Disclaimer: Mir nix, JKR alles.

Die Verspätung tut mir Leid. Ich hatte eine kleine Unstimmigkeit mit meinem alten Computer, sodass alle Dateien, die ich noch nicht auf den neuen überspielt hatte, futsch waren. Dazu gehörten leider sämtlich selbst geschriebenen Texte. Aber jetzt dürfte es wieder schneller laufen, ich konzentriere mich erst einmal auf diese Story.

6. Ratschläge

Die Ordenssitzung war gerade vorübergegangen. Es war eine Vollversammlung gewesen, nur ein oder zwei hatte gefehlt. Natürlich auch Remus. Tonks seufzte. Sie saß noch in der Küche. Molly hatte sie zum Tee mit ihrem Sohn und seiner Verlobten eingeladen, die aber sofort nach der Sitzung verschwunden waren. Also saßen sie nach kurzer Zeit alleine da. Tonks hatte das Gefühl, das das nicht ganz zufällig war.

„Es ist schade, dass du zu Weihnachten nicht kommen konntest. Remus, Harry, Hermine und meine Familie waren alle da, ich dachte, es wäre schön, wieder mal zusammen zu sein."

„Danke, Molly. Ich habe mit meinen Eltern gefeiert." Tonks hatte nicht vor, ihr auf die Nase zu binden, dass sie wegen Remus nicht gekommen war. Seit diesem Ausrutscher, wie zumindest er es nannte, herrschte zwischen ihnen eine sehr gespannte Stimmung. Tonks vermisste die kurzen, aber intensiven Gespräche, die sie im gesamten Jahr vorher immer wieder geteilt hatten.

„Wie läuft die Arbeit mit Remus?"

„Wir finden nichts neues. Die Werwölfe haben keine Pläne, nur Greyback weiß, was sie vorhaben. Und der sagt es niemandem."

„Mir kam es so vor, als würdest du die Aufgabe nicht sehr mögen. Du bist doch immer am besten mit Remus ausgekommen, ihr habt euch gut ergänzt."

„Das scheint er aber nicht zu finden", sagte sie deprimiert und riss die Augen auf. Das hatte sie doch garantiert nicht laut gesagt. Molly sah sie seltsam an,

„Will er nicht mit dir arbeiten?", fragte sie.

„Doch, aber wir reden kaum noch miteinander. Überhaupt nicht, um genau zu sein, wenn es nicht um die Arbeit geht." Ihr war alles egal. Molly hatte wahrscheinlich eh schon Verdacht geschöpft und ihre Verknalltheit war doch eh das Thema Nummer Eins hinter ihrem Rücken. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte Hestia Jones sie den ganzen Abend schon so seltsam angesehen...

„Was ist passiert?", hakte Molly auch schon nach.

Tonks murmelte etwas von einem Kuss und Molly lächelte. „Warum ist es ein Grund, nicht zu reden, wenn ihr euch küsst? Es sei denn, ihr seit zu sehr mit ... anderen Dingen beschäftigt."

„Nein!", rief Tonks entsetzt. „Und das ist auch nicht der Punkt. Wir haben uns einmal geküsst – im September – und seitdem redet er kaum noch mit mir." Sie merkte, wie bitter ihre Stimme klang und verfluchte sich dafür, mit diesem Gespräch angefangen zu haben.

„Ihr redet seit September nicht miteinander?"

Tonks nickt.

„War der Kuss schön?"

Sie nickte wieder.

„Würdest du ihn noch einmal wiederholen?"

Sie nickte etwas stärkter.

„Liebst du ihn?"

Sie zögerte und bestätigte es dann.

„Hast du es ihm gesagt?"

Tonks sah panisch auf und schüttelte energisch den Kopf. „Natürlich nicht!"

„Versuch es doch einmal." Molly lächelte wieder dieses wissende, mutterartige Lächeln wie zu einem unverständigen Kind. „Ihr redet jetzt kaum noch, was soll den noch schlimmer werden?"

Da hatte sie allerdings Recht. Was konnte noch schlimmer werden? Remus konnte den Kontakt vollkommen abbrechen, sich eine andere Kontaktperson suchen und sie würde ihn überhaupt nicht wiedersehen. Oder er sah ihr tief in die Augen und schwor seine ewige Liebe über den Tod hinaus – Hör auf zu träumen, Nymphadora!

„Nein. Ich sag es ihm garantiert nicht."

„Irgendjemand muss den Anfang machen."

„Ja klar. Wie wär's so: Ich: „Hey, Remus, wie geht's?" Er: „Wunderbar, seit du da bist." Ich: "Ich liebe dich." Er: „Ich liebe dich auch. Willst du mich heiraten?" Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende." Sie sackte in ihrem Stuhl zusammen. „Sogar ich erkenne hoffnungslose Fälle."

Molly wusste jetzt auch nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie setzte noch einmal Wasser auf und hantierte kurz an der Spüle, bis sie sich auf der Stelle umdrehte. „Wann siehst du ihn das nächste Mal?"

„In zwei Wochen. Jedenfalls nach Plan. Kann sich also noch ändern."

„Dann lass es sacken und sag es ihm. Oder soll es so weitergehen?"

Das sollte es definitiv nicht, aber besser so als gar nicht. Tonks sagte das auch.

„Remus ist erwachsen. Er wird sich doch nicht wie ein bockiges Kind verhalten." Vielleicht hatte sie Recht... „Und wenn doch, rede ich mit ihm. Oder soll ich es gleich von dir ausrichten?"

Nein!" Molly und ihre Mutter hatten viel gemeinsam. Mutterkomplexe, Beschützerinstinkte und die Angewohnheit, Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen. „Ich rede mit ihm. Du hast gewonnen."

„Ich weiß. Ich bin immerhin schon verheiratet."

„Wer wird denn gleich ans Heiraten denken?" Tonks musste unvermittelt lächeln. „Es gibt auch andere Sachen, die man zu zweit machen kann. Und so weit ich weiß, ist Heirat auch keine Vorraussetzung dafür. Ich bin nicht so prüde..."

Molly Weasley sah sie entrüstet an und warf sie aus der Küche.