Kapitel : ...Ende?

„Wir müssen da hinüber!"

Kaum hatte Hermine diesen Satz ausgesprochen, hatte sie sich auch schon umgedreht, und lief in die eben angedeutete Richtung. Draco, der immer noch nicht wußte, was gerade eben mit ihr passiert war, folgte ihr auf den Fersen. Doch erst am anderen Ufer gelang es ihm sie einzuholen.

Hermine war gerade damit beschäftigt eine Fackel anzuzünden, die sie aus einer der Wandhalterungen genommen hatte. Doch so richtig wollte es ihr nicht gelingen.

„Was machst du da?"

War Draco´s erste Frage als er sie erreichte.

„Na was wohl? Wonach sieht das den deiner Meinung nach aus? Und wenn du weiter nichts besseres zu tun hast, als blöd in der Gegend rumzustehen und Löcher in die Luft zu starren, kannst du mir vielleicht mal helfen?"

„Ja ja ich mach ja schon!"

Draco holte sich ebenfalls ein paar angekohlte Fackeln von der Wand, und versuchte nun auch sie an der großen Feuerschale anzuzünden. Doch auch ihm wollte dies nicht ganz gelingen.

„Warum machen wir uns eigentlich die ganze Mühe hier?"

„Warum? Na also klappt doch! - Oh Mist!"

Hermine war es endlich gelungen einen der Holzstöcke zu entzünden. Doch schon nach wenigen Sekunden verlosch die schwache Flamme wieder.

„Frage: Warum machen wir uns eigentlich die ganze Arbeit hier?"

„Was den für eine Arbeit?"

„Na das hier!"

Er wies auf die Stöcke die er in der Hand hatte.

„Warum machen wir uns die Mühe mit diesen dämlichen Dingern hier, wo wir doch genau so gut unsere Zauberstäbe benutzen können. Und mal neb6nbei erwähnt: Die würden nicht beim kleinsten Luftzug ausgehen."

„Ich hab die Dinge halt mal so gesehen."

„Dann sag doch endlich was du gesehen hast."

„Warum willst du das unbedingt jetzt wissen?"

„Sags doch einfach."

„Na schön. Ich hab dort ein paar Priester gesehen, die in diese Richtung verschwunden sind."

„Und du willst jetzt wissen wohin oder?"

Typisch! Muss ihre Nase überall haben.

Dachte er sich gleich dabei.

„Jep! So siehts aus. Und übrigens: Die hatten auch Fackeln dabei. Kommst du endlich?"

Hermine hatte sich ihre Fackel gegriffen, und war schon ein paar Meter voraus, als Draco sich ihr anschloss. Und was ihm am meisten ärgerte, er musste schon wieder laufen um sie einzuholen.

„Und du bist dir wirklich sicher, dass das keine Einbildung von dir war?"

„Nein! Dazu war alles zu real. Glaubst du mir nicht oder was?"

„Wie kommst du den darauf?"

„Nun, nennen wir das ganze mal eine alte Angewohnheit. Aber ich kann es ja selbst kaum glauben."

Beide waren so in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie im ersten Moment gar nicht bemerkten, dass sich ihre Umgebung veränderte. Der Weg wurde langsam abschüssig, und führte sie noch tiefer in den Berg hinein. Auch die Wände änderten ihr Aussehen langsam aber sicher. Die glatten Oberflächen wandelten sich nach und nach in eine natürliche Höhle. Und es wurde immer wärmer. Und auch die sowieso schon undurchdringliche Schwärze schien sich noch weiter zu verdichten.

Was immer hier unten war, es musste unheimlich wichtig sein.

Und vielleicht auch sehr gefährlich!

Dachte sich Hermine insgeheim. Doch das würden sie noch früh genug herausfinden.

„Du sagst also, alles was hier unten ist, hast du in seinem ursprünglichem Zustand gesehen?"

„Ja hab ich! Abgefangen von der Höhle, die Barke, das Wasserbecken-„

„Wasserbecken?"

„Ja! Läßt du mich eigentlich mal ausreden? Die Barke befand sich ursprünglich in einem Wasserbecken. Auch die Fische. Die waren früher mit Goldfäden im Wasser aufgehängt."

„Mag ja schön und gut sein, aber was ich mich frage: Wozu das alles? Ich meine, dieses ganze verschwenderische Zeug hier unten. Alles an dieser Barke war mit Gold verziert. Die Fische aus Gold und Silber, mit allen möglichen Edelsteinen besetzt. Und dass alles hier unter der Erde? Für ein paar Priester?

„Vielleicht war es ja als Geschenk gedacht!"

„Ein Geschenk? Und für wen bitte? Ich glaube kaum das sich hier eine wichtige Persönlichkeit hier her verirrt hätte."

„Was wenn es gar nicht für lebende Menschen gedacht war?"

„Du meinst für die Toten? So wie die Grabbeigaben im alten Ägypten? Und das hier soll ein Grab sein?"

„Nein, nicht direkt. Obwohl auch dort wahnsinnige Schätze gefunden wurden. Denk nur mal an das Grab des Tutanchamun! Aber ich glaube eher, dass dies eine Art Opfergabe gedacht war."

„Du meinst für einen Gott?"

„Für einen oder mehrere. Genaue Hinweise darauf habe ich nirgends gefunden. Aber das werden wir bestimmt noch herausfinden."

„Aber eines kann ich mir noch nicht erklären."

„Was denn? Wie wir es miteinander aushalten ohne uns gegenseitig an die Gurgel zu gehen?"

„Das auch-„

„He!"

„Nein! Warum hier gewisse Dinge immer 40x vorkommen. Die Fackeln, die Fische, die Ruder usw."

„Stimmt! Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Muss ja nicht unbedingt etwas bedeuten."

Einige Zeit gingen sie schweigend nebeneinander her. Doch die Stille, die lediglich durch das Geräusch ihrer Schritte und das knistern ihrer Fackeln nicht völlig erdrückend war, war nur schwer zu ertragen. Deswegen suchte Draco nach einem Anfang.

„Wie lange arbeitest du schon hier?"

„Was? Warum?"

„So halt! Bin neugierig."

„Na klar! Einmal Slytherin, immer Slytherin. Die müssen immer überall rumschnüffeln. Aber wenn du's unbedingt wissen willst: Seit unserem Schulabschluss."

„Und arbeitest du schon immer mit dem Professor?"

„Nein. Mit Professor OConell arbeite ich erst seit ein paar Monaten. Davor war ich im „normalem Team", dass hier für die eigentliche Feldforschung zuständig ist. Und du? Was hast du getrieben? Nicht das mich das interessieren würde!"

„Ach, nichts besonderes. Nur ein langweiliger Schreibtischjob im Ministerium eben."

„Aha! Und Ich dachte schon die Frauen hätten dich vertrieben?"

„Was? Wie um alles in der Welt kommst du eigentlich darauf?"

„Man hört halt so Sachen.!"

„Um mal eines klar zu stellen ja! Von den ganzen Hühnern die im Ministerium arbeiten wollte und will ich rein gar nichts."

„Was regst du dich den so auf? Und was war dann mit der kleinen blonden? Ich glaube sie hieß Lucy?"

„Woher? Na und? Lassen wir bitte meine Privatsachen aus dem Spiel!"

„Na Na Na! Nicht Rot werden!"

„Na schön, wenn du´s unbedingt wissen willst: da läuft schon lange nichts mehr . So! Und wenn wir schon so schön dabei sind, was ist mit dir? So wies aussieht, bist du auch nicht gerade hoffnungslos entstellt.!"

„He du bist so fies! Aber ich hab für so was im Moment gar keine Zeit."

„Ja klar!"

„Ne ehrlich! Ok ich hatte mal was mit nem Arbeitskollegen. Aber das ging nur drei Tage lang gut. Zählt also nicht. Und im übrigen..."

„Was?"

Was zum Henker ist das?"

„Was ist was? Versuch jetzt bloß nicht das Thema zu - was ist das?"

Plötzlich tauchte aus der Dunkelheit eine Türe auf. Was schon seltsam war, wenn man nur die Tatsache beachtete, das sie hier in einer Höhle standen, etliche Meter unter der Erdoberfläche. Das besondere war: Die beiden Flügel bestanden aus purem Gold. Das Licht der Fackeln schimmerte geheimnisvoll auf der matten Oberfläche, die wohl früher einmal glatt poliert gewesen war. Die ganze Tür aber, war mit den selben Schriftzeichen und Symbolen bedeckt wie die Marmortafeln in der obersten Höhle.

„Und jetzt Miss Ich-weiß-alles? Was machen wir jetzt?"

„Ganz einfach, wir gehen da durch und sehen uns weiter um."

Und was willst du dahinter finden? Einen Schatz vielleicht?"

Obwohl sie den spöttischen Unterton in seiner Stimme deutlich heraushörte, verdrehte Hermine insgeheim die Augen. Dabei fing sie an, die Türe genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch sie konnte nicht den kleinsten Hinweis finden, der ihr verriet, was sich dahinter verbarg.

„Ich hab nicht die geringste Ahnung Schlaumeier! Da gibt's nur eins: Die Türe aufmachen und nachsehen."

„Wenns sein muss!"

„Was ist den mit dir los? Wo ist der Draco Malfoy den ich kenne? Wenn ich es nicht besser wüsste, würd ich sagen, du hast bammel!"

„Schwachsinn!"

„Dann ist´s ja gut."

Hermine trat einen Schritt von der Tür zurück. Sie streckte die Hand aus, und berührte vorsichtig die eingravierten Symbole.

Also gut, auf geht's.

Dachte sie sich. Vorsichtig verstärkte sie den Druck ihrer Hand auf die Türe. Entgegen ihrer Erwartung gab diese gleich nach, und schwang einen Spalt weit auf. Langsam öffnete sie die Tür weiter. Und schon standen sie vor dem nächsten Rätsel. Sie standen nun in einem kleinen Raum. Und in die Rückwand des Raumes, waren zwei weitere Gänge gemeißelt worden. Mit schnellem Schritt durchquerte Hermine den Raum, und stand vor dem einen Eingang, Draco näherte sich dem anderen.

Hermine hatte nun ihre Fackel erhoben, und versuchte im schwachem Lichtschein irgendetwas zu erkennen. Draco tat es ihr gleich. Doch auch er kam nicht wirklich weiter.

„Was jetzt Frau Expertin?"

„Tja, Ein Typisches altertümliches Sicherheitssystem würde ich sagen. Ein Gang führt uns weiter zum Ziel, der andere - Na ja!"

„Und woher sollen wir bitte wissen welcher der Richtige ist?"

„Ähm!"

Hermine leuchtete die Wände am Eingang der beiden Tunnel ab. Plötzlich schwenkte sie die Fackel in die Richtung des zweiten Ganges.

„Da geht's weiter!"

„Woher weißt du das schon wieder?"

Sie zeigte auf eine Kartusche, die in die Wand eingearbeitet war:

„Kasheesh Osirian Nye"

Las sie vor.

„Grob übersetzt: Hier geht's weiter!"

„Na hoffentlich verlaufen wir uns nicht doch noch!"

Meinte Draco nur dazu. Dabei wäre die Kartusche gar nicht nötig gewesen. Schon nach einigen Metern, standen sie in einem weiteren kreisrunden Raum. Doch dieser hatte wenig Ähnlichkeit mit den vorherigen. Kaum hatten sie ihn betreten, flammten entlang der Wand Große Feuerschalen auf. Die ganze Wand entlang, jeweils zwischen zwei Feuerschalen stand eine riesige Götterstatue. Je eine männliche, und eine weibliche Statue abwechselnd. Doch Hermine konnte keine davon mit Namen benennen. Über die Götter dieser Kultur war so gut wie gar nichts bekannt. Auch die Darstellung der Götter war anders. Es waren keine Figuren mit Tierköpfen wie im alten Ägypten oder übergroße, furchterregende, Blitze schleudernden Figuren die in Eichenbäumen wohnten. Es waren ganz normale Menschliche Figuren. Nur die Augen waren auffallend. Diese bestanden ausnahmslos aus Edelsteinen. Die Männerstatuen mit grünen Smaragden, die Frauenstatuen mit blauen Saphiren. Jeder der Steine hatte mindestens fünf cm Durchmesser. Und jede der Figuren hatte eine Tafel zu ihren Füßen.

„Wow! Ist ja irre!"

„So wie sich das anhört, bedauerst du es nicht gerade deinen Schreibtischjob an den Nagel gehängt zu haben oder?"

„Hab ich nie behauptet! Kannst du lesen was da steht?"

Hermine zuckte mit den Achseln und näherte sich der ersten Tafel. Langsam gelang es ihr die Symbole zu entziffern. Leise murmelte sie die Worte vor sich hin:

„Hootash naraba - oos veeslo - Ahm kum ra - Ahm kum dei."

Plötzlich passierte etwas mit ihr. Gerade eben hatte sie noch mühsam versucht die Schrift zu entziffern, im selben Moment gingen ihr die Worte wie von selbst über die Lippen. Sie las und las, eine Tafel nach der anderen. Doch sie konnte nicht mehr aufhören die Worte auszusprechen, die nicht für die Menschliche Sprache bestimmt waren. Als würde eine starke Macht sie dazu zwingen. Aber irgendwann war es vorbei. Sie sank vor der letzten Tafel auf die Knie, und auf ein mal, lies sie auch das Gefühl los, nicht mehr Herr ihres eigenen Körpers zu sein. Wahrscheinlich wäre sie ganz gefallen, hätte Draco nicht so schnell reagiert, und sie aufgefangen.

Als sie ihre Sinne wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, stand sie schwankend auf. Sie hatte den metallischen Geschmack ihres eigenen Blutes im Mund. Ihre ganze Kehle war wund, und jedes Wort das sie versuchte zu sprechen wurde zur Qual..

„Hermine? Alles in Ordnung mit dir?"

In seiner Stimme klang echte Besorgnis mit.

„Ja alles in Ordnung. Jetzt weiß ich was das alles hier bedeutet."

Sie erschrak über ihre eigene Stimme, die nicht mehr war als ein heiseres krächzen.

„Und was?"

„Sag ich dir später! Los wir müssen wieder nach oben. Professor OConell wird das bestimmt interessieren. Doch plötzlich zerschnitt eine schneidende Stimme die Stille des Raumes.

„So Wir es das? Sie beide gehen nirgendwo mehr hin."

So endlich wieder ein Kap fertig. Sorry das es so lang gedauert hat. Aber ich musste alles noch mal schreiben weil unser Compi nicht mehr funktioniertet hat und am Schluss sämtliche Dateien futsch waren. Kaum vergisst man mal die Sicherheitskopie! Aber jetzt dürfte es schneller gehen. Freu mich auch schon wieder auf eure hoffentlich positiven Reviews! Bis bald!

Hb ich mir bei Die Mumie kehrt zurück geliehen! Ich liebe diese Filme!