Disclaimer: Dies ist die Übersetzung von Quillusion's „Soul Searching" Hermione, Severus und Konsorten gehören JK Rowling, Warner Bros. usw.

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Soul Searching von Quillusion

Kapitel 9 -Epiphanies/ Erscheinungen -

Ich hätte nie gedacht, dass zwei Woche einen solchen Sinneswandel bei einem Menschen auslösen könnten, aber ich habe falsch gedacht. Die Dinge haben sich verändert.

Die Dinge in dem Buch haben mir mehr zu denken gegeben als mein gesamtes letztes Jahr in Hogwarts. Ich habe es in der ersten Nacht von vorn bis hinten gelesen und seitdem noch weitere drei Mal.

Der Autor hat sein Ziel bewundernswert erreicht und ich bin überrascht, das sonst niemand das mit diesen Informationen versucht hat was ich versuchen will. Wenn es funktioniert könnte ich mich wahrscheinlich mit den Gewinnen zur Ruhe setzen, wenn ich es kommerziell nutze.

F.M. Scraulisk, der Autor des Buches hat mir den Beweis gebracht, dass außer einer gestohlenen pulverisierten Seele auch etwas anderes in den "Cleve-Trank" tun kann, vielleicht auch in andere. Ich habe erfahren, dass man die Seele entfernen kann, genauso, wie man Koffein aus Tee entfernen kann und ich hätte nie gedacht, dass sie quasi wiederaufladbar ist.

Aber das ist sie und ich werde versuchen die kristalline Seele im Trank zu ersetzen. Für mich ist der spannendste Teil eigentlich, dass es so aussieht, als würde ich die Monolithen des Steinkreises brauchen werde, den ich aus meinem Fenster sehen kann. Der Prozess der Seelenabgabe wird eine Kraftquelle brauchen um die Seele herauszuziehen und die Kraft dorthin zu kanalisieren, wo sie gebraucht wird. Der Steinkreis scheint bei näherer Betrachtung ideal dafür, sie sind gebaut um Himmelsenergien zu sammeln und zu bündeln, und sie funktionieren in beide Richtungen, sie können Energie aus einem beliebigen Punkt aus dem inneren des Kreises ziehen. Etwa wie eine prähistorische Satellitenschüssel, denke ich grinsend. Ich habe nie etwas über eine Nutzung dieser Monolithen gelesen, was sich ihre besondere Bauform zu nutze macht; normalerweise werden mit ihnen Messungen gemacht, gelegentlich benutzt man sie um zusätzliche Himmelsdaten für arithmantische Berechnungen zu bekommen. Einige Numerologen haben sie auch schon benutzt und ein oder zwei meiner Kollegen am SCAI benutzen den Steinkreis als Zusatz zu weniger genauen Methoden des Wahrsagens.

Wie immer führen mich meine ersten Erkenntnisse wie ich den Steinkreis nutzen kann in die SCAI Bibliothek. Und ich finde Bücher in Massen. Es scheint, das andere vor mir, in ferner Vergangenheit versucht haben den Steinkreis zum Sammeln von Energie zu nutzen, das sie aber kein Testobjekt hatten; natürlich nicht, denn sie waren sehr zögerlich Fächerübergreifend zu arbeiten. Welchen nutzen hätte ein Arithmantiker von kanalisierter Erdenergie? Um Antworten zu finden sahen sie vom Salisbury- Plateau in die Sterne.

Ich sehe Ron Weasley an. Ich werde ihn ansehen, wenn alles gut geht. Diese Idee ist schon einige hundert Jahre alt, scheint aber mit der Entdeckung der Elektrizität durch die Muggel aus der Mode gekommen zu sein, die scheint den Platz der Empfindungs-Energiequellen in den Experimenten der damaligen Zeit eingenommen zu haben. Es gibt keine Aufzeichnungen ob es funktionierte, aber weil der Clevetrank weiterhin als dunkler Trank klassifiziert wird bin ich sicher dass es das nicht getan hat. Und doch finde ich eine Menge theoretischer Information über den Vorgang und sogar eine Aufzeichnung über einen erfolgreichen Energietransfer im Jahre 1916 von einem energiegeladenen, aber untrainierten Mann auf einen müden, aber hoch begabten Kämpfer der britischen Armee. Sicher hat das Ministerium damals mit der damaligen Muggelregierung kooperiert. Sie waren bestimmt sehr verärgert über das ganze Chaos in Europa.

Innerhalb einer Woche sind meine Notizen umfassend, man könnte fast sagen das sie verständlich sind, tatsächlich wird bemerkenswert klar, was getan werden muss. So viel zu meiner Idee, das es noch niemand vor mir probiert hat, ich denke, sie haben nur nicht genau das gemacht, was ich vorhabe. Wie auch immer, ich habe die Gleichungen berechnet, die den Zeitpunkt der Kreisnutzung zu diesem Zweck beschreiben. Ich werde eine Freiwilligen brauchen, der einen Teil seiner Seele gibt (die Seele wird sich relativ schnell erholen und der Geber sollte innerhalb zwei Wochen, schneller, wenn Vollmond ist, wieder zu Kräften kommen), ein gutes Timing und einen zugänglichen Planeten irgendwo im Einflussbereich des Monolithenkreises. Oh und der Trank oder der Zauber zu dem man die Seele braucht. Der Job des Kreises ist es, die Himmelsenergie zu nutzen, um die Energie der Seele aus dem Subjekt zu extrahieren, das auf dem kleinen altarähnlichen Stein im Kreis sitzt und sie dann in den Trank zu überführen, der am Fuß eines abgeflachten Steines gerade außerhalb des Steinkreises. Die Anordnung der Steine sollte das Zeug ohne Potenzverlust übertragen. Hoffe ich.

Ich kaue gedankenverloren auf meiner Lippe, ich bin nervös. Die Idee ist gut, das weiß ich, aber es ist sehr weit ab von den ausgetretenen Pfaden. Es vermischt zwei Pfade der Magie, was obwohl eigentlich offensichtlich, nicht häufig passiert; Zauberer scheinen von der Reinheit besessen zu sein, was ich von Zeit zu Zeit ziemlich anstrengend finde.

Plötzlich schießt mir ein Gedanke in den Kopf und ich springe auf und werfe das Buch, meine Notizen und einen Stapel Pergament in eine Tasche. Innerhalb weniger Minuten bin ich an die Tore von Hogwarts appariert und auf der Suche nach Professor Sinistra. Sie wird mir eine aufgeschlossene Meinung und auch konstruktive Kritik geben. Säuerlich kommt mir in den Sinn, dass ich nie daran denken würde jemanden in Salisbury zu fragen; dort gibt es niemanden der darüber sprechen würde, geschweige denn zuhören.

Professor Sinistra ist wie erwartet im Astronomieraum; ihre letzte Stunde für den Tag ist vorbei und sie zensiert gerade Hausarbeiten. Sie freut sich, dass sie ihre Arbeit für einen kurzen Moment vernachlässigen kann und winkt mich zu einem Stuhl neben ihrem Schreibtisch. Sie hört meiner Theorie aufmerksam zu.

"Und?" frage ich, "Was denken sie?"

Sie denkt lange nach, bevor sie antwort. "Umstritten", sagt sie lächelnd. "Aber brillant. Genau das was ich immer von ihnen erwartet habe. Wenn das funktioniert wäre Severus sehr erfreut."

"Warum?" frage ich neugierig.

"Warum nicht?" erwidert sie. "Das würde so viele Gebräue möglich machen, soviel Forschung und Entwicklung. Und es würde so viele aus der Verbannung als Schwarze Magie erlösen. Sie haben auch ein Interesse an Zaubertränken; sie sollten sich die Zeit nehmen das später auch mit Professor Snape zu besprechen. Aufgrund seiner Aktiva auf dem Gebiet, sollten sie beide wirklich die Zaubertränkewelt aus den Socken hauen, um einen Muggelausdruck zu verwenden."

Ich bin überrascht, das noch nicht daran gedacht habe Snape nach seiner Meinung zu Fragen, besonders weil ich schon einiges von dem gesehen habe, was Professor Sinistra gerade vorgeschlagen hat. Ich nicke und fahre fort ihre Vorschläge mitzuschreiben, wie ich meine Theorie beweisen könnte. Ich bin erfreut, niemand in Salisbury scheint interessiert, noch so mental beweglich, mit einem Schuss Schuldgefühl merke ich wie sehr ich mich darauf freue SCAI zu verlassen, selbst, wenn ich erst seit wenigen Monaten dort bin. Ich wäre lieber zurück in Hogwarts.

Fast eineinhalb Stunden vergehen bevor ich es merke, Sinistra lacht. "Essen sie doch mit uns", schlägt sie vor und ich nehme erfreut an. Die Hogwartsküche bietet wundervolles Essen und in Salisbury müsste ich selber kochen. Ich wäre verrückt abzulehnen.

Als Gast sitze ich nicht an meinem Platz am Gryffindortisch. Das ist ein seltsames Gefühl, aber noch seltsamer ist die Tatsache, dass ich am Lehrertisch sitze. Dumbledore erscheint um mich zu begrüßen, wie üblich mit leuchtenden Augen.

"Professor Sinistra sagt, das wir in naher Zukunft Interessantes von ihnen zu erwarten haben Miss Granger", sagt er lächelnd. "Vielleicht wird es sie ja dann dauerhaft hier an diesen Tisch verschlagen."

Ich fühle wie mein Mund offen steht, wie immer hatte Dumledore gleich den Punkt getroffen. Mehr als alles in der Welt möchte ich hier Lehrer werden- oder alles andere, solange es mich nur hierher führt.

Aber was soll ich machen? Oder lehren?

Ahh, egal. Es ist Abendbrotszeit und ich habe noch lange Zeit über meine Zukunft nachzudenken. Ich setze mich in den Stuhl, den der Schulleiter für mich bereithält und nippe dankbar an einem Glas Kürbissaft.

Der Stuhl zu meiner Linken wird ruhig herausgezogen und einen Moment später murmelt eine heiß ersehnte Stimme:

"Guten Abend, Miss Granger. Ich wusste nicht, dass sie wieder in Hogwarts sind."

Man hat mich rechts neben Severus üblichen Platz gesetzt und ich kann- mit einem Blick auf Dumbledore- nicht den Gedanken vermeiden, das er das mit Absicht gemacht hat.

Dem Himmel sei Dank für diese kleinen Gefälligkeiten.

Ich lächele den Zaubertränkelehrer an und labe mich an seinem Anblick. "ja", antworte ich. "Ich hatte einige Fragen an Professor Sinistra. Ihnen würde ich sie auch gern stellen, wenn sie Zeit haben; Ihr Unterricht lief noch, als ich ankam und ich habe im Astronomieraum die Zeit vergessen, sonst wäre ich eher zu ihnen gekommen."

Warum ich genau den Drang verspürte mich zu entschuldigen, dass ich nicht zuerst zu ihm gegangen war, weiß ich nicht, aber es muss wohl das richtige gewesen sein, denn sein Ausdruck ist gelassen.

"Die meisten von uns betrachten lieber die Sterne, Miss Granger", neckt er mich freundlich und zum ersten Mal erkenne ich das es das tatsächlich ist: ein Necken. Kein sauerer Unterton, keine fiesen Zwischentöne. Nur... ein freundschaftliches Necken.

Mit diesem plötzlichen Perspektivwechsel kann ich ihn einen Herzschlag lang wirklich erkennen, er sieht viel blasser, besorgter und müder aus als gewöhnlich. In diesem Zusammenhang macht der Mangel an rauchender Säure eher den Eindruck von mangelnder Energie, oder schlimmer- Resignation.

"Geht es ihnen gut Professor?" frage ich und er schüttelt langsam den Kopf.

"Nicht wirklich", sagt er leise. "Sie wissen was es ist."

Ich weiß es. Voldemort.

"Unverzeihliche?" frage ich sanft und er nickt kaum merklich.

"Wie oft?"

"Ungefähr wöchentlich", sagt er unwillig. "Das letzte mal vor zwei Nächten. Ich kann meine Hände schon fast wieder fühlen. Er wird mich an dem Tag wieder rufen, nachdem ich mich erholt habe. Ich glaube er weiß wer- was- ich wirklich bin und ich glaube ich schaffe das nicht viel länger." Eine Hand deutet auf seinen Körper und mit schrecken verstehe ich, das dieses "das" nicht das antworten auf das Rufen des dunklen Lord ist, sondern das Leben.

"Gibt es nichts was ich tun kann?" frage ich und er lacht hart und kurz.

"Nein", antwortet er. "Ich kann die Rufe nicht ignorieren- wenn ich nicht antworte wird das Mal mehr und mehr schmerzen, bis es meine mentalen Grenzen sprengt und mich zwingt zu apparieren, ob ich will, oder nicht. Und je länger ich brauche, desto länger gibt er mir Gründe beim nächsten mal nicht so lange zu brauchen."

Sein Mund ist eine grimmige Linie und mein Herz schmerzt. Soviel Schmerz und er kann niemandem sagen warum- außer Albus Dumbledore dem großartigsten lebenden Zauberer und Hermione Granger der Unbedeutendsten aller Kreaturen in der magische Welt. Und keiner von uns kann aufhalten was vor unseren Augen Passiert: Voldemort bringt Severus Snape Zentimeter für Zentimeter um.

Alarmiert werfe ich Dumbledore einen Blick zu. Er sieht uns mit einem stechenden Ausdruck an und als er meinen Blick trifft scheint er mir etwas sagen zu wollen, etwas das ich nicht ganz verstehe. Seine Augen tanzen zu der Büchertasche zu meinen Füßen und ich kann einen plötzlichen fast schmerzhaften Einblick fühlen.

Der "Cleve-Trank" soll anhaltende Wirkungen von Flüchen und wiederkehrenden Flüchen entfernen.

Flüche, wie den "Starling-Gegenfluch"...und das Dunkle Mal.

Oh, Hermione. Du dummes Mädel. Warum hast du daran noch nicht gedacht?

"Wenn ich nach dem Essen etwas ihrer Zeit in Anspruch nehmen dürfte, Severus, ich denke ich habe da etwas, das sie interessieren dürfte." Ich weiß, dass ich ihn langsam an die Idee gewöhnen muss; er ist so darauf konditioniert, dass das Mal permanent und schließlich sein Todesgrund sein wird -und das er den Tod verdient- das sie womöglich gar nicht akzeptieren würde. Ich beschließe mit den Grundlagen der Theorie zu beginnen wie man mehr vom "Cleve-Trank" herstellen könnte, und wenn das funktioniert, werde ich das Thema später anschneiden.

Wenn es ein später gibt. Ich beschließe schnell zu arbeiten.

Tatsächlich ist Snape beeindruckt von meiner Idee- eine Tatsache die noch viel höher zu bewerten ist, wenn man weiß wie wenig er mich während meiner Schulzeit gelobt hat. Er ist fast aufgeregt und mein Federkiel fliegt wie zuvor auf Professor Sinistras Schreibtisch. Snape ist voller Ideen und Vorschläge, die ich so schnell ich kann mitschreibe, innerlich verfluche ich mich, dass ich die Feder vergessen habe, die für seinen Unterricht verzaubert habe um automatisch seine Worte aufzunehmen. Lange Zeit ist nur seine Stimme und das kratzen meiner Feder zu hören, laut in der Stille seiner Räume. Er hat mich nach dem Essen hier her geführt, nach dem er mir einfach mitgeteilt hatte, das ihn, nach einem solchen Tag, der Gedanke an einen Abend in seinem Büro schlecht werden ließ. Ich jedenfalls bin Dankbar; diese Stühle sind viel bequemer als die im Zaubertränkeklassenraum oder seinem Büro und dieser Schreibtisch ist zum schreiben gemacht und nicht zum Zaubertränkebrauen. Das macht es leichter schnell zu schreiben.

Schließlich habe ich alles nieder geschrieben und wir fallen in eine erschöpfte Stille, ich lege die Feder nieder und sehe zu ihm auf. Er sieht etwas besser aus, ich denke die Ablenkung dieses Abends hat ihm gut getan. Manchmal denke ich dass er einfach zu einsam ist und ich stelle fest, das ich dagegen leicht etwas tun könnte. Ich habe mit diesem Projekt den perfekten Grund ihn regelmäßig aus seiner Einsamkeit herauszuziehen, darüber hinaus habe ich noch unsere vorherige Vereinbarung uns noch einmal zum Mittagessen zu treffen. Ich könnte mich dafür treten, dass ich nicht gemerkt habe wie wichtig solche Kleinigkeiten für einen Mann wie Snape sind. Was nicht heißen soll, das er seine selbstauferlegte Isolation überwinden wird, um sein Bedürfnis an menschlichen Interaktionen zu stillen. Für diesen Gedanken würde er mir den Kopf abreißen. Mein zögern vor der nächsten Frage die ich stelle ist nicht gespielt.

"Glauben sie, dass sie mir helfen könnten wenn die Zeit kommt Tests zu machen?" Ich weise auf die Pergamentseiten vor mir. "Ron und Ginny stellen sich als Seelenquellen zur Verfügung- es gibt keinen Hinweis darauf, das sie in Gefahr geraten könnten, wenn es nicht funktioniert- und ich werde die Beschwörungsformel für den Steinkreis ausarbeiten. Aber jemand muss den Trank brauen und wie wir bereits festgestellt haben bin ich nicht erfahren genug." Ich mache eine Pause. "Ich sehe das sie erschöpft sind und ich würde nicht fragen, wenn ich nicht denken würde das die Energie die wir aus der Seele extrahieren uns wenigstens die Energiemenge geben wird, die sie beim letzten Mal gegeben haben." Eine weitere Pause. "Um Ehrlich zu sein denke ich das sie an jenem Abend etwa genauso wie wir es demnächst versuchen wollen einen Teil ihrer eigenen Seele zu dem Trank gegeben haben. Ich frage mich wie sie das gemacht haben."

Snape sieht mich nachdenklich an. "Ich denke sie haben recht", sagt er langsam. "Niemand hat jemals die genaue Bedeutung der Beschwörung im letzten Schritt herausgefunden, aber es hat immer funktioniert. Ich vermute sie gibt die Energie, die für den letzten Teil der Reaktion nötig ist, es braucht eine wirklich große Aktivierungsenergie. Circe weiß, wie schlecht ich mich die folgen drei Tage gefühlt habe. Das muss etwas damit zu tun gehabt haben."

"Ich frage mich auch, ob der Zauber auf Dritte übertragen werden kann?" Er schüttelt den Kopf. "Nicht ohne ihn bedeutend um zuformulieren. Und sie müssen schon sehr mächtig sein um das selbst zu tun, und dann auch noch für einen Außenstehenden?"

Ich weiß, dass er ein sehr mächtiger Zauberer ist, aber zu hören wie er das ohne eine Spur Arroganz oder Eitelkeit zugibt lässt mich Sorgen um ihn machen.

Severus seufzt nach einem Moment der Stille. "Ich werde ihnen helfen", sagt er.

Ich lege meine Hand auf seine und danke ihm so wortlos. Ich hoffe dass du dir im Fortgang auch selber hilfst.

Plötzlich ist mein Wortloser Dank nicht mehr genug. Ich kann mir vorstellen wie er Worte einfach an sich abprallen lässt und so beschließe ich ihm auf eine Art zu danken, wie im sich noch nie jemand gedankt hat, jedenfalls nicht für eine sehr, sehr lange Zeit. Ich stehe auf um bewege mich hinter seinen Stuhl und lege meine Hände so auf seine Schultern wie ich es in der Nacht getan hatte in der wir den "Cleve-Trank" mischten. Er erschrickt und ich beschwichtige ihn mit meiner Berührung. Er scheint sich um mehr als nur einige Grade zu entspannen, aber sobald ich eine sanfte Massage beginne verspannt er sich wieder.

"Severus", flüstere ich sanft. "Du hast offensichtlich mehr Schmerzen in deinen gepeinigten Muskeln, als deine Tränke kurieren können. Lass zur Abwechselung mal jemanden anders für dich sorgen, bitte? Ich glaube du wirst es mögen."

Er entspannt sich und gibt meinen Diensten nach. Ich tue ganze Arbeit und erfreue mich an dem Gefühl, das sich der Zaubertränkemeister sich genussvoll unter meinen Händen entspannt. Er stöhnt leise als ich einen Schmerzenden Punkt treffe, ihn mit meinem Daumen löse und als meine Finger in sein Haar fahren und die verspannten Muskeln seines Nacken massieren keucht er laut.

"Oh ja, genau da", flüstert er rau und ich komme dem nach, über alle Erwartungen erfreut, das er es akzeptiert. Er biegt sich wie eine Katze in die Massage, alle Zurückhaltung ist von ihm abgefallen und er bewegt sich auf seinem Stuhl um es mir leichter zu machen.

Er widerspricht nicht, als ich ihn von seinem Stuhl zu seinem Bett führe und als er sich vor mir auf dem Bett ausstreckt kann ich kleine genussvolle "mmh" nicht unterdrücken. Er scheint mich nicht zu hören, was gut ist- denn ich weiß nicht, wie ich es erklären sollte. Meine Hände gleiten über seinen Rücken und die Wärme seiner Haut durch die Kleidung wecken in mir den Wunsch ihn komplett auszuziehen und dies ganze hier vernünftig zu machen, mit Öl und Kerzen und sanfter Musik. Aber der Zauber würde dann wohl verloren gehen. Ich entscheide mich mein in diesem Fall bestes zu tun um seine Schmerzen zu lindern.

Zu meiner Überraschung setzt er sich etwas auf und kämpft, um seine schwarze Robe loszuwerden, die er zum lehren bevorzugt. Mein Kopf ist für einen Moment leer dann schießt der Gedanke hindurch dass er vielleicht nur schwarze Roben trägt, weil man auf ihnen die Flecken nicht sieht. Er schält sich auch aus seiner Weste und dann ist nichts weiter zwischen uns als ein weißes Leinenhemd. Er wickelt Robe und Weste mit einer ungeduldigen Bewegung um seinen Unterarm, um sie dann zur Seite zu werfen. Erstreckt sich wieder auf dem Bauch aus und ich kann fast fühlen wie er vor Erwartung zittert.

Meine Fingerspitzen bewegen sich in aller Ruhe über die Konturen seines Rückens, liebkosend und ruhig und ich lächele. Gewagt murmele ich: "Ich vermute nicht, das ich dich dazu bringen kann noch eine Lage abzulegen? Das würde es leichter machen."

Er hält inne. Jeder Zug seines Körpers verrät Widerwillen, aber dann scheint da etwas in meinen Worten zu sein, dem er anscheinend nicht widerstehen kann. Er dreht sich halb um, um mich anzusehen. Er zieht sein Hemd über den Kopf und wirft es zu Boden, er hat scheinbar Angst mir ins Gesicht zu sehen.

Ich kann diese Widerwilligkeit nicht so stehen lassen. "Nett", sage ich einfach und lasse meine Hand schließlich über die Haut gleiten, die ich nie zuvor gesehen habe. Blass und glatt, aber gezeichnet von etwas das ich nicht übersehen kann: Narben. Er hatte ein raues Leben, so scheint es; die feinen Linien zeichnen den Großteil seines Rückens.

Und dann beginne ich. Ich bin gut im massieren; ich habe im letzten Sommer einen Kurs in der physiotherapeutischen Abteilung im örtlichen Krankenhaus besucht. Es war ein guter Weg Taschengeld zu verdienen; tatsächlich habe ich sehr gut mit den fünf Minuten Massagen im Pub in der Nähe der Praxis meiner Eltern verdient. Die Mittagspause scheint für die "Neun-bis-fünf-Arbeiter" das moderne Gegenstück zur Suche nach dem spirituellen Frieden zu sein und eine fünf Minuten Massage scheint genau in die Vorstellung der meisten Menschen von Frieden zu passen.

Severus Snape scheint einmal in seinem Leben sehr viel mit diesen normalen Muggelarbeitnehmern gemeinsam zu haben. Er stöhnt genussvoll während meine Finger sich sanft in seine verknoteten Sehnen graben, sein Kopf ruht auf seinen verschränkten Armen. Er sagt kein Wort, die einzigen Geräusche sind leises Stöhnen und kleine Grunzer mit denen er auf meine Bewegungen reagiert. Ich habe nie solche Geräusche von ihm gehört, noch nicht einmal in der Nacht in seinem Wandschrank; ich wusste nie, dass er so verletzlich sein könnte.

Es ist auf eine Weise herrlich und unglaublich sexy wie ich es nie zuvor erlebt habe. Es ist sexy sich um einen starken Mann zu kümmern, nicht weil er schwach geworden ist, sondern einfach, weil er es gefühlsmäßig braucht. Es ist verlockend, das er mehr aus meinen Berührungen mitnimmt, als nur eine Schmerzlinderung.

Ich hoffe das er mich ihm helfen lässt. Ich glaube ich habe den Schlüssel zu seinem endlosen Schmerzkreislauf.

Während ich mit meiner Massage fortfahre, bemerke ich mit professionellem Wohlgefallen, das er still geworden ist. Wenn ich nicht ganz falsch liege, wird er schläfrig. Meine Bewegungen werden dementsprechend leichter, ich lasse meine Finger aus der professionellen Massage zu einer eher persönlichen Liebkosung gleiten- etwas was ich nie zuvor getan habe- und nach zehn Minuten ist er eingeschlafen. Ich fühle mich geehrt: Dieser Mann hat den Ruf Ruhelos zu sein und ihn so eingelullt zu haben ist folglich kein kleines Kompliment.

Allerdings, wenn die Dinge in letzter Zeit so schrecklich waren, wie ich denke, dann habe ich keinen Grund zu prahlen. Er könnte zu erschöpft gewesen sein, um ohne die Schmerzen wach zu bleiben.

Ich fühle wie mein Herz knackst, vorsichtig ziehe ich die Steppdecke über ihn. Leise murmle ich einen Zauber, der ihm die Schuhe auszieht und einen weiteren um das Licht zu dimmen. Eine kurze Notiz zu schreiben- Pünktlich elf Uhr dreißig am Samstag, wie letztes Mal- dauert nur einen Moment. Ich hinterlasse sie auf seinem Nachttisch, wo er sie finden wird und fische vorsichtig seinen Zauberstab aus seiner Robe. Robe und Weste lege ich ordentlich über die Stuhllehne, den Zauberstab auf meine Nachricht. Ich drehe um, um noch einmal sein Gesicht anzusehen, entspannt und friedlich; es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand, außer Dumbledore diesen Mann in den vergangenen Jahren hat schlafen sehen.

Er sieht jünger aus, weniger böse... Die Falte zwischen seinen Augenbrauen ist weniger ausgeprägt, sein Mund scheint voller, wenn er sie nicht verkneift. Eine Strähne seines dunklen Haares streicht über seine Wange, die einen Hauch Farbe hat während er einschläft.

Ich kann einfach nicht widerstehen. Lautlos trete ich näher, beuge mich über und küsse ihn auf die Wange. Er bewegt sich etwas und atmet mit einem Geräusch aus, was sich nach Wohlgefallen anhört. Ich trete zurück und schleiche auf Zehenspitzen zur Tür, dort sehe ich mich ein letztes Mal um bevor ich gehe.

Dann stehe ich zum zweiten Mal in meinem Leben in seinen dunklen Räumen und höre wie leise und sehnsüchtig mein Name von seinen Lippen fällt.

Dumbledore wartet schon auf mich als ich die letzte Treppe aus den Kerkern in die Haupthalle hochsteige; er weiß, dass ich das Gelände erst verlassen muss, bevor ich nach Salisbury apparieren kann. Es ist seltsam zu sehen wie er auf mich wartet; gewöhnlich bin ich es- oder genauer, Harry Ron und ich- die ihn aufsuchen.

Der Schulleiter umarmt mich zur Begrüßung und belächelt meine gerötete Erscheinung.

"Ich sehe sie haben mehr gelernt, als das was in Hogwarts gelehrt wird", sagt er und ich fühle mich aus irgendeinem Grund nervös.

"Ich habe eine Menge in Salisbury gelernt", antworte ich und versuche nicht so voreingenommen zu klingen.

"Und woanders, so scheint es." Seine Augen glitzern und er fügt hinzu: "Nützliche Begabung. Severus hatte selten die Gelegenheit zu erfahren, dass eine Berührung mehr als nur Schmerz verursachen kann. Ich bin glücklich dass wenigstens eine Person ihm das zeigen konnte."

"Ich starre ihn erschüttert an. "Wissen sie alles, was in diesem Steinhaufen vor sich geht?" frage ich schwach.

"Nicht alles." Sagt er bescheiden. Ich dränge mich nicht in persönliche Angelegenheiten. Aber ich lege Wert darauf die grundsätzlichen Vorgänge mitzubekommen. Und meine besondere Aufmerksamkeit gilt Severus, der wenn es an seine Grenzen geht nicht immer die besten Entscheidungen trifft. Ich musste ihn mehr als einmal zu Poppy bringen, wenn er nach einem von Voldemorts kleinen Zusammenkünften dachte er könnte für sich selber sorgen." Der Schulleiter seufzt und ich bin froh, dass er mir nicht ins Gesicht sieht, denn ich bekomme Panik das er genau wissen könnte, das ich die Seele aus Snapes Lager gestohlen habe und was ich danach gesehen habe. Aber wenn er es wissen sollte, ich kann keine Missbilligung in seinem Blick erkennen, auch nicht in seiner Stimme als er fortfährt.

"Severus hat mir die Details über den Clever-Trank den sie, Mr. Weasley und Professor Snape für Mrs. Weasley gebraut haben, berichtet. Er fand dass dies auf Grund der besonderen Zutat notwendig war; er hatte auch das starke Gefühl, das dieser Trank in naher Zukunft nützlich sein könnte. Sein Unbehagen wegen der dunklen Zutat ist greifbar und ich denke, dass das seine Bürde noch schwerer macht. Ich wäre nicht überrascht, wenn er Selbstmord begehen würde um genug Seele zu produzieren um einen Vorrat des Trankes herzustellen. Zum Glück hat er mir versprochen das nicht zu tun und er steht zu seinem Wort." Er atmet tief ein, bevor er weiter spricht.

"Ich weiß das sie und Professor Sinistra heute Abend lange miteinander gesprochen haben, Miss Granger. Sie hat mir einen kurzen Überblick über ihr Gespräch verschafft, da sie vermutet, dass ihre Arbeit der großen Aufgabe nützlich sein könnte. Ich weiß auch dass sie mit Professor Snape über die gleiche Angelegenheit gesprochen haben. Obwohl ich lange nicht so bewandert in Astronomie und Arithmantik bin wie sie, habe ich doch das Gefühl, das sie da auf etwas gestoßen sind. Ich denke dass sie mich während des Abendessens recht gut verstanden haben, meine Liebe; es wäre weise diese Theorie schnell zu entwickeln. Wir könnten sie schneller brauchen, als uns lieb ist." Sein Ausdruck ist für einen Moment traurig und ich denke dass er während er auf den kommenden Krieg anspricht, besonders an Severus denkt.

"Ich verstehe", sage ich ernst. "Ich werde sie, genau wie die Professoren Snape und Sinistra über die Fortschritte auf dem Laufenden halten. Ich werde auch Professor Vector eine Eule schicken, da sie erst in zwei Wochen wieder aus dem Urlaub kommt." Ich halte inne. "Professor Snape hat zugestimmt mir bei diesem Projekt zu helfen, da es mir an dem notwendigen Maß an Kontrolle und Macht für diesen Prozess mangelt. Ich vermute er würde keine Hilfe für diesen trank akzeptieren, außer wenn ich ihn überrumpele. Ich hoffe ich schaffe es."

Dumledore lächelt auf mich herab, sanft und mit einem Sturm an Zuversicht, das ich auf einmal sicher und erschüttert zugleich bin.

"Gute Nacht, Miss Granger. Und schlafen sie heute Nacht gut. Ich bin sicher sie wären nicht die einzige." Dann ist der fort, ich weiß nicht wohin. Eindeutige hat der Lehrkörper von Hogwarts immer noch Geheimnisse, selbst vor Ehemaligen.

Ich wandele hinunter zu den Toren, meine Notizen in die Tasche gestopft und schnaube vor Belustigung als ich auf die Uhr sehe. Es ist ein Uhr morgens und ich bin mir ganz sicher, dass ich für den Rest des Quartals das Thema des Tages bin.

Gut, denke ich mir, wenigstens kann ich ihnen vollkommen ehrlich erzählen, dass ich meine Hände an einem wunderbaren nackten Mann gebraucht habe.

Auch wenn es nicht ganz das bedeutet, was ich mir wünsche das es bedeutet.