Disclaimer: Joanne K. Rowling mag ein Herz für Fanfiction-Schreiber haben. Aber die Rechte an allem rund um Harry Potter liegen trotzdem bei ihr. Immerhin, Aris entsprang meinem Kopf. g
Anmerkung: Da bin ich wieder. Hat diesmal leider ein wenig länger gedauert, aber ich war für ein paar Tage in Wien, weswegen ich nicht schreiben konnte. Es freut mich, dass ich endlich mal einen OOC einführen kann, der nicht einer spontanen Eingabe entsprang, sondern wirkliche Bedeutung für mich hat. Aris spuckt schon lange in meinem Kopf rum. Ursprünglich sollte er auch mal seine eigene Geschichte bekommen, aber die Idee hab ich verworfen. Trotzdem wurde er zu einem festen Bestandteil in der Biografie des Remus aus meinem Kopf und hat sich deshalb seinen kleinen Auftritt hier redlich verdient. Und irgendwie mag ich ihn ja auch, trotz allem. Ach ja, Kapiteltitel stammt vom Lied „Crash and Burn" von Savage Garden.(an dem ich natürlich keine Rechte habe) Ich fand den Titel selbst einerseits, und den Text des Liedes andererseits(den ich ja jetzt nicht mehr bei ffnet schreiben darf) irgendwie passend zu Teilen der Geschichte.
manya: Vielen Dank, leider hats doch ein wenig länger gedauert...
kronkorken: Vielleicht sollte ich öfter mal Räume beschreiben... g Bin froh, dass du das genauso siehst, wie ich mit der Entwicklung der Handlung...
teufelchennetty: Vielen Dank!
Lizzy Weasley: Vielen Dank, ich rette doch gerne Leben. g Auf die Erklärung bin ich schon sehr gespannt...
Danke für eure Unterstützung, Leute. Diese Geschichte liegt mir sehr am Herzen und das ihr sie mögt bedeutet mir viel. Hoffe, sie gefällt euch auch weiterhin.
CCCCCCCCCCC
Crash and Burn
BBBBBBBBBBB
Wann merkst du das erste Mal, dass du jemanden liebst? Vielleicht wenn ein Lächeln plötzlich weh tut. Dir wird plötzlich klar, dass du dieses Lächeln für dich haben willst. Es soll dir allein gehören und niemandem sonst soll es mehr geschenkt werden. Und dann wird dir klar, das es niemals sein kann. Das es niemals dir allein gehört.
Und zum ersten Mal spürst du Eifersucht. Sie breitet sich in deinem Magen aus, füllt ihn ganz. Ein unangenehmes Gefühl, das dich ganz nervös macht. Alles was der Mensch, den du liebst tut, hat plötzlich eine neue Bedeutung. Warum ist er sich gerade so durchs Haar gefahren? Ist er nicht ein bisschen zu freundlich zu dem Typen da drüben? Und warum steht er jetzt in diesem Moment eigentlich nicht bei mir?
Ein Lächeln kann so weh tun, wenn es dem Falschen gebührt.
Sirius erwachte von leisem Stimmengewirr. Einen Moment lang fragte er sich in wessen Bett er lag und wie er überhaupt hierher gekommen war. Ein wenig irritiert blickte er sich um. Ihm gegenüber sah er ein Regal überquellend mit Büchern. Noch immer war er benommen vom langen schlafen. Sein Blick wanderte weiter zu dem kleinen Nachtkästchen neben sich. Darauf stand eine Nachttischlampe und ein altes Foto auf dem zwei schwarzhaarige junge Männer und eine rothaarige junge Frau mit einem Baby im Arm ihm fröhlich entgegenwinkten. Natürlich, er war in Remus' Hütte! Vielleicht musste er sich erst wieder daran gewöhnen in einer richtigen Wohnung in einem richtigen Bett zu schlafen...
Nun, da er endlich wieder wusste wo er war, bemerkte er auch wieder die Stimmen. Sie waren sehr leise. Es waren zwei Stimmen. Die eine ein wenig heiser und sehr vertraut, die andere gänzlich fremd. Mit wem mochte sich Remus unterhalten?
Sirius war neugierig. Es hörte sich an als befänden sich die beiden im Gang. Er beschloss die Tür einen Spalt breit zu öffnen und herauszulugen. Sicherheitshalber nahm er seine Animagus-Form an. Schließlich wusste er nicht, mit wem er es zu tun hatte.
Er führte seinen Plan sehr, sehr leise aus. Allerdings hatte er nicht mit Remus übermenschlichen Sinnen gerechnet.
„Sirius, du bist wach.", begrüßte ihn Remus fröhlich. Bis zu diesem Moment hatte er der Tür den Rücken zugekehrt. Und trotzdem hatte er ihn bemerkt. Und er schien keine Bedenken zu haben seine Anwesenheit dem fremden Mann, der neben ihm stand, zu offenbaren.
„Du kannst dich ruhig verwandeln. Aris ist ein guter Freund von mir.", erklärte Remus nun zu Sirius' Entsetzen. Aber er tat wie ihm befohlen. Er trat ganz in den Gang und wurde dem Fremden sogleich vorgestellt.
„Aris, das ist Sirius. Sirius, Aris."
Aris streckte Sirius die Hand entgegen.
„Freut mich Sie kennen zulernen.", erklärte er freundlich. „Ich habe schon viel von Ihnen gehört." Sein Händedruck war allerdings ein wenig zu kräftig um wahre Freude auszudrücken.
Er war ein wenig kleiner als Sirius und vielleicht wenige Jahre älter. Er war gut gekleidet, im Muggelstil, ein schlichter, aber eleganter grauer Anzug und eine blaue Krawatte. Er hatte blonde Locken, die sanft sein Gesicht umspielten und ihn – sah man nicht genau hin(aber Sirius sah sehr genau hin) um Jahre jünger wirken ließen. Seine Augen hatten ein kräftiges Blau und betrachteten Sirius durchdringend.
Erst in diesem Moment wurde Sirius klar, was für einen lächerlichen Eindruck er auf diesen Mann machen musste, ungekämmt und diesem viel zu kurzen Schlafanzug. Unwillkürlich fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar.
„Tja, ich muss dann.", verkündete Aris nun. „Sirius, hat mich gefreut Sie kennen zulernen.", wandte er sich noch einmal an Sirius.
„Falls doch irgendwas ist...", nun galt seine ganze Aufmerksamkeit wieder Remus. Sirius beobachtete es mit Unbehagen.
„Mach dir keine Sorgen.", entgegnete Remus. Es folgte eine Umarmung, die für Sirius' Geschmack viel zu lange dauerte. Aris flüsterte dabei irgendwas in Remus Ohr, das Sirius nicht verstehen konnte. Dann – endlich - verlies Aris die Hütte.
Remus wandte sich der Küche zu. Sirius trottete hinter ihm her.
„Ein guter Freund, hm?", brummelte er, während er sich auf einen der Küchenstühle fallen lies. Der Tisch war bereits fast vollständig fürs Frühstück gedeckt.
Dieser Aris wusste augenscheinlich einiges über Sirius. Und es war offensichtlich, dass es sich bei ihm nicht nur um einen Freund handelte.
„Was möchtest du zum Frühstück?", fragte Remus ohne auf Sirius einzugehen.
„Nichts. Hab keinen Hunger.", murmelte Sirius.
„Sei nicht albern.", entgegnete Remus, während er aus dem Schrank Brot und aus dem Kühlschrank Marmelade holte und auf den Tisch stellte.
„Tee?"
Da Sirius nicht reagierte, schenkte er ihm kurzerhand einen ein und stellte ihn ebenfalls vor Sirius ab. Dann lies er sich ihm gegenüber nieder und begann sich ein Brot zu schmieren.
„Wir waren mal zusammen. Haben uns aber getrennt.", verkündete er so nebensächlich wie möglich. Sirius starrte ihn an. Er hatte so ein dumpfes Gefühl, das er wusste, wer von beiden die Trennung wollte. Und das Aris das gerne wieder ändern würde.
„Jetzt sind wir nur noch Freunde. Ich habe nicht viele Freunde, Sirius.", Remus blickte kurz von seiner Tätigkeit auf.
„Du hast mich.", hätte Sirius gerne gesagt. Aber natürlich war das kein Argument. Remus hatte in den letzten dreizehn Jahren nicht sehr viel von ihm gehabt.
„Er ist ein Muggel, nicht?", fragte er stattdessen, nun doch nach einem Brot greifend.
„Ja."
„Warum habt ihr euch getrennt?"
Remus hielt inne, sah aber nicht auf.
„Das ist eine Angelegenheit zwischen uns beiden." Na schön, dann eben nicht. Trotzdem war Sirius neugierig...
„Was meinte er damit: „Falls doch irgendwas ist?"
„Er kommt sonst immer am Morgen nach Vollmond her und sieht nach mir. Heute war er zufällig in der Gegend und dachte er schaut mal vorbei. Ich hab ihm gleich gesagt, dass er morgen nicht zu kommen braucht. Ich sagte, du würdest dich schon um mich kümmern.", jetzt blickte er auf.
Sirius konnte nicht umhin ein kurzes Gefühl des Triumphs zu verspüren. Das gefiel diesem Muggel sicher nicht. Aber leider war der Triumph doch nur kurz.
„Er scheint verdammt gut über mich Bescheid zu wissen."
Remus seufzte. Allmählich begann dieses Verhör ihn zu ermüden. Heute Nacht war Vollmond. Er hatte jetzt keinen Nerv für so was.
„Wir waren 4 Jahre zusammen. Natürlich hab ich ihm von meinem Ex-Freund erzählt. Er hat sich nicht daran gestört, dass ich ein Zauberer bin. Er ist nicht vor mir zurückgewichen, als er erfuhr, dass ich ein Werwolf bin. Ich habe ihm erzählt was damals geschehen ist. Oder besser: Was ich glaubte, das geschehen war. Aber natürlich habe ich ihm nach unserer Begegnung vor einem Jahr auch gesagt, wie es wirklich war." Remus' Stimme hatte eine gewisse Schärfe bekommen und Sirius war unangenehm bewusst wie stark er das Wort Ex-Freund betont hatte.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals noch mal zu einem Menschen solches Vertrauen fassen könnte.", fuhr Remus nun unbarmherzig fort. „Aber Aris war da. Er war da und er gab nicht auf, bis ich ihm eine Chance gab. Und ich habe ihm ebenso vertraut, wie er mir."
Schweigen breitete sich aus, während Remus verdrossen in sein Brot biss. Sirius war der Appetit plötzlich wieder vergangen. Natürlich war für Remus das Leben weiter gegangen. Natürlich. Warum nur traf ihn das so sehr?
In Gedanken schalt Remus sich für seinen kleinen Ausbruch. Sirius brachte ihn noch immer aus der Fassung.
„Wäre es in Ordnung, wenn wir das Mittagessen ausfallen lassen? Es ist schließlich schon halb 12...", sagte er nun, die Stimme wieder ruhig, um die Spannung ein wenig abzubauen.
Es dauerte einen Moment bis Remus Worte Sirius Geist erreichten. Aber er musste sich zusammen reißen. Schließlich blickte er mit leichter Überraschung auf die Uhr.
„Ich habe so lange geschlafen?"
„Du hast sicherlich einiges nachzuholen."
Es gab so viel, das er nachzuholen hatte. Aber befürchtete, das es für einiges zu spät sein könnte...
„Iss noch ein bisschen.", versuchte Remus ihn zu ermuntern. Und ohne zu überlegen gehorchte Sirius...
Schließlich kam was kommen musste.
„Ich denke, es wird Zeit, dass wir darüber reden warum du hier bist. Und ich bin sicher, es ist nichts angenehmes.", begann Remus das Unvermeidliche.
Sirius nickte. Es war also so weit. Die Stunde der Wahrheit. Doch noch immer zögerte er.
„Also, worum geht's? Peter?", fragte Remus deshalb in einem überraschend geschäftlichen Tonfall.
„Auch.", entgegnete Sirius langsam. Etwas daran schien Remus zu beunruhigen, denn nun drückte sein Tonfall Besorgnis aus:
„Mit Harry ist doch alles in Ordnung, oder?"
„Ja, den Umständen entsprechend-"
„Sirius, erzähl mir endlich was los ist!"
„Voldemort ist zurück."
Sirius wartete auf eine Reaktion, doch Remus saß einfach da und zeigte keine Regung.
„Remus?"
Erst jetzt taute Remus aus seiner Erstarrung auf. Er schloss einen Moment die Augen, während er antwortete:
„Ich hatte gehofft, das es etwas anderes wäre...", seine Stimme klang unendlich müde. „Wenn ich an dem Abend nur meinen Trank genommen hätte-"
„Remus, du hast keine Schuld daran, das diese Ratte-!", unterbrach ihn Sirius. Verdammte Schuldgefühle! Sirius kannte sie nur zu gut. Man musste sie zum verstummen bringen, sonst würden sie einen zerfressen.
„Ja, natürlich.", unterbrach ihn Remus mit ungewohnter Bitterkeit in der Stimme. Es tat Sirius weh ihn so zu hören. Es war neu und unangenehm. „Ich nehme an, Dumbledore will den Orden wieder aufleben lassen?", fragte Remus nun, die Stimme wieder normal und lies damit die Diskussion fallen. (Darin war er schon immer gut) Jetzt zeigte sein Gesicht eine düstere Entschlossenheit.
„Ja. Ich war schon bei Arabella und Mundungus"
„Haben wir schon ein neues Hauptquartier?"
„Ich wollte ihm Grimmauld Place zur Verfügung stellen."
„Aber du hasst dieses Haus.", entgegnete Remus überrascht.
„Wenn ich sonst schon nichts für den Orden tun kann..."
„Fudge wird bald begreifen, das du unschuldig bist und bis dahin..."
„Bis dahin werde ich nutzlos rumsitzen, während alle anderen jeden Tag ihren Hals riskieren.", nun war es an Sirius ein wenig bitter zu klingen.
„... Bis dahin wirst du dich im Hauptquartier nützlich machen.", Remus sprach mit Nachdruck.
Sirius seufzte. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte mit ihm darüber zu diskutieren. Und so zwang er sich die Frage zu stellen, die ihm schon eine Weile im Kopf rumging.
„Wenn du mal eine Übernachtungsgelegenheit in London brauchst... ich meine, ich kann gut verstehen, wenn du nicht in Grimmauld Place..."
Remus verstand ihn, auch ohne das er es wirklich aussprach.
„Wieder in London zu wohnen wäre schön. Ich vermisse es.", und er ersparte es Sirius seinen Stolz hinunterzuwürgen und ihn bitten zu müssen ihm in seinem grässlichen Elternhaus Gesellschaft zu leisten. Remus lächelte und Sirius erwiderte es. Doch dann verschwand das Lächeln wieder aus Remus Gesicht, so schnell, wie es gekommen war.
„Erzähl mir, wie er wieder an Kraft gewonnen hat.", bat er ernst.
Und Sirius erzählte ihm alles was er wusste. Danach sprachen sie darüber, was zu tun war... und das mit einer Natürlichkeit, als wäre Voldemort nie fort gewesen. Es war erschreckend.
Schließlich richteten sie zusammen das Abendessen her, das aus einem recht blutigen Steak mit Kartoffeln bestand. Dabei ergab sich wie von selbst ein neues Gesprächsthema: Harry. Sie diskutierten für eine Weile darüber was Harry von James hatte und was von Lily, darüber wie er mit allem zurecht kam, wie gut er sich machte, trotz aller Schwierigkeiten. Beide waren nicht ohne Stolz während sie sprachen. Es waren die ersten wirklich entspannten Augenblicke seit Sirius angekommen war. Das Thema war unverfänglich und angenehm.
Schließlich wurde es Zeit zu gehen. Die beiden apparierten in den Wald, der nicht weit von der Hütte entfernt lag. Remus zog sich aus und bettete seine abgetragene Kleidung sorgsam neben einen Baum, als wären sie sehr wertvolle Besitztümer. Und vermutlich waren sie das für ihn auch. Sirius fielen einige garstig aussehende Narben aus. Es hatte dem Wolf nicht gefallen eingesperrt zu sein.
„Endlich mal wieder rennen.", sagte Remus ruhig. „Ich habe es vermisst."
„Ich auch.", antwortete Sirius und sie blickten sich einen Moment lang schweigend an.
Dann nahm Sirius seine Animagus-Gestalt an. Remus stand zu ihm gewandt, während die letzten Sonnenstrahlen vor der Nacht flohen. Unbarmherzig eroberte der Mond sich sein Revier. Alles war so vertraut... Sirius wünschte noch immer er könnte Remus vor den Schmerzen bewahren.
Dann begann die Verwandlung und Remus wurde in die andere Gestalt gezwungen. Doch etwas war anders. Schon lange hatte Remus gelernt jeglichen Schmerzenslaut zurückzuhalten, doch während sich nun sein Körper verkrampfte, blieb auch sein Gesicht ausdruckslos. So weit hatte Remus seine Selbstkontrolle gebracht. Nun war der Schmerz für einen Außenstehenden nicht mehr erkennbar. Aber Sirius wusste, dass er da war. Remus sah Sirius an und Sirius sah nicht weg. So schmerzlich der Anblick trotz allem noch immer war, er konnte gar nicht wegsehen.
Zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land, wäre Remus vielleicht ein Samurai gewesen, der mit furchtloser Entschlossenheit in den Kampf zog.
Doch in diesem Leben blieb ihm in den letzten Jahren nur sich Monat für Monat seinem eigenen Dämon zu stellen.
Der Wolf blickte Sirius an. Er legte seine Ohren an und zeigte ihm mit einem gefährlichen Knurren seine weißen Zähne.
WWWWWWWWWW
A/N: Okay, das mit dem Samurai... räusper ich bin schon lange fasziniert von den Samurai und sie verkörpern für mich teilweise ähnliche Eigenschaften(wie z.B. Disziplin und Selbstkontrolle) wie Remus und vor kurzem habe ich einen Artikel über sie gelesen und na ja... ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. Der Vergleich lag irgendwie nahe...
