stimmte Hermine zu. „Ihr wisst was ich von Malfoy halte, aber sie ist doch auch mit Sirius verwandt. Und sie hat uns geholfen. Wir kennen sie ja noch nicht einmal." Während sie das sagte fixierte sie Ron und sah ihn vorwurfsvoll an. Das alles erinnerte sie an ihn erstes Jahr in Hogwards und als er sie als arrogante, besserwisserische Streberin gesehen hatte.
„Bist du jetzt auch gegen mich!"
„Ich bin nicht gegen dich! Du solltest Andere nur nicht so schnell verurteilen, so wie du es zum Beispiel mit mir gemacht hast!"
„Leute ruhig Blut.", versuchte Harry die Beiden zu beruhigen, doch Hermine schnaufte bereits wütend und rauschte davon.
Im Gemeinschaftsraum fanden sie Cathy in einem der gemütlichen Sessel vor dem Kamin vor. Sie las dasselbe Stück Pergament, das sie bereits in der Großen Halle gelesen hatte. Als sie die Schritte hinter sich hörte ließ sie das Pergament schnell wieder in ihrem Umhang verschwinden.
„Was ließt du da die ganze Zeit?", fragte Harry und ging neben ihr in die Hocke.
„Nichts.", entgegnete sie leise und starrte ins Feuer.
„Deine….Familie gehört zu Schwarzmagiern? Stimmt das?", fragte Lory vorsichtig und setzte sich in einen der Sessel.
„Hat Draco dir das erzählt?", fragte sie, ohne den Blick vom Feuer ab zu wenden.
„Nicht…wirklich….er hat gesagt du seist seine Cousine und aus dem Gespräch hat man da irgendwie was rausgehört…"
„So…", murmelte Cathy gedankenverloren. „Ja, stimmt. Weißt du das nicht? Die Blacks waren bekannte Schwarzmagier."
„Ich bin Muggelgeborene. Bist du auch…?"
„Nein! Ich bin keine Schwarzmagierin und ich bin auch keine Anhängerin Voldemorts!", erklärte sie fest und stand auf. „Ich geh schlafen."
Die Gryffindors sahen ihr hinterher, wie sie auf der Treppe zu den Mädchenschlafsählen verschwand.
„Also…irgendwie ist sie doch etwas seltsam.", murmelte Ron.
„Ich glaube sie will nur nicht darüber reden.", ertönte eine Stimme hinter ihnen. Ginny gesellte sich zu ihnen und ließ sich auf den Boden fallen.
„Hast du gelauscht?"
Eingeschnappt sah sie ihren Bruder an. „Ich lausche nicht! Ich hab euch nur zugehört! Es gibt ja jetzt schon ganz wilde Gerüchte über sie. Ein paar sagen sie ist Malfoys Verlobte, seine verlorene Schwester und so ein Zeug. Manche sagen sogar sie ist seine Tochter."
„Wie soll denn das gehen?"
Ginny zuckte die Schultern und ließ den Blick über die kleine Gruppe wandern. „Wo ist denn Hermine?"
„Zickt rum."
„Du hast sie wieder provoziert.", stellte die Weasley fest und versuchte die wütenden Widerworte ihre Bruders zu ignorieren….
Es war bereits stockdunkel, bestimmt weit über Mitternacht und der Gryffindorgemeinschaftsraum wurde nur von dem kleinen Feuer des Kamins erleuchtet. Cathy saß mit angewinkelten Beinen vor dem prasselnden Feuer und war wieder in ihr Pergament vertieft. Sie schreckte etwas hoch, als sie Schritte hinter sich hörte und bemerkte Harry, der etwas entfernt hinter ihr stand.
Stillschweigend sah er auf das Mädchen vor sich. Über ihrem Pyjama trug sie einen Morgenmantel und ihre Haare glänzten silbrig im Mondschein, der durch das Fenster fiel. Das Feuer warf leicht Schatten auf ihr Gesicht und ließ sie nur noch undurchschaubarer wirken.
„Wieso bist du noch wach? Es ist spät.", fragte sie mit gedämpfter Stimme und sah nun zu ihm auf, doch Harry grinste sie lediglich an und zuckte die Schultern.
„Hab hier unten was gehört und.", log er und versteckte die Karte der Rumtreiber hinter seinem Rücken.
„Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken."
„Schon okay. Darf ich mich zu dir setzten?" Sie nickte und er ließ sich im Schneidersitz neben sie auf den Boden sinken. „Danke für deine Hilfe."
„Draco ist oft so. Das liegt ihm wohl im Blut. Aber im Grunde ist er nett. Er kann wirklich nett sein, nur kannst du dir das wahrscheinlich nicht vorstellen, weil du ihn nur so kennst. Er kann nichts dafür. Das sind die Werte die ihm von klein auf eingetrichtert wurden."
Harry stieß ein verächtliches Schnauben aus. „Ich kenne jemanden bei dem das genauso war, aber er hat sich gegen den Einfluss seiner Familie gewehrt….Hast du uns deshalb geholfen? Damit er keinen Ärger bekommt?"
Cathy lachte leise auf. „Nein, bestimmt nicht. Er….was er gesagt hat. Schlammblut und….Möchtegernmassenmörder…Und außerdem hast du doch ohnehin genug Probleme, oder?"
„Woher wusstest du wer ich bin?"
„Wusste ich nicht."
„Doch. Ich hab doch gemerkt wie du mich angesehen hast beim Festessen. Es war als wolltest du irgendetwas sagen. Du hast gewusst wer ich bin. Und nicht weil du die Narbe gesehen hast. Du hast auch nicht gestarrt wie die andere, die mich das erste Mal sehen."
„…Hier." Sie streckte ihm das Pergament entgegen, das sie ständig las, ehe sie wieder ins Feuer sah. „Lies.", erwiderte sie auf seinen fragenden Blick.
Hallo meine Kleine
Das ist der vorerst letzte Brief, den ich dir schreiben kann, weil sie wahrscheinlich abgefangen werden.
Es sieht nicht gut aus im Moment. Ich wurde von Lucius Malfoy entdeckt, als ich Harry zum Bahnhof gebracht habe, aber mach dir keine Sorgen das wird schon wieder…worum ich dich eigentlich bitten wollte: Falls mir etwas geschieht- keine sorge ich verlasse meinen Bunker schon nicht- hab ein Auge auf Harry. Wie James bringt er sich immer in Schwierigkeiten und da du diese eine Fähigkeit hast, könntest du ihm bestimmt helfen. Außerdem will ich, dass du etwas auf ihn aufpasst, damit er sich nicht allzu sehr in Schwierigkeiten stürzt- ich weiß da redet gerade der Richtige. Abgesehen davon will ich, dass du nach Hogwards gehst. Das ist im Moment der sicherste Ort für dich. Dumbeldore ist der Einzige den Voldemort wirklich fürchtet.
Begib dich nicht in unnötige Gefahr und öffne bloß KEINE Briefe von unserer Verwandtschaft, wenn du erst in Hogwards bist. Sie werden nicht sehr erfreut sein, ich spreche aus Erfahrung.
Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir sein kann. Ich weiß, dass es auch nicht leicht für dich ist, aber Harry braucht mir. Bei ihm bist du bestimmt gut aufgehoben in Hogwards.
Auch wenn du sehr nach mir schlägst- ich bin stolz auf dich! –hoffe ich, dass du dennoch vorsichtig bist. Ich weiß es klingt seltsam, wenn gerade ich so etwas sage, aber bitte pass gut auf. Und halte dich von ihnen fern verstanden? Wenn sie von allem erfahren, werden sie…pass einfach auf dich auf okay?
Ich hab dich lieb.
Sirius
