Intrigen
Am nächsten Morgen wachte Melima in ihrem Gemach auf. Leider war es nicht standesgemäß am Hofe, mit einem Mann ein Bett zu teilen, mit dem man nicht ehelich verbunden war. Und so musste sich das verliebte Paar schweren Herzens in der Nacht, nach der Feier trennen. Es war, seit ihrem Wiedersehen die erste Nacht, in der sie nicht zusammen waren. Dazu lag das Gemach von Legolas leider auch noch ziemlich weit weg von dem ihren.
Sie seufzte. Sie vermisste es, neben ihm wach zu werden. Hoffentlich würden die Wochen bis zur Heirat schnell vergehen…
Sie rekelte sich noch einmal ausgiebig und stand dann auf. Die Sonne schien bereits. Sie war froh, dass der Palast auch überirdische Zimmer hatte. Seit dem Ende des Ringkrieges wurden die unterirdischen Gemächer zum Glück kaum noch benutzt.
Nachdem sie sich gewaschen und angezogen hatte, ging sie in den Speisesaal und sah sich hoffnungsvoll um. Kein Legolas weit und breit. Enttäuscht setzte sie sich zu ein paar Elben, die ihr einen Platz an ihrem Tisch anboten.
„Mae aur (1), Herrin. Ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen." Freundlich schenkte ihr Carmíl eine Tasse Tee ein. „Der Prinz lässt ausrichten, dass er mit seinem Vater dringende Termine wahrnehmen musste, und dass sie sich zum Mittagsmahl sehen werden."
„Ich danke Euch." lächelte sie die Elbe freundlich an. Sie musste sich wohl daran gewöhnen, dass Legolas hier einige Verpflichtungen hatte.
Nett unterhielt sie sich bei dem ausgiebigen Frühstück mit einigen Elben. Es waren Gäste Thranduils, die allein wegen der Feierlichkeiten angereist waren.
Nach dem Frühstück entschuldigte sie sich jedoch höflich. Sie wollte ein wenig spazieren gehen und sich umsehen in dem Wald der grünen Blätter.
Sie genoss die warme Sonne auf ihrem Gesicht.
Sie dachte nach. Gerade ein ganzes Jahr war sie hier in Mittelerde, und es war so viel geschehen. Sie konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder in ihre alte Welt zurückzukehren. Sie wusste, dass sie nur hier so glücklich sein konnte.
Manchmal dachte sie an ihre Eltern und hoffte, es würde ihnen gut gehen. Sie wünschte, sie könnte ihnen mitteilen, dass sie nun in einer besseren Welt, und sehr glücklich war.
Gedankenverloren ging sie den Weg, der vom Palast wegführte. Sie genoss die Ruhe. Aufmerksam sah sie sich um. Sie sah einen wunderschönen, saftig grünen Wald vor sich, in deren Bäumen viele Vögel fröhlich ihre Lieder zwitscherten. Ein Eichhörnchen vergrub kurz vor ihr eine Nuss in dem weichen Boden. Es sah kurz auf, schnupperte, und beendete sein Werk. Es schien sich durch ihre Anwesenheit nicht gestört zu fühlen. Nachdem es fertig war, schnupperte es noch einmal, sprang dann an einen Baumstamm, und kletterte flink hoch. Sein roter, buschiger Schwanz wedelte vergnügt hin und her.
Lächelnd hatte Melima es beobachtet. Die Tiere waren in Mittelerde alle so zutraulich. Nie hatte sie Rehe, Vögel und andere scheue Arten so nahe gesehen. Sie wusste nicht, dass es auch an ihr lag, vor der die Tiere keine Angst hatten.
Tief atmete sie den Duft des Waldes ein und musste unwillkürlich lächeln. Es roch nach Legolas.
So in Gedanken versunken, bemerkte sie zuerst nicht, wie jemand an sie herantrat. Sie erschrak ein wenig, als sie ein Geräusch hörte. Sie drehte sich um. Eisblaue Augen sahen sie aus einem hübschen Gesicht an. Es war etwas darin, was sie nicht deuten konnte. Aus der Miene der hellblonden Elbe konnte sie jedenfalls keine Regung erkennen.
Melima erkannte sie. „Mae aur. Ihr seit doch die Schwester von Adomír?" fragte sie freundlich das Elbenmädchen.
„Ja, das ist wahr." Die Stimme klang kalt.
„Es freut mich Euch kennenzulernen. Mein Name ist Melima." Sie lächelte das Mädchen an, und wunderte sich, dass diese immer noch keine Miene verzog. Doch dann lächelte diese ebenfalls.
„Es freut mich auch. Mein Name ist Namíra."
„Habt Ihr Lust mich ein Stückchen zu begleiten, Namíra? Legolas ist beschäftigt. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich ein wenig herumführen würdet." Fragend sah sie die junge Elbe an.
Zuckersüß lächelte diese. „Es wäre mir eine Freude!"
Sie gingen eine Weile schweigend durch den Wald. „Ihr kennt Legolas schon lange?" fragte Melima schließlich um die unangenehme Stille zu beenden.
„Fast zweitausend Jahre." nickte Namíra. „Er und mein Bruder waren früher unzertrennlich. Und Ihr, wie lange kennt Ihr ihn?"
„Etwas über ein Jahr." schmunzelte sie.
„Ach so…!" murmelte die Elbe.
Es war etwas in der Stimme der Elbe, was Melima aufhorchen ließ. Es war so ein gewisser Unterton. „Was ist, Namíra?"
„Ich weiß nicht, ob ich es Euch sagen sollte… Nein, besser nicht." Sie schüttelte den Kopf.
„Was denn? Erzählt es mir." Ein seltsames Gefühl beschlich Melima.
„Nun ja, der Prinz…" sie stockte. Doch dann sah sie der jungen Frau direkt in die Augen. „Ihr solltet es wissen!"
„Ja, was denn?" Melima wurde langsam ungeduldig.
„Er meint es nicht ehrlich mit Euch, Herrin." sagte Namíra ernst.
Unverständlich sah Melima sie an. „Wie meint Ihr das?" fragte sie leise.
„Nun ja, er hat Euch wahrscheinlich gesagt, dass er dringende Termine mit seinem Vater zu erledigen hat."
„Ja, das hat er mir ausrichten lassen." Sie nickte.
„Tja." Sie zögerte. „Er ist aber gerade bei einer anderen Frau." Genau beobachtete die junge Elbe die Reaktion Melimas.
„Was sagt Ihr? Warum sollte er das tun?" fragte diese bestürzt. Ihr Gesicht wurde blass.
„Sie ist schon sein tausend Jahren seine Geliebte, und er besucht sie immer, wenn er hier ist." erklärte sie.
„Wo?" fragte Melima leise. Sie konnte es nicht glauben. Legolas würde sie doch nie betrügen…
„Wollt Ihr Euch wirklich selber überzeugen? Ist es nicht zu viel für Euch, Herrin?" Unschuldig sah Namíra sie an.
„Wo ist er?" fragte sie bestimmt.
„Wenn Ihr sicher seid, das Ihr es sehen wollt, nun gut, ich führe Euch hin." Namíra beobachtete zufrieden die verstörte Melima.
Schweigend folgte diese dem Elbenmädchen. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Legolas so etwas tun würde. Er liebte sie doch!
Wenig später kamen sie in die Nähe eines kleinen Hauses, und Melima glaubte nicht, was sie dort sah. Legolas stand in der Tür, seine Kleidung unordentlich, seine Haare zerzaust und jetzt umarmte er eine wunderhübsche Elbe mit dunklen Haaren, die ihr bis zur Taille reichten. Sanft küsste er diese auf die Stirn.
Melima war wie vom Donner gerührt. Sie taumelte zurück. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Ihr Gesicht hatte einen entsetzten Ausdruck angenommen und Tränen stiegen in ihre Augen. „Nein, das kann doch nicht wahr sein!" sagte sie mit heiserer Stimme. Dann lief sie schluchzend davon.
„Das hat ja besser geklappt, als ich gehofft hatte." Ein böses Lächeln zeigte sich auf den Lippen der jungen Elbe, als sie der, bald Ex-Verlobten Legolas hinterhersah…
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„Es war schön, dich wieder zusehen, Siané. Es ist wirklich schade, dass ihr gestern nicht dabei sein konntet. Es war eine wunderschöne Feier."
„Das glaube ich. Ich wäre gerne da gewesen." lächelte die schöne elbische Frau. „Wir haben schon zu lange nicht mehr gemeinsam getanzt und gesungen, Vetter."
„Das stimmt, liebste Cousine. Aber versprich mir, dass du und Neldo zu meiner Hochzeit kommen werdet." Legolas lächelte die Tochter seiner Tante freundlich an. Schon lange hatte er sie nicht gesehen. Die Kinder waren groß geworden, und wurden nicht müde an und auf ihn herum zuklettern und mit ihm rumzutoben. Selten hatten sie ihren Verwandten gesehen, aber sie waren verrückt nach ihm.
„Natürlich kommen wir zu deiner Hochzeit. Ich bin sehr gespannt auf deine Braut." Ihr Gesicht hellte sich auf. „Kommt doch noch vorher zum Essen vorbei. Es wäre mir eine Freude, euch beide zu bekochen." lächelte die junge Frau.
„Das ist eine gute Idee. Gleich heute Mittag werde ich es Melima vorschlagen." sagte er. „So, liebste Cousine. Grüße bitte deinen Mann von mir. Schade, dass er nicht hiersein konnte." Sanft küsste er seine Verwandte auf die Stirn.
„Wir sehen uns dann hoffentlich in ein paar Tagen." rief sie ihm hinterher. Er winkte noch mal zum Abschied und führte seinen Hengst in Richtung des Palastes. Schnell richtete er seine zerzausten Haare und Kleidung, und summte fröhlich das Lied, welches Melima so gerne sang.
„Legolas!" Überrascht drehte er sich um, als er die Stimme der jungen Elbe hörte.
„Namíra, was treibt dich in diese Gegend?" fragte er lächelnd. „Ich bedauere, dass ich dich gestern Abend auf dem Fest gar nicht gesehen habe. Ich hätte gerne einmal mit dir getanzt."
„Ich habe dich gesehen. Du hast gut ausgesehen." Sie blickte ihm tief in die Augen. „Du siehst immer gut aus, Legolas."
„Danke, Namíra." Er wunderte sich, dass sie das gesagt hatte. „Warum bist du noch nicht verheiratet. Du bist doch ein wunderhübsches Mädchen?"
„Frau! Ich bin inzwischen eine Frau, Legolas." Sie sah ihm direkt in die Augen. „Ich bin nicht verheiratet, weil ich auf meinen Prinzen gewartet habe."
Fragend sah er sie an. Immer noch starrte sie ihm in die Augen. „Wie meinst du das, Namíra?"
„Legolas, ich liebe dich. Ich liebe dich seit zweitausend Jahren." flüsterte sie, und umschlang mit ihren zarten Armen seinen Hals.
Energisch hielt der völlig verblüffte Elb sie zurück. „Namíra, was ist los mit dir?" fragte er.
„Ich sage doch, ich liebe dich…" Zärtlich fuhr sie über seine Brust.
Er hielt ihre Hände fest und sah sie direkt an. „Namíra. Du bist die kleine Schwester eines guten Freundes. Du warst für mich immer wie meine eigene Schwester, da ich leider keine hatte. Gûr nîn ned i'arn bess. Gwedhithon." (2) sagte er bestimmt. „Und werde die Frau heiraten, die ich liebe. Wie kommst du darauf, dass ich dir solche Gefühle entgegenbringen könnte?" Fest sah er ihr in die Augen. Die ihren sahen ihn flehend an.
„Ja, aber sie ist doch nur ein schwacher Mensch, und sie wird in wenigen Jahren alt und hässlich sein…"
„Furos! (3) Sprich nie wieder so von ihr, hörst du?" Wut und Enttäuschung klang in seiner Stimme mit. „Sie wird weder altern, noch wird sie hässlich, noch wird sie sterben, noch ist sie schwach. Du kennst sie nicht, und weißt gar nicht, über wen du redest." Seine Stimme war hart und ließ die junge Elbe zusammenzucken. „Sie ist nicht einfach nur ein Mensch." sagte er. „Sie ist etwas ganz Besonderes. Sie ist ebenso wie wir unsterblich. Und sie ist sehr stark. Sie hat uns alle vor einem schlimmen Schicksal bewahrt."
„Aber…" setzte sie an, doch Legolas brachte sie mit einem strengen Blick zum Schweigen.
„Da du die Schwester meines Freundes bist, will ich das vorgefallene vergessen." Seine Stimme wurde wieder ein wenig sanfter und er ließ sie los. „Aber verstehe, dass ich für dich nie mehr fühlen kann, als eine geschwisterliche Zuneigung. Ich habe mir immer eine kleine Schwester gewünscht. Das warst du für mich – aber nicht mehr. Es tut mir leid."
Sie trat einen Schritt zurück. Erschüttert sah sie ihn an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Aber ich liebe dich doch… ich habe dich immer geliebt." Ihre Stimme klang schrill, ihr schönes Gesicht war schmerzverzerrt. „Ich habe doch so lange auf dich gewartet. Mein ganzes Leben habe ich auf dich gewartet." Sie schluchzte laut auf. „So lange warst du weg. Jeden neuen Tag habe ich Ausschau nach dir gehalten."
„Namíra. Temmin cen ma hari. Im tawin, sial le heniach nin." (4) sagte er leise. „Ich liebe diese Frau. Sie ist die einzige für mich. Glaube mir, du würdest nicht glücklich werden mit mir. Du verdienst einen besseren Mann." Er ging einen Schritt auf die junge Elbe zu, die ihn ungläubig ansah. „Kannst du dich noch an früher erinnern? Als du noch ein Kind warst? Ich habe dich wirklich geliebt, wie eine Schwester. Ich wollte immer für dich da sein, dir immer beistehen, wie ein großer Bruder. Ich habe mir immer einen guten Mann für dich gewünscht." Er strich ihr sanft über das Haar.
„Ma tawin er pedi? (5) Ich bin nur eine Schwester für dich?" flüsterte sie und sah ihn verständnislos an. Eine Träne rann über ihre Wange. Sie drehte sich um und sie lief davon.
„Namíra!" rief er ihr hinterher, doch sie rannte weiter. Verwirrt blickte er ihr hinter her. Dann saß er auf und ritt weiter zu dem Palast. Er würde wohl doch ein Wort mit ihrem Bruder reden müssen.
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Melima verstand das alles nicht. Sie war völlig verzweifelt. Konnte sie ihren Augen noch trauen? Aber das war doch er gewesen, völlig zerzaust, wie er diese wunderschöne Frau küsste und umarmte.
„Nicht schon wieder!" schluchzte sie.
Als Melima ihn und sie gesehen hatte, kamen dunkle Erinnerungen wieder in ihr hoch. Mit Marc war es genauso gewesen. Auch ihn hatte sie mit einer andern Frau gesehen. Dann hatte sie den Unfall.
Was war nur passiert? Liebte er sie doch nicht so, wie er immer gesagt hatte? Hatte sie irgendetwas falsch gemacht? Was sollte sie jetzt tun? Ein Schluchzen entrann ihrer Kehle.
Sie kam zu den königlichen Stallungen. Sie konnte auf keinen Fall bleiben, soviel stand fest. Er hatte sie betrogen. Ein zweites Mal war sie betrogen worden. Doch diesmal war es, als würde ein Dolch tief in ihrem Herzen stecken. Es tat so unbeschreiblich weh!
Mit tränenüberströmtem Gesicht lief sie auf die Pferdeboxen zu und suchte nach ihrer Stute. Ein freudiges Wiehern wies ihr den Weg. Verzweifelt lehnte sie sich an den weichen Kopf des Tieres und strich über die weichen Nüstern.
Wo sollte sie jetzt hin? Egal wo hin. Hier bleiben konnte sie unter gar keinen Umständen. Tränen flossen ihre Wange hinunter. Dann sattelte sie das Pferd und führte es hinaus.
„Herrin, braucht Ihr Hilfe? Wollt Ihr ausreiten?" Ein Stallbursche kam auf sie zu. „Herrin, was ist passiert?" fragte er besorgt, als er ihr verweintes Gesicht sah. Sie sah ihn nur kurz an, saß auf, und ritt im vollen Galopp davon. Verwundert und besorgt sah der junge Elb ihr nach.
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Ein paar Minuten später kam Legolas auf Askar auf den Hof geritten. Elegant saß er ab und wollte den Hengst in seine Box führen, als er die daneben leer stehen sah. Verwundert blickte er sich um. War Melima ausgeritten?
„Hey, Edhoril! Weißt du, wo meine Verlobte hingeritten ist?" Fragte er den Stallburschen.
Dieser schüttelte besorgt den Kopf. „Nein, mein Prinz. Vor ein paar Minuten ist sie ohne was zu sagen im schnellen Galopp davongeritten." Er zögerte. „Sie weinte."
„Sie weinte?" fragte Legolas verwirrt. Eine dunkle Ahnung beschlich ihn. „Wo lang ist sie geritten?" Schon sprang er auf sein Pferd und folgte der ihm angezeigten Richtung im vollen Galopp.
Was war geschehen? Er ahnte, das Namíra irgendetwas mit ihrem überstürzten davonreiten etwas zu tun hatte.
„Noro lim, Askar!" flüsterte seinem Hengst ins Ohr und der beschleunigte seinen Schritt noch.
Er jagte durch den Wald. Wo konnte sie sein? Askar half ihm. Ein lautes Wiehern von ihm wurde ungefähr einen halben Kilometer südlich beantwortet. Seine scharfen Elbenohren hatten dieses Geräusch sofort vernommen.
„Mein guter Junge!" sagte er und klopfte seinem Hengst lobend auf den Hals. Schnell wechselte er die Richtung, und galoppierte durch den Wald.
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Melima war blind vor Tränen. Sie ritt schnell, wenn sie auch nicht wusste, in welche Richtung. Sie verließ sich ganz auf ihr Pferd. Sie wusste sowieso nicht, wo sie war oder wo sie hinreiten sollte. Sie trieb die Stute bloß immer mehr an, denn sie wollte so schnell wie möglich weg von diesem Ort.
Plötzlich riss ihre Stute den Kopf hoch und wieherte. Dann verlangsamte diese ihren Schritt.
„Salima, was ist denn los?" fragte sie ihr Pferd und versuchte es erneut anzutreiben, aber der Fuchs weigerte sich, noch einen Schritt zu tun.
Verzweifelt stieg sie ab, und versuchte das Pferd zu führen, doch Salima wieherte und verdrehte verschreckt die Augen. Dann riss es den Kopf hoch, und galoppierte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
„Salima, bleib!" rief Melima, doch die sonst so gehorsame Fuchsstute lief weiter. Verzweifelt schluchzte Melima auf. Sie rannte ein paar Schritte in den Wald. Sie sah sich um. Wenn sie nur wüsste, wo sie war?
Sie schlug ihre Arme schützend um ihren Körper. Sie fror. Dann lauschte sie. Sie hörte nur das Knacken der Äste und das Rauschen der Blätter über ihr. Kein Vogel war zu hören.
Sie sah sich um. Die Sonne war verschwunden. Es war dunkel und kalt.
„Meine Königin!" Eine Stimme dröhnte hinter ihr.
Sie drehte sich um und erstarrte. „Du musst doch tot sein…" flüsterte sie. Vor ihr stand Dagor.
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(1) Guten Morgen
(2) Mein Herz gehört einer anderen. Ich bin verlobt
(3) Du lügst!
(4) Ich wollte dich nicht verletzen. Ich will, dass du mich verstehst
(5) Was willst du damit sagen?
ja, steinigt mich! ich weiß… ich bin ja sooo gemein! teuflisch grinsen tut ihr könnt eure unmut über mich wie immer in ein review packen und mir das anstelle eines steines an den kopf werfen grins
