Disclaimer: Hat sich leider immer noch nicht geändert. Mir gehört nichts an dieser Geschichte.
9. Niederlagen und Siege
Es war erstaunlich warm in der Aurorenzentrale, selbst für einen Tag im Juli. Schon seit einigen Tage flogen Gerüchte im Ministerium umher, dass die Zentralverwaltung wieder eine Gehaltserhöhung durchsetzen wollte. Auf jeden Fall wurde die Arbeit der Auroren durch die unangenehmen Bedingungen in der Zentrale nicht gerade erleichtert.
Nahezu alle Auroren waren auf den Beinen. Viele waren auf Außeneinsatz, andere in der Zentrale beschäftigt. Ausnahmsweise wurden die, die sich draußen aufhielten, von ihren Kollegen beneidet, obwohl sie die gefährlichere Arbeit hatten.
Tonks gähnte lang und ausgiebig, ohne sich zurückhalten zu können. Viel Schlaf fanden Ministeriumsangestellte in letzter Zeit wohl nie, aber das Gros der anderen Auroren wirkte lange nicht so unausgeschlafen wie sie. Allerdings sprachen ihre Kollegen wohl auch nicht nach Schichtende noch stundenlang via Zwei-Wege-Spiegel mit gewissen Werwölfen... Sie dachte leicht bitter an ihre Gespräche. Immerhin konnten sie überhaupt noch reden. Treffen waren seit März nicht möglich gewesen, seit über drei vollen Monaten.
Sie sah auf, als sie hastige Schritte in ihrer Nähe hörte. Kingsley betrat ihre kleine Bürozelle und beugte sich über ihren Schreibtisch. „Tonks – du musst nach Hogwarts", sagte er schnell und fuhr fort, ohne ihr Zeit zum Nachhaken zu lassen. „Dumbledore ruft den Orden, aber ich kann nicht. Ich gebe dir hier frei. Beeil dich, ich weiß nicht, wie ernst es ist."
Das war ein Befehl und mit Vorgesetzten stritt man nicht. Tonks stand schnell auf, packte ihre Unterlagen in eine Schublade und folgte Kingsley aus der Zelle. Er ging nach links, auf seine Zelle zu, sie nach rechts, in Richtung der Apparationsbereiche der Zentrale. Ein paar Sekunden später stand sie direkt vor den Toren des Schulgeländes von Hogwarts.
Sie spürte, wie ihre Haare sich leicht elektrisch aufluden, als die das Tor passierte und zum Schloss eilte. Die Schutzzauber waren offensichtlich noch einmal verstärkt worden. Sie hatte noch nicht einmal die Hälfte des Weges zurückgelegt, als sie hinter sich jemanden ihren Namen schreien hörte. Bill Weasley rannte auf sie zu und schien erleichtert, dass sie angehalten hatte.
„Weißt du, was los ist?", fragte er knapp und atemlos, als sie zusammen hinauf zum Haupteingang stiegen.
„Keine Ahnung", antwortete sie fast ebenso außer Atem. „Kingsley sagt, Dumbledore hat den Orden gerufen, das ist alles."
Bill sagte nichts mehr, bis sie die Eingangshalle erreichten. Im Schloss war es dunkel, und die Eingangshalle schien verlassen zu sein. Dann bemerkte Tonks drei Gestalten, die direkt neben der Tür zur Großen Halle im Schatten gestanden hatten und nun auf sie zugingen. McGonagall, Flitwick, der sehr nervös wirkte, und – Remus. Er sah nicht besonders gesund aus, ausgezehrt, aber das waren alle Ordenskämpfer. Er nickte nur knapp, als McGonagall schon lossprach.
„Gut, dass ihr kommen konntet. Dumbledore hat das Schloss verlassen, wir sollen aufpassen, dass nichts passiert."
„Das ist alles?", fragte Bill leicht verdutzt. „Deshalb wird der Orden gerufen? Ich meine – Remus hat seit fast einem Jahr nicht mehr an gemeinsamen Aktionen teilgenommen, und jetzt wieder, um das Schloss zu bewachen?"
„Meine Tarnung ist aufgeflogen", erwiderte Remus leise. „Ich hatte Glück, dass ich noch fliehen konnte, aber Greyback war nicht sehr erfreut. Nun, jetzt kann ich hier mithelfen."
„Das erklärt aber noch nicht, warum-", fing Bill an, aber McGonagall unterbrach ihn.
„Ich weiß nicht, warum es so eilig war, aber für Dumbledore war es wohl wichtig. Wir sollten uns aufteilen und Runden drehen."
„Wo?", fragte Tonks knapp. Die Routine kam zurück.
„Am besten in einem der oberen Stockwerke. Von dort aus können wir die Ländereien überwachen, das ist immerhin die einzige Richtung, aus der Todesser kommen können."
„Dann sollte einer auf einen Turm, dort sieht man am besten – der Astronomieturm liegt am nächsten, glaube ich", sagte Remus ruhig und setzte sich in Bewegung, als keiner widersprach. Die anderen folgten ihm stumm durch die Gänge.
Auf einmal hörten sie einen Krach aus einem dunklen Gang rechts und lautes Husten. Drei Schemen stolperten aus der unnatürlichen Dunkelheit, die in dem Nebengang herrschte, hervor – Tonks sah zwei der Weasley-Geschwister und einen Jungen, den sie nicht sofort erkannte.
„Todesser", japste Ron Weasley verzweifelt. „In Hogwarts..." Er bekam einen Hustenanfall, dafür bekam seine Schwester jetzt genug Luft zum Sprechen.
„Sind durch den Raum der Wünsche ins Schloss gekommen... wir konnten nichts mehr sehen, Finsternispulver..."
Flitwick quiekte leicht und McGonagall wurde leichenblass. „Wo sind sie?", fragte sie zittrig.
Ron fischte in einer seiner Taschen und holte ein altes, schäbig aussehendes Pergament heraus. Tonks hörte Remus scharf einatmen, aber alle anderen sahen nur verständnislos zu, wie Ron das Pergament auffaltete und an die Wand hielt. Er zog seinen Zauberstab und flüsterte: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin."
Ein Karte erschien auf dem Pergament und unwillkürlich bewegten sich alle Erwachsenen näher darauf zu. Ron suchte nur mit verbissenem Gesichtsausdruck, bevor er sagte: „Hier!". Kleine Punkte bewegten sich über das Blatt... Draco Malfoy, Fenrir Greyback...
Ron packte die Karte zusammen und alle setzten sich ohne Absprache in Bewegung, bis McGonagall scharf sagte: „Filius – hol bitte Snape. Und ihr geht in euren Gemeinschaftsraum!"
Flitwick brach sofort auf, aber die Jugendlichen folgten den Ordenskämpfern weiter durch die Gänge. „Geht!", zischte Tonks und auch Bill versuchte, seine Geschwister vom Kampf fernzuhalten. Erfolglos.
Sie waren gerade in einen neuen Gang eingebogen, als Remus hastig zurücksprang.
„Oh toll...", flüsterte Tonks und stürzte sich nach vorne, ohne die drei Schüler zu beachten. Mehrere Todesser rannten durch den Korridor auf sie zu.
„Stupor!" Sie feuerte auf den erstbesten, der ihren Weg kreuzte. Gibbon. Er wehrte ab.
„Incendio!" Wieder kein Erfolg. Dafür schrie jemand hinter ihr „Reducto!", und nur ein hastiger Sprung rettete sie. Sie feuerte einen Fluch in die Richtung, aus der sie angegriffen worden war, traf aber niemanden. Sie fuhr wieder herum, nur um zu sehen, dass Gibbon wegrannte, in Richtung Astronomieturm. Zuerst wollte sie ihm folgen, bis sie einen furchtbaren Schrei hinter sich hörte. Bill.
Greyback war über den am Boden liegenden Weasley gebeugt. Er stand langsam auf, blutverschmiert, während alle Anwesenden, sogar die Todesser, für einen kurzen Moment mit ihrem Kampf aufhörten.
Grauenerfüllt sah Tonks, wie Blut auf dem Fußboden erschien und Bills Geschwister panisch versuchten, ihn zu erreichen. Dann brannte der Kampf erneut in aller Heftigkeit los. Tonks duckte sich unter einem Cruciatus-Fluch, den der große blonde Todesser, den sie noch nie zuvor gesehen hatte, wild in die Gegend abgefeuert hatte. Er traf Amicus, der kurz aufschrie, bis der Fluch wieder von ihm genommen wurde.
Tonks erreichte Bill zeitgleich mit Ginny Weasley und fühlte hastig seinen Puls. Dann drehte sie ihn ganz auf den Rücken. Ginny keuchte auf, als sie die Verletzungen ihres Bruders sah und Tonks biss die Zähne zusammen. Sie versuchte einige Heilzauber aus dem Training, die sie noch in Erinnerung hatte, und tatsächlich hörten seine Wunden auf zu bluten. Ron tauchte neben seiner Schwester auf.
„Zieht Bill zur Seite und haltet euch aus dem Kampf raus", befahl Tonks knapp und drehte sich sofort wieder um. Es war ein Wunder, dass man sie nicht bereits angegriffen hatte. Fünf Todesser kämpften gegen Remus, McGonagall und den anderen Jungen, den Tonks immer noch nicht erkannte.
Am anderen Ende des Raumes sah sie Gibbon zurückkehren. Ein Junge rannte von der anderen Richtung her an ihr vorbei – Draco Malfoy! Doch sie hatte keine Zeit, einen kaum Volljährigen anzugreifen und feuerte stattdessen auf Gibbon, der ihrem Fluch auswich. Ein Todesfluch durchschnitt die Luft und verfehlte sehr knapp Remus. Tonks blieb fast das Herz stehen, als sie sah, wie er hastig zurückwich und dennoch fast getroffen worden wäre. Der Fluch schoss stattdessen auf Gibbon zu, der lautlos zusammenbrach.
Tonks fuhr herum und sah den großen, blonden Todesser, der noch den Zauberstab ausgestreckt hielt und sofort weiter in der Gegend herumfluchte, die Weasleys denkbar knapp verfehlend, bevor er ein Schild gegen die zahlreichen Flüche der Ordensmitglieder heraufbeschwören musste. Diese Gelegenheit nutzten die anderen Todesser, um Draco Malfoy nachzurennen, eine Treppe hinauf. Ein silbern glitzerndes Schild, das ein Todesser heraufbeschworen hatte, bedeckte sofort danach den Eingang zur Treppe.
Remus rannte dorthin und schrie: „Sie haben die Treppe versperrt – Reducto! REDUCTO!" Doch sowohl seine als auch Tonks Flüche richteten nichts aus, sodass sie sich wieder dem Kampf zuwendeten.
Hinter ihnen schrien die Weasleys „Neville!". Der andere Junge war gegen die Barriere in der Treppe gerannt, davon abgeprallt und sackte zusammen. Tonks rannte zu ihm. Er war nicht schwer verletzt. Auf einmal kam Snape aus einem Gang rechts von ihr und hielt direkt auf die Treppe zu, durch die die anderen Todesser verschwunden waren. Tonks wollte ihm noch zurufen, dass sie versperrt war – doch Snape rannte ohne jede Mühe durch die Barriere. Remus folgte ihm sofort, doch er kam nicht durch und versuchte weiter erfolglos, den Fluch zu brechen.
Der einzige noch verbliebene Todesser drehte inzwischen fast durch und schickte wahllos Flüche in alle möglichen Richtungen. Auf einmal traf er die Decke knapp hinter der Treppe. Ein Beben schüttelte den Gang und Tonks sah die Wand und einen Teil der Decke einstürzen. Schwere Steine verfehlten Remus nur knapp. Dafür war die Treppe wieder frei und sofort rannten alle, die sich noch bewegen konnten, darauf zu. Doch kaum hatten sie sie erreicht, kamen die Todesser zurück und der Kampf entbrannte von neuem. Tonks feuerte wiederum Flüche auf den Blonden ab, der eindeutig ihr gefährlichster Gegner war. Sie hörte eine neue Stimme brüllen. Harry! Ein Fluch, den jemand hinter ihr abgefeuert hatte, traf ihren Gegner, der die Flucht ergriff.
Auf einmal war es still. Alle Todesser waren geflohen oder tot.
„In den Krankenflügel, allesamt", ordnete McGonagall an und alle fügten sich. Tonks ließ Bill schweben und Remus stützte Neville.
„Ich benachrichtige Molly und Arthur", ergänzte McGonagall dann müde und resigniert. „Und das Ministerium muss gerufen werden. Die Todesser können wir jetzt eh nicht mehr aufhalten, wir sind zu wenige. Ich hoffe, den Schülern ist nichts passiert. Wenn ich nur wüsste, wo Dumbledore ist..."
Sie beeilten sich, in den Krankenflügel zu kommen. Hermine und ein anderes Mädchen warteten dort bereits, zusammen mit Flitwick. Madam Pomfrey schrie leicht auf, als sie Bill sah, und machte sich sofort an seine Versorgung.
„Was ist passiert?", fragte Hermine sehr leise.
„Greyback hat ihn angefallen", antwortete Lupin knapp und das Mädchen stellte keine weiteren Fragen.
„Was ist denn mit Ihnen passiert, Professor?", fragte Tonks besorgt.
„Ich weiß nicht...Snape...", antwortete der kleine Mann zusammenhanglos. „Ich muss nach meinen Schülern sehen." Er stand vorsichtig auf, schwankte, ging dann aber auf den Ausgang zu. Madam Pomfrey sah zu spät von Bills Verletzungen auf und konnte ihn nicht mehr aufhalten. Ginny meinte urplötzlich „Ich seh nach Harry!" und rannte ihm nach.
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Tonks ging schnell vom Krankenflügel weg. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie ging. Manchmal fragten verwirrte und ängstliche Schüler, die ihr entgegenkamen und sie als Aurorin erkannten, was los war, aber Tonks wimmelte sie ab. Irgendwann erreichte sie einen Seitenkorridor, der verlassen war, lehnte sich gegen die Wand und weinte hemmungslos los.
Wie konnte eigentlich in nur zwei Stunden alles verloren gehen? Dumbledore war gestorben, und der Kampf gegen Voldemort praktisch mit ihm. Der Mann, den sie liebte, sah sie nicht einmal mehr an. Hogwarts Verteidigung war gebrochen. Snape war ein Verräter. Sie hatte keine Ahnung, ob noch jemand, vielleicht ein Schüler, verletzt oder gestorben war...
Ihr Blick fiel durch ein Fenster auf Hagrids Hütte, von der nur noch Trümmer übrig waren. Sie war nicht die einzige, für die diese Nacht eine Katastrophe bedeutete. Die Auroren hatten versagt, als sie Hogwarts nicht vor Todessern beschützen konnten. Hogwarts hatte seinen Ruf als sichersten Ort Großbritanniens eingebüßt – wer würde noch seine Kinder zur Schule lassen? Und Dumbledore war ermordet worden, derjenige, der für den Widerstand wie kein anderer zum Symbol geworden war.
Irgendwann hatte sie keine Tränen mehr übrig und ging ziellos weiter. Vielleicht gab es irgendwo eine Aufgabe, irgendetwas Sinnvolles... Sie durchquerte die Eingangshalle. Überall waren die Trümmer des Tors, zusammen mit Glasscherben der großen Stundengläser und Rubinen, in der Halle verstreut. Darüber liefen umsichtig irgendwelche Menschen. Ministeriumsangestellte, die so taten, als wüssten sie, was los war. Lehrer, die die paar verbliebenen Schüler in ihre Gemeinschaftsräume brachten. Eltern, die ihre Kinder mitnahmen, egal, wie sehr die sich sträubten. Sogar Reporter waren schon da und versuchten, irgendwo an brauchbare Informationen zu kommen. Es sah nicht so aus, als gäbe es Arbeit für sie und so ging Tonks aus dem Tor heraus, vage daran denkend, in die Zentrale zurückzukehren, um dort irgendetwas Nützliches zu tun.
Langsam ging sie auf die großen Eingangstore zu, durch die sie auch gekommen war, als Dumbledore noch lebte, Bill noch gesund war und ihre Welt noch nicht vollends in Trümmern lag. Auf den Ländereien war es still, was nach all der Aufregung im Schloss beruhigend war.
„Tonks!" Sie erkannte die Stimme, zwang sich aber, sich nicht umzudrehen.
„Tonks! Warte doch!" Sie ging nur noch schneller, die Energie zum Rennen fehlte ihr noch. Remus holte sie schnell ein, kaum außer Atem. „Bitte. Ich muss mit dir reden."
„Ich habe verstanden, was du zu sagen hast, Remus", erwiderte sie, ohne ihn anzusehen. Sie war selbst überrascht, wie ruhig ihre Stimme klingen konnte.
„Tonks..." Er ergriff ihren Arm, aber sie riss sich los.
„Was willst du denn noch? Du hast alles gesagt, oder? Ich bin nicht so dumm, ich habe es wirklich kapiert, also lass mich in Ruhe!"
Er biss sich auf die Unterlippe und holte dann noch einmal Luft.
„Nymphadora", begann er ernst. „Ich will doch nur dein Bestes..."
„Glaubst du, ich bin noch nicht alt genug, um selbst zu wissen, was ich will?" Sie sah ihm wütend in die Augen, aber er redete weiter, ohne auf ihren Einwand einzugehen.
„Ich kann dir nichts bieten. Ich habe keine Arbeit, kein Geld, und zu allem Überfluss bin ich ein Werwolf! Ich könnte dich verletzen. Du kannst doch nicht so ein Leben haben wollen." Seine Stimme klang bitter und resigniert.
„Und wenn doch?"
Er hatte keine Antwort und blieb einfach stehen, während sie weiterging. Sie konnte praktisch spüren, wie seine Blicke ihr folgten. Irgendwann aber begann er wieder zu laufen und holte sie zum zweiten Mal ein, mittlerweile leicht gereizt.
„Kannst du nicht einmal anhalten und mir zuhören?" Sie ging einfach weiter. Er holte Luft und sagte, was er schon lange loswerden wollte. „Bitte, Tonks, es gibt einen Grund, warum ich mich so sorge. Ich... ich könnte es nicht ertragen, dich zu verletzen-"
„Rein zufälligerweise hat sich mein Patronus in einen Werwolf verwandelt, Remus. Wie könntest du mich verletzen?" Tonks spürte, wie langsam Tränen über ihre Wangen liefen. Wie konnte er nur so blind sein?
„Ich ... liebe dich. Das macht es ja so schlimm für mich. Wenn dir etwas passiert..."
Sie drehte sich um und fragte mit leicht zitternder Stimme: „Was hast du gesagt?"
Er sah hilflos drein und wiederholte es dann. „Ich liebe dich." Er holte bebend Luft. „Ich dachte, ich müsste sterben vor Angst, als du heute gegen diesen Blonden gekämpft hast. Ich könnte es nicht ertragen, dich auch noch selbst in Gefahr zu bringen..."
„Hast du jemals in deinem Leben jemanden gebissen?" Er verneinte natürlich. „Und warum hast du dann Angst um mich? Du solltest dir selbst mehr vertrauen. Du bist einer der besten Menschen, die mir jemals begegnet sind, aber auch mit Abstand derjenige, der von sich selbst am wenigsten hält. Vergleich dich doch einmal mit Greyback! Euch verbindet nichts – du passt bei Vollmond auf, er dagegen fällt Leute sogar an, wenn er ein Mensch ist. Wer von euch ist wohl der Werwolf?"
Man konnte deutlich erkennen, wie er widersprechen wollte, aber dann tat er es nicht. Stattdessen ging er einen Schritt auf sie zu und umarmte sie, gleichzeitig tröstend und Trost suchend. „Danke", flüsterte er leise und hielt sie dann einfach nur fest. Irgendwann löste er sich von ihr, wischte sehr sanft ihre Tränen weg und lächelte leicht. „Du bist einmalig, weißt du dass?"
„Nun, Metamorphmagi sind halt ziemlich selten..." Er musste gegen seinen Willen grinsen.
Sie gingen gemeinsam zum Tor. Dort sah sie ihn an. „Ich muss zur Zentrale."
Er nickte. „Pass auf dich auf."
„Ich verspreche es dir."
Sie wollte nicht gehen, aber ihre Arbeit brachte eine Verantwortung mit sich. Es gab schon zu wenige Auroren.
Eine letzte Umarmung, und sie war disappariert.
A/N: Eigentlich hatte ich für dieses Kapitel etwas anderes geplant, aber das hat einfach nicht funktioniert, egal, wie oft ich es geschrieben habe (und ich habe es oft probiert). Aber ich hoffe, dieses Kapitel hat euch auch gefallen... Vielleicht mache ich aus meiner anderen Idee noch einen One-Shot, wenn das klappt.
