24.

Ron starrte Harry einen Moment sprachlos an, bis er nach Luft schnappte und heftig den Kopf schüttelte.

„Dann war es bestimmt nur ein Trugbild, Andrea und Sirius sind doch in ihrem alten Haus und…"

„Nein, das sind sie nicht. Ich habe gestern mit Sirius gesprochen, sie sind in diesem Muggelort um nach Remus zu suchen."

Der Ausdruck in Rons Gesicht schwankte einen Moment zwischen dem Unmut, dass Harry ihm nichts davon erzählt hatte und Besorgnis, doch einen Augenblick später spiegelte sich nur noch Entschlossenheit in seinen Zügen.

„Wir müssen Dumbledore informieren!"

„Nein", entgegnete Harry entschieden und schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Nein, das werde ich ganz sicher nicht tun."

„Aber, Harry…"

„Hör zu, wenn es stimmt und der Orden heute Abend wirklich in eine Falle geraten ist, dann ist Dumbledore einer der Ersten der es erfährt. Ist es allerdings so, dass Voldemort mich nur damit manipulieren will…" Harry biss sich hart auf die Unterlippe und unwillkürlich stiegen noch einmal die Bilder von Voldemorts manipulierter Vision in ihm hoch, in denen er Harry glaubhaft machen wollte, dass Sirius gefangen war. Nein, er würde den gleichen Fehler kein zweites Mal machen, doch was sollte er tun, was konnte er tun?

„Und was ist mit Andrea? Denkst du nicht, der Orden sollte so schnell wie möglich erfahren, dass sie gefangen wurde?", sagte Ron langsam. „Vielleicht können sie ja was unternehmen, wenn sie rechtzeitig davon erfahren."

Harry nickte widerstrebend, ehe er frustriert die Luft ausstieß und sich aus dem Sessel wuchtete. Tief in seinem Inneren sträubte sich alles dagegen zu Dumbledore zu gehen und die Unfähigkeit seinen Geist zu verschließen zuzugeben, dennoch gab es nichts was er diesem Argument entgegensetzten konnte. Sollte Andrea wirklich in Voldemorts Fänge geraten sein, dann war sicher schnelles Handeln angesagt.

„Ich werde erst einmal sehen, ob ich Sirius erreiche", sagte er und lief mit eiligen Schritten die Treppe um Jungenschlafsaal hoch um den Zwei-Wege-Spiegel zu holen.

„Gute Idee", nickte Ron, als Harry zurück kam und er den Spiegel in dessen Hand sah.

„Sirius", flüsterte Harry ruhig, konnte jedoch nicht verhindern, dass seine Hände zitterten. Für einen Moment geschah nichts und aus dem Spiegel blickte ihm nur sein eigenes nervöses Gesicht entgegen. Was wenn auch Sirius…? Panik stieg in ihm hoch, doch noch ehe er diesen Gedanken beenden konnte, begann der Spiegel zu flackern und Sirius, blasses besorgtes Gesicht erschien.

„Harry, was ist los?", fragte er hastig.

„Ich hatte wieder…eine Vision, ich…" Harry schluckte heftig, ehe er seinen Satz beenden konnte. „Voldemort freute sich darüber, dass…dass…die Mitglieder des Phönixordens in seine Falle getappt sind. Und er…er hat Andrea."

„Was genau hast du gesehen?"

Mit bebender Stimme begann Harry seinen Traum zu erzählen. Sirius hörte ihm bis zum Ende seiner Schilderung wortlos zu und schwieg auch noch darüber hinaus. Harry musste ihn nicht erst fragen, ob es diese Falle tatsächlich gegeben hatte, ein Blick in Sirius Gesicht war Antwort genug.

„Ich werde mit Dumbledore reden", versprach Sirius und blickte Harry eindringlich an. „Für den Moment können wir nichts tun."

„Sirius, was genau ist heute passiert?", fragte Harry leise, während er unsicher auf seiner Unterlippe kaute. „Silver ist er auch…?"

„Nein, ihm ist nichts weiter geschehen", beantwortete Sirius seine unvollendete Frage. „Was mit den restlichen Mitgliedern geschehen ist, kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich vermute, dass es heute Nacht noch ein Treffen gibt oder gab, aber bisher hat sich noch niemand mit mir in Verbindung gesetzt." Sirius machte eine kurze Pause und blickte Harry unschlüssig an, ehe er zögernd fortfuhr. „Mir ist klar, dass dich diese Vision belastet, doch es bringt nichts, sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die wir für den Moment nicht ändern können."

„Ich wei", nickte Harry niedergeschlagen.

„Auch wenn es schwer ist, aber versuch noch etwas zu schlafen, ich werde mich darum kümmern, dass Dumbledore von deiner Vision erfährt."

Harry nickte erneut und verabschiedete sich von Sirius.

x x x x

Als Harry am nächsten Morgen die Große Halle betrat, wanderte sein Blick sofort hoch zum Lehrertisch. Selbst auf die große Distanz konnte Harry spüren, dass dort angespannte Stimmung herrschte. Dumbledore und McGonagall widmeten sich bereits schweigend ihrem Frühstück, Hagrid stocherte lustlos auf seinem Teller herum, während die Professoren Flitwick und Sprout sich angeregt unterhielten. Clark Silver umklammerte mit den Händen seine Kaffeetasse, als wäre dies das einzige, was ihn an diesem Morgen aufrecht halten konnte. Bei Harrys Eintreten hob er den Blick und nickte ihm kurz zu.

„Da seid ihr ja endlich", sagte Hermine, als Harry und Ron den Tisch der Gryffindors erreichten und sich ihr gegenüber setzten. „Ich dachte schon, ihr hättet verschlafen."

„Hätten wir auch fast", gähnte Ron und zog sich den Brotkorb heran. „War ´ne lange Nacht."

„Später", flüsterte Harry, als Hermines fragender Blick zwischen ihnen hin und her huschte.

„Wir haben in der ersten Stunde…"

Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment wurde sie von dem Geflatter der Posteulen unterbrochen. Ein Waldkauz landete mit dem Tagespropheten neben Hermines Teller und noch ehe sie das Geld in das kleine Lederbeutelchen gesteckt hatte, griff Ron nach dem Tagespropheten. Hermine öffnete bereits den Mund zum Protest, als ihr Blick auf die Schlagzeile fiel und sie unwillkürlich erstarrte.

Unbekannter Zauber forderte 54 Tote – Zaubereiministerium ratlos!

„Oh nein!", hauchte sie erschüttert und drehte die Zeitung so, dass sie gemeinsam den Artikel lesen konnten.

Ein merkwürdiger Anschlag im Muggelort Carlisle, forderte in den gestrigen Abendstunden 54 Tote und zahlreiche Schwerverletzte, darunter auch vier Hexen und acht Zauberer. Wie uns ein Sprecher des Zaubereiministeriums mitteilte, handelte es sich um einen noch nicht genau identifizierten Zauber, der bei den Muggeln Hysterie und eine erhöhte Aggressionsbereitschaft auslöste, für Zauberer und Hexen jedoch zum sofortigen Tod führte.

In Carlisle begann gestern Abend offiziell das alljährliche Gründungsfest. Wie Augenzeugen berichteten, flammte mit Beginn des Hochfeuerwerks eine Welle der Aggression auf, ehe die anwesenden Hexen und Zauberer leblos zusammenbrachen…

„Das ist krass", hörten sie Seamus zwei Plätze weiter, der zusammen mit Parvati und Lavender ebenfalls den Artikel las.

Im Nu war die Große Halle erfüllt von aufgeregten Stimmen, die lautstark ihre Meinung zu dem Vorfall kundtaten.

„Meinst du da steckt du weißt schon wer dahinter?", erklang es vom Tisch der Hufflepuffs.

„Sie haben nichts davon geschrieben", antwortete Susan Bones.

„Ist aber anzunehmen", mischte sich Ernie Macmillan in das Gespräch ein.

„Sie schreiben wirklich nichts von Voldemort, nur etwas davon, dass sie noch immer keine Spur zu dem Verantwortlichen haben", sagte Hermine als sie den Artikel zu Ende gelesen hatte und faltete mit gerunzelter Stirn den Tagespropheten zusammen. „Man könnte fast meinen…"

Harry hörte ihr nicht weiter zu, denn in diesem Augenblick erhob sich Silver von seinem Platz. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke und Harry verstand die stumme Aufforderung ihm zu folgen. Ohne weiter auf Ron oder Hermine zu achten, schulterte Harry eilig seine Tasche und folgte Silver in die Eingangshalle.

„Guten Morgen, Harry", grüßte er ihn mit einem müden Lächeln.

„Guten Morgen, Professor", erwiderte Harry seinen Gruß und blickte sich unschlüssig in der leeren Eingangshalle um.

„Nicht hier", sagte Silver knapp und deutete ihm an, mitzukommen.

Schweigend stiegen sie die Treppen nach oben, doch sie schlugen nicht, wie Harry angenommen hatte, den Weg zu Dumbledores Büro ein. Stattdessen bogen sie in den Korridor ein, in dem sich der Klassenraum zur Verteidigung gegen die dunklen Künste befand. Für einen kurzen Moment überlegte Harry, was Silver hier wollte, bis ihm bewusst wurde, dass sie an diesem Morgen ihre ersten beiden Stunden bei ihm hatten.

„Wir haben noch eine halbe Stunde, bis der Unterricht beginnt", nickte Silver, als hätte er Harrys Gedanken erraten und öffnete die Tür zum Klassenzimmer.

Der Raum, der sonst mit Tischen und Bänken gefüllt war, machte an diesem Morgen einen völlig veränderten Eindruck. Überall standen Kisten in verschiedenen Größen und Farben, an der Wand stapelten sich einige Matratzen und Kissen, die Vorhänge waren zugezogen und dort, wo zuvor Silvers Schreibtisch gestanden hatte, befand sich nun ein schmaler Torbogen.

„Wir werden heute mit praktischen Übungen beginnen", erklärte Silver mit dem Anflug eines Lächelns, ehe er die Tür hinter Harry schloss und ihn aufforderte auf einer der Kisten Platz zu nehmen und sich ihm gegenübersetzte. Harry verstand, was Silver ihm mit dieser Eröffnung eigentlich sagen wollte und zog den Anhänger unter seiner Robe hervor, ehe er ihn in die Schultasche steckte. Silver nickte zufrieden, während er Harry beobachtete, wie dieser umständlich seine Tasche wieder verschloss.

„Sirius erzählte uns von deinem Traum", begann er nach einer kurzen Pause, während er Harry noch immer nachdenklich beobachtete. „Erzähl mir bitte, was genau du gesehen und gehört hast."

„Voldemort stand im Kreis seiner Todesser und schien zu warten. Niemand sprach, bis plötzlich an der Wand hinter ihm ein kreisrundes Loch entstand, es sah aus, als würde an dieser Stelle die Wand brennen und…ich weiß nicht was das war, aber für Voldemort muss es irgend ein Zeichen gewesen sein, denn er klatschte plötzlich in die Hände und lobte den Mann neben sich, für die gute Arbeit. Er sagte Dumbledore sei nur ein alter Narr, der schon lange nicht mehr seinen Kopf benutze und daher war es ein Leichtes, dessen Leute blind in eine Falle zu locken. Voldemort erklärte, dass alles genau so gelaufen ist, wie er es geplant hatte und bald werde der Orden des Phönix nur noch eine traurige Legende sein. Er lachte und lachte, bis plötzlich das Bild hinter ihm etwas sagte und Voldemort sich umdrehte. Dann…es war als würde ich in einen seltsamen Tunnel blicken…konnte ich zwei Leute sehen, die etwas vor sich herschweben ließen. Zuerst konnte ich nicht genau erkennen was es war, doch als sie näher kamen, sah ich, dass es Andrea war, die man mit einer Decke umwickelt hatte. Sie sind direkt aus dem Bild gekommen…und die beiden Todesser haben Andrea vor Voldemorts Füße gelegt." Harry brach ab, als die Erinnerung vor seinem geistigen Auge Gestalt annahm und er noch einmal Andreas schmerzverzerrtes Gesicht sah. Man hatte sie in eine Decke gewickelt und wie ein Paket verschnürt, so dass nur noch ihr Kopf mit den zerzausten Haaren und die nackten Füße sichtbar waren. „Ich dachte zuerst, sie wäre tot, doch Voldemort hat mit dem Fuß nach ihr getreten und da haben ihre Augenlider gezuckt. Die beiden Todesser erzählten Voldemort, dass Andrea einem Mann namens Harvey gefolgt sei und…na ja das habe ich dann auch nicht so ganz verstanden. Sie sagten etwas von einem Kreis und…dass Andrea als es losging, wie von Sinnen geschrieen hat und gleichzeitig die Wirkung des Vielsaft-Trankes nachließ…."

„Moment mal, Harry!", unterbrach ihn Silver an dieser Stelle. „Bist du damit einverstanden, wenn ich mir diese Erinnerung ansehe?"

Harry nickte zögernd, während er Silver direkt ansah. Das zuvor schon reichlich blasse Gesicht seines Lehrers war nun noch eine Spur bleicher geworden und wirkte angespannter denn je zuvor. Auch wenn Harry nicht klar war, was genau Silver so in Aufregung versetzte, spürte er doch instinktiv, dass es Silver darauf ankam, jede noch so kleine Einzelheit seiner Vision zu sehen.

Silver rückte ein Stück näher, so dass er Harry mit seiner ausgestreckten Hand berühren konnte und atmete tief ein. „Bitte konzentriere dich, Harry", sagte er leise und legte seine Hand auf Harrys Arm.

Harry nickte erneut und schloss die Augen. „Wie praktisch, wenn man einfach in den Kopf eins anderen Menschen hineinspazieren und dessen Gedanken ansehen kann", überlegte Harry und für einige Sekunden hafteten seine Gedanken mehr bei Silver, als bei dem, was er in der Nacht zuvor geträumt hatte. Auch wenn Silvers Eindringen im Gegensatz zu Snapes Attacken nicht schmerzhaft war, so löste seine Präsenz in Harrys Kopf doch ein gewisses Unwohlsein aus. Bisher war es ihm noch immer nicht gelungen, Silver wirklich abzuwehren, auch wenn er dessen Annäherung inzwischen deutlicher als zu Anfang ihrer Übungen spüren konnte.

Harry seufzte tief, bis es ihm schließlich doch gelang, sich ganz auf seine Erinnerung zu konzentrieren und die Bilder klar und deutlich vor seinem geistigen Auge aufstiegen. Noch einmal hörte er Voldemorts grausiges Lachen und seine Worte, die den Untergang des Phönixordens prophezeiten. Er sah Andrea zu einem hilflosen Bündel verschnürt auf dem Boden liegen und die Todesser die Voldemort erzählten, dass Andrea jemanden verfolgt hatte.

„Harvey hat sie zuerst nicht erkannt, doch als es begann und ihre Rückverwandlung einsetzte, wusste er sofort wer ihn da so hartnäckig auf den Fersen geblieben war. Als es anfing, befand sie sich noch im Inneren des Kreises, während es Harvey gerade noch schaffte die Grenzlinie zu überwinden. Komischerweise hatte der Zauber auf sie aber eine andere Wirkung, wie auf die restlichen Muggel; sie fing wie irre an zu schreien und stürzte zuckend zu Boden. Harvey bekam noch mit, wie die Muggel sie in einen Krankenwagen trugen und hat uns sofort bescheid gegeben. Sie anschließend aus dem Muggelkrankenhaus zu holen, war nur noch eine Kleinigkeit", erklärte der Todesser mit sichtlicher Genugtuung in der Stimme, aber Voldemort schien über diese Aktion längst nicht so erfreut, wie der Todesser gehofft hatte.

„Und wer hat euch gesagt, dass ihr sie aus dem Krankenhaus holen sollt?", fragte er mit gefährlich leiser Stimme.

„Wir…dachten…Ihr wolltet sie haben", stotterte der Mann und sank demütig vor Voldemort auf die Knie.

„Oh ja, doch ich brauche sie lebend!", zischte Voldemort und trat, ohne auf den knienden Todesser zu achten näher an Andrea heran. Mit einer lässigen Handbewegung lösten sich die Schnüre um Andreas Körper und eine zweite Bewegung ließ die Decke, in die sie zuvor eingewickelt war verschwinden. Andrea war nur mit einem weißen Krankenhauskittel bekleidet und lag regungslos da, als würde sie von alledem nichts mitbekommen, und vermutlich war das auch so. Von leichten Kratzern abgesehen, wies ihr Körper keine äußerlichen Verletzungen auf, dennoch konnte Harry deutlich die bläuliche Färbung ihrer Haut erkennen.

„Herr, niemand von uns hat sie verletzt! Sie fiel plötzlich um und …"

„Schweig", donnerte Voldemort und winkte einen Todesser aus der Reihe heran. „Ihr werdet dafür sorgen, dass sie sich wieder vollständig erholt."

Der Todesser nickte und kniete sich neben Andrea um sie zu untersuchen, ehe er in rascher Folge mehrere Heilzauber über sie sprach. „Wir werden tun was wir können, Mylord", sagte er knapp und erhob sich.

„Wenn sie stirbt, wird es auch euer Tod sein", zischte Voldemort mit einem warnenden Blick auf den noch immer knienden Todesser. „Wir haben lange Vorbereitungen getroffen und ich dulde nicht, dass unüberlegtes Handeln Einzelner all das zunichte macht."

„Wir werden sie soweit wieder herstellen, dass Ihr sie vernehmen könnt", versprach der Mann, der Andrea untersucht hatte und verneigte sich tief vor Voldemort.

„Das ist mir nicht genug!" Voldemorts donnernde Stimme ließ ein Schaudern durch die Reihe der Todesser gehen. „Ich habe euch schon einmal erklärt, dass es um mehr geht, als den Schutz dieses alten Hauses zu brechen. Ich will, dass sie sich uns anschließt!"

Einige Todesser nickten ergeben, während in den anderen Gesichtern deutliche Zweifel zu erkennen waren.

Voldemort sagte noch etwas, doch Harrys Erinnerungen rissen an dieser Stelle jäh ab. Mit der Macht einer gigantischen Welle brach etwas in Harrys Bewusstsein ein, das er für den Moment nicht definieren konnte. Neue Bilder rasten durch Harrys Kopf, aber diesmal waren es unbekannte Bilder und Erinnerungen. Ein Mann, der mit hochrotem Kopf brüllte: „Du bist daran schuld, du hast sie umgebracht!" Eine jüngere McGonagall, die mit rot geflecktem Gesicht erklärte, wie unerhört und noch nie da gewesen sein Verhalten war. Bilder die Andrea zeigten, wie sie lachend in der Küche von Mirandas Haus saß, wie sie gemeinsam mit Remus durch das Tor in der alten Klosterruine zurückkam und Andrea, wie sie in einen Morgenmantel gehüllt vor einem Kamin saß. Diese Bilder wechselten in rascher Folge mit Alttagsszenen ab, das Frühstück in der Großen Halle bis zu einer Besprechung im Lehrerzimmer und plötzlich begriff Harry, um wessen Gedanken es sich hierbei handelte. Irgendwie musste er in Silvers Erinnerungen eingebrochen sein und obwohl Harry deutlich spürte, wie Silver hastig die Hand von seinem Arm zurückzog, blieben diese Bilder bestehen. Mit dem Gefühl durch Silvers Augen zu sehen, rannte er einen Schotterweg entlang, sah Menschen, die ihm, Harry, völlig fremd waren; spürte Panik und Verzweiflung in sich aufsteigen, als er über die rotbraune Ebene einer kargen Landschaft rannte. Er sah eine kleine ägyptische Katzengöttin, die von Flitwick eingehend untersucht wurde, bis dieser schließlich erklärte, dass es sich hierbei nur um einen magischen Wächter handeln konnte. Er sah noch einmal Andreas Gesicht, während sich in ihren Augen bunten Lichter spiegelten. All dies wurde begleitet von einem Wirbel ganz unterschiedlicher Gefühle, bis Harry plötzlich die Empfindung hatte, gegen eine Glaswand zu laufen. Der Aufprall war so hart und schmerzhaft, dass Harry sich unwillkürlich an die Stirn fasste und entsetzt nach Luft schnappte. Er wusste, dass Silver ihn an diesem Punkt massiv geblockt hatte und erst als dieser Widerstand einsetzte, wurde Harry sich bewusst, wie angestrengt er versucht hatte, diesen Kontakt zu Silvers Bewusstsein aufrecht zu erhalten.

Für einen kurzen Moment getraute Harry sich nicht die Augen zu öffnen, bis er Silvers tiefes Einatmen hörte und es aus einem Reflex heraus doch tat. Silver saß noch immer auf der Kiste neben ihm und starrte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und sprachlosem Unglauben an, doch zu Harrys Erleichterung schien er nicht wütend zu sein. Seine Augen waren mit einem undefinierbaren Ausdruck fest auf Harry gerichtet, der sich dabei in seiner eigenen Haut mehr als unwohl fühlte. „Klasse! Kannst du deine Neugier nicht einmal in Zaum halten?", meldete sich eine leise, vor Sarkasmus triefende Stimme in seinem Hinterkopf. Aber noch ehe Harry sich weitere Gedanken machen konnte, sah er das leise, kaum wahrnehmbare Lächeln um die Mundwinkel seines Lehrers zucken.

„Eine beachtenswerte Leistung", sagte Silver mit belegter Stimme, während er ungläubig den Kopf schüttelte.

„Es tut…tut mir…leid", stotterte Harry und sah verlegen zu seinen Füßen. „Ich weiß nicht…wie..."

„Wir werden später darüber reden", unterbrach ihn Silver entschieden und stand auf, plötzlich war alle Unsicherheit und Verwirrung aus seinem Gesicht verschwunden. „In einigen Minuten beginnt der Unterricht und ich muss zuvor noch mit Professor Dumbledore sprechen."

Mit eiligen Schritten durchquerte er den Raum und stürmte davon. Für einen kurzen Moment war Harry versucht ihn aufzuhalten, aber noch ehe Harry überhaupt den Mund aufmachen konnte, schloss sich bereits die Tür hinter Silver. Mit dem Gefühl maßloser Verwirrung starrte Harry die Tür an. War das gerade wirklich geschehen? Harrys Herz raste und obwohl er noch immer auf der Kiste saß, fühlte sich sein ganzer Körper merkwürdig durchgeschüttelt und schwindlig an, vergleichbar mit dem Gefühl, nach einer extralangen Fahrt in einer Achterbahn, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Benommen stand Harry auf und ging mit wackligen Schritten zum Fenster, während er das gerade Erlebte noch einmal Revue passieren ließ. Wie um alles in der Welt, war er plötzlich in Silvers Geist eingedrungen? Und was waren das für seltsame Erinnerungen gewesen? Hatte Silver wirklich jemand umgebracht? Hatte man ihn deshalb aus Hogwarts verwiesen? Und was meinte Flitwick mit einem magischen Wächter? War jene ägyptische Katzengöttin dieselbe Figur, die in Andreas Wohnzimmer stand? Worüber musste Silver so dringend mit Dumbledore reden?

Harry wandte sich ruckartig um, als die Tür zum Klassenzimmer aufflog und Ron gefolgt von Hermine hereinkam. Beide blieben einen kurzen Moment überrascht in der Mitte des Zimmers stehen, als sie die Veränderungen im Klassenraum sahen.

„Was wird das denn?", fragte Ron und drehte sich ratlos um seine eigene Achse.

„Praktische Übungen", sagte Harry matt und wandte sich erneut zum Fenster um, während er krampfhaft versuchte, das Zittern seines Körpers zu unterdrücken.

„Ahhhhh, wird auch langsam Zeit. Bringt er uns zum Üben auch ein paar Slytherins mit?", grinste Ron, doch Harry war nicht nach Scherzen zumute, demzufolge klang auch sein „wohl kaum" entsprechend schroff.

Ron zuckte ungerührt die Achseln, während Hermine neben Harry trat und ihn besorgt die Hand auf den Arm legte. „Noch mehr schlechte Nachrichten?", sagte sie leise.

„Nein, das ist es nicht", seufzte Harry und blickte sie erstmals direkt an. „Ich hatte gerade nur ein…etwas verwirrendes Erlebnis."

„Was meinst du damit?"

Harry kam nicht mehr dazu ihr zu antworten, da in diesem Augenblick die Tür aufging und die restlichen Gryffindors hereinkamen.

„He, was´n hier los?", gluckste Dean und deutete auf die Kisten, die Harry und Silver kurz zuvor als Sitzgelegenheit benutzt hatten. „Sollen wir heute Kistenrücken spielen?"

„Nicht ganz, Mr. Thomas", erklang Silvers freundliche Stimme und als Harry den Blick wandte, bemerkte er Silver, der in diesem Moment das Klassenzimmer betrat. „Guten Morgen, Herrschaften!", begrüßte er die Klasse mit einem leichten Schmunzeln. „Wie Sie alle bereits bemerkt haben, wurde dieser Raum für unsere heutigen Zwecke etwas umgestaltet. Bitte stellen Sie Ihre Taschen auf die Fensterbank und nehmen Sie Ihre Zauberstäbe zur Hand."

Es entstand ein leichtes Gedrängel, bis alle ihre Schultaschen auf dem Fensterbrett abgestellt hatten und Ruhe einkehrte. Silver wartete geduldig, bis er wieder die Aufmerksamkeit seiner Schüler hatte und fuhr mit seiner Erklärung fort.

„Wie Sie sehen können, wurde hier für ihre praktischen Übungen ein Parcours errichtet. Der Anfang befindet sich hinter jener schwarzen Kiste und das Tor stellt Ihr Ziel dar", erklärte Silver und deutete erst auf eine würfelförmige, etwa eineinhalb Meter breite Kiste an der Stirnseite des Klassenzimmers und anschließend zu dem Tor auf der gegenüberliegenden Seite. „Ich werde Sie in zwei Gruppen aufteilen. Jeweils eine Gruppe versucht diese Strecke zu passieren, während sich die andere Gruppe bemüht, genau dies zu verhindern. Erlaubt sind alle Flüche und Zauber, ausgenommen Schockzauber und jene, die Ihren Mitschülern ernsthaften Schaden zufügen könnten."

Ein aufgeregtes Murmeln ging durch die Klasse, während Silver sie einteilte. Lavender, Parvati, Dean und Neville bildeten das erste Team, das den Parcours durchlaufen sollte; während die restlichen Gryffindors sich die Strecke entlang aufstellten.

„Bevor Sie beginnen, ist noch etwas zu beachten", sagte Silver und deutete auf die verschiedenfarbigen Kisten. „Alles was sich hier an Gegenständen befindet, dürfen Sie zu ihrem Schutz verwenden, doch um die Sache für Sie interessanter zu machen, haben die Kisten, Matratzen und Kissen unterschiedliche Eigenschaften. Alle schwarzen Gegenstände absorbieren jede Art von Magie, die Roten werfen die Zauber zu ihrem Ausgangspunkt zurück, die Gelben lassen die verschiedenen Zauber und Flüche ungehindert durch und alle blauen Dinge reagieren neutral. Doch Vorsicht mit den violetten Gegenständen, diese wechseln im Minutentakt ihre Eigenschaften. Jeder der von einem Zauber berührt wird, kehrt zum Ausgangspunkt zurück und versucht es von neuem."

„Und ich dachte, das wäre ein Klacks da durch zu gehen", stöhnte Seamus und besah sich skeptisch die verschiedenen Kisten. „Nun müssen wir gleichzeitig auch noch auf die Farben achten."

„Wie war das noch mal…Schwarz absorbiert, Rot lässt alles durch, Gelb wirft zurück und Blau ist neutral…", grübelte Neville.

„Nein, umgekehrt! Rot wirft zurück und die gelben Gegenstände lassen die Zauber hindurch", korrigierte ihn Hermine.

Neville zuckte hilflos die Schultern, während Parvati neben ihm nochmals leise die verschiedenen Eigenschaften der Farben wiederholte. Harry, noch immer von der Reise in Silvers Gedankenwelt benommen, hörte ihnen kaum zu, bis er plötzlich Silvers Hand auf seiner Schulter spürte und heftig zusammenzuckte.

„Selbstdisziplin, Harry!", sagte er leise. „Schiebe die Gedanken an dieses Erlebnis vorläufig zur Seite und konzentriere dich auf das, was hier und jetzt deine Aufgabe ist."

„Weil das ja so einfach ist", stöhnte Harry innerlich auf und konnte nicht verhindern, dass er reflexartig die Augen verdrehte. „Ich werde mich bemühen, Professor!", versprach Harry, was Silver mit einem leichten Schmunzeln erwiderte.

Dean machte den Anfang, doch noch ehe er zwei Meter gekommen war, hatte ihn bereits ein Kitzelfluch von Hermine zu Fall gebracht. Es entstand johlendes Gelächter, das sich wiederholte, als Seamus Schwebezauber versehentlich ein rotes Kissen traf und der zurückgeworfene Zauber ihn an die Decke beförderte. Einige Minuten lang schien es Harry unmöglich seinem Versprechen gerecht zu werden, während Ron und Hermine sich nach Kräften bemühten die gegnerische Gruppe aufzuhalten, wanderten seine Gedanken immer wieder zu Andrea. Nur zu deutlich konnte er Silvers Blick in seinem Nacken spüren, doch erst als der Wasserstrahl aus seinem eigenen Zauberstab auf ihn zurück schoss, wirkte diese unfreiwillige Dusche ernüchternd. Hermines vorwurfsvollen Blick ignorierend, wischte er sich ärgerlich die nassen Haare aus der Stirn und plötzlich war es ganz einfach seine Konzentration ausschließlich auf die Unterrichtsstunde zu lenken. Nach dem zweiten Versuch gelang es ihm sogar, die Kiste, hinter der Parvati Schutz gefunden hatte, mit Beinen zu versehen, so dass diese mit Trippelschritten davon lief. Ron zögerte nicht lange und Parvatis Haare glichen einem Gewirr aus giftgrünen Tentakeln. Neville war der Einzige aus dieser Gruppe, der es auf Anhieb geschafft hatte das Tor zu erreichen.

Nach einigen Minuten wechselten die Gruppen und nun war es an Harry, Ron, Dean und Hermine den Parcours zu überwinden. Bis zur Hälfte der Strecke kamen sie gut voran, bis Lavender die glorreiche Idee hatte, aus ihrem Zauberstab Badeöl spritzen zu lassen. Im Nun verwandelte sich der Boden in eine glitschige, nach Pinienöl richtende Rutschbahn. Ron, der beherzt das Bademittel mit Wasser aus seinem Zauberstab entfernen wollte, glitt jedoch aus und schlitterte auf seinem Hosenboden quer durch den Raum, bis er direkt vor Silvers Füße landete.

„Sehr wirkungsvoll, Miss Brown", schmunzelte Silver, während er Ron wieder auf die Beine half.

„Ja, eine geniale Idee", grummelte Ron mit einem giftigen Blick auf Lavender und rieb sich seine Kehrseite. „Ich dachte, wir sollten nur ungefährliche Zauber verwenden."

„Seit wann sind Badezusätze gefährlich?", feixte Seamus und klopfte Ron freundschaftlich auf die Schulter, zog die Hand jedoch sofort wieder von Rons mit Badeöl getränkter Robe zurück.

„Du duftest wunderbar, Ron!", kicherte Parvati und ging hinter Neville in Deckung, der sichtlich Mühe hatte, nicht auch in schallendes Gelächter auszubrechen.

„He! Vorsicht!", brüllte plötzlich Seamus und schickte einen Beinklammerfluch hinter Hermine her, die in diesem Augenblick durch das Tor schwebte. Harry hatte die Unachtsamkeit der gegnerischen Gruppe ausgenutzt und Hermine mit einem Schwebezauber durch das Tor befördert.

„Das ist unfair!", protestierte Parvati empört. „Ron hat uns abgelenkt!"

„Kommt davon, wenn man nicht aufpasst!", lachte Dean hinter seiner schwarzen Kiste hervor, während Hermine gleichzeitig mit einem Reinigungszauber das Badeöl verschwinden ließ.

Nach wenigen Minuten hatte auch Harry das Tor erreicht.

„Klasse, Harry!", strahlte Hermine, doch noch ehe Harry etwas darauf erwidern konnte hatte sie ihn schon am Arm gepackt und zog ihn hastig zur Seite. Keine Sekunde zu früh, denn in diesen Augenblick schoss Dean, der eines der Kissen in ein Skateboard verwandelt hatte, durch das Tor. Ron benötigte noch zwei weitere Anläufe, doch schließlich gelang es auch ihm, den Parcours zu überwinden.

x x x x

„Das war mit Abstand die beste Stunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste, die wir je hatten", strahlte Dean, als sie wenig später das Klassenzimmer verließen.

„Ja, vor allem war es die Lustigste", kicherte Parvati und hängte sich bei Ron ein.

„Oh ja, sehr lustig! Ich werden den restlichen Tag nach Pinienöl stinken", entgegnete Ron säuerlich und entzog ihr seinen Arm.

„Ach komm, sei doch nicht so nachtragend", lachte Parvati, doch Ron hörte ihr schon nicht mehr zu. Harry und Hermine waren stehen geblieben, um die restlichen Gryffindors vorbei zu lassen und Ron gesellte sich nun zu ihnen.

„Lust auf einen Spaziergang, ehe wir zum Mittagessen gehen?", fragte Harry und trat unschlüssig von einem Fuß auf den anderen, ehe er zögernd hinzusetzte: „Ich muss euch was erzählen."

„Natürlich", sagte Hermine sofort, während Ron nur stumm nickte.

Während sie langsam über die Schlossgründe schlenderten, erzählte Harry ihnen von seinem Erlebnis mit Silver. Als er geendet hatte, stieß Ron einen leisen Pfiff aus und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Wie hast du das gemacht? Ich meine, Silver unterricht dich doch in Occlumency und nicht darin Legilimentik anzuwenden."

„Keine Ahnung, es ist einfach geschehen", seufzte Harry und blieb unwillkürlich stehen. In der Ferne konnten sie Hagrid sehen, wie er mit langen Schritten zum Schoss hoch lief. Sicher war er auf dem Weg zum Mittagessen, doch Harry verspürte nicht die geringste Lust, es ihm gleich zu tun. Die Vorstellung in der Großen Halle zu sitzen und so tun zu müssen, als sei alles in Ordnung, würgte jedes Hungergefühl in ihm ab.

„Glaubst ihr, Silver hat wirklich jemanden umgebracht", grübelte Ron nach einer kurzen Pause.

„Ich weiß nicht was ich glauben soll", entgegnete Harry kraftlos. „Wenn ich eins und eins zusammenzähle, dann liegt diese Vermutung nahe, aber…" Harry brach ab und kickte unwillig einen Stein zur Seite.

„Hm, wenn ich an das denke, was ihr im Lehrerzimmer belauscht habt, würde es aber Sinn machen", brummte Ron, während er den davon kullernden Stein nachsah. „Vielleicht hat Silver einen Streich gespielt, der jemanden das Leben gekostet hat und daraufhin haben sie ihn aus Hogwarts rausgeworfen."

„Nein, das hat nichts mit einem missglückten Streich zu tun", widersprach ihm Harry entschieden.

„Was macht dich da so sicher?"

„Ich weiß nicht, es passt einfach nicht zu dem, was ich von Silvers Gefühlen mitbekommen habe."

„Du meinst, er hat absichtlich jemanden umgebracht?", stieß Ron betroffen aus.

„Nein, das hat er selbstverständlich nicht!", antwortete Hermine an Harrys Stelle und schüttelte energisch den Kopf. „Ich denke, dafür gibt es eine ganz andere Erklärung."

„Das denke ich auch", stimmte ihr Harry zu.

„Kann sein", seufzte Ron. „Doch diese Erklärung werden wir sicher nicht jetzt finden. Lasst uns zum Mittagessen gehen."

„Geht schon mal vor, ich komme nach", sagte Harry matt.

„Wenn du meinst", murrte Ron resignierend, doch ihm war anzusehen, dass sein Hunger größer war, als dass Verlangen, sich noch mehr Gedanken über Silvers Vergangenheit zu machen. Mit eiligen Schritten stapfte er zum Schloss hoch, blieb jedoch nach wenigen Metern stehen und sah sich fragend nach Hermine um, die noch immer neben Harry stand.

„Ich komm dann mit Harry hoch", sagte sie, seiner Frage zuvor kommend.

Ron verdrehte die Augen, sagte jedoch nichts dazu. Sie konnten beobachten, wie er rasch die Anhöhe hinauf marschierte und kurz darauf im Schlosstor verschwand. Einige Minuten standen sie schweigend da, bis Harry sich zaghaft räusperte.

„Du…musst nicht auf dein Mittagessen verzichten, es geht mir…"

„…nicht gut", unterbrach ihn Hermine entschieden. „Und erzähl mir jetzt nicht, dass ich mir das nur einbilde."

Ihre dunklen Augen blitzten ihn herausfordernd an und plötzlich war es wieder da, dieses seltsame, warme Glücksgefühl, das ihn in letzter Zeit immer öfters übermannte, wenn Hermine ihn ansah.

„Ich kann…" Harry brach unvermittelt ab, als Hermine einen Schritt näher auf ihn zukam und den Kopf schief legte.

„Du kannst mich nicht belügen", sagte sie forsch und stemmte die Hände in die Seiten. „Dazu kenne ich dich viel zu gut."

„Das habe ich auch nicht vor", entgegnete er leise und trat nun seinerseits einen Schritt näher an sie heran, so dass beide nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt standen. Hermine roch noch immer leicht nach Pinienöl, während ein leichter Wind ihr immer wieder eine Haarsträhne ins Gesicht blies und mit einem Mal waren alle Gedanken an Silver verschwunden. Gebannt beobachtete Harry ihr Mienenspiel, das in nahezu perfekter Weise seine eigenen Gefühle von Verwirrung, Unsicherheit und einem bislang undefinierbaren Gefühl von etwas Unfassbarem widerspiegelte. „Das ist Hermine, du solltest ihr nicht so nahe sein", mahnte eine leise Stimme in Harrys Hinterkopf, doch er ignorierte sie. Ohne zu denken, zog er Hermine sacht an sich heran, spürte das kurze Zittern ihres Körpers, ehe sie diese zarte Umarmung intensivierte. Sein Magen schlug unvermittelt einen Salto rückwärts und plötzlich streiften sich ihre Nasen, im gleichen Moment da er Hermine einen Kuss auf die Wange drücken wollte, berührten sich ihre Lippen.

Fortsetzung folgt………..

Six83: Ja, Sirius ist jetzt im Tunnel „sfg"
Bele: Eine ellenlange Geschichte – das befürchte ich auch! „gggg" Woher Clark Silver sein Wissen hat…hm, das werde ich euch noch nicht verraten.
Vamp: Habe nicht vor euch zu quälen, doch manchmal gibt es Dinge, die sogar noch wichtiger sind als das Schreiben (wobei Schreiben bedeutend angenehmer wäre)
LillyAmalia: Ja, Äthan (griechisch) ist dasselbe wie das fachsprachl. Ethan (C2H6), allerdings hat mir das griechische Wort einfach besser gefallen, darum habe ich es an Stelle von Ethan benutzt.
ardsmair: oh weh, mag aber nicht schuld sein, wenn du dich nicht mehr auf deine Arbeit konzentrieren kannst „lach" Das mit dem nicht langsamer werden – sorry, aber Lana18: Vielen Dank! Auch dafür, dass du mir viel Zeit zum Schreiben wünschst, denn Zeit ist eigentlich das Einzige was ich derzeit nicht habe und so dringend bräuchte!
Padfoot´s Mate: Danke, dass du mich nicht zum Weiterschreiben hetzt! Tja, warum Silver so viel über schwarze Magie weiß werde ich noch nicht verraten. Noch ein bisschen Geduld!
HJ-HJ: Aber natürlich werden die Mitglieder des Phönixordens auch wieder bessere Zeiten erleben, schließlich schreibe ich hier ja keine Darkfic „grins" Remus und Andrea gefangen – an was erinnert dich das?
Schnuckiputz: Das sehe ich genau so! „ssffgg" Knuddel mal fest zurück!
Moin: Noch ein bisschen Geduld! Ja?
Kaori: Danke sehr! „gggg"
Fluffy Bond: Nur als kurze Info, um die Bastet benutzen zu können, braucht man das Gegenstück! „sfg"
Günni: Oh, das fass ich wirklich als Kompliment auf! Wobei ich froh bin, dass es dich nicht vom Lesen abgehalten hat. „fg" Und…ja, der Orden wird bei passender Gelegenheit auch wieder Erfolge haben. Was deine Spekulation mit den Vätern betrifft – nun Lucius Malfoy kann es nicht sein, der ist ja noch indisponiert sfg" Ach ja und …. In diesen Kapitel durfte die Sonne auch wieder mitspielen! „zwinker"
Kiki: Danke sehr! „freu"
Moondrow: Hihihihihihihi – musste grinsen, als ich den zweiten Teil deiner Review gelesen habe. „Aber warum musste er nur so alt sein? Ich hab den mir im knackigen Siriusalter vorgestellt oder jünger und jetzt ist das so ein alter Sack g" Wieso alter Sack? Silver (geb. 1958) ist gerade mal zwei Jahre älter als Sirius (geb.1960) „ggg" und da Zauberer ja laut JK.Rowlings Aussage nach, eine wesentlich höhere Lebenserwartung haben, kann von alt eigentlich noch keine Rede sein. Das mit dem Tempo bebehalten – oh weh – ich versuch es ja! „seufz"
Rapunzelou: Vielen Dank, meine liebe treue Reviewerin! Einen ganz lieben Gruß an dich!

blub: Vielen Dank, freut mich dass dir meine Story gefallt! Und auch für deine unerwartete Verteidigung! „strahl"

banduan: vielen Dank….das mit dem Weiterschreiben….hoffe ich auch! Wünsch dir einen schönen Urlaub und gute Erholung!
Mnemochan: Oh, danke für die Kekse! Ein bisschen Nervennahrung kann in Zeiten wie diesen bestimmt nicht schaden!
padfoot13: Das Zusammentreffen mit Snape und Sirius? Psst…nichts verraten… kommt bald! Diese Szene zu schreiben freut mich besonders… „grins"
lorelei: Vielen Dank für dein großes Lob! „freu"
Cheely: Freut mich sehr, dass dir meine Story gefällt – das mit dem zügig weiter schreiben – na ja, ich tue mein Möglichstes!
Eva Luna: Da sind wir schon zwei, die sich Gedanken um Harrys Psyche machen, vor allem nach diesem letzten Kapitel „sfg"
Janine Black: Tut mir leid! Wollte wirklich niemanden quälen!
Angelwings: Thank you very much for your review, I´m verry glad that you like this fic.
padfoot13: Gern geschehen, schade dass es nicht geklappt hat!
Miss Shirley-Blythe: Und ich bin mal gespannt was du zu meinem 24ten sagst und wie dir der Schluss gefällt „zwinker"
maya: Ich versuch es, doch leider macht mir der Zeitmangel etwas zu schaffen.
Millicent-vs.-Hermione: Na du hast Wünsche „Kopfschüttel" Weshalb soll denn ein bekanntes Gesicht sterben?
vickysnape: Tja, die Bastet wird schon noch eine kleine Rolle zu spielen haben „zwinker"
Lavendel: Hm…Fragen aufwerfen ist meine Spezialität „ssffgg" aber ich verspreche dir, die meisten Fragen werden sich im Laufe der Fanfic noch klären!
Jinxxx: Hihihihihi! Noch ein Schwarzleser! Freut mich, dass dir meine Storys gefallen! Na ja, da du schreibst, dass meine Kapitel zu schnell kommen, so dass du kaum Zeit findest eine Review zu schreiben, kann ich dich beruhigen…ich bin auch zufrieden, wenn ich nur zwischendurch eine Review bekomme.

pirat: Puh…das hatte ich doch glatt vergessen! Wurde aber inzwischen postwendend nachgeholt! Hoffe du kannst mir verzeihen? Bekommst auch eine zusätzlich Schokoeistorte für die heißen Tage! Die Drohung mit den Haien übergehe ich jetzt mal geflissentlich, da ich im Weiterschreiben schneller bin als du! „grins"

Tja, die folgenden Reviews hab ich jetzt einfach mal so reinkopiert und mit einem Klammertext kommentiert. „ggg"

From: Lord Mystic Padfoot´s Mate: Wer hat gesagt das du was zu essen bekommst? Du solltes doch nur der Zweite Hauptgang werden. (…das glaubt unser Lordchen doch nicht ernsthaft, dass es dazu auch nur den Funken einer Chance hätte) Sternchen: Was passt besser zu Padfoot, Rot oder Weißwein? (Finger weg von Padfoots Mate! „drohenden den Zeigefinger heb"

From: Padfoot's Mate: uups, Sternchen, jetzt sitzen wir beide in der Sch.., was? (keine Sorge, Einigkeit macht uns unantastbar!)
From: Padfoot's Mate Lord Mystic: Ihr seid ein wenig gefräßig, wie mir scheint!
Nun denn, für den höchst unwahrscheinlichen Fall, dass Ihr an meinem Schwert vorbei kommt- nahezu ausgeschlossen- empfehle ich eine Flasche edelsten Rotweins.

From: pirat Lord Mystic: niemand wagt es, Padfoot's Mate zunahe zu kommen, denn er steht unter meinem persönlichen PIRATENSCHUTZ! Ich, gefürchteter Captain der Sieben Weltmeere, stelle mich säbelschwingend vor ihm hin und fordere dich zu einem Duell heraus! Natürlich gewinne ich (ist ja klar, hihi) und nehme dich gefangen! Auf dass du über die Planke geschmissen wirst, so, wie es allen widerfahren wird, die meine Crew aufessen wollen!
Ultragefährlicher Piratenblick, pirat, unrechtmäßiger, allmächtigster Herrscher aller sternchen und Weltmerre, Galaxien, Planeten und Lebewesen, sprich: Gott.
From blub: pirat: und sag pirat (oha, der erscheint mir leicht größenwahnsinnig und em-fußball-fanatisch zu sein g) , dass er dich nicht in eine schokotorte verhexen und aufessen kann, denn ich warte auf dein neues update - sehnsüchtigst!
und sag lord mystik (er erscheint mir recht gefrässig gg), dass er dich auch nicht aufessen darf, denn dann gibt es ja auch keine neuen updates!
viel spaß beim kloppen um padfoots mate, euch 2 g blub (unauffressbar).

So das wars wieder mal für heute. Wie immer habe ich mich sehr über euere Reviews gefreut, auch wenn ich hin und wieder ein ganz schlechtes Gewissen bekam, dass ihr so lange auf das Nächste warten musstet. Manchmal gibt es Dinge, die sogar noch wichtiger als das Schreiben an dem neuen Kapitel sind, auch wenn mir dieses Schreiben bedeutend mehr Spaß machen würde. „seufz" Kann euch an dieser Stelle leider nicht versprechen, dass das 25. Kapitel schneller da sein wird, aber ich werde mein Möglichstes tun. Versprochen! Aber sicher kommen auch wieder ruhigere Zeiten, in denen die Kapitel wieder im wöchentlichen update kommen. Bis dahin muss ich euch einfach um ein bisschen Geduld bitten.

So nun bleibt mir nur noch euch einen schönen Sonntag und viel Spaß mit dem neuen Kapitel zu wünschen!

Viele liebe Grüße von euerem Sternchen!