Disclaimer: Alles gehört der göttlichen Joanne K. Rowling! Ich mache mir nur meine eigenen Gedanken... Auch keine Rechte an „Chances Are".

Anmerkung: So, es geht weiter. Dieses Kapitel ist auch etwas länger. Passieren tut trotzdem nicht viel, jedenfalls nicht handlungsmäßig... tütel Meinungen aller Art hierzu würden mich brennend interessieren... puppyeyesmach Der Kapiteltitel stammt von dem Lied „Chances Are" von Vonda Shephard und Robert Downey Jr, wobei ich die Vermutung habe, das es gecovert ist. Aber falls es so ist, weiß ich nicht von wem das Original stammt. Ist jedenfalls ein klasse Lied!

Achja, fand eigentlich noch jemand den 6. Band so klasse, wie ich?

kronkorken: Vielen lieben Dank, dass du trotz des kurzen Kapitels gereviewt hast! Das bedeutet mir wirklich viel! Danke auch für deine lieben Worte! rotwerdvorfreude Ich hoffe, dass ich dich nicht enttäuschen werde...Keine Sorge, ich werde diese Geschichte auf jeden Fall zu Ende schreiben. Da ich es selber nicht mag, wenn eine Geschichte nicht zu Ende erzählt wird, habe ich mir geschworen nur Sachen ins Netz zu stellen, die ich auch fertig schreibe.

So, jetzt geht's weiter. Viel Spaß!

CCCCCCCCCCC

Changes Are...

AAAAAAAAAA

Was ist Liebe? Jeder stellt sich wohl irgendwann in seinem Leben diese Frage. Dichter, Denker und Künstler strampeln sich seit Anbeginn des Denkens damit ab eine Form für dieses Gefühl zu finden, ihm einen Namen zu geben.

Aber vielleicht ist gerade das das Geheimnis der stetigen Faszination der Liebe. Sie lässt sich nicht beschreiben, nicht in eine Form einschließen. Vielleicht liegt es daran, dass dieses kleine Wort für jeden etwas anderes bedeutet. Manche setzen Liebe mit Leidenschaft gleich, mit wilden Funken, die einen in Brand stecken. Für andere bedeutet es vielleicht nur Treue, wieder andere sehen in ihr Vertrauen. Wieder andere setzen sie vielleicht mit dem Namen des Menschen gleich, densie lieben. Und für manche ist sie ein scheinbar unerreichbares Objekt der Sehnsucht.

Für Sirius Black bedeutete die Liebe: Frieden, Ruhe. Das mag überraschend sein, aber auch nicht. Für eine so rastlose Seele, wie Sirius, mag die Liebe der Ort sein, an dem er zum Stillstand kommt. Aber vielleicht sollte ich besser sagen, die erfüllte, die erwiderte Liebe. Denn nur sie kann wirklich diese Aufgabe erfüllen.

Sirius war oft verliebt gewesen, aber nur Remus hatte er je geliebt. Es gibt einen Unterschied zwischen diesen beiden Empfindungen. Verliebtheit kann sich in Liebe verwandeln. Liebe setzt aber nicht unbedingt Verliebtheit voraus.

Verliebtheit... ist aktiv. Sie macht sich rasch bemerkbar. Manchmal führt sie zu Nervosität, Schmetterlingen im Bauch, Unruhe. Sie ist wie ein Vogel. Sie kann rasch aufflattern und dann im unendlichen Himmel verschwinden. Oder sie kann zu Liebe wachsen. Die Liebe kommt auf leisen Sohlen, heimlich, mitten in der Nacht. Sie macht sich erst bemerkbar, wenn es längst zu spät ist.

Manchmal ist man vielleicht enttäuscht von dem was aus der Verliebtheit wird. Wenn die Spannung der ersten Monate nachlässt...

In der Liebe kann man zur Ruhe kommen. Für Sirius, flatterhaft und unentschlossen, war Remus stets ein Fixpunkt, unverändert und immer da, eine Sicherheit, und das lange bevor Sirius begriff, dass er ihn liebte. Der Ausdruck mag abgeschmackt sein und doch steckt Wahrheit in ihm: Remus war Sirius' Fels in der Brandung. Eine Konstante in einer schnelllebigen Welt.

Manchmal spricht man von der Liebe im Zusammenhang mit Ankommen. Ankommen, das heißt das Ziel erreicht haben, die Suche ist vorbei. Wenn man die Liebe seines Lebens trifft, dann ist man sich sicher den einen Menschen gefunden zu haben, mit dem man sein Leben teilen möchte. Jene Nacht auf Malta in der Sirius Remus gesagt hatte, dass er sich nicht vorstellen konnte mit einem anderen Menschen sein Leben zu verbringen, schien ihm fast wie eine Szene aus einem anderen Leben. Aber die Worte hatten für ihn nichts an Bedeutung verloren. Natürlich, es war naiv zu glauben, dass einem nie wieder ein anderer Mensch gefallen würde. Aber vielleicht bedeutete den Richtigen zu finden, jemandem zu begegnen, mit dem man allen fremden Verführungen widerstehen konnte.

Zur Ruhe kommen kann man nur, wenn man eins mit sich selbst ist. Es heißt oft, dass man, wenn man die wahre Liebe gefunden hat, auch seine zweite Hälfte gefunden hat. Es heißt, dass die Liebe die Leere, die uns mit Sehnsucht erfüllt, ausfüllt. Man vereinigt sich. Gleicht die eigenen Schwächen mit den Stärken des anderen aus. Es heißt auch Kompromisse schließen. Letztlich richtet man sich nach einem gemeinsamen Ziel. Man wird eins. Und vielleicht auch eins mit sich selbst.

So war es für Sirius.

Sirius war immer ein wenig irritiert gewesen von Remus' Fähigkeit in jeder Situation, in jeder Gemütslage, die Beherrschung zu behalten und alle Folgen zu bedenken, die sein Verhalten haben konnte. Selbst jetzt war Sirius überrascht darüber, dass Remus nicht die geringste Überraschung zeigte und – um Sirius vor möglichen Beobachtern zu schützen – tat als hätte er darauf gewartet, dass sein treuer Hund von einem Spaziergang zurückkam. Und das in einer Situation in der Sirius ihn am liebsten in seine Arme genommen und mit Küssen überschüttet hätte. Aber wer wusste schon, ob Remus das auch wollte?

Der schwarze Hund folgte brav seinem „Herrchen". Und kaum das die Tür hinter ihnen beiden geschlossen war, wurde er mit einem sanften Lächeln dafür belohnt.

„Hallo, Sirius.", das war das Stichwort zurück in die Menschlichkeit zu gleiten.

„Hey.", entgegnete nun der Mann mit dem zerzausten, schwarzen Haar, der eben noch ein Hund gewesen war, mit einem ungewöhnlich unsicheren Lächeln.

Remus zog ihn in eine kräftige Umarmung und für einen Moment hatte Sirius den vertrauten und doch seltsam fremden Geruch in der Nase, den er unbewusst überall gesucht und nirgends gefunden hatte. Die Umarmung endete viel zu schnell. Sirius fragte sich noch, ob dies eine freundschaftliche Umarmung gewesen war, oder ob sie mehr bedeuten konnte. Aber er fand keine Antwort darauf.

„Komm erst mal rein, du musst sehr hungrig sein. Ich hab dir schon was auf den Herd gestellt. Es wird nicht mehr lange brauchen."

Das überraschte Sirius. Wie konnte Remus bereits etwas für ihn gekocht haben...?

„Aber woher-?", begann er während er Remus von der Tür in die Küche folgte. Sie war dunkel und ziemlich klein. Auf der einen Seite eine kleine Arbeitsplatte und ein Gasherd, in der anderen Ecke eingezwängt ein schmaler Holztisch und zwei schlichte Holzstühle. Irgendwo dazwischen ein viel zu kleines Fenster.

„Wenn du unentdeckt eine halbe Stunde vor meiner Tür sitzen willst, solltest du nicht an meinem Küchenfenster vorbeigehen.", unterbrach ihn Remus schmunzelnd.

„Oh, sicher, ich merks mir fürs nächste Mal." Warum nur fühlte sich Sirius so unsicher in Remus' Gegenwart? Nicht das sie unangenehm für ihn war. Im Gegenteil. Es war mehr so, als müsste er etwas beweisen um sich dieser Gegenwart würdig zu erweisen. Und nun hatte er schlichtweg Angst einen Fehler zu machen und ihrer augenblicklich entzogen zu werden.

„Setz dich.", erklärte Remus und machte eine Handbewegung in Richtung Tisch. Nicht das man ihn in diesem Umfeld hätte übersehen können. Sirius gehorchte. Das Schlimme war nur: Er wusste absolut nicht was er jetzt tun, geschweige denn sagen sollte. Also begnügte er sich damit Remus zu beobachten, wie er am Herd herumwerkte.

„Ich dachte, ich mache dir Spaghetti, schließlich hattest du in letzter Zeit ohne Zweifel genug rohes Fleisch.", sprach Remus munter weiter, zweifelsohne in einem Versuch die Stille zu überbrücken.

Sein Remus hatte wie immer an alles gedacht, bemerkte Sirius ohne Überraschung, aber mit einem leisen Lächeln. Endlich bestand die Möglichkeit Remus genauer zu betrachten. Damals in der Heulenden Hütte war keine Zeit dafür gewesen. Doch nun musste Sirius niemanden von seiner Unschuld überzeugen. Heute ging es nicht um sein Leben. Jedenfalls nicht in der selben Hinsicht...

Zuerst nahm er die Veränderungen war. Nüchtern musste Sirius feststellen, dass Remus' Kleidung schon mal bessere Zeiten gesehen hatte – und das war offensichtlich verdammt lange her. Er glaubte sich sogar daran erinnern zu können, dieses braune Hemd früher häufiger an seinem Freund gesehen zu haben... Mehr Sorgen machte ihm allerdings die Tatsache, dass Remus' Kleidung noch mehr um ihn zu schlackern schien, als es vor 14 Jahren der Fall gewesen war.

Das Haar trug er immer noch kurz, ein wenig kürzer noch als damals. Zu jener Zeit hatten sich die grauen Strähnen, hier und da, nur bei einem bestimmten Lichteinfall bemerkbar gemacht. Nun zogen sie sich kontinuierlich und gut sichtbar durch das weiche, braun-blonde Haar.

Er hatte immer noch nicht mehr Farbe im Gesicht. Seine Blässe wurde nun noch durch die zwar nicht allzu dunklen, aber dafür dauerhaften Augenringe betont. Sirius erinnerte sich daran, dass morgen Vollmond war.

Seine Bewegungen offenbarten immer noch die Kraft, die sich unter der schmalen Fassade verbarg.

Schließlich schienen die Spaghetti fertig zu sein. Remus fühlte alles auf einen Teller, zog Löffel und Gabel aus einem Schub und lud alles vor Sirius ab.

„Was kann ich dir zu trinken bringen?", fragte er.

„Wasser wäre gut.", entgegnete Sirius mit rauer Stimme vom tagelangen Schweigen. Remus brachte ihm das Gewünschte und Sirius begann zu essen. Oder besser gesagt: Zu schlingen. Er hatte eigentlich nicht den geringsten Appetit gehabt, aber nach den ersten Bissen musste er sich wohl oder übel der Tatsache stellen, das er Hunger hatte. Remus beobachtete ihn.

Erst als Sirius schließlich fertig war, wurde die Stille unangenehm. Denn es war nun eine Stille, wie sie entsteht, wenn man etwas sagen oder fragen will, sich jedoch nicht dazu entschließen kann. Ständig wägt man das Für und Wider ab und das im Grunde nur, um es nicht doch sagen zu müssen. In Sirius' Kopf spuckten zwei Fragen: „Bist du mit jemandem zusammen?" Und – viel wichtiger – „Liebst du mich noch?" Doch er wagte nicht sie zu stellen aus Angst eine Antwort zu bekommen mit der er nicht umgehen konnte. Jedenfalls nicht, solange sie unter einem Dach lebten. Er wollte erst einmal die Gegenwart des anderen genießen, ohne unnötige Spannungen. Also sagte er(schließlich wurde es Zeit das irgendwer was sagte und es lies sich ohnehin nicht vermeiden...):

„Remus, Dumbledore schickt mich-"

„Und ich bin sicher, das heißt nichts Gutes.", unterbrach ihn Remus. Mit einem Seufzer fügte er hinzu:

„Hat das noch bis morgen Zeit? Dann... könnten wir einfach so tun als ob... als ob du einfach zu Besuch kommst... Fast so wie früher.", er wirkte müde. Sirius blickte auf die runde Uhr, die an der Küchenwand hing. Es war beinahe halb zehn Uhr abends. Es hatte bis morgen Zeit.

„Klar.", sagte er, erleichtert Remus noch eine Nacht vor der dunklen Wahrheit schützen zu können.

Aber es war nicht wie früher. Natürlich nicht. Remus fragte Sirius danach, wie es ihm seit ihrer letzten Begegnung ergangen war. Sirius berichtete ihm von seinem Briefwechsel mit Harry und von Dumbledores Unterstützung. Dann erwiderte er die Frage.

Remus beantwortete sie heiter. Für jeden anderen wäre die Illusion perfekt gewesen. Doch Sirius merkte, dass die Fröhlichkeit seines Freundes aufgesetzt war. Remus war immer gut darin gewesen seine Empfindungen zu verstecken, eine Tatsache, die den emotionalen Sirius bisweilen in den Wahnsinn getrieben hatte. Doch wenn man einen Menschen gut genug kennt, kann man hinter seine Masken blicken. Remus sprach in einem Tonfall, der für andere Menschen ganz normal war, doch Remus selbst sprach eigentlich nie so. Außerdem wirkte sein Blick seltsam distanziert. Er war nicht bei der Sache, sondern mit irgendetwas anderem beschäftigt. Ja, Sirius konnte das alles sehen. Er kannte Remus gut. Besser als irgendwer sonst.

Wie weh musste es getan haben von dem einzigen Menschen, der einen wirklich kannte, für einen Verräter gehalten zu werden? Von dem Menschen, der wissen musste, dass Remus sich eher umbringen würde, als James, Lily oder gar Harry auch nur ein Haar zu krümmen. Zumindest so lange er bei Verstand war. Hätte Sirius nicht wissen müssen, dass Remus niemals hätte damit leben können seine Freunde zu verraten und dem sicheren Tod auszuliefern?

Sirius tat als würde er Remus' Manöver nicht bemerken und versuchte sich ebenfalls in Heiterkeit. Leider hatte Sirius nicht Remus Disziplin um ebenso überzeugend zu sein.

Als Remus seine Erzählung beendet hatte, schlug er Sirius vor ein Bad zu nehmen. Sirius nahm dankbar an.

Das Bad war noch kleiner als die Küche. Ein Waschbecken, eine uralte Badewanne über der die Decke abgeschrägt war, und ein Klo. Und dazwischen grade so viel Platz, dass sich ein einzelner Mensch einmal in dem Raum umdrehen konnte. Remus hatte – erneut in weiser Voraussicht – bereits Handtücher und sonstige notwendige Utensilien bereit gelegt. Sogar einen alten Schlafanzug hatte er für Sirius herausgesucht. Mit den notwendigen Äußerungen löste sich die Spannung zwischen den beiden etwas. Und bevor noch neue aufkommen konnte, hatte sich Remus bereits zurückgezogen. Sirius lies heißes Wasser ein, gestattete sich eine gehörige Portion Schaumbad(die kurz davor noch schlichtes Duschgel gewesen war) und lies sich in das Nass gleiten. Doch es war ein wenig zu heiß. Er schoss sogleich wieder hoch – doch da war schon die Decke. Das Ergebnis war ein Geräusch, das einem Jaulen recht nahe kam.

„Ist alles in Ordnung?", rief Remus durch die geschlossene Tür. Früher wäre sie nicht geschlossen geblieben.

Sirius gab ein zustimmendes Brummen von sich und wagte vorsichtig einen zweiten Versuch, die eine Hand immer noch an seinem schmerzenden Kopf. Seine Haut hatte sich nun langsam an die Temperatur gewöhnt und Sirius konnte sich zurücklehnen. Zugegeben die Wanne war etwas klein für ihn. Er musste die Beine anziehen, sodass seine Knie und ein Teil seiner Beine aus dem Wasser ragten. Doch in der Wärme entspannten sich seine schmerzenden Muskeln. Wie gut das tat nach so vielen Jahren! Natürlich hatte Sirius sich, seit er wieder im Besitz eines Zauberstabs war, häufiger „sauber" gezaubert, aber das hier war doch etwas anderes... Sirius schloss die Augen.

Der Schaum beinhaltete einen Teil des Geruchs den er Remus zuordnete. Sanft wogte er um ihn herum. Sirius fragte sich worüber Remus vorhin nachgedacht hatte.

Schon komisch. Vor zwei Jahren noch hatte er nicht einmal geglaubt, das er Remus noch einmal wieder sehen würde. Und nun war er hier. In seiner Badewanne.

Und Morgen würde er ihm sagen müssen warum er hier war.

Das Seltsame war, dass Sirius selbst seit er sich auf dem Weg zu Remus befand, mehr mit der Frage beschäftigt war, ob Remus ihn noch liebte, als mit der Gefahr, die ihnen entgegen kam. Nicht das er sie unterschätzt hätte. Aber im Augenblick verdrängte Remus alles andere. Fast so wie es damals gewesen war. Aber Sirius wusste: Voldemort würde seine Gedanken schneller beschäftigen, als ihm lieb war.

Er wagte den geradezu tollkühnen Versuch mit dem Kopf unter zu tauchen. Bei dieser akrobatischen Leistung verließen seine Beine fast vollständig das Wasser, ebenso wie ungefähr ein Drittel des nassen Badewanneninhalts.

Danach beschloss Sirius, das er genug vom Baden hatte, stieg aus der Wanne, trocknete sich ab und schlüpfte in die Klamotten, die ihm Remus da gelassen hatte. Der Pyjama passte ihm vom Umfang(schließlich hatte er zwar etwas zugenommen seit Beginn seiner Flucht, hatte aber immer noch nicht sein altes Gewicht zurück), war jedoch an den Armen und Beinen ein bisschen kurz. Nun ja, besser als seine dreckigen Kleider tragen, jetzt wo er sich endlich mal wieder richtig sauber fühlte! Seine Finger waren wunderbar runzlig.

Er lies das Wasser aus und mit einem Wink seines Zauberstabs beseitigte er die Überschwemmung. Dann schlurfte er zurück in die kleine Küche, in der Remus mit einem Buch in der Hand saß. Er blickte auf und schmunzelte.

„Passt wie angegossen.", entgegnete Sirius um jedweden Bemerkungen zuvor zu kommen.

„Der neuste Schrei aus der Herbst-Winter-Mode.", erwiderte Remus nichtsdestotrotz. Aber es fühlte sich gut an so zu scherzen. Einen Moment lang grinsten sie sich an. Doch was nun? Es war nicht mehr so einfach wie früher.

„Komm, ich zeig dir wo du schläfst.", erklärte Remus deshalb. Sirius folgte ihm beherzt in ein Schlafzimmer, das den übrigen Zimmern in der Größe in nichts nachstand. Ein Regal voll mit Büchern, daneben ein kleiner Schrank, ein einfaches Bett, ein Nachtkästchen. Zwei Personen und der Raum quoll fast über.

„Ich schlafe drüben, im Wohnzimmer."

„Du hast ein Wohnzimmer?", schwer zu glauben, dass es in dieser Hütte so etwas geben konnte.

„Ja.", erklärte Remus mit einem fast schon stolzen Lächeln. „Man könnte sagen, mein Lieblingszimmer." Aber das war kaum schwer zu glauben, bei den übrigen Räumen... Remus öffnete eine weitere Tür, die an das Schlafzimmer angrenzte. Dadurch eröffnete sich Sirius der Blick in das einzige Zimmer der ganzen Hütte mit einer vernünftigen Größe. Im Gegensatz zu den anderen Räumen wirkte es reichlich karg. Eine bereits als Nachtlager hergerichtete Couch, ein zerfledderter Sessel, dazwischen ein kleiner runder Tisch und ein großer, alter Schrank. Sogar ein großes Fenster besaß der Raum. Abgerundet wurde das ganze durch einen verrußten, aber gemütlichen Kamin.

„Finde mal eine ebenso günstige Wohnung, die auch einen Kamin hat.", sagte Remus begeistert.

Sirius musste grinsen. Schon in Hogwarts gab es für den kälteempfindlichen Remus keinen schöneren Platz im Gemeinschaftsraum als den am Kamin.

Doch Sirius wollte nicht, dass Remus auf der alten, sicherlich unbequemen, Couch schlief, Kamin hin oder her.

„Du brauchst wegen mir nicht auf dein Bett zu verzichten-", begann er deshalb, doch erneut unterbrach Remus ihn.

„Du bist mein Gast und du bekommst mein Bett.", damit war die Sache für ihn erledigt. Der Tonfall erlaubte keine Widerrede. Da standen sie nun. Remus sah sehr müde aus. Erneut erinnerte sich Sirius daran, dass morgen Vollmond war.

„Tja, ich werde dann wohl mal schlafen gehen. Bin ziemlich müde.", verkündete er deshalb. Und es war nicht mal gelogen.

Remus wirkte fast erleichtert.

„Na dann: Gute Nacht, Tatze.", sagte er sanft.

„Gute Nacht, Moony.", erwiderte Sirius und zog sich ins Schlafzimmer zurück. Er schloss die Tür hinter sich und lies sich ins Bett fallen. Die Bettwäsche roch frisch gewaschen und war weich. Wann hatte er das letzte Mal in einem Bett geschlafen? Es war schon so lange her... Die weichsten Nachtlager der letzten Jahre waren Mundungus' Couch gewesen, aus der bereits die Federn heraussprangen, und die von Arabella Figg. Sirius schloss die Augen. Nun da er lag, merkte er erst wie müde er wirklich war.

Unwillkürlich drängte sich in seine Gedanken ein warmer Abend weit fort von Großbritannien. Das dunkle Meer glitzerte im Mondlicht. Remus sah ihn an und in seinen Augen schien sich das Funkeln der Sterne zu spiegeln.

Dann war Sirius eingeschlafen.

DDDDDDDDD

„I've dreamt nightly of your face and walked the landscapes of my life with the rythms of your writing ringing in my ears."

aus dem Film "Besessen"