Disclaimer: Dies ist die Übersetzung von Quillusion's „Soul Searching" Hermione, Severus und Konsorten gehören JK Rowling, Warner Bros. usw.
ÜN.: Wow, ich sollte euch öfter so üble Cliffhanger präsentieren, so viele Reviews...
Antworten findet ihr im Anschluss an das Kapitel, also am Ende der Seite. Dies ist übrigens eins meiner vielen Lieblingskapitel in der Geschichte.
Rating: R
Soul Searching von Quillusion
Kapitel 14 -Passage/ Übergang-
Ich bin wach. Glaube ich. Es ist dunkel und von nebenan kommen leise Stimmen. Schnell setze ich mich auf, noch während ich die Vertikale erreiche, merke ich dass ich dafür meine ganze Kraft verwendet habe, die ich besitze. Schwach krabbele ich von der Couch auf die man mich scheinbar gelegt hat und muss mich an der Wand festhalten, anscheinend wird meine geschwächte Seele in meinem geschwächten Körper reflektiert. Ein kleiner Teil von mir ist in Panik, weil ich keine Erinnerung ab etwa der Mitte des Lieds im Steinkreis mehr habe- aber der größte Teil von mir fürchtet sich vor etwas ganz anderem. Ich taumle durch die Tür in Snapes Schlafzimmer, dort sehe ich Minerva und Albus, die rasch über Severus regungslosem Körper arbeiten.
"Geht es ihm gut", krächze ich und mache mich unsicher auf den weg zu seinem Kopfende.
"Er lebt", versichert Albus mir. "Wir haben ihm noch nichts verabreicht; Ich musste den Zaubertrank auf die natürliche Weise abkühlen lassen, ein Kühlzauber hätte ihn verdorben."
Ich starre ihm wie vom Donner gerührt an, dass er sich in einem Zaubertranklabor auskennt. Dann merke ich, wie dumm das ist, schließlich war er es, der den Zaubertrank am Steinkreis gebraut hat. Und er hat die zwölf Nutzungsweisen von Drachenblut entdeckt. Was dachten sie den Miss Granger, was er getan hat als er noch jünger war- Roben für Madam Malkin genäht? Ich schlucke meine Verlegenheit hinunter und starre wieder zu dem Mann auf dem Bett und weg von der blitzenden Belustigung in den Augen des Schulleiters.
McGonagall übergibt mir einen Becher voll Zaubertrank und deutet in Severus Richtung, ich darf ihm den Trank geben. Dankbarer als ich es ausdrücken kann, nicke ich. Ich lasse mich vorsichtig auf dem Bett nieder, bevor ich den Behälter in beide Hände nehme. Ich muss mich stark konzentrieren, um nichts des kostbaren Tranks zu verschütten.
"Severus", rufe ich leise und seine Augen schließen sich fester. "Severus. Setz dich hin." Er antwortet nicht, aber bewegt sich ein wenig; der Effekt des Dunklen Mals ist stärker geworden seit wir ihn verlassen haben. Ich kann nicht sagen wie lange wir fort waren, aber es war offensichtlich länger, als wir wollten. Ich schiebe meinen Arm unter seine Schultern, um ihm zu helfen, aber ich bin so schwach wie er. Starke Arme helfen mir plötzlich, dankbar sehe ich zu Minerva und Albus auf, während sie unseren zerschlagenen Freund halten. Ich setze den Becher an seine Lippen und kippe ihn an, als die warme Flüssigkeit seine Haut berührt folgt er seinem Instinkt und trinkt.
Wir legen ihn wieder hin als er alles ausgetrunken hat und in meiner Erschöpfung lege ich mich einfach neben ihn. Meine Arme zittern und ich fühle mich, als ob ich eine Woche durchschlafen könnte. Aber ich zwinge mich nicht einzuschlafen, bis ich weiß das er reagiert hat. Ich drehe mich auf die Seite und studiere sein blasses, blutiges Gesicht während wir warten.
Die Minuten vergehen in quälender Langsamkeit und in jeder treffe ich hunderte Entscheidungen nur um sie sofort wieder zu revidieren. Aber endlich kann ich einen Hauch Farbe auf seinen Wangen sehen und zu meinem maßlosen Entsetzen sehe ich nach etwa zehn Minuten Tränen unter seinen Augenlidern, die seine Wangenknochen hinab laufen.
"Severus", krächze ich und zucke beim Klang meiner Stimme zusammen. Meine Hand jedoch wandert unaufhaltsam zu seiner Wange und mein Daumen wischt die Tränen sanft und mit einer Fürsorge fort, die ich nicht verstecken kann. "Severus, was ist los?"
Er öffnet seine Augen und ich sehe nur Verwunderung darin.
"Bin ich tot", fragt er und ich zwinge mich, den hoffnungsvollen Ton in der Frage zu ignorieren.
"Warum fragst du", kontere ich.
"Mir tut nichts weh", sein Ton ist halb ungläubig, halbe vorsichtige Belustigung. "In den letzten fünfundzwanzig Jahren meines Lebens hat mir Tag für Tag etwas schmerzen bereitet. Ich hatte jeden Grund anzunehmen, dass sich das erst ändert, wenn ich sterbe." Seine Hand wandert zur Oberseite seines Kopfes und er zuckt zusammen, als er die Schweinerei sieht die nun an seinen Fingern klebt. Ein gedämpftes Ächzen begleitet seine Bewegung, und ich lächele ein wenig; anscheinend schmerzt nur solange nichts, wie er sich nicht bewegt. Nach den Schlägen, denen er sicher ausgesetzt war, ist das keine Überraschung.
"Nein", ich antworte mit Zufriedenheit, "tot bist du nicht. Was nicht heißen soll, dass du es nicht mit aller Kraft versucht hast."
"Ich schätze dass ich erleichtert sein sollte", sagt er resignierend. "Ich finde den Gedanken schrecklich, dass man sich nach dem Tod noch so furchtbar fühlen könnte."
Ja wirklich, dass ist Snape. So eine trockene Bemerkung in einem Meer aus Tränen ist ganz seine Art, und ich fühle wie eine große Last von meinen Schultern genommen wird, als ich über die Bemerkung lache.
Er dreht seinen Kopf zu mir und stützt sich auf einen Ellbogen. Seine Augen werden einen Tick größer und er wirkt überrascht als er seine Umgebung wahrnimmt. Ich kann mir vorstellen was er denkt: Wir liegen nebeneinander im Bett. Habe ich etwas verpasst?
Dumbledore und McGonagall brechen vor Erleichterung fast zusammen. "Severus", sagt McGonagall mit der Stimme voll Mitgefühl, dass man von ihr erwartet hätte, wenn man die Hauslehrer von Gryffindor und Slytherin je zusammen in der Halle oder während eines Quidditchspieles gesehen hat. "Wir haben uns schreckliche Sorgen um sie gemacht."
"Ich habe mir selber etwas Sorgen gemacht", gibt Snape leise zu, was uns andere drei im Raum alarmiert, keiner von uns hat jemals so etwas wie Zweifel oder Schwäche von Severus Snape gehört. "Ich dachte, dass ich tot war. Ich hätte tot sein sollen. Ich konnte es fühlen-"
"Also, ich bin ganz sicher, du bist nicht tot", sagt Dumbledore so fest, als ob das Aussprechen für immer wahr machen kann. "Aber du bist immer noch in Gefahr."
Snape nickt träge, da lässt ihn die Erinnerung plötzlich hell wach werden. "Albus", ruft er vom Schreien immer noch heiser und kämpft sich in die aufrechte. Der Schulleiter hilft ihm und ich rutsche etwas an die Stelle, die er damit freigemacht hat.
Der Zaubertränkemeister hält seinen Kopf in den Händen, aber er hat keine Schmerzen. Er denkt nach und das sehr schnell. Ich möchte glauben, dass der Cleve-Trank wenigstens teilweise dafür verantwortlich ist, aber ich habe den definitiven Eindruck, dass das abschütteln des schlimmsten Schmerzes und einfach fortzufahren etwas ist, was Severus Snape bei mehr als einer Gelegenheit üben konnte.
"Ich kann mich nicht erinnern", sagt er und der Hauch von Ungeduld in seiner Stimme lässt ihn viel mehr wie sein übliches Selbst klingen. "Da ist etwas wichtiges, aber ich kann mich nicht daran erinnern." Er klingt als wolle er uns Beschuldigen, ich muss darüber lächeln.
"Oh, dass kann ich ja gar nicht nachvollziehen, Severus", sage ich. "Du hast doch nur die letzten paar Stunden mit dem Tod gerungen und Qualen erlitten. Wo liegt also das Problem?"
Er blickt mich wütend an, aber sein Blick wird weicher als er mich betrachtet. Ich bin nicht sicher, warum, aber ich habe keine Zeit mich zu wundern. Dumbledore hat seinen Zauberstab gezückt und sagt bestimmt: "Accio, Denkarium!"
Ich frage mich, ob das in diesen verwinkelten Gängen funktioniert. Bilder tauchen in meinen Gedanken auf, in denen das Denkarium in der scharfen Kurve von der Eingangshalle in die Kerker hinunter zerschellt.
Einen Moment später ist er hier, das flache Becken, das mit interessanten Symbolen verziert ist, mit seiner silbrigen, wirbelnden und wabernden Oberfläche. Albus gibt Severus den Behälter, aber der schüttelt den Kopf. "Es würde in deinen Gedanken verloren gehen", sagt er, doch der Schulleiter drückt ihm die Schüssel trotzdem fest in die Hände.
"Es ist mit einem Zauber belegt, um vorübergehend auch für mehrere Personen zu funktionieren", erklärt er. "Ich fand es bisher immer sehr nützlich wenn die Gedanken verwirrt waren. Dein Nervensystem ist durch den Cruciatus-Fluch verletzt worden, Severus; Du kannst nicht erwarten, dass es sofort wieder einwandfrei funktioniert, egal wie erstaunlich der Zaubertrank auch ist."
Ohne weiteres Zögern stellt Snape die Schüssel in seinen Schoß. Eine Hand greift vorn in seine Robe, kurz zögert er, fast furchtsam. Langsam schiebt Snape seine Hand in die blutige Masse seiner Kleidung und fischt nach seinem Zauberstab. Er schließt seine Augen, als ob er versuchen würde nicht daran zu denken was er versehentlich dabei berühren könnte, wenn er blind unter seinen Kleidern sucht, aber ein Moment später hat er ihn gefunden. Es ist dunkles Holz, gut so, denn auch er ist blutig. Er schließt seine Augen für einen Moment und konzentriert sich, dann legt er die Spitze seines Zauberstabs an die Schläfe. Vorsichtig zieht er einen dünnen silbernen Faden bis zur Oberfläche des Denkariums, so vorsichtig, als ob er Glasfasern spinnen würde. Einen nach dem anderen zieht er eine Reihe feiner, fast unsichtbarer Silberfäden in die Schüssel, konzentriert runzelt er dabei die Stirn. Ich kann sehen wie ihm vor Anstrengung der Schweiß auf die Stirn tritt, aber er macht keine Pause, nicht bis er alle heraus hat, an das er sich erinnern kann. Er schüttelt den Kopf, legt den Zauberstab zur Seite und seufzt enttäuscht.
"Ich glaube nicht dass viel dabei herausgekommen ist", sagt er zweifelnd und Albus legt eine tröstende Hand auf seiner Schulter.
"Lass mich noch eine letzte Sache versuchen", schlägt er vor und Severus nickt bereitwillig.
Dumbledore bedeutet Snape seinen eigenen Zauberstab zu nehmen, als er das getan hat legt er die Spitze an die Schläfe des jüngeren Zauberers. Dann legt er seinen eigenen Zauberstab gegen den Punkt gerade zwischen Snapes Augen und murmelt: "Recordore".
Diesmal ist es ein kontinuierlicher silberner Strom der von Snapes Schläfe zur Schüssel fließt, Snape keucht vor Schmerz. Doch er hält seinen Zauberstab an die Schläfe bis der silberne Strom versiegt ist, dann lässt er den Zauberstab auf die Oberfläche der Flüssigkeit im Denkarium gleiten.
"Es tut mir Leid das es weh tat, Severus", sagt Albus besorgt. "Es hätte nicht wehtun dürfen."
"Es war nicht der Bann," keucht Severus durch die von neuem zusammengepressten Zähne, "Es waren die Gedanken. Aber es passt noch nicht zusammen."
"Das kommt daher, das ich diese Erinnerung aus deinem Unterbewusstsein gezogen habe. Das was du zwar aufgenommen, aber nicht vollständig verarbeiten konntest. Es könnte uns helfen. Lasst uns jetzt in das Denkarium schauen."
"Wir alle", frage ich, er nickt und reicht mir seine Hand, um mich zum Rand des Betts zu ziehen. Ich greife den Bettrand und kämpfe mich hoch, bis Severus seinen Arm um meine Taille legt und mich den Rest über zieht. Danach sind wir beide völlig fertig und ich sacke leicht gegen ihn, die Matratze unter uns gibt nach und wir sitzen Schulter an Schulter in einer kleinen Senke. Ich kann fühlen wie er sich an mich lehnt und auch wie er zittert. Ich stelle mir vor, dass das Gefühl eines anderen warmen Körpers neben sich eine beträchtliche Beruhigung für einen Mann sein muss, der heute Abend fast gestorben wäre.
"Und jetzt alle zusammen" sagt Dumbledore, und jeder von uns taucht einen Finger in die Silberwirbel-
Und fallen in Severus Gedanken.
Die Luft ist gesättigt vom Gestank nach Moder und Zerfall und dem etwas saubereren Geruch nach Salz. Ich spüre Kies auf dem Boden, der unter den Füßen der in einem losen Kreis Stehenden knirscht.
Severus liegt am Boden, bewegt sich kaum, ich stelle fest, dass die angespannte Stille um uns herum das Resultat eines Cruciatus-Fluches ist, den er gerade ausgehalten hat. Er sieht bemerkenswert gefasst aus- es ist ja auch nicht das erste Mal das er so etwas erlitten hat; er hatte Zeit, zu lernen gehabt, wie man damit fertig wird. Der Gedanke lässt mich vor Wut kochen, aber ich erinnere mich mit aller Kraft daran, dass ich mich in einer von Severus Erinnerungen befinde und dies alles nicht Live sehe, also bleibe ich ruhig.
Eine plötzliche Bewegung in meinem Augenwinkel zieht meine Aufmerksamkeit auf sich und ich sehe Dumbledore und Snape neben mir stehen. Dumbledore hat die Hände ruhig gefaltet, aber Snape wird sichtbar bewegt durch das was wir sehen. Mit hochgezogenen Schultern, den Armen über der Brust verschränkt, sieht er miserabel aus. Sein Gesicht ist absolut weiß und ich kann den Schweiß über seinen Augenbrauen sehen. Ich stelle mich neben ihn und lege absichtlich aber vorsichtig meine Hand auf seinen Arm und drücke in sanft, wie um zu fragen, ob er in Ordnung ist. Er schenkt mir einen Blick und ein verkniffenes Lächeln, sein Kopf deutet ein Nicken an. Er sieht lange auf den Boden, bevor er wieder aufsehen kann, ich wende mich wieder der Erinnerung zu, um ihm Zeit zu geben sich zu fange.
"Severus, ich wünschte ich müsste das nicht tun", kommt eine dünne, heisere Stimme vom Rand der Erinnerung. Voldemort, selbstverständlich. Er tritt näher an Snapes Körper heran, das glühende Rot seiner Augen und das furchtbare schlangengleiche Gesicht wird immer schrecklicher, während er sich nähert. "Alles was du tun müsstest, ist es einen Muggel zu töten, das kann doch nicht so schwer sein. Ich weiß, dass du das in der Vergangenheit immer zu umgehen wusstest; ich glaube fast, dass du deine ...Blutlust verloren hast."
Snape hat sich schwankend wieder auf die Beine gekämpft. "Das ist nicht das Problem, Lord Voldemort", fängt er an und hat Mühe zu sprechen, denn seine Stimmbänder rebellieren nach all dem Schreien. "Es ist mir nicht möglich, wer den Zaubertrank braut, kann nicht auch die..."
"Hör auf mir mit Ausreden anzukommen!" bellt Voldemort und Snape verstummt. Er fährt zusammen als die Boshaftigkeit in das graue Gesicht vor ihm kriecht. "Ich habe dir schon zu viel durchgehen lassen. Ich hatte immer eine Schwäche für kleine Dreckstücke weißt du Severus- aber ich bin mit meiner Geduld am Ende. Ich möchte sehen, wie du meine Anweisungen wenigstens einmal ausführst ohne zu diskutieren!"
Snape streckt hilflos seine Hände aus. "Ich kann es nicht," sagt er schlicht. "Nicht wenn sie von mir erwarten auch den Zaubertrank zu brauen. Es geht nicht, auf diese Weise wird es nicht funktionieren."
Plötzlich schwankt Lucius Malfoy vorwärts, er hat Blut geleckt. "Insubordination", brüllt er. "Er darf ihnen keinen Widerspruch leisten, Meister! Ungehorsam ist verboten!"
"Ich kann nicht gleichzeitig seinem Befehl nachkommen, die Seele zu extrahieren und seinen Befehl, den Zaubertrank zu brauen, Lucius", schnappt Snape, aber Voldemort schenkt ihm keine Aufmerksamkeit.
"Du hast recht, Lucius", sagt er fast gelassen. "Ich denke, dass Severus seinen Nutzen verspielt hat. Kann er ein guter Zaubertrankhersteller sein, wenn er nicht einmal einen Befehl ausführen kann?"
Ich knirsche mit den Zähnen. Voldemort versteht wirklich nicht, dass es für Severus buchstäblich unmöglich ist, zu tun, was er erwartet; er hat offenbar eine sehr schlechte Zauberrankausbildung genossen. Kein Wunder, dass er versucht hat Nicholas Flamels Stein der Weisen zu stehlen; er hätte es niemals geschafft selbst einen herzustellen und er hätte sicher niemals jemanden anders mit der Aufgabe betraut, aus Angst der jenige könnte Erfolg haben und ihm den Stein schließlich verweigern. Lucius ist keinen Deut besser; es ist schon überraschend das Draco genügend Intelligenz besitzt, um in Snapes Unterricht zu bestehen. Vielleicht hilft Snape ihm auf die Sprünge- aber die ist eine Frage für später.
Voldemort ist jetzt fast Nase an Nase mit Snape. "Du weißt Severus... Das ich dich jetzt schon eine ganze Weile beobachte. Ich habe das Gefühl, dass du auf zwei Seiten Geschichten erzählst. Du bist mit jeder Woche aufmüpfiger geworden, ich habe jetzt genug von deiner kindischen Widerspenstigkeit. Dein Nutzen schützt dich nur begrenzt und diese Grenze hast du längst überschritten. Du wirst jetzt entweder die Vorbereitungen treffen, wie ich befohlen habe, oder ich bin hier und jetzt fertig mit dir."
"Meister- ich habe es ihnen doch erklärt." Snapes Stimme wird flach und klingt resigniert, ich fühle mit schwerem Herzen, dass er sein Schicksal angenommen hat. "Es liegt nicht in meiner Macht- in niemandes Macht zu tun, was Sie erwarten. Wenn ich könnte, würde ich, glauben sie mir. Aber, wenn ich die Seele extrahiere, dann erkennt sie mich während des Brauens, und der Zaubertrank wird sich nicht mischen. Die Extraktion und die Vorbereitung müssen von zwei unterschiedlichen Menschen gemacht werden. Es gibt keine Weise das zu umgehen."
"Dann", sagt Voldemort und wischt die vereinfachte technische Erklärung einfach weg. "Ich kann keinen im Gefolge dulden, der sich nicht bemüht die Grenzen zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen zu brechen." Er dreht sich unerwartet um und geht zurück zu dem behelfsmäßigen Thron am Ende der Halle. Er setzt sich und blickt lange auf die Szene herab, bevor er wieder spricht.
Seine Stimme ist ganz ruhig.
"Crucio."
Sogar ohne einen Zauberstab ist der Fluch verheerend. Severus fällt nach vorn, sein Gesicht eine Maske des Schmerzes und dann fällt er zu Boden, sein Körper wird von Krämpfen geschüttelt.
Die Szene vor mir verschwimmt und ich merke, dass ich weine. Ich kann die Konturen von anderen Todessern kaum erkennen, sie kommen vor und treten Severus in die Rippen, ins Gesicht, sie schießen ihre eigenen Cruciatus Flüche auf ihn und noch mehr. Ihr grölen und ihre Beleidigungen schallen durch die Halle, hässlich und durcheinander. Immer wieder schießt Voldemort einen seiner schrecklich mächtigen Cruciatus Flüche dazwischen und lässt dem Opfer für winzige Momente ruhe dazwischen. Es geht weiter und weiter und ich glaube, dass mir schlecht wird. Der Boden ist voller Blut, Severus Blut, und die Stiefelspitzen der Todesser, die nach ihm getreten haben glänzen dunkel davon.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Severus noch bei Bewusstsein ist, aber zu meinem Erschrecken sehe ich, wie er einem Fluch Lucius Malfoys ausweicht, der in Richtung seiner Leiste geht. Der Snape neben mir zuckt zusammen und ich vermeide sorgfältig jeden Blickkontakt, ich bin sicher das ich weinen muss, wenn ich den Blick sehe den er sicher zur Schau trägt.
Plötzlich macht Voldemort eine kleine Geste und die Todesesser werden still und bilden einen Kreis um Severus. Dann erhebt sich der dunkle Lord, schreitet langsam mit und einem mordlustigen Glimmen im Auge in Severus Richtung.
"Tut es dir jetzt Leid, Severus? Wirst du deine Einstellung ändern?" Seine Stimme ist verführerisch und ich weiß, dass er Snape zum ja sagen bewegen will, nur um ihm noch mehr antun zu können.
"Ich kann nicht." Da ist keine Stimme mehr hinter dem Flüstern, und die Wörter sind nur halb ausgeformt, aber sie fallen mit einer Endgültigkeit eines Letzten Wortes in die Stille. Snapes Augen sind geschlossen und er liegt bewegungslos auf dem Fußboden; er weiß so gut wie jeder andere, dass ihm nichts weiter bleibt, als zu sterben.
"Schade." Voldemort tritt, zurück und zieht seinen Zauberstab. Er betrachtet einen Moment sein Gefolge, dann verzieht sich sein Mund zu etwas, dass ein Lächeln auf einem normalen Gesicht sein könnte.
Er kniet neben dem zerschlagenen Körper seines Zaubertrankmachers und zieht Snapes linken Arm unter seinem Körper hervor. Er zerrt den Arm in eine unnatürliche Position um den Unterarm freizulegen, er ignoriert das schmerzverzerrte Gesicht, schiebt den Ärmel von Snapes Robe zum Ellenbogen. Er starrt lange auf das dunkle Mal.
"Jetzt", sagt er leise, fast zärtlich; das Mal pulsiert etwas und ein schwaches Zischen des Schmerzes kommt über Snapes gequälte Lippen. Mit dem Zeigefinger kommt er ihm näher.
"Lasst dies Euch allen eine Lektion sein", spricht er zum stillen Kreis Todesser um ihn und berührt mit dem Finger das Mal.
"Suscito", flüstert er.
Snape schreit laut auf, ein Ton voller Verzweiflung und Schmerz, ich fahre zusammen und dämpfe meinen Schrei mit meiner Faust. Ich fühle eine Hand in meinem Rücken, die mich stützt, ich lehne mich an und beiße nervös in meine Hand. Finger legen sich um mein Handgelenk, um meine Hand herunter zuziehen, ich schaue auf, überrascht in Severus Gesicht zu schauen. Sein Gesichtsausdruck ist sorgsam kontrolliert, fast ausdruckslos und ich weiß, dass es hart für ihn ist, diese Bilder zu sehen, wenn er sie doch gerade erlebt hat. Doch möglicherweise hilft es ihm, das jemand dabei ist um den er sich kümmern muss, da er die furchtbaren Erfahrungen noch einmal durchlebt. Es ist immer einfacher, für jemand anderes tapfer zu sein, als für sich selbst. Ich nehme seine Hand in meine, verschränke meine Finger endgültig mit meinen und wir beide drehen uns zurück zu der Szene, die vor uns spielt.
Der Snape auf dem Boden hat es geschafft sich herumzurollen und sich hin zu knien, er hält den Arm fest an die Brust gepresst, seine Augen gegen die unglaublichen Schmerz geschlossen. Mit keuchendem, schnellem Atem, als ob jeder Zug schwieriger ist, als der Vorhergehende, sieht er auf zu Voldemort, der wieder mit öliger Stimme spricht.
"Das Mal, dem du den Rücken gekehrt hast, wird dein Tod sein, Severus Snape", spricht der Dunkle Lord pompös. "Es funktioniert wie eine Muggel-Zeitbombe und wird langsam alle Hirnfunktionen ausschalten, von den höchsten Funktionen bis hin zum Kleinhirn. Nur die Schmerzzentren werden weiterarbeiten; Du wirst bald erkennen wie- phantasiereich sie sein können." Er lächelt zufrieden. "Schließlich- oder, sollte ich besser sagen, in kürze- wirst du verrückt werden. Und dann wirst du sterben. Wie ein Tier."
Er lacht, denn er weiß, dass Severus immer stolz auf seine intellektuelle Überlegenheit war; der Himmel weiß, dass es nur wenige Todesser mit seinem Intelligenzniveau gibt. Selbst ich weiß das; selbst ich weiß, dass dies ein demütigender Tod für ihn ist.
"Wenn ich dich nur zurück nach Hogwarts schicken könnte, dann könnten die Schüler über das Ende ihres gehassten Zaubertranklehrers lachen", sagt Voldemort verliebt. "Aber, wenn ich das tue, wird Dumbledore irgendeinen Weg finden, dich zu verstecken und dich in der relativen Würde sterben zu lassen. Ich glaube, ich werde sie an einen Ort schicken, an dem sie ohne durch Komfort gestört zu werden sterben können." Er kommt näher und kniet neben Snape nieder.
Der Zaubertränkemeister kniet noch, sein Kopf gebeugt, sein Körper verkrümmt, um die Schmerzen zu ertragen. Seine Arme sind um seinen Bauch geschlungen, er versucht die Schmerzen des Mals und seiner Misshandlungen zu dämpfen. Voldemort lehnt sich rüber, nimmt Snapes Kinn in seine Hand und zwingt ihn auf zu schauen.
"Warst du schon mal im Tal des Todes", fragt der Dunkle Lord und seine Finger greifen fester zu, so fest und schmerzhaft wie eine Presse.
Severus gibt würgende Geräusche von sich und einen Moment später sprüht eine blasse Sherry-farbene Flüssigkeit aus seinem Mund über Voldemorts Gesicht und Körper.
Mit einem Ausdruck des Ekels, lässt der Dunkle Lord ihn los und lacht, während er sein Gesicht mit seiner Hand abwischt. Snape hat seinen Kopf wieder gesenkt und sich vor Schwäche nach vorn gelegt.
"Kannst du deine letzte Mahlzeit nicht bei dir behalten, Severus? Ich hoffe, der Tee war gut. Er riecht schrecklich, nachdem du ihn eine Weile bei dir behalten hast."
Die Todesser lachen und Severus sinkt langsam auf den Boden, sein Gesichtsausdruck ist seltsam ruhig, seine Augen geschlossen. Er sieht aus wie jemand, der sich auf etwas konzentriert; ich nehme an, dass er versucht, bei Bewusstsein zu bleiben. Ein Augenblick später, wirft Voldemort einen Lappen auf seinen Rücken und dann löst sich alles auf.
Ich erkenne sofort, dass der Lappen ein Portschlüssel war, und als die Dinge vor mir sich wieder verfestigen, sehe ich... Sand. Sand und kaum etwas anderes. Es ist Nacht und bitterkalt, und ich kann kaum die Form von Severus Körper vor uns sehen. Er liegt völlig still und ich brauche einen Moment um zu erkennen das McGonagall neben ihm appariert ist.
"Severus! Oh,Merlin-was haben sie ihnen angetan? Wir müssen sie nach Hause schaffen- halten sie meine Hand- Oh, Severus, bleib bei mir!"
Wir sind zurück in Severus Schlafzimmer, alle drei ernüchtert wie es nur sein kann. Mein Gesicht ist noch tränennass und ein flüchtiger Blick auf Severus zeigt mir, dass es ihm peinlich ist, dass wir ihn in einem solchen Zustand gesehen haben. Das Denkarium wabert langsam vor sich hin, seine quecksilberartige Oberfläche unbeeindruckt von dem, was sie uns gerade gezeigt hat.
"Er ist ein Tier", zische ich und nicke Dumbledore zu.
"Man kann ihn kaum als Mensch beschreiben, Hermione. In diesem Punkt denke ich, sind wir uns einig."
Ich sehe Severus an und stelle fest, dass wir uns immer noch an den Händen halten. Ich lasse seine Hand nicht los und er zieht seine nicht weg. Er betrachtet mich und offenbar versucht er die Kontrolle über seine Stimme wiederzugewinnen, ich frage ihn leise:
"An was wolltest du dich erinnern? Was in diesen Erinnerungen, das lebenswichtig war?"
Schließlich räuspert er sich und dann löst er unsere Finger. Weniger zögernd als beim letzten Mal greift er in seine Robe und zieht er eine kleine Flasche aus purpurrotem Glas heraus.
"Das", sagt er einfach.
"Was ist das", fragt Dumbledore in neugierigem Ton, während der Zaubertränkemeister die Flasche entkorkt und einen Sherry-farbenen Tropfen auf seinen Finger fallen lässt.
"Nun, es ist zweifellos kein Tee", sagt Snape krächzend. Und der Blick auf seinem Gesicht ist triumphierend.
Danke:
cardie: Schön das sich das Warten lohnt.
inez: Ich bringe diese Übersetzung zu Ende und wenn es zehn Jahre dauert!
Mina: Ja, der Cliffhanger war schon bitter... aber deswegen hab ich euch diesmal auch nicht
Monate- sondern nur tagelang schmoren lassen g
Dax: Ich kann doch nichts dafür, daß das Kapitel an genau der Stelle zuende war... aber es
geht ja schon weiter.
Pandora: Ganz ruhig, es geht ja schon weiter.
DANKE FÜR EURE REVIEWS!
