GOOD BYE, PIRATS!

von Diamant und Inlaka

Disclaimer:

Uns gehören weder die Charaktere noch die Plätze, die ihr bereits aus FdK kennt. Die gehören Walt Disney, soweit ich weis. Uns gehören jedoch sämtliche unser OCs, die wir uns frei erfunden haben.

Summary:

Die Geschichte von zwei Piratinnen, deren Leben anders verlief, als sie gedacht hatten und die Geschichte von Jack, dessen Leben einmal wieder durch Verrat zerstört wird.

Anders als in anderen FdK Fanfictions, bietet das Geschehen des Films nur einen gewissen Hintergrund und es entwickeln sich neue, unabhängige Charaktere. Will und Elizabeth kommen in der Geschichte nicht direkt vor.

Warnings: AU, OC, Characterdeath

A/N: Viel Spaß beim lesen und R&R pls.

Kapitel 1

Der Anfang vom Ende

Jack drehte sich um und betrachtete das Geschöpf neben sich. Ohne die Schminke sah sie nicht mehr so gut aus und auch das helle Tageslicht tat ihrer Schönheit Abbruch. Gestern Nacht, nach ein wenig, und wirklich nur ein ganz klein wenig Rum hatte sie gut ausgesehen. So sah sie eher wie ein halbes Kind aus, als wie eine erwachsene Frau, was auch der Fall zu sein schien. Die Farbe um ihren Augen war verschmiert und unter ihren Augen zerstörten dunkele Ringe alles, was man noch hätte schön nennen können. Sie war knochig, viel zu knochig...wie alt mochte sie wohl sein? Jack wühlte sich aus den Decken und Kissen und stand leise auf, um sie nicht zu wecken und um sich ohne große Szene aus dem Gasthaus zu seinem Schiff, soweit man den halb verrotteten Kahn, den er zur Zeit sein Schiff nannte, Schiff nennen konnte, zu stehlen und die Rechnung für das Zimmer, ganz Kavalier, natürlich dem Geschöpf in seinem Bett zu überlassen.

Ein kurzer Blick noch aus dem Fenster, von dem man den Hafen überblicken konnte, und schon verschwand er aus dem Zimmer. Der Wirt, ein kleiner untersetzter Mann, mit stechenden Augen und einem verklebten Schnauzer kam ihm entgegen.

„Wohin des Weges?", fragte er und verdientes Misstrauen lag in seiner Stimme.

„ Ich wollte euch um euer Geld betrügen, euer Geld stehlen und verschwinden. Was denn sonst?"

„Sicher!", der Wirt schien gar nicht so sicher. „Wann bezahlt ihr?"

„Gar nicht? Das Geld liegt oben." In Form eines abgemagerten Mädchens...

„Wenn dem so ist."

„ Ich gehe kurz etwas trinken, und dann komme ich wieder hoch, klar soweit?"

„Na gut." Der Wirt war ein wenig skeptisch, ließ ihn aber passieren und machte sich auf den Weg zu einem Raum am anderen Ende des Flurs.

Jack ging die Treppe hinunter. Unten angekommen, spähte er noch einmal hinauf und sah den Wirt hinter einer Tür verschwinden.

Sofort nutzte er die Chance und machte sich aus dem Staub.

Vivian stand, wie so oft an der Klippe und starrte hinauf aufs Meer, auf das wundeschön blaue Meer. Am Horizont sah sie ein Schiff. Sie erkannte sofort die Black Pearl, dieses Schiff hätte sie überall erkannt, die nun auch den Bewohnern des Dorfes, zu Fuße der Klippe, auffiel. Die Menschen von Little Island erkannten das Schiff jedoch nicht. Die Insel, mitten im Meer, wurde nur selten von Handelsschiffen, die Nachricht von Piraten oder diesem berühmten Schiff hätten bringen können, angesteuert. Die Piraten Flagge des Schiffes war nicht gehisst.

Überrascht über diese Geste und überrascht ihr altes Leben auf sich zu segeln zu sehen, ging sie den kleinen Weg ins Dorf hinunter. Während sie beobachtete, wie die Black Pearl dem Hafen immer näher kam, wurde das Gefühl in ihrer Magengegend immer schlechter. Was wollte die Black Pearl, unter falscher Flagge, besser unter gar keiner Flagge hier? Mitten im Nirgendwo. Die Gründe für Vivian in Little Island zu sein waren eindeutig. Was suchte Jack Sparrow, besser gesagt und für ihn ja auch wichtig, Captain Jack Sparrow hier? Schmerz war ihr neues Gefühl und wieder ging ihr durch den Kopf, ob es richtig war, ihr geliebtes Leben, für dieses aufzugeben. Fünf schöne Jahre verloren viel an Bedeutung und bloß der Anblick der Black Pearl, ließ sie fast schon bereuen. Sie erreichte den Hafen, den Blick immer noch auf die Black Pearl gerichtet, bis Dane neben ihr auftauchte. Dane? Das war ihre Entscheidung und als sie in seine Augen sah, vergaß sie für einen Moment, was sie noch eben so berührt hatte. Seine Augen waren braun. Ebenso seine Haare. Durch seinen Beruf, er war Schmied, war er muskulös, und da er viel an der frischen Luft arbeitete, war seine Haut sonnengebräunt. Er war ihr Mann und der wichtigste Grund auf Little Island zu leben, er war auch der Grund warum sie noch nicht am Steg auf die anlegende Black Pearl wartete, wohl auch, weil er genau vor ihr stand und ihr somit den Weg versperrte.

„Was ist mit dir los, Liebes?" fragte er besorgt.

Sie schaute ihn weiter an und schob ihn beiseite, da das Beiboot der Black Pearl anlegte. Gibbs und der Rest von Jacks Mannschaft stieg aus dem Boot aus. Sie sahen heruntergekommener aus, als je zuvor, was bei ihnen schon bedenklich war. Sie schauten stumm zu Vivian und plötzlich weiteten sich Gibbs Augen, da er sie erkannte.

„ Black, Vivian, Lady Black?" Er erstarrte. Bevor Vivian antworten konnte, legte Dane seinen Arm um ihre Schulter. „Nein, Vivian Hunt! Komm wir gehen." Er fasste sie und schien gar nicht wissen zu wollen, was diese Seite seiner Frau war. Er hatte immer gewusst, dass da mehr war, als sie zugeben wollte.

„Ist das die Vivian, die einst jeden Mann für ein falsches Wort umgebracht hätte?" Sagte er eher zu sich selbst, als zu den Anwesenden.

„Sie ist meine Vivian." Dane zog mittlerweile an Vivian.

Vivian entriss sich seinem Griff und starrte zu Gibbs.

„Gibbs? Was machst du hier?" Doch er schien ihr gar nicht zuzuhören.

„Sind jetzt alle verrückt geworden, erst Faya und jetzt du. Ist das wirklich dein Mann?"

Vivian nickte. „Was ist mit Faya?"

„So einer?" Gibbs bedachte Dane mit einem schiefen Blick.

„Das ist mir zu viel, ich bin im Haus, wenn DU MICH suchst." Dane drehte sich um und ging, so hatte Vivian ihn noch nie erlebt, er war nicht blöd, er musste zumindest eine Ahnung haben, was sich hier abspielte, sonst wäre er nie gegangen.

„Du bist scheinbar zu lange der Welt ferngeblieben. Ein Glas Rum und etwas zu Essen für die Mannschaft, und ich erzähle dir alles."

„Und wo ist Jack?"

„Erst der Rum!"

Was sie hier suchten, was mit Faya war und was in der Welt los war, fragte sie nicht mehr, sondern führte Gibbs und die Mannschaft zur Taverne. Dort hörte sie staunend was passiert war, während sie wie sie später fand, die glücklichste Zeit ihres Lebens verbracht hatte.

Sie saß in der Dunkelheit, schon so lange. Es gab ja nicht viel anderes zu tun, hier am Abgrund zum Himmel, dachte sie zynisch lächelnd. Nichts anderes als sich zu fragen, wie, warum, weshalb und immer wieder wie. Die Zelle war, wie schon gesagt, dunkel, kalt und verlassen, nun eben eine Zelle. Die Gitterstäbe waren von versuchten Ausbrüchen anderer armer Seelen, soweit sie Seelen hatten, nicht unberührt geblieben, auch die Zellentür war ausgebeult und zerkratzt, doch die jetzige Insassin hatte die Tür noch nicht einmal berührt, nicht an ihr gerissen, nicht versucht das Schloss zu öffnen, nicht mal daran gedacht, vielleicht, sich gezwungen nicht daran zu denken, doch nun ja, wer weiß schon was sie denkt.

Ihr Name war - absolut unwichtig.

Ein Satz fiel ihr ein, ein Satz; Ich, ich bin unehrlich, und bei einem unehrlichen Mann, kannst du dir sicher sein, dass er unehrlich ist. Ehrlich. Die Ehrlichen, vor denen musst du dich in Acht nehmen, weil du nie weißt, wann sie etwas wirklich, unglaublich….Blödes machen.

Wie wahr.

Die Tür ging auf, Norrington, obwohl auch sein Name unwichtig war, trat ein.

„Und, was hast du entschieden. Redest du mit mir, oder nicht?", er richtete seine Uniform und sah sich in der Zelle um. „Nett hast du es hier, nicht wahr."

Faya saß an die Wand gelehnt, ein Bein angewinkelt und betrachtete ihre Hand.

„Seit wann sind wir denn beim Du?". Sie warf einen kurzen Blick auf Norrington und stand dann langsam auf, streckte sich und stellte sich an das vergitterte Fenster und fuhr ohne sich umzudrehen fort. „ Netter als auf einem stinkendem Piratenschiff, meinst Du nicht?"

Norrington blieb stehen, er war vor der Zelle auf und ab stolziert. „Wäret ihr nicht lieber frei." Er blickte sie an. „ Nichts auf dieser Welt, ist Mir lieber, als hier, bei Euch, Eure Gastfreundschaft genießen zu dürfen."

„Das wird bald ein Ende haben, der Herzog von Richmond, Somerset und Notthingham wird voraussichtlich morgen hier ankommen. Er hat seine Angelegenheiten in England geregelt und mir wurde mitgeteilt, dass er sehr erfreut ist, Euch zur Frau nehmen zu können. Die Vorbereitungen für die Hochzeit laufen bereits. Ich schicke Euch die Schneider heute Abend vorbei. Und bis dahin, " er drehte sich zum gehen um, „ kannst du schon einmal drei kleine Worte üben; Ja, ich will." Er ging.

„Niemals."

Und doch, allem niemals zum Trotz, sprach sie diese drei Worte perfekt, als hätte sie tatsächlich tagelang geübt. Dieses schöne Bild ließ sich nur solange aufrechterhalten, bis man die zwei Soldaten hinter der so glücklichen Braut, die fünf neben ihr und die vielen anderen, die das Gelände bewachten, sah. Das Bild der vornehm gekleideten Menschen, die auf dem so prachtvoll geschmückten Platz standen, wurde nicht durch die Soldaten, sondern durch das blutrote Kleid der Braut gestört. Die letzten Worte, die an diesem Tag auf diesem Platz gesprochen wurden, waren die des Paters. Ich erkläre Euch hiermit zu Mann und Frau.

In der Taverne war es stickig und tausend Augen, obwohl auf der ganzen Insel nicht 500 Menschen lebten, schienen sie zu beobachten, ein Zeichen von Egozentrik oder die Wahrheit. Dane war nicht bei ihnen, sondern wütend und verständlich anders als sonst, verschwunden. In den ersten Minuten hatten Gibbs und die anderen, schlecht bekleideten und übel riechenden, was auch eher für die Wahrheit als die Egozentrik sprach, nur Essen in sich hinein gestopft und Rum runtergekippt und nun waren sie still.

„Jetzt red schon!" Es kam ihr wie gestern vor, dass sie ihr Leben mit diesen Piraten verbracht, wie sie gesprochen und mit ihnen gesoffen hatte. Es war die Ungeduld, die Freunde über das Wiedersehen oder auch die Aufregung, aber sie dachte weder an Dane, noch an ihr neues Leben, noch daran, dass zuviel Rum nicht besonders gut war, besonders nicht für sie, nach so langer Zeit, und trank mehr, als sie selbst früher getrunken hätte.

Der Rum hatte mittlerweile auch Gibbs Zunge gelöst und in der betrunkenen Vivian erkannter er mehr und mehr, was für seine Verhältnisse recht schnell ging, die alte Lady Black, die unglaublichste Piratin aller Zeiten, seiner betrunkenen Meinung nach, obwohl Frauen auf Schiffen ja eigentlich nichts verloren hatten.

„Also Mädel, " trotz des Rums schien es ihm schwer die richtigen Worte zu finden. „es ist folgendermaßen, Tortuga wurde von der Royal Navy mit Unterstützung der Flotte eines gewissen Herzogs, verflucht sei dieser Bastard, dem Erdboden gleich gemacht." Vivian setzte den Humpen Rum ab. „Und das Beste an dieser Sache: Faya hat uns verraten.".

Kurz dachte sie ihr Gehör wäre nicht mehr so ganz in Ordnung, außerdem schien so ein langer Satz für Gibbs absolut untypisch. „Faya!"

„Ja, verdammt!" Er konnte sich gerade noch auf dem Stuhl halten.

„ Und jetzt sei still. Wir hatten sie schon länger nicht gesehen, als das Gerücht aufkam, sie sei in Port Royal und würde einen zweifelhaften Herzog aus England heiraten. Nun, dieses Gerücht hat sich mehr als bestätigt und der zweifelhafte Herzog ist mehr als nur zweifelhaft und mittlerweile sehr bekannt. Er ist sehr mächtig und verfügt über enormen Einfluss, außerdem ist er arrogant und nachdem was ich weiß, wenn er Faya geheiratet hat, stimmt dies auch, verrückt. Fast zeitgleich mit der Hochzeit liefen die feindlichen Schiffe in Tortuga ein, töteten fast alle, und wo Jack ist, weiß ich nicht und auch niemand anders."