Naja, meine Freundin und ich hatten angefangen, die Story zu schreiben (bzw. zu planen), als wir über Ostern zusammen in Urlaub waren. Da war der sechste Band halt noch nicht raus.

Ohne Dumbledore geht die Story nicht so gut (es würde halt teilweise unlogisch klingen, weil DD ja immer so der Typ für schräge Sachen war und McGonagall würde nicht unbedingt das 1234-Jubiläum von Hogwarts feiern, also wär praktisch die ganze Story geplatzt), im Moment sind wir uns am überlegen, ob DD wieder zurückgekommen ist oder sonst was oder ob er halt einfach da ist, ohne dass wir da groß noch was zu schreiben

Im Grunde haben wir jetzt alles aus dem HBP noch eingebaut, Slughorn ist Lehrer in Hogwarts, Snape ist Todesser (zum. hier) usw. Den Inhalt haben wir schon noch drin, das einzige Problem war halt DD, aber dafür finden wir schon noch ne Lösung

LG

Lily

Achja, und wegen unseren sämtlichen Kindern und Pärchen usw., also da kriegt ihr jetzt einfach mal hier unsere Notizen:

Ron & Hermine Weasley (geb. Granger)

Emma10 Jahre

Sirius & James9 Jahre

Julia6 Jahre

Liv4 Jahre

Jack2 Jahre

Neville & Hannah Longbottom (geb. Abbott)

Rosemarie4 Jahre

Seamus & Lavender Finnigan (geb. Brown)

Gabriel11 Jahre

Samuel7 Jahre

Miranda3 Jahre

Draco (Beruf: unbekannt...) & Pansy Malfoy (geb. Parkinson)

Lucius Jr.12 Jahre

Abraxas4 Jahre

Ein uneheliches

Colin & Emily Creevey (geb. Franklin, Muggel)

Hariett1 Jahr

Rubeus Hagrid & Olympe Maxime

Gustave-Jason14 Jahre

Bill & Fleur Weasley (geb. Delacour)

Claire11 Jahre

Arthur4 Jahre

Dudley (Beruf: Inhaber von Grunnings) & Cloe Dursley (geb. Shacklebolt, Squib)

Evelyn10 Jahre

Percy & Penelope Weasley

Roger, 14, R

Georgia, 13, R

Viktor & Yvonna Krum

Ilka, 13, H

Roger Davies & Cho Chang

Lindsay Chang, 12, R

Oliver & Norah Wood

Dylan, 12, G

Aidan Lynch

Helen, 16, R

Peter, 14, R

Marietta Edgecombe

Matt, 12, H

(die Buchstaben dahinter sind die Häuser)

Dean & Parvati Thomas (geb. Patil)

Justin & Susan Finch-Fletchley (geb. Bones)

Anthony & Padma Goldstein (geb. Patil)

Harry Potter & Ginny Weasley

Fred Weasley & Angelina Johnson

George Weasley & Katie Bell

Remus Lupin & Nymphadora Tonks

Lee Jordan & Alicia Spinnet

Vincent Crabbe (Beruf: Bodyguard der Familie Malfoy)

Gregory Goyle (Beruf: Bodyguard der Familie Malfoy)

Loona Lovegood & Alister (Punkrocker)

Winky & Dobby (Ehrenmitglied bei B.Elfe.R.)

Gut, ansonsten, wenn irgendwas unklar ist oder so (Berufe oder so), dann fragt nochma und ich stell das hier rein. Mit diesem ganzen Gedöhns ist es ja schon alles bisschen viel auf einmal

Außerdem: Hey, ihr könnt ruhig auch mal weiter Reviews schreiben, und zwar zu JEDEM Kapitel, ich will ja wissen, obs besser oder schlechter oder was auch immer wird.

Ich mein, es ist ja schön und gut, wenn man positive Reviews bekommt, aber ich will auch gern wissen, was ihr scheiße findet (oder ganz besonders toll lol), ich wird hier auch niemandem den Kopf abreißen (na ja, hehe)
Unterricht

Harry gähnte. Ein wenig schlaftrunken zog er sich an und warf einen Blick auf seinen Stundenplan, den er über sein Bett gepinnt hatte. In den ersten beiden Stunden hatte er die Erstklässler. Harry blickte mit gemischten Gefühlen auf das Blatt Pergament. Also würde er direkt zu Anfang mit Dudleys Tochter konfrontiert werden. Ob sie wohl wusste, wer er war? Sie hatte ihn beim Festessen gestern Abend so entsetzt angesehen. Gedankenverloren ging Harry hinüber in sein Büro, das ihm aus seiner Schulzeit noch so vertraut war.

"Na? Aufgeregt?", fragte eine vertraute Stimme. Harry wandte sich um. Sirius grinste ihn aus dem Rahmen seines Portraits, das über dem Schreibtisch an der Wand hing, heraus an.

"Klar", erwiderte Harry, "wärst du das nicht? An deinem ersten richtigen Arbeitstag, wenn du zum ersten Mal einer Gruppe quirliger Schüler gegenüberstehst?"

"Keine Ahnung", meinte Sirius schulterzuckend, "hab mich ja zum Glück nie im Lehrerberuf versucht."

Harry grinste. Er begann, seine Unterlagen in seine Tasche zu stopfen.

"Viel Glück!", rief Sirius ihm nach, als Harry das Zimmer verließ und sich auf den Weg zum Frühstück machte.

"Aaauuufsteeeheeen!", rief jemand laut in Evelyns Ohr. Das Mädchen fuhr erschrocken in die Höhe - und blickte in Claires grinsendes Gesicht. Einen Augenblick lang starrte sie einfach nur zurück, doch dann musste sie lachen.

"Hast du schon mal über eine Karriere als Wecker nachgedacht?", fragte sie kichernd, während sie sich aus ihrem Bett wühlte.

"Bis jetzt noch nicht, ist aber eine tolle Idee, Lyn!", erwiderte Claire grinsend.

Immer noch kichernd ging Evelyn zu Herberts Käfig hinüber. Der Waldkauz blickte sie aus seinen bernsteinfarbenen Augen neugierig an.

"Ach, bist du auch endlich wach!", meinte Emmas Stimme von der Tür her. Sie war schon fertig angezogen und hatte offenbar schon ihre gesamten Unterrichtsmaterialien für den heutigen Tag eingepackt, "du kannst Herbert übrigens hoch in die Eulerei schicken, Artemis ist auch dort. Da sind die Vögel unter ihresgleichen und werden versorgt."

"Hast du gehört, Herbert?", meinte Evelyn und öffnete die Käfigtür, woraufhin der Waldkauz auf ihren Arm hopste, "dann flieg mal zu deinen Kollegen hoch!" Sie öffnete das Fenster und Herbert segelte hinaus.

"Hier gibt's nicht zufällig 'ne Katzerei, wo ich Anouk unterbringen kann?", meinte Claire und schubste die weiße Katze von ihrem Bett herunter, "sie ist manchmal ein wenig lästig. Heute nacht hat sie offenbar ein neues Spiel auf meiner Bettdecke ausprobiert. Es heißt 'Eine Horde wildgewordener Bestien trampelt durch die Serengeti'."

Evelyn lachte los.

"Sperr sie doch nachts einfach aus, wenn sie dich nicht schlafen lässt", schlug Emma vor.

"Hast du gehört?", meinte Claire und hob Anouk, die laut miaute, auf ihren Arm, "ab jetzt ist dieser Raum für dich von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang tabu!"

Zu dritt gingen sie hinunter in die Große Halle zum Frühstück. Einige Schüler waren schon da, doch die meisten trudelten jetzt erst ein, manche schienen auch noch zu schlafen.

„Was haben wir eigentlich gleich?", fragte Claire, während sie sich am Tisch der Gryffindors niederließen.

„Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste", antwortete Emma. Sie hatte offensichtlich schon ihren gesamten Stundenplan auswendig gelernt.

„Cool! Dann kannst du deinen Großcousin ja mal in voller Action erleben, Lyn!", meinte Claire grinsend und versetzte Evelyn einen freundschaftlichen Stoß in die Rippen.

„Weiß deine Mum eigentlich, dass Harry der Cousin deines Vaters ist?", erkundigte sich Emma, während sie sich einen Toast mit Marmelade bestrich.

„Ich glaube nicht", meinte Evelyn, „also, Dad hat ihr zwar gesagt, dass sein Cousin ein Zauberer ist, aber ich denke nicht, dass sie weiß, dass es sich dabei um Harry Potter handelt."

„Na, dann musst du sie aber dringend aufklären!", sagte Claire vergnügt und häufte sich reichlich Rührei auf ihren Teller.

„Ich werde ihr heute mal einen Brief schreiben, denke ich", antwortete Evelyn, „sie wollte sowieso, dass ich mich melde, sobald ich hier bin."

Als Harry die Große Halle betrat, blickte er fast unbewusst zum Tisch der Gryffindors hinüber. Er konnte Claires silberblonden Haarschopf ausmachen, auch die braune Mähne von Emma, die ihn so stark an Hermines Haarpracht erinnerte, und die schwarzen Haare von Evelyn Dursley. Evelyn Dursley. Hoffentlich freundeten Emma und Claire sich nicht zu schnell mit ihr an. Raschen Schrittes ging Harry zum Lehrertisch hinüber, um sein Frühstück zu sich zu nehmen. Die ganze Zeit über kreisten seine Gedanken bei Dudleys Tochter. Sie konnte einfach nur verzogen sein. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Cousin eine nette Tochter haben konnte. Aber war er nicht auch der festen Überzeugung gewesen, ein blondes, höchstwahrscheinlich dickes Mädchen anzutreffen? Stattdessen sah ihm Evelyn sogar ähnlich. Harry fiel es schwer, sich das einzugestehen, doch ihre Augen hatten beinahe dasselbe Grün wie die Seinen. Unwirsch schüttelte er den Kopf und widmete sich seinem Frühstück. Er sollte versuchen, Evelyn unvoreingenommen gegenüberzutreten. Er wollte ja schließlich nicht eine Schülerin hassen, bloß weil er ihren Vater gehasst hatte – auf das Niveau von Snape wollte er sich nicht herablassen!

Claire stieß Evelyn in die Seite.

„Lyn!", flüsterte sie und nickte mit dem Kopf zum Lehrertisch, wo Harry sich soeben niedergelassen hatte, „er hat dich wieder angestarrt!"

Evelyn blickte verstohlen nach oben, wo der schwarzhaarige Mann nun in aller Seelenruhe zu frühstücken begonnen hatte.

„Glaubt ihr – glaubt ihr, er mag mich nicht?", meinte Evelyn zögernd, „ich meine – er und Dad scheinen sich ja gehasst zu haben. Vielleicht – vielleicht hasst er mich ja dann auch."

„Also das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen!", widersprach Emma, „Harry ist nicht unfair, weißt du. Obwohl – nun, er wusste, dass du nach Hogwarts kommst. Hat es wohl von Dumbledore erfahren. Und er hat – nun – mit einem dicken, blonden, verzogenen Gör gerechnet, glaube ich." Emma sah Lyn ein wenig beunruhigt an. Zu ihrer Überraschung grinste diese jedoch.

„Er dachte also, ich wäre eine weibliche Ausgabe meines Dad in klein?", fragte sie. Emma nickte.

„Aber ich denke, jetzt wo er sieht, dass seine Vorstellungen bezüglich deines Aussehens falsch waren, wird er wohl auch damit rechnen, dass du vom Charakter her anders bist als dein Dad. Ich meine, guck doch mal, du und Harry, ihr seht euch sogar ähnlich!", meinte sie und nickte zu Harry hoch. Lyn warf ihm erneut einen verstohlenen Blick zu. Das stimmte. Sie hatten die gleiche Haar- und Augenfarbe.

„Ich glaube, jetzt verstehe ich auch, warum Dad immer solche Probleme mit meinem Aussehen hatte", sagte sie langsam, „Mann, ich muss ihn ja total an seinen verhassten Cousin erinnert haben!"

Claire kicherte.

„Echt jetzt?", meinte sie belustigt, „dein Dad hat sich über dein Aussehen aufgeregt? Mann, das muss ja ein Idiot sein!"

„Ist er auch", antwortete Lyn abfällig, „er ist so was von grässlich! Keine Ahnung, was Mum an dem findet... Na ja, sie hat so was durchblicken lassen... von wegen, sie hatte gehofft, ihre Kinder würden keine Hexen oder Zauberer werden, wenn sie einen Muggel heiratet."

„Du meinst – deine Mum hat ihn nur geheiratet, weil er ein Muggel ist?", fragte Emma ungläubig.

„Na ja, nicht nur", räumte Lyn ein, „aber ich denke, das war doch einer der Gründe..."

„Aaach, mach dir doch keine Gedanken darüber", meinte Claire schulterzuckend und stopfte sich eine große Ladung Rührei in den Mund, sodass sie etwas undeutlich weitersprach, „isch weiß auch nüscht, warum mein Dad meine Mum geheiratet hat. Sie ist n büsschen komüsch manschmal."

„Wieso komisch?", wollte Lyn wissen.

„Na ja", meinte Claire und schluckte, „sie ist immer so fürsorglich und ei teiteitei! Und sie hat eine Schwäche für Kitsch. Und das ist echt ätzend!"

Emma kicherte.

„Ja, sie hat Harry zum Geburtstag doch diese Miniatur-Veela gebastelt, nicht?", meinte sie. Claire nickte grinsend.

„Ähm... Veela?", fragte Lyn vorsichtig.

„Ach, das weißt du ja nicht!", fiel Emma ein, „Veela sind – nun, magische Wesen. Haben normalerweise die Gestalt von Frauen, wunderschönen Frauen, und wirken auf die meisten männlichen Wesen etwas – ähm – betörend."

„Und die Oma von meiner Mum war eine Veela", fuhr Claire fort, „und Mum hat was übrig für Veela."

„Wir sollten uns beeilen", warf Emma plötzlich ein, „ihr beiden müsst noch eure Schulsachen holen, und dann müssen wir unseren Klassenraum finden."

Als sie eine Viertelstunde später vor dem Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste ankamen, wartete schon der Rest der Klasse. Sie hatten gemeinsam mit den Slytherins Unterricht. Lyns Augen wanderten über die anderen Schüler.

"Hey, Morgen!", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Die drei Mädchen wandten sich um. Gabriel Finnigan grinste ihnen entgegen, in seinem Schlepptau den schüchternen Dominic Barnes.

"Hi Gabriel", meinte Claire.

"Ist Harry noch nicht da?", fragte Gabriel und blickte über die Köpfe der anderen hinweg zur Tür des Klassenraumes.

"Du solltest dir angewöhnen, ihn mit ,Professor' anzureden", sagte Emma ernst. Claire kicherte los. "Das ist nicht lustig, Claire! Ich sehe es schon kommen, du vergisst es!"

"Und wenn schon!", warf Gabriel unbekümmert ein, "ist doch egal! Was will er groß machen? Uns Strafarbeiten aufbrummen?"

"Ich wäre mir an deiner Stelle nicht so sicher, ob er das nicht tatsächlich tut!", erwiderte Emma kühl, doch in diesem Augenblick stieß Lyn sie in die Seite.

"Da kommt er!", flüsterte sie und nickte mit ihrem Kopf den Korridor entlang.

Tatsächlich war Harry am Ende des Ganges aufgetaucht. Die Schüler blickten ihm gespannt entgegen. Sie alle waren neugierig darauf, den berühmten Harry Potter als Lehrer zu bekommen.

Harry schluckte den Kloß, der ihm im Hals saß herunter. Er war aufgeregt, und wie! Nervös ging er auf den Klassenraum zu, vor dem sich seine Schüler bereits versammelt hatten. Er lächelte Emma, Claire und Gabriel, die ihm entgegengrinsten, ein wenig unsicher an und öffnete dann die Tür.

"Na, dann erst mal herein mit euch!", meinte er und die Schüler drängten in den Raum.

Emma zog Claire und Lyn mit sich, in die vorderste Reihe.

"Spinnst du!", flüsterte Claire ihr empört zu, "doch nicht ganz nach vorne, ich bin doch nicht lebensmüde! Wie soll man denn da ein normales Gespräch führen während des Unterrichts?"

"Du sollst während des Unterrichts gar kein Gespräch führen, sondern aufpassen!", wies Emma sie zurecht. Claire verdrehte die Augen und ließ sich auf dem Platz zwischen Emma und Lyn nieder.

Als alle Schüler einen Platz gefunden hatten, räusperte Harry sich etwas nervös.

"Ähm... ja, nun, Sie wissen ja bereits, wer ich bin. Mein Name ist Potter, ich denke, das kann man sich ganz gut merken." Einige Schüler kicherten.

"Nun. Gehen wir die Anwesenheitsliste durch", murmelte Harry und zog das Blatt mit den Namen der Schüler hervor.

"Barnes, Dominic?", fragte er und der kleine Junge, der sich neben Gabriel gesetzt hatte, hob schüchtern die Hand. Harry lächelte ihm aufmunternd zu.

"Borgin, Brianna?" Das hochnäsige Mädchen, das Harry zunächst für Evelyn gehalten hatte, ließ ein genervtes: "Ist anwesend!" hören. Harry zog die Stirn in Falten. Borgin. Der Laden in der Nokturngasse fiel ihm ein. Hieß der nicht Borgin & Burkes? Aber er verdrängte den Gedanken daran rasch wieder und blickte zurück auf die Liste.

"Bulstrode, Craig?" Ein Junge in der hinteren Reihe, der aussah wie eine Mischung aus Crabbe und Goyle, hob kurz die Hand.

Harry blickte zurück auf die Liste und sein Gesichtsausdruck veränderte sich.

"Dursley, Evelyn...", sagte er und blickte Lyn an. Das Mädchen hob ein wenig nervös die Hand und erwiderte seinen Blick.

Harry musterte sie. Sie schien Dudley so gar nicht ähnlich zu sein! Dieser offene, ehrliche Blick, mit dem sie ihn anblickte - wann hatte Dudley ihn jemals so angesehen? Vielleicht kommt sie ja nach ihrer Mutter. Vielleicht ist die ja nicht ganz so grässlich wie Dudley.

Harry räusperte sich und fuhr fort:

"Finnigan, Gabriel?"

"Hier!", rief Gabriel und grinste Harry an. Dieser schüttelte unmerklich den Kopf.

"Holmes, Nathaniel?" Ein Junge mit einem dichten, dunkelblonden Haarschopf hob die Hand.

"Nott, Marleigh?" Ein dürres Mädchen mit hellbraunen Augen und einem Gesichtsausdruck, als würde sie gleich losheulen, hob teilnahmslos die Hand.

"Perks, Evan?"

"Hier", sagte ein Junge in der hintersten Reihe dumpf.

"Rennison, Hardy?" Der Junge neben Evan hob müde die Hand.

"Weasley, Claire", sagte Harry und blickte auf.

"Anwesend, Professor!", meinte Claire grinsend. Na toll, dachte Harry, sie fängt jetzt schon an, mich auf die Schippe zu nehmen!

"Weasley, Emma" Emmas Hand schoss in die Höhe, doch Harry nickte nur. Er hatte sie ja eben schon gesehen.

"So, es scheinen alle anwesend zu sein!", stellte Harry fest und packte die Namensliste weg. Er ließ seinen Blick über die elf Schüler gleiten.

"Wie ich sehe, besitzen Sie alle ein Exemplar von Quirin Sumos Dunkle Kräfte. Ein Kurs zur Selbstverteidigung."

Die Schüler nickten.

"Wer von Ihnen hat denn schon einmal in das Buch hineingeschaut?", fragte Harry. Emmas Hand schoss sofort in die Höhe. Lyn meldete sich ebenfalls, außerdem Nathaniel Holmes und Brianna Borgin. Harry nickte.

"Gut. Ich erwarte von niemandem, dass er vor Beginn des Schuljahres alle seine Schulbücher auswendig lernt", er lächelte in Emmas Richtung, "aber an die vier, die sich eben gemeldet haben: Wie ist denn Ihr Eindruck von dem Buch?"

Die Klasse schwieg. Emmas Hand war wieder in die Höhe geschossen. Harry blickte sie auffordernd an.

"Ja, Miss Weasley?"

"Ich fand das Buch äußerst aufschlussreich!", sprudelte Emma hervor, "Quirin Sumo beschreibt sehr eingehend die unterschiedlichen Verteidigungsmaßnahmen und unter welchen Umständen man sie anwenden kann. Besonders interessant fand ich Kapitel elf, in dem beschrieben wird, wie..."

Harry unterbrach sie.

"Sie finden das Buch also gut, Miss Weasley?"

"Oh ja!", bekräftigte Emma und strahlte.

"Nun, die anderen: Wie war Ihr erster Eindruck?", stellte Harry die Frage erneut. Eine Weile herrschte Stille, dann hob Lyn zaghaft die Hand. Harry blickte sie an.

"Ja, Miss Dursley?"

"Also, es stimmt schon, was Emma gesagt hat", begann sie etwas zögernd, "das ist alles sehr gut beschrieben und so... Aber ich hatte so das Gefühl, dass es irgendwie zu - na ja, theoretisch ist. Ich meine, was nutzt mir die Definition eines Irrwichtes, wenn ich nicht weiß, woran ich ihn erkenne? Ich glaube, Quirin Sumo ist keinem der Wesen, die er in seinem Buch beschreibt, selbst begegnet. Und die Gegenflüche hat er wahrscheinlich auch noch nie im Ernstfall angewandt."

Lyn schwieg und blickte Harry unsicher an. Harry blickte zurück. Eine Weile sagte er nichts. Dann jedoch antwortete er:

"Sehr gut, Miss Dursley. Ja, in der Tat", wandte er sich nun an die Klasse, „auch ich hatte den Eindruck, dass Quirin Sumo all das, was er beschreibt, nie selbst erlebt hat. Und das wichtigste, merken Sie sich das, ist nicht, einen Gegenfluch theoretisch zu können, sondern ihn auch im Ernstfall anwenden zu können. Wenn Sie in einer gefährlichen, vielleicht sogar lebensbedrohlichen Situation sind, erscheinen die einfachsten Zauber mit einem Mal viel komplizierter."

Einige der Schüler begannen leise zu flüstern. Brianna Borgin lehnte sich gelangweilt zurück.

„Also, ähm", Harry zögerte, „schreiben Sie sich das erst einmal auf."

Er sah, wie Emma eine Rolle Pergament so flink hervorzog, als hätte sie die ganze Zeit nur auf ein Zeichen gewartet.

Hastig begann sie, ihr Pergament mit feinsäuberlicher Schrift zu füllen.

Er wartete eine Weile, um den Schülern genug Zeit zu geben, alles zu notieren. Nach ein paar Minuten, als er sich sicher war, dass sie geendet hatten, fuhr er fort:

„Es sind auch eher die einfachen Zauber, die Ihnen in einer solchen Situation von Nutzen sein werden. Bevor Sie lernen, wie Sie mit einem Irrwicht umgehen müssen, schauen wir uns erst mal diese Zauber an."

Er stutze irritiert, als er bemerkte, wie Emma immer noch vor sich hin schrieb.

Hatte er tatsächlich schon so viel Wichtiges von sich gegeben?

Er schüttelte den Kopf, bevor er weitersprach:

„Ihre Schulbücher werden Sie also vorerst nicht brauchen."

Emma fuhr bestürzt hoch und sah ihn mit großen Augen an, auch manche der anderen Schüler schienen überrascht, anderen, so bemerkte er, war wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen, dass sie überhaupt ein Buch besaßen.

Die meisten der Slytherins hingen eher unbeteiligt auf ihren Stühlen herum, andere von ihnen schrieben allerdings ebenso eifrig wie Emma.

Zu gerne hätte er gelesen, was auf ihren Pergamenten stand, ihn juckte es förmlich in den Fingern und er bemühte sich, einen kurzen Blick darauf zu erhaschen.

Schluss damit, fuhr es ihm durch den Kopf. Wie konnte er nur so voreingenommen sein? Andererseits, so überlegte er sich, war es wohl auch sein gutes Recht als ihr Lehrer zu kontrollieren, was sie so während des Unterrichts trieben.

Doch dann hätte er wohl auch noch andere zurechtweisen müssen, wie zum Beispiel Gabriel Finnigan, der andauernd kleine Papierkügelchen an Claires Kopf schmiss, wenn er meinte, dass Harry ihn nicht sah.

„Nun, also...Fangen wir an", sagte er, „stehen Sie bitte auf."

Etwas verblüfft begannen die Schüler sich aufzurappeln, doch letzten Endes waren sie nach einiger Zeit alle seiner Bitte nachgekommen, bei manchen ging es schneller bei anderen, wie Harry vorurteilslos behaupten konnte, nachdem sich Brianna unter Murren und Seufzen endlich hatte erbarmen können, seinen Anweisungen zu folgen, etwas langsamer.

Nach einem raschen Schlenker seines Zauberstabes standen Bänke und Stühle neben den Fenstern, sodass keiner der Schüler nach einem missglückten Zauber direkt Bekanntschaft mit dem Krankenflügel würde machen müssen.

Zumindest hoffte Harry dies.

„Stellen Sie sich bitte zu Paaren zusammen", forderte er sie auf.

„Wird gemacht, Professor", rief Claire heiter und ließ sich von Gabriel Finnigan mitschleifen, der sie zum Verhexen wohl doch eher Dominic vorzog.

Dominic unterdessen gesellte sich zu Nathaniel Holmes und Harry bemerkte, dass es für Emma und Lyn wohl schon offensichtlich war, zusammen zu gehen, nachdem Claire sich aus dem Staub gemacht hatte.

„Zuerst einmal werden wir uns mit einem der nützlichsten Zauber befassen, dem Expelliarmus-Zauber", sagte er und sah gerade noch rechtzeitig, wie Emma drauf und dran war, loszulegen, „Miss Weasley", er lächelte, „bitte gedulden Sie sich noch ein wenig, ja?"

Emma errötete leicht, dann meinte sie: „Ja, Ha...Professor."

Gabriel und Claire indes machten eigenartige feixende Gesten in ihre Richtung, und Harry war sich beinahe sicher, Gabriel zischen zu hören: „Haaa, du warst die Erste, die ihn Harry nennen wollte!"

„Noch mal für alle: Bevor ich Ihnen nicht genau erklärt habe, was Sie tun sollen, legt hier bitte keiner los, in Ordnung? Wissen Sie, es ist nicht gerade ungefährlich, einfach mal so einen Zauber auszuprobieren, wenn man keine Ahnung hat, was er tatsächlich bewirkt. Glauben Sie mir, ich spreche da aus eigener Erfahrung", bemerkte er bitter und erinnerte sich an sein sechstes Schuljahr, in dem er unwissend Draco Malfoy einen Fluch entgegengeschleudert hatte, der daraufhin beinahe verblutet wäre.

Nachdem Harry ihnen den Entwaffnungszauber ausführlich erklärt hatte, ließ er seine Schüler das erste Mal, und ein wenig beunruhigt, selbst ans Werk.

„Passen Sie auf!", mahnte er noch, doch vor lauter begeistertem Tatendrang konnten sich wohl einige nicht mehr halten und er musste aufpassen, nicht selbst in die Schussbahn der Flüche zu gelangen.

„Hören Sie, hören Sie", probierte er sich nach fünf Minuten Gehör zu verschaffen, „das war schon gar nicht schlecht. Nun, probieren wir es mal anders. Ich denke, es ist erst einmal besser, wenn ich Sie zu Paaren zusammenstelle", meinte er, denn es schien ihm ziemlich sinnlos, Emma Lyn weitere sechs Male in Folge entwaffnen zu lassen, ohne dass Lyn überhaupt eine Gelegenheit bekam, den Mund zu öffnen, „Miss Borgin, Miss Weasley?"

Trotz der Abneigung gegenüber Brianna Borgin war ihm schon zu Anfang aufgefallen, dass ihr Partner Evan Perks ungefähr genauso häufig entwaffnet wurde wie Lyn.

Er ging weiter. Harry brannte darauf, zu erfahren, was in Evelyn Dursley steckte, denn leider war ihm dies bisher verborgen geblieben.

„Miss Dursley, Mr. Holmes."

So ging er durch die Reihe, bis er schließlich bei Gabriel und Claire angelangt war.

Das Beste würde es sein, die beiden ein für alle Mal zu trennen.

Auch wenn sie glaubten, er hätte es nicht gesehen, so war ihm durchaus bewusst, dass Claire nicht Gabriel sondern Marleigh Nott entwaffnete, die jetzt wirklich den Tränen nahe war.

Harry baute sich vor ihr auf. Das beste wäre es sicher, Claire von Anfang an seine Autorität zu demonstrieren.

„Miss Weasley", sagte er mit, wie er hoffte, gebieterischer Stimme.

Claire sah ihn mit großen Augen an.

„Ja, Professor?", meinte sie und setzte den unschuldigsten Gesichtsausdruck auf, den man sich nur vorstellen konnte.

„Miss Weasley", wiederholte er, „Sie werden mit Miss Nott zusammengehen und Sie, Mr. Finnigan", Gabriel grinste ihn an, offenbar davon überzeugt, dass Harry nicht gesehen hatte, wie er Claire tatkräftig unterstützt hatte, „Sie gehen zu Mr. Barnes."

Gabriel schlurfte lächelnd auf Dominic zu.

„Außerdem", fuhr Harry fort und reckte die Schultern, „werden Sie beide auf ein Wort nach der Stunde zu mir kommen."

„In Ordnung, Professor", sagte Claire mit unterwürfiger Stimme und Gabriel setzte hinzu: „Wenn Sie wünschen, Professor."

Entweder waren sie sich keiner Schuld bewusst, oder aber, was Harry für wahrscheinlicher hielt, war es ihnen nicht nur egal, sondern sie hatten allem Anschein nach auch noch Spaß dabei.

Diese Tatsache stimmte ihn leicht säuerlich, allerdings hatte er keine Ahnung, wie er weitere Situationen dieser Art vermeiden sollte, denn, soviel stand fest, vom Sätzeschreiben würde sich keiner der beiden davon abhalten lassen, nicht genau das zu tun, was sie wollten.

Es hatte geläutet und die Schüler machten sich hastig daran, ihre Sachen zusammenzupacken und verließen Harrys Klassenzimmer, um zur nächsten Stunde zu eilen.

Auch Gabriel und Claire verließen heiter den Klassenraum, und Harry war sich sicher, dass seine erneute Autoritätsdarbietung rein gar nichts bewirkt hatte.

Das war also seine erste Stunde gewesen. Um genau zu sein waren es sogar zwei gewesen.

Er fuhr sich durchs Haar und dachte eingehend darüber nach, ob er diese Doppelstunde wohl als Erfolg verbuchen konnte.

Alles in allem war es recht gut gelaufen, wenn man von einigen Ausschreitungen absah.

Harry fragte sich nicht zum ersten Mal, ob die Feindschaft zwischen Slytherins und Gryffindors von natürlicher Herkunft war oder von den Eltern geschürt wurde.

Es musste ja so laufen, überlegte er sich, wenn man von Vätern wie Bill Weasley oder Seamus Finnigan aufgezogen wurde. Er war sich absolut sicher, dass im Hause Weasley das Feindbild schnell geprägt worden war, und bei Gabriel würde es wohl ganz ähnlich abgelaufen sein.

Immerhin konnte er Claire keinen Vorwurf machen, dass sie wütend wurde, als Marleigh aus lauter Frust, weil Claire ihr eindeutig überlegen war, begann, sie an den Haaren zu zerren, während Harry gerade probierte, Dominic die Bewegung des Zauberstabs noch einmal genau zu erläutern. Allerdings hätte es nicht sein müssen, dass Claire sie daraufhin als „verzogenes Gör eines Todessers" beschimpfte.

Harry war absolut bewusst, dass sie mit ihrer Bezeichnung sicher nicht die Falsche getroffen hatte, aber er sollte es immerhin sein, der sich um solche Angelegenheiten kümmerte, und nicht Gabriel, der sich die wutentbrannte Marleigh zur Brust genommen hatte und aufgebracht in Claires Beschimpfungen eingestiegen war.

Noch bevor Harry der Sache ein Ende hatte bereiten können, hatte Marleigh Claire schon dermaßen beleidigt, dass sich Gabriel dazu gezwungen fühlte, sie in den Schwitzkasten zu nehmen.

Doch wenn man davon absah, war es wirklich gut gelaufen.

„Also wenigstens in seiner ersten Stunde hätte sie sich ja mal benehmen können, oder?", fauchte Emma, während sie zusammen mit Lyn den Verwandlungsklassenraum suchte.

„Hier irgendwo müsste es sein", sagte Lyn hastig und deutete mit der Hand auf einen leeren Korridor. Sie wusste nicht so genau, was sie sagen sollte.

Im Grunde war es ihr egal, was Claire anstellte und immerhin hatte diese Marleigh ja angefangen, aber Emma schien das ganz anders zu sehen.

„Ich meine, ich bin doch nicht dumm, ich hab doch gesehen, wie sie diese Ziege immer entwaffnet haben. Das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen", rief sie und fuchtelte wild mit den Händen über ihrem Kopf.

„Sie wollte Harry, also ich meine Professor Potter, sicher nicht ärgern, oder?", fragte Lyn beschwichtigend, aber Emma wollte sich scheinbar einfach nicht beruhigen lassen.

So tobte sie noch eine Weile vor dem Verwandlungsklassenzimmer, aber nach einiger Zeit hatte sie sich wieder gefangen und begnügte sich damit, Gabriel und Claire, die sie mittlerweile aufgeholt hatten, eine Predigt zu halten, die es in sich hatte.

Verwandlung hatten sie zusammen mit den Hufflepuffs, und weitere unschöne Zwischenfälle ließen sich mit Leichtigkeit umgehen.

Die Hexe, von der sie unterrichtet wurden, Professor McGonagall, war eine ältere Dame mit strengen Haarknoten und Gesichtszügen und Lyn war sich sicher, dass weder Claire noch Gabriel bei ihr solchen Schabernack treiben würden wie sie es noch zuvor bei Professor Potter getan hatten.

Emmas letzter Unmut ließ sich auch durch die Rede Professor McGonagalls vertreiben, die anscheinend dieselben Vorstellungen eines Unterrichts wie sie hatte. Dieses Mal hatte Claire gesiegt und Emma eine Reihe weiter nach hinten gehandelt, allerdings war das Hufflepuff-Mädchen vor ihnen so klein, dass es sich, laut Claire, nicht besonders gelohnt hatte.

Emma jedoch schien vollauf zufrieden und verließ die Stunde glücklich.

„Aaah, sie ist ziemlich streng, was?", meinte Claire und verzog das Gesicht.

„Ja, und das tut dir sicher mal gut", meinte Emma beherzt und tätschelte Claire die Wange.

„Hey, was soll denn das heißen?", rief diese gespielt ungehalten und blieb mitten im Korridor stehen.

„Das weißt du ganz genau", sagte Emma und strahlte über das ganze Gesicht, „wie sieht's aus, kommst du nun oder nicht?" und Claire raffte ihre Schulsachen, die sie soeben in ihrer theatralischen Darbietung um sich geschmissen hatte, auf und hastete den beiden in die Große Halle nach.

„Mann, war das anstrengend!", rief Claire und ließ sich in einen der letzten freien Sessel plumpsen. Auch Lyn war ziemlich erschöpft, Emma allerdings machte sich direkt nach Unterrichtsschluss an ihre Hausaufgaben.

Lyn war nicht weiter überrascht festzustellen, dass dies in ihren Augen eher Entspannung als Erschöpfung war, sie selbst hatte allerdings keine große Lust sich jetzt noch in die Arbeit zu stürzen.

„Du wolltest doch ohnehin deiner Mum noch einen Brief schreiben, oder?", fragte Emma und durchsuchte einen Stapel Bücher, die sie schon am selben Tag aus der Bibliothek geschleppt hatte, obwohl sie nur eine einzige Hausaufgabe in Verwandlung bekommen hatten und die, da war sich Lyn absolut sicher, auch nur mit Hilfe ihres Schulbuches zu lösen gewesen wäre.

Emma jedoch hatte sich partout nicht davon abbringen lassen, die Schulbibliothek schon am ersten Tag ausgiebig zu erkunden und hatte sich nach dem Mittagessen direkt dorthin aufgemacht, gefolgt von einer leidenden Claire und einer beschränkt interessierten Lyn.

„Ja, wollte ich", murmelte Lyn schlaftrunken. Obwohl es erst kurz nach acht war, fühlte sie sich seltsam müde und das Kaminfeuer machte sie nur noch schläfriger.

Doch sie hatte ihrer Mutter versprochen, ihr zu schreiben und sie wollte sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn sie das nicht tat. Ihrer Mutter würde vor Verzweiflung und Sorge wahrscheinlich durchdrehen und ihr Vater deswegen total ausrasten.

Sie verabschiedete sich und stieg mit Pergament, Tinte und Feder in den Schlafsaal. Dieser Tag war fast so anstrengend gewesen wie der vorige. Lyn war sich nicht sicher, ob sie das Getümmel in Hogwarts mochte oder ob es sie eher nervte. Jedenfalls, und das konnte sie wirklich behaupten, war sie froh, dort zu sein.

Aber für Briefe wie diesen brauchte sie doch ihre Ruhe und ein Gemeinschaftsraum, der voll war mit tobenden Schülern war dafür einfach nicht der richtige Ort.

Sie kuschelte sich in ihre Decke und begann zu schreiben.

Seit gestern war ihrer Meinung nach unheimlich viel passiert, doch jetzt, wo sie darüber nachdachte, hatte sie ihrer Mutter doch relativ wenig zu berichten.

Liebe Mum,

ich bin gut angekommen und hier ist es ziemlich toll.

Der Sprechende Hut hat mich nach Gryffindor gesteckt und da gefällt's mir eigentlich ganz gut. Die Leute hier sind ganz okay.

Sollte sie so tun, als hätte sie keine Ahnung, dass Harry Potter mit ihr verwandt war oder sollte sie direkt mit der Tür ins Haus fallen?

Sie entschied sich für letzteres. Was sollte sie auch groß drum herum reden?

Ich hab herausgefunden, wer Dads Cousin ist.

Ich weiß nicht, ob du es weißt, jedenfalls ist es Harry Potter. Er ist hier Lehrer.

Als sie geendet hatte, war sie sich vollkommen bewusst, dass sich ihr Brief, um ehrlich zu sein, einfach nur wirr anhörte, aber im Moment war sie nur unglaublich müde und ihre Gedanken kreisten um alle möglichen Dinge, und sie war nicht in der Lage, diese Dinge zu ordnen.

Lyn gähnte ausgiebig, dann entschloss sie sich allerdings dazu, zu schlafen, und sank erschöpft in ihr Kissen.