Disclaimer

Die Figuren, soweit sie von Drehbuchautor William Monahan eigenständig entwickelt und/oder gegenüber ihren historischen Vorbildern abgeändert wurden, sind geistiges Eigentum von William Monahan und auch die Handlung und Reden, soweit sie sich mit der verfilmten Geschichte decken, gehört William Monahan.

Jede weitere eigenständige Erzählung um die Personen des Geschehens sind meines Geistes und mein Besitz. Mit dieser fiktiven Romanvorlage zum Drehbuch von William Monahans Werk „Kingdom of Heaven" verdiene ich kein Geld und habe sie auch keinem Verlag angeboten.


Kapitel 11


Ein neues Leben

Almaric hatte Balian aus der Innenstadt Jerusalems herausgeführt und sie gingen nun schon eine Weile bergan auf eine Anhöhe der Stadt. Das Haus Ibelins, das sich langsam aus der Ansammlung, der am Hang liegenden Häuser, als größter Komplex schälte, war ihr Ziel. Sein junger Herr Balian war seit seiner letzten Bemerkung still neben ihm hergegangen und Almaric hatte ihn verstohlen von der Seite her beobachtet. Almaric hatte Godfrey von Ibelin nicht als jungen Mann gekannt, aber ihm fielen dennoch Ähnlichkeiten auf. Da waren die hohen Wangenknochen, der schmale Mund, die Art seinen Kopf zu halten, seine, trotz des kleineren Wuchses, hohe und schlanke Gestalt, seine Hände, schmal, lang und kräftig. Almaric hatte von André einiges über Balian erfahren, aber so vieles wollte Almaric noch wissen, doch es stand ihm nicht zu, seinen Herrn nach Privatem oder den Ereignissen der Reise mit seinem Vater zu fragen. Und mitten hinein in diese Gedanken fragte Balian: „Was wünscht Ihr zu wissen, Almaric?"

Und dabei blickte Balian zur Seite auf Almaric.

Almaric war selbst so in Gedanken über Balian versunken gewesen, daß er nicht merkte, wie sein junger Herr auch ihn beobachtete und so blickte er ihn überrascht an und sah in ein Gesicht, daß so offen seine Gefühle und die eigenen Hunderte von Fragen offenbarte, daß Almaric sich mit einem Mal bewußt wurde, wie verletzlich sein junger Herr doch war. Er wußte nichts von diesem Land, den Machtverhältnissen und Intrigen, den Mächtigen und Neidern, und von den Anmaßungen eitler, selbstgerechter und hochfahrender Ritter und Barone. Balian hatte nur kurz Almaric angesehen, dann hatte er sich wieder in seine eigenen Gedanken zurückgezogen. Almaric vermißte sogleich diesen warmen und weichen Ausdruck in Balians Gesicht. Er fragte sich unbewußt, was sein junger Herr im Leben schon mitgemacht haben mußte, daß er seine Sanftmut so tief versteckte. Das scheue Lächeln Balians am Brunnen und sein Gesichtsausdruck eben, nahmen Almaric nun völlig für seinen neuen Herrn ein.

'... und soviel mehr als wir erwarten...' waren Andrés Worte gewesen und Almaric wurde langsam die Bedeutung dieser Worte bewußt und er wollte dafür sorgen, daß es seinem Herrn gut ging, er unter der Last dieser Erwartungen nicht zerbrach und diesen auch gerecht werden konnte.1

Almaric stellte keine Fragen, er war sich sicher, daß Balian ihm noch die Informationen geben würde, nach denen sein Sinn stand. Jetzt aber sollte ihm Ruhe gewährt sein. Balian war müde und sah mitgenommen aus. Almaric konnte es ihm ansehen, auch wenn er nicht wußte, wie gut Balian wohl in einem erholten Zustand aussehen mochte. Der junge Ritter war schließlich nach einem Schiffsuntergang in erstaunlich kurzer Zeit von irgendwo deutlich nördlich von Akkon nach Jerusalem gekommen. Dazu hatte er den Gerüchten nach bereits seinen ersten Kampf hier im Land bestehen müssen. Almaric würde dafür sorgen, daß sein junger Herr zunächst die Ruhe bekam, die er in seinen Augen nötig hatte, auch wenn der Hospitaler oder vielleicht sogar Tiberias, der Statthalter selbst, vorsprechen würde. Er war der erste Mann unter Balians Leuten, und auch wenn er klare Zuständigkeiten hatte, so war er doch in allererster Linie für das Wohlergehen und die Sicherheit seines Herrn verantwortlich. Und mehr denn je würde er diese Aufgabe von nun an wahrnehmen.

Mittlerweile waren sie dem Hause Ibelins so nahe gekommen, daß Balian ahnen konnte, wohin ihn Almaric führte, und er sah ihn erstaunt an.

„Dort, mein Herr, Ibelin, das Haus Eurer Familie, Eures Vaters hier in Jerusalem." erklärte Almaric. Balian konnte es kaum glauben, und seine Augen fragten seinen ersten Mann förmlich nach einer Bestätigung des Gehörten:

‚Das ist das Haus meines Vaters?'

Balian vermochte die Größe des Gebäudes kaum zu erkennen. Es war, wie hier üblich, von einer Mauer umgeben, und augenscheinlich zweigeschossig. In dem mächtigen Torgewölbe, welches der einzige Durchlaß in der Mauer war, war ein genau eingepaßtes und reich beschlagenes Tor eingelassen. Das offene Tor gab schon von Ferne einen Blick in einen mit Arkaden umgebenen Innenhof frei. Vor und wohl auch in dem Gebäude waren eine Reihe von Menschen geschäftig unterwegs und Balian konnte unzählige Soldaten mit den Farben seines Hauses sehen, dazwischen aber auch viele Frauen, Kinder und Männer in landesüblichen Gewändern.

Sie waren nun so weit heran, daß man auf den kleinen Trupp aufmerksam wurde. Der neue Herr war ja von Almaric, durch einen Boten bereits angekündigt, und so versammelten sich die Menschen des Hauses neugierig. Balian blieb einen Moment stehen und Almaric blickte sich verwundert zu ihm um. Er sah, daß sich in Balian erneut eine gewisse Anspannung breit gemacht hatte, und daß sein junger Herr sich wappnete, in seine neue Rolle und die damit verbundenen Aufgaben zu treten. Almaric trat an ihn heran und sprach so leise, daß es niemand sonst hören konnte:

Mein Herr" – und Almaric betonte diesmal diese Anrede besonders, um Balian seine Loyalität zu zeigen – „dies sind alles Menschen, die Eurem Vater anvertraut waren und nun unter Eurer Obhut stehen. Sie liebten alle Euren Vater und sie werden Euch ebenso lieben. Vertraut bitte darauf, was ich sage, denn ich kenne Euch."

Nun war es an Balian, Almaric erstaunt in die Augen zu sehen und in diesem Augenblick schlossen sie Freundschaft: Ein unerfahrener Ritter und Herr, der trotz seiner Jugend weise genug war, die zu erkennen, die es gut mit ihm meinten, und ein Soldat, nicht viel älter als er selbst, aber erfahren an Dingen war, die dem jungen Mann fehlten, der aber auch Zuneigung und Vertrauen in seinen Herrn gefaßt hatte.2

Balian nickte und schenkte Almaric jenes scheue Lächeln, das seine Augen leuchten und ein Licht über sein ernstes Gesicht huschen ließ. Und Almaric wünschte sich insgeheim, diesen Ausdruck noch oft auf dem Gesicht seines Herrn sehen zu können.

‚Er ist viel zu ernst, wo ist die Freude in seinem Leben geblieben?'

Almaric konnte nicht ahnen, daß Godfrey bereits gleiches von seinem Sohn gedacht hatte, wie er in diesem Augenblick.

Glückliche Nachrichten

Zwischenzeitlich hatte Salem das Ordenshaus des Ritterordens der Johanniter erreicht und dort erfahren, daß der Hospitaler André sich beim Statthalter befand. So machte sich Salem auf den Weg zum Amtssitz des Statthalters, der an den Palast des Königs anschloß. Als Salem dort vorstellig wurde, erfuhr er, daß Tiberias und der Ordensbruder zusammen mit dem König und seiner Schwester speisten. Salem bat darum, André eine Nachricht zukommen zu lassen. Er teilte dem Vorsteher mit, daß der vermißte Erbe Ibelins in Jerusalem eingetroffen sei und derzeit von Almaric, dem Hauptmann des Hauses in sein Heim geleitet würde. Des weiteren ließ er ausrichten, daß der junge Herr müde und mitgenommen aussah, aber sonst durchaus bei bester Gesundheit und ohne Verletzung zu sein schien. Er merkte an, daß diese Nachricht dringend erwartet würde und ging von dannen. Der Vorsteher ließ die Nachricht von einem Schreiber auf ein Blatt Papier3 notieren und versiegeln und von einem Bediensteten zum Vorsteher der persönlichen Räumlichkeiten des Königs bringen. Dieser wiederum nahm die Nachricht an und erhielt den Namen des Überbringers und trat selbst neben André, verneigte sich in Richtung des Königs mit der Bitte um Verzeihung für die Störung und überreichte André die Nachricht auf einem kleinen silbernen Teller.

André neigte zum Dank den Kopf, nahm die Nachricht und fragte noch, von wem sie kam. Als er Salems Namen genannt bekam, riß er die versiegelte Nachricht ungeduldig auf und las sie rasch. Der König und Tiberias sahen die Unruhe in André und wie er die Nachricht las, dann durften sie Zeuge werden, wie sich ein beruhigtes Lächeln im Gesicht ihres Freundes ausbreitete, er die Nachricht behutsam zusammenfaltete und auf den Tisch legte.

„Nun mein Freund", so der König, „wollt Ihr uns nicht sagen, was Euch zunächst beunruhigte und dann doch zufrieden stellte?"

Der Hospitaler blickte erst Tiberias und dann den König an und sagte mit einem Ton in seiner Stimme, die seine ganze Freude zum Ausdruck brachte:

„Balian lebt. Der Junge ist in Jerusalem angekommen und auf die Männer seines Hauses getroffen. Almaric geleitet ihn gerade zum Haus seines Vaters."

André hatte es unterlassen Balian als den neuen Baron von Ibelin zu bezeichnen, denn erst die Anerkennung durch den König würde ihn endgültig in diesen Rang versetzen, daß dies aber geschehen würde, daran zweifelte André keinen Augenblick. Balduin sah seine Schwester und dann Tiberias an und obwohl er seine silberne Maske trug, hatte man einen Eindruck der Freude und das, was er nun sagte, bestätigte dieses Empfinden.

„Eine gute Nachricht. Ich freue mich und Sybilla sicherlich ebenso. Der junge Ibelin möge möglichst bald vorstellig werden. Ich brenne darauf, Godfreys Sohn kennenzulernen und zu sehen, ob Eure Beschreibungen der Wahrheit entsprechen, André."

Einen Moment lang nahm er die Hand seiner Schwester in seine und drückte sie sanft. Er warf ihr dabei einen Blick zu, der ihr deutlich seine freudige Erwartung und seine Hoffnungen auf und in diesen Ritter zeigten.

„André, geht in das Haus Ibelins und sucht Balian auf. Teilt ihm meine Wünsche mit, aber, obwohl ich ungeduldig bin ihn von Angesicht zu Angesicht zu sehen, soll er erst zu Kräften kommen, ruhen, und das Wichtigste über sein Haus und sein Gefolge erfahren, bevor er kommt."

Da das Mahl bereits beendet war, entließ er den Hospitaler und Tiberias. Er selbst hatte nichts gegessen, weil er sein durch Lepra entstelltes Gesicht nicht in der Öffentlichkeit zeigte. Deshalb wollte er nun in der Einsamkeit seiner Räumlichkeiten speisen. Er stand auf, trat an den Stuhl seiner Schwester und streichelte ihr sanft über das Gesicht.

„Godfrey ist von uns gegangen, aber wenn sein Sohn ist, wie André uns berichtete, haben wir ihn nicht verloren, sondern vielmehr neu wiedergewonnen. Ich erwarte den Moment, in dem er diese Räumlichkeiten betritt, mit Ungeduld. Bitte, Sybilla, verlasse Jerusalem zur Zeit nicht.

Dann küßte er seine Schwester symbolisch auf die Stirn und ging zurück in seine privaten Räumlichkeiten. Seine Schwester blieb alleine zurück. Sybilla blickte ihrem Bruder traurig nach. Er hatte nur noch ein Lebensziel, den Traum von einem friedlichen Miteinander der Kulturen und einen Sieg des Gewissens, aber zugleich wußte er auch, daß dieser Traum mit seinem Tod starb, gab es keinen, der bereit war, ihn aufzunehmen und weiterzutragen. Godfrey hatte diesen Traum geteilt und so lasteten auf Godfreys Sohn, den sie bislang nur aus den Berichten von André kannten, ohne daß er es wissen konnte, bereits die ganzen Hoffnungen Balduins, dieses Streben aufrecht zu erhalten. Sybilla hielt dies für Wunschdenken und unmöglich. Kein Mensch vermochte etwas aufrecht zu erhalten, wenn scheinbar alle Welt gegen ihn war; auch nicht der junge Ritter, von dem André, der sonst nie schwärmte, so warm und mit tiefen Gefühlen berichtet hatte. Aber dies wollte sie ihrem Bruder nicht sagen, dem einzig sein Traum noch Kraft zum Leben gab im Kampf gegen die Lepra. Diesem Kampf, der ohnehin aussichtslos war.

Tiberias und André hatten die Räumlichkeiten des Königs verlassen und Tiberias konnte kraftvoll seiner Freude darüber Ausdruck verleihen, daß der Sohn seines langjährigen engen Freundes noch am Leben war und er erzählte André, daß er heute, durch einen Boten, ein Schreiben von Salah-al-Din erhalten hatte, wonach dieser den Kampf zwischen Mohammed al Faes und Balian nicht als Zwischenfall betrachtete, da Balian Grund hatte sich zu verteidigen und den Kampf nicht gewollt hatte. Schon die Tatsache dieses Schreibens von Salah-al-Din und der Anerkennung des Grundes, sowie des Wunsches von Balian den Kampf zu vermeiden, warf ein bedeutendes Licht auf den jungen Mann, der noch gar nicht richtig in seinem neuen Leben angekommen war, und bestätigte bereits einige Charaktermerkmale, die André von ihm geschildert hatte. Nachdem die beiden Freunde noch etwas Wein zusammen getrunken hatten, verabschiedete sich André und versprach, sobald als möglich mit dem Jungen zurückzukehren. Beide sahen sich lachend an, als André den neuen Baron von Ibelin zum wiederholten Male Jungen nannte, aber für sie beide war er der Sohn ihres besten Freundes und langjährigen Kampfgefährten und dadurch selbstverständlich auch so etwas wie ihr Ziehsohn. Balian würde sich daran gewöhnen müssen, daß sie sich in der Pflicht sahen, ihm Freund und Ratgeber zu sein. André nickte Tiberias zum Abschied nochmals zu und ging. Er trat aus den abgedunkelten Räumlichkeiten Tiberias hinaus in das gleißende Licht, stieg auf sein Pferd, das man ihm brachte und machte sich auf den direkten Weg zum Hause Ibelins. Er war dort so oft Gast, daß Räume für ihn vorgehalten wurden und so konnte er auch dort warten, bis Balian so weit war, Tiberias und der königlichen Familie vorgestellt zu werden.

Im Gegensatz zu den letzten Tagen, seit er wieder in Jerusalem war, ritt er mit Freude durch die Stadt auf das Haus seines toten Freundes zu, denn es war wieder Leben eingekehrt, so wie es sich Godfrey gewünscht hatte.

Derweilen im Hause Godfreys

Almaric führte seinen Herrn durch den Torbogen in den Innenhof des Anwesens. Fast alle Bediensteten und Bewohner des Gebäudes hatten sich versammelt um ihren neuen Herrn zu bestaunen, aber Almaric scheuchte alle, einschließlich der Soldaten, mit energischen Worten wieder an ihre Arbeit zurück. Balian würde noch früh genug alle kennenlernen, jetzt sollte es ausreichen, wenn sich der Verwalter und Hauswesir, seine eigenen persönlichen Diener, sowie die beiden führenden Soldaten, die in Abwesenheit des Herrn für die Sicherheit der Menschen und des Anwesens in Jerusalem zuständig waren, vorstellten.

Balian der sich schweigend zurückgehalten hatte, solange Almaric mit seinen Befehlen alles regelte, bekam zunächst den Hauswesir vorgestellt, der ihn mit einer tiefen Verbeugung bat, an einem Tisch im Schatten Platz zu nehmen. Speise und Trank waren aufgetischt und man brachte ihm sofort eine Schüssel Wasser und ein Tuch, damit er sich reinigen konnte. Balian wusch sich und nahm dann das Mahl dankend an. Almaric setzte sich zu ihm und rief die Personen zu sich, die er Balian zunächst noch vorstellen wollte. Während Balian aß, was er mit Vorsicht und sehr bedacht tat, lernte er nun die Personen kennen, mit denen er als Herr des Hauses den meisten Kontakt haben würde. Sie waren es, die seine Befehle ausführten oder für ihre Durchführung sorgten. Nebenbei war Balian aufgefallen, daß einige der Dienerschaft immer wieder ihre Arbeit für neugierige Blicke unterbrachen, andere sich aber tunlichst hüteten, diesem Beispiel zu folgen. Und Balian fragte unumwunden:

„Gibt es in diesem Hause Sklaven?"

Und seine Stimme hatte dabei einen ungewöhnlich scharfen Klang.

Der Wesir sah besorgt drein und beantwortete die Frage, die Balian mehr an Almaric gerichtet hatte:

„Ja, mein Herr, unter Ibelins Dienerschaft sind auch Sklaven."

Balians Gesicht zeigte einen Ausdruck von Widerwillen und Unglauben und Almaric, erstaunt von der Reaktion seines Herrn, wandte das Wort an ihn:

„Mein Herr, Euer Vater hat nie einen Sklaven gekauft. Es sind Sklaven, die als Gegenleistung für ihre Pflicht einstehen, die sie dem König ihn Form von Steuern nicht leisten konnten. Nicht alle von ihnen sind lebenslange Sklaven. Es sind zum Teil Söhne und Töchter von armen Bauern, die hier ohne Bezahlung dienen, bis die Schuld ihrer Familie beglichen ist. Sie werden nicht schlecht behandelt."

Balian schüttelte den Kopf.

‚Nein. Er würde so etwas nicht dulden.'

Er war selbst lange Zeit seines Lebens fast ein Sklave gewesen, aber er wollte nicht über das Leben und Handeln in diesem Land richten, bevor er die Verhältnisse verstand und so antwortete er Almaric:

„Sind die Gesetze so hart, daß diese Leute keinen anderen Weg beschreiten können? Oder mein Vater nur so richten konnte?"

Balian konnte trotz des Wunsches bedacht zu handeln, nicht verhindern, daß seine Gefühle in seiner Stimme Ausdruck fanden. Almaric hörte die ganze Wut und Abscheu seines Herrn und versuchte, zu erklären, denn es ging nicht an, daß Balian an der Redlichkeit seines Vaters zweifelte.

„Mein Herr, auf Ibelin und den dazugehörigen Ländereien konnte Euer Vater nach den Gesetzen des Königs Rechtsprechen, wie er es für angemessen hielt, aber Euer Vater, und nun auch Ihr, verwaltet auch Ländereien für den König. Hier könnt Ihr nur nach den Gesetzen des Königs handeln und habt weniger die Möglichkeit, das Gesetz auszulegen, wie Ihr es für richtig erachtet. Deshalb hat Euer Vater diese Menschen als seine Sklaven genommen und den Ausgleich aus seiner Kasse an den König gezahlt. Ihnen ist dadurch ein ungewisses und vielleicht sehr hartes Leben unter einem anderen Herrn erspart geblieben. Die, die sonst unwissend sind, was Wort und Schrift angeht, oder nichts gelernt hätten, haben hier sogar die Möglichkeit, sich nach ihren Fähigkeiten zu bilden und in ihrer Zukunft ein besseres Leben aufzubauen."

Balian blickte Almaric lange in die Augen und atmete tief durch. Er versuchte, seiner Enttäuschung Herr zu werden. Wie sollte sein Vater auch wissen, was ihm dies bedeutete. Balian wußte nicht, daß sein Vater und André seine ganze Geschichte kannten und Godfrey André noch auf dem Sterbebett gebeten hatte, Balian hier zu helfen, wenn er die Sklaven freilassen wollte. Almaric merkte, wie die Anspannung langsam aus Balian wich und war dann über das nächste, was er von Balian hörte zutiefst betroffen:

„Ich habe von meinem achten Lebensjahr an neun Jahre in harter Fron leben müssen. Neben der Arbeit, den Bestrafungen und den Demütigungen mußte ich für meinen Unterhalt zusätzlich anderen Herren dienen. Ich werde weder Sklaven besitzen, noch werde ich jemals einem Menschen dieses Leid zufügen, Almaric. Ich will eine genaue Aufstellung, wie viele Sklaven für Ibelin arbeiten, welche Schuld sie noch zu begleichen und welche Behandlung sie erfahren haben. Danach werde ich entscheiden, wie weiter verfahren wird."

Mit diesen Worten hatte Balian zum ersten Mal seine Position als Herr des Hauses wahrgenommen und durch zweifelsfreie Anweisungen gezeigt, daß er durchaus in der Lage war, seinen Willen klar zu machen. Almaric sah, daß die Erinnerung an die Vergangenheit Balian schmerzte und seine Erschöpfung ihn nun doch an einen Punkt brachte, an der Ruhe und Erholung unaufschiebbar waren. Er wies den Wesir an, ein Bad für den Herrn vorbereiten zu lassen und bat Balian, ihm zu folgen, damit er ihm seine persönlichen Räume zeigen konnte. Balian folgte Almaric und hörte, daß im Untergeschoß die Stallungen, sowie die Räume des einfachen Gesindes lagen. Das Lager war noch darunter im kühleren Boden angelegt. Im ersten Stock waren die Räumlichkeiten des gesamten Westflügels für den Herrn und seine Gäste bestimmt, an die sich der große Speisesaal und die Küche anschlossen, während im restlichen Teil des Stockwerkes die Räume für die Soldaten und höheren Bediensteten lagen. Die Dachterrasse wurde zum einen von den Wäscherinnen zum Trocknen von Tüchern und Kleidung, sowie in einem kleinen Bereich für die Ernte von Kräutern der Küche und der Heilkunde verwendet. Der Terrassenbereich des Westflügels war ganz dem Herrn vorbehalten und durch Trennwände aus Tüchern vor neugierigen Blicken geschützt. Balian erstaunte die Größe des Hauses, aber noch mehr die Ausstattung der Räume, in die Almaric ihn nun führte.

Möbel und Einrichtungen waren in edlem, dunklem Holz gehalten. Fenster, Türen und Raumteiler waren mit reichen, sehr feingliedrigen Schnitzereien verziert und farbig gefaßt. Die weichen und feinen Tuche in warmen Erd- und Herbsttönen, welche die grelle Sonne den Räumen fernhielten, ließen die Augen ausruhen und das Licht mild und atmosphärisch erscheinen. Kissen und Decken war musterreich gewebt oder bestickt und Teppiche ließen die Mauern aus Lehmziegeln prachtvoll erscheinen.

Balian ging hinter Almaric her und ließ seine Hand sanft, fast ohne den Gegenstand wirklich zu berühren, über Tische, Stühle und Kissen streichen. Almaric war einige Schritte vor Balian stehengeblieben und hatte sich zu ihm umgedreht. Er beobachtete Balian, wie er jede Einzelheit des Raumes in sich aufnahm. Er ließ ihm Zeit, konnte er doch in Balians Gesicht deutlich sehen, wie eingeschüchtert der junge Ritter war. Er hatte eindeutig nicht einen solchen Reichtum erwartet.

„Almaric, war mein Vater ein reicher Mann? Wird mich auf Ibelin ebenso eine Pracht erwarten?" fragte Balian ehrfurchtsvoll.

Almaric betrachtete Balian nachdenklich, er konnte von seinem Vater nicht viel erzählt bekommen haben, deshalb antwortete er vorsichtig:

„Eurer Vater war sehr einflußreich und ein angesehener Mann. Er hat keinen großen Wert auf Pomp gelegt, aber eine angemessene Ausstattung werdet Ihr auch in Ibelin finden." Almaric wies mit seiner Hand in die Runde: „Dies ist nichts zu der Pracht, die Ihr im Palast finden werdet."

Woraufhin Balian antwortete:

„Ich bin nicht in Wohlstand aufgewachsen und dies hier –" er blickte sich vieldeutig um „– ist eine Pracht, die ich noch nicht einmal bei den Edlen unseres Landes gesehen habe, geschweige denn von der ich jemals geträumt habe. Ich bin nicht dafür nach Jerusalem gekommen. Ich bin der Erbe meines Vaters, aber vor allem suche ich Vergebung für meine Sünden und die meines Eheweibs."

Almaric blickte seinen jungen Herrn lange an. Balian hatte seit dem Essen im Hof schon viel von sich preisgegeben ohne direkt aus seinem Leben detailliert zu erzählen, aber Almaric konnte sich nicht vorstellen, daß Balian seine Frau in Frankreich zurückgelassen hatte, wo es doch sicher war, daß er in Jerusalem leben würde. Und diese Überlegungen mußten ihm auf der Stirn gestanden haben, denn Balian erwiderte ungefragt:

„Mein Weib und unser Sohn sind tot. Ich habe sie in der kalten Erde Frankreichs begraben kurz bevor mein Vater kam. Mein Weib hat sich mit Schuld beladen, weil sie sich das Leben nahm, aus Kummer um den Tod unseres Kindes und ich trage Schuld, weil ich meinen Glauben verloren habe."

Er blickte bei diesen Worten Almaric direkt in das Gesicht, aber sein erster Mann schreckte nicht zurück oder zeigte in irgendeiner Weise Widerwillen. Balian nickte sanft und sagte nur leise:

„Danke."

Er zeigte damit Almaric, wie wichtig ihm das Urteil seines ersten Mannes war und das wiederum berührte Almaric sehr.

Balian wandte er sich dem Diener zu, der sich ihnen genähert hatte. Dieser verneigte sich und bat Balian, ihm zu folgen. Er wurde von dem Diener in einen Raum geführt, in dem eine in den Boden eingelassene Wanne mit dampfendem Wasser für ihn bereit stand. Balian hatte so etwas noch nie gebaut gesehen, aber als Zeichnung des Baumeisters, bei dem er lernen durfte, kannte er es schon. Der Mann, der ihn hierher geführt hatte, verließ mit einer Verbeugung den Raum. Auf Balian traten statt dessen die beiden Kämpfer zu, die ihm von Almaric als seine beiden persönlichen Diener vorgestellt worden waren. Balian war es unangenehm, von ihnen entkleidet und gewaschen zu werden, aber auf den Gesichtern der beiden zeigte sich kein Ausdruck, der diese Vorgehensweise in ihren Augen als unwürdig erkennen ließ und so ließ Balian die Prozedur schweigend über sich ergehen. Nach einigen Minuten und Eimern Wasser deutete der Ältere der beiden auf die Wanne, und Balian ließ sich in das Wasser gleiten. Die Wärme und der Duft der Öle, die beigegeben waren, entspannten seine Muskeln rasch und lullten seine Sinne fast völlig ein.

Almaric hatte die Männer angewiesen, ihren Herrn etwas sich selbst zu überlassen. Balian mußte erst mit dem Erfahrenen und den Eindrücken fertig werden und zudem ließ er sich nicht gerne bedienen, was Almaric schon feststellen konnte. Die Männer sollten sich in Rufweite aufhalten, damit sie bei Bedarf ihrem Herrn zu Diensten sein konnten, aber sie sollten Balian nicht das Gefühl ständiger Beobachtung geben und so konnte dieser nun völlig alleine mit sich über alles, was ihm seit seiner Ankunft in Jerusalem widerfahren war, nachdenken.

Als das Wasser kalt zu werden begann, griff Balian nach dem bereitgelegten Leinentuch und stieg aus der Wanne. Er kleidete sich mit dem an, was vorbereitet worden war und säuberlich auf einem Hocker lag. Ein weißes feines Leinenhemd, das ihm bis zu den Knien reichte. Eine dunkle Hose aus fester Wolle und ein Obergewand aus nachtblauem, matt glänzendem Damast. Eigentlich wollte Balian dann nach unten gehen und sich von Almaric die weiteren Menschen des Hauses vorstellen lassen, aber eine satte Müdigkeit hatte schon eine ganze Weile von Balian Besitz ergriffen und er konnte der Liege mit dem weichen Kissen nicht widerstehen und legte sich darauf nieder. Die Diener, die bisher still in Rufweite des Herrn auf seine Wünsche gewartet hatten, zogen sich zurück und berichteten Almaric von der Ruhe des Herrn. Almaric wies daraufhin an, daß der junge Herr nicht mehr gestört werden durfte, bis er selbst erwachte.

Wie groß Balians Erschöpfung war, zeigte sich an seinem langen Schlaf. Er hatte nicht mitbekommen, daß die Fensterläden zur Nacht geschlossen wurden, und erst ihr Öffnen am nächsten Morgen durch junge Mädchen, Dienerinnen des Hauses, weckte ihn. Langsam schälte er sich aus dem Schlaf und richtete sich zunächst desorientiert auf. Er kam sich vor wie in einem Traum, aber rasch kam die Erinnerung und er erhob sich und wanderte durch die Räume seines Vaters. Alles hier waren Erinnerungen an einen Mann, den er nur undeutlich kannte, der ihn aber liebte und auf ihn baute und vertraute. Balian nahm sich eine Mandarine. Er schälte die Frucht und verspeiste sie, während er aus den Fenstern über die Stadt Jerusalem hinweg auf Golgota blickte, den Kreuzigungsberg, in dessen Erde er das Kreuz seiner Mutter begraben hatte, welches das Kreuz seiner toten Frau auf ihrem letzten Weg sein sollte. Es war noch nicht lange her, und doch war alles so weit weg.

Balian sah sich nochmals in Ruhe um, dann wandte er sich der Arkade zu und ging zur Treppe, die ihn wieder in den Innenhof führte. Überrascht stellte er fest, daß es später Vormittag war und er viele Stunden geschlafen hatte. Langsam stieg er die Treppe nieder und ließ dabei seine Hand über den Teppich gleiten, der als Verschönerung der Treppenbalustrade diente. Der Wesir und einige bei ihm stehende Kinder wurden auf ihn aufmerksam und grüßten ihn mit arabischen Worten, die er nicht verstand, aber ihre Verneigung in seine Richtung zeigten ihm, daß es ehrerbietende Worte gewesen sein mußten. Er neigte zum Dank und Gruß den Kopf und wandte sich dem Innenhof zu, in dem einige Männer gerade versuchten, ein sehr scheues Pferd so zu stellen, daß an seinen Hufen gearbeitet werden konnte. Balian sah, wie panisch das Tier bereits war und wieviel Angst es durchlitt.

„Hört auf, ihr tut ihm weh!"

Mit diesen Worten beendete er den erfolglosen Versuch der Männer und trat leise sprechend seitlich an das Pferd heran und streichelte das Tier sanft am Hals und dann zur Flanke. Er fuhr mit seiner Hand langsam weiter in Richtung Hinterhand und abwärts zum Geläuf und wollte gerade bei dem, jetzt lammfrommen, und ruhigen Tier den Huf anheben, als eine Meute von Jagdhunden in den Innenhof stürmte.

Ihnen nach folgte eine prächtig gewandete Reiterin mit Gefolge. Sie führte ihren Grauschimmel gekonnt, ließ ihn einmal um sich selbst wenden und blickte sich dabei suchend um. Balian, der etwas vom Braunen, dem er gerade den Huf anheben wollte, weg getreten war, blickte abwartend zu ihr auf. Die Reiterin sprach ihn direkt an:

„Wo ist dein Herr?"

Und Balian, nicht wissend, wen er vor sich hatte, aber aus dem Ton und der Gewandung schloß, daß er es mit einer hochgestellten Persönlichkeit zu tun hatte, antwortete schnörkellos:

„Ich habe keinen."

Dabei war aber seine Stimme nicht bestimmend oder herausfordernd, sie war sanft und vermittelte den Eindruck eines bescheidenen Menschen. Die Dame bat ihn daraufhin um einen Schluck Wasser und Balian reichte es ihr mit einer Schöpfkelle aus einem Eimer. Trotz ihrer Erscheinung fühlte er sich nicht bemüßigt, ihr zu gefallen, in dem er ihr einen Pokal mit Wasser reichte. Er streichelte das Pferd auf dem sie saß und flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Die Reiterin konnte dadurch auf einem ganz ruhig stehenden Pferd den Schluck Wasser zu sich nehmen.

Sie beobachtete ihn und ihr Herz lachte. Dies war also Balian, Godfreys Sohn, und sie konnte keinen Makel an ihm erkennen. Sie gab die Kelle zurück:

„Danke für den Trunk."

Balian neigte leicht den Kopf, und einmal mehr konnte man inneren Adel und Eleganz in dieser kleinen Bewegung erkennen. Sie war absolut ausreichend, nicht zu ehrerbietig aber auch nicht aus Stolz zu knapp. Zudem sprach Balian nicht viel und so wirkte alles, was er tat zurückhaltend und edel. Sybilla war von diesem jungen Ritter schon jetzt fasziniert, und wenn das, was André über sein Wesen berichtet hatte zutraf, dann war Balian wahrlich sein Vater und mehr noch.

„Wenn du zufällig Balian, den Sohn Godfreys, treffen solltest, sag ihm, daß Sybilla hier war."

Sie beobachtete die Reaktion in Balians Gesicht, dessen Stirn sich nur leicht fragend in Falten legte, der aber sonst keine Anstalten machte, seine Identität preiszugeben. Sie wendete ihr Pferd und ritt mit einer Aufforderung an ihr Gefolge zum Aufbruch durch das Tor davon. Almaric, Salem und noch einige Soldaten hatten in ehrerbietiger Haltung vor der Reiterin, aber im Hintergrund zu Balian gestanden, so konnte er nicht erkennen, daß sie ihn erstaunt angeblickt hatten. Sie wußten, wer Sybilla war, und konnten fast nicht glauben, daß sie einfach so herkam und Balian es nicht für notwendig erachtet hatte, sich als Herr des Hauses um sie zu bemühen. Auch wenn er nicht wußte, wer sie war, ihr Rang war deutlich zu erahnen. Balians Rücknahme seiner eigenen Person und seines Ranges, im Gegensatz zu seiner leisen, natürlichen Eleganz und Gewandtheit im Umgang mit Begebenheiten, die er nicht kannte, erstaunte und beeindruckte sie immer mehr.

Balian hatte dem Troß nachgeblickt und sich gefragt, was diese Frau von ihm wollte. Sein Blick war noch in Richtung Tor gerichtet, als er André erblickte. André stand einige Schritte von ihm entfernt. Er hatte die Szene ebenfalls beobachtet und lachte innerlich. Er aß gerade eine Frucht und nickte Balian zu, als wenn sie sich gestern noch beim Abendessen gesehen hätten. Balian zeigte sein sanftes Lächeln und nickte zurück. Dem Hospitaler war die Art, wie er sich ihm zuwandte, Zeichen genug für seine Freude und sie würden noch genug Zeit haben zu sprechen. Balian war am Leben und wohlauf, und nach dem was er von Almaric bislang erfahren hatte, hatte sich der junge Ritter in der Stadt und auch unter seinen Männern und Bediensteten bereits einen gewissen Ruf verschafft und ihre Herzen gewonnen. Balian hatte dazu wie immer wenig mehr getan, als einfach er selbst zu sein. Und André spürte eine tiefe Freude in sich und er war gespannt, wie sich der junge Ibelin weiter schlagen würde.


Anmerkungen

1> Bezug zum Film Gerade bei dem Hauptmann und dem zweiten Mann seiner Gefolgschaft konnte man seit ihrer Begegnung beobachten, wie sie zunächst verhalten waren und wie oft er sie durch sein Verhalten überraschte, sie ihn mehr und mehr bewunderten und schließlich soweit gingen, daß sie ihm bei der Übergabe von Jerusalem, dem erreichten Ziel der Sicherheit des Volkes, sogar auf die Schultern klopften. Das ging für die Allgemeinheit im Jubel in Ordnung sein, aber der ganz bewußte Schulternschlag von Almaric war mehr als das.

2> Bezug zum Film Almaric war mehr als nur der erste Soldat des Hauses. Er wurde zum Schatten und ständigen Berater von Balian. Egal in welcher Situation, der Soldat war in der Nähe des jungen Ritters zu finden.

3> Papier war im Orient gebräuchliches Mittel als Schriftträger seit Chinesen die Herstellungstechnik des Papiers um 750 n. Chr. nach Samarkand brachten. Die Verwendung von Papier ist in dem der arabischen Kultur zuneigenden Haus des Königs Balduin daher normal, während von anderen, die die arabische Kultur als minderwertig ablehnen, vermutlich eher das in Europa übliche Pergament verwendet wurde.


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