Er war sich nicht sicher. Maxim ließ sich nichts anmerken, seine Miene verriet nichts. Aber seine Augen waren dunkel. Diese Dunkelheit war fast schon abnormal, fand er. Warum waren seine Augen so dunkel? War das gar natürlich? Es brachte ihn zum schmunzeln. Maxim schien das zu bemerken. „Was ist los?" Charlie sah auf und wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen. „Hm? Was? Ach, nichts... ich war in Gedanken." „Oh..." Maxim nickte leicht, dann sah er auf das Wasser hinaus. „Sag mal... war das ernst gemeint?" Charlie sah ihn an. „Was?" „Das Angebot...dass ich direkt bei euch einziehen könnte." Charlie nickte ein wenig überrascht. „Natürlich. Nur wirst du wohl erst mal im Wohnzimmer schlafen müssen, oder übergangsweise in Dons altem Zimmer." Maxim sah auf und sah ihn überrascht und auch neugierig an. „Don?" Charlie musste leicht grinsen. „Stimmt, das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt..." „Stimmt...also?" Maxim hing förmlich an Charlies Lippen, schließlich hatte dieser seine Neugier geweckt, und diese würde nicht ruhen, bevor er nicht alles wichtige erfahren hatte. Charlie musste grinsen. „Ja, okay, ich erzähl's dir ja schon. Also, Don ist mein –und dein- großer Bruder." Maxim nickte. „Und weiter?" „Was willst du denn alles wissen?" Charlie sah ihn ein wenig überrascht an. „Alles..." Maxim grinste leicht. Seine Neugier ließ sich nun mal nicht so leicht stillen. „Okay, okay... also, Don ist 34 Jahre alt und arbeitet als Special Agent beim FBI. Hmm... er ist Baseballfan" Charlie musste grinsen, als Maxim zufriedener schaute. „Das klingt toll.." „Aber durchaus hart." Maxim nickte leicht, als Bestätigung auf Charlies Satz. Dieser grinste. „Neugier gestillt?" „Soweit schon..." Maxim grinste ebenfalls leicht. „Na, das klingt doch gut. Sollen wir uns auf den Weg machen? Sonst sitzen wir noch ewig hier..." „Fänd ich ehrlich gesagt gar nicht schlecht..." Maxim sah aufs Meer. Seine Probleme verschwanden hier kurz... aber irgendwie schien es ihm, dass es in der neuen, alten Familie besser werden würde. Viel besser. Doch würde es nicht leicht werden, alles zu bewältigen, dazu war das Leben und die Umstände zu kompliziert. Dennoch, er würde sich anstrengen und alles geben, um seinen Willen durchzusetzen. Er stand mit Charlie auf, die beiden klopften sich kurz den Sand von den Hosen und gingen dann zu Alan. Dieser erwartete „seine" beiden schon. „Na, dann mal los..." Er lächelte leicht und sah zu seinen beiden Männern. „Ich denke mal, dass ihr nach Hause wollt..." Maxim nickte leicht. „Kann ich mit euch...?" Alan nickte. „Natürlich. Aber ich denke, wir sollten erst mal ein paar deiner Sachen bei dir zu Hause abholen. Oder nicht?" „Doch..." meinte Maxim leise und nickte. Seine Sachen, ja... ohne konnte er ja schlecht leben. Also machten sie sich langsam auf den Weg in die Richtung Maxims „Heimat". Er war tief in Gedanken, und das fiel auch Alan und Charlie auf, die sich immer wieder Blicke zuwarfen.

Daheim packte Maxim einige seiner Sachen ein, dann ging er, ohne ein Wort. Seine Mutter sah ihm nach, traurig, aber sich ihrer Schuld bewusst. Es trübte ihre Stimmung ihren Sohn so zu sehen. Maxim dagegen freute sich auf seine neue Familie. Er wusste nicht, was ihn erwartete, und das vergrößerte die Vorfreude ungemein. Im Auto ließ er sich von Charlie und Alan einiges erklären, über Don und allgemein über das, was er in den letzten achtzehn Jahren verpasst hatte. Margarets Tod traf ihn, auch wenn er sie nie gekannt hatte, aber er hatte sich gefreut, sie kennen zu lernen... Ein Traum war zerplatzt, wenn man es so nennen konnte. Dennoch ging es ihm gut, schließlich fühlte er sich nicht mehr fehl am Platze, sondern blühte langsam auf.

Wo Lilien blüh'n im finstren Mondenschein
da bist du nicht, doch willst du sein

Ja, langsam ging es ihm wieder gut... er fühlte sich akzeptiert. Nun müsste man nur noch abwarten, was die Zukunft bringt...