Disclaimer: Dies ist die Übersetzung von Quillusion's "Soul Searching" Hermione, Severus und Konsorten gehören JK Rowling, Warner Bros. usw.
ÜN.: Was soll ich noch sagen. Computertechnischer Totalcrash, Arbeit, Leben,eben alles auf einmal. Kapitel 5. Danke an Krümel fürs Betalesen.
Rating: PG-13
Soul Searching von Quillusion
Kapitel 5 (dritter Versuch) - Good Intentions/ Gute Absichten-
Das Abendessen ist laut wie immer und weil die Hauselfen uns eine wunderbares Käsesoufflé anbieten- ich liebe Käsesoufflé- merken alle, also Harry, Ron und Ginny, das ich nicht viel esse.
"Was ist los, Hermione?" fragt Ginny besorgt.
Ich lächele. "Nichts Gin", sage ich. "Ich mache mir nur etwas sorgen um den letzten Schritt bei dem Trank."
"Hast du es bekommen?" fragt Ron und niemand fragt was er meint.
Ich nicke nicht sicher, ob ich ihnen sagen soll dass ich ertappt wurde.
"Also hängt es nur noch am letzten Schritt."
"So leicht ist das nicht, Ron- du hast Snape heute gehört. Man muss es genau richtig machen. Ich habe das noch nie zuvor gemacht und wir haben nur diesen einen Versuch es richtig zu machen."
Ron legt seien Arm um mich und umarmt mich, seine Stirn liegt an meiner.
"Danke für alles, Hermione", sagt er ernst. "Ich bin froh das du mir so sehr helfen kannst. Ich will nicht, das du das Gefühl hast es würde alles nur auf deinen Schultern ruhen."
Ich lächele ihn an, aber mein Herz wird kalt. Es ruht alles auf meinen Schultern. Und der einzige der mir helfen kann ist Snape.
Ich weiß, das ich ihn anbetteln werde mir zu helfen, wenn er sich dagegen entschieden haben sollte. Ich musste einige weitere Sachen von anderen Orten stehlen um so weit mit dem Trank zu kommen wie ich gekommen bin, und ich werde jetzt nicht aufgeben.
Wenn es dazu kommt werde ich ihm sogar Sex im Austausch für seine Hilfe anbieten. Es ist ein alter Handel und einer nach der Art der Slytherins; er wird schockiert sein, das eine Gryffindor so etwas in Betracht ziehen würde. Aber das habe ich. Und er auch; nach der letzten Nacht weiß ich besser als jede andere Frau auf dem Gelände wie empfänglich er dafür ist. Ich erinnere mich an das grün gebundene Buch und lächele verhalten.
Die Kerker sind genauso kalt wie gestern aber da ist ein Summen unter meiner Haut das mich warm hält. Ich kann mich nicht entscheiden, ob es Angst oder die Erwartung ist das er mir hilft- oder die Erwartung auf das was ich vielleicht tun muss um ihn zu überzeugen mir zu helfen. Meine Robe reibt über meine Haut und schickt Schauer über meinen Rücken; plötzlich ist mir sehr bewusst, dass ich gestern Abend eingeschlafen bin ohne etwas gegen meine anhaltende Erregung zu tun. Die kleine Phiole Seele hängt an einem Band um meinen Hals, das Glas ist warm wie meine Haut. Ich fühle wie sich die abgerundeten Ecken an mich drücken, das leichte Gewicht ist irgendwie beruhigend.
Snape sitzt an seinem Schreibtisch und er sieht auf als ich eintrete. Er legt seine Feder nieder und reibt abwesend über die Spitze. Seine Arme verschränken sich, er lehnt sich in seinem Stuhl zurück und studiert mich einen Moment. Schließlich nickt er zu dem Stuhl hinter dem Schreibtisch, ihm am nächsten. Nervös setze ich mich. Meine Lippen sind trocken und mein Herz klopft; er sieht so gelassen aus wie ein Panter, der seine Beute mustert.
"Nun", sagt er langsam und nachdenklich. Diese Stimme habe ich noch nie vom Meister der Zaubertränke gehört. "Was kann so drängend sein, dass die Schulsprecherin, eine Gryffindor von unaussprechlicher Ehrlichkeit und Integrität-" seine Worte sind ironisch, aber ihr peitschen ist sanft genug um nicht weh zu tun- "eine dunkle Substanz aus dem Lagerraum eines Lehrers stiehlt, den sie kaum ertragen kann?"
Meine Augen werden groß. "Sie sind nicht so schlecht wie sie sich selber darstellen", hör ich mich selber sagen und im gleichen Moment möchte ich mir die Zunge abbeißen.
Seine rechte Augenbraue hebt sich mit Überraschung. "Tatsächlich? Sie verstecken ihre Ansichten dann recht gut",
Ich weiß genau dass er auf meine Antwort auf seine Frage wartet und es hat keinen Sinn es hinauszuzögern. Ich sammele meine Gedanken und meinen Mut, dann atme ich tief durch und lege ihm die ganze ungeschönte Wahrheit zu Füßen.
Er hört sich die ganze Geschichte still an; ich bin überrascht was er für ein guter Zuhörer ist, aufmerksam ohne zu unterbrechen, stellt nur gelegentlich eine Frage um etwas Klar zu stellen, bis ich fertig bin. Schließlich habe ich nichts mehr zu sagen und mein Hirn sucht verzweifelt etwas um die Stille zu füllen- ich habe das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben, falls er sich noch nicht entschieden hat mir zu helfen.
Snape denkt über meine Worte nach, bemerkte mich nicht während er an einen Punkt im Raum hinter mir starrt. Die kleine Falte zwischen seinen Augenbrauen ist tiefer geworden und ich merke dass in seinem Kopf viel mehr vorgeht als nur mein kleines Problem. Sein Gesicht wirkt für einen Moment angespannt, er sieht so aus als ob er Schmerzen hätte, aber einen Augenblick später ist es verschwunden. Er beginnt zögernd zu sprechen.
"Ihnen ist sicher der Grund klar, warum ich eine kleine Menge dieser ansonsten verbotenen Substanz besitze", sagt er. Ich nicke und er nickt zurück, als hätte er nichts anderes erwartet.
"Ihre Gemeinschaft mit Potter hat ihnen sicher deutlich gemacht in welcher prekären Situation ich mich in diesem Kreis sowie in Voldemorts befinde."
Ich nicke wieder.
"Ich denke ich muss sie nicht daran erinnern wie verheerend es wäre wenn etwas von dem was ich ihnen nun erzähle aus diesem Raum heraus getragen wird."
"Nein, Sir." Es hätte mich sehr überrascht wenn er keine absolute Diskretion erwarten würde.
"Es gab Zeiten in denen ich Dinge gegen meine eigenen Prinzipien tun musste, einfach um die Verkleidung aufrecht zu erhalten und das Märchen fortzuführen ich sei an Voldemorts Seite zurückgekehrt. Ich hätte es vorgezogen diese Dinge nicht zu tun, wie sie sicher verstehen. Nach alldem was ich freiwillig als Todesser getan hatte, hatte ich nun das Gefühl ich würde alles verraten was ich seither als Ausgleich dazu getan hatte."
Seine Arme verschränken sich wieder, sehr fest dieses Mal und seine Schultern rutschen ein wenig nach vorn. Jede Faser seines Körpers zeigt den Widerwillen und den nicht kleinen Grad des Unbehagens in dieser Situation. Er sieht mich nicht an, und ich erkenne so, das er sich noch immer schuldig für das fühlt, was er in den vergangenen Jahren getan hat. Ich zweifele, dass er dem Schatten seiner Vergangenheit jemals entkommen wird, aber ich werde es jedenfalls nicht gegen ihn halten. Nicht nachdem ich ihn so gesehen habe, die Trauer tief in seinem Gesicht eingegraben, die Trauer in seinen Augen. Nicht jetzt wo ich weiß was er für mich, für Harry, für jeden Anderen tut, die es nicht selber so wie er können- für jeden dem es an der Vergangenheit fehlt um die Gegenwart zu verändern.
Er atmet tief durch. "Aber ich kann einige von ihnen nicht vermeiden und so hat Albus mir erlaubt einige der Fragwürdigeren Substanzen- wie die Seele, die sie genommen haben- zu besitzen und zu benutzen. Ob der Mangel an schwarzen Absichten sie alle mehr oder weniger Kraftvoll macht ist mir nicht bekannt, aber Voldemort hatte bisher keinen Grund sich über ihre Wirksamkeit zu beklagen-" er bricht mit einem leise hustenden Geräusch ab und ich erkenne wie schwer es für ihn sein muss. Ich hätte nie gedacht das er so eine Verletzlichkeit vor einem Gryffindor, besonders vor mir- zeigen würde, aber es scheint, das das stibitzen der Seele seine Wahrnehmung im Bezug auf mich verändert hat. Er schwenkt um.
"Bill Weasley war einige Jahre unter mir in der Schule, "sagte er nach einem Moment stillen Nachdenkens. "Ich habe keine Ahnung in welcher Klasse Bill war als all dies passierte, aber Molly kam ihn regelmäßig besuchen. Sie war ein guter Mensch, vollkommen gut- und die Slytherins ärgerten sie wegen ihrer Figur, jedenfalls wenn Bill nicht in Hörweite war. Aber sie war nett zu mir, trotz meiner Unbarmherzigkeit und das ich ihr nur ein oder zweimal über den Weg gelaufen bin. Bill muss ihr eine Menge über die Vorgänge in der Schule erzählt haben, damit sie überhaupt wissen konnte wer ich war."
Er seufzte und ich sah wie er seine Kindheit noch einmal erlebte.
"Und sie rettete mir einmal das Leben- aber ich denke das weiß sie gar nicht."
Meine Augen sind groß vor Überraschung und ich lehne mich in meinem Stuhl nach vorn. Ich weiß das Molly Weasley eine wundervolle Freundin ist, aber ich hatte keine Ahnung, das Snape eine gute Meinung von irgendeinem Weasley haben könnte.
Er sieht mich irritiert an, und ich realisiere, dass ich angenommen hatte er würde mir die Geschichte erzählen. Ich setze mich sofort auf und er macht ein Geräusch in den Tiefen seiner Kehle und sagt:
"Oh, na gut. Es war zu beginn meines siebten Jahres. Ich war unter dem dauernden Druck den Todessern beizutreten und mein Widerstand hatte eine große Menge physischer Folterungen zur Folge. Lucius Malfoy lässt seinen Sohn als Musterknaben aussehen, das kann ich ihnen versprechen." Sein Mund verzieht sich und ich sehe die Schatten in seinen Augen als er sich an die Schmerzen erinnert.
"Ich hatte den größten Teil des Sommers um mich von ihren Rekrutierungsversuchen zu erholen, dann musste ich zurück und das ganze von vorn ertragen. Ich hatte gerade den Punkt erreicht, an dem ich ehrlich dachte, es sei besser zu sterben, als das ganze noch einmal durchzumachen. Schließlich brachte ich den Mut auf mich selber umzubringen und- was sie sicher nicht überraschen wird- entschied ich, dass Gift der schnellste und am wenigsten schmerzhafte Weg sei. Feige wie ich war konnte ich die Idee mich vom Astronomieturm zu stürzen nicht ertragen, obwohl das sicher der bemerkenswertere Weg gewesen wäre.
Ich ging eines Nachts hinunter in die Labore um ein besonders grässliches und schnell wirkendes Gift aus Espensaft zu brauen. Es wäre nicht schwierig gewesen die notwendigen Zutaten zu finden, den Professor Chirk war... na ja, um es milde auszudrücken, er war der unorganisierteste Zauberer, den ich jemals kannte und hatte keine Ahnung was seine Lagerräume enthielten. Die wenigen Dinge die er kannte lagen offen herum und jeder der wollte konnte sie sich dauerhaft leihen. Ich fürchte eine ganze Generation von Schülern hat Hogwarts verlassen, ohne auch nur einen einfachen Kopfschmerztrank brauen zu können; er wurde überwiegend als Platzverschwendung im Lehrerzimmer betrachtet.
Aber ich schweife ab. Als ich in den Zaubertränkeklassenraum kam, erkannte ich, dass ich nicht allein war. Molly Weasleys war dort mit einem sehr aufgelösten Bill im Schlepptau. Sie durchsuchte fieberhaft Bills Zaubertranknotizen, versuchte herauszufinden, wie man ein Gegenmittel für ein Gift herstellen könnte, welches Bill aus versehen Lily Evans verabreicht hatte. Harrys Mutter.
Es stellte sich heraus, dass Bills Notizen eine Liste von Zutaten für etwas enthielten, was ein Mittagsschlaftrank werden sollte. Bedauerlicher Weise hatte Professor Chirk ihnen das falsche Rezept gegeben und Bills gesamte Klasse hatte zwölf Kessel voll eines Giftes gebraut, das meiner Verwendungsabsicht wunderbar entsprochen hätte, wenn auch bedeutend langsamer. Bill hatte offensichtlich etwas für später aufgehoben und nicht bemerkt, was es tatsächlich war; und dann hat er es Lily gegeben nachdem sie jedem im Gemeinschaftsraum erzählt hatte das sie die letzten Nächte kaum geschlafen hat.
Molly wusste genug über Zaubertränke und ihre Wirkung um zu erkennen, das es Gift war, was ihr Sohn Lily gegeben hatte, aber sie wusste nicht wie man es bekämpfen konnte. Sie hatte den Punkt einer ausgereiften Panik erreicht, als ich ankam und sie schimpfte Bill mit einer Brutalität, die mich so einschüchternd wie einen schlafenden Flubberwurm wirken lässt, wenn sie verstehen was ich meine." Eine Ecke seines Mundes wurde etwas weich und er blickte mich an. "Es belustigt sie und sicher auch Mrs. Weasley zu wissen, das ihr Ausbruch in dieser Nacht als Beispiel für mich diente. Aber nein, vielleicht sollten sie ihr das besser nicht erzählen." Er schüttelt seinen Kopf und fährt fort.
Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht nach Professor Chirk zu suchen- es war schon von der Art seines Fehlers klar, dass er keine Hilfe sein würde. Sicher konnte sie nicht von Bill erwarten, dass er wusste was er tat; er wusste ja nur was Chirk ihm beigebracht hatte- falsch wie es sich herausstellte. Ich kann Bill dafür verantwortlich machen, dass er jemandem einen ungetesteten Trank gab, aber ich kann ihn nicht schuldig an etwas machen was er nicht besser beigebracht bekommen hat." Sein Mund bewegt sich in eine Grimasse von professionellem Ärger über seinen ehemaligen Lehrer. " Und sie war wegen ihrem mütterlichen Instinkt ihr Kind zu beschützen nicht zu Dumbledore gegangen.
Ich weiß wirklich nicht woher sie wusste, dass ich wahrscheinlich der einzige in der Schule war, der genug über Zaubertränke wusste um Lily und Bill vor den Konsequenzen ihrer Dummheit zu bewahren. Sie könnte auch einfach nur die erste erreichbare Person in ihrer Nähe um Hilfe gebeten haben. Aber was auch immer ihr Grund war, sie bettelte mich an, ihrem Sohn und seiner Freundin zu helfen.
Ich konnte nicht ablehnen. Ich konnte mich freuen, das die Dummheit eines Gryffindors ihm Kummer bereitete, aber ich konnte nicht daneben stehen und nichts tun, denn ich wusste, das ich die Macht hatte das alles rückgängig zu machen, alles ungeschehen zu machen. Denn, Lily Evans war nie etwas anderes als nett, selbst zu einer fragwürdig aussehenden Kreatur wie mir. Es war glücklicherweise ein unkompliziertes Gegengift und es dauerte nur zehn Minuten es zu brauen.
Molly rannte mit dem Zeug so schnell sie konnte die Treppen hoch und alles ging gut aus. Lily war noch einige Tage krank, erholte sich aber vollständig. Und als ich in der Nacht zurück in meinem Zimmer war, hatte ich ganz vergessen, dass ich mich umbringen wollte. Und da war ich dann zu müde wieder hinunter zu gehen und einen neuen Versuch zu unternehmen.
Am nächsten morgen brachte Lily mir einen großen Blumenstrauß, küsste mich auf die Wange und bedankte sich. Seine Augen leuchten ein kleines Bisschen, als er mir das erzählt und ich denke das ist das, was einem echten Lächeln am nächsten kommt. "Und wenn du dich jemals gefragt haben solltest wann sich die Wege von Potters Vater und Mir getrennt haben, da war es; James war wütend, dass ich etwas getan hatte um Lilys Leben zu retten. Ich denke er konnte es nicht ertragen in der Schuld eines Slytherins zu stehen." Ein leises Seufzen verließ seine Lippen.
"Bill schien es nicht so zu stören; es schubste noch sechs Wochen nach diesem Zwischenfall jeden weg, der etwas Unfreundliches über mich sagte. Ich habe keine Ahnung, ob er sich jetzt überhaupt noch daran erinnert. Sicher haben seine Brüder und seine Schwester keine Geschichten mit nach Hause gebracht, die ihn ohne Empörung an mich denken lassen würden. In den vergangenen Jahren habe ich mir oft gewünscht, dass das anders wäre."
Snape seufzt wieder und ich sehe den abwesenden Blick in seinen Augen. Ich beginne zu denken, dass es nicht die tatsächlichen Details dieser Unterhaltung sind die unserer Mission schaden würden wenn sie in die Welt hinaus getragen würden, sondern das Wissen, das Snape immer noch ein Herz hat, Gefühle hat und das er sich noch immer auch um andere Dinge sorgt, als um Voldemort. Das würde jeden Fetzen dieses sorgfältig von Ihm und Dumbledore um Voldemort konstruierten Netzes zerstören. Ich glaube nicht, das Snape sich um Gerüchte in Hogwarts sorgen machen muss; niemand in der Schule würde mir glauben, das ich das eingeprägte Bedauern in seinem ebenen Zügen gesehen habe.
Nicht, das ich jemals ohne seine Erlaubnis ein Wort über dies verlieren werde. Für einen Moment habe ich das Gefühl er hat vergessen, das ich hier bin, aber dann sieht er mich direkt an. Er hat den Blick eines Mannes der die Absolution für seine Geständnisse braucht und ich weiß, dass er mir etwas erzählt hat, was er nie zuvor jemandem mitgeteilt hat.
"In dieser Nacht, habe ich das erste Mal gemerkt wie befriedigend Macht sein kann. Es überzeugte mich, das Selbstmord zu begehen der Weg von Schwächlingen ist, die nicht überleben können, dass ich die Macht über den Tod haben könnte- und nicht anders herum. Es war eine Erkenntnis mit verheerenden Folgen. Über die letzten vier Monate des Schuljahres rollten mich die Todesser auf, hauptsächlich, weil sie den Durst nach Macht und mein von mir unbemerktes streben nach Akzeptanz befriedigten.
Eigentlich war diese eine Nacht im Zaubertränkeklassenraum- dieser Raum, Miss Granger- der erste Schritt auf einer Straße, die ich nie hätte betreten dürfen. Die ich nie betreten hätte, wenn Molly Weasley in dieser Nacht nicht dort gewesen wäre. In manchen Dingen wäre es wohl besser gewesen, wenn ich dort gestorben wäre; es gäbe Menschen, die dann jetzt noch leben würden. Aber das ist zweifelhaft. Schließlich hat Dumbledore- lästig Weise wie er ist- einen Weg gefunden meine Fehler in eine neue Chance zu wandeln die ich nicht ablehnen konnte- nicht ablehnen wollte, selbst wenn ich eine andere Chance gehabt hätte." Ein ironischer Ausdruck berührt seine Züge für einen Moment.
"Ich habe vielleicht nicht das Beste aus der Situation gemacht, als Molly mich daran hinderte Selbstmord zu begehen, doch ich bin ihr dankbar. Trotz der fürchterlichen Dinge, die ich in meinem Leben getan habe, weiß ich, dass ich wenigstens ein wenig gutes getan habe."
Er steht auf und geht durch den Klassenraum und öffnet die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Er bedeutet mir ihm zu folgen und winkt mich zu einem Sessel am Feuer. Ich sitze jetzt gegenüber dem Sessel, auf dem er letzte Nacht...
Nein, konzentrier' dich auf die Gegenwart, Granger. Es stehen Leben auf dem Spiel. Ich beobachte wie er einen alten, zerfledderten Wälzer aus dem obersten Fach seines Bücherschranks nimmt und einen Moment später in meinen Schoß legt.
"Hier ist die originale Beschreibung des 'Cleve-Tranks'", sagt er. "Ich muss zugeben, dass ich überrascht bin, dass Weasley ihn gefunden hat; in der Bibliothek gibt es nur einen Hinweis darauf und den nicht einmal vollständig. Er ist ziemlich undeutlich, diese schwierig zu beschaffenden Zutaten, dunkle Hintergründe und der kaum zu erkennende Nutzen. Aber ich denke, dass sie und Weasley da auf etwas gestoßen sein könnten." Er setzt sich mir gegenüber, lehnt sich vor und legt nachdenklich das Kinn in die Handfläche.
Als er wieder aufsieht, weiß ich dass er seine Entscheidung getroffen hat.
"Ich hatte so wenige Gelegenheiten etwas Ehrliches in meinem Leben zu tun, Miss Granger, und so kann ich diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen, auch wenn es riskant ist. Wenn Dumbledore auf ihre Diskretion vertraut, kann ich das auch." Da glitzert etwas in seinen schwarzen Augen und ich fühle wie mein Herz hoffnungsvoll zu pochen beginnt.
"Molly bat mich einmal um Hilfe um zwei Menschen, die sie liebte und die in Gefahr waren zu retten, und sie rettete gleichzeitig mein Leben. Ich kann jetzt nicht weniger für sie tun." Er stand auf und als er mir bedeutete voran zu gehen wusste ich wo wir hin wollten.
Das Klo der Maulenden Myrthe war im zweiten Schuljahr so nützlich gewesen, dass ich es für alle möglichen anderen Dinge benutzte, die den anderen verborgen bleiben sollten. In Myrthes mittlerer Kabine hatte ich die Toilette in eine Porzellanarbeitsfläche verwandelt und den Kessel aufgesetzt. Snape zieht bei den beengten Bedingungen die Brauen zusammen und schüttelt den Kopf.
"Zurück ins Labor", sagt er.
"Darf man es denn jetzt bewegen?" frage ich nervös, denn ich weiß, dass Temperaturschwankungen nachteilig für einen unfertigen Trank sein können.
"Er ist im Moment im Gleichgewicht. Er wird stabil sein, bis wir die nächste Zutat zugeben; wenn wir eine Abkürzung nehmen können wir dort ankommen, bevor die Temperatur nennenswert absinkt." Ich merke wie konzentriert er ist; wenn er sich normal benehmen würde, hätte er mir den Kopf abgerissen, wenn ich sein Urteil in frage gestellt hätte.
Er zückt den Zauberstab und murmelt einen leisen Zauber, berührt mit der Spitze die Wand und sofort erscheint ein Türbogen. Auf der anderen Seite kann ich sein Labor erkennen und bevor ich noch etwas sagen kann, hat er den Kessel genommen und ist durch den Bogen getreten. Ich folge ihm vorsichtig um nicht auf den Saum seiner Robe zu treten und ihn zu Fall zu bringen.
Da ist bereits ein Feuer entzündet und Snape stellt den Kessel darüber. Ein kurzes Umrühren beruhigt ihn und er sieht in meine Richtung.
"Bis jetzt scheint alles richtig zu sein", sagt er und das ist das höchste Lob was ich mir von Ihm an einen Schüler vorstellen kann. Nachdem er mir eben mitgeteilt hatte, dass mein Rezept unvollständig war, hatte ich schon einen riesigen Rückschlag erwartet. Meine Erleichterung ist deutlich.
Er streckt seine Hand aus und ich weiß, dass er nach der Seele fragt. Ich gebe sie ihm und fühle mich schuldig, obwohl er inzwischen seine Zustimmung zu meiner Mission gegeben hat.
Er studiert die Phiole sorgfältig. "Gut gemacht", murmelt er. "Richtig verpackt und alles. Ich nehme an sie haben sie abgemessen?"
Ich nicke, aber er prüft es trotzdem noch einmal nach. Mir ist immer noch schwindelig von den zwei Komplimenten von Professor Snape innerhalb weniger Minuten. Es dauert jedoch nicht lange, bevor wir beide vor dem Kessel stehen, ich mit einem Uhrglas voll Seele, er mit seinem Zauberstab.
"Wissen sie wessen Seele das ist?" frage ich plötzlich. Ich frage mich ob die Seele mehr oder weniger wirksam ist wenn der Eigner dem Dunklen anhing oder nicht.
"Ich habe keine Ahnung", sagt er flach, "und ich würde lieber nicht darüber nachdenken."
Dann sind wir schon zu zweit. Er nickt und ich beginne nach und nach die Kristalle in den Kessel zu streuen. Als er beginnt die Beschwörung zu murmeln- dies war das Detail, was in Rons Kopie fehlte, aber in Snapes alter Ausgabe war- beginne ich zu sehen wie die Oberfläche schimmert. Snapes Zauberstab zeichnet Muster um die Ränder des Kessels und während wir fortfahren durchdringt der opalene Schein der Seele alles. Ich beobachte wie die Spitze von Snapes Zauberstab über die schwarze Außenseite des Kessels wandert, ich bin gebannt von seinen Bewegungen. Seine Stimme ist samtweich als er den Zauber spricht, seine Worte so leise, das ich sie kaum hören kann. Ich spähe wieder in den Kessel, während ich dass letzte Bisschen Seele hinzufüge.
Es ist ein seltsam kürbisfarbenes Gebräu, ohne wahrnehmbaren Geruch, bis alle Kristalle zugefügt sind. In dem Moment beginnt der Trank nach Regen zu riechen. Es muss Ozon freigesetzt werden, denke ich und schnüffele etwas. Ich lege das Uhrglas auf den Tisch und wende mich wieder Snape zu.
In dieser Sekunde verstehe ich warum er ein Zaubertränkemeister ist.
Sein Zauberstab der zunächst im Nichts um den Kessel geglitten war, zieht nun ein dünnes silbernes Band, das sich an den Kesselrand schmiegt und sich in glitzernden Runen festsetzt. Er schreibt in einer der vielen Runensprachen die ich noch nie gesehen habe auf den Kessel, die Worte übertragen etwas- ich bin nicht sicher was- in das Gebräu. Es ist nicht länger kürbisfarben, eher wie Bronze; wie im Sonnenuntergang schimmernde Bronze. Da ist Magie in der Luft um ihn, schmiegt sich an seine Robe, schlingt sich um seine Beine und seinen Körper hoch bis zu seinem Gesicht, das plötzlich rot vor Anstrengung und Konzentration ist. Die Hitze vom Kessel ist unglaublich, aber die scheint er nicht zu bemerken.
Ich erinnere mich mit Bewunderung an seine Rede über "dummes Zauberstabgefuchtel". Ich habe nie gewusst wie grundlegend anders der Gebrauch von Zauberstäben in der Zaubertrankbrauerei gegenüber der anderen Magiearten ist; die Macht die er bändigt ist immens und nun scheint es tatsächlich dumm diese Art von Kraft nur zu nutzen um einen Stuhl in eine Teetasse zu verwandeln.
Und dann ist es zu Ende. Snape bewegt sich schwach zu einem Stuhl und setzt sich; die Müdigkeit ist Augenblicklich sichtbar. Ich weiß nun mit Sicherheit, dass wenn ich diesen Trank allein versucht hatte, ich gescheitert wäre. Wenn Snape müde ist, hätte ich wahrscheinlich mein Leben beim Versuch ausgehaucht.
"Danke", sage ich leise. Er nickt, sieht mich aber nicht an.
Von einem dringenden Bedürfnis bewegt, das ich nicht Verstehe, trete ich hinter seinen Stuhl und lege meine Hände auf seine Schultern. Ich mache vorsichtige massierende Bewegungen, er lässt ein leises Zischen hören und drängt sich nach meiner Berührung. Seine Augen sind geschlossen und sein Kopf fällt nach hinten, als er sich instinktiv zurücksetzt um mir näher zu kommen.
Diesmal bin ich ihm viel, viel Näher als das Geräusch ertönt. Es ist das weichste, süßeste Stöhnen, das ich je gehört habe und meine Hände antworten mit Freude, verändern ihre Berührung in etwas, was einer Liebkosung gleichkommt.
Das ist es was ihn auf die Gefährlichkeit unserer Situation aufmerksam macht und er springt plötzlich aus dem Stuhl, späht in den Kessel.
"Interessant", sagt er und seine Stimme wankt nur ein wenig. Es gefällt mir das zu hören und ich erkenne, dass als ich beschloss Snape zu erobern ich es auch wirklich so gemeint hatte.
Ob ich nun hier und jetzt tun würde habe ich noch nicht entschieden.
Das plötzliche Geräusch von etwas, das die Scheibe hart traf, zerstörte meine Konzentration. Das Klatschen kam wieder und wieder, aber bevor es das vierte Mal ertönte hatte Snape bereits das Fenster geöffnet und Pigwidgeon stürzte sich schneller auf mich als ich ihn jemals zuvor fliegen sehen habe. Die kleine Eule ist außer sich und ich denke, dass sie von Rons Angst angesteckt ist. Ich öffne die Rolle ängstlich, während Snape die wahnsinnige Eule mit etwas aus seiner Tasche füttert.
Vorsichtig zieht Snape das Pergament aus meinen kraftlosen Fingern und liest es. Sobald er fertig ist gießt er schnelle eine großzügige Portion des Tranks in eine durchsichtige Flasche und verschließt sie. Er schließt den Kesseldeckel fest, nimmt mich an die Hand und zieht mich durch ein anderes Heraufbeschworenes Loch in der Wand- es führt zu den Toren des Schulgeländes.
Ich bin überrascht als seine geschickten Finger in meine Robe gleiten, aber er ist nicht an mir interessiert. Seine Berührung ist kühl auf meiner Haut während er, nervös wie ich, den "Zeitumkehrer" herausfischt. Er löst die Kette komplett aus meinen Haaren und stellt sich hinter mich und zieht mich an sich. Die Kette fällt um unsere Hälse, das Stundenglas hängt direkt über meiner Brust.
"Eine halbe Stunde zurück, Hermione", sagt er scharf und ich drehe das Glas instinktiv. Die Welt
verschwimmt und als sie wieder fest wird schlingt er seine Arme um mich und appariert.
Ich habe niemals zuvor appariert, außer mit einem Portschlüssel und es ist fast beängstigend sich so schnell zu bewegen, aber Snape ist in allem so kompetent, dass ich meine Angst schnell unter Kontrolle bringe. Als ich wieder sehen kann merke ich, das Snape die Kette von seinem Hals gelöst hatte und sie wieder nur um meinen liegt. Er rennt Richtung Fuchsbau, das einzige Licht im ganzen Haus ist ein erleuchtetes Fenster in einem oberen Stockwerk.
Professor Snape kann wirklich laufen! Ich kann nicht Schritthalten während er leichthin zwei Stufen auf einmal nimmt und schließe erst wieder zu ihm auf, als wir uns am Schlafzimmer ankommen-.
Eine erschreckend blasse Molly liegt keuchend in Arthurs Armen. Ihre Arme sind grau-lila verfärbt und ihre Lippen sind blau angelaufen. Ron, Percy, Bill, Charlie, Ginny, Fred, George und Harry stehen hilflos herum und Harrys erste Reaktion auf uns ist, dass er die Stirn runzelt. Aber als er sieht, was Snape aus seiner Robe zieht beruhigt er sich.
Ron sieht mich mit Hoffnung in den Augen an und ich nicke aufgeregt, während ich meine stechenden Seiten halte. Snape sitzt auf dem Bett neben Molly und Arthur, die geöffnete Flasche in der linken Hand.
"Trink alles aus", sagt er mit flacher Stimme. Ich weiß, dass es aus Besorgnis ist, aber Ron und Ginny denken eindeutig das er der gefühllose Pinsel ist für den sie ihn immer gehalten haben. Ich schüttele meinen Kopf und sie sehen mich verwirrt an.
Molly sieht in den unversöhnlichen Blick des Zaubertränkemeisters ihrer Kinder und folgt seiner Aufforderung. Schlucken ist alles was sie noch kann und sie hustet ein wenig. Alles wird still, Snape beobachtet das heben und Fallen ihrer Brust, Arthur hält liebevoll ihre Hand.
Es müssen mindestens zehn Minuten gewesen sein, da atmet sie tief ein und entspannt sich. Ihre Augen öffnen sich und sind viel klarer.
"Was war das?" fragt sie Snape mit einem Blick auf die Flasche.
"Das sollten dir deine Kinder sagen", sagte Snape einfach und mit einer Stimme, die die Weasleykinder noch nie von ihm gehört haben. "Die lieben dich sehr, auch wenn sie manchmal die Wurzel deiner Schwierigkeiten zu sein scheinen. Du wärst überrascht, wenn du wüsstest was sie für dich tun würden, Molly. Sie sind loyal."
Dann lächelt er sie sehr sanft an und streicht ihr die Haare aus dem Gesicht.
Er steht auf und sein Blick fällt für einen Moment auf Bill. Meine Augen huschen auch für einen Moment zu Rons ältestem Bruder und ich sehe den kurzen Ausdruck des Dankes und der Erinnerung in dessen braunen Augen. Snape verschwindet in einem Wirbel schwarzer Robe und ich bleibe übrig, um alles Ron, Ginny und Harry zu erklären.
Ich erzähle ihnen nur das notwendigste- das Snape mir geholfen hat den Trank fertig zustellen und hat mich zum Fuchsbau appariert, nachdem wir den "Zeitumkehrer" benutzt haben. Sie fragen sich warum Snape helfen würde, besonders nachdem er die Bestätigung erhalten hatte, dass ich aus seinem Lager gestohlen hatte, aber ich schüttele den Kopf. "Ich kann es euch jetzt nicht erzählen", sage ich und hoffe, das mir das genug Zeit verschafft eine weitere Ausrede zu erfinden. Ich kann ihnen auf gar keinen Fall erzählen was Snape mir erzählt hat; es ist zu gefährlich für ihn und zu persönlich.
Und ich will das Gefühl der Nähe für mich behalten, das er mir die Geschichte erzählte. Wen ich das teilen würde, wäre es nicht mehr nur zwischen uns, es wäre nicht mehr wie geflüsterte Vertraulichkeiten zwischen Liebenden.
Es wäre nicht mehr unser Geheimnis. Und oh, ich will dass wir Geheimnisse haben...
Es ist schwierig eine glaubhafte Geschichte zusammen zu schustern, die nicht zu viele Fragen aufwerfen würde; das ist alles noch schwieriger weil ich aufpassen muss wer wie viel der Wahrheit kennt. Schließlich einigen wir uns Molly nur zu sagen, das der Trank experimentell ist und nicht für die Öffentlichkeit machbar ist, denn wir wissen dass sie sonst auch andere davon profitieren lassen wollen würde. Wir müssen ihr klar machen, das das nicht geht- aber sie darf nicht wissen warum. Sie darf niemals erfahren dass eine Seele gebraucht wurde um sie wieder gesund zu machen.
Mollys Medihexe kommt am Morgen um Molly zu untersuchen und wir sind alle erleichtert zu hören dass sie auf dem Weg der Besserung ist. Es ist unklar wie sehr sie sich erholen wird, aber die Medihexe ist verwirrt über die vorübergehende Besserung des Gegenfluchs. Pflichtbewusst amen wir ihre Verwirrung nach und als sie weg ist geben wir Molly die hoch redigierte Version der Geschichte.
Ich verweile einen Moment an Mollys Bett als die anderen den Raum verlassen haben, plötzlich frage ich mich ob sie irgendetwas von dem Erfahren sollte was Professor Snape mir in der letzten Nacht erzählt hatte. Ich entscheide, dass es nicht meine Aufgabe ist ihr über seine Suizidgedanken in jener Nacht zu erzählen, aber es würde ihn nicht stören, wenn sie erführe, warum er uns geholfen hat. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und nehme ihre Hand in meine.
"Hermione", sagt sie leise. Einige der Verfärbungen waren mit den Heilungszaubern verblasst, die die Medihexe am Morgen benutzt hatte, aber sie sieht immer noch krank aus. Ihre roten Haare sehen gegen die Blässe der Haut noch heller aus als gewöhnlich und sie lächelt müde. "Ron hat mir erzählt dass ich dir eine Menge für meine vorübergehende Besserung schulde."
" Ich habe einen Teil der Arbeit gemacht, ja, aber ich möchte dass sie noch etwas erfahren. Für diesen Trank braucht es eine Menge Macht und die habe ich noch nicht. Professor Snape hat mir geholfen."
Rons Mutter sah mich mit wieder aufgeflammtem Interesse an.
"Hat er", sagt sie, ohne das es eine Frage ist. "Wie?"
"Er hat den schwierigsten Teil der Synthese ausgeführt. Ich fürchte ich bin sehr freizügig mit seinem Lagerraum umgegangen, um die Zutaten für den Trank zu bekommen, das hat er herausgefunden. Ich habe ihm erzählt warum ich brauche was ich genommen habe und er ... er hat entschieden mir zu helfen."
Molly lacht. "Vielleicht mag ich nicht, wie er mit den ihm geschenkten Gaben umgeht, aber ich traue Snapes Zaubertränken ebenso wie allem was St. Mungos braut." Sie bewegt sich im Bett und verzieht das Gesicht, als ihre heilenden wunden protestieren. "Wegen Harry sieht Ron ihn in keinem anderen Licht. Aber wenn Severus nicht gewesen wäre, wäre Harry vielleicht nie geboren worden." Sie sieht traurig aus als sie sich daran erinnert.
" Ich weiß davon", sage ich vorsichtig. "Snape hat mir davon erzählt. Er hat mir gesagt, dass er nun nicht weniger für dich tun kann, als du für ihn getan hast. Als er gestern Abend den Trank fertig gestellt hat, hat ihn das ziemlich fertig gemacht; ich bin überrascht, dass er noch die Kraft hatte uns beide hier her zu apparieren. Wir haben Rons Brief fast zu spät bekommen und haben meinen "Zeitumkehrer" benutzt."
Plötzlich erinnere ich mich an das Gefühl, durch meine Robe an ihn gedrückt, an die kurze Berührung seiner Fingerspitzen, als er den "Zeitumkehrer" aus meinem Ausschnitt zog. Ich muss schlucken.
Molly Weasley sieht mich mit dem Verständnis einer Frau an. "Er hat dir von Bills Part in der Geschichte erzählt?"
Ich nicke. "Ich habe es niemandem sonst erzählt. Du weißt bereits davon, also kann ich mit dir darüber sprechen. Aber ich denke es ist nicht meine Sache es anderen zu erzählen." Ich weiß, dass Molly Weasley, ebenso wie der Rest der Zaubererwelt denkt, dass Severus immer noch auf der falschen Seite der Linie steht und ich weiß, das es wichtig ist diesen Eindruck zu festigen. Je weniger Menschen die Wahrheit kennen, desto geringer ist die Gefahr enttarnt zu werden. Aber ein Teil von mir will sie wissen lassen, das der junge Mann, der ihr einst geholfen hat immer noch unter der Maske existiert, die Snape so sorgfältig konstruiert hatte. Ich hoffe, dass sie das Wissen, dass Snape sein Mitgefühl nicht verloren hat akzeptieren kann, ohne dabei seine potentielle Loyalität zu Voldemort in Frage zu stellen. So sehr ich sie liebe, Molly kann genauso wenig wie Ron etwas verbergen und so ist es das Beste sie über Snapes Wahre Interessen im dunklen zu lassen.
Molly nächste Worte lassen mein Herz schmerzhaft klopfen, ihre Worte beantworten meine Gebete.
"Irgendwo weit hinter dieser furchtbaren Maske, die er ständig trägt, ist er ein guter Mensch, Hermione. Besser als er im Allgemeinen erscheint. Sei nett zu ihm."
Ich lächele. "Das werde ich. Da ist etwas an ihm...." Ich halte inne, ich will nicht mehr sagen, selbst nicht zu der Frau, die in der Zaubererwelt meine Mutter ist. Schließlich ist das noch etwas, was die Sache unangemessen macht.
"Ja, da ist etwas an ihm, nicht wahr? Und an dir auch, wenn ich nicht ganz falsch liege." Sie zwinkert und ich erstarre vor Überraschung
"Ach, tu' nicht so überrascht, Hermione Granger", säuselt sie freundlich. " Das hier ist nicht die Muggelwelt. Euer Alter ist hier gar nicht so unterschiedlich und bis zu deinem Abschluss ist es nur noch ein Monat. Ich denke du bist genau das was er braucht. Du wirst deinen Weg zu ihm finden, bestimmt. Wurde auch Zeit, das er ein Mädchen findet was zu ihm passt; wenn er dir über die Nacht erzählt hat in der er fast Selbstmord begangen hätte, dann bin ich sicher, das er dich gefunden hat. Er hat nie zuvor jemandem die Wahrheit über diese Nacht erzählt- nicht einmal mir. Ich habe es anders herausgefunden."
Ihre Augen leuchten und sie sieht für einen Moment aus wie die Molly Weasley, die ich in meinem ersten Hogwarstschuljahr getroffen habe. "Komm schon, Hermione", neckt sie mich wieder. "Ich bin besser in diesen Mantel und Degen- Geschichten, als ich aussehe. Ich weiß, das da mehr an Snape ist, als ich vor meinen Kindern und ihren Freunden sagen kann; Dumbledore musste Arthur und mich einweihen, damit wir während der Ferien gut auf Harry Acht geben können." Sie mustert mich einen Augenblick mit scharfen Augen.
"Severus Snape macht vielleicht den Eindruck ungeduldig zu sein, aber er trifft keine voreiligen oder überstürzten Entscheidungen. Meines Wissens nach hat er nur einen großen Fehler gemacht: die Todesser. Er kam gestern Abend um sich zu verabschieden und ich konnte in seinen Augen erkennen, dass sich etwas verändert hatte. Ich habe den Verdacht, meine Liebe, dass du diese Veränderung bist. Lass es geschehen, Hermione, ihr passt gut zusammen." Und damit schlummerte sie ein und ließ mich auf eine Frau starren, deren alles sehende Augen, Sybill Trelawny Schande machen.
Cleve von clever- gescheit, gerissen oder von cleave- Weg bahnen
