Disclaimer: Dies ist die Übersetzung von Quillusion's "Soul Searching" Hermione, Severus und Konsorten gehören J.K. Rowling, Warner Bros. usw.

Rating: PG-13

Soul Searching von Quillusion

Kapitel 4 -In Flagrante/ Auf frischer Tat-

Der Unterricht ist glücklicherweise nicht sehr anspruchsvoll. Ich habe Arithmantik, danach Alte Runen, am Nachmittag dann Zaubertränke mit den Slytherins- wie immer.

Dumbledore muss ein Soziologe in Verkleidung sein, dass er uns jedes Jahr zusammen steckt. Er will wohl dass wir alles über unschöne pubertäre Machtkämpfe, Hass und generelles Unwohlsein in der Reihenfolge lernen. Ich weiß es besser, als Dumbledore einschätzen zu wollen, aber ich kann mir nicht helfen, ich denke das er einen Hintergedanken dabei hat. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen welcher das sein mag.

Ich gleite auf meinen Platz im Zaubertränke -Klassenraum, erfreut zu hören das wir heute diskutieren und argumentieren wollen. Dies sind gute Neuigkeiten, denn es ist die Zauberstabarbeit die mich an dem Zaubertrank den ich gerade im Verborgenen braue am meisten besorgt. Ron wirft mir einen bedeutungsschweren Blick zu, dem ich mit Ruhe begegne. Er sieht mich mit großen Augen an und ich hebe wie unberührt eine Augenbraue. Ron ist ein mutiger Kamerad, klug wenn er sich etwas anstrengt und er ist loyal und selbstlos in vielerlei Hinsicht, aber er ist nicht gerade bekannt für seine Listigkeit. Er begreift es nach einer Sekunde und kehrt sofort dazu zurück Notizen kritzeln.

Snape steht vor der Klasse, wie immer er lehnt an dem alten Tresen der ihm als Podium dient. Seine weiche hypnotische Stimme zieht uns alle an, egal was wir persönlich von ihm halten, er ist ein sehr begabter Redner- und ich fühle mich als ob das Wissen, das ich brauche langsam in mein Gehirn eindringt, wie einer der Tränke des Meisters sich in den Blutkreislauf stielt um deinen Dienst zu erfüllen.

"Die Verwendung von Zauberstäben bei dem Herstellen von Zaubertränken ist kontrovers diskutiert, aber es gibt einige Tränke wo sie zweifellos nötig sind. Kein Zaubertränkeunterricht wäre komplett ohne wenigstens einen kurzen Einblick und da die nahende Entlassung mich mit eurem Fortgehen aus meiner Klasse und dieser Schule beschert, hatte ich plötzlich das Gefühl, das ich mit allem fertig werde. Sogar zu versuchen euch diese schwierigste und genaueste Art des Zaubertränkebrauens nahe zu bringen." Er macht eine kleine Pause um die Klasse mit scharfen Augen zu Mustern. "Mir ist klar, dass die meisten von Euch weder das nötige Interesse noch die Intelligenz besitzen in diesem Feld weiterzuarbeiten, aber ich würde vorschlagen, ihr passt trotzdem auf. Die Konsequenzen eines nicht korrekt eingesetzten Zauberstabs können sehr ... unterhaltsam sei." Sein Lächeln war absolut nicht angenehm.

Ich schaffe es den Vortrag zu überstehen, ohne das meine Gedanken zu den Ereignissen der vergangenen Nacht wandern, aber als wir die Zutaten für den Trank holen dürfen, den wir in der zweiten Hälfte des Unterrichts brauen, kann ich diese Gedanken nicht mehr fort schieben. Snape hatte eine Hälfte der jeweiligen Laborpaare in den Lagerraum zitiert, um die Zutaten abzuholen, denn der Trank erforderte Sägegras, welches zu scharf ist, um es ohne Handschuhe zu berühren- und er traut es nicht jedem zu mit den Gräsern durch den Raum zu treten. Ich bin die letzte in der Reihe, denn unser Tisch ist am weitesten von der Lagerraumtür entfernt.

Der Schüler vor mir ist dran als das Glas mit dem Sägegras leer ist. Snapes Mund verzieht sich mit etwas was man am ehesten als Belustigung erkennen könnte und er greift oben ins Regal. Meine Augen sind trainiert auf seine glatten, schmalen Hände, die eine berührt das Regal, während die andere sicher nach dem verkorkten Reagenzglas am ende greift. Snape ist zu vernünftig um das Siegel eines großen Glases zu brechen wen ein kleines ausreicht; ich bin nicht überrascht.

Aber als ich seinen Griff, um das glatte Glasgefäß sehe, erinnere ich mich an das letzte Mal, als ich gesehen habe wie er etwas in dieser Art in den Händen hielt und meine Wangen werden mehr, als nur ein wenig rot. Wie lächerlich von mir- und wie pervers. Ich bin dankbar, dass die Wärme aus meinem Gesicht verschwindet bevor ich direkt vor ihm stehe und mein eigenes Röhrchen nach der langen scharfen Grasklinge ausstrecke.

Er zuckt ein wenig zusammen als er mich sieht und ich muss mich anstrengen meine "Gryffindormaske" aufrecht zu erhalten, denn auch er errötet. Er sagt nichts, kaum dass er mir mit einer Zange zwei der fußlangen Klingen gibt und deren breite Basis bis auf den Boden des Röhrchens in meiner Hand schiebt.

Ich merke erst als ich mich wieder setze, was an dieser Aktion die Farbe in sein Gesicht getrieben hat. Ich bin nicht die einzige deren Gedanken heute wirr sind. Wie seltsam, das wir beide ein Reagenzglas als Ersatz für des anderen Geschlechtsorgan sehen.

Es gibt da irgendwo eine Freud'sche Theorie, aber ich habe weder die Geduld noch die Nervenstärke sie jetzt anzuwenden.

Irgendwie schaffte ich es den Trank zu brauen und als alle fertig sind gelingt es Snape die Aufmerksamkeit der Klasse mit einem Satz zu gewinnen den von ihm niemand je zuvor gehört hatte.

"Zauberstäbe, bitte, Damen und Herren."

Es dauert eine Sekunde bis sich alle erinnern, dass sie zu dieser besonderen Stunde Zauberstäbe mitgebracht haben. Wir nehmen sie heraus und sind neugierig was als nächstes passieren wird und sehen unseren Lehrer an.

Er steht in seiner normalen Pose, die Arme verschränkt, die Robe wie die Schwingen einer Fledermaus. Kein Zeichen eines Zauberstabs.

"Es gibt einen Trick beim Nutzen des Zauberstabs bei Zaubertränken", sagt er ruhig, "Es ist anders als bei Verwandlungen oder Zauberkunst. Flitwick lehrte euch die "wutsch-und-wedel" Bewegungen, die er selbst bevorzugt; Lockhardt-" seine Stimme wurde verächtlich- " hat mehr als deutlich demonstriert wie man den Zauberstab nicht hält, wenn man sich duelliert." Er lacht nicht als die Klasse ein wenig kichert; sein Lehrstil duldet keinen Humor.

"Es ist wichtig, das ihr euch immer daran erinnert, dass in den Zaubertränken eure Zauberhand dazu gebraucht wird die Zutaten hinzuzufügen. Dies stellt sicher, dass die Magie in den Zutaten angemessen aktiviert wird. Euer Zauberstab dagegen", sagt er, "wird mit der anderen Hand gehalten und in eure Zauberhand übergeben, sobald ihr ihn braucht. Es gibt Gebräue bei denen man während der Beschwörung mit der Zauberhand rühren muss, in diesem Fall muss der Zauberstab mit der Nicht-Zauberhand geführt werden. Das kann ungewohnt sein, aber die Fähigkeit zu trainieren mit der nicht dominanten Hand zu zaubern kann wertvoll- und in manchen Fällen sogar lebensrettend sein." Da blitzt es über seinem Gesicht und ich bin plötzlich sicher, das Severus Snape genau so gut mit links wie mit rechts zaubern kann.

Er ist ambihex, denke ich und kichere.

"Nicht zu vergessen, denkt daran, dass einige Tränke ein paar Hände benötigt, um die Zutaten zuzufügen und ein weiteres, das die Zauberstabarbeit verrichtet. Dies betrifft besonders die schwierigeren und mächtigen Gebräue und das liegt an den Bedürfnissen der magischen Aktivierung der Zutaten, die genau die gleiche magische Stärke braucht wie die Beschwörung um den Kessel."

Bilde ich mir das ein oder sieht Snape mich gerade an?

Nein, das tue ich nicht. Er nagelt mich fest mit seinem durchdringenden Blick, weder kämpferisch noch beschuldigend, nein eher... viel sagend? Es ist als ob er wüsste was ich mit aus dieser Stunde nehme und er sagt es mir-. Das muss ich falsch verstanden haben. Will er sicherstellen, dass ich es richtig mache?

Das kann nicht sein!

Als alle beginnen mit Zutaten und Zauberstab zu arbeiten, beginnt Snape sich durch die Klasse zu bewegen, leise und böswillig wie immer, aber bemerkenswert zurückhaltend. Er sagt nichts zu Harry und Ron, Neville sieht er kaum an. Sein einziger Kommentar, abgesehen von den notwendigen Fehlerkorrekturen, geht an mich.

Er hält an meiner Seite inne während ich meinen Zauberstab durch das herausfordernde Muster bewege, das im Buch beschrieben ist. Er überrascht mich, als er meine Hand festhält.

Die ganze Klasse starrt während er den Zauberstab aus meiner Hand nimmt und ihn so in meine Hand steckt, das er nach unten weist, mehr als würde ich einen Stift halten, als ein Stück Kreide- aber mehr zur Handfläche als einen Stift. Ich erinnere mich schwach an einen Dirigenten, John Williams, der seinen Taktstock in dieser Art hielt, die Snape mir zeigte.

"So geht es besser", sagt er. "Der Kessel ist unter ihnen- wenn sie den Zauberstab anders halten verschwindet die Hälfte der Magie im Himmel. Miss Granger-!

Und da fällt seine Stimme. "Es gibt Zutaten, die zu wertvoll sind, um verschwendet zu werden. Und genau das tun sie, wenn sie nicht wissen wie man es richtig tut."

Meine Augen fliegen zu seinen und ich kann sehen, das er von der Seele weiß. Ich weiß nicht wie- vielleicht habe ich einen Fehler bei den Sicherungszaubern gemacht oder vielleicht hat er eine Art Alarm auf den Flaschen mit fragwürdigem und wertvollem Inhalt in dem Lagerraum. Was auch immer der Grund ist, er weiß was ich genommen habe.

Und den einzigen Schluss, den ich aus seinem Benehmen ziehen kann, ist, dass er es nicht missbilligt.

Ich weiß nicht warum ich mich darum kümmere, aber ich tue es. Vielleicht ist es weil ich plötzlich weiche Knie vor Erleichterung habe, das ich das vielleicht nicht allein tun muss. Ich fange an zu denken, das Snape mir seine Assistenz anbietet, aber bin nicht sicher warum; nach allem was ich letzte Nacht gesehen habe, habe ich die nagende Angst, das er mir ein eindeutiges Angebot machen könnte oder mich in eine nicht angemessene Verbindung erpresst.

Aber nichts davon zählt in diesem Moment, denn Molly Weasley wird sterben wenn sie nicht diesen Trank bekommt- und das ist jeden Preis wert.

Snape bewegt sich weiter durch den Klassenraum und der Moment ist vergangen. Mechanisch beende ich die Aufgabe und bin erleichtert als es funktioniert und dann veranstaltet Neville eine Sauerei in dem er den Kessel umwirft.

Ich seufze resignierend und mache mich auf den Weg zum Besenschrank wo Mopp und Eimer stehen, Snape lässt uns nie die Zauberstäbe benutzen um die Fehler zu beseitigen.

Snape jedoch hält mich auf.

"Ms Granger."

"Ja, Professor?" sage ich und drehe mich um.

"Lassen sie Mr. Longbottom einmal seine Sauereien allein wegmachen." Da ist etwas bissiges in seiner Stimme, das jedoch nicht auf mich abzielt und mich so auch nicht trifft. Ich kehre zu meinem Platz zurück und bin schockiert als ich sehe wie Snape herüberkommt und Nevilles Zauberstab von der Tischplatte nimmt. Er gibt ihm dem Jungen und schnappt: " Lassen sie mal sehen ob sie dies mit Magie beseitigen können. Ich bin jetzt so weit, das ich jeden Beweis brauche, um zu glauben, das sie kein Squib sind Mr. Longbottom. Ihre Eltern wären glücklich es zu wissen- auf welchem Level sie es auch immer wahrnehmen können- das sie auch nur einen Bruchteil ihres Talentes haben, da bin ich sicher."

Neville wird blass, nimmt aber gehorsam den Zauberstab von Snape und deutet ihn auf das Chaos. Seine Hand und Stimme zittern und ich drücke ihm im Stillen die Daumen. Wenn er dies versiebt, wird Snape ihn wahrscheinlich nie wieder einen Zauberstab ohne schneidende Bemerkung benutzen lassen.

"Solutio," sagt er und die Sauerei löst sich, steigt auf und bleibt beieinander. Neville trippelt durch den Raum zum Ausguss, zieht die schwebende Masse mit sich und schafft es -knapp- sie komplett ins Becken zu bringen, nicht ohne eine kleine Welle, die über die Seiten schwappt.

"Danke, Mr. Longbottom," sagt Snape trocken und winkt ihn aus der Tür. Ein schneller Schwung mit seinem Zauberstab beseitigt die letzten Reste und er seufzt.

Dann wendet er sich zu mir.

"Ich denke ich habe sie mit blutigen Fingern erwischt", sagt er ruhig.

Ich sehe auf meine Hände und runzle die Stirn.

"Das ist ein Muggelausdruck, Mädchen, aber es ist nicht was sie denken." Er lächelt- aber nicht sein gewöhnliches hässliches Lachen, eher etwas in der Art was ich letzte Nacht sah. Er nimmt seien Zauberstab heraus und murmelt einige leise Worte über meine Hände, sie glühen Blau, wie unter Ultraviolettem Licht ein weißes T-Shirt.

"Gut... blutig ist vielleicht einen Hauch unpassend" Seine Worte sind süßsauer.

Ich bin stumm vor Schreck. Er wird mich sicher der Schule verweisen....

"Ich würde das gern mit ihnen heute Abend diskutieren, Miss Granger. Ich denke wir können das wie erwachsene regeln?"

Ich bin schockiert und er merkt wohl wie das geklungen hat, denn er runzelt die Stirn und schüttelt den Kopf. "Dummes Mädchen, ich versuche gerade zu vermeiden, dem Schulleiter sagen zu müssen, dass die Schulsprecherin einen Diebstahl begangen hat. Ich schütze die wertvolleren Dinge im Lager gegen solche Zwischenfälle, der Zauber markiert den Dieb, wie sie gesehen haben, es sei den man weiß wie man den Zauber beenden kann. Ein Wort war alles was ich brauchte um herauszufinden wer die Flasche berührt hatte." Sein Gesichtsausdruck ist unlesbar während er mich über seine verschränkten Arme betrachtet. Seine Stimme ist berechnend als er sagt:

"Sie, Ms Granger, haben wahrscheinlich die unschätzbarste Substanz aus der Masse gewählt. Wie wählerisch von ihnen."

Ich setzte zu einer gestammelten Antwort an, aber er hebt eine Hand.

"Ich bin mir sicher, das ein Gryffindor nur solche Taktiken anwendet, wenn-" hier zucken seine Lippen vor Ironie- "sie einen Guten Grund haben. Gegeben, was du genommen hast, muss es ein sehr guter Grund sein. Ich kann nur vermuten, das sie es in Trankform verwenden wollen, denn es gibt kaum andere Arten es zu benutzen, außer beim Wahrsagen- und ich denke, die ganze Schule weiß, was sie davon halten." Sein spöttischer Ton bei dem Wort "Wahrsagen" lässt darauf schließen, dass ich nicht die einzige Verächterin von Sybil Trelawny bin.

"Daher werde ich mir ihren Grund anhören. Wenn auch ich der Meinung bin, das es den Preis wert ist den jemand für das was sie gestohlen haben zahlen musste, werde ich ihnen helfen den Trank fertig zu stellen, denn ich denke sie werden es nicht allein schaffen- und ich will nicht sehen, das dieser Stoff verschwendet wird." Er runzelt die Stirn noch etwas mehr. "Ich kann mir nicht vorstellen, das sie Weasley oder Potter zum assistieren eingeplant hatten?"

Ich schüttele taub vor Empörung den Kopf und er fährt fort.

"Wenn ich nicht zustimme, werde ich das was sie gestohlen haben zurückfordern und sie werden bei mir für eine Woche jeden Abend nachsitzen- ohne dem Rest der Weltetwas davon zu sagen, um ihre Würde als Schulsprecherin nicht ins Wanken zu bringen. Stimmen sie dem Handel zu?"

Ich war schockiert , als ich hörte, dass dies eine Angelegenheit zwischen Erwachsenen werden sollte; ich hatte wirklich gedacht, dass er etwas Unerlaubtes fordern würde. Aber ich kann diese Chance nicht wegwerfen, dass jemand mit Snapes Fähigkeiten und Erfahrung mir hilft den Trank fertig zu stellen; den Trank, der Mollys einzige Überlebenschance ist. Also nicke ich.

Er zuckt zur Antwort mit dem Kopf und wendet sich dann wieder seinem Schreibtisch zu um Arbeiten zu korrigieren.

"Bis heute Abend um acht", sagte er und ich nehme mein Buch und trete die Flucht an.

Warum bin ich enttäuscht, dass er nicht mehr von mir wollte, als das was er gefordert hat.

Ambihex- Abgeleitet von Ambidextrie- wenn man mit beiden Händen gleich gut umgehen kann.