Man verlernt es nie!

Seit ein paar Minuten blätterte Sara durch das Hochglanzmagazin. 90 der Artikel handelten von Sex. Gab es eigentlich kein anderes Thema? Sie seufzte auf. Wie lange hatte sie eigentlich schon keinen Sex gehabt?

In Gedankengang wurde unterbrochen als Nick den Raum betrat und über ihre Schulter blickte.

„Schon wieder eine dieser tollen Umfragen über Sex ? Seit wann interessiert Dich so etwas, Sara?"

Strafend blickte sie ihn an.

„Seit es anscheinend kein anderes Thema zu geben scheint?"

„Welches Thema ?"

Greg hatte nur den letzten Satz gehört, aber natürlich musste er sich einmischen. Hatte sie denn nie Ruhe?

„Sex.", antwortete Nick für sie.

„Oh, seit wann bist du denn an solchen Themen interessiert?", scherzte Greg nichts ahnend, dass er damit einen wunden Punkt traf.

„Was ist das eigentlich hier? Was geht Euch mein Sexleben an?", fragte sie sie ärgerlich.

Nick merkte, dass Sara langsam wütend wurde. Leider entging dieser Fakt Greg, der noch ein draufsetzte.

„Seit wann hast du denn ein Sexleben, Sara?"

Kaum hatte er den Satz ausgesprochen und sie lächelnd angesehen, bemerkte er seinen Fehler.

Sara war knallrot geworden und suchte offensichtlich nach den richtigen Worten.

„Als ob Ihr Experten auf diesem Gebiet seit. Und zu Eurer Information, dieses Thema ist tabu für Euch."

Bevor sie sich weiter in Rage reden konnte, betraten Catherine und Grissom den Raum.

„Welches Thema ist tabu ?", fragte Cath mit unschuldiger Mine. Nick schüttelte den Kopf und schaute warnend in Saras Richtung.

„Frag nicht."

Auch diesmal war Greg der Pechvogel, der Grissoms fragendem Blick nicht ausweichen konnte.

„Saras Sexleben ist tabu", platzte er heraus.

„Das war's, Jungs", schäumte Sara.

„Ich werde nie wieder ein Wort mit Euch reden. Hast du einen Fall für mich, Grissom. Ich will hier endlich raus."

Grissom reichte ihr wortlos einen Zettel, den sich Sara schnappte. Dann verlies sie ohne einen weiteren Blick den Raum.

Die Stille war fast greifbar, aber nach Grissoms warnenden Blick traute sich niemand mehr etwas zu sagen.

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Die nächsten beiden Tage der Nachtschicht verliefen in eisiger Kälte. Sara hatte ihre Drohung wahr gemacht und nicht mit Nick und schon gar nicht mit Greg gesprochen.

Catherine beobachtete das Ganze von außen. Sie fragte sich schon eine Weile, ob Sara nach Hank einen Freund gehabt hatte. Sie selbst konnte sich ein Leben ohne Sex nicht vorstellen. Vielleicht brauchte Sara ein wenig Hilfe in dieser Hinsicht. Ein Frauenabend wäre doch vielleicht ganz nett. Ein Blick auf den Kalender sagte ihr, dass sie beide heute frei hatte.
Also warum warten, dachte Catherine. Ich frage sie einfach.

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„Bist du mit deinen Fall soweit fertig", fragte sie Sara ein paar Minuten später.

Diese nickte. Was wollte denn Catherine von ihr ?

„Ich suche noch eine Begleitung für heute Abend. Ich hätte Lust eine neue Bar auszuprobieren und so allein…?"

„Du brauchst also eine Anstandsdame?", fragte Sara misstrauisch.

„Mehr oder weniger. Wonach sieht es denn aus, wenn ich da allein auftauche. Aber zu zweit ist es viel unverfänglicher."

„Du meinst, wenn dich jemand abschleppen will, den du nicht magst, dann soll ich eingreifen."

Catherine nickte.

„Und ansonsten stehe ich am Ende des Abends allein da."

Wieder nickte Catherine.

„Sara, los komm mit. Vielleicht lernst du auch jemanden nettes kennen."

„Ach das ist es. Du denkst ich habe deine Hilfe nötig."

Catherine stöhnte auf. Diese Frau war ihr einfach zu kompliziert. Statt dankbar zu sein.

„Und ich soll Dir wohl auch noch dankbar sein, oder. Nein danke. Und dein Mitleid brauche ich auch nicht."

„Was heißt hier Mitleid. Ich halte es für eine gute Idee und du kommst endlich mal wieder raus. Gib es doch zu, du vermisst den Sex."

Irgendwie hatte Catherine ja Recht. Vielleicht sollte sie wirklich mitgehen und sehen, was passiert. Bestenfalls würde sie einen netten Mann kennen lernen und schlimmstenfalls wieder allein nach Hause gehen. Sie hatte nichts zu verlieren.

„Na gut. Ich komme mit."

Catherine schmunzelte. „Toll. treffen wir uns dort. Die Bar heißt „Rouge et Noir". Ich lasse mir 2 Karten von Sam reservieren."

Damit rauschte sie aus dem Raum und überlies es Sara sich selbst.

Was soll ich bloß anziehen? dachte Sara. Sie hatte keinen so großen Kleiderschrank wie Catherine und sie hatte sich auch vorgenommen nur Sachen zu tragen in denen sie sich wohl fühlte.

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Am Abend stand Sara pünktlich vor der Bar und wartete auf Catherine. Natürlich war sie viel zu früh dran und musste nun die Blicke der anderen ertragen.

Sie hatte sich entschlossen ein Kleid anzuziehen, der japanische Stil hatte sie vor einer Weile angesprochen.
Es war hochgeschlossen und zeigte nur wenig Haut. Aber es zeigte ihre langen Beine und schmiegte sich eng an ihren Körper.

Sara genoss die laue Nachtluft, sie fühlte sich wohl in ihrer Haut. Vielleicht würde es doch ein schöner Abend werden.

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„Grissom, ich brauche dich wirklich. Meine Mutter ist ins Krankenhaus gekommen und ich konnte meine Verabredung nicht absagen. Irgendwie ist ihr Handy aus. Bitte, du musst zu der Bar fahren und Sara Bescheid geben. Tut mir leid, ich muss los. Ach und sie erwartet mich um 21 Uhr vor „Rouge et Noir".

Grissom hörten den Anrufbeantworter nun schon zum 2.Mal ab. Er sollte Sara von einer Bar abholen? Was dachte sich Catherine eigentlich? Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Es blieb nicht mehr viel zeit zum Überlegen, er duschte kurz, zog sich um und fuhr zur bar. Auf dem Weg malte er sich Saras Reaktion aus. Die war sicher alles andere als positiv.

Er wunderte sich auch warum Catherine und Sara überhaupt ausgingen.

Schon von weitem sah er die Lichter der bar. Ein Blick auf seine Uhr zeigte Grissom, dass er zum Glück nur ein paar Minuten zu spät war. wenigstens hatte er Sara die Warterei erspart.

Mit dem Parkschein in der Hand, man hatte seinen Einwand er sei gleich wieder zurück nicht akzeptiert, ging er zum Eingang. Dort stand sie und schaute auf die Uhr. Grissom verlangsamte seinen Schritt. So hatte er mehr Zeit sich ihr Bild einzuprägen. Das dunkelrote Kleid schimmerte und zeigte jede Bewegung. Für grissom war sie einfach perfekt. Das Understatement in ihrem Kleid war viel anziehender als die kurzen und weit ausgeschnittenen Kleider der anderen Frauen. Ob Sara wusste welche Wirkung sie auf ihn hatte? Er schluckte und ging die letzten Meter auf sie zu.

TBC