5. A sad happy day become a happy sad day

12.MAI

11. Stunden vermisst.

Eine Nadel bohrte sich in ihren Arm und etwas Flüssiges floss hinein. Die Geräusche wurden dumpf, ihr Atem wurde langsam und wenige Zeit später war sie weggetreten. Wir wissen nicht ob sie noch etwas spüren konnte, wir wissen nicht ob sie schlief oder Tod war. Wir wussten nicht ob er sie wie einen Hund einschläferte. Aber wir sahen was er mit ihr machte.

Er befreite sie von den Fesseln und von der Augenbinde. Er wusch das Blut, das an ihrem Bein klebte mit einem Schwamm stampft ab. Er fuhr mit seiner Hand unter ihren Rock und zog ihr Höschen abwärts bis es bei den Knöcheln ankam. Er knöpfte ihre Bluse auf und öffnete ihren Büstenhalter. Er küsste ihre Brüste und ihren Bauch. Er zog seine Hose nach unten und legte sich auf diesen leblosen Körper. Mit ruckartigen Stößen drang er in sie ein und ließ erst Minuten später wieder von ihr ab. Er zog sie wieder behutsam an, gab ihr einen Kuss und trug sie aus diesem Raum. Draußen dämmerte es schon, als er sie auf den Rücksitz seines Wagens legte. Er fuhr mit ihr quer durch New York, blieb dann an einer unbelebten Stelle einfach stehen. Er hob Daniella aus dem Wagen und trug sie in eine dunkle Gasse. Dort legte er sie vorsichtig ab, strich ihr noch einmal übers Haar bevor er wieder in sein Auto stieg und bei der nächsten Imbissbude stehen blieb um seelenruhig seinen Hunger zu stillen.

Niemand fand Sie. Sie war ganz allein.

Samantha stand am Fenster, die Arme verschenkt und starrte hinaus. Martin hatte sie die ganze Zeit beobachtet, um dadurch vielleicht zu erfahren was sie jetzt fühlte. Er ging zu ihr.

„Hey."

„Hey."

„Alles okay?"

„mhm." Sie nickte.

„Wirklich?". Er war sich ganz sicher, dass Sam ihm nicht die Wahrheit sagte. Sie war kompliziert und ihre „up and downs" wechselten sich schnell ab. Das war nur ein Grund warum er mit ihr Schluss gemacht hatte. Dass sie ihn wirklich liebte, glaubte er ihr nicht. Wenn sie nicht mal öffentlich bekannt geben wollte, dass sie zusammen waren. Sicher wirft es kein gutes Licht auf Samantha, wenn sie mit 2 Männern des selben Stabes zusammen ein Bett geteilt hatte, aber wenn er der Richtige ist…? Und diese Sache mit Jack. Doch er wollte sie wieder haben, aber nicht von ihr Besitz ergreifen. Sie sollte von alleine zurückkommen.

„Ja, wirklich."

Er starrte ihr in die Augen.

„Du kennst mich, Martin, an manchen Tagen läuft es einfach nicht so wie ich es will."

„Wie willst du es denn?"

„Anders." Sie lächelte. Er musste nicht wissen was sie im Moment wollte, er musste nichts davon wissen, dass sie sich zu Jordana hingezogen fühlt und er musste auch nichts über Tracy wissen.

Er lächelte zurück und verzog sich in eine seiner Akten, die er in der Hand hielt.

„Wir haben Mrs. Phillips Auto gefunden."

„Wo?"

„In einer Seitenstraße Downtown. Also von dort wurde es zumindest geklaut."

„Ja, klar." Ihr Ton war abfällig.

„Es ist bei der Spurensicherung."

„Okay, sonst etwas?"

„Nein. Wie geht's den Töchtern?"

„Sie kommen zurecht." Sam war erst wenige Minuten zuvor bei ihnen gewesen. So viel sie sehen konnte hatte Jordana so gut wie alle Zigaretten bereits in ihre Lungen gepresst. Sie war ganz blass im Gesicht gewesen und offensichtlich war ihr kalt gewesen. Die kleine Joen verschlief wohl alles. Sam hatte nicht bemerkt, dass sie wach gewesen währe. Eigentlich war Samantha nur in den Raum gegangen um wieder hinausgehen zu können.

Die Geräusche wurden lauter und sie konnte Kälte auf ihrer Haut spüren. Sie richtete sich auf. Ihr Schädel brummte. Die Umgebung war ganz verschwommen und verzerrt, aber sie konnte erkennen in einer Seitenstraße gelandet zu sein. Als sie aufstand schmerzte es in ihrem Unterleib. Daniella hatte so eine Vermutung und als sie ihr Hand in ihr Höschen steckte um dieser Vermutung halt zu geben, war es tatsächlich Blut, welches an ihren Fingern klebte.

Sie quälte sich durch die Straßen, auf der Suche nach Jemandem der ihr helfen konnte.

Es krachte. Schnell eilten Sam und Martin zu Jordana und ihre Schwester. Als sie bei der Tür hereinkam hörte sie Joen weinen. Jordana selbst hatte den Tisch umgeworfen und stand jetzt Tränen überströmt mit dem Rücken zu ihnen.

„Alles in Ordnung?", fragte Sam.

„Ich halte die Warterei einfach nicht mehr aus, und mein Vater ist irgendwo im Nirgendwo!"

Sam ging zu ihr und legte ihre linke Hand um Jordanas Hüfte. Es war ein komisches Gefühl. Es krippelte in Samanthas Bauch.

„Sie ist nicht Tod.", stammelte Jordana.

Das weinen der kleinen Joen dämpfte sich. Vivian hatte sich zu ihr gesetzt und sie getröstet.

Jack kam angerannt. „Wir haben sie gefunden." Er war ganz außer Atem.

Die Blauen Lichter waren schon von weitem zu erkennen. Schaulustige tummelten sich hinter der Absperrung. Daniella Phillips saß, eingewickelt in einer dicken Decke, auf einer Trage in einem Rettungswagen. Viele andere Autos der Polizei standen noch herum, doch Jordana kümmerte das wenig und deren Schwester noch weniger.

Während Joen mit ihrem Vater zu Daniella liefen blieb Jordana wie angewurzelt stehen. Sie sah wie ihre Mutter die Arme nach den Beiden ausstreckte. Sam legte ihre Hand auf Jordanas Schulter. „Hey."

„Hey." Sie legte ihren Arm um Samanthas Hüfte. „Danke."

„Wofür denn? Deine Mom hat uns gefunden, nicht wir sie." Daniella Phillips war durch die einsamen Straßen getorkelt auf der Suche nach Hilfe. Ein junger Mann hatte sofort die Polizei gerufen und ihr seine Jacke angeboten.

„Aber Sie haben es versucht."

Sam nickte.

„Was passiert jetzt?"

„Ich denke den Rest der Nacht werdet ihr im Krankenhaus verbringen."

„Sie ist vergewaltigt worden."

„Ich weis nicht."

„Sie ist vergewaltigt worden."

„Willst du nicht hinüber gehen?"

Sie nickte nur.

„Du weist nicht was du sagen sollst."

Jordana lächelte, um zu symbolisieren wie recht Sam hatte.

Samantha schlug einen ihrer Zwingenden Töne an, natürlich nicht Ernst zwingend gemeint. „Ich möchte, dass du jetzt zu deiner Mom gehst!"

„Werde ich Sie noch mal wieder sehen."

„Ich werde mit ins Krankenhaus kommen, wenn du möchtest."

Jordana lächelte wieder und ging zaghafte Schritte auf ihre Mutter zu. Am halben Weg kehrte sie um wieder an ihre alte Stelle. „Ich will die Nacht nicht in einem Krankenhaus verbringen, und auch nicht zu Hause, oder sonst wo…"

„Okay..." Samantha war sich nicht ganz sicher ob sie verstanden hatte, worum sie diese junge Frau gebeten hatte. Sam strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. „.. übernachte bei mir."

„Danke." Nun rannte Jordana ihrer Mutter entgegen.