Kapitel 1: Neuankömmlinge
Es war wie immer der selbe Traum. Jede Nacht immer die selben Stimmen und die selben Worte. Eine grauenhafte Vorahnung. Es würde etwas über sie hereinbrechen.
Unaufhaltsam kam es auf sie zu. Es gab keinen Ausweg! Oder vielleicht doch? Ein dunkler Schatten kroch auf sie zu. Unaufhaltsam, quälend, langsam wie in Zeitlupe kam er immer näher. Sie konnten von ferne Kinder weinen und Erwachsene in Panik aufschreien hören. Doch es war alles so verzerrt wie durch einen dicken Schleier verhüllt - Oh man ich komme einfach nicht weiter mit dem Mist!
Hermine Granger klappte wütend ihr Laptop zu, dass vor ihr auf dem Tisch lag.
Mit welchem Mist den?
Mit meiner Geschichte die ich schreibe!
Seit wann bist du den unter die Schriftsteller gegangen?
Die Stimme gehörte einer jungen Hexe, die im Nebenzimmer über einem Buch saß. Sie hieß Victoria und arbeitete zusammen mit Hermine an einem Projekt in Marokko.
Och eigentlich mache ich das nur zum Spaß. Du weist doch zum Entspannen nach der Arbeit.
Ja klar, weil wir unseren Kopf den ganzen Tag nicht schon genug zum Qualmen bringen würden. Du musst das ja auch noch nach Feierabend machen indem du dir Geschichten ausdenkst.
Das ist doch was ganz anderes! Und du entspannst deinen Kopf aber auch nicht gerade oder?
Hermine deutete mit einem Schmunzeln auf das dicke Buch das Victoria in der Hand hielt.
Nein hast recht. Ach komm lass uns doch heut mal unter Leute gehen! Die schmeißen im Camp eine Fete!
Worauf warten wir den dann noch? Morgen Vormittag ist eh frei. Also können wir genauso bis zum Umfallen Party feiern!
Hermine schaltete das Laptop nun endgültig aus und verließ zusammen mit ihrer Kollegin das kleine Apartment, das sie bewohnten und sie verschwanden Richtung Camp.
Seit nun mehr einem knappen Jahr hatte Hermine Granger Hogwarts verlassen. Die letzten Jahre waren voller Veränderungen gewesen. Nachdem Voldemort bei seinem letzten Versuch seine Macht zurückzubekommen gescheitert war, ist er verschwunden. Niemand weis bis jetzt was aus ihm geworden ist.
Die meisten seiner Todesser waren ebenfalls verschwunden. Das war nun schon drei Jahre her. Seitdem war Ruhe in der Zaubererwelt eingekehrt. Doch die Angst vor einer erneuten Rückkehr Voldemorts war allgegenwärtig. Auch wenn es keiner laut aussprach. Besser gesagt, keiner traute sich es auszusprechen.
Sie war nach dem Abschluss nach Marokko gegangen, um sich auf dem Gebiet Alte Runen zu spezialisieren. Harry arbeitete zusammen mit Ron beim Phönixorden als Aurorer. Sie schrieb den beiden Freunden regelmäßig um zu erfahren was es neues gab. Doch auch sie hatten keine wirklich wichtigen Neuigkeiten.
Sie arbeitete zusammen mit anderen Hexen und Zauberern an einer Studie über eine längst verschwundene Hochkultur, von denen die Muggelwelt noch nicht einmal den kleinsten Hinweis entdeckt hatte. Was zum einen wohl auch daran liegen konnte, das die alten Ruinen mit Flüchen und Zaubersprüchen so verhext waren, das sie nur gefunden werden konnten wenn man gezielt danach suchte. Und selbst dann brauchte man noch eine gehörige Portion Glück.
Die Party war bereits in vollem Gange als die beiden eintrafen. Und sofort wurden sie von einer Gruppe Hexen begrüßt.
Hi Vicy, Mine da sein ihr ja endlich. Wir dachten schon ihr kommt gar nicht mehr.
Die Gruppe bestand aus drei Hexen, die ebenfalls an der Studie arbeiteten. Susann, klein und ein wenig rundlich, aber steht's fröhlich und hilfsbereit. Miriam, groß und schlank, dunkler Typ und in manchen Beziehungen etwas zu locker. Und die dritte im Bunde war Joanna die erst vor einer Woche angekommen war. Sie war etwas schüchtern aber sie lebte für ihren Beruf.
Hi zusammen was liegt an?
Oh so einiges, Ihr habt grad eben die neuen verpasst.
Wie die neuen?
Mensch Mine die neuen Studenten natürlich! Frischfleisch!
Ach so! Und deswegen macht ihr so einen Aufstand?
Oh weh ich seh schon da liegt ein Haufen Arbeit vor uns.
Miriam verdrehte die Augen.
Mensch wird doch endlich mal etwas lockerer Hermine. Du bist ja wieder mal die Unschuld in Person. Wird Zeit das du dich mal richtig verliebst.
Ne danke das hat noch Zeit. Im Moment ist meine Ausbildung wichtiger. Aber andererseits, wo sind die neuen?
Die habt ihr leider verpasst wie schon gesagt. Die sind schon wieder weggefahren.
Warum das den?
Victoria schaltete sich nun in das Gespräch mit ein.
Sind das so langweilige Spießer, die keinen Spaß verstehen?
Nein die sind was für uns. Aber die haben stehen unter dem Kommando von Harris. Und das heißt um zehn Bettruhe!
Die können einen ja fast leid tun.
Ja aber wirklich. Eine Runde Mitleid: OHHHHHHHHHH!
Die fünf konnten sich das Lachen nun nicht mehr verkneifen. Gut gelaunt gingen sie Richtung Bar. Und auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Hermine war neugierig auf die Neuankömmlinge.
Miri hatte ja gar nicht so unrecht. Sie war noch nie richtig verliebt gewesen. Verehrer hatte sie bei Gott genug. Sie war zu einer hübschen jungen Frau geworden. Doch irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Doch sie war sich sicher das es irgendwann soweit sein würde. Und bis dahin hieß es einfach ran an die Arbeit.
Am nächsten morgen:
Als Hermine erwachte, war es schon nach zehn. Kein Wunder. Sie waren ja auch erst gegen Vier nach Hause gekommen. Einmal genüsslich strecken und herzhaft gähnen, und dann hieß es trotzdem aufstehen. Sie musste immerhin heute Nachmittag noch arbeiten. Victoria war nirgendwo zu finden. Sie lag entweder noch im Bett oder sie war schon aus dem Haus gegangen.
Zweiteres war aber eher unwahrscheinlich. Sie machte sich auf den Weg ins Badezimmer und gönnte sich eine ausgiebige Dusche. Danach ging sie zur Küche. Ein Schlenker mit dem Zauberstab und ein leckeres Frühstück stand vor ihr auf dem Tisch. Es war einfach praktisch Zaubern zu können.
Gut zwei Stunden später war sie auf den Weg ins Camp. Für heute standen einige wichtige Arbeiten an. Neuentdeckte Schrifttafeln mussten entziffert werden. Davon würden sie dann auch noch einen Abdruck brauchen für das Labor, die echten Stücke würden sie reinigen müssen und evl. vorhandene Schäden soweit möglich ausbessern und so weiter.
Diese Arbeit musste man wirklich lieben. Den leider musste vieles von Hand erledigt werden. Doch für Hermine gab es nichts schöneres oder Interessanteres auf der Welt. Sie konnte nach Herzenslust in der Vergangenheit schnüffeln. Sich in das Leben zurückversetzen, dass längst verschwundene Kulturen geführt hatten und ganz nebenbei sah man auch noch etwas von der Welt. Und bezahlt wurde man dafür auch noch.
Heute würde sie auch zum ersten mal die neuen sehen. Etwa alle vier Wochen kamen neue Studenten im Camp an, die dann je nach Eignung ziemlich schnell wieder verschwanden. Bei den wenigsten hielt die erste Begeisterung länger als ein paar Tage. Doch die es geschafft hatten die Probezeit zu bestehen, auf die wartet das Abenteuer.
Guten Tag Professor OConell.
Ah guten Tag Miss Granger.
Wieder Fit und ausgeruht sehe ich. Gut ich dachte schon sie hätten gestern auch etwas über die Stränge geschlagen wie manch anderer.
Hermine blieb der scherzhafte Ton in der Stimme des Professors nicht verborgen.
Ich doch nicht Professor. Wie kommen sie den darauf?
Nun ich sehe das sie ihren Sinn für Humor mitgebracht haben. Was halten sie davon wenn wir uns an die Arbeit machen?
Hermine folgte OConell in die Mitte des Camps. Dort war eine Absperrung errichtet, die den Eingang zu einer unterirdischen Höhle markierte.
Sie kletterten die Leiter hinunter, die der einzige Weg zum wirklich wichtigen Teil der Höhle war. Diese wurde von unzähligen Lampen und Fackeln erhellt. Hier und da waren kleine Personengruppen verstreut, die an irgendwelchen Wandmalereien arbeiteten, oder eingepackte Schrifttafeln transportierten.
Doch Hermine durfte aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen der letzten Zeit mit ihrem Professor an den wichtigsten Fundstellen arbeiten. Und darüber war sie nicht einmal böse. Nicht das sie die anderen nicht mochte. Es ging ihr nur einfach auf die Nerven, dass es für die bei der Arbeit keine anderen Gesprächsthemen gab als Männer.
Ach ja übrigens Miss Granger! Ich habe vergessen ihnen zu sagen, das wir für die nächste Zeit wohl einen der neuen Studenten zu Hilfe haben.
Einen Studenten? Für wie lange?
Das wird sich zeigen. Sie wissen doch wie das läuft!
Hermine konnte sich ein leises Lachen nicht mehr verkneifen.
Sie wollen also sagen bis sie das Handtuch geschmissen haben Professor OConell?
Nun so brutal wollte ich es zwar nicht ausdrücken, aber ja das meine ich. Und außerdem, haben wir nur einen aus der Gruppe bei uns. Sie werden ihn bald kennenlernen. Oder evl. kennen sie ihn schon. Er stammt ebenfalls aus Hogwarts.
Aus meiner alten Schule?
Ja genau. Nun sie werden sehen.
Nun war Hermines Neugierde geweckt. Ein ehemaliger Schüler aus Hogwarts? Das konnte eigentlich jeder sein. Vielleicht einer aus ihrem alten Haus? Der Professor hatte nichts genaueres gesagt. Und nachfragen wollte sie nicht. Sie würde ihren neuen Kollegen ja in wenigen Minuten zu sehen bekommen.
Sie kletterten weiter über Geröllhaufen und umgestürzte Steinsäulen. Für normalsterbliche waren wohl diese Säulen allein schon der Höhepunkt der Entdeckung. Doch ihr Ziel lag noch ein Stück weiter in einer zweiten Höhle.
Hermine musste den Kopf einziehen um sich nicht an der niedrigen Decke zu stoßen. Es war das letzte Stück das sie bewältigen musste. Und dann standen sie in Professor OConells „Heiligtum".
Es handelte sich eigentlich „nur" um eine fast kreisrunde Höhle, in deren Mitte sich ein großer Steinsockel erhob. Doch das besondere daran war, dass in die Wände Hunderte alte Steintafeln aus schwarzem Marmor eingelassen waren. Auf diesen wurde vor Jahrtausenden wahrscheinlich das Wissen eines ganzen Volkes niedergeschrieben. Und ihre Aufgabe war es nun herauszufinden was für eine Bedeutung diese wohl hatten.
An einer der Wände wurde Hermine nun auf zwei weitere Personen aufmerksam. Der eine war Professor OConells Assistent, und der andere, wohl der neue.
Guten Tag Thomas!
Guten Tag Professor! Schön sie zu sehen. Darf ich ihnen unseren neuen Helfer vorstellen, er wird uns die nächste Zeit unter die Arme greifen.
Nun war auch Hermine bei der Gruppe angekommen. Sie warf einen Blick nach Rechts, um endlich zu erfahren wer den nun mit ihr zusammenarbeiten sollte. Doch darauf hatte sie niemand vorbereitet. Sie starrte in zwei Graue Augen, die sie ebenfalls erschrocken anstarrten.
Graue Augen, blonde Haare –
Ihr neuer Kollege war Draco Malfoy.
Der hatte sich anscheinend schon wieder unter Kontrolle, den mit seinem typischen grinsen sagte er nur:
Tag Granger! Hätte nicht gedacht das wir uns noch mal über den Weg laufen!
So das erste Kap ist hoffentlich nicht ganz so schlimm aus der Reihe gesprungen. Bitte schreibt mir doch eure Meinung. ganzdollaufreviewknopfzeig Fortsetzung folgt.
