Serie:
CSI Miami
Rating:
PG 13
Charakter(e):
Tim, Eric, Calleigh und ein wenig Horatio
Genre:
Drama, Freundschaft
Warnungen:
es wird an manchen Stellen sehr emotional
Zusammenfassung:
Das Team muss durch eineReihe von Vorfällen
alle Rechte an der Serie sowie an den Personen gehören CBS und Jerry Bruckheimer
„Hey
Speed, wo bleibst du? Es gibt ne Menge Arbeit für uns "
Erics
Stimme spiegelte Ungeduld wieder.
Ein
paar Minuten später tauchte auch schon der dunkele Wuschelkopf
seines Kollegen neben ihm auf.
Eric
erschrak und verdrehte die Augen. Speed konnte sich jedoch ein
Grinsen einfach nicht verkneifen.
„Hier
bin ich doch".
Die
Beiden waren zu einem Code 31 in den Everglades gerufen worden.
Vor
den Beiden lag eine junge weibliche Leiche im Wasser.
Die
erste Begutachtung der Leiche durch Alexx ergab, dass sie durch einen
Schlag mit einem stumpfen Gegenstand gestorben sein musste.
Dann
verschwand sie auch schon mit der Leiche in die Gerichtsmedizin.
Nun
machten sich Eric und Speed an die Spurensicherung.
Nach
einiger Zeit verspürte Eric einen plötzlich auftretenden
Schmerz am Handgelenk.
Er
nahm seine Hand hoch und schlug aus Reflex die Schlange, die ihn
gerade gebissen hatte, weg, die auf den staubigen Sandboden fiel.
„Mist",
fluchte Eric, liess die Pinzette fallen und hielt sich den Arm.
Speed
sah zu Eric rüber.
„Hey,
was ist los?"
„Mich
hat gerade eine Schlange gebissen. Verdammt, das brennt ja wie
Feuer."
„Was
war das für eine?"
„
Keine Ahnung, vielleicht eine Klapperschlange. "
„Bist
du dir da sicher, Eric?"
Eric
nickte.
Speeds
Augen weiteten sich.
Eric
wurde aufeinmal leichenblass.
Außerdem
fing er an zu schwitzen und sackte zusammen.
„Hey
Eric, hier bleiben.".
Speed
ließ alles fallen und hechtete zu seinem Kollegen.
Langsam
gingen die Beiden zurück zum Auto. Tim musste Eric stützen.
Am
Auto angekommen, setzte Speed Eric in den Schatten.
Dann
nahm Speed ein Stück Seil, um die Hand abzubinden, damit das
Gift nicht weiter in Erics Körper wandern konnte.
„Au,
das tut doch weh."
„Komm
schon Eric, stell dich nicht so an. Ich muss deine Hand abbinden,
damit das Gift nicht weiter in deinen Körper fließen
kann."
Speed
griff zu seinem Handy, um Calleigh anzurufen, da ein Krankenwagen
einfach zu lange hieraus brauchte. Sie musste mit dem Heli kommen,
denn Eric musste so schnell wie möglich ins Hospital.
Speed
spürte, das er sich zusammenreißen musste.
„Hey
Speed", klang Calleighs fröhliche Stimme dem anderen Ende der
Leitung.
„Calleigh,
ich brauch dringend deine Hilfe."
„Klar."
„Wir
brauchen den Heli hier draußen in den Everglades. Eric ist von
einer giftigen Schlange gebissen worden. Der Krankenwagen braucht
einfach zu lange hierher. Wir bringen ihn mit dem Heli ins Mercy, das
ist das nächste und auch das einzige, was für
Schlangenbisse ausgestattet ist."
„Wie
geht es ihm?"
Calleighs
Stimme hatte einen geschockten Ton bekommen.
„Nicht
gut, Calleigh. Bitte beil dich."
Anstatt
einer Antwort hörte Speed nur noch ein Knacken in der Leitung,
was ihm signalisierte, dass Calleigh aufgelegt hatte.
Nun
wandte sich Speed wieder Eric zu, der am Auto entlang zur Seite
rutschte.
Er
kniete sich hin und legte Erics Kopf in seinen Schoss.
„Hey
Eric, wach bleiben", sagte Speed und schlug immer wieder leicht auf
die Wange. „Speed..sag Call, dass ich sie liebe."
Erics
Stimme war kaum noch hörbar. Seine normale Gesichtsfarbe war
einem Weiß gewichen.
Speed
schluckte und gleichzeitig huschte ihm ein Grinsen übers
Gesicht.
„Hab
ichs doch gewusst", dachte er sich.
„Das
sagst du ihr selber."
Dann
sah Speed, dass Eric drohte, wieder in die Bewusstlosigkeit zu
verfallen.
„Ich
hab gesagt, du sollst wach bleiben. "
„Nur
5 Minuten."
„Hier
wird nicht geschlafen, habe ich gesagt."
Immer
wieder gingen Speeds verzweifelte Blicke in den Himmel, um zu
schauen, wo der Heli blieb. Nach geschlagenen 10 Minuten hörte
Speed ein leises Rotorengeräusch am Himmel. Dann sah er auch
schon den Heli. Nachdem dieser dann gelandet war, stiegen auch schon
Cal-leigh und zwei männliche Personen aus.
Die
eine identifizierte Speed als Horatio Caine, seinen Chef.
Der
andere Mann stellte sich als Dr. Jim Malluci vor.
Der
Doctor kümmerte sich sofort um Eric, und Speed konnte sich nur
schwer von seinem Freund lösen.
Dann
stand Speed an Erics Auto angelehnt, als Horatio auf ihn zukam.
Horatio
nahm seine Sonnenbrille ab und sagte mit einem ruhigen Ton in der
Stimme: „Speed."
Keine
Reaktion.
Speed
starrte immer noch, wie versteinert auf den sandigen Boden.
Dann
legte Horatio Tim eine Hand auf die Schulter.
Bei
der Berührung zuckte Speed zusammen.
„Hey
Speed, ist alles ok?"
„Ich
bin nur fix und fertig. Mir ist irgendwie... "
„Speed,
setz dich ins Auto..."
Horatio
Stimme bekam einen leicht bestimmenden Ton.
Langsam
ging Speed also zur Autotür und setzte sich ins Auto. Seine
Beine waren wie aus Pudding und seine Gesichtsfarbe glich der einer
Leiche. Horatio machte sich große Sorgen um Speed. Er wusste,
dass Eric und Speed die besten Freunde waren und des-wegen auch Speed
die ganze Sache sehr nah ging.
„Hey
Speed, ist wirklich alles ok?", fragte Horatio besorgt, als er an
der Autotür lehnte.
„Es
ging alles so schnell", brachte Speed heraus.
„Eric
schafft das, er ist stark. "
Tim
nickte leicht und seufzte.
Nach
ein paar Minuten war der Heli startbereit und Horatio sagte : „Ich
flieg mit. Fahrt ihr zum Mercy."
Tim
schüttelte den Kopf. Horatio sah ihn fragend an.
„Ich
flieg mit."
„Aber…"
„Horatio,
bitte."
Speeds
Stimme ließ keinen Widerspruch von Horatio zu.
„Also
gut, dann flieg du mit."
Mit
einer Geste signalisierte Speed Horatio ein „Danke."
Dann
hob der Heli ab. Horatio und Calleigh sahen noch kurz dem Heli nach.
Dann sagte Horatio schließlich: „Lass uns die Sachen
zusammensuchen und dann auch fahren.."
„Meinst
du?"
Horatio
nickte.
„Lass
mal, ich übernehme den Fall. Das schaffe ich schon, Horatio."
Horatio
machte sich ebenfalls Sorgen. Dies wusste Calleigh, denn es ging um
Eric. Er war der Erste, den Horatio in sein Team geholt hatte.
Vorher
war Eric bei der Taucheinheit der Miami Dade Police gewesen.
Nachdem
Horatio und Calleigh alle Sachen zusammen hatten, machten sich auch
die Beiden auf den Weg zum Mercy, wo der Heli schon längst
gelandet war.
Vor
einem der Behandlungszimmer wurde Speed dann schließlich von
Dr. Malluci zurück-gewiesen.
Er
solle doch bitte draußen warten.
Mit
einem leichten Nicken blieb Tim stehen, jedoch konnte er sich nur
schwer von Eric trennen.
Es
war schließlich sein bester Freund, der da gerade mit dem Tod
rang.
Tim
stand wie in Trance noch im Gang. Er fühlte sich so hilflos.
Hatte er wirklich für Eric getan, was er konnte?
Es
vergingen die Minuten wie im Fluge, und aus Minuten wurden Stunden.
Die
Gänge des Hospitales waren kahl. Die Wände waren weiß
gestrichen und jedes Mal bei jeder Tür war ein grüner
Fleck, der die Tür symbolisierte. Der Boden war grauer
PVC-Belag.
Die
vorbeigehenden Krankenschwestern und Ärzte bemerkten Speed nicht
weiter.
Nach einiger Zeit setzte sich Speed auf einen der gelben Plastikstühle, die im Gang standen. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und stützte seine Ellenbogen auf seine Oberschenkel.
„Hey
Speed" hörte Speed, nach einiger Zeit aus dem Menschengewirr
heraus.
Calleigh
war mittlerweile auch im Hospital angekommen.
Sie
hob die Hand, um Speed zu signaliesieren, dass sie da war. Dieser
jedoch reagierte nicht.
Dann
setzte sie sich auf den Stuhl neben Speed.
Calleigh
legte ihrem Kollegen eine Hand auf die Schulter und sagte mit einem
ruhigen Ton in der Stimme seinen Namen.
Bei
der Berührung ihrer Hand an seiner Schulter zuckte Speed
zusammen und schaute hoch.
„Cal",
sagte er leise.
Innerlich
freute er sich jedoch, dass sie da war.
Cal
sah, dass das Speed alles sehr nah ging. Sein Gesicht war immer noch
leichenblass.
„Hey
Speed, weißt du schon was Neues?", fragte Calleigh sanft.
Speed
schüttelte leicht den Kopf und zeigte mit dem Kopf in Richtung
der Tür, wo sich die Wege von Tim und Eric vorhin getrennt
hatten.
Calleigh
nickte.
„Bist
du okay?"
„Ich
habe eine Scheißangst um Eric. Was, wenn ?"
„Verdammt
Speed, da darfst du nicht mal dran denken. Eric ist ein Kämpfer.
Er wird es schaffen."
„Er
ist mein bester Freund."
Speeds
Stimme zitterte und versagte schließlich ganz.
Calleigh
nahm Speed in die Arme.
Beruhigend
sprach Calleigh auf ihn ein und strich ihm immer wieder über den
Rücken.
„Ich
weiß, Speed. Aber glaube mir, er schafft es."
Calleigh
kämpfte aber ebenfalls mit ihrer Fassung, doch sie wollte stark
sein. Stark sein für ihre „Jungs", die sie jetzt brauchten.
Einer
musste stark bleiben. Sie brauchten sie; ihre Schulter zum Ausweinen;
ihre trös-tenden Worte.
Calleighs
Stimme klang so voller Zuversicht, sollte sie damit Recht behalten?
Nach
einigen Minuten beruhigte sich Speed sichtlich.
Dann
kam auch schon Dr. Malluci auf die Beiden zu. Speed stand auf und
ging dem Doc schon entgegen. Calleigh folgte ihm.
„Also,
Mr. Delko ist in einem kritischen Zustand. Wir konnten ihm zwar das
Gegengift rechtzeitig verabreichen, nur ob er darauf positiv
reagiert, das müssen wir abwarten. Die nächsten 24 Stunden
sind entscheidend." Speed musste kräftig schlucken.
Seine
Blicke wanderten rüber zu Calleigh. Speed sah, wie auch ihr
sichtlich ein Stein vom Herzen fiel. Gerade als Calleigh sich auf den
Weg zurück zum Auto machen wollte, hielt Speed den Doktor auf.
„Nein,
bitte", dachte Speed.
„Speed!
Er schafft es."
Calleigh
stand neben ihrem Kollegen und und versuchte, ihm Mut zu machen.
„Doktor,
darf ich zu ihm", fragte Speed schliesslich. „Ok."
„Welche
Station und welches Zimmer?"
„Station
12, Zimmer 15."
Dann
blickte Speed hinüber zu Calleigh.
„Ich
sage Horatio Bescheid. Bleib ruhig bei ihm."
Nun
folgte Tim dem Arzt in Richtung Erics Zimmer.
Vor
der Tür atmete Tim noch einmal durch.
Dann
trat er ein.
Der restliche Raum glich dem Gang, weiße Wände und grauer PVC Boden. Das Zimmer war in ein diffuses Licht getaucht.
Was
Speed im Zimmer sah, zog ihm das Herz zusammen. Ihm wurde sehr mulmig
zumu-te, als er seinen besten Freund in diesem Zustand sah.
Da
lag Eric, sein Kollege, schlafend und an den verschiedensten
pie-penden Geräte und Monitore angeschlossen.
Durch
das Weiß seines Gesichts unterschied er sich kaum von der
Bettwäsche.
Tim
nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett. Er fühlte
sich schuldig, nicht genug für Eric getan zu haben. Speed dachte
nach, während er aus dem Fenster sah.
Durch
die Situation kam bei Speed wieder die Erinnerungen an seinen Freund,
Chris, aus der Collegezeit, hoch.
Durch
einen Unfall war dieser gelähmt worden und dann bei der
„rettenden" Operation gestorben. Das hatte Speed fertiggemacht.
Er hatte sich komplett zurückgezogen und immer wieder hatte sich
Speed die selbe Frage gestellt:
„Warum
konnte ich ihm nicht helfen?"
Diese
Frage stellte sich Speed nun wieder, nur das es dieses Mal um Eric
ging.
„Scheiße
Eric, komm schon! Wir brauchen dich doch noch, und außerdem
möchte ich nicht noch mal meinen besten Freund verlieren."
Frustriert
lehnte er sich zurück in den Stuhl und starrte Eric an, in der
Hoffnung, er würde endlich seine Augen öffnen.
Stunden
vergingen und nichts geschah, Speed wich jedoch nie von Erics Seite.
Er
stand auf und ging zum Fenster, wie in einem Film liefen die Bilder
des Vorfalls an ihm vorbei.
Nach
wenigen Minuten drehte er sich wieder um und erstarrte.
Hatte
Eric eben seine Augen bewegt?
Eric
öffnete tatsächlich leicht seine Augen.
Dieses
Licht tat weh in den Augen. Ihm schwirrten Fragen durch den Kopf. Wo
war er und vor allen Dingen, was war verdammt noch mal passiert?
Da
war doch noch jemand. Diese Stimme! Er kannte sie. Eric hatte nur
keine Ahnung, woher. Ihm fiel es schwer, sich zu orientieren.
Dann
machte Eric noch einmal die Augen zu, atmete tief durch und
schließlich dann ganz auf.
„Eric?",
fragte Speed vorsichtig.
Jedoch
erschrak Tim, als er in Erics Augen sah.
Die
ansonsten Lebenslust und Ehrgeiz ausstrahlenden Augen waren leer und
matt.
„Wo
bin ich? Was ist...?
Erics
Stimme war ein leises Flüstern, deswegen musste sich Speed, über
das Bett beugen, um Eric zu verstehen zu können.
„Ganz
ruhig bleiben. Du bist im einem Krankenhaus, eine Giftschlange hat
dich gebissen. Es war noch nicht mal sicher, ob du überlebst."
Eric
nickte leicht.
„Ich
hatte eine Scheißangst um dich. Jag mir nicht noch mal so einen
Schrecken ein", sagte Speed mit einem traurigen Ton in der Stimme.
„Hatte
ich eh nicht vor."
Speed
grinste.
„Wie
fühlst du dich? Soll ich einen Arzt holen?"
„Mir
geht's ganz gut. "
Speeds
Augen füllten sich langsam mit Tränen, was Eric bemerkte.
Vor
ein paar Augenblicken hat Speed noch gegrinst. Was war jetzt los?
Er
sah Speed an.
„Speed,
was ist los?", hakte Eric vorsichtig nach.
„Ich
… ich bin einfach nur verdammt froh, dass du noch lebst", brachte
Speed nur noch heraus.
Eric
erkannte sofort, das Speed etwas bedrückte. Er kannte ihn
einfach schon lange genug, das sofort erkennen zu können und
deshalb kannte er auch diesen Gesichtsausdruck.
„Speed?"
„Wie
du da vorhin gelegen hast…."
Speeds
Stimme zitterte.
Eric
fixierte seinen Freund, obwohl Speed nach draußen sah.
„Dein
Freund aus der Collegezeit?"
Eric
wusste von der Sache, denn Speed hatte sie in seiner Gegenwart mal
angeschnitten.
Er
verlieh seiner Stimme einen ruhigen und besonnenen Ton.
Tim
reagierte nicht.
Jedoch
wusste Eric, dass es so war und dass das auch der Grund war.
„Mensch
Speed, rede mit mir".
Speed
schaute zu Eric.
„Es
sind die ganzen Erinnerungen an Chris, die durch den Vorfall wieder
hoch gekommen sind."
Eric
hörte einfach nur zu und ließ Tim erzählen.
„In
der Collegezeit waren Chris und ich Studienkollegen und die besten
Freunde. Dann kam dieser Unfall mit dem Snowmobil. Chris wurde vom
Hals an abwärts gelähmt. Unsere Träume zerplatzten wie
eine Seifenblase. Als man ihn operieren wollte, starb er unerwartet.
Und als jetzt du da so lagst…"
Speeds
Stimme zitterte.
„Ich
fühle mich so schuldig, weil ich einfach nichts für ihn tun
konnte. Ich wollte nicht noch einen besten Freund verlieren."
„Das
hast du nicht."
In
diesem Moment ging die Tür auf und Dr. Malluci betrat das
Zimmer.
„
Was macht das Handgelenk?"
„Es
ist noch etwas taub. Ich kann es nur eingeschränkt bewegen."
Während
Dr. Malluci Erics Handgelenk untersuchte, sagte er: „Das gefällt
mir aber schon sehr gut. Wir behalten Sie noch zwei Tage zur
Beobachtung hier, können wir Sie, denke ich, entlassen."
Eric
grinste und nickte.
Nachdem
Dr. Malluci das Zimmer wieder verlassen hatte, musste auch Speed
grinsen, da er eine Idee hatte.
„Was
ist?"
„Willst
du nicht jemanden anrufen?"
„Ich
weiß nicht, wen du meinst."
Eric
schüttelte ahnungslos den Kopf.
„Na,
ich meine Calleigh, los, ruf Sie an", sagte Speed grinsend und
hielt Eric den Tele-fonhörer hin.
Eric
telefonierte mit seiner Kollegin.
„Sie
hat versprochen, dass sie in 15 Minuten hier ist. Von mir aus kannst
du gehen".
Tim
schüttelte den Kopf und Eric schaute ihn fragend an.
„Ich
bleib so lange, bis Calleigh hier ist."
„Wie
du willst. Übrigens, Calleigh übernimmt den Fall."
Tatsächlich
hielt Calleigh ihr Versprechen, denn gut 15 Minuten nach ihrem Anruf,
ging die Tür auf und die blonde Ballistikerin betrat den Raum.
Sie
trug einen Nadelstreifenanzug und ihre blonden Haare hatte sie hoch
gesteckt.
Die
Beiden grinsten, denn sie freuten sich über die Anwesenheit
ihrer Kollegin.
„Hey."
Kaum
war Calleigh da, ging Speed in Richtung Tür. Er wollte gehen, da
er nun Eric in gu-ten Händen wusste.
Kurz
bevor er den Raum verlassen wollte, drehte er sich noch ein Mal um
und sagte: „Ich geh dann jetzt und lasse euch zwei Turteltauben mal
alleine."
Das
Wort „Turteltauben" betonte Speed besonders, dabei sah er in
Richtung Eric.
Dieser
jagte ihn mit Blicken nach draußen, wohin Tim dann auch von
alleine ging.
„Ach
Speed?"
Noch
einmal drehte dieser sich zu Eric um.
„Kopf
hoch."
Speed
lächelte und verließ schliesslich das Zimmer. Speed erstes
Ziel war seine Wohnung, um sich etwas Frisches anzuziehen.
Die
Sachen, die er anhatte, rochen schon nach Schweiß. Vorher
duschte er noch.
Dann
machte sich Speed auf den Weg zum Revier.
Dort
angekommen, traf er als Erstes auf seinem Chef, Horatio.
„Speed."
„Hey".
„Wie
geht es Eric?"
„Ganz
gut, in zwei Tagen ist er wieder draußen. Calleigh ist gerade
bei ihm."
„He,
ich habe gehört, Calleigh übernimmt unseren Falll."
„Sie
hat drauf bestanden."
Tim
nickte und dann ging er wieder seiner Arbeit nach, besser gesagt, er
versuchte es.
Dann,
zwei Tage später, verließ Eric das Krankenhaus wieder und
Speed holte ihn ab. Vom Arzt bekam Eric noch die Auflage, sich und
vor allen Dingen sein Handgelenk zu schonen.
In
seiner Wohnung angekommen, legte Eric sich auf das Sofa und seufzte.
Speed
sah seinen Kollegen fragend an.
„Ich
bin einfach nur froh, zu Hause zu sein", gab Eric von sich und sah
aus dem Fenster.
„Ich
weiß, was du meinst. Wie sagt man so schön, Home sweet
Home."
Beide
fingen an zu lachen.
„Kann
ich dich alleine lassen?"
„Ich
komme klar."
In
diesem Moment stand Eric vom Sofa auf, sich mit einer Hand auf den
Tisch stem-mend. Dabei verzog er vor Schmerzen das Gesicht.
„Glaubst
du wirklich?" Tim grinste leicht.
„Bin
sofort wieder da, will mir eben ein paar Sachen holen."
Eric
nickte
„
Ruh dich erst mal aus."
„Jawohl,
Dr. Speedle."
Lachend
verließ Speed Erics Wohnung, und Eric legte sich wieder aufs
Sofa.
Dann,
etwa 2 Stunden später, war Speed wieder zurück.
Neben
seiner dunkelblauen Reisetasche hatte er eine Plastiktüte in der
Hand.
„Eric,
was willst du essen?"
Als
Speed aus dem Wohnzimmer keine Antwort bekam, wurde er stutzig und
betrat es.
Was
Tim im Wohnzimmer sah, ließ ihn lächeln.
Eric
lag auf dem Sofa und schlief.
Also
ging Tim zurück in die Küche, um den Kochlöffel zu
schwingen. Knapp 25 Minuten später hatte Speed eine Hühnersuppe
gezaubert.
Eric
war mittlerweile auch wieder aufgewacht und saß nun mit Tim
zusammen am Tisch.
Die
Beiden löffelten die Suppe und unterhielten sich dabei über
Gott und die Welt. E-benfalls ein Thema war ihre Kollegin Calleigh.
Etwa 2 Wochen später war Eric wieder voll einsatzbereit und
somit war das komplette C.S.I-Team wieder zusammen.
Ihr
neuester Fall war ein Code 49, einer Explosion, in einer alten
Lagerhalle.
„Eric,
hast du einen Bolzenschneider im Auto?"
Eric
nickte Horatio zu und machte sich unverzüglich zum Wagen auf.
Kurz
vor dem Eingang der Halle wurde er von Tim abgefangen.
„Ich
muss eh zum Wagen, was holen. Ich bringe den Bolzenschneider mit."
Eric
und Horatio nickten.
Also
verließ Speed die Halle und ging in Richtung der Autos.
Minuten
später hörte man von außerhalb der Halle eine laute
Explosion, die sogar noch die Wände vibrieren ließ.
Eric
ließ instinktiv seine Instrumente fallen, denn er hatte eine
böse Vorahnung, und rannte nach draußen, gefolgt von
Calleigh und Horatio.
Was
die Drei auf dem Vorplatz der Halle sahen, ließ ihre Herzen um
Einiges schwerer werden.
Man
sah auf der einen Seite einen brennenden Transporter und auf der
anderen Seite lag Speddle, sich am Boden sich vor Schmerzen am Boden
windend. Mit dem Rücken war Speed gegen eine Palette geknallt.
„Shit."
Eric
und Calleigh rannten zu Speed rüber. Zur selben Zeit griff
Horatio zum Handy, um einen Krankenwagen zu verständigen.
Als
die beiden C.S.I.s dann neben ihrem Kollegen hockten, war dieser
nicht bei Be-wusstsein.
„Verdammt
Speed, komm schon! Halt durch."
Eric
schlug Speed immer wieder gegen die Wange, um Speed wieder wach zu
bekommen.
Nach
einiger Zeit reagierte Speed schließlich und öffnete
langsam seine Augen.
„Eric!"
„Ich
bin da und Cal ist auch da."
„Der
Krankenwagen ist unterwegs", hörten sie dann aus der Richtung
von Horatio.
Calleigh
und Eric nickten ihrem Vorgesetzten zu.
„Komm
schon Speed, halte durch", sagte Eric dann wieder an Speed gewandt.
Auch
Calleigh sprach auf Speed ein.
Nach
ein paar Minuten hörten die Drei die heißersehnten Sirenen
von weitem.
Eric
sah Calleigh.
Man
sah ihr an, dass auch sie über die bald kommende Hilfe froh war.
Schon
wenige Minuten später fuhr der von Horatio alarmierte
Krankenwagen auf den Hof und schon sprangen ein Arzt und ein
Sanitäter heraus. Die Beiden kümmerten sich sofort um
Speed.
Als
der Krankenwagen weg war, hockte Eric immer noch an der gleichen
Stelle, wie ein Häufchen Elend.
Seinen
Gedanken schwirrten um Speed.
„Eric,
sollen wir nicht hinter her fahren?", holte Calleigh ihn wieder aus
seinen Gedan-ken und hockte sich neben ihn.
Eric
nickte,
Dann
stand er auf und ging mit Calleigh zum Wagen.
„In
welcher Klinik ist Speed denn?"
„Er
wurde ins Mercy gebracht."
Eric
schluckte.
Es
war das Hospital, wo er selber, vor ein paar Wochen, noch als Patient
gelegen hatte.
„Fahrt
ihr Beiden! Ich kümmere mich um den Rest hier."
„Danke,
H."
Also
fuhren Eric und Calleigh erneut zum Mercy. Angekommen, gingen die
Beiden in die Notaufnahme. Dort erkundigten sie sich nach Speed.
Von
einer Schwester wurden sie dann an Dr. Marcus Corday verwiesen.
„Ich
habe Mr. Speedle behandelt", sagte der Doktor, nachdem er sich
vorgestellt hatte.
„Wie
geht es ihm?"
Erics
Stimme zitterte. Er ahnte Böses.
Der
vorher freundliche Gesichtsausdruck des Doktors versteinerte sich von
einer auf die andere Sekunde.
„Was
ist los, Doktor? Ist er etwa…".
Diesen
Gedanken wollte Calleigh erst gar nicht zu Ende denken. Sie merkte,
wie sie auf dem Rücken eine Gänsehaut bekam.
„Nein,
nein, Ihr Kollege lebt, jedoch ist sein Zustand sehr kritisch.
Physisch besonders."
Eric
wurde zusehnds weißer.
„Bitte
nicht", dachte er und setzte sich auf einen der Stühle, die im
Gang standen.
Calleigh
setzte sich neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Mit
dieser Ges-te wollte sie ihm zeigen, dass er jetzt nicht alleine war.
„Das
wird wieder."
Gerade
als der Doktor gehen wollte, hielt Eric ihn auf.
„Doktor,
darf ich zu ihm?"
Eric
verlieh seiner Stimme einen bittenden Ton.
Der
Doktor blickte zu Eric und schliesslich nickte er.
„Eine
Schwester wird Sie hinbringen."
Dann
blickte Eric zu Calleigh hinüber.
Die
lächelte ihm zu und sagte dann: „Ich rufe Horatio an, der wird
sich mit Sicherheit auch schon Gedanken machen."
Just
in diesem Moment tauchte Horatio hinter Calleigh auf.
„Hey.
"
„Hey
Horatio. "
„Wisst
ihr schon was?"
Calleigh
nickte.
„Ich
werde es dir erklären. Eric ist auf dem Weg zu ihm."
Eric
nickte Horatio noch ein Mal zu und folgte dann einer Schwester.
Die
brachte ihn auf die Intensivstation zu Speed.
Vor
dem Zimmer nickte die Schwester Eric zu und ließ ihn dann
alleine.
Eric
atmete noch ein Mal aus und dann betrat er das Zimmer.
Das
war in ein dunkles, diffuses Licht getaucht.
Die
Wände waren weiß angestrichen und der Boden war, wie im
ganzen Krankenhaus, grauer PVC- Belag. Ausserdem standen in diesem
Zimmer zwei Betten, bezogen mit weisser Bettwäsche. In einem der
Betten lag nun Speed.
Er
hing an den verschiedensten Geräten, die Geräusche von sich
gaben.
„Speed."
Eric
bekam nicht mehr als ein leises Flüstern heraus.
Er
nahm sich einen Stuhl, der neben dem Bett stand.
Dann
setzte er sich an die linke Seite des Bettes. Dabei wichen seine
Blicke nie von Tím. Eric hoffte, dass jeden Moment wieder
aufwachte und dass alles nur ein böser Traum war.
Doch
nichts geschah. Tim lag immer noch bewusstlos im Bett und regte sich
nicht. Eric hörte außer den Geräuschen von den
Monitoren rein gar nichts.
Traurig
lehnte sich Eric zurück. Seine Blicke wanderten vom Fenster
zurück zu Speed.
„Verdammt
Speed, wir brauchen dich noch. Also komm schon zurück zu uns und
lass uns nicht im Stich! "
Eric
verlieh seiner Stimme extremen Nachdruck.
Doch
erneut tat sich nichts.
Dann
ging die Tür hinter ihm auf und eine Schwester kam herein.
„Ich
möchte Sie bitten, dass Sie die Station nun verlassen. Es ist
Nachtruhe."
Eric
nickte und konnte sich nur schwer erheben. Er wollte seinen besten
Freund nicht alleine lassen. Andererseits wusste Eric auch, dass auf
der Intensivstation nicht so lan-ge Besuch erlaubt war.
Vor
dem Zimmer zog Eric eine Visitenkarte von sich heraus und gab diese
einer der Schwestern.
„Bitte
rufen Sie mich an, sobald sich der Zustand in irgendeiner Hinsicht
verändert."
Die
Schwester nickte.
Dann
trottete Eric zurück zu seinen Kollegen.
„Hey",
empfing Calleigh ihn.
Nun
verließen die Drei das Mercy.
Auf
dem Vorplatz nahm Horatio Calleigh zur Seite.
„Bleib
bei ihm. Ich möchte nicht, dass er alleine ist. Er braucht jetzt
Unterstützung."
Als
Horatio Eric ansah, merkte er sofort, wie sehr das alles Eric
mitnahm.
„Klar,
hatte ich sowieso vor."
Horatio
nickte und fuhr zurück zum Revier.
Kurz
vorher sagte er noch zu Calleigh: „Keine Eile! Nehmt euch alle
Zeit, die ihr braucht."
Calleigh
und Eric fuhren zuerst in Calleighs Wohnung, damit sie sich ein paar
Sachen mitnehmen konnte. Dann fuhren Sie in Erics Wohnung.
Auf
dem Sofa sitzend blickte Eric gedankenverloren nach draußen.
Calleigh,
die gerade zwei Gläser Wasser aus der Küche geholt hatte,
blickte ihn mitfüh-lend an.
Sie
stellte eines der Gläser vor ihrem Kollegen auf den Tisch. Eric
nickte ihr dankend zu.
Dann
wanderten Erics Blicke wieder nach draußen. Calleigh rückte
näher zu Eric und leg-te ihm eine Hand auf die Schulter. Sie
strich ihm beruhigend über den Rücken. Eric blickte zu
seiner Kollegin.
„Ich
habe Angst, Cal. Ich habe eine Scheißangst um Speed. Wenn er
jetzt…."
Eric
fing an zu zittern. Calleigh nahm seinen Kollegen in die Arme. Eric
fing an zu weinen. Er sackte in Calleighs Armen einfach zusammen.
Calleigh versuchte ihm den Halt zu ge-ben, den Eric jetzt brauchte.
„Es
ist okay…. Speed ist ein Kämpfertyp. Er schafft das."
Cals
Stimme hatte einen beruhigenden Ton angeschlagen. Die Ruhe sollte
sich auf Eric übertra-gen. Er beruhigte sich zusehends. Cal
legte Erics Kopf in ihren Schoß.
Dann
schlief Eric ein.
Calleigh
strich immer wieder über seine Haare. Sie dachte nach.
Calleigh
beobachtete Eric beim Schlafen.
Sie
machte sich Sorgen um ihn. Ob das nicht alles zu viel für ihn
war? Hielt er das durch?
Schließlich
übermannte auch Cal die Müdigkeit und sie schlief ein.
Am
nächsten Morgen wurde Eric von dem Klingeln seines Handys
geweckt. Eric stand vorsichtig vom Sofa auf, denn er wollte Cal, die
immer noch schlief, nicht wecken.
Im
ersten Moment erschrak er. War es das Hospital?
„Delko",
meldete er sich wie immer.
„Mercy
Hospital, Schwester Cathy. "
„Ist
was mit meinem Kollegen?"
In
Erics Stimme war ein leichtes Zögern zu hören.
„Ich
habe gedacht, es würde Sie interessieren, dass er heute Morgen
zu sich gekommen ist."
„In
15 Minuten bin ich da."
„Ok."
Dann
legte Eric auf.
Im
ersten Moment blieb Eric auf der Stelle stehen.
Einerseits
freute er sich natürlich, dass es Speed wieder zu sich gekommen
ist, aber andererseits hatte er Angst.
Wie
würde Speed reagieren; besonders jetzt, nachdem die Sache mit
seinem Freund wieder hochgekommen war?
„Wer
war das?", hörte Eric dann aus Richtung des Wohnzimmers.
„Hm."
„Wer
war das?", wiederholte Calleigh, die gerade wach geworden war, ihre
Frage.
Calleighs
verschlafene blaue Augen blickten Eric an.
„Das
Mercy."
„Ist
was mit Speed?"
Calleigh
ahnte Böses. Ihre Augen spiegelten Angst wider.
Ein
leichtes Lächeln huschte über Erics Gesicht und Calleighs
Augenbraunen wanderten nach oben. Sie blickte ihn fragend an.
„Speed
ist wieder zu sich gekommen."
„He,
das ist doch mal eine tolle Nachricht."
Calleigh
erwiderte das Lächeln.
„Ich
fahr zum Mercy."
„Ich
informiere Horatio."
Kurz
bevor Eric fahren wollte, stand Calleigh vor ihm. Sie schaute an ihm
hoch und fi-xierte seine Augen.
„Schön,
dass du wieder lächelst, denn so gefällst du mir schon viel
besser."
Eric
trat näher an seine Kollegin heran und hauchte ihr ein leises
„Danke" ins Ohr.
Calleigh
lächelte.
Dann
verließ Eric das Haus und machte sich auf den Weg zum Mercy.
Angekommen, fragte Eric eine der Schwestern nach Speed.
Sie
brachte ihm zum Zimmer.
Vorsichtig
öffnete Eric die Tür und betrat das Zimmer.
„Speed."
Langsam
drehte sich der dunkle Wuschelkopf in Richtung Tür.
Speed
lächelte leicht.
„Eric."
„Mensch
Speed."
Eric
nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett.
„Wie
geht es dir?"
„Ich
spüre meine Beine nicht und habe starke Rückenschmerzen."
Eric
sah seinen Kollegen geschockt an.
„Speed,
das wird wieder."
„Glaubst
du wirklich?"
Speeds
Stimme hatte leicht gereizten Ton bekommen.
„Hey
Speed, immer mit der Ruhe, das wird schon wieder."
„Ich
hab Angst, dass es mir genauso ergeht wie Chriss."
Aus
dem gereizten Ton war ein leises Flüstern geworden. Speeds Augen
füllten sich mit Tränen.
„Das
wird es nicht. Ich werde es nicht zulassen. Glaube mir!"
Calleigh
war mittlerweile im Revier der Miami Dade Police.
Sie
und Horatio saßen in seinem Büro und unterhielten sich.
„Speed
ist also wieder zu sich gekommen."
Calleigh
nickte und sagte: „Eric ist bei ihm."
Horatio
nickte ebenfalls.
„Das
ist gut."
Calleigh
blickte gedankenverloren aus dem Fenster.
„He
Calleigh, ist bei dir alles in Ordnung?"
„In
den letzten Wochen ist so viel passiert. Das ging alles so schnell."
Horatio
nickte.
„Erst
die Sache mit Eric und jetzt die Sache mit Speed."
Calleigh
seufzte.
„Ich
weiß, dass du meinst, aber das wird wieder. Halt durch!"
Calleigh
lächelte leicht und nickte.
Dann
verließ Calleigh das Büro und zog sich ins Ballistiklabor
zurück.
Horatio
blieb zurück in seinem Büro. Er arbeitete
liegengebliebenden Bürokram durch, damit er sich ablenken
konnte.
Zur
gleichen Zeit war im Krankenhaus Stille.
Weder
Eric noch Speed wussten nichtgenau, was sie sagen wollten oder
sollten.
Speed
hatte Angst. Die Erinnerungen an Chris waren einfach noch zu stark.
Er wusste, dass Eric ihm nur helfen wollte. Hatte er das denn
verdient?
Vor
ein paar Wochen waren die beiden Freunde in der gleichen Situation
gewesen, nur dass damals Eric der Patient gewesen war.
Bei
jeder Bewegung, die Speed im Bett liegend machte, verzog er vor
Schmerz das Ge-sicht.
Obwohl
Speed auf das Heftigste protestierte, holte Eric schließlich
einen Arzt, dieser kam dann unverzüglich.
Nach
einigen Untersuchungen verordnete der Arzt noch einige Schmerzmittel.
Da Speed über starke Rückenschmerzen klagte, verordnete er
noch, dass Speed geröntgt werden sollte.
Dann
war der Arzt auch schon wieder weg, und Eric war mit Speed wieder
alleine.
„Du
hast uns allen einen ziemlichen Schrecken eingejagt."
„So
ging es mir, als du mit dem Schlangenbiss hier lagst."
„Glaube
ich dir sofort."
Es
verging einige Zeit, in welcher die beiden Freunde redeten.
Nach
einiger Zeit kam dann eine Schwester ins Zimmer und holte Speed zum
Röntgen ab.
In
dieser Zeit ging Eric in die Caféteria, um einen Kaffee zu
trinken und etwas zu essen.
Danach
betrat Eric den Eingangsbereich des Hospitales, um zu telefonieren.
Er
entschied sich dafür, Horatio anzurufen.
Dieser
saß immer noch in seinem Büro, als sein Handy klingelte.
Auf
dem Display sah er Erics Nummer aufblinken.
„Hey
Eric. "
„Horatio.
"
„Wie
geht es Speed?"
„Nicht
gut, er sagt, dass er seine Beine nicht spürt und starke
Rückenschmerzen hat."
„Das
kommt wieder in Ordnung. Ist bei dir denn auch alles okay, Eric?"
„Ich
denke doch. Am Besten ich geh mal wieder rein. Grüße
Calleigh von mir."
„Du
grüße mir Speed."
„Mach
ich. Bye Horatio."
„Bye."
Eric
trat wieder ins Zimmer. Als er Speed sah, erschrak er.
Leise
sagte Eric Speeds Namen, doch keine Reaktion.
„Auch
wenn du jetzt nicht mit mir reden willst, ich bleib einfach hier, nur
für den Fall, dass du doch reden willst!", sagte Eric leise
und setzte sich in den Stuhl. Er lächelte Tim sanft an und
wandte dann seinen Blick zum Fenster.
Der
Raum war ruhig, durch die Tür drangen dumpf die
Krankenhausgeräusche.
Nach
gut einer Stunde machte sich Speedle doch bemerkbar.
„Es
ist mein Rücken…. Das Röntgen hat ergeben, dass ein
Wirbel gebrochen ist und jetzt auf die Wirbelsäule drückt.
Es ist so wie bei Chris damals."
Tims
Stimme zitterte
„Speed,
du warst für mich da und jetzt bin ich für dich da. Wir
stehen die Zeit gemein-sam durch."
Eric
klang verzweifelt. Er wollte Speed so gern helfen.
Dann
blickte Speed wieder aus dem Fenster. Er wollte nicht mit Eric reden.
Speed spür-te, wie Angst in ihm aufstieg.
Er
wollte einfach nicht seinen Dienst beim C.S.I aufgeben, dafür
waren seine Kollegen zu wichtig für ihn geworden.
„Verdammt
Speed, du alter Sturkopf. Rede mit mir."
Speed
reagierte nicht und blickte immer noch nach draußen. Er würde
einfach nur zu gerne mit Eric reden, doch irgendwas blockierte ihn.
„Ich
bleibe hier sitzen, so lange wie es sein muss", sagte Eric
schließlich Stunden ver-gingen.
„Eric…",
meldete sich Speed leise
Speeds
Kopf drehte sich vom Blick zum Fenster zur Tür hin.
„Ja."
Eric
lächelte.
„Danke."
„Dafür
sind doch Freunde da. Ich helfe dir, die Zeit durchzustehen, das
verspreche ich dir."
Speed
kamen die Tränen. Er fühlte sich unwohl. Er wusste einfach
nicht, was er machen sollte.
„Hilf
mir", sagte Speed mit tränenerstickter Stimme.
„Das
werde ich, Speed. Das werde ich. Darauf kannst du dich verlassen."
Eric
setzte sich zu Speed aufs Bett und nahm ihn in die Arme.
„Es
ist ok… Das schaffen wir zusammen", versuchte Eric seinen
Kollegen zu beruhigen.
Nach
einigen Minuten beruhigte sich Speed dann schließlich.
In
den nächsten paar Wochen besuchte Eric Speed täglich im
Krankenhaus.
Da
im Moment nicht so viel zu tun war und der einzige Fall von Horatio
und Calleigh be-arbeitet wurde, ging das mit dem Dienst in Ordnung.
Dann,
etwa 1 Woche später, stand die Operation an. Speed hatte Angst.
Die ganze Zeit über musste er daran denken, dass Chris damals
nach der OP gestorben war.
Eric
versuchte seinen Freund nach allen Regeln der Kunst seelisch zu
unterstützen und ihm Mut zu machen.
Während
Speed im OP war, saß Eric in der Kapelle des Krankenhauses und
dachte nach.
Nach
einiger Zeit spürte Eric eine Hand auf seiner Schulter. Er
zuckte zusammen und fuhr herum. Dann blickte Eric in zwei eisblaue
Augen, die ihn anlächelten.
„Calleigh."
„Hab
ich mir doch gedacht, dass ich dich hier finde. Ist Speed im OP?"
Eric
nickte leicht.
Nun
setzte sich Calleigh zu Eric auf die Holzbank. Beide schauten nun auf
das Kreuz, das auf dem Altar stand.
Nach
einiger Zeit zog Eric Calleigh dann zu sich. Er brauchte ihre Nähe
jetzt, er wollte einfach nicht alleine sein.
„Cal."
„Hm."
„Ich
hoffe so sehr, dass Speed die OP überlebt."
Erics
Stimme war nur noch ein leises Flüstern. Calleigh strich ihm
beruhigend über die Schulter.
„Er
wird es schaffen, glaube mir."
„Er
hat in den letzten Wochen sehr an Chris gedacht. Ich hab Angst, dass
er sich jetzt dadurch zu sehr herunterziehen lässt."
„Wir
müssen jetzt an ihn glauben. Speed ist ein Kämpfer. Er wird
es schaffen."
Beide
schauten sich an. Calleigh sah Eric an, wie sehr er innerlich
angespannt war.
„Hey,
alles in Ordnung?"
Calleigh
schaute Eric mitfühlend an.
Dieser
nickte leicht.
Calleigh
strich Eric über den Rücken und schenkte ihm ein
aufmunterndes Lächeln.
"Hey,
er wird es schaffen. Du kennst ihn. Er ist wie eine Katze; er hat
neun Leben ", sagte sie leise. Eric sah sie an und lächelte
leicht. "Das ist wahr ", stimmte er ebenso leise zu.
Sie
schwiegen eine Weile, bis Eric das Wort ergriff.
"Danke,
dass du bei mir bist. Ich weiß nicht, ob ich das ohne dich
durchgestanden hät-te."
Calleigh
lächelte.
Nach
etwa 1 ½ Stunde verließen die Beiden die Kapelle.
Eric
schaute auf die Uhr.
„Ich
erkundige mich mal, wie die OP verlaufen ist."
Calleigh
nickte und folgte ihm.
Auf
der Station erkundigte sich Eric nach Speed.
Der
behandelnde Arzt trat zu ihm.
„Kommen
Sie bitte in mein Büro."
Calleigh
und Eric schauten sich fragend an und folgten dem Arzt in sein Büro.
„Setzen
Sie sich."
„Wie
ist die OP verlaufen?"
„Eigentlich
sehr gut."
„Eigentlich?",
hakte Eric noch einmal nach.
„Ich
wollte darauf hinweisen, dass Ihr Kollege viel Pflege braucht und am
Besten wäre es auch, wenn er in nächster Zeit nicht alleine
wohnt."
„Das
ist kein Problem. Er kann bei mir wohnen."
Der
Arzt nickte
Dann
standen alle drei auf und im Rausgehen fragte Eric den Arzt noch:
„Darf ich zu ihm?"
„Sicher,
es wird ihm gut tun, ein vertrautes Gesicht zu sehen, wenn er
aufwacht. Im Moment schläft er noch aufgrund der Narkose."
„Bleib
du bei ihm, Eric. Ich fahre zu Horatio und informiere ihn."
Eric
nickte.
An
dem Zimmer angekommen, atmete Eric noch einmal durch. Er stellte sich
die Frage: „Wie würde Speed jetzt reagieren?"
Dann
trat er ein.
Beim
Reingehen kamen ihm schon die Geräusche der Monitore entgegen.
Eric
seufzte und ging in Richtung Bett.
Leise
nahm er sich einen Stuhl und setzte sich.
„Hey,
Speed. Siehst du, es ist alles gut gegangen. Den Rest bekommen wir
auch noch hin"
Er
wusste zwar, dass ihn Speed nicht hören konnte, aber er wollte
trotzdem mit ihm reden. Speed sollte spüren, dass jemand da war
und auf ihn wartete.
Stunden
um Stunden vergingen. Eric saß die ganze Zeit an Speeds Bett
und wartete. Er wartete darauf, dass Speed endlich aufwachte.
„Speed,
wenn du mich hören kannst, dann gib mir irgendein Zeichen."
Eric
hatte Tränen in den Augen. Eigentlich hätte er die Bombe
abgekriegt und würde hier im Bett liegen. Er fühlte sich
irgendwie schuldig.
Es
herrschte Stille im Raum, man hätte förmlich „das Gras
wachsen hören können."
Dann
endlich bewegte sich bei Speed eine Hand. Sofort stand Eric neben dem
Bett.
„Speed?",
fragte er vorsichtig nach.
Langsam
schlug dieser die Augen auf.
„Hey
, ganz ruhig."
Speeds
Blick war noch glasig und matt. richtete sich gegen die Decke.
„Eric."
Speeds
Stimme war aufgrund der Atemmaske noch etwas undeutlich. Dann
wanderte Speeds Griff zur Maske, und er zog sie herunter.
Er
lächelte sanft.
„Hey,
wie fühlst du dich?"
„Irgendwie
schläfrig."
Speed
Stimme war matt und außerdem hatte sie einen Hauch von
Traurigkeit
„Hast
du Schmerzen, soll ich einen Arzt holen?"
Tim
schüttelte leicht den Kopf.
„Warst
du die ganze Zeit hier?"
Eric
nickte und sagte; „Sicher."
„Eric,
ich habe Angst."
Eric
nickte.
„Ich
weiß, Speed. Ich weisß. Aber glaube mir, wir werden das
zusammen durchstehen."
„Ich
weiß, Eric, dass ich mich schon mal für deine Hilfe
bedankt habe. Aber ich tue es noch mal. Ich weiß, nicht, ob ich
das ohne dich so durchgestanden hätte."
„Hey,
ist doch selbstverständlich unter Freunden!"
Dann
schlief Speed wieder ein und Eric setzte sich in den Stuhl und dachte
nach. Er musste nun für seinen Freund da sein. Er wollte das
auch. Speed brauchte nun seine volle Unterstützung als Freund.
Dann,
ca. eine Wochen, wurde Eric vom Arzt aufgehalten, als er gerade auf
dem Weg zu Speed war.
„Mr.
Delko, dürfte ich Sie mal einen Moment sprechen?"
„Sicher."
„Wie
Sie sich sicher denken können, geht es um ihren Kollegen."
„Stimmt
etwas nicht?"
„Körperlich
ist alles in Ordnung, nur sein seelischer Zustand macht mir sehr
große Sor-gen."
„Inwiefern?"
Eric erschrak.
„Theoretisch
könnte er seine Beine bewegen. Jedoch weigert er sich, auch nur
einen Schritt zu tun, und sobald eine der Schwestern ihn abholen will
zum Lauftrainig, blo-ckiert er und schmeißt die Schwester aus
dem Zimmer. Ich habe gehofft, dass Sie mal mit ihm reden könnten."
Eric
musste schlucken. Natürlich kannte er die Ursache, und natürlich
redete er mit Speed.
Er
nickte dem Arzt zu und ging in Richtung Tims Zimmer.
Als
er dort ankam, saß Speed im Bett und schaute es aus dem
Fenster.
Als
die Tür aufging, drehte Speed seinen Kopf und sah, dass Eric den
Raum betrat.
„Hey."
Eric
nickte Speed zu.
Eric
war in einer Zwickmühle, einerseits wollte er, dass Speed
endlich mit dem Laufen anfing, und anderseits wollte er auch Speed
nicht zu sehr reizen.
Eric
sah seinen Freund eindringlich an.
„Was
ist los mit dir, Speed?"
„Ich
weiß nicht, was du meinst."
„Das
weißt du sehr wohl, Speed."
„Wenn
du das mit dem Laufen meinst, dann kannst du gleich wieder gehen."
„Nein,
das tu ich nicht, verdammt. Ich bleibe so lange, bis du anfängst
zu laufen, oder willst du deinen Dienst aufgeben?"
Eric
wusste, dass er mit dem Dienst bei C.S.I in Speed in einen wunden
Punkt getroffen hatte, denn er wusste auch, dass Speed die Arbeit
ziemlich wichtig war.
„Du
hast ja Recht, aber es geht einfach nicht."
„Doch,
das schaffst du."
Erics
Stimme hatte einen eindringlichen Ton bekommen. Er verstand einfach
nicht, wa-rum Speed so stur war.
„Weißt
du, was du bist, Speed? Ein alter Sturkopf."
Speed
verstand seinen Freund, aber er konnte einfach nicht. Irgendwas
blockierte in ihm und das hinderte ihn am Laufen.
Nach
1 ½ Wochen wurde Speed dann schließlich aus dem
Krankenhaus entlassen und zog vorübergehend bei Eric ein.
Dieser
hatte ihn auf das Gehen nicht mehr angesprochen, da er seinen
Kollegen nicht weiter verägern wollte.
Nachmittags
saß Speed auf der Terrasse und las ein Buch.
„Du
Speed, ich geh ne Runde schwimmen. Brauche bei diesem Wetterchen
dringend ne Abkühlung", sagte Eric und verschwand schon in
Richtung Pool.
Tim
sah von seinem Buch auf und nickte seinem Kollegen zu.
Etwa
20 Minuten später sah Speed von dem Buch auf und blickte
hinunter zum Pool.
Er
hoffte, Eric beim Schwimmen zusehen zu können, jedoch blieb
dieses Zusehen ihm verwehrt. Das machte Speed stutzig.
„Eric
ist doch ein super Schwimmer. Da muss was passiert sein", dachte
Speed laut. Auch nach mehrmaligem Rufen reagierte Eric nicht. Da
plötzlich sah Speed etwas im Wasser treiben.
Er
erschrak, denn es war sein Freund Eric Delko.
„Scheiße",
fluchte Speed laut. Er legte das Buch auf den kleinen Tisch, der
neben ihm stand.
Speed
wusste, dass er irgendwie Eric helfen musste. Schließlich
fasste Speed den Ent-schluss, dass er versuchen musste, zu laufen.
Also
stemmte er sich von dem Sessel ab und versuchte, Stand zu bekommen.
Ja, er stand.
Nach
einigem Schwanken stand Speed fest mit beiden Beinen auf dem Boden,
und dann machte er einen Schritt nach dem anderen. Immer schnneller
Richtung Pool.
Am
Pool angekommen, sprang Speed rein, ohne zu zögern, und tauchte
zu Eric.
Schließlich
hatte er ihn. Er zog ihn langsam aus dem Wasser und legte ihn flach
auf den Rasen neben dem Pool.
„Komm
schon Eric, mach keinen Scheiß. Ich brauch dich doch noch."
Speed war den Tränen nah.
Speed
machte Mund-zu-Mund-Beatmung, die nach einigen Minuten schon ihre
Wirkung zeigte, denn Eric begann, zu würgen und spuckte
schließlich Wasser.
Schnell
drehte Speed ihn zur Seite.
„Hey,
du hast mir ja einen ziemlichen Schrecken eingejagt."
„Speed,….du
kannst ja wieder gehen".
Erst
jetzt realisierte Speed, was da gerade passiert war.
„Ja."
Das
war das Einzige, was Speed unter Tränen rausbrachte.
Eric
richtete sich auf und dabei drehte sich alles um ihn.
„Ohh…ist
doch super. Für so was spiele ich gerne mal die Wasserleiche."
„
Wie fühlst du dich? "
„Es
geht. Ich Blödmann muss wohl einen Hitzschlag bekommen haben."
Langsam
trotteten die Beiden zum Haus und Eric legte sich aufs Sofa. Speed
holte ihn ihm einen nassen Waschschlappen und legte den Eric auf die
Stirn.
Nach
einiger Zeit ging es Eric sichtlich besser, und wiederum zwei Wochen
später waren Beide wieder einsatzbereit und gingen ihrem Dienst
beim C.S.I nach.
