NC-17

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Zuhause

Die Reise dauerte fast vier Wochen, da sie mit dem Gepäck und den Kindern nicht sehr schnell vorankamen. Doch das machte ihnen nichts aus. Das Wetter war gut, die Nächte wurden immer milder, und abends saßen die Elben gemeinsam an einem großen Feuer, erzählten sich Geschichten und sangen Lieder.

Oft konnten Legolas und Melima alleine Zeit miteinander verbringen, denn ihre kleinen Halbelben wurden nur zu gerne von den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe behütet.

Am liebsten allerdings nahm Gimli die beiden zu sich. Er liebte diese beiden Kinder, als wären es seine eigenen, und er lebte die Rolle des Onkels voll aus.

So konnten sie ausgedehnte Ausritte machen, und ihre Zweisamkeit in vollen Zügen genießen. Erst wenn Melimas Brüste sich wieder füllten, oder die Sehnsucht nach ihren Kindern zu groß wurde, nahmen die stolzen Eltern sie wieder zu sich.

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Als sie den letzten Hügel überquerten, stoppte Legolas seinen Hengst. Lachend sah er seine Frau an, die mit leuchtenden Augen auf die kleine Anhäufung von über zwanzig Häusern sah.

„Unsere Heimat." flüsterte sie und sah sich staunend um. Auf den sanften Hügeln wuchsen überall Bäume. Das Gras war saftig grün. Ein kleiner Bach schlängelte sich durch das Gelände dem Anduin entgegen.

Melimas Blick blieb an einem Haus hängen, das auf einem kleinen Hügel erbaut worden war. Bäume umfassten es zu drei Seiten. Es war eines der größten Häuser der Siedlung, und es war wunderschön. Es war aus weißen Steinen erbaut worden, und um das ganze Haus zog sich eine großzügige Terrasse. Das obere Geschoss umzog, ein wenig schmaler, ein durchgehender Balkon. Er wurde von wundervoll verzierten Säulen gestützt. Große Fenster, die bis auf den Boden reichten gab es zu jeder Seite. In dem Garten um das Haus herum blühten wunderschöne Blumen.

„Unser Heim." sagte Legolas. Lächelnd sah er die stumme Begeisterung seiner Frau. Diese sah ihn an und strahlte.

„Das ist unser Haus?" fragte sie.

Legolas nickte. „Ja, das ist es."

„Es ist wunderschön." flüsterte Melima.

„Die weißen Steine sind aus Minas Tirith. Sie waren ein Geschenk von Aragorn. Und beim Bau hatte ich den besten Baumeister an meiner Seite." lachte er und sah Gimli dankbar an.

„Das hört ein Zwergenherz gerne." grinste er. Dann verbeugte er sich leicht. „Es war mir eine Ehre, euch ein behagliches Heim zu schaffen."

„Gimli. Es ist wunderschön." sagte Melima, die ihre Augen kaum von ihrem neuen Zuhause losreißen konnte. „Ich danke dir." Sie beugte sich hinunter und drückte dankbar Gimlis Hand. Tränen der Freude lagen in ihren Augen.

Legolas sprang von seinem Pferd und hielt seiner Frau eine Hand entgegen. „Komm, meleth nîn, ich zeige dir unser neues Heim."

Hand in Hand, beide ein Kind in ihrem Arm, gingen sie zu ihrem Haus. Staunend sah Melima sich um. Es war großzügig geschnitten. Nur wenige Möbel standen in den Räumen, aber dennoch wirkte es behaglich.

Legolas führte sie von einem Raum in den nächsten. In dem Kinderzimmer, welches neben ihrem Schlafgemach lag, standen zwei wunderschön geschnitzte Wiegen. Sie hatten fein bestickte Himmel, der eine Weinrot, für Aníriel, der andere in einem dunklen Grün, für Lothion. Sanft fuhren ihre Finger über den leichten Stoff.

„Arwen hat sie genäht." lächelte Legolas. Er blickte seine Frau an und erschrak. „Melima, du weinst. Was ist es? Gefällt es dir nicht?" fragte er besorgt, als er die Tränen sah, die ihre Wange hinunter liefen.

Melima lächelte. „Ob es mir nicht gefällt?" fragte sie. „Oh, Legolas, es ist wundervoll. Alles. Dieses Land, dieses Haus… Es ist alles so perfekt." Sie lehnte sich an ihren Mann. „Ich bin einfach nur glücklich!"

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Schon bald war ihr Haus eingerichtet. Die kleine Familie fühlte sich sofort wohl, und lebte sich schnell ein. Melima schuf für ihre Familie ein behagliches und gemütliches Heim, und Legolas wachte liebevoll über sie.

Eines Abends hatte Legolas seine Kinder in den Armen. Sie waren jetzt schon drei Monate. Stolz betrachtete er die beiden. „Ich liebe euch beide so sehr." flüsterte er.

„Gagaga." antworte Lothion und Aníriel lachte ihn an.

„Zeit, um ins Bett zu gehen." Melima kam in das Kinderzimmer. Lächelnd nahm sie ihren Sohn aus den Armen ihres Manns, küsste ihn liebevoll und legte ihn behutsam in seine Wiege.

Legolas legte seine Tochter in die daneben stehende. Zärtlich strich er noch einmal über das zarte Gesicht des Säuglings.

Dann zog er seine Frau an sich. „Sen ostom." (1) sagte Legolas und küsste sie sanft. Seufzend schmiegte sich Melima an ihn.

„Ja, das ist es." flüsterte sie glücklich.

Sie standen noch eine Weile Arm in Arm an den Betten ihrer Kinder und erfreuten sich an ihrem Anblick.

Zärtlich hauchte Melima ihnen einen Kuss auf die Stirn, dann nahm sie die Hand ihres Mannes, und sie gingen leise hinaus. Sie führte ihn in ihr Gemach.

Legolas hatte ein wunderschönes Bett für sie gebaut. Er selbst hatte es mit zierlichen Schnitzereien verziert. Der Kamin verbreitete eine wohlige Wärme und ein gemütlich flackerndes Licht.

Melima öffnete die Bänder ihres Gewandes, und geräuschlos glitt es an ihrer nackten Haut herunter. Sie war wunderschön in dem Schein des Feuers. Bewundernd sah Legolas seine Frau an.

Schon kurz nach der Geburt hatte ihr Körper wieder ihre zierliche Figur erhalten. Sanft strich er ihr über die Brüste. Sie waren warm und weich. Seine Kinder hatten sie mit ihren fordernden, kleinen Mündern gänzlich geleert.

Er blickte ihr tief in die grünen Augen. Noch immer konnte er sich in ihnen verlieren. Sie sagten nichts. Sie brauchten keine Worte um sich ihre Gefühle füreinander zu beschreiben.

Langsam zog auch er sich der Hilfe ihrer kleinen, warmen Hände aus. Er setzte sich auf den großen, flauschigen Teppich aus Schafwolle, welcher vor dem Kamin lag, und streckte Melima seine Hand entgegen. Lächelnd kam sie an seine Seite. Zärtlich berührten seine Finger ihre weiche Haut, fuhren von ihrem Hals hinunter, zwischen ihren Brüsten, zu ihrem flachen Bauch.

Lächelnd sah er sie an. „Ich musste gerade an das erste Mal denken, als ich dich so berührte."

Sie erwiderte sein Lächeln. „Einerseits kommt es mir vor, als wäre es bereits hundert Jahre her, andererseits denke ich, es war erst gestern."

„Ja." Er nickte. „Wir haben viel erlebt in den letzten zwei Jahren. Und dass ich einmal hier mit dir, meiner Frau, vor dem Kamin unseres Hauses, neben dem Zimmer, in dem unsere Kinder schlafen, liegen würde, hätte ich nicht zu träumen gewagt." Verträumt sah er sie an. In dem Licht des Feuers glänzten ihre Haare wie Gold, und ihre Augen leuchteten in einem strahlenden grün. „Du bist so wunderschön, ernilwen nîn." Sie lächelte und zog sein Gesicht zu ihrem herunter. Sanft küsste sie seine weichen Lippen. Ihre Zunge suchte die seine, und sie versanken in einem langen, zärtlichen Kuss.

„Kannst du dich noch an Lórien erinnern?" fragte sie.

„Ja, das kann ich. Es war eine wundervolle Zeit."

Sie lächelte. „Das stimmt. Damals sagte ich dir, dass ich dir eines Tages etwas erzählen würde, wenn es in Erfüllung gegangen wäre."

„Dein Traum?"

Sie nickte. „Das hier habe ich in der ersten Nacht in Lórien geträumt. Ich habe alles gesehen. Dich, mich, unsere Kinder…"

„Dann verstehe ich, dass du im Schlaf gelächelt hast."

Er streichelte liebevoll ihr Gesicht. Ihre Hände fuhren durch seine weichen Haare und glitten zart seinen Rücken hinunter. Er bedeckte ihr Gesicht mit unzähligen Küssen, dann glitten seine Lippen tiefer und liebkosten ihren Hals und ihr Dekollete.

Sie stöhnte leise auf, als sich sein Mund zart um die harte Brustwarze schloss. Er schmeckte die süße Milch, die sich dort wieder ansammelte. Seine Lippen wanderten weiter nach unten. Sanft küsste er ihren Bauchnabel. Er lächelte, als er sah, dass sich immer noch eine leichte Gänsehaut dort bildete, wo er sie berührte, und er bemerkte die wohligen Schauer, die ihren Körper durchfluteten.

Sanft zog sie ihn wieder hoch zu sich, küsste ihn, und drehte ihn auf den Rücken. Zart strichen ihre kleinen Finger über seine glatte Brust. Seufzend lehnte er sich zurück und genoss die sanften Berührungen ihrer Lippen und Hände. Ihre langen Haare kitzelten angenehm seine Haut. Sein Herz schlug schneller. Niemals würde er ihrer Berührungen Müde werden. Es war so wundervoll sie zu spüren.

Ihre Hand wanderte tiefer und berührte seine harte Männlichkeit zärtlich, aber fordernd. Scharf sog er die Luft ein und stöhnte leise auf, als sie ihn dort küsste. Seine Hände griffen nach ihr, zogen sie hoch, und stürmisch küsste er sie auf den zarten Mund.

Seine Finger glitten leicht ihre Wirbelsäule hinunter und umspielten ihren runden Po. Sanft presste sie ihr Becken gegen seines, und atmete tief ein, als sie ihn in sich spürte. Jedes Mal wieder war es ein unbeschreibliches Gefühl, welches sie durchflutete.

Einen Moment verharrte sie in der Bewegung. Zärtlich strich sie ihm übers Gesicht, und sah ihm tief in die Augen. Blau strahlten sie ihr entgegen. Er war so unbeschreiblich schön.

Er erwiderte ihren Blick, dann lächelte er verträumt, und bewegte leicht seine Hüfte. Sie schloss genüsslich die Augen und schloss sich seinen Bewegungen an.

Sie liebten sich lange, zärtlich und leidenschaftlich und kamen schließlich gemeinsam zu einem wundervollen und intensiven Höhepunkt.

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„Sie wachsen so schnell." sagteLegolas eines Tages. Er saß mit Melima in ihrem Vorgarten auf einer hölzernen Bank, und genoss den goldenen Herbst in Ithilien.

Die Zwillinge lagen auf einer Decke vor ihnen im Gras, und spielten mit den Holzfiguren, die Legolas ihnen geschnitzt hatte.

„Ist das Askar, ada?" fragte Aníriel, und hielt die Pferdefigur hoch.

Legolas nickte. „Ja, sell nîn, das ist unser treuer Askar." erklärte er seiner Tochter. „Und was für ein Tier hast du dort, Lothion?" fragte er, und sah seinen Sohn aufmerksam an.

„Na, das ist doch ein Adler, ada." sagte der Kleine. Sie waren jetzt bereits zehn Monate, und man konnte sie keinen Moment mehr aus den Augen lassen. Den ganzen Tag über liefen sie auf ihren kleinen Beinchen ihren Eltern nach (nicht ohne dabei immer wieder auf den kleinen Po zu fallen), und fragten sie über all die Dinge, die sie zu Gesicht bekamen.

Stolz betrachtete er die beiden. Sie waren wunderschön. Sein Sohn kam ganz nach ihm und hatte seine blauen Augen und hellblonden Haare. Aníriel dagegen wurde das Ebenbild ihrer Mutter, das konnte er jetzt schon sehen. Das anfängliche Blau in ihren Augen verwandelte sich allmählich in das klare Grün, und die Haare hatten denselben goldenen Schimmer. Er war der stolzeste Elbenvater von ganz Mittelerde.

Melima beobachte ihre Familie lächelnd. Immer wieder staunte sie über die Entwicklung ihrer Kinder. Schon nach wenigen Monaten hatten sie angefangen zu sprechen, und seit kurzem lernten sie das Laufen.

Sie war froh, dass ihnen noch so viel Zeit mit ihrer Kindheit vergönnt war. Wenn Menschenkinder schon längst erwachsen wurden, würden ihre Kinder immer noch das Kindsein genießen können.

Lächelnd betrachtete sie einen Moment ihren Mann. Er erzählte ihnen nun die Geschichte von Gwaihir, dem Herrn der Winde, von dem Adler, der damals Frodo und Sam von dem Schicksalsberg gerettet hatte, nachdem sie den Ring vernichtet hatten. Legolas war ein wundervoller Vater. Er würde immer für seine Kinder da sein.

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Selten dachte Melima nur noch an ihr altes Leben. Das alles war weit, weit weg. Sie war nicht mehr die, die damals, vor fast drei Jahren nach Mittelerde kam. Sie hatte sich verändert. Sie war erwachsen geworden. Sie war nicht mehr das kleine Mädchen. Sie war nun eine Mutter und Ehefrau, und das ist alles, was sie sein wollte.

Sie waren sehr glücklich in ihrem kleinen Zuhause, mit ihrer kleinen Familie.

Oft bekamen sie Besuch von Aragorn und Arwen, Elrond und Thranduil. Auch die drei Hobbits mit Tôlkíen kamen sie des Öfteren besuchen, und Gimli sahen sie fast täglich.

Die Gärten Ithiliens wurden von Jahr zu Jahr schöner. Die Äcker und Felder, die sie bewirtschafteten, trugen jedes Jahr mehr Früchte. Die Wälder und Wiesen gediehen durch den Einfluss der Elben prächtig, und die Tiere, die sich dort ansiedelten, lebten in friedlichem Zusammensein mit ihnen.

Aníriel und Lothion wuchsen zu gesunden und fröhlichen Kindern auf, und freuten sich immer über den Besuch ihrer „Cousine" und „Cousins" aus Minas Tirith, die bald noch zwei Schwestern bekamen.

Zu Gimli, dem Zwerg, hatten sie ein besonders inniges Verhältnis. Oft saßen sie an kalten Wintertagen auf seinem Schoß vor dem knisternden Kamin, und hörten sich Geschichten an, die er ihnen erzählte. Ihre Lieblingsgeschichte, die er ihnen immer und immer wieder erzählen musste, war die, als ihr Vater ihre Mutter im Wald gefunden hatte.

Die anderen Elbenfamilien fühlten sich ebenfalls sehr wohl, und auch, wenn Legolas sich nicht als ihr König sah, so war er aber doch das Oberhaupt der Kolonie und wurde oft um Rat gefragt. Er war ein geborener Führer, und übte sein Amt sehr gewissenhaft aus.

Schon zwei Jahre nach ihrem Umzug bekamen Aníriel und Lothion Spielgefährten.

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Viele Jahre lebten sie dort, und aus dem anfänglich kleinen Dorf entwickelte sich nach und nach eine prächtige Stadt.

Immer mehr Elben zog es nach Ithilien, denn es sollte, so hatte es sich herumgesprochen, einer der wunderschönsten Orte in ganz Mittelerde geworden sein.

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Legolas hatte schon nach ein paar Wochen nach ihrem Einzug seine Kriegerkleidung, seine Dolche und sein Schwert in einer Kiste verstaut. Die Zeit der Kriege war nun vorbei. Endlich war Glück und Frieden in sein Leben eingekehrt. Nur sein Bogen hatte einen Platz an der Wand erhalten, und manchmal nahm er ihn und ging mit seinem Sohn in den Wald und lehrte ihm das Bogenschießen.

Nur selten noch dachte Legolas an die unsterblichen Gefilde, und dann auch nur, wenn er alten Freuden gedachte, die es dort hingezogen hatte.

Melima erinnerte sich manchmal noch an ihr altes Leben, welches nun inzwischen schon viele Jahre zurücklag. Sie wollte gar nicht daran denken, wie ihr Leben ausgesehen hätte, wenn sie sich für die andere Welt entschieden hätte.

Sie wusste leider immer noch nicht, wem oder was sie es zu verdanken hatte, dass sie hier in Mittelerde war, und ein so glückliches, erfülltes und unsterbliches Leben hier verbringen durfte, doch sie war jeden neuen Tag dankbar dafür. Jedes Mal, wenn sie ihren Mann oder ihre Kinder ansah, und auch, wenn sie nur die klare, reine Luft Mittelerdes einatmete, erfüllte Glück ihr Herz. Ja, dies war ihre Heimat, dies war ihr Leben. Hier war sie glücklich!

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(1) Dies ist unsere Festung

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So meine lieben Leser, jetzt ist es bald vorbei. Nur noch ein kurzer Epilog. Ich hoffe, ich konnte euch mit meiner kleinen Geschichte von Legolas und Melima ein wenig Freude bereiten. Ich danke euch für die lieben Reviews die ihr mir geschrieben habt.

Bis bald,

eure sirixx

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