AN: So meinen Lieben, auch wenn Einige von euch schon daran gezweifelt haben, doch hier kommt wirklich das neue Kapitel. Tut mir leid, dass ihr so lange darauf warten musstet, doch aus gesundheitlichen Gründen, konnte ich einige Wochen lang nicht schreiben. Inzwischen funktioniert aber wieder alles und ich werde mich bemühe das nächste Kapitel flott hinterher zu setzen. ;-)
60.
Harry musste sich nicht umdrehen um zu wissen, wer es war, der ihm aus dem Krankenflügel folgte und nun einem lautlosen Schatten gleich hinter ihm her ging. „Sirius wäre vermutlich nicht Sirius, wenn er es nicht tun würde", dachte Harry mit einer diffusen Mischung aus Niedergeschlagenheit, Frustration und Zorn.
Die magischen Fackeln, die wie immer in den Abend- und Nachstunden den Korridor ausleuchteten, warfen ein bizarres, dreigeteiltes Schattenbild von Harry an die Wand, als wollten sie damit bildhaft seine Zerrissenheit zum Ausdruck bringen.
Ein Teil von ihm fühlte noch immer Mitleid für Pascal, während ein anderer verzweifelt einen Grund suchte, irgendetwas kaputtzuschlagen und wieder ein anderer Teil war einfach nur noch müde und wollte überhaupt nicht mehr denken. Harry fühlte sich innerlich zerrissen und genauso gespalten waren auch die Gefühle, die der Anblick des großen schwarzen Hundes in ihm auslöste. Der Teil von Harry, der sich müde und erschöpft fühlte, wollte die Sorge, die Sirius genau wie Dumbledore ihm entgegenbrachten, genießen, wollte sich zurücklehnen und diese erdrückende Verantwortung abgeben, gleichzeitig spürte Harry jedoch auf beängstigende Weise, dass der Zeitpunkt näher rückte, an dem er diese Fessel der Fürsorge abstreifen musste; an dem es unausweichlich seine Verantwortung war, wie und wo die Auseinandersetzung mit Voldemort stattfinden würde.
Harry seufzte schwer, während seine müden Beine wie von selbst den Weg zum Astronomieturm einschlugen. Eine kalte und sternenklare Nacht empfing ihn, als sie durch die oberste Tür nach außen traten und Sirius sich in seine menschliche Gestalt zurückverwandelte. Ohne weiter auf ihn zu achten, ging Harry weiter, bis er die Brüstung erreichte und sich erschöpft gegen sie lehnte. Eine kühle Brise blies ihm die Haare aus dem Gesicht, zerrte am dünnen Stoff seiner Robe und ließ ihn augenblicklich frösteln. Dennoch war dieses Gefühl der Kälte nicht unangenehm; auf seltsame Art schien sie sogar notwendig um seine Lebensgeister wieder zu wecken und seine Sinne zu klären.
Langsam ließ er seine Augen über die Schlossgründe wandern, während gleichzeitig Erinnerungen hochstiegen. Genau an dieser Stelle konnten sie im vergangenen Jahr beobachten, wie Umbridge losmarschierte, um Hagrid verhaften zu lassen und automatisch wanderte Harrys Blick zur Hütte, die an diesem Abend unbeleuchtet, aber dennoch deutlich zu erkennen war.
„Dumbledore, Remus und ich werden im Morgengrauen zusammen Hogwarts verlassen", begann Sirius nach einer Weile und riss Harry damit unvermittelt aus seinen Gedanken. „Dumbledore möchte, dass wir uns die Gegend um Andreas Haus noch einmal genauer ansehen."
„So etwas dachte ich mir schon", nickte Harry, während er unverwandt in die dunkle Nacht hinaussah.
„Es tut mir leid, ich…"
„Mach dir keine Sorgen, ich komm schon klar", entgegnete Harry tonlos, was Sirius ein schweres Seufzen entlockte.
„Ich mach mir aber Sorgen und mir wäre wohler wenn ich zumindest in deiner Nähe bleiben könnte", sagte Sirius leise.
„Ich weiß, doch das ist nicht nötig", erklärte Harry mit einem Seitenblick auf Sirius, der die Unterarme auf der Brüstung abgestützt hatte und ebenfalls in die Dunkelheit hinaus sah. Im fahlen Licht der Nacht wirkte nicht nur sein Gesicht ungewöhnlich alt und müde, sondern auch seine ganze Körperhaltung spiegelte, deutlicher wie selten zuvor, die Anspannung der letzten Stunden wider und erinnerten Harry schmerzhaft daran, dass er selbst wohl nicht der Einzige war, der mit den Ereignissen der letzten Stunden zu kämpfen hatte.
Einige Minuten verharrten sie im Schweigen bis Sirius schließlich den Kopf wandte und mit hörbarem Zögern das Gespräch wieder aufnahm.
„Du hast dich in den letzten Wochen und Monaten verändert."
„Mag sein", gab Harry widerstrebend zu, während gleichzeitig die Ahnung in ihm hochstieg, wohin diese Unterhaltung führen würde.
„Wir beide hatten nie Schwierigkeiten miteinander zu reden", seufzte Sirius erneut schwer. „Doch nun läufst du eher weg, als dass du reden würdest, du bist verschlossener und…genau das ist es, was mir Sorgen macht."
Harry antwortete nicht darauf und so folgte erneut eine längere Pause des Schweigens. Ein heimlicher Seitenblick in Sirius Gesicht verriet Harry jedoch, dass dieses Stille nicht von Dauer sein würde; es war offensichtlich, dass sein Pate nach passenden Worten suchte, um das Gespräch wieder aufzunehmen. Harry wollte nicht reden, doch tief in seinem Inneren wusste er auch, dass dies nicht zu vermeiden war. Zuviel aufgestauter Zorn drängte nach einem Ventil und während Sirius noch nach behutsamen Worten suchte, platzte es unvermittelt aus Harry hervor.
„Ist dir eigentlich bewusst, dass ich in wenigen Monaten volljährig bin?"
„Natürlich", entgegnete Sirius mit ehrlicher Verblüffung. „aber…"
„Nein, kein ABER!", schnitt Harry ihm schroff das Wort ab. „Denn genau das ist der Punkt! Ich werde im Juli volljährig, doch diese Tatsache scheint DIR, genau wie jedem anderen hier, völlig zu entgehen. Ihr behandelt mich so, als wäre ich noch immer der 11jähre Junge, der gerade erst erfahren hat, dass er ein Zauberer ist und der nicht die geringste Ahnung von dem hat, zu was Voldemort fähig ist! Nein, lass mich ausreden", schmetterte er den Widerspruch ab, noch ehe dieser Sirius Lippen verlassen konnte. „Ich stand ihm gegenüber, Sirius! Ich habe meinem Schicksal in die Augen gesehen und es letztendlich auch begriffen. Egal wie sehr ihr euch auch bemüht eine Barriere zwischen Voldemort und mir zu bilden, es wird euch nicht gelingen, dieser letzte entscheidende Kampf zwischen uns wird stattfinden!"
„Ich werde nicht zulassen, dass er dich tötet!", entgegnete Sirius schrill. „Ich werde…"
„Du würdest lieber sterben als zuzusehen", nickte Harry und plötzlich brannten seine Augen. Von einer Sekunde zur anderen verpuffte sein Zorn und zurück blieb nur noch Trauer und das Gefühl soeben einen Weg zu beschreiten, auf dem es kein Zurück gab. „Aber genau darum geht es doch, Sirius! Voldemort will mich töten und es ist ihm egal wie viele Menschen er zuvor aus dem Weg räumen muss!"
„Ich werde es nicht zulassen!", beharrte Sirius mit bebender Stimme und es klang wie ein Schwur. „Er wird dich nicht bekommen!"
„Verdammt, Sirius, mach die Augen auf! Sieh mich an und versuch einmal, nur ein einziges Mal in mir nicht den Sohn von James und Lily zu sehen! Ich bin die Person, die sich Voldemort als Gegner ausgesucht hat und glaub mir, ich bin weder stolz darauf, noch…"
Harry kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, denn Sirius hatte ihn hart gepackt, in eine Umarmung gezogen und presste ihn nun so fest an sich, dass ihm fast die Luft weg blieb. Für einen kurzen Augenblick wollte Harry sich dagegen wehren, ehe er seinerseits die Umarmung erwiderte und wesentlich sanfter fort fuhr.
„Ich liebe dich auch, Sirius! Du bist für mich die Familie, nach der ich mich mein Leben lang gesehnt habe und gerade deshalb ist es mir auch so wichtig, dass du es begreifst", nuschelte Harry gegen Sirius Schulter, ehe er sich aufrichtete und seinem Paten direkt in die Augen sah. „Es geht nicht darum, dass ich den Helden spielen will oder jemanden etwas beweisen muss; dieser Kampf gegen Voldemort ist mein Schicksal. Ich habe es mir nicht ausgesucht, doch inzwischen habe ich es akzeptiert und ich bitte dich, akzeptier du es auch."
„Das kann ich nicht und das will ich nicht", flüsterte Sirius, seine Hände noch immer auf Harrys Schultern. „Ich habe geschworen dich zu schützen, dir beizustehen und…"
„…und mir zu helfen, wo immer es dir möglich ist", nickte Harry und kniff die Lippen zusammen. Er hatte keine andere Reaktion von Sirius erwartet, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie ihn nun mit hilflosem Zorn erfüllte. „Es tut mir leid, Sirius, doch die Hilfe, so wie du sie dir vorstellst, nützt mir nichts! Wenn du mir wirklich helfen willst, dann musst aufhören in mir ein Kind zu sehen."
„Was hast du vor?", stieß Sirius mit deutlicher Panik in der Stimme hervor, während er gleichzeitig die Hände zurückzog, als hätte er sich an Harrys Schultern verbrannt.
Statt einer Antwort wandte sich Harry ab und starrte in das Dunkel der Nacht hinaus.
„Was hast du vor?", wiederholte Sirius die Frage mit Nachdruck.
„Ich weiß es noch nicht genau", gestand Harry leise, während seine Augen unverwandt auf einem imaginären Punkt in der Dunkelheit gerichtet waren. „Mir ist durchaus bewusst, dass es bisher nicht viel gibt, was ich Voldemort entgegensetzen kann und es war nur eine Riesenportion Glück, die mich ihm immer wieder entkommen ließ, auf Dauer wird sie mich jedoch nicht retten."
„Ich steh auf deiner Seite, Harry und wenn du es zulässt, werde ich dir helfen wo und wie immer das auch aussehen wird, aber begeh du bitten nicht den gleichen Fehler, den Andrea und Snape begannen haben", seufzte Sirius schwer und fuhr sich müde über die Augen. „Du hast Freunde, die dir helfen können und wollen. Starte hier bitte keinen Alleingang."
„Ich weiß nicht was Andrea genau vorhatte, doch langsam beginne ich zu verstehen, warum sie niemanden etwas sagte. Sie wusste, dass ihr sie daran gehindert hättet."
„Möglich", brummte Sirius ungnädig, „doch vielleicht hätte ihr dies das Leben gerettet.
„Hast du dir schon mal überlegt, dass es vielleicht Silvers Eingreifen war, das sie erst in Gefahr gebracht hat?"
„Wie bitte?", stieß Sirius ungläubig aus, doch Harry zuckte nur die Schultern und fuhr ungerührt mit seinem Gedankengang fort.
„Mir ist aufgefallen, dass Andrea anfangs keine Angst vor Voldemort oder seinen Todessern hatte, erst als Silver in Erscheinung trat, geriet sie in Panik und ich frage mich, ob es nicht vielleicht sein könnte…"
„Genau das ist ja das Problem mit diesen verdammten Alleingängen, niemand von uns kann mit Sicherheit sagen, wann und wo ein Eingreifen notwendig, sinnvoll oder gefährlich ist", ereiferte sich Sirius. „Wie sollten wir denn wissen, was sie genau vorhatte, wenn sie niemanden in ihre Pläne einweihte? Wir mussten reagieren und konnten das nur von dem Wissenstand aus tun, den wir hatten. Ich will hier nicht überheblich erscheinen, doch hätte sie uns in ihre Überlegungen mit eingebunden, so wären wir sicher gemeinsam auf eine Lösung gekommen. Natürlich hätte es sein können, dass wir mit ihrem grandiosen Plan nicht einverstanden gewesen wären, doch wir sind ihre Freunde und…ich hätte einfach erwartet, dass sie uns vertraut." Sirius schluckte schwer und das Zittern seiner geballten Fäuste, verrieten Harry die Aufruhr, in der Sirius sich befand. „Wir hätten eine Lösung gefunden; gemeinsam hätten wir sie sicher gefunden."
Für einen kurzen Augenblick war Harry versucht Sirius an den Kopf zu werfen, dass dies sicherlich keine gemeinsame, sondern eher eine Lösung des Ordens gewesen wäre und Andreas Meinung dabei wohl eine untergeordnete Rolle gespielt hätte, doch er tat es nicht. Tief in seinem Herzen verstand er sowohl Sirius Standpunkt wie auch den von Andrea und letztendlich machte es ihm auch seine eigene Position bewusst. Solange er sich in Dumbledores Obhut befand, würde dieser entscheiden was getan wurde und… Harrys Überlegungen wurden abrupt unterbrochen, als ihm zeitlich verzögert bewusst wurde, was Sirius eben so beiläufig gesagt hatte.
„Was ist mit Snape? Du sagte was von einem Fehler…"
„Er ist verschwunden. Dumbledore vermutet, dass Snape eigenmächtig die Verfolgung der Todesser aufnahm und seitdem ist er noch nicht wieder aufgetaucht. Schwer zu sagen, was aus ihm geworden ist.", brummte Sirius und heftete seinen Blick grimmig auf die Dunkelheit. „Hätte nie gedacht, dass ich mir mal Sorgen um diesen Bastard machen würde."
In Harry keimte ein anderer Verdacht auf, doch er behielt ihn für sich. Was wäre, wenn hier irgendetwas während des Kampfs geschehen war, was Snape veranlasst hatte, Hogwarts so schnell wie möglich zu verlassen? Was, wenn Silvers und auch Harrys Verdacht stimmte und nun seine Zugehörigkeit zu den Todessern von jemand aufgedeckt wurde? Einige Minuten lang versuchte er sich auszumalen, was dies für Konsequenzen haben würde und plötzlich stand sein Entschluss fest.
„Ich muss Hogwarts verlassen, nicht jetzt sofort, aber bald", erklärte Harry leise und wandte sich wieder zu Sirius um, doch dessen erwarteter Ausbruch blieb aus. Stattdessen starrte ihn sein Pate einige Sekunden sprachlos an, ehe er ganz langsam den Kopf schüttelte und in kraftlosem Ton sagte: „Wo willst du hingehen, in den Grimmauld Place?"
„Nein", wehrte Harry entschieden ab. „Ich muss einen anderen Platz finden."
„Es gibt keinen anderen Ort, der dir annähernd soviel Sicherheit bieten kann wie Hogwarts."
„Und an keinem anderen Ort der Welt biete ich Voldemort eine so breite Angriffsfläche wie hier in Hogwarts. Sehe es realistisch, Sirius! Nichts von alledem, was die letzten Tage hier geschehen ist, wäre passiert, wenn ich nicht hier wäre. Niemand hätte versucht hier einen Junior-Todesser-Club zu gründen; Voldemort würde sich kaum um minderjährige Zauberer und Hexen kümmern, wenn es sich bei ihnen nicht zufällig um Mitschüler von Harry Potter handeln würde. Solange Voldemort weiß, dass ich mich hier in Hogwarts befinde, wird er nichts unversucht lassen einen Fuß in dieses Schloss zu setzen."
„Das kannst du nicht wissen", entgegnete Sirius stur und blickte ihn mit einer steilen Sorgenfalte auf der Stirn an. „Voldemort hat bereits lange vor deiner Geburt versucht an Hogwarts heranzukommen und...solange Dumbledore hier ist, wird ihm das auch zukünftig nicht gelingen."
„Meine Güte, Sirius, genau das ist Voldemort doch gelungen!" ereiferte sich Harry. „Seine Leute waren und sind möglicherweise noch immer hier in Hogwarts. Der Kampf hat hier auf den Schlossgründen stattgefunden und nicht irgendwo dort draußen vor Hogwarts Toren. Ich muss hier weg, muss irgendwohin, wo Voldemort mich nicht vermutet und wo meine Anwesenheit niemanden in Gefahr bringt. Solange er weiß wo ich bin, wird er immer wieder diese Schule attackieren. Ich kann Hogwarts und seine Bewohner nicht länger als nötig dieser Gefahr aussetzen."
Sirius schwieg einen Moment ehe er verstehend nickte. „Gut, ich werde mit Dumbledore reden und ihn fragen, ob..."
„Nein!", fiel ihm Harry entschieden ins Wort. „Nein, ich werde… muss selbst mit Dumbledore reden…" Harry zögerte kurz ehe er ergeben die Schultern hob und seufzend weiter sprach. „ich muss mir nur selbst vorher über einige Dinge klar werden. Ich…wir", setzte er mit einem schwachen Lächeln hinzu und legte sein Hand auf Sirius bebenden Unterarm um ihn zu zeigen, dass er bereit war ihn in seine Überlegungen einzuschließen. „Wir müssen gut überlegen, wie mein Verschwinden hier vonstatten gehen soll und natürlich brauch ich erst einmal einen geeigneten Ort."
„Mir gefällt diese Vorstellung nicht", stöhnte Sirius und hob kapitulierend die Hände. „aber ich werde dir helfen. Wirst du auch mit Ron und Hermine reden?", fragte Sirius stirnrunzelnd.
„Ja, gerade bei ihnen ist es wichtig, dass sie wissen wie sie sich zu verhalten haben. Wenn Voldemort denkt, dass sie etwas über meinen Aufenthaltsort wissen, wird er gezielt auf die beiden losgehen."
„Sehr wahrscheinlich", nickte Sirius nachdenklich.
Als Harry sich einige Zeit später von Sirius verabschiedete, bestand dieser nicht mehr darauf, ihn bis zum Fuß des Gryffindorturms zu begleiten. Auch wenn sich in sein Gesicht tiefe Sorgenfalten eingegraben hatten, so schien das Gespräch doch Wirkung zu zeigen; Sirius hatte verstanden und Harry war ihm unendlich dankbar dafür. Mit dem erleichternden Gefühl endlich einen Schritt vorwärts gekommen zu sein schlief Harry wenig später ein.
Der Morgen kam und weckte Harry mit der gewohnten Betriebsamkeit in seinem Schlafsaal. Noch während er schlaftrunken nach seiner Brille tastete, flog die Tür des Schlafraums auf und Seamus stürmte herein.
„Hey Leute, ihr könnt liegen bleiben, heute findet kein Unterricht statt! Wir haben es soeben am schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum gelesen. Außerdem werden alle Schüler aufgefordert nach dem Frühstück unverzüglich in ihre Gemeinschaftsräume zurückzukehren", schmetterte er in einer Lautstärke durch den Raum, die jeden Langschläfer senkrecht im Bett stehen ließ.
„Danke für den dezenten Hinweis", grollte Ron, der ebenfalls noch zerzaust in seinem Bett saß und sich nun die Ohren rieb. „Na wenigstens können wir so noch eine Runde weiterschlafen." Mit einem erleichternden Seufzen ließ er sich nach hinten zurückfallen und zog das Kissen über den Kopf.
„Weißt du, ich hab mit so was gerechnet", sagte Neville leise, als die Tür geräuschvoll hinter Seamus ins Schloss fiel. „Nach dem was gestern geschehen ist, werden die Lehrer anderes zu tun haben, als die Schüler zu unterrichten. Gestern Abend sind schon Schwärme von Eulen gekommen und Dumbledore wird alle Hände voll zu tun haben, die besorgten Eltern zu beruhigen."
„Ich denke, die Sorgen der Eltern sind verständlich, nicht wahr?", seufzte Harry, während er seine Schuhe unter dem Bett hervorzog.
„Wie wird das weitergehen, Harry? Ich meine….die Todesser haben es geschafft in das Schloss hereinzukommen und…", Neville brach ab und blickte düster auf seine ineinander verschlungenen Finger.
Für einen kurzen Moment war Harry ganz nahe daran Neville zu erzählen, dass er vorhatte Hogwarts zu verlassen, weil er hoffte, damit Voldemorts Interesse an der Schule zu mindern, aber im selben Augenblick, da seine Gedanken Worte formten, stellte er sich selbst die Frage, wem er davon erzählen sollte und konnte. Würde er Neville mit diesem Wissen wirklich beruhigen, oder war es nicht eher so, dass dieses Geheimnis zu bewahren belastender wäre als die Unwissenheit?
Neville schien auf seine Frage jedoch keine Antwort erwartet zu haben, denn ehe Harry sich versah, klopfte er ihm mit einem traurigen Lächeln und einem unschlüssigen Achselzucken auf die Schulter und verließ den Jungenschlafsaal.
„Es tut mir leid, Neville", flüsterte Harry gegen die geschlossene Tür und wandte sich nach Ron um. Die tiefen Atemgeräusche aus dem benachbarten Bett verrieten ihm allerdings, dass sein Freund wieder eingeschlafen war.
Im Aufenthaltsraum der Gryffindors herrschte an diesem Morgen reges Gedrängel und es dauerte etwas, bis er Hermine in der hintersten Ecke, auf einem Sessel sitzen sah. Im selben Moment da er sich einen Weg zu ihr bahnte, hatte auch sie sein Kommen bemerkt und wuchtete sich müde aus dem Sessel.
„Hallo Harry!", begrüßte sie ihn lächelnd. „Ich dachte nicht, dass du so bald schon auf bist."
„Seamus hat uns etwas unsanft geweckt", erklärte Harry und erwiderte sanft den sachten Druck ihrer Hand um seine Finger. „Aber die Zeit ist ok, ich wollte vor dem Frühstück so wieso noch…", Harry unterbrach sich, als er bemerkte, dass Parvati und Lavender ihn beobachten.
„Ich weiß wohin du gehen willst", flüsterte Hermine mit einem verstehenden Nicken und zog ihn an der Hand Richtung Porträtloch.
Dankbar keine langen Erklärungen abgeben zu müssen, folgte er Hermine nach draußen in den verlassenen Korridor und wenige Minuten später standen sie vor Flitwicks Raum und pressten das Ohr an die Tür.
„Alles ruhig, es scheint niemand drin zu sein", hauchte Harry und drückte vorsichtig die Tür auf und fand seine Vermutung bestätigt.
Das Landschaftsgemälde hing noch immer vergrößert an der Stelle, an der Dumbledore es am Tag zuvor befestigt hatte.
„Ich wusste, dass du dieses Bild sehen wolltest, mir ging es nicht anders. Es ist schwer zu glauben, dass dies wirklich passiert ist", sagte Hermine mit zitternder Stimme, als Harry zielstrebig darauf zu ging.
Nach einigen Schritten blieb Harry jedoch stehen und hielt unwillkürlich die Luft an. Als er am Vortag diesen Raum verlassen hatte, hatte das Bild ein Meer von Flammen gezeigt und Harry war darauf vorbereitet, nun die zerstörten Überreste von Andreas Haus zu sehen. Was er jedoch nun vor sich hatte, ließ ihn, mit dem erschaudernden Gefühl in einen Alptraum gezogen zu werden, zurückweichen.
Der verbrannte Boden des Tals war schwarz und großflächig mit silbergrauer Asche überzogen. An einigen Stellen stieg feiner Rauch auf, der ihnen zeigte, dass der verkohlte Boden noch immer eine Restwärme des gestrigen Flammenmeers gespeichert hatte. An der Stelle, an der sich noch vor kurzer Zeit ein kleiner Wald befunden hatte, ragten nun verkohlte Baumstümpfe wie anklagend erhobene Zeigefinger in den grauweißen Himmel, dessen Farbe am Horizont in ein blasses Violett überging. Im rechten Drittel des Gemäldes waren deutlich die kümmerlichen Überreste eines zerstörten Hauses zu erkennen. Eisige Schauer jagten über Harrys Rücken, als er diese schwarze, bizarr gezackte Linie, welche die Grenze zwischen dem Himmel und der verbrannte Erde bildete, wieder erkannte und im Bruchteil einer Sekunde wurde ihm bitterkalt. Harry musste nicht näher an dieses Bild herangehen um zu sehen, dass der Boden mit feinen, einem Spinnennetz gleichenden, Rissen überzogen war. Eine tödliche Stille ging von diesem Gemälde aus und Hermines Schritte, so leise sie auch waren, hallten in der Lautlosigkeit dieses Raums wie Gepolter wider.
Eine eiskalte Faust krallte Harrys Brust zusammen, als er sich der Gefühle erinnerte, die ihn erfasst hatten, als er selbst in genau dieser Trostlosigkeit und Zerstörung gestanden hatte und mit einem Mal schien Flitwicks Arbeitsraum mit jenem beißenden Geruch verbrannter Erde erfüllt zu sein.
„Das kann nicht sein, das ist unmöglich!", stieß Harry gepresst hervor, was Hermine, die inzwischen das Bild erreicht hatte, dazu veranlasste sich verwirrt umzudrehen.
„Wie meinst du da? Was kann nicht sein?"
„Ich war dort, Hermine, ich habe all dies gesehen, bevor…als Andrea…Dumbledore bezeichnete es als einen dunklen Ort, an dem Andreas Seele Zuflucht gefunden hatte."
„Ich verstehe nicht, wovon redest du?", hauchte Hermine betroffen und ging Harry entgegen, der mit schwankenden Schritten näher an das Bild heran trat.
„Als Andrea im Koma lag, saß ich an ihrem Krankenbett und irgendwie bin ich da versehentlich in ihren Geist eingedrungen. Es war schrecklich und hätte Silver mich da nicht rausgeholt, weiß ich nicht, ob es mir selbstständig gelungen wäre. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben wirklich Todesangst; ich dachte, ich würde in diesen dunklen Gedankenbildern von Andreas Seele sterben." Harry holte stockend Luft, ehe er wieder die Augen dem Gemälde zuwandte. „Was du hier siehst, Hermine…, das ist genau das Bild, was ich beim Eindringen in Andreas Geist gesehen habe."
„Aber wie ist das möglich? Sie kann doch unmöglich vorher gewusst haben…"
„Nein, du begreifst nicht", unterbrach sie Harry ungeduldig. „Ich rede hier nicht von der Ähnlichkeit der verbrannten Landschaft, es ist das identische Spiegelbild dessen, was ich in Andreas Geist gesehen habe. Jedes Detail, jede Farbnuance stimmt, sogar diese verkohlten Baumstümpfe; der einzige Unterschied besteht in den zerstörten Gebäuderesten, die ich in Andreas Geist nicht gesehen habe."
„Aber das, was du in Andreas Geist gesehen hast, das war nicht real, das hier schon", sagte Hermine und deutete mit zitternden Fingern auf das Bild.
Harry antwortete ihr nicht darauf, was hätte er auch sagen können, er verstand es selbst nicht. Einige Minuten standen sie nur da und starrte beide auf das Gemälde, das ihnen eine tote, vom Feuer zerstörte Landschaft zeigte, über die nun ein schwacher Wind silbergraue Asche wehte. Es war nichts mehr von den blühenden Wiesen und dem kleinen Wäldchen zu erkennen, welche das Tal vor nicht allzu langer Zeit ausgefüllt hatten.
Eine Schuleule, die energisch gegen das geschlossene Fenster pickte, riss sie aus ihrer Betrachtung und als Harry das Fenster öffnete, ließ sie einen Brief direkt in seine ausgestreckte Hand fallen.
„Von wem ist der?", fragte Hermine, während sie misstrauisch den Vogel beobachtete, der einen weiten Bogen flog und sich schließlich auf einer Stuhllehne niederließ. Trotz der drückenden Stimmung, die von dem Gemälde ausging, huschte plötzlich der Ansatz eines Lächelns über Harrys bleiches Gesicht, als er den Zettel sinken ließ und aufblickte.
„Von Ted Moran. Er lässt fragen, ob es die Regeltreue der Gryffindors zulässt, dass wir uns verbotenerweise nach dem Frühstück im Korridor treffen, der vom Nordturm aus in den Krankenflügel führt."
„Kein schlechter Ort, falls uns dort jemand sieht, können wir sagen, dass wir auf den Weg zum Krankenflügel waren, aber ist die Nachricht wirklich von Ted?"
„Ja, so zynisch würde uns sonst keiner zu einem Treffen einladen", schmunzelte Harry und angelte sich einen Stift aus der Tasche seiner Robe.
Hermine beobachtete wie Harry ein knappes „Ja" auf den Zettel schrieb und die Eule mit der Antwort zurück schickte.
„Wer hätte gedacht, dass wir uns je mit einem Slytherin anfreunden würden", murmelte Hermine, als sie die Gänge zum Nordturm durchquerten.
„Es gibt so Vieles, was ich mir früher nicht vorstellen konnte", seufzte Harry schwer. „Und manchmal bin ich sehr froh darüber, nicht zu wissen was uns die Zukunft bringen wird."
Hermine nickte verstehend, ihre eigenen Gedanken führte sie jedoch nicht mehr aus, da sie in diesen Augenblick mit Ted Moran zusammentrafen.
„Hallo Hermine, hallo Harry!", grüßte er und zwinkerte ihnen freundlich zu.
„Hallo Ted, wie du siehst ist es mit der Regeltreue einiger Gryffindors nicht so weit her", sagte Harry mit einem schwachen Lächeln und klopfte dem Slytherin freundschaftlich auf die Schulter. „Was ist so wichtig, dass du uns hier treffen willst?"
„Mir ging heute Nacht diese nordische Mythologie nicht aus dem Sinn und ich fragte mich immer wieder, was euere Freundin wirklich geplant hatte und was in die Kategorie fehlgeschlagener Plan fiel", erklärte Ted leise und deutete ihnen durch eine bezeichnende Kopfbewegung ihm in die Fensternische zu folgen. „Ich denke, Andrea hat dir nicht ohne Grund dieses Buch geschickt; sie wollte dir damit etwas ganz bestimmtes sagen. Deshalb war ich war heute Morgen in der Bibliothek und nachdem ich Madam Price erklärt habe, dass es sich dabei um ein wichtiges Projekt handelt, hat sie beiden Augen zugedrückt und mir ein sehr hilfreiches Buch ausgeliehen."
„Und was hast du herausgefunden?", drängte Hermine, die nervös von einem Fuß auf den anderen trat.
„Ihr habt diesen Mythos um die Götterdämmerung nicht ganz richtig interpretiert. Sie schildert zwar den Untergang der alten Götter, doch das bedeutet nicht das Ende der Welt. Wenn ich mich jetzt nicht grundlegend täusche, dann..." Moran brach ab, als von der Treppe her Schritte zu hören waren und er vorsichtig um die Ecke spähte. „Les das Ende mal aufmerksam durch, ich werde inzwischen Silver aufsuchen", flüsterte er hastig und schob sich aus der Fensternische, um im Schlendergang auf die Tür des Krankenflügels zuzugehen. Das Geräusch der Schritte wurde wieder leiser und Harry vermutete, dass die Person ein Stockwerk höher ging.
„Madam Pomfrey wird ihn im hohen Bogen hinauswerfen", stöhnte Hermine mit einem unverständlichen Kopfschütteln.
„Er weiß was er riskieren kann und was nicht. Wir sollten jetzt aber schleunigst in unseren Turm gehen, bevor uns hier doch noch jemand sieht."
Sie erreichten den Gemeinschaftsraum der Gryffindors ohne Zwischenfälle. Inzwischen war er noch voller geworden doch bis zum Mittagessen hatten sie es geschafft, die Mythologie Punkt für Punkt durch zu gehen.
„Ted hat Recht", seufzte Harry und blätterte nochmals zur ersten Seite, auf die Andrea ihre Widmung niedergeschrieben hatte.
Alles Liebe zu Weihnachten, Harry!
Möge dieser kleine Ausflug in die Welt der Mythologie deine Gedanken beflügeln und es dir ermöglichen, Dinge von einer anderen Warte aus zu betrachten.
Meine Herz und meine Gedanken sind bei dir!
Andrea
„Es mir ermöglichen, Dinge von einer anderen Warte aus zu betrachten", wiederholte Harry im Flüsterton Andreas Worte und rieb sich grübelnd über die Stirn, während er den letzten Mitschülern nachsah, die in diesem Moment durch das Porträtloch nach außen kletterten, um ihr Mittagessen in der Großen Halle einzunehmen. Das Gemälde der Fetten Dame schwang zurück, so dass sie nun wieder die Rückseite der Leinwand sehen konnten. „Eine andere Sichtweise?"
„Was um alles in der Welt will sie damit sagen?", stöhnte Ron und blickte hilfesuchend zu Hermine.
„Es ist eine Aufforderung weiter zu sehen, sozusagen den Boden zu verlassen und etwas von einem höheren oder auch einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten. Manche Sachen kann man nicht klar erkennen, wenn man zu nahe dran steht und vermutlich sollte dies für Harry der Hinweis sein, dass es mehr, als nur das Offensichtliche zu sehen gibt."
„Das würde aber bedeuten, dass sie geahnt hat, dass man sie, beziehungsweise ihr Haus beobachtet", grübelte Ron.
„Möglich, vielleicht sogar sehr wahrscheinlich", murmelte Hermine versonnen und griff nochmals nach Harrys Buch.
„Andrea hat die Zerstörung des Hauses nicht ohne Grund vor Voldemorts Nase in Gang gesetzt", spekulierte Harry abwesend und plötzlich fügte sein Gehirn die verworrenen Teile zu einem Bild zusammen. „Er sollte wissen, dass er verloren hatte, dass er dieses Haus nie besitzen würde und dass sie bereit war, diese Zerstörung mit ihrem Leben zu bezahlen. Ich würde sogar noch weitergehen und behaupten, Andreas Plan beinhaltete, dass irgendjemand des Ordens Zeuge dieser Katastrophe wurde und mit Ausnahme von Silvers Eingreifen, ging ihr Plan 100prozentig auf."
„Du meinst, sie wollte sterben und sie wollte mit diesem Buch sichergehen, dass du das auch weißt?", stieß Ron ungläubig aus.
„Nein, nicht ganz. Ich vermute Andrea wollte sterben, um neu leben zu können", erklärte Harry.
„Du meinst, sie hat ihren eigenen Tod vorgetäuscht, um nicht mehr verfolgt zu werden", fragte Ron unsicher.
„Genau das vermute ich", nickte Harry langsam. „In dieser Mythologie wird sehr eindrucksvoll der Untergang der Götter und der bisherigen Welt beschrieben, so eindrucksvoll, dass ich den letzten Teil der Sage nicht mehr richtig gelesen habe. Aber Ragnarok bedeutet nicht das völlige Ende, es ist so was wie das Ende einer Epoche und gleichzeitig aber auch ein Neubeginn. In dem Buch hier steht, aus dem Meer erhob sich eine neue Welt und die Arsen fanden wieder den Bezug zu den Runen. Baldur kehrte zurück und verzeiht Hödur, er erkennt, dass sein Bruder ihn nicht wirklich töten wollte sondern nur einer Intrige zum Opfer fiel. Lif und Lifhrasir waren die einzigen überlebenden Menschen und gründeten ein neues Menschengeschlecht. Eine neue Sonne erhob sich über der neu entstehenden Welt, denn bevor die alte Sonne von dem Wolf Fenrir verschluckt wurde, konnte sie noch eine Tochter gebären. Die Söhne Thors Modi und Magni überleben ebenfalls und erben den Hammer ihres Vaters. Obwohl auch der Totendrache Nidhöggr überlebt, bricht aber mit dem Ende Ragnarok auch ein neues Zeitalter des Friedens und der Fülle für die Überlebenden an."
„Das macht Sinn", grübelte Hermine, während sie gedankenverloren eine Haarsträhne um ihren Finger wickelte. „Andrea schrieb diese Widmung mit der Hoffnung, du würdest erkennen, dass mit dieser Zerstörung nicht alles untergeht, dass es eine Chance zum Überleben gab und sie auf eine neue friedliche Welt hoffte."
„Das hätte man auch weniger kompliziert ausdrücken können", grollte Ron mit einem säuerlichen Blick auf die fein geschwungenen Buchstaben der Widmung.
„Nein, ich denke das konnte sie nicht", sagte Harry ernst. „Ich frage mich nur…"
Harry beendete den Satz nicht und starrte stattdessen einige Sekunden ins Leere, ehe er sich mit einem Ruck aufsetzte. „Hermine, ich brauche deine Hilfe! Die meisten Kamine hier im Schloss wurden vom Flohnetzwerk abgetrennt. Soweit ich weiß, sind nur die Kamine in den Lehrerzimmern aktiv, die wurde jedoch mit einem speziellen Zauber gesichert, kannst du so einen Schutz aufheben?"
„Das bezweifele ich", sagte Hermine entrüstet. „Was wäre das für ein Schutz wenn sogar Schüler ihn aufheben könnten. Was willst du jetzt überhaupt mit dem Flohnetzwerk?"
„Hermine, du bist nicht irgendeine Schülerin, du bist die Beste was diese Art von Zauber angeht und ich weiß, dass du es schaffen kannst", schmeichelte Harry, was Hermines Widerstand stark ins Wanken brachte und sie ihn zweifelnd anblickte.
„Was hast du vor?"
„Ich muss wissen, ob Andrea das Casa de anhelo wirklich zerstört hat, oder ob dies nur eine Illusion ist und ich bin der Einzige, der das wirklich überprüfen kann. Es muss irgendeinen Zusammenhang geben zwischen den Bildern die ich in Andreas Geist gesehen habe und dem, was nun offensichtlich Realität wurde. Ich will versuchen über das Netzwerk das Casa de anhelo zu erreichen. Wurde das Haus zerstört, geschieht nicht mehr, als dass ich keinen Kontakt bekomme. Bitte, Hermine, hilf mir, ich muss das wissen!"
Es war Hermine anzusehen, dass sie von dieser Aktion weder begeistert war, noch sehr viel Sinn darin sah, dennoch brachte sie es nicht übers Herz Harry diese Bitte abzuschlagen.
„Na gut, dann lass es uns über Silvers Büro versuchen, nachdem er noch im Krankenflügel ist, laufen wir dort nicht so leicht Gefahr entdeckt zu werden.
Fortsetzung folgt…….
AN die zweite: Review-Antworten kommen mit dem nächsten Kapitel! ;-)
Liebe Grüße von eurem Sternchen!
