Disclaimer: Dies ist die Übersetzung von Quillusion's „Soul Searching" Hermione, Severus und Konsorten gehören JK Rowling, Warner Bros. usw.
ÜN.: Das hat mal wieder irre lange gedauert. Das "wirkliche" Leben verschlingt dann doch eine Menge Zeit;-)))
Nanami22: Deine Review hat mich beflügelt. Danke!
Vielen Dank, Krümelchen, fürs betalesen.
Rating: PG13-R
Soul Searching von Quillusion
Kapitel 13 -I Hate Waiting/ Ich hasse es zu warten-
Ich appariere am folgenden Abend um sechs Uhr nach Hogwarts und freue mich auf das Abendessen in wenigen Minuten. Dumbledore hat mich eingeladen, den Abend an meinem Almamater zu verbringen, da Severus sich heute Abend am Steinkreis versuchen wird; der Schulleiter hat sogar angeboten, einen Ersatzzaubertränkelehrer für die Gelegenheit zu finden, und ich zweifele nicht daran, dass Snape auf die Identität des Neulings ziemlich gespannt ist.
Ich bin überrascht wie nervös ich bei meiner Rückkehr nach Hogwarts bin-, welches, nun da ich graduiert bin, nicht mehr wie ein zu Hause für mich ist; nein, dies ist jetzt faktisch Snapes Terrain. Ich nehme an, dass mich das „WIKTT-Archiv" noch etwas mitnimmt, obwohl ich das Buch schon lange genug habe, um einen Teil der Geschichten mehrfach gelesen zu haben. Ich habe letzte Nacht zu lange gelesen und nun bin ich doch ziemlich müde- aber ich bedauere es nicht, nicht bei den Geschichten! Es gibt noch Geschichten die ich noch nicht angerührt habe, aber die Geschichten, die ich mit solcher Freude verschlungen habe, haben mich genug verändert, um mich die Große Halle ein wenig anders sehen zu lassen. Alles in Hogwarts scheint sich verändert zu haben, obwohl es sicher ich bin, die sich verändert hat; alles scheint jetzt in ein weiches nostalgisches Licht getaucht, gepaart mit der Aufregung in die mich die Geschichten versetzt haben. Mir wird etwas warm bei dem Gedanken an jene Szenen, besonders da ich in wenigen Minuten meinem...Co-Star gegenüberstehen werde.
Heute Abend sitze ich am Gryffindortisch neben Ginny Weasley, die jetzt in ihrem siebten Jahr ist. Mit ihr kann man gut lachen und ein Schwätzchen unter Schulmädchen halten, wie ich es vor kurzem auch noch war, man kann den Rest der Erwachsenenwelt für einige Zeit einfach ignorieren. Wir tratschen über bekannte und unbekannte Geschichten und essen so viel, das in der Diätredaktion der Cosmo die Alarmglocken schrillen würden. Trotzdem essen wir noch Nachtisch. Und sowieso, wer glaubt schon was in der Cosmo steht? Ich kann es mir direkt vorstellen: 10 Schulmädchenphantasien von denen Ihr Lehrer wünschte sie nicht unterdrückt zu haben.
Ich versuche mein bestes nicht zu enttäuscht auszusehen, weil Snapes Platz am Lehrertisch leer bleibt. Vielleicht will er ein Treffen zwischen uns hinauszögern, weil er auch eine Ausgabe des Buches hat. Ich lächele innerlich; was könnte wohl in diesem Buch sein, das Snape zu nervös machen würde mir gegenüber zu treten?
Nachdem Abendessen bleibe ich noch eine Weile beim Schulleiter und spreche mit ihm detailliert über den Cleve-Trank. Ich bin überrascht, dass Severus nicht auch dort ist, aber ich frage nicht nach ihm; obwohl er für einen von Dumbledores Untergebenen ist, gehört er nicht zu der Sorte Mensch trotz seiner Beschäftigung, als einer von Untergebenen Dumbledores, ist er nicht die Art von Mann der sich jemandem Verpflichtet fühlt.
Aber er ist an jemanden gebunden, obwohl ich alles tue, um es die meiste Zeit zu verdrängen. Dumbledore blickt fortwährend flüchtig auf die Uhr. Selbst während unseres freundlichen Gesprächs sehe ich gelegentliche Schatten über sein Gesicht huschen. Er ist besorgt und es ist nur eine Angelegenheit weniger Momente, bevor ich begreife, was nicht in Ordnung ist.
Severus ist bei Voldemort.
Es gab eine Zeit, als mein erstes Gedanke gewesen wäre wie ich den Steinkreis benutzen kann wenn Severus nicht wieder kommt. Aber das war einmal. Ich spüre wie mir das Herz bis zum Hals schlägt, selbst als es dort wieder ruhig ist erschüttert sein Pochen immer noch in den Tiefen meiner Seele. Das letzte Mal, da wir darüber sprachen, erwähnte Severus, dass Nachzügler normalerweise wesentlich schlechter behandelt werden, als die, die sich ihm sofort anschlossen. Nach all dem was er letztes Mal aushalten musste, was mochte heute Abend geschehen?
So geschieht es, dass Albus Dumbledore und Hermione Granger zusammen vor einem freundlich flackernden Feuer sitzen, Tee trinken und an Keksen herumknabbern, jeder für sich vortäuschend, das er die Grausigkeiten, die ein Freund jetzt gerade aushalten muss ignorieren kann, jeder beschäftigt sich unbeeindruckt zu zeigen um dem anderen Sicherheit zu geben. Ich fühle mich wie eine Schauspielerin in einem Theaterstück, die ihren Text vergessen hat. Was tue ich, wenn ich den ' Elefanten im Raum ' nicht länger ignorieren kann? Ich knicke zuerst ein.
"Ich ertrage es nicht, wenn Severus das noch länger tut", sage ich schließlich.
"Das habe ich in den vergangenen acht Jahren jedes Mal gesagt, wenn er wieder gegangen ist", sagt Dumbledore leise, sein Gesicht von Sorge gezeichnet. "Ich glaube nicht, dass er noch einmal gehen sollte." Er macht eine lange Pause, als ob er entscheiden müsste ob er das kommende laut aussprechen sollte.
"Ich kann nicht leugnen, dass ich mir ernsthafte Sorgen mache, dass er eine dieser Zusammenkünfte nicht überlebt."
In diesem Moment stelle ich fest, dass ich jetzt wirklich eine Erwachsene bin; Dumbledore macht keinen Versuch mich von irgendetwas abzuschirmen. Er war nie geheimnistuerisch, als wir noch Schüler waren, aber ich weiß ganz genau, das er uns nie alles erzählt hat was vor sich ging.
Der Schulleiter spricht weiter: "Ich mache mir große Sorgen um ihn; er ist bereits erschöpft und seine Reserven sind fast vollständig aufgebraucht. Sie, mein Liebe, sind die einzige Sache in seinem Leben, die ihm Freude bringt, und Sie sind physikalisch und moralisch zu weit von ihm entfernt, als das er diese Freude genug auskosten kann um sich zu erholen."
Meine Augen werden groß und der Schulleiter kichert trotz der ernsten Situation. "Hermione", sagt er ruhig, "ich kenne Severus Snape seit er 10 Jahre alt ist. Der Mann kann eine Halbinsel mit einem sehr dünnen Steg sein, aber er ist keine wirkliche Insel, und er möchte auch nicht wirklich eine sein. Ich habe gesehen, wie er sie betrachtet, wenn er das Gefühl hat unbeobachtet zu sein. Ich habe gesehen, wie sie ihn betrachten. Keiner von ihnen ist in diesen Dingen geübt, aber so lange, wie nichts schwerwiegendes sie behindert, bin ich sicher, dass sie beide das irgendwie schaffen werden." Er seufzt leise.
"Jedenfalls hoffe ich es; ich denke, dass Sie die einzige Hoffnungsquelle sind, die Severus geblieben ist." Mit einer Geste die mehr Sorge und Müdigkeit in sich trägt als ich je bei Dumbledore gesehen habe, greift er sich kurz an die Nasenwurzel. "Er fühlt sich seit ihrer Schulzeit zu ihnen hingezogen- was nicht bedeuten soll, dass er das irgendjemandem gezeigt hätte- mir eingeschlossen. Ich weiß es nur wegen einer beiläufigen Bemerkung, als er sich nach einem besonders schlimmen... na, sie wissen schon." Er seufzt.
"Trotz seines Rufes, Miss Granger, bin ich sicher, das Sie feststellen werden, dass Severus ein achtbarer Mann ist, und selbst wenn seine Position als Ihr Lehrer es ihm nicht verboten hätte, ihr Alter hätte es getan. Ich verurteile ihn nicht für seine Gefühle; keiner von uns kann wählen, wen wir lieben, und ich glaube zu wissen, dass Severus nie zuvor geliebt hat. Die Einsamkeit war ein Grund der ihn zu den Todesessern führte, und Freundschaft war es, was ihn zurückgeholt hat. Es ist kein Wunder, das er bis heute glaubt sie nicht zu verdienen; und genau das, mehr als alles andere, wird ihn an einer vollständigen Genesung hindern."
"Wenn er die Nacht überlebt", murmele traurig. Ich kann fühlen, wie heiße Tränen hinter meinen Augenlidern stechen, aber ich lasse sie nicht laufen, fest konzentriert lasse ich stattdessen Berechnungen in meinem Kopf ablaufen und liste Bestandteile für einen Trank der eingewachsene Zehennägel heilt auf, alles nur damit meine Gefühle sich nicht frei über meine Wangen ergießen. Plötzlich die Gewissheit zu haben, dass er mich mit mehr als akademischem Interesse beachtet, zu Wissen, dass mich jahrelang beobachtet hat, zu wissen, dass er glaubt kein Glück zu verdienen, all diese Dinge würden mich in diesem Moment ertrinken lassen, wenn ich die Kontrolle verlöre.
Albus lächelt mich an, sein Ausdruck voll Zuversicht, die Spannung ist für einen Moment vergessen. "Ich wünschte, dass Severus Sie jetzt sehen könnte", sagt er leise. "Ich glaube kaum, dass jemals zuvor eine Frau um ihn geweint hat."
Ich bin ein wenig überrascht, dass Dumbledore mich als Frau bezeichnet, aber ich nehme an, dass ich jetzt genau das bin. Zweifellos bin ich kein Mädchen mehr, weder vom Körper noch im Verstand und auch nicht im Geist. Und ich weine um Snape und mache mir Sorgen um ihn, ich habe alle Hoffnung verloren ihm helfen zu können. Ich fühle einige Tränen meine Wange hinunterrollen und wische sie schnell mit der Seite meiner Hand weg, während ich mich auf setze.
"Was muss passieren damit er sicher ist?", frage ich. Ich bin bereit alles zu tun, egal ob es um Blut spenden geht oder sein Geheimniswahrer zu werden.
"Das", sagt Dumbledore, "hängt sehr von dem ab, was im Augenblick geschieht."
Nicht die Art von Antwort, die ich mir gewünscht habe, aber nichtsdestoweniger die Wahrheit.
Wir warten.
Es wird elf Uhr bevor etwas passiert. Ich habe zwei Ausgaben der „Opus Astronica" gänzlich gelesen und mir Notizen zu den Artikeln gemacht. Ich habe den Inhalt von einem von Albus Bücherborden neu sortiert. Ich habe den Sprechenden Hut gesäubert und mich für eine Weile mit ihm unterhalten, was sehr erfreulich war: Ich hätte nicht gedacht, dass über mehr als nur die Einsortierung der Schüler sprechen kann. Ich habe sogar Fawkes Schwanzfedern geglättet und ihm eine Geschichte vorgelesen, Dumbledore sagt, dass es das Gefieder des Phoenix zum Glänzen bringt. Fawkes hat sich auf meinen Schoß gekuschelt und beobachtet mich sichtlich Zufrieden mit flüssigen Augen; mit diesem erstaunlichen Geschöpf so nah bei mir fühle ich dasselbe. Ich unterdrücke den Gedanken, das der magische Vogel vielleicht bald für weit ernstere Beruhigungen gebraucht wird.
Das Geräusch von rennenden Füßen nähert sich der Tür und Dumbledore hat die Tür bereits geöffnet, bevor Gesicht des Professor McGonagalls im Türrahmen erscheint.
"Albus", keucht sie. "Komm." An mich wird kein Wort gerichtet und dennoch weiß ich, dass ich mit ihnen gehen muss.
Wir laufen die Treppe hinunter, den Gang entlang und ich bin zu verängstigt, um den Knall aus Dumbledores Zauberstab zu genießen, der Peeves, der uns versucht mit in den Weg gestellten Vasen aufzuhalten, an die Decke nagelt.
Als Kind hätte ich nie geglaubt, dass Erwachsene laufen können, und schnell, wenn es Notwendigkeit ist. Nun da ich eine Erwachsene bin, und von einer Angst getrieben werde, die schlimmer ist als jeder Kinderschreck, scheinen meine Füße Flügel zu besitzen. Die zwei Lehrer vor mir sind noch schneller geworden und ich bin direkt hinter ihnen, das Adrenalin gibt mir die Kraft.
Kaum eine Minute später, kommen wir schlitternd vor der Treppe in die Kerker zum stehen. Ein leises Wort von Dumbledore und die Treppe wird zu einer Rutsche und einen Herzschlag später sind wir unten.
Dann laufen wir wieder, um Ecken und Windungen und durch die Flure, die mit dieser Geschwindigkeit kaum bekannt vorkommen, die Tür zum Zaubertränkeklassenraum steht offen als wir ankommen.
Dumbledore ist jetzt nach außen vollkommen ruhig, und er schreitet gemessen in das Klassenzimmer und wendet sich gleich dem privaten Quartier des Zaubertränkemeisters zu. McGonagall und ich folgen ihm, während er eintritt, nur um gleich wie angewurzelt stehen zu bleiben.
Professor Snape liegt verkrümmt auf dem Fußboden, bewegungslos, große Teile seiner Robe sind mit etwas am seinem Körper verklebt, was nur sein eigenes Blut sein kann. Es gibt Stellen, an denen die blassen Streifen der sichtbaren Haut einen schrecklichen Kontrast zum umgebenden schwarzglänzenden, nassen Gewebe bilden. Sein linker Arm ist fest gegen seinen Magen gepresst, der Rechte schützend darüber gelegt, sein gesamter Körper ist eingerollt, wie um sich vor etwas zu schützen.
Unglaublicherweise fange ich mich zuerst. Ich knie neben ihm nieder, die Hand an seinem Hals und ich schluchze vor Erleichterung, als ich das schnelle, wenn auch schwachem Pochen seines Pulses in meinen Fingerspitzen spüre. Ich nicke zu den anderen beiden, und dann sind sie neben mir, untersuchen seine Verletzungen und murmeln leise beruhigende Worte.
"Wo hast du ihn gefunden?", fragt Dumbledore und McGonagall antwortet:
"Im Tal des Todes. In den Vereinigten Staaten."
Dies überrascht Dumbledore und er sieht die Gryffindor-Hauslehrerin an.
„Ich glaube", kommt Snapes Stimme, schwach und voll von Schmerz, "das sollte... eine Art von... Nachricht sein."
"Severus", sagt Dumbledore, drängen und Erleichterung sprechen aus seiner Stimme. "Was ist passiert?"
Snape presst vor Schmerzen die Zähne zusammen und es dauert einen langen Moment, bevor er genug Atem fassen kann, um zu sprechen.
"Voldemort... wollte mehr von dem Trank." Ein weiteres Keuchen. "Bestellte mich... um die Seele eines Muggles zu extrahieren... auf...dem Punkt." Er schluckt schwer.
"Ich... lehnte ab... aus praktischen Gründen. Lange Erklärung." Einen Momentes liegt er still, scheinbar ahnungslos, dass sein Körper sich vor Schmerz krümmt selbst während er das abliefert, was fast ein akademischer Vortrag sein könnte. Seine Stimme ist schwächer, als er fortfährt.
"Er war verärgert- tat das übliche." Ich fühle wie mein Herz aussetzt; wie traurig, dass es eine Art der Folter gibt die Severus als 'das übliche' bezeichnet. Aber er geht noch weiter.
"Er weiß es... das die Seele, die ich verwende... nicht auf die übliche Weise gewonnen wurde. Wirkt anders, weniger wirkungsvoll. Genau wie Molly beobachtet hat. Die Seele hat... weniger Furcht. Er hat mich einen... Verräter genannt... und gesagt er würde mich langsam... töten, wie es scheint... habe ich meinen Nutz-" raues Husten "Nutzen verspielt." Er schnappt in einer Art und Weise nach Luft, die mir das Herz zerreißt, dann schafft er Unglaublicherweise etwas, das man als Lächeln bezeichnen könnte. "Sagte... er dachte, dass ich an beide...", -eine lange Pause entsteht, während er wieder nach Atem ringt- "... an beide Seiten... nach Lust und ... Laune nur Geschichten erzähle..."
Dieses Mal, halten die Schmerzkrämpfe länger an und er muss würgen.
"Das dunkle Mal", krächzt er schließlich. "Er benutzt es wie eine Zeitbombe... nur langsamer. Stück für... Stück wird das Gehirn... abgeschaltet." Heiseres, schmerzhaftes Husten, gefolgt von einer Grimasse, die in besseren Zeiten ein ironisches Lächeln gewesen sein könnte.
"Alle... außer den Schmerzzentren." Wieder presst er die Zähne zusammen, dann folgt eine geringfügige Entspannung. "Brauchte nur ein Wort... Suscito. Muss von Anfang an... im Mal eingebaut... gewesen sein."
Ich streiche die Haare aus seiner Stirn. Er ist überall schwarz und blau verfärbt; Ich weiß, dass er meisten Dinge ausgelassen hat, die sie ihm angetan haben. "Severus... glaubst du das der Cleve-Trank den aktiven Teil aus dem Mal entfernen kann?"
Er versucht mit den Schultern zu zucken, aber sein Körper wie gelähmt vor Schmerz. "Weiß nicht", bringt er gerade noch heraus, dann beginnt er zu schaukeln, als der Schmerz übermächtig wird. "Ich werde alles versuchen."
Man kann offen erkennen, das er stärkere Schmerzen hat, als er je zuvor gefühlt hat; Tränen laufen über sein schmales Gesicht und vermischen sich mit Blut und Schweiß und Gott weiß, was sonst. Der volle, wohl kultivierte Klang seiner Stimme ist weg, weggeraspelt durch die Schreie, die, da bin ich sicher, seine Stimmbänder in den letzten Stunden zerrissen haben. Alles was ihm geblieben ist, ist eine Hülse, eine Stimme, die ihn fast jedes Mal im Stich läßt, wenn er sprechen will. Ich weiß, dass er niemanden freiwillig ihn so sehen lassen würde und an dem Gedanken klammere ich mich fest während ich meine Entscheidung treffe.
Ich setze mich etwas auf und sehe zu der geöffneten Tür am anderen Ende des Raumes, die zu Snapes persönlichem Labor führt.
"Accio Cleve-Trank", rufe ich einige Sekunden später landet mit der Präzision eines Chirurgen ein Fläschchen der bronzefarbenen Flüssigkeit in meiner Hand. Ich helfe Severus sich auf zusetzen, um etwas davon zu schlucken, er würgt einen Moment, bevor er es hinunterschlucken kann. Wir warten gespannt, wohl wissend, dass es einige Minuten dauert bevor eine Wirkung sichtbar wird, also rufe ich einige Dinge herbei, um etwas zu tun zu haben. Ein Tuch, ein Stück Seife, und zwei Schalen warmes Wasser erscheinen, vorsichtig reinige ich sein Gesicht und seine Hände. Er kann mir nicht helfen, denn seine Nervenenden sind von Crucio schwer beschädigt worden. Als ich fertig bin schafft er es zu flüstern.
"Danke. Ich fühle mich schrecklich."
Ich lache darüber. "Nur du kannst so eine Untertreibung hervorbringen, Severus Snape", sage ich mit tränenerstickter Stimme.
Jetzt ist klar, dass der Cleve-Trank nicht gewirkt hat. Nicht einmal die Cruciatusschmerzen sind gemindert, ich runzele konzentriert die Stirn.
"Hermione", Dumbledores Stimme hat einen dringenden Ton und in dem Augenblick geht mir ein Licht auf.
"Der Steinkreis", sagen wir zusammen, und stolpere auf meine Füße und schaffe es trotz meiner Eile mich vorsichtig von Severus zerschlagener Form zu lösen.
"Bleiben Sie bei ihm, Minerva", sagt Dumbledore und geht in den kleinen Arbeitsraum, aus dem ich den Zaubertrank herbeigerufen habe und er kehrt mit einem dampfenden großen Kessel zurück. Eine Priese Flohpulver in den Kamin bringt uns schnell nach Hogsmeade, das wir kaum wahrnehmen während wir nach Salisbury weiterapparieren.
Ich renne den Hügel hinauf, mit voller Kraft in meinen Plan, obwohl der kaum halb fertig ist. Aber ich kann nicht anhalten; es steht zu viel auf dem Spiel, ich reite auf der Welle des Jubels die mit dem Verstehen kommt, wie etwas funktioniert. Ron liebt seine Mutter; Rons Seele heilte sie, wo die eines Fremden es nicht vermochte. Irgendjemand muss Snape genug lieben, damit seine Seele ihn heilen kann. Die Seele ist keine träge Sache, die man benutzen und manipulieren kann; sie ist etwas lebendiges, und sie kann Dinge offenbaren, die vom Verstand unabhängig sind, genau wie das Herz es kann. Wenn die Seele im Zaubertrank den Empfänger nicht liebt, geschieht kaum etwas. Ich lache über mich; kein Wunder das Rons Seele Snape nicht geholfen hat. Ich kann mir nicht denken, wie die Seele in Voldemorts Lebensunterstützenden Zaubertrank wirkt, aber dafür ist jetzt keine Zeit.
Dumbledore hat den großen Kessel und ein Feuer aufgebaut, und ich werfe einen Blick in den Himmel. Wir haben Glück; wir müssen nur zwei Minuten länger warten. Da fällt mir etwas auf.
"Wie machen wir das überhaupt", rufe ich Dumbledore zu. "Wir sind nur zu zweit. Wer macht das alles?"
Ich höre die Antwort so klar, als ob er direkt neben mir steht. "Ich braue den Zaubertrank und Sie bitten die Steine ihre Seele zu verwenden."
Ob man das so machen kann? Selbst als wir anfangen, habe ich noch Zweifel. Es bleibt keine Zeit zu zweifeln, nur um es zu versuchen, nur Zeit, es zu tun. Und Severus ist jedes Risiko wert, das ich auf mich nehmen muss.
Ich habe nicht einen Gedanken daran gegeben, überrascht zu sein, dass Dumbledore weiß, dass ich meine Seele für Severus geben würde; später wird es mir seltsam vorkommen, dass er sich nicht selbst anbot. Aber wenn es eine Sache an Albus Dumbledore gibt, die niemand bestreiten kann, ist es, dass er alles sieht und alles weiß. Fast alles.
Ich stoße meinen Zauberstab in den Stein und glaube einen spürbar erregten Ruck in den Steinen zu spüren, als die Steine mich erkennen. Ich habe das Gefühl, dass sie mich begrüßen und die Wirklichkeit verschwimmt für einen Moment in der Freude begrüßt werde, bewundert, geliebt zu werden.
Das Lied beginnt wieder, dieses Mal stimme ich ein, mit Worten und Bedeutungen die ich nie vorher gehört habe und noch nicht wirklich verstehe. Ich bin gefangen in einer Halbwelt vergessener Magie und ein Teil von mir- vielleicht aus genetischem Gedächnis heraus- erwacht um meine Zunge und Hände zu führen.
Irgendwie wissen die Steine von Severus. Sie haben kein Bild von ihm- denn Steine haben keine Augen- aber ihre anderen Sinne stellen ihn dar und in ihrer Weise erkenne ich ihn.
Ja, denke ich zu den Steinen. Ich brauche eure Hilfe, um ihm zu helfen.
Zum ersten Mal antworten die Steine in einer Sprache, die ich wieder erkenne.
Bedrock.
Und dann besteht alles Licht und Musik und glattem, kühlem Stein und Tau und Gras und Ozon und Feuer und Gold; und die Sterne über mir und die Erde unten und ich bin so müde, dass ich einfach-
