Disclaimer: Siehe Kapitel 1. Hat sich nichts geändert seither.
A/N: Großes Danke an alle lieben ReviewerInnen! Ihr seid großartig! Und ich freu mich immer riesig!
Es tauchte öfter die Frage nach dem Namen Vidar auf. Nein, der ist kein Zufall. Vidar ist eine Figur der germanischen Mythologie. Er ist der Gott der Rache und des Schweigens und Odins Sohn, der an Ragnarök den Fenrirswolf (,Ha, JKR ist enttarnt °lol°) töten wird. Für genauere Infos steht Wikipedia gerne zur Verfügung ;)
So, dann noch einen schönen Wochenbeginn, meine Lieben!
"Ihr..."
"...Sohn, ja." Ein trauriges Lächeln erschien auf dem Gesicht es älteren Mannes. "Komm, Remus. Lass uns ein Stück laufen, dann erzähle ich dir, wie es zu all dem kommen konnte."
Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her. Der Wind ließ die Blätter leicht rascheln. Sonst war kein Geräusch zu hören. Remus sog die kühle Waldluft ein, die ihm so vertraut war.
"Fenrir ist nie nach Hogwarts gegangen. Er hatte Privatlehrer und einen Vater, der seinem Beruf mehr Interesse zukommen ließ, als seinem Sohn." Vidar schüttelte traurig den Kopf ehe er weitersprach. "Seine Mutter starb sehr früh und ich vergrub mich in meine Arbeit, anstatt für ihn da zu sein. Als er 16 war erkrankte seine Großmutter schwer und ich habe ihn dazu überredet sie mit mir zu besuchen. Sie hatte ein Haus in der Nähe eines Waldes. Dort wohnten wir für eine Weile. Fenrir schlich sich oft nachts in den Wald und kam erst wieder kurz vor Sonnenaufgang zurück. Ich ließ ihm diese Freiheit. Ein sehr zentraler Fehler."
Vidar seufzte und blieb stehen.
"Eines Nachts kam er nicht von seinem Ausflug zurück. Ich begann ihn zu suchen und fand ihn schließlich."
Vidars Augen waren auf den Waldboden geheftet, er sah Remus nicht an.
"Alles war voll Blut. Ich brachte ihn ins Krankenhaus. Die Diagnose war eindeutig. Danach war nichts mehr so wie es einmal gewesen war."
Wieder machte Vidar eine Pause und schüttelte nachdenklich den Kopf.
"Mir wurde auf einmal klar, dass nicht der Beruf das wichtigste in meinem Leben war. Ich wollte mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen, doch Fenrir ließ mich nicht an sich ran. In den Tagen nach seiner Infektion war ich täglich im Krankenhaus, fast den ganzen Tag lang. Ich verließ sein Bett nur, wenn die Ärzte oder er selbst mich darum baten. In dieser Zeit streifte ich durch das Krankenhaus oder ging in die Cafeteria.
Eines Tages traf ich dort auf einen jungen Auror. Er war ziemlich nervös, seine Frau lag gerade in den Wehen. Ich lud ihn auf einen Kaffee ein und wir unterhielten uns bis die Schwester reinkam, um ihn zu seiner Frau zu holen. Seitdem trafen wir immer wieder im Cafe. Wir sprachen über vieles. Ich mochte ihn. Er hatte einen kleinen Sohn bekommen. Ihn im Arm zu halten erinnerte mich daran wie es war ein glücklicher Vater zu sein. Doch Fenrir zog sich immer mehr von mir zurück.
Er gab mir die Schuld für alles, was ihm passiert war. Er sah mich mit diesem jungen Auror und die Eifersucht stieg ins unermessliche. Er wollte mich treffen und so schwor er Rache an dem jungen Mann."
Stille trat ein. Remus sah den älten Mann an. Schuld stand in sein Gesicht geschrieben. Schuld, die nicht er allein hatte.
"Der Name des Aurors.", begann Vidar zögerlich und hob schließlich den Kopf, um Remus in die Augen sehen zu können. "Sein Name war John Lupin."
Remus starrte Vidar mit großen Augen an.
"Fenrir und er sind sich sechs Jahre später durch Zufall wieder begegnet. Eine Zeit, in der ich schon lange keinen Kontakt mehr zu keinem der beiden hatte. Fenrir erinnerte sich und ein paar unbedachte Worte deines Vaters, die ohne mich völlig bedeutungslos gewesen wären, schürten den alten Zorn und ließen ihn neu entflammen. Und so kam er schließlich durch dich doch noch zu seiner Rache."
Remus war nicht in den Lage auch nur ein Wort zu sprechen.
"Es tut mir Leid.", sagte Vidar schließlich. "Ich weiß, dass dies nur ein sehr schwacher Versuch ist um Vergebung zu bitten, die ich nicht verdient habe. Aber trotzdem sollst du wissen: es tut mir unendlich Leid."
