Disclaimer: Nix meins, alles Rowling.

DAAANKE für die Reviews. Und es tut mir unglaublich Leid, dass dieses Kapitel so lange brauchte. Ich entschuldige mich höchst offiziell bei allen Lesern. Aber erst hatte ich keine Zeit zum Schreiben, und dann hatte unser Internet Aussetzer. Das kommt davon, wenn man so weit auf dem Land wohnt.


4. Mutterinstinkte

Tonks klopfte an die Tür des Fuchsbaus und hörte Molly von drinnen rufen. „Arthur? Bist du's?"

"Nein. Hier ist Tonks." Sie wartete einen Moment, bis die Tür vorsichtig geöffnet wurde.

„Kannst du das beweisen?" Als Antwort machte Tonks nur ihre Schweineschnauze. Auch mit Vielsafttrank wurde nur das Aussehen verändert, ein Todesser konnte also nicht ihre Metamorphmagie einsetzen. „Was hat dich im letzten Jahr am meisten gefreut, Molly?", fragte sie auch dann, auch wenn sie diese Maßnahme für schwachsinnig hielt. Immerhin vermittelte sie ein Gefühl von Sicherheit.

„Das Ron auch Vertrauensschüler geworden ist." Tonks nickte und trat ein. „Hallo, Molly. Schön dich zu sehen."

„Komm, ich habe Tee gemacht. Wie läuft die Arbeit?" Sie folgte ihr in die Küche der Weasleys und setzte sich auf einen bequemen Stuhl. Während sie von ihren alltäglichen Problemen sprach, machte Molly ihr einen Tee. Bill kam rein.

„Hi Tonks. Mum, weißt du, wo Fleur ist?"

„Nein", antwortete Molly knapp. „Willst du dich nicht zu uns setzen? Tonks kommt viel zu selten hierher."

„Nein, danke. Ich suche nur Fleur, weil wir noch etwas für die Verlobungskarten durchsprechen müssen." Er verließ das Zimmer auch schon hektisch.

„Wer ist Fleur?", fragte Tonks in ihrer gewohnten Neugier.

„Seine Verlobte." Molly schien sich nicht über die Wahl ihres Sohnes zu freuen. „Fleur Delacour. Sie ist ein paar Tage bei uns."

„Und wann soll die Hochzeit sein?"

„Nächstes Jahr", antwortete Molly in einem Tonfall, als ob sie hoffte, dass ihr Sohn es sich noch besser überlegte. Sie setzte sich zu Tonks und sprach sofort leiser. „Wie lief es mit Remus?"

Tonks wurde langsam rot und versuchte sich zu beherrschen. „Er hat viel herausgefunden, aber nichts nützliches. Die Werwölfe vertrauen ihm nicht."

„Kein Wunder. Nun, Dumbledore wird wissen, was er tut. Er bringt Harry heute nacht." Sie freute sich offenbar darauf. „Ich hoffe, es geht ihm gut."

„Warum in der Nacht?"

„Keine Ahnung, er meinte nur, Harry müsse dem Orden und Hogwarts helfen. Man sollte denken, dass der Junge inzwischen genug durchgemacht hat."

Molly lächelte sie schief an. „Ich hoffe, dass er im nächsten Jahr erst einmal in Sicherheit ist."

„Ich wurde für die Bewachung von Hogwarts eingeteilt."

„Gut..."

Eine junge Frau mit langem, blonden Haaren kam herein. Sie musterte Tonks leicht abfällig. „Guten Abend. Isch abe misch leider verspätet. Ist Bill schon da?"

„Er hat dich gesucht. Er ist nach oben gegangen. Fleur, das ist Nymphadora Tonks. Tonks, das ist Fleur Delacour, Bills Verlobte", stellte Molly sie vor. Tonks gab Fleur die Hand.

„Danke, Mrs Weasley. Isch werde ssu ihm ge'en."

Sie schwebte aus dem Raum und Molly rümpfte die Nase. „Sie sind zu jung zum Heiraten."

„Wann ist man alt genug dafür?"

Molly sah sie direkt an. „In deinem Alter, schätze ich. Hast du schon jemanden?" Tonks spürte, wie sie entgültig die Kontrolle über ihre Gesichtsfarbe verlor. „Also ja", meinte Molly trocken.

„Wie kommst du darauf, Molly?"

„Ich habe genug Kinder großgezogen, um zu erkennen, was los ist. Bill hat sich letztes Jahr auch so verhalten, und Charlie erst... Ich hoffe, er ist nett. Wer ist es denn?" Bei Merlins Bart, war die Frau neugierig.

„Niemand. Wirklich." Leider.

Molly lächelte leicht. „Man läuft nicht wegen niemandem so rot an ... Entschuldige. Ich wollte dir nicht zu nahe treten." Tonks kannte Molly Weasley, seit sie fünfzehn war; sie war mit Charlie zur Schule gegangen. Sie mochte die mütterliche Art, aber es wurde manchmal nervtötend, vor allem weil ihre eigene Mutter in dieser Hinsicht nicht viel besser war.

„Es ist nichts, wirklich..."

„Remus?" Das schaffte ihr Mutter nicht. Molly schien Gedanken lesen zu können.

Tonks bekam einen Hustenanfall. „Wie kommst du denn darauf?" Molly lächelte leicht überlegen, wurde aber schnell wieder ernst und wechselte abrupt das Thema. „Ab wann wird Hogwarts bewacht? Wenn die Schüler da sind?"

„Wir fangen schon im Zug an. Scrimgeour will nichts riskieren."

„Ich hoffe doch, dass nichts passiert. Bisher haben Todesser es noch nie gewagt, Hogwarts anzugreifen ... was würden wir nur ohne Dumbledore machen?"

Sie schwiegen kurz und Tonks hörte draußen ein Geräusch. Dumbledore kam und sie verabschiedete sich hastig.


Bei sich zuhause, als sie im Bett lag, dachte sie über Mrs Weasleys Kommentare nach. Remus... Nein! Bestimmt nicht. Oder doch? Warum sollte sie ausgerechnet an Remus etwas finden. Wenn man davon absah, dass er freundlich, klug, hilfsbereit, witzig und irgendwie faszinierend war... Tonks! Reiß dich zusammen! Sie versuchte schnell, einzuschlafen und dieses Gefühl zu ignorieren.

Am nächsten Morgen bekam sie einen fürchterlichen Schreck. Jemand stand neben ihr und schüttelte sie heftig. Sie setzte sich auf und starrte Remus ins Gesicht. „Was zum Teufel machst du hier?", fragte sie giftig und gereizt. Die Situation tröpfelte in ihr Gehirn. Sie im Schlafanzug. In ihrem Bett. In ihrer Wohnung. Remus neben ihr. Direkt neben ihr. Auf ihrem Bett! „Was soll das?", wiederholte sie. Er sprang sofort auf.

„Ich habe etwas herausgefunden. Hör zu: Morgen ist doch Vollmond. Greyback hat den Auftrag, Fanny Mools zu beißen. Du musst Dumbledore auf der Stelle warnen."

Sie schüttelte verwirrt den Kopf. „Fanny Mools? Die Tochter des Aurors Walt Mools?"

„Ja!"

„Warum sagst du es Dumbledore nicht gleich selber?"

Er sah gehetzt aus. „Ich habe nur fünf Minuten und stand direkt neben Greyback, als ich disappariert bin. Er hätte es gemerkt, wenn ich nach Hogwarts gegangen wäre, und ich bin sicher, dass er meinen Zauberstab überprüft. Ich muss zurück. Greyback hat eine Art Treffen des Rudels vor. Machs gut." Er disapparierte ohne weitere Worte und Tonks rappelte sich auf. Sie zog sich in aller Eile an und schickte eine Nachricht an Dumbledore. Sie sah ihrem Patronus versteinert hinterher, als er verschwand. Er hatte sich verändert. Vorher war es ein Chamäleon gewesen, jetzt in großes, haariges Tier auf vier Beinen. Ein Hund – Sirius? Nein. Ein Wolf. Sie überlegte kurz, ob sie jemanden fragen sollte, wieso Patroni sich veränderten, aber wen. Remus würde sie garantiert nicht um Auskunft bitten und Dumbledore hatte vermutlich zu viel zu tun.