Kapitel 8: Gefahr
Die Worte hallten dunkel von den Wänden zurück. Draco und Hermine sahen sich erschrocken an. Woher kam diese Stimme? Sie waren doch allein hier herunter gekommen. War ihnen jemand gefolgt? Doch das konnte nicht sein. Das hätten sie sicherlich gemerkt. Und doch waren sie nun nicht mehr allein.
„Wer ist das?"
Hermines Stimme war immer noch ein leises krächzen. Doch auch so konnte sie heraus hören, dass ihre Stimme nicht halb so sicher klang wie sie es gerne hätte.
Und auch Draco, der sich hektisch umsah, wirkte alles andere als der coole Typ, der er sonst immer war.
Doch plötzlich riß er den Kopf in die entgegengesetzte Richtung. Hermine tat es ihm gleich, und wünschte sich beinahe es nicht getan zu haben.
Am Kopfende der großen Halle, flammten plötzlich weitere Fackeln auf. Was zur Folge hatte, dass die Dunkelheit den Blick auf ein großes Portal frei gab. Es lag einige Meter über dem Hallenboden. Und auch die steile Treppe, die dort hinauf führte, war mit Statuen und Fackeln gesäumt. Das Portal selbst glich einer dunklen, fast schwarzen Bildtafel. Doch aus dieser Entfernung konnte Hermine nur schemenhafte Figuren ausmachen, die die Türflügel zierten. Doch im Moment war dies alles nur Nebensache.
Denn auf einer der letzten Treppenstufen stand jemand. Die große Gestalt war komplett in Schwarze Gewänder gehüllt. Sie konnte nicht erkennen wer es war. Wenn sie nicht gerade eben die Stimme der Gestalt gehört hätten, könnte sie nun nicht einmal sagen ob es sich um einen Mann oder um eine Frau handelte. Aber die Stimme war eindeutig die eines Mannes.
„Ich habe nur darauf gewartet, dass sie endlich hier auftauchen würden Miss Granger!"
Die dunkel gekleidete Gestalt kam langsam die Stufen herunter. Dich das Gesicht der fremden Person blieb weiter verborgen. Die Kapuze war so tief ins Gesicht gezogen, dass man nichts erkennen konnte.
Während die Gestalt sich näherte, stand Draco auf. Er war bis gerade eben neben ihr gekniet, und nahm nun ihre Hand, um ihr beim aufstehen zu helfen. Im ersten Moment drohte sie wohl wieder in die Knie zu gehen, weil er gleich nachdem sie aufrecht stand wieder nach ihrem Arm griff und sie festhielt.
Der seltsame Typ in Schwarz bemerkte von all dem wohl nichts. Doch mit einem Mal fiel Hermine etwas auf, dass Draco wohl im selben Moment bemerkte und es aber im Gegensatz zu ihr laut aussprach. Oder besser gesagt: Er flüsterte es ihr zu.
Woher kennt er meinen Namen?
„Wieso kennt der Kerl deinen Namen?"
Hermine sah erschrocken zu der unheimlichen Gestalt hinüber, während diese wieder anfing zu sprechen:
„Nur zulange habe ich darauf gewartet. Gewartet, dass jemand außer mir den Weg hier her findet. Nun endlich wird sich mein Schicksal erfüllen.
„Wer sind sie? Und was wollen sie von uns?"
Hermine hatte inzwischen ihre Stimme wieder so weit zurückgewonnen. Woher kam der Kerl eigentlich? Entweder kam er nach ihnen hier herunter, was eigentlich nicht sein konnte. Oder gab es vielleicht noch einen Eingang zu dieser Höhle? Und was zum Henker hatte er vor. Sein Schicksal erfüllen? Was meinte er damit?
Draco stand immer noch unbeweglich neben ihr, und starrte weiter Richtung Treppe. Oder fast unbeweglich. Im Gegensatz zu ihr hatte er seinen Zauberstab hervorgezogen.
„Sag mal was redet der Kerl da überhaupt? Ist der nicht ganz richtig im Kopf?"
Er hatte nur geflüstert, aber die Gestalt hatte inzwischen den Fuß der Treppe erreicht, und konnte anscheinend sehr gut hören. Denn er wandte sich von Hermine ab, die er ohne das es ihr bewusst war die ganze zeit mit seinem Blicken fixiert hatte, und drehte sich zu Draco um.
„Oh keine Sorge Mr. Malfoy. Mit meinem Kopf ist alles bestens in Ordnung. Und was den Teil der Frage angeht was ich mit ihnen vor habe: Warten sie's doch einfach mal ab. Hahaha!
Es war in diesem Moment das letzte was sie beide hörten. Den in Sekundenschnelle hatte der Unbekannte einen Arm gehoben und auf sie beide gezeigt. Draco versuchte noch den Fluch abzuwehren, Doch es war zu spät. Und beide versanken in Dunkelheit.
