;-D Da ist es, das neue Kapitel.

Viel Spaß beim Lesen...und Reviewen?


20. Schlechtes Timing

Faith verbrachte zwei Abende im Privatlabor ihres Vaters. Sie schnitt und verpackte die Zutaten. Als sie gerade den Sud der Harpyienkrallen abfüllte, ging die Tür auf. Sie hatte wohl das Klopfen überhört.
"Ohhh... Faith, der Professor ist nicht hier?" Es war Tonks, die im Türrahmen stand.
"Hallo Professor Tonks! Ich weiß leider auch nicht, wo mein Vater ist.", erklärte Faith ruhig. Severus hatte ihr verraten, wer alles in sein Geheimnis eingeweiht war. Sogar Harry und die anderen hatte er nicht unterschlagen.
"Ihr Vater vertraut Ihnen wohl sehr, dass er Sie alleine arbeiten lässt.", bemerkte Tonks unsicher lächelnd. Faith schmunzelte. "Darf ich Sie etwas fragen, Professor? Es ist etwas persönliches." Sie sah Tonks fragend an, diese nickte vorsichtig. „Sie haben meinen Vater gern, nicht wahr?" Tonks errötete, und nickte dann.
"Wenn man ihn erst mal wirklich kennt, muss man ihn einfach mögen!", flüsterte sie.
"Das ist schön.", murmelte Faith. Sie hatte oft die Blicke beobachten können, die Tonks ihrem Vater zu warf, wenn sie sich unbeobachtet fühlte. Sogar beim Essen in der großen Halle, wanderten oft Tonks' Blicke den Tisch entlang zu Severus' Platz.

"Du...ähmm...Sie haben nichts dagegen?", fragte Tonks überrascht.
"Warum sollte ich? Er ist mein Vater, ja, aber er führt sein eigenes Leben. Ich finde, Sie würden gut zu ihm passen!", erklärte Faith und stöpselte die Phiole mit dem Sud zu.

"So, ich bin fertig.", murmelte sie, gerade als die Tür abermals aufging.
"Tonks?", fragte Severus überrascht.
"Gut, ich geh dann mal.", murmelte Faith und schob sich an den beiden vorbei.
"Sieht aus, als wärst du ganz fertig geworden heute.", bemerkte Severus.
"Ja, alles fertig!" Damit verschwand Faith schnell durch die Tür. Severus sah ihr kopfschüttelnd nach.
"Was ist heute los mit ihr?", fragte er leise. Tonks hob die Schultern, ihre Wangen hatten einen rosigen Hauch angenommen.

°°

"Sag mal Faith, wo steckst du eigentlich die ganze Zeit?" Milicent sah sie demonstrativ böse an.
"Ähmm..." Faith schluckte. „Strafarbeiten?"
"Strafarbeiten? Bei wem? Wieso?", fragte Milicent verblüfft.
"Professor Snape?"
"Bei Snape? Aber ich dachte, ihr versteht euch so gut." Sie sah überrascht aus.
"Ähmm... ich habe wohl etwas gesagt, was er mir übelgenommen hat." Faith seufzte, warum musste ihre Freundin so misstrauisch sein?
"Was hast du denn gesagt?"
"Möchte ich nicht wiederholen. Ich will nicht noch mehr Strafarbeiten riskieren!", murmelte sie.
"Es wäre auch besser, wenn Sie schweigen würden, Miss Manomiac!" Faith schloss resignierend die Augen und drehte sich um.
"Sir?", flüsterte sie. Severus sah von oben auf sie runter. Sie schluckte demonstrativ. Nur Faith sah das kurze Blinzeln und wusste, er würde sie nicht verraten. Severus nickte ihnen zu und ging weiter. Milicent atmete erleichtert aus.
"Oh Mann, der hat dich aber echt gefressen!", murmelte sie. Faith hob die Schultern.
"Kann man nichts machen!"

°°

'Heute Nacht ist Vollmond.' Am frühen Samstagnachmittag, Faith war gerade bei ihm und lernte für ihre Prüfungen, da sie sich hier wohl fühlte und es ruhiger war, als im Gemeinschaftsraum, als Severus das Brennen in seinem Arm spürte.
"Mach dir keine Sorgen, Faith!", flüsterte er, als er ihren ängstlichen Blick bemerkte. Er strich ihr sanft über die Wange und ließ sie allein zurück.
"Pass auf dich auf!", flüsterte sie. Sie hatte Tränen in den Augen. Ein schlechtes Gefühl machte sich in ihr breit, sie hatte Angst um ihren Vater.

Beim letzten mal, war er schwer verletzt nach Hause gekommen. Voldemort hatte ihn hart bestraft für seine Flucht, doch Albus hatte ihm eine Möglichkeit genannt, wie er Voldemort ruhiger stimmen konnte. Nur deshalb war er lebend zurückgekehrt.

°°

Fillus erschien eine Stunde später im Büro ihres Vaters. Er brachte sie zum Büro des Direktors. Faith betrat das Büro mit einem flauen Gefühl im Bauch, atmete aber auf, als sie ihrenVater in einem Sessel entdeckte.
"Setz dich bitte, Faith!", bat Albus leise. Sie gehorchte sofort, doch sie hielt den Blick auf ihrenVater gerichtet.
"Was ist denn los?", fragte sie neugierig.
"Dein Vater hat mir von einem Trank erzählt...", begann Albus. Faith nickte.
"Harry muss ihn brauen, wegen der Prophezeiung!"
"Wir können Harry nicht finden..."
"Heute ist Hogsmeade-Tag!" ,murmelte Faith.
"Es ist schon jemand auf der Suche. Aber das reicht nicht. Er müsste sofort anfangen zu brauen!" Sie sah die Männer verständnislos an.
"Ich versteh nicht ganz!"
"Voldemort wird angreifen, heute Nacht!", erklärte Albus. Faith starrte ihn schockiert an.
"Heute?" Severus seufzte.
"Ja, er hat verlangt, dass ich die Appariergrenze ausschalte.", flüsterte er.
"Wir müssen Harry finden. Und ... und die anderen in Sicherheit bringen.", rief Faith. Sie sprang auf. „Ich werde mich nach Harry umsehen!"
"Nein!", riefen die Männer gleichzeitig.
"Du wirst mit den anderen in Sicherheit gebracht!", bestimmte Severus. Faith sah ihn ernst an. Dann schüttelte sie energisch den Kopf.
"Nein! Ich werde nicht weglaufen! Ich bleibe hier!" Albus legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Ich verstehe dich ja, aber ich will nicht, dass dir etwas geschieht. Hör auf deinen Vater!", bat er.
"Du wirst in die große Halle gehen. Die Tische sind zu Portschlüsseln geworden und bringen euch in Sicherheit. Geh in die große Halle, bitte!" Severus sah sie beinahe flehend an.

°°

Faith stand mit geschlossenen Augen und geballten Fäusten in der großen Halle. Um sich herum nahm sie die ängstlichen Stimmen ihrer Mitschüler wahr.
"Nein! Ich kann nicht weglaufen! Dann breche ich mein eigenes Versprechen." Nachdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, öffnete sie die Augen und stahl sich, an Filch vorbei, aus dem Schloss. Geduckt lief sie zum verbotenem Wald. Dabei musste sie einen weiten Bogen gehen, um den aus Hogsmeade kommenden Schülern und Lehrern auszuweichen. Sie trat ins Unterholz und näherte sich so versteckt dem Tor von Hogwarts. Hier würde Harry entlang kommen und sie würde auf ihn warten.

Schon nach kurzer Zeit schienen alle Schüler wieder im Schloss zu sein. Nur Harry, Ron und Hermione fehlten noch. Nach weiteren fünf Minuten tauchten sie auf dem Weg zum Schloss auf und kamen wenig später durchs Tor gelaufen. Im gleichen Moment kündigten mehrere °Plopp° die Ankunft der Todesser an. Gleich zehn von ihnen erschienen am Tor. Je zwei fingen Hermione und Ron ein. Harry jedoch kämpfte gegen sie, doch als er seine Freunde in Gefahr schweben sah, gab er auf. Zwei Todesser schubsten ihn in Richtung Wald davon, während die anderen Hermione und Ron gefesselt und ohnmächtig hinterher schweben ließen.

Faith folgte ihnen so leise sie konnte durchs Unterholz, bis zu einer Lichtung. Hass stieg in ihr auf, als sie die einzelne Person dort erkannte. Die Todesser stießen Harry auf die Knie, bevor sie sich verbeugten und zur Schule verschwanden. Hermione und Ron ließen sie am Rande der Lichtung liegen.
Nun stand Harry ihm ganz allein gegenüber. Faith atmete schnell aus und ein, so dass sie außer Atem wirkte, dann brach sie aus dem Unterholz hervor. Harry fuhr erschrocken herum.
"Potter, mein Dad... du sollst zu ihm kommen!", rief sie. Sie sah Voldemort ins Gesicht. "Bitte Sir! Ich muss Sie sprechen!", bat Faith unterwürfig. Harry sah sie entgeistert an. "Mach schon, Potter!", blaffte sie ihn an. Und er rannte zum Schloss, aber nicht ohne seine bewusstlosen Freunde mit sich zu nehmen.
"Du lässt ihn entwischen!", zischte Voldemort.
"Wie soll er entkommen? Überall sind Ihre Diener, Sir!", bemerkte Faith. „Lassen Sie mich eine von ihnen werden! Nehmen Sie mich in Ihre Reihen auf!" Sie ging vor Voldemort auf die Knie. Sie würde alles tun, wenn es nur Harry und ihremVater Zeit verschaffte. Voldemort sah sie abschätzend an.

"Meine Diener müssen stark sein, sie dürfen keine Schwäche zeigen!", erklärte er. Faith senkte huldigend den Kopf.
"Das hat mein Vater mir berichtet, Sir!"
"Ich werde deine Stärke prüfen müssen!"
"Wie Sie es wünschen, Sir!" Faith zuckte zusammen, als der Cruciatus sie durchfuhr. Hätte sie nicht schon gekniet, dann wäre sie zu Boden gegangen. Doch kein Schmerzenslaut kam über ihre Lippen. Voldemort löste den Zauber.
"Viel Hass ist in dir. Doch bist du wirklich stark genug?" Wieder traf sie der Fluch. Faith stiegen die Tränen in die Augen, doch sie schrie nicht, so gern sie es auch wollte. Er würde ihren Schrei nicht zu hören bekommen. „Wie ist dein Name?", fragte Voldemort bedrohlich, als sich ihr Atem wieder beruhigte.
"Faith Manomiac, Sir!" Kein Zittern in ihrer Stimme, zeigte ihm ihre Angst.
"Ich habe keinen Manomiac in meinen Reihen!", zischte er und hob den Zauberstab.
"Das ist der Name meiner Mutter, Sir!" Er sah sie nachdenklich an.
"Du scheinst stark zu sein!" Der Cruciatus traf sie erwartet. Einfach würde er es ihr nicht machen. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Faith überlegte, wie viel Zeit vergangen sein mag. Würde Harry den Trank hinbekommen? Lange würde sie nicht mehr durchhalten. Ihre Kräfte schwanden beständig.

°°

Was war hier nur los? Harry vertraute Faith, auch wenn es ihm jetzt komisch vorkam. Er rannte zum Schloss. In der Eingangshalle lief er Flitwick in die Arme, der nahm ihm Hermione und Ron ab.
"Mr. Potter? In den Kerker, schnell...Professor Snape erwartet Sie!" Es wurde ja immer verrückter. Harry lief so schnell er konnte die Stufen hinab. Die Tür zum Zaubertränkeklassenzimmer stand offen und er trat einfach ein.
"Professor Snape!", rief er ins Dunkel hinein.
"Potter...kommen Sie her!" Die Stimme kam aus dem Nebenzimmer.
"Faith sagte, ich soll zu Ihnen kommen!", murmelte Harry.
"Faith? Wann?" Severus sah ihn schockiert an. „Hier, fangen Sie an. Dieser Trank wird den dunklen Lord schwächen. Aber er wirkt nur, wenn Sie ihn brauen." Er schob Harry zum Kessel und reichte ihm dann die Zutaten an.
"Faith ist bei Voldemort geblieben. Sie lenkt ihn ab, oder? Damit ich hier brauen kann. Sie hat den Trank entwickelt, nicht wahr?" Severus' Hand zitterte, als er die nächste Zutat anreichte, die Drachentränen.
"Sie sollte eigentlich fort sein, wie die anderen Schüler. Sie hat nicht gehorcht."
"Professor, Faith hasst Voldemort. Sie hat einmal gesagt, sie würde ihn selbst töten, wenn sie es könnte. So wie die Dinge stehen, kann sie aber mir nur dabei helfen, damit ich ihn töten kann.", erklärte Harry und gab das gemahlene Horn des Einhorns in den Trank.
"Ich hätte mir denken können, dass sie etwas von meiner Sturheit hat!", murmelte Severus. Er beobachtete, wie Harry den Sud der Harpyienkrallen in den Trank tröpfeln ließ. „Gut, füllen wir den Trank ab." Severus reichte Harry mehrere Phiolen.

"Was muss ich damit tun? Voldemort wird es kaum trinken.", meinte Harry nervös.
"Er muss es auf seine Haut bekommen. Werfen Sie die Phiolen und zerbrechen Sie sie mit dem Fragilus-Zauber über ihm." Severus sah ihn an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, welche Last auf den Schultern dieses Jungen ruhte. „Viel Glück, Harry!"

Harry stutzte kurz, bevor er nach den Phiolen griff und mit den Worten: „Danke, Sir! Und ich hoffe, Faith geht es gut!", Richtung Wald rannte.


Okay...hmmm ich weiß jetzt nicht, was ich noch sagen soll. Ich hoffe es hat euch gefallen. Das nächste Kapitel ist schon bei meiner Beta, ihr bekommt es, sobald sie es durch hat...°Violetta dankbar knuddelt°

LG Noel