Disclaimer

Die Figuren, soweit sie von Drehbuchautor William Monahan eigenständig entwickelt und/oder gegenüber ihren historischen Vorbildern abgeändert wurden, sind geistiges Eigentum von William Monahan und auch die Handlung und Reden, soweit sie sich mit der verfilmten Geschichte decken, gehört William Monahan.

Jede weitere eigenständige Erzählung um die Personen des Geschehens sind meines Geistes und mein Besitz. Mit dieser fiktiven Romanvorlage zum Drehbuch von William Monahans Werk „Kingdom of Heaven" verdiene ich kein Geld und habe sie auch keinem Verlag angeboten.


Kapitel 20


Die Schlacht von Hattin

Balians Weg führte durch eine Stadt in Unruhe. Die Angst der Menschen und die niedergeschlagene, fast ergebene, resignierte Atmosphäre waren mit Händen greifbar. Balian ging durch den Palast, der nur noch von den allernotwendigsten Jerusalemer Soldaten in seinen Außenbereichen bewacht wurde. Guy hatte sich nicht an die Abmachung mit Sybilla gehalten1 und hatte ihr die Macht über seine Ritter gelassen. Balian wunderte sich über die Leere in den Palasträumen, aber von der gebrochenen Vereinbarung wußte er nichts, denn auch Tiberias hatte ihn nicht über das Verhalten von Guy informiert. Balian dachte sich seinen Teil, hatte er doch mit Guys Vorgehen selbst schon seine Erfahrungen machen dürfen. Er wußte nicht, wo er Sybilla suchen sollte, weshalb er durch die Räume in Richtung des Zimmers ging, in dem er Balduin zum ersten Mal begegnet war. Er überquerte den Innenhof, dessen Boden heute wie vor einigen Monaten glänzte, als wenn er gerade frisch gewischt worden wäre.

Er fand Sybilla in dem Raum, der Balduins ganzes Reich dargestellt hatte. Der Raum hatte nichts mehr von seiner Pracht und dem Glanz der blau-goldenen Wände. Er war ganz in Schwarz abgehängt und viele Vorhänge in feiner schwarzer Gaze unterbrachen die Größe und Erhabenheit des einst beeindruckenden Gemachs. Balian fand Sybilla in Trauer gehüllt am Boden kauernd. Sie saß vor einem mit Kerzen auf Stoff ausgelegten, kleinen Altar. Ihre rotgeränderten Augen zeugten von den zahllosen Tränen, die sie seit dem Tode ihres Bruders vergossen hatte. Ihr Haar hing wirr und glanzlos, und von der einst wunderschönen und strahlenden Frau war nur mehr ein Schatten übrig. Balian, der einen Vorhang mit der Hand beiseite hielt und so Sybilla ohne Hindernisse sehen konnte, erkannte einen Schmerz, der so tief ging, daß er mehr als die Trauer um den Verlust ihres Bruders sein mußte. Er betrachtete sie mit einem tiefen Ziehen in seiner Brust. Er liebte sie, aber ihr Angebot und ihre letzten Worte standen wie eine undurchdringliche Mauer zwischen ihnen, und so blieb er stehen, wo er war und überwandt nicht den geringen Abstand zu ihr, um sie zu trösten. Lange sah er sie schweigend an; die Kluft zwischen ihnen hätte in diesem Augenblick nicht größer sein können.

Als Sybilla ihn bemerkte blickte sie ihn an und die Qual, die er in ihren Augen erkannte, erschütterte ihn.

„Wenn Salah-al-Din kommt, können wir uns nicht verteidigen", sprach Sybilla zu ihm tonlos. Ihr Herz machte in der ganzen Trauer, die sie verspürte, einen Sprung. Er lebte und war hier. Jetzt, in der schlimmsten Not, war er zu ihr zurückgekehrt. Sie sah, daß er sehr mitgenommen war und ihre Vermutung, daß Guy gegen ihn vorgegangen war, wurde bestätigt. Alles in ihr sehnte sich nach ihm, aber noch stand zwischen ihnen, was sie getan hatte. Sybilla flehte:

„Schütze die Menschen. Bewahre sie vor dem was ich tat", und sie wandte sich beschämt ab. Balian aber erwiderte mit bewegter Stimme:

„Das werde ich", und in Sybillas Ohren klang dies wie ein Versprechen und Hoffnung keimte in ihr.

Balian blickte sie noch mal nachdenklich an und verließ dann schweigend die Gemächer, um sich der Aufgabe anzunehmen, die vor ihm lag. Das Schreiben von Balduin an seiner Brust und Sybillas Bitte legitimierten ihn zu tun, was er für richtig hielt, um das Leben und die Sicherheit der Menschen Jerusalems zu gewährleisten. Er mußte die Zeit nutzen, sobald auch Guy sich dem Marsch des Heeres angeschlossen hatte. Das Schreiben des verstorbenen Königs würde ihm sogar erlauben Guy mit allen Mitteln aufzuhalten, aber der Schaden war bereits angerichtet und Guy hatte zu viele Gleichgesinnte auf seiner Seite, als daß er etwas ausrichten hätte können. Balian fragte sich erneut, ob er nicht diese Schuld hätte auf sich nehmen und dem Angebot des Königs hätte nachgeben müssen, um jetzt unzählige Menschenleben zu retten und für Jerusalem die Sicherheit zu erhalten.

‚Vielleicht hatte Sybilla ja recht mit ihren letzten Worten an mich', dachte er im Stillen bei sich. Aber er zweifelte auch daran, ob sich die Templer und ihre adligen Anhänger diese Vorgehensweise hätten gefallen lassen. Es hätte zu einem Krieg innerhalb Jerusalems kommen können und das hätte Salah-al-Din ebenfalls in die Hände gespielt und letztlich auch nur das eingeleitet, was nun bevorstand. Das, wozu ihn der König ermächtigt hatte, würde er möglicherweise als Verhandlungsangebot gegenüber Salah-al-Din benötigen, wenn die Verteidigung Jerusalems standhielt.

Guy unterdessen machte sich fertig zum Aufbruch. Das Heer war in Marsch gesetzt und er wollte sich an seine Spitze setzen. Späher hatten die ungefähre Richtung zur Ebene bei Hattin erkundet. Guy hatte noch immer nicht seine Wut über den Fehlschlag bei Balians Beseitigung und dessen Dreistigkeit, ihm entgegenzutreten, überwunden. Daß Tiberias sich dann an Balians Seite stellen würde, war ihm klar gewesen. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr, mit den Beiden würde er sich befassen, wenn er Salah-al-Din besiegt hatte. Guy kamen nie Zweifel an einen Sieg und er malte sich schon aus, was er mit dem verhaßten Ibelin tun würde, der es wagte, ihn an seine Verpflichtungen gegenüber Jerusalem zu erinnern. Guy würde nur die allernotwendigsten Soldaten der Jerusalemer Wache in der Stadt lassen. Für ihn stand es außer Frage, daß er den Kampf gegen die Sarazenen zu Gunsten der Christen entscheiden würde. Danach wollte er alle, die ihn nicht unterstützt hatten, für ihr Verhalten büßen lassen. Er sagte auch Sybilla nicht Lebewohl. Sie war vor Kirche und dem Gesetz seine Gemahlin und an seiner Seite Königin, aber mehr als den Machterhalt bedeutete sie ihm nicht.

Balian machte sich zunächst auf den Weg zu seinem Haus. Er mußte seine Männer informieren und dann würde er die Waffenmeister und Baumeister zu sich rufen, um mit ihnen das Waffenarsenal und die Bestückung der Stadtmauer durchzusprechen. Er hoffte auf die Unterstützung Tiberias.

Als Balian am Haus derer von Ibelin ankam, waren seine Männer vollzählig versammelt. Sie hatten ihn noch nicht bemerkt und wohl auch noch nicht von seiner Rückkehr gehört. Almaric hatte sie zusammengerufen, weil ihm und Salem die kleine Ansprache von Guy de Lusignans aus dem Versammlungszelt der Barone durch einen Bediensteten zugetragen worden war, wonach sie annehmen mußten, daß Balian, Baron von Ibelin, nicht mehr wiederkehren würde. Die Betroffenheit und Trauer war groß. Almaric, Salem und die zwei Hauptleute der Jerusalemer Wachmannschaft des Anwesens standen beieinander und beratschlagten, wie sie sich weiter verhalten wollten. Balian hätte sich nie Guy zu diesem Kreuzzug angeschlossen. Ihr Herr hätte sich auf die Seite der Schwachen gestellt, nur was sollten sie tun? Ibelin, ihre Familien und die anderen Menschen dort schützen oder in Jerusalem bleiben und der Königin zur Seite stehen?

Almaric und Salem hatten die Gefahr für ihren Herrn und Freund gesehen und immer schon das Schlimmste befürchtet. Sie konnten sich selbst nicht vergeben, daß sie Balian nicht besser beschützt hatten, aber sie wollten nun dem Ansinnen ihres Herrn folgen und den Wehrlosen beistehen. Als Almaric und die anderen Hauptleute ihre Beratung abgeschlossen hatten, wandten sie sich an die wartenden Soldaten. Die Blickrichtung Almarics und der anderen ging dabei in Richtung offenes Tor, durch das Balian in diesem Augenblick trat.

Ein Raunen gefolgt von einem Jubelschrei brandete Balian entgegen und Almaric und Salem bahnten sich einen Weg durch die Soldaten, die ihren Herrn rasch umringt hatten. Almaric blieb vor Balian stehen und ein jeder konnte die Spuren des Kampfes, seine Erschöpfung und den Ernst in seinem Blick erkennen. Balian schwankte leicht. Er brauchte dringend etwas zu Essen und ein Bad, aber zuvor wollte er noch mit Almaric und Salem seine Entscheidung und die Vorbereitungen besprechen.

Almaric blickte in Balians Gesicht und der junge Ibelin konnte die Freude und Erleichterung in den Augen seines ersten Mannes erkennen.

„Ich wurde von vier Templern angegriffen und überstand den Kampf nur mit Not", berichtete Balian von den Geschehnissen der letzten Tage knapp. Er sagte nichts darüber, warum er die Stadt verlassen hatte. Aber das interessierte seine Männer auch nicht, nur daß ihre Einschätzung bestätigt wurde, war für sie von Belang. Sie würden ihrem Herrn noch mehr beistehen als bislang, auch wenn er dies nicht so liebte. Er hatte diesmal überlebt, sie würden es nicht nochmals zulassen, daß er ohne Unterstützung in eine solche Gefahr geriet. Almaric schickte die Soldaten wieder an ihre Arbeit, die Wachen auf ihre Posten. Balian setzte sich an den Tisch unter den Arkaden und winkte Almaric, Salem und den Verwalter des Anwesens zu sich.

Der Verwalter ließ rasch Speise und Trank für seinen Herrn auftischen und ein Bad richten, bevor er sich mit an den Tisch begab. Zunächst berichtete Balian nochmals ausführlicher von dem, was sich zugetragen hatte, und daß er als Baron von Ibelin dem König die Gefolgschaft in diesem Krieg verweigert hatte. Er erläuterte seinen Männern seine Pläne für die Verteidigung Jerusalems und informierte sie darüber, daß er noch von König Balduin zum Heerführer der Jerusalemer Wachen ernannt und dies auch schriftlich niedergelegt worden war. Zudem erwähnte er den Auftrag der Königin und sprach mit ihnen über die notwendigen Vorkehrungen.

Dann erhob sich der junge Ritter und wollte sich in seine Räumlichkeiten zurückziehen, baden, frisch ankleiden und sich dann zu den Waffenmeistern der Jerusalemer Wache begeben, aber seine Kräfte waren aufgezehrt. Die Geschehnisse der letzten Tage forderten ihren Tribut. Balian wäre in die Knie gesunken, wenn Almaric nicht rasch zugegriffen und ihn gestützt hätte. Leise sprach er zu seinem Freund:

„Du mußt ruhen. Es hilft niemandem, wenn du irgendwann zusammenbrichst!"

Balian paßte dies zwar nicht, aber er mußte ihm recht geben und so ließ er sich zunächst beim Bad helfen und legte sich dann nieder. Dem Verwalter gab er dennoch strikte Anweisung, ihn am späten Nachmittag wieder zu wecken.

Es war dann doch bereits Abend, als Balian in den Palast zurückkehrte. Er ließ die zurückgebliebenen Obersten der Jerusalemer Wachen und die Waffenmeister zusammenrufen. Tiberias, der Statthalter von Jerusalem, stand an seiner Seite und zeigte damit seine Zustimmung zu dem, wie Balian nun vorging. Balian nahm den Brief des verstorbenen Königs, in dem er zum Heerführer der Jerusalemer Wachen ernannt worden war und übergab ihn dem Ersten Waffenmeister. Der Ritter las dieses Schreiben ausführlich, faltete es zusammen und verbeugte sich vor Balian. Dann drehte er sich zu den wartenden Soldaten um und rief Balian als Heerführer aus. Balian hatte Widerstand erwartet und deshalb Tiberias um seine Anwesenheit gebeten, aber was folgte, war für ihn eine Überraschung und Tiberias schmunzelte. Die Soldaten ließen ein Hoch auf ihren neuen Heermeister erschallen. Tiberias beobachtete den erstaunten Balian. Der Junge war sich wirklich nicht bewußt oder wollte partout nicht wahrhaben, welcher Ruf ihm vorauseilte. Balian war nach wie vor der Mann aus einfachen Verhältnissen, der seine Bodenständigkeit nicht verloren hatte.

Balian ließ sich den ganzen Abend über von den Waffenmeistern erläutern, welche Waffen und Verteidigungsgeräte wo an der Jerusalemer Stadtmauer zu finden waren2. Ihm wurden die Anzahl der verbliebenen Soldaten der Wache genannt, Standorte der Brunnen, sowie Größe und Ort der sichersten Gewölbe, die bei einem Beschuß mit Katapulten der Bevölkerung und den Vorräten Schutz bieten konnten. Balian hörte aufmerksam zu und stellte gezielt Fragen, dann entließ er die Männer bis zum nächsten Morgen. Er selbst vertiefte sich in das Modell, das ihm schon bei seiner ersten Ankunft in Tiberias Amtssitz aufgefallen war. Jedes Detail, jede Bauart und Technik, jedwede Einsatzmöglichkeit prägte er sich ein. Balian hatte nur wenige Stunden geschlafen, spürte noch die Fährnisse der letzten Tage am ganzen Körper und so sträubte er sich nicht nochmals gegen Almarics Ermahnung, daß er neben seiner ganzen Sorge und Überlegungen zur Verteidigung sich selbst nicht vergessen durfte. Gegen Mitternacht machte er sich mit Almaric zu seinem Haus auf. Dort angekommen aß er noch eine Kleinigkeit, die der Verwalter für ihn hatte bereitstellen lassen und legte sich dann schlafen.

Bereits am frühen Morgen war Balian auf der Stadtmauer Jerusalems unterwegs und begutachtete alle Wehrtürme und den Wehrgang. Er besichtigte alle Plätze und Brunnen und wies die Soldaten an, dafür zu sorgen, daß die Plätze um die Brunnen herum frei waren. Es sollte dort keine Stände und Werkstätten mehr geben, die aus Holz waren und damit eine Brandgefahr bedeuteten. Balian beauftragte Salem damit, Vorräte einzukaufen und einzulagern. Balian wollte den Menschen im Angesicht der Gefahr nicht auch noch mit Zwang das wenige nehmen, was sie hatten. So verließ er sich auf die Vernunft und ein wenig Ausgleich aus der Staatskasse. Und selbst Tiberias staunte nicht schlecht, wie weit Balian damit kam, die Bevölkerung in die Verteidigung Jerusalems als ihre Stadt völlig mit einzubeziehen. Alle packten mit an und Balian erhielt Unterstützung, wo immer er sie erbat. Die Waffenmeister, wie auch die Soldaten brachten sehr bald Balian die gleiche Bewunderung entgegen, wie seine eigenen Männer. Obwohl Balian diese Achtung nicht zu bemerken schien, war sie von größter Bedeutung, wie Tiberias beobachten konnte, denn die Menschen richteten sich an der Person und an der Tatkraft Balians auf3. Die Verzagtheit, welche die Stadt ergriffen hatte, wurde abgelegt und eine stetig wachsende Zuversicht, einer Belagerung gewachsen zu sein, machte sich breit.

Balian ließ schwere Steine aus der Umgebung heranschaffen. Sie sollten die Geschosse für die Katapulte sein, von denen er je zwei in einem Innenhof an der äußeren Stadtmauer aufstellen ließ. Balian hatte sich aufgrund der Lage Jerusalems dazu entschieden, nur die Mauer entlang der großen Ebene in Richtung der aufgehenden Sonne zu verteidigen. Die anderen Bereiche Jerusalems waren für Angreifer aufgrund des geröllartigen Untergrundes oder der steil aufsteigenden Wälle nur mäßig bis gar nicht mit Fußtruppen angreifbar. Balian war ständig in Jerusalem unterwegs und inspizierte jeden Fortgang der Vorbereitungen. Er gönnte sich keinen Moment der Ruhe, sprach mit jedem, der ein Problem hatte, zeigte den Menschen, daß es ihm um ihr Wohl ging und packte auch selbst mit an, wo es notwendig war. Balian wurde von den Bewohnern Jerusalems Respekt und Achtung entgegengebracht und er schenkte ihnen durch seine Anwesenheit den Mut, den sie brauchten. Almaric war ständig an seiner Seite. Er gab seine Befehle weiter, war ihm Vertrauter, aber auch sein Freund, der darauf achtete, daß Balian sich ausreichend Ruhe gönnte oder Nahrung zu sich nahm.

Es war bereits der Abend des siebten Tages, als sich Tiberias zu dem auf der Mauer stehenden und in die Ferne blickenden Balian gesellte. Balian stand etwas gebeugt an der Mauerkrone und hatte sein Kinn auf den angewinkelten Arm gelegt und blickte sinnend in die Dämmerung. Tiberias legte ihm zum Trost, als Zeichen der Freundschaft, als Gruß seine Hand auf die Schulter, bevor er ebenso schweigend die Blickrichtung Balians aufnahm. Nach einer kurzen Weile kam von Balian zögerlich und fragend:

„Kannst du es spüren?"

Es war eine Woche vergangen ohne Nachricht vom Heer. Balian und Tiberias wußten, was dies nur bedeuten konnte und Tiberias faßte diese Ungewißheit in Worte:

„Es wurde kein Bote gesandt", sprach er, und ließ dabei offen, ob er Nachricht vom eigenen Heer oder von Salah-al-Din erwartet hatte.

Es blieb die Dringlichkeit, zu erfahren, was geschehen war. Für die Verteidigung Jerusalem war es wichtig, daß Balian genau wußte, womit er rechnen mußte. Und so brach er mit Tiberias, der von allen seinen Männern begleitet wurde, zur Ebene von Hattin auf. Balian wußte, daß sich danach ihre Wege trennen würden. Tiberias hatte Jerusalem aufgegeben. Die Zeit des Kämpfens war für ihn vorüber.

Hätten sie eine Route über die Oasen gewählt, wie es ein großes Heer machen mußte, dann wären sie fast fünf Tage unterwegs gewesen. An der breiten Spur auf dem Weg, welche durch ein riesiges Heer so tief war, daß der Wind sie noch nicht hatte verwischen können, sahen sie aber, daß Guy so verrückt war, sein Heer abseits der Oasen nach Hattin zu führen. Damit hatte sich das Heer nicht nur, wovon Balian bereits abgeraten hatte, vom Wasser entfernt, es hatte sich zudem durch die Gluthitze der Wüste geschleppt. Salah-al-Din war damit im absoluten Vorteil gewesen und Balian als auch Tiberias zweifelten nicht daran, daß der Sarazenenführer dies zu nutzen gewußte hatte.

Die Schlacht von Hattin

Die Reitereien und die Fußsoldaten Salah-al-Dins waren auf einer Anhöhe aufmarschiert, aber durch umgebende kleinere Hügel vor den Blicken des christlichen Heeres verborgen. Späher, rund um die Ebene von Hattin plaziert, meldeten jede Bewegung des gegnerischen Heeres. Salah-al-Din, Saif und auch der Mullah saßen auf ihren Pferden und wurden von den Reitereien umgeben, die die Obersten ihres Volkes einer Spirale gleich umritten, und sich für den Kampf aufputschten. Saif sandte ein Stoßgebet zu Allah, daß Balian nicht mit bei diesem Heer ritt, aber er konnte es sich auch nicht vorstellen, denn sein Freund war ganz und gar ein friedliebender Mensch, der sicher andere Wege zur Lösung dieses Konfliktes gesucht hätte.

Saif blickte Salah-al-Din an und hatte den Eindruck, daß dieser auch nicht besonders glücklich über die nun kommende Schlacht war. Salah-al-Din hatte einen großen Namen als Kämpfer und Taktiker, aber er selbst war lieber Diplomat, der Probleme friedlich regelte. Das Gemetzel, das nun folgen würde, hatte nichts mit einem fairen Kampf zu tun. Dies war keine Schlacht, wie er sie gegen Godfrey von Ibelin geführt hatte, einem ebenbürtigen und achtungswürdigen Gegner. Dies war kein Kampf, bei dem man Ehre ernten konnte. Der neue König von Jerusalem war ein verblendeter Mann, der in seiner Arroganz sein Heer an den Rand der Erschöpfung geführt hatte, nur weil er den Kampf nicht erwarten konnte. Das Heer der Christen war keine Herausforderung für das Heer der Sarazenen und Salah-al-Din widerte dieser Gedanke an und dies noch mehr, weil sich die kriegstreiberischen Parteien unter den Moslems selbst an diesem Blutbad aufputschen und sich – ebenso wie die kriegstreiberischen Templer – danach für unbesiegbar halten würden.

Dann war der Zeitpunkt gekommen, an dem die Späher signalisierten, daß das christliche Heer in das Tal von Hattin einzog und damit in der Falle saß. Die Hänge dieses Tales machten eine Flucht unmöglich und die einzigen Ausgänge wurden von den Soldaten Salah-al-Dins gehalten. Der Sarazenenführer gab das Zeichen zum Aufbruch. Die bislang im Kreis reitenden moslemischen Ritter öffneten die Spirale und schwenkten in Richtung Kreuzritterheer ein. Die Fußsoldaten folgten, und die Vernichtung nahm ihren Lauf. Nichts würde nun mehr die Schlacht verhindern und am Ende dieses Tages würde das Tal rot von Blut sein und die Raben würden sich zu einem Festmahl niederlassen.

Am Nachmittag wurde ein Zelt etwas abseits all der Toten errichtet und Salah-al-Din stieg davor von seinem Pferd und betrat den Schatten. Saif an seiner Seite reichte ihm einen goldenen Becher mit kühlem Wasser, das aus dem Schnee der umliegenden Berge gewonnen wurde. Die Schlacht war vorüber und auch die letzten Überlebenden wurden hingerichtet. Salah-al-Din kannte dieses Mal keine Gnade, denn er wollte Jerusalem gemäß seinem Versprechen vor Allah zurück erobern und das Land wieder für die Sarazenen gewinnen. Er wollte die Kreuzritter aus seinem Stammland vertreiben und endlich Frieden einkehren lassen. Bei der Größe des christlichen Heeres konnte Salah-al-Din davon ausgehen, daß nur wenige Verteidiger in Jerusalem zurückgeblieben waren und die Einnahme von der Stadt ohne große Verluste einhergehen würde.4 Er haßte es, Menschenleben unsinnig zu opfern. Er sah darin keine Ehre, und es tröstete ihn auch nicht, daß die Gefallenen in das von Mohammed versprochene Paradies gelangten.

Vor dem Zelt standen die zwei Männer, die Salah-al-Din aus ganzem Herzen verachtete und haßte. Der eine hatte viele friedliche Menschen und seine Schwester auf dem Gewissen, der andere deckte ihn und war als König in seiner Machtgier und seinem Fehlverhalten eine Beleidigung für jeden aufrichtigen Mann und für die Herrschenden in diesem Land. Salah-al-Din reichte Guy de Lusignan, König von Jerusalem, seinen Becher mit Wasser als Zeichen eines Friedensangebotes. Guy hielt den Becher zögernd in seiner Hand, er blickte nicht auf, dann reichte er das Wasser an Reynald de Châtillon weiter. Dieser nahm es sogleich und trank das Wasser. Ihm war bewußt, daß dieser Becher nicht für ihn gedacht war, und daß er den Tod zu erwarten hatte, aber im Stillen schalt er Guy einen Narren, der das Angebot zum Leben ausgeschlagen hatte. Auch Salah-al-Din schien diesen Gedanken zu hegen, denn er blickte Guy kopfschüttelnd an, dann wandte er sich an Reynald.

„Der Becher war nicht für Euch gedacht", sprach er ihn an und Reynald antwortete nur:

„Ich weiß."

Und diese zwei Worte zeigten dem Sarazenenführer, daß dieser Ritter bereits mit seinem Leben abgeschlossen hatte. Doch obwohl er ihn zutiefst verabscheute, achtete er seinen Stolz und zog selbst sein Messer und durchschnitt ihm in einer raschen Bewegung die Kehle. Der Mann war von der Hand eines Königs gestorben, soviel Ehre zollte ihm Salah-al-Din aufgrund seiner Standhaftigkeit. Soldaten schleppten den sterbenden Körper des Ritters von dem Zelt fort und beendeten die Hinrichtung, indem sie den Kopf des „roten" Ritters von seinem Leib trennten.

Salah-al-Din wandte sich dagegen wieder an Guy und sprach wie ein Vater zu einem unartigen Kind:

„Ein König tötet keinen König. Warst du nicht lange genug in der Nähe eines großen Königs um von ihm zu lernen?" Und mit einem verachtenden Blick wandte er sich ab und ließ Guy stehen.

Guy, dem langsam bewußt wurde, daß er als einziger das Massaker, an dem er schuld war, überleben würde, hob langsam seinen Kopf und stand da, wie ein Häufchen Elend. Was würde aus ihm werden? Auf einen raschen Tod durfte er nunmehr nicht hoffen, wahrscheinlicher war, daß er in der Gefangenschaft des Sarazenenführers verrotten würde. Und auch, daß andere christliche Könige, die unweigerlich wieder in dieses Land kommen würden, ihn befreien oder auszulösen bereit waren, darauf wagte er nicht zu hoffen. Und Sybilla? Er hatte seiner Gemahlin nichts gegeben, daß diese sich um sein Leben bemühen würde. Mit einem Mal wurde ihm bewußt, daß Macht allein nichts war, wenn da keiner mehr war, den er diese Macht spüren lassen konnte.

Salah-al-Din hatte zwei Tage später, nachdem die Verwundeten geborgen und in einem sicheren Tal versorgt und die toten Moslems nach den Gesetzen begraben waren, den Befehl zum Aufbruch nach Jerusalem gegeben. Er ließ das Heer entlang des Jordan marschieren. Die Pferde hatten genügend Futter, und das Heer war mit ausreichend Wasser versorgt. Einen Tagesmarsch vor Jerusalem würden sie durch ein breites Tal die grünen Auen des Jordan verlassen und durch die Halbwüste auf Jerusalem zu marschieren. Vom Jordan aus war ein Angriff auf Jerusalem nicht möglich. Salah-al-Din hatte bereits einen Teil des Heeres, bevor es zur Schlacht von Hattin kam, mit den Bauteilen der Belagerungsgeräte in die umgebenden Hügel von Jerusalem geschickt. Sie sollten sich versteckt halten und die Katapulte und die Sturmtürme aufbauen, so daß diese nur noch über die Ebene vor Jerusalem gezogen werden mußten.

Auf dem Ritt nach Jerusalem machte sich Salah-al-Din Gedanken darüber, wie er ein Dahinmetzeln der Bevölkerung von Jerusalem verhindern konnte. Der Mullah vertrat die Meinung, daß die Christen so behandelt werden sollten, wie sie vor hundert Jahren an den Menschen gehandelt hatten, als sie die Stadt einnahmen. Diese Menschen dort waren aber nicht die Schuldigen von damals und Salah-al-Din empfand es als Sünde, gleichermaßen zu handeln und es widerstrebte ihm, sich auf eine Ebene mit diesen Männern stellen zu lassen. So sehr er aber auch jede Möglichkeit überdachte, es gab außer bei Verhandlungen keine Möglichkeit, hier Gnade walten zu lassen. Er würde sonst einen Bruderkampf unter den Moslems riskieren. Verhandlungen waren aber an Vorkommnisse gebunden, die sie zwingend machten. Er konnte keine Verhandlungen ohne gewichtigen Grund anbieten, und seiner Ansicht nach waren die Verteidiger in Jerusalem nach dem Verlust des ganzen Heeres sicher nicht Gegner, die ihn zu einer Verhandlung zwingen konnten. Salah-al-Din ritt schweigend und mit großem Kummer im Herzen vor seinem Heer. Er würde Jerusalem für sein Volk und Allah zurückgewinnen und damit seinem Eid Folge leisten, aber zu was für einem Preis? Seine Hände und seine Seele würden für immer mit dem Blut der vielen Toten befleckt sein.

Balian, Tiberias und der Troß seiner Männer kamen am dritten Tag zur Senke von Hattin. Schon von weitem konnten sie die unzähligen Raben ausmachen, die sich über der Talsohle sammelten. Im Schritt und durch Späher an den Flanken vor Überraschungen gesichert, erreichten sie das Schlachtfeld, das diesen Namen im wörtlichen Sinn trug. Die ganze Ebene, so weit das Auge reichte, war mit Leichnamen überseht und bei genauerem Hinsehen wurde sehr schnell klar, daß hier nur christliche Ritter und Soldaten lagen. Am anderen Ende der Senke stand das goldene Kreuz von Jerusalem weithin sichtbar, unter dem, als Symbol des Christentums, jeder Kreuzritter in die Schlacht zog, und von dem die Templer so überheblich glaubten, das es sie unbesiegbar mache. Man konnte deutlich die davor aufgespießten Köpfe sehen, von dem einer unverkennbar Reynald de Châtillon gehörte, der nun endlich für seine Missetaten auch die gerechte Strafe erhalten hatte. Es war nur bedauerlich, daß er selbst im Tod noch so viele andere für seine Taten mit in den Untergang gerissen hatte. Der Anblick all der Toten und die Sinnlosigkeit war ein schwer zu ertragender Anblick. Langsam und vorsichtig ritten sie zu dem Kreuz. Müde und resigniert sprach Tiberias, als sie davor hielten:

„Einst kämpften wir, weil wir glaubten, es wäre für Gott. Dann erkannten wir, daß wir für Reichtum und Land kämpften und schämten uns."

Tiberias hatte den Kopf gesenkt und schüttelte ihn nun, als wollte er einen bitteren, dunklen Schatten verscheuchen. Dann blickte er wieder auf und wendete sein Pferd.

„Tiberias", rief Balian verhalten.

Und Tiberias hielt sein Pferd in der Wende nochmals inne und sprach zu Balian:

„Ich gehe mit meinen Männern nach Zypern. Kommst du mit?", und noch während er diese Worte sprach, wußte er, daß Balian nie einfach so davonreiten würde. Der junge Ritter, der geliebte Sohn seines besten Freundes, der ebenso ein Idealist war wie sein Vater, würde nie dem Schicksal der Menschen von Jerusalem seinen Rücken zukehren.

Und die Antwort von Balian kam prompt und nur mit einem, alles enthaltenden Wort:

Nein", sprach Balian mit einem Klang in der Stimme, als wollte er fragen, ‚wie kannst du dies von mir denken?' Aber dieses ‚Nein' enthielt mehr. Es enthielt Balians stumme Bitte, ihn jetzt nicht alleine diese Bürde tragen zu lassen, aber Tiberias konnte nicht anders. Sein Leben war, seit er Frankreich verlassen hatte, Kampf gewesen. Kampf als Christ gegen die Moslems, Kampf als Ritter gegen die arrogante Selbstherrlichkeit eines verbohrten Königs und zuletzt Kampf für seinen jungen, geliebten König gegen die Machtgelüste christlicher Edelleute. Mit dem Tod Balduins war für Tiberias der Kampf zuende und er würde den Fehdehandschuh nicht erneut aufnehmen, auch nicht für Balian. Aber er wollte dem mutigen Freund noch alle Hilfe geben, die er ihm jetzt noch geben konnte, und so sprach er:

„Salah-al-Din ist gezwungen sein Heer von Oase zu Oase zu führen. Dir bleiben vier bis fünf Tage. Gott sei mit Dir.", und dabei gab er Balian einen freundschaftlichen Klaps, „Mich hat er verlassen."

Mit diesen Worten lenkte Tiberias sein Pferd herum und ritt an. Hier trennten sich nun endgültig ihre Wege. Balian blickte ihm nicht nach. Er hörte, wie alle Männer Tiberias' ihre Pferde antraben ließen und sie sich von diesem Tal des Todes entfernten. Er selbst saß gedankenversunken auf seinem Pferd und mußte erst für sich selbst die Enttäuschung, die er verspürte, und die eigene Resignation niederkämpfen. Er wußte, wie Tiberias fühlte und dachte, wollte ihm keinen Vorwurf machen, aber im Stillen hatte er auf seine Unterstützung gehofft. Nun lag die ganze Last der Verteidigung Jerusalems auf seinen Schultern und wenn er ehrlich zu sich selbst war, waren ihre Chancen, nach dem was er hier vorgefunden hatte, verschwindend gering. Er wollte gerade sein Pferd auf den Weg zurück lenken, als ihm ein Gesicht in dem um das Kreuz aufgestapelten Schädelhügel auffiel. Entsetzt blickte er auf das Antlitz seines väterlichen Freundes André, der im Tod ebenso friedlich aussah wie im Leben. Einen Moment wandte sich Balian ab, um das Grauen, das in ihm aufstieg, zu bewältigen. Dann stieg er von seinem Pferd, nahm seinen Umhang und wickelte den Kopf des Freundes darin ein. Müde und langsam saß er wieder auf und ritt aus dem Tal, den gleichen Weg zurück, auf dem er mit Tiberias hierher gekommen war.

Irgendwo im Niemandsland hielt er sein Pferd an und begrub den Schädel seines Freundes. Er tat es hier, weil André, der nichts von Religionen und Konfessionen hielt, nicht unter einer Fahne oder einem Kreuz begraben sein sollte, bei dessen Verteidigung er in einem unsinnigen Krieg sein Leben hatte lassen müssen. Balian stand lange schweigend an dem kleinen unscheinbaren Grab. Er hatte mit kleinen Steinen den Namen Andrés darauf ausgelegt und sandte nun zum Seelenheil von André ein Bittgebet zum Herrn, denn einen gläubigeren Menschen und sanfteren Vertreter des Gottesglaubens hatte Balian nicht gekannt. Nie würde er seine Worte vergessen:

‚Nur weil dir das Vertrauen in Gottes Führung abhanden gekommen ist, bedeutet dies nicht, daß Gott dich aus den Augen verloren hat. Glaube mir Balian, man mag das Vertrauen, den Glauben an den Sinn, das Gespür für die Nähe Gottes verlieren und an den Taten der Menschen verzweifeln, aber Gott selbst verliert man nicht.'

Balian blickte gen Himmel und war sich sicher, daß André wie auch sein Vater, seine Frau und sein Kind ihren Platz dort in der Obhut Gottes gefunden hatten. Mit einem letzten Lebwohl stieg Balian wieder auf sein Pferd und ritt, so schnell er konnte, Richtung Jerusalem5.

Balian hatte weder sich noch sein Pferd geschont, und als er die Stadt erreichte, sah er, daß gemäß seinen Anweisungen die Vorbereitungen in vielen Bereichen bereits abgeschlossen waren. Balian wurde bei seiner Ankunft von allen Seiten mit Hochrufen begrüßt und es wurde deutlich, daß die Menschen von Jerusalem schon befürchtet hatten, daß der einzige Mensch, dem sie vertrauten und an dem sie sich aufrichteten, nicht zurückkehren und sie ihrem Schicksal überlassen würde. Einzig die Männer von Ibelin hatten die ganze Zeit während der Abwesenheit ihres Herrn Zuversicht ausgestrahlt und keinen Zweifel daran gelassen, daß Balian zurückkehren würde. Aber daß er alleine wiederkehrte, erschütterte alle und sie blickten fragend und um Hoffnung heischend auf den jungen Heerführer von Jerusalem. Balian ließ seinen Blick schweifen und sah die Angst und die Verzweiflung, die auch er selbst in sich spürte. Alles, was er diesen Menschen nun geben konnte, war sich selbst, seine Kraft, die er aus dem Rittereid schöpfte, den er von seinem Vater mit auf den Weg bekommen hatte. Und er nickte den Menschen zu und ging an die Arbeit, als wenn er nicht vor wenigen Tagen die Vernichtung des eigenen großen Heeres vor Augen gehabt hätte und so wußte, was für ein Heer auf Jerusalem zumarschierte. Er ließ sich seine eigene Unruhe nicht anmerken und die Menschen begriffen schnell, daß alles, was sie hatten, in ihnen selbst steckte, wie es ihnen der junge Ritter von Ibelin vorlebte. Und weitere Tage des Wartens, Bangens und Vorbereitens vergingen.


Anmerkungen

1> Bezug zum Film Sybilla hatte ihren sterbenden Bruder verlassen, als Guy sie ansprach und sie antwortete: „Wenn ich Eure Ritter habe, dann habt ihr Eure Krone."

2> Bezug zum Film Auf dem Schlachtfeld von Hattin meinte Tiberias zu Balian, daß er noch 4-5 Tage für den Aufbau einer Verteidigung zur Verfügung hat. Bedenkt man, daß Balian auch wieder zurück nach Jerusalem mußte, dann war das definitiv zuwenig Zeit, um erst dann mit Planung und Vorbereitung zu beginnen.

3> Bezug zum Film Deutlich kam diese Achtung in folgenden Szenen zum Ausdruck: Balian auf dem Wehrgang, nach seiner Rede, der Ritterschlag.

4> Bezug zum Film Warum ließ sich Salah-al-Din auf Verhandlungen bei einem deutlich überlegenen Heer im Kampf um Jerusalem ein? Grund dafür können nur die Verluste gewesen sein, denn nach dem Durchbruch der Mauern konnte es nur eine Frage der Opfer sein, bis die Verteidiger die Waffen strecken mußten.

5> Hattin liegt nördlich von Jerusalem und es scheint wenig plausibel, daß Balian, Tiberias und der Troß von Tiberias' Männern ohne Probleme an dem enormen Heer von Salah-al-Din vorbei gekommen sein sollen. Wenn man sich aber die topographischen Begebenheiten ansieht, konnten die beiden Trupps ohne Kontakt nicht nur aneinander vorbei kommen, sondern auch völlig unbemerkt voneinander bleiben. Weitere Informationen nachzulesen im Glossar.


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