Disclaimer: Dies ist die Übersetzung von Quillusion's „Soul Searching" Hermione, Severus und Konsorten gehören JK Rowling, Warner Bros. usw.

Soul Searching von Quillusion

Kapitel 8 -Nooke's-

Im "Salisbury Celestial- and Arithmancy-Institut" ist im Vergleich zu Hogwarts sehr still. Das entdecke ich sofort; ich lebe in einer kleinen Reetdachhütte, die ich mit einem anderen Mädchen aus einem Programm teile, nach zehn Minuten und einem kurzen Spaziergang kenne ich ihre Lebensgeschichte und den gesamten, sorgfältig vor Muggeln verborgenen Campus. Janine, meine Mitbewohnerin ist so introvertiert, dass es alle Unterhaltungen unmöglich macht und ich schnell erkenne, dass sich mein Leben hier nur um meine Arbeit drehen wird.

Und der Himmel weiß, dass es hier auch keine Konkurrenz dafür gäbe, selbst wenn ich wollte.

Es gibt wenige sprechende Menschen unter der Gruppe von Astronomen und Aritmanthikern; es ist eindeutig, das Hogwarts Professor Vector aus ihrer Schale gelockt hat. Ich wirke in diesem Haufen wie eine Plaudertasche, was nicht verwunderlich ist, denn ich muss hier beide Enden einer Unterhaltung bestimmen. Zum Glück scheint es niemand zu bemerken- oder zu stören, das ich den ganzen Tag mit mir selber rede.

Der größte Teil unserer Arbeit dreht sich natürlich um den großen Steinkreis in der Ebene, einen Steinwurf weit entfernt vom Campus, der für Muggel aussieht wie eine Wiese gegenüber dem Parkplatz. Unglücklicherweise haben die Muggel unbewusst die Arbeiten des "SCAI" (Ausgesprochen wie Sky, engl. für Himmel; Celestial- Himmel) eingegriffen, das Absperrungen und Wege gebaut werden mussten, damit sie nicht über die unsichtbaren Arbeiter stolpern. Das gesamte Areal ist bedeckt von einer Anzahl Zauber, um uns alle unsicht- und unhörbar, sowie fast unfühlbar zu machen, damit wir ungestört arbeiten können. Ich muss zugeben, man fühlt sich etwas wie eine Fliege im Weckglas, aber man gewöhnt sich schließlich daran, dass durch einen hindurch gesehen wird. Ich bin fasziniert von meiner Arbeit und so macht mir das alles nichts aus- jedenfalls in den ersten vier Wochen. Aber im Juli bin ich dem Wahnsinn nah und will unbedingt etwas sehen, was keine berechenbare Umlaufbahn oder vorhersehbare Verbindung zur Fakultät hat.

Ich durchdenke meine Möglichkeiten. Ron und Ginny besuche ich lieber nicht, dieses Jahr ist großes Familientreffen und der Fuchsbau ist wahrscheinlich von Rotschöpfen überlaufen. Harry spielt in diesem Sommer Quidditch um sich im nächsten Jahr für ein professionelles Team zu empfehlen. Dumbledore hält es für am Besten, wenn der Junge der Lebt sein Leben sorglos verbringt ohne sich um Voldemorts Pläne zu kümmern.

Ich weiß, dass „Moldy-Voldy"wie ich ihn im Geheimen nenne, etwas plant, aber ich weiß auch anhand der arithmantischen Berechnungen, dass das erst in mehr als einem Jahr passiert. Dass deckt sich mit den Informationen die wie Harry sagt, aus Todesserkreisen bekannt sind. Also warum nicht die Zeit vor dem Sturm genießen?

Ich beschließe London zu besuchen. Die Winkelgasse sollte als Erwachsene ein interessanter Platz sein und vielleicht treffe ich jemanden den ich kenne. Außerdem kann ich immer noch ins Theater gehen oder meine Eltern besuchen. Ich habe sie seit kurz nach der Abschlussprüfung nicht mehr gesehen und obwohl es schwierig ist ihnen meine Arbeit zu erklären, freuen sie sich doch immer so mich zu sehen.

Meine Apparationslizenz war das erste was ich nach dem Abschluss gemacht habe und so ist der Ausflug ein Klacks. Ich packe eine Tasche für eine Übernachtung und ein wenig Geld und appariere in die Gassen neben dem "Tropfenden Kessel", fünf Minuten und eine ganze Reihe Hallos später stehe ich hinter dem Pub und berühre die Ziegelsteine.

Ich hatte vergessen wie viele Gerüche, Töne und wie viel es zu sehen gibt in dieser magischen Straße. Ein tiefer Atemzug lässt mich die unzähligen Düfte nach Butterbier, frisch verarbeiteter Wolle und den strengen Geruch von Zaubertrankzutaten wahrnehmen. Irgendwo dazwischen rieche ich Pergament, Tinte und Federn, so werde die Straße hinunter gezogen.

Es gibt einige Dinge, die ich wirklich brauche und so besorge ich sie zuerst. Ich kaufe Federkiele und Tinte, Papier und ein hübsches Siegel mit selbstschmelzendem Wachs, greife tief in die Tasche für ein silbernes Astrolabor mit Sextant, und ich belohne mich mit einer Handvoll Süßigkeiten vom Honigtopfkiosk vor Flourish & Blotts. Ich schlendere die Straße hinunter, schaue kurz bei Madam Malkin rein um mir die neueste Mode anzusehen. Mal ehrlich, wer würde etwas tragen, was so viele Bändsel braucht, um richtig zu sitzen?

Mittags bin ich hungrig und durstig, aber noch nicht so sehr, dass ich Nookes links liegen lassen könnte, die Gebrauchtbuchhandlung an der Ecke zu Gringotts. Ich schlüpfe in das dunkle, kühle Innere, dankbar dem Rummel auf der Straße zu entkommen. Während ich mich so durch die Regalreihen bewege, lasse ich bewusst die Außenwelt hinter mir und versinke in den Titeln der alten Bücher voll Wissen und Geschichten.

"Miss Granger."

Überrascht klappe ich mein Buch zu und sehe auf, nur um mich Nase an Brustkorb mit Severus Snape zu finden. Der Buchladen ist alt und eng und es ist unmöglich mehr als 15 Zentimeter Abstand von jedem in der gleichen Reihe zu halten. Ich lege meinen Kopf zurück und lächele.

"Hallo, Professor Snape", sage ich.

"Was interessantes gefunden?"

Ich sehe auf das Buch in meinen Händen. "Wie du Gedanken liest, wie dieses Buch"

"Nicht wirklich", antworte ich. "Sie?"

"Ich bin gerade gekommen", sagt er mit einem lächeln. "Geben sie mir Zeit."

"Kaufen sie oft hier?" frage ich und fühle wie meine Wangen heiß werden. Der ultimative 'Bücherwurm-Anbagger-Satz'!

Er ignoriert mein Unwohlsein. "Ja", sagt er und nickt zu den Regalen hinüber. "Es ist eine wunderbare Quelle für ältere oder vergriffene Bücher." Kurze Pause. "Des weiteren haben sie hier ...interessante Dinge, die zu keinem Gebiet richtig passen." Er verlagert sein Gewicht. "Haben sie hier schon einmal etwas gekauft?"

Er sieht mich genau an und ich werde unruhig wie einst im Zaubertränkeunterricht. "Nein", gebe ich zu. "Ich war hier nur einmal, als ich Dinge für die Schule gekauft habe. Ich hatte niemals zuvor Geld um mir so etwas wie dies zu kaufen." Ich deute auf die sichtbaren Buchrücken um uns herum.

Ich kann mir nicht vorstellen, warum ihn das etwas beruhigt, aber das tut es. Gleichzeitig scheint er etwas gereizt zu sein. Die Stirn runzelnd sieht er auf die Straße hinaus.

"Haben sie schon Mittag gegessen, Ms Granger?"

Das überrascht mich. "Das habe ich nicht", erwidere ich ehrlich. "Würden sie gern mit mir essen gehen, Professor?"

Das wiederum überrascht ihn. Er nickt.

"Aber nur wenn sie aufhören mich Professor zu nennen", stellt er klar.

Mein Lachen scheint ihn zu erschrecken und ich glaube kaum das er mich jemals zuvor hat lachen hören. Ich habe eben meistens im Gryffindor-Turm gelacht. "Wie soll ich sie dann nennen?" frage ich ihn. "Wenn ich immer noch Miss Granger für sie bin, möchten sie dann vielleicht Mr. Snape sein?"

Er schaudert. "Ich wäre für Vornamen, Miss Granger. Ich denke wir kennen uns gut genug."

Das schummerige Licht was in die Tiefen zwischen diesen Bücherregalen dringt, lässt sein Haar bläulich glitzern. Ich seufze auf.

"Gut...Severus." Ich muss den Namen einfach so langsam aussprechen und ich werde mit einem schwachen Schauer belohnt, der durch ihn läuft.

Er dreht sich etwas und bietet mir seinen Arm, eine Geste, die ich nie zuvor von ihm gesehen habe. "Sollen wir?" erkundigt er sich. "Es gibt da ein nettes kleines Café die Straße runter."

Ich nehme den schwarz gekleideten Arm, erfreut feste Muskeln und Haut darunter zu spüren. Er ist warm und trotz der Sommerhitze möchte ich ihm noch näher sein.

Er unterscheidet sich heute genauso von seinem Hogwarts-Ich wie in jener Nacht im Fuchsbau. Er scheint entspannt, nicht so verbittert und er bietet mir höflich einen Stuhl an, nachdem man uns zu unserem Tisch geführt hat. Mein Unglauben muss sich auf meinem Gesicht gespiegelt haben, denn er macht sich beim Setzen etwas lustig über mich.

"Ich kann sie ja kaum weiter wie ein Schulmädchen behandeln, Hermione." Der Klang meines Namens von seinen Lippen ist wundervoll und ich will mehr- ich will ihn hören wie in jener allerersten Nacht.

"Oh?" necke ich ihn. "Was hat sich denn verändert?"

"Nichts außer dem Datum im Kalender",antwortet er trocken. "Sie haben sich seit unserem letzten Treffen nicht verändert."

Ich muss laut lachen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie genau hingesehen haben.

Er wird ein wenig rot und schnaubt um sein Unwohlsein zu kaschieren. "Ich habe mein Leben lang Heranwachsende um mich gehabt, " gibt er zurück. „Die Dinge ändern sich wie eh und jeh. Nur das sie sich vor ihren Kumpanen verändert haben."

"Oh, also haben sie aufgepasst?" Ich kann den gefallen in meiner Stimme nicht ganz verbergen; ich habe nicht erwartet, dass er so viel zu dem Thema sagt, egal ob positiv oder negativ. Die Erinnerung an diese Bemerkung - "Ich sehe keinen Unterschied." - nach Malfoys Angriff auf meine Zähne tut immer noch etwas weh.

Jetzt ist er derjenige der peinlich berührt scheint. Ich kann kaum glauben, dass er sich diese Bemerkung überhaupt erlaubt hat; das ist schon sehr ungewöhnlich. Aber- es ist ein Schritt in die Richtige Richtung. Einer dem ich mich anpasse.

"Ich fühle mich geehrt", sage ich ernst. Mein Gesicht bleibt ruhig, aber mir wird plötzlich klar, dass er mich schon eine ganze Weile beobachtet, wenn er weiß, dass meine Körperlichen Veränderungen schon vor Jahren ihren Abschluss fanden.

Ich fange an zu denken, das die rückwärtige Bewegung eher ein Zeichen des langen Besitzes des grünen Buches bedeutet, als irgendetwas anderes.

Ich zwinge meine Gedanken zurück zu unserer Unterhaltung. Severus Snape ist kein Gesprächspartner, dem man gedanklich abwesend und nur mit einem Ohr folgen kann, während man sich in der Gegend umschaut. Als ich ihn wieder ansehe bin ich erstaunt, dass er mich ernst mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck ansieht.

"Tatsächlich, sind sie das?" murmelt er. "Die meisten ungern Frauen in ihrer Position wären entsetzt, wenn sie wüssten, dass ihr Lehrer sich bewusst über ihre physische Reife ist."

"Warum?" Meine Stimme belegt, dass ich mir meiner Sache sicher, aber neugierig auf seine Motive dahinter bin. Ich weiß nicht warum ich so mit dem Feuer spiele, aber diese Unterhaltung ist geradezu unwiderstehlich.

"Weil wir nicht alle Gilderoy Lockharts sind- ich am allerwenigsten. Es gibt kaum einen Schüler in Hogwarts, der nichts Entsetzliches über mich zu berichten hätte und genauso wenig Lehrer. Glauben sie mir Hermione, ich weiß was ich bin." In seiner Stimme schwingt Selbstablehnung mit, die ich nicht ertragen kann. Nicht nach alldem was er getan hat.

Nicht nachdem ich erkannt habe was ich für ihn empfinde. Ich treffe seinen Blick.

"Das weiß ich auch", sage ich leise. Meine Augen weichen nicht von ihm und ich denke dies ist das erste Mal, das ich es wage Severus Snape wissen zu lassen, dass ich irgendwie an ihm interessiert bin. Er ist davon schon überrascht genug und ich sehe fasziniert die Überraschung, Hoffnung, Zurückhaltung und etwas sehr elementares in seinen Zügen. Die Maske ist schnell zurück an ihrem Platz und er nimmt zaghaft meine Hand in seine. Er streicht sanft mit seinem Daumen über meine Knöchel, eine Bewegung die mir mehr Schauer die Wirbelsäule hinunter jagt als alles was ich je mit Victor Krumm getan habe. Seine Augen werden eine Nuance dunkler. Er weiß, das ich es wirklich weiß- denn er hat es mir selbst erzählt. Als er zu sprechen beginnt, regt sein intimes Flüstern jeden Nerv in meinem Körper an.

"Das, meine Liebe bedeutet etwas."

Er lehnt sich zu mir, mit einem Ellenbogen stützt er sich ab. Das rabenschwarze Haar fällt wie ein Vorhang an einer Seite seines Gesichts, eine kürzere Locke berührt seine Wange. Er hält seinen Kopf in einem faszinierenden Winkel, das Kinn etwas vorgestreckt, so dass er mich auch während der Vorwärtsbewegung noch direkt ansieht.

Ich will ihn so sehr küssen, dass ich es schon auf der Zunge schmecken kann. Da ist mehr dabei als das was ich vor einigen Monaten gesehen habe, mehr als alles was er oder ich je getan haben. Es ist elementar, dieser Zug zwischen uns, ich habe mich noch nie in meinem Leben so zu einem Mann hingezogen gefühlt. Ich atme schneller, meine Augen sind aufgerissen und ich sehe, dass er es auch spürt. Ein winziges Beinahe-Lächeln berührt seine Mundwinkel, und dann lässt er meine Hand los, lehnt sich zurück, denn der Kellner wartet auf unsere Bestellung..

Meine Nerven summen in diesem Moment und ich bin so verärgert über diesen Kellner, das ich in dem Augenblick wo er mich nach meinen Wünschen fragt, am liebsten seinen Kopf auf einem Teller und dazu Pommes bestellen würde.

Während des Essens kehren wir auf bekanntes Terrain zurück, wir unterhalten uns über Hogwarts, meine Arbeit, seine Arbeit, den Quidditchweltcup, der Ende nächsten Monats stattfinden wird. Er erwähnt kurz, das Molly täglich etwas Cleve-Trank zu sich nehmen muss um ihren Zustand beizubehalten, das er aber denke sie werde wohl damit aufhören können, wenn der Vorrat zur Neige gehe. Die Symptome des Gegenfluchs werden mit jeder Dosis schwächer, sie hatte nun schon eine Woche keine Beschwerden mehr. Das sind gute Neuigkeiten und er schein darüber erfreut. Aber das gibt mir leider keine Reste für Forschungszwecke. Darüber schein er dann doch etwas enttäuscht zu sein, doch er besteht fest darauf, dass Mollys Gesundheit wichtiger ist als Wissenschaftliche Erkenntnisse.

Ich esse mein Sandwich und er seines, keiner von uns kann den anderen ansehen. Ich glaube keiner von uns kann glauben was zwischen uns passiert ist als wir uns setzten. Das Mädchen, das ich vor zwei Jahren war hätte sich nun gesagt, das sie sich das alles nur eingebildet hat; aber ich bin mir ganz sicher, dass es passiert ist und ich bin ebenso sicher das Snape es auch gefühlt hat, trotz der eher praktischen Unterhaltung, die wir in den letzten Minuten führen.

Nach dem essen bin ich nicht nur aus Erregung atemlos. Ich habe den größten Teil des Mittagessens lachend verbracht. Nicht das Snape ein Komiker ist, aber sein Rasiermesserscharfer Verstand findet so viele passende Ziele in der Zaubererwelt das ich mich im Kichern auflöse. Er war schon immer so und ich habe ihn immer dafür gehasst; es kommt nur auf die Sichtweise an. Jetzt wo seine Attacken nicht mir gelten, kann ich auf die Feinheiten achten und die sind verdammt lustig. Um nicht zu sagen treffend. Es ist ernüchternd; ich frage mich, ob die schrecklichen Dinge die er zu mir und Ron und Harry während der Schulzeit gesagt hat ebenso eine wahre Grundlage hatten wie die Dinge heute. Ich schlucke den Klumpen in meinem Hals herunter und frage ihn, bemüht ruhig.

"Haben sie ihre Beleidigungen mir Ron und Harry gegenüber genauso ernst gemeint wie ihre Schimpfkanonade gegen das Ministerium?" frage ich.

Sein Ausdruck ist berechnend während er über meine Frage nachdenkt. "Ich denke das hing von der jeweiligen Situation ab", sagt er. "Welche Beleidigung genau?"

Ich beginne zu lächeln, selbst hier gibt er nach. Er merkt eindeutig, dass er mehr frei gibt als es sonst seine Art ist und wieder zieht er sich zurück.

"Oh, die mit Gryffindoridioten, Dummheit, immer Ärger machen- ich glaube irgendwann haben sie auch eine Bemerkung über meine Zähne gemacht- diese Art von Bemerkungen."

Ah. Gut. Also ihre Zähne, die haben sie selbst geheilt- und das sehr geschickt, wenn ich das bemerken darf."

Ich hebe fragend eine Augenbraue und er zuckt mit den Schultern. "Sie waren groß. Das war eine Tatsache und nicht anders als zu sagen, dass Dumbledore weiße Haare hat."

Ich schnaube spöttisch. "Nichts anderes, als wenn die Schüler sagen dass sie eine krumme Nase und schmierige Haare haben, Severus?" Ich bin mir nicht ganz sicher was mich dazu bringst dies auszusprechen, es muss wohl daran liegen, das er schon den ganzen Tag so wunderbar war und sich jetzt in seine alte Schale zurückzukriechen scheint.

Sein Mund wird zu einer harten Linie. " Ich verstehe, sie haben sich ja deutlich genug ausgedrückt." Seine Stimme ist kalt und er hat sich wieder aus dem, was ich den "Erwachsenen Snape" nenne, im Gegensatz zum "Professor Snape" zurückgezogen. Obwohl ich mir sicher bin, dass er mich nie wieder wie eine Schülerin behandeln wird, bin ich mir ebenso sicher, dass ich nicht mehr dieser verlockenden privaten Seite an Snape sehen werde, und dieser Gedanke macht mich traurig.

Snape antwortet auf meine andere Frage. "Das mit dem Ärger machen und Regelbrecher sein habe ich so gemeint. Was nicht heißen soll, dass das immer schlecht ist- wir alle haben von Zeit zu Zeit die Regeln gebeugt. Aber bei all den Risiken, die Potter auf sich genommen hat ist es ein Wunder, das er noch lebt. Und ja, Gryffindors sind genau dafür bekannt. " er macht eine Pause und seine Stimme wird weicher.

"Aber ich habe es nie so gemeint wenn ich dich "Dummes Mädchen" genannt habe. Ich wollte damit nie sagen, dass du eine Angeberin bist. Und ich weiß, das du niemals die Arbeit eines anderen sabotieren würdest, um selber besser dazustehen. Das hast du nie nötig gehabt."

Wenn es eine Art gibt mich zu beruhigen, dann so. Ich lächele ihn an, gewillt die Sache fallen zu lassen; wir hatten so eine schöne Zeit gemeinsam, das will ich nicht versauen, indem ich ihn einen Stoß dafür versetze, das er für sieben Jahre meines Lebens er selbst war.

Die Rechnung kommt, aber Snape hat sie schon bezahlt, bevor ich auch nur nachsehen kann was ich zahlen muss. Er wischt mein Angebot meinen Teil zu bezahlen mit einem Prusten weg.

"Ich erinnere mich gut an das Leben frisch aus Hogwarts heraus", sagt er. "Und in deiner Position ist die Bezahlung nicht gut und du hat wahrscheinlich eine Woche keinen Schlaf bekommen. Lassen sie mich diesmal bezahlen und irgendwann, wenn sie alle Probleme der Welt gelöst und mehr Geld als König Midas haben können sie bezahlen."

"Gemacht", sage ich mit bereuendem lächeln auf den Lippen. Er hat mich und er weiß es. "Ich bin froh dass ich sie heute getroffen habe Severus." Ich stehe auf und greife nach meinen Taschen. "Sie sind ohne den Lehrerumhang viel unterhaltsamer, als darin."

Ich meine es nicht ganz so wie es klingt.

Jedenfalls nicht bewusst. Ich werde rot als ich meine Einkäufe zusammenraffe und mich umdrehe, Snape sieht mich spekulativ an. Er steht auch auf und als wir wieder auf der Straße sind dreht er sich zu mir und nimmt meine Hand. "Vielleicht treffen wir uns hier einmal wieder, Miss Granger", sagt er und nach dem Ausdruck in seinem Gesicht zu urteilen meint er es ernst.

"Ich denke, das lässt sich einrichten", antworte ich und greife in meine Tasche, ich gebe ihm eine kleine Karte mit meiner Adresse darauf. "Kein Flohnetzwerk, aber wir haben eine gute Eulerei." Er nimmt die Karte, lächelt als er sie liest und steckt sie sorgfältig weg.

"Schönen Tage noch", sagt er. "Erfreuen sie sich an ihren Einkäufen." Mit einem Flimmern ist er disappariert und ich bin allein in der Winkelgasse.

Ich sehe mich um und versuche zu entscheiden ob ich noch etwas brauche. Überrascht stelle ich fest, das Snapes auftauchen meinen Besuch bei "Nookes" abrupt beendet hat. Ich werde nicht gehen ohne einen weiteren Blick in die Regale zu werfen, besonders nicht nachdem Snape mich dort gesehen hat. Ich frage mich, warum er so an meinen Einkäufen interessiert war, aber ich habe meine Zweifel das ich das jemals herausfinde. Das entscheidet es und ich mache mich auf den Weg zurück in den Buchladen, um zu sehen was Mr. Nooke verkauft, das Severus Snape so unruhig macht.

Der Laden sieht im Abendlicht noch verlockender aus. Ganze Lichtbalken fallen durch die staubige Luft in die Schatten zwischen den Regalen, meine Augen leuchten vor Freude. Ich kann diese Bücher heute unmöglich alle durchsehen, aber ich werde es versuchen. Die Fenster über dem letzten Regalbrett lassen noch immer Licht hinein, obwohl die Winkelgasse langsam in den Schatten versinkt. Entschlossen steige ich auf eine Leiter in der unerreichbarsten Ecke die ich finden kann, sie glühte geradezu im staubigen Sonnenlicht.

Nooke scheint sich nicht um irgendeine Art Ordnungssystem zu kümmern und so finde ich Bücher über die beste Anwendung von Pentagrammen und anderen magischen Zeichen Seite an Seite mit über 3000 Jahre alten Aufzeichnungen über soziale Strukturen. Ich blättere neugierig durch mehrere alte Wälzer bevor ich mich so in ein Buch vertiefe das ich erkenne, das dies meine erste Erwerbung bei Nookes werden wird.

Das Buch heißt "Empfindungsfähige Energieformen." Und die erste Seite nimmt mir beim lesen den Atem.

"Die Geschichte zeigt mehrere Zeitalter von Wissenschaftlichen und philosophischen Forschungen über die Natur der Seele, und die magische Forschung hat enthüllt, dass sie die Quelle der Empfindung ist. Es ist diese Empfindung, die die Seele zu einer so wertvollen- wenn auch raren- Ware macht. Empfindungen, wenn sie, wie bei den meisten Lebensformen, mit Intelligenz kombiniert werden, bieten die notwendige Energie für zahllose Zauber, Zaubertränke und alchimistische Arbeiten.

"Oft wurde gesagt, das nichts die Seele in diesen magischen Arbeiten ersetzen kann, daraus resultierte die Verbannung duzender nützlicher Zauber und Tränke in das Reich der Undurchführbaren oder geradezu schwarzen Magie, einfach weil es so schwer, und in einigen Ländern unethisch, war die Seele in der für die Arbeit benötigten Form zu beschaffen. Die Absicht des Autors ist es zu beweisen, dass dies nicht der Fall sein muss und dass es tatsächlich eine verfügbare, billige und erneuerbare Quelle dieser Macht gibt."

Ich fühle wie sich mein Herz bei dem Gedanken an Molly und all die anderen Frauen wie sie verkrampft. Wenn es eine Möglichkeit gäbe ihnen allen zu helfen... und wozu könnte der 'Cleve-Trank' noch benutzt werden?

Ich klettere so schnell ich kann von der Leiter, presse das Buch so fest ich kann an meine Brust während ich zur Kasse eile. Ich muss so schnell ich kann nach Hause und dieses Buch lesen!

Mr. Nooke wartet auf mich mit einem wissenden Lächeln im Gesicht.

"Ich habe mir schon gedacht, dass sie heute es was passendes finden würden, meine Liebe", sagt er milde. Ich habe in meine Jugend Wahrsagen studiert. Es interessiert mich immer noch." Er wickelt das Buch für mich ein und nimmt mein Geld während er redet. Als er mir die Rechnung und das eingepackte Bucht gibt hält er inne.

"Dabei", sagt er, "Haben sie vielleicht auch Interesse an unserem "Buch des Monats"- Club."

Mein Mund öffnet sich schon verneinend, aber er hält mich auf.

"Hören sie zu, meine Liebe, ich denke sie werden begeistert sein. Wie gesagt ich habe Wahrsagekunst studiert und einen Zauber entwickelt, der das Buch auswählt was sie in dem Moment am liebsten- oder am dringendsten lesen sollten, dieses wird ihnen dann jeden Monat zugeschickt. Sie können es natürlich zurückgeben, wenn sie es nicht möchten."

Mr. Nooke hat Recht. Ich bin begeistert. Vielleicht halte ich Sybil Trelawney für eine Heuchlerin, aber wie alle anderen werde auch ich davon angelockt aus einer anderen Quelle mehr über mich zu erfahren. Und es könnte lustig sein- welche Bücher mir dieser Zauber wohl zukommen lassen würde?

"Gut", sage ich langsam. "Ich werde mich eintragen. Ich habe so wieso nicht so viel in meiner Freizeit zu tun." Ich gebe ihm meine Eulenpostadresse und er sortiert sie in ein kleines Ding ein, was verdächtig nach einem Rolo-Dex aussieht. Er sieht meinen Blick und lacht, mit einem Schwung seines Zauberstabes bringt er den Rolo-Dex zum drehen und Namen und Adressen und Buchtitel beginnen herauszuquellen.

"Dies sind die Titel aller Bücher die diesen Monat verschickt wurden", erklärt er und ich lächele als die Wörter sich auf kleinen Karten zusammensetzen und in die Regale fliegen, sich dort mit den passenden Büchern treffen und sich anschließend zu verschicken. Als der Rolo-Dex sich beruhigt gibt er mir eine kleine Klapperfigur, die nach einem McDonalds-Spielzeug aus einem Happy Meal aussieht; genau so eine hatte ich als Kind von einer Reise nach Orlando in Florida mit meinen Eltern mitgebracht. Ich halte sie fest und sehe ihn fragend an.

"Das, Miss Granger, ist tatsächlich das Spielzeug an das sie sich erinnern. Wenn sie es bitte eine Minute still in der Hand behalten würden. Die Figur ist verzaubert um ...sagen wir ihren Geschmack zu erkennen, um uns zu ermöglichen jeden Monat die richtigen Bücher für sie auszuwählen. Es wird nicht wehtun."

Folgsam halte ich das Plastikding für eine Minute und fühle mich etwas- wenn auch noch angenehm dämlich. Irgendwann ist der Buchhändler zufrieden und nimmt es mir ab, und legt es im Rolo-Dex zusammen mit meinem Namen und meiner Adresse ab. Dies Ding ist bestimmt mehrfach verzaubert; Ronald McDonalds feuerrote Haare schrumpfen und werden platter bis die Figur die Dimensionen überwindet und auf meiner Karte klebt.

Mr. Nooke bringt mich zur Tür. "Haben sie viel Freude an ihrem Buch", sagt er. "Erwarten sie ihr erstes Buch des Monats nächsten Monat."

"Danke", sage ich und trete ins Zwielicht hinaus. Janine wird sich fragen was mit mir passiert ist wenn ich nicht bald zurückkomme. Und obwohl der Gedanke aufregend ist die nächsten zwei Wochen das Hauptklatschthema in Salisbury zu sein nur weil ich an einem Abend nach sechs Uhr nach Hause gekommen bin, entscheide ich das es weiser ist nach Hause zu gehen.

Abgesehen davon- ich will dieses Buch lesen.

Diese ganze Sache wird immer besser.