Hallo Zusammen!

Wow, war ich baff, als ich die vielen Reviews gelesen habe…deshalb ist dieses Kapitel für euch extra lang ;-)

Auch hier ist es wieder ein wenig ruhigeres Kapitel, aber bald beginnt die Action…

Danke noch mal an all die Lieben Leser, die mir ein Review geschrieben habe ‚alle fest drück' !

Da ich immer noch im ‚Prüfungsstress' bin bzw. sein sollte, müsst ihr etwas Rücksicht auf mich nehmen und mir nicht zu böse sein, wenn das nächste Kapitel ein wenig länger braucht…

Aber jetzt erstmal viel Spaß mit diesem Kapitel…

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Sie ritten einige Stunden durch den Wald. In dieser Zeit konnte Nicky sich ihre Reisebegleiter genauer betrachten. An der Spitze der kleinen Gruppe ritt Legolas, der aussah als ob er einen einfachen Ausritt durch den Wald machte.

Nicky beobachtete aber das seine Augen immer wieder für kurze Zeit ihre Umgebung absuchten. Viele Worte hatte sie mit dem jungen Prinzen nicht gewechselt. Jung von außen. Seine Augen verrieten, dass er mehr gesehen hatte als andere Wesen in seinem Alter. Genau das war das Problem, denn Nicky hatte so ein Gefühl, dass er viel viel älter war als er aussah…

Doch war so ein Thema kein guter Gesprächsstoff. Was sie aber an ihm bemerkte war, das er einen sehr traurigen Ausdruck in seinen Augen hatte, wenn niemand hinsah. Er schien ein lebendes Rätsel zu sein und auch das spürte sie. Er hatte mehr Geheimnisse, als jeder andere ihrer kleinen Reisegesellschaft.

Ein Prinz…sie musste lächeln. Er entsprach kaum ihren Vorstellungen eines Prinzen wie in den Märchen wie sie kannte. Seine langen blonden Haare hingen seinen Rücken hinab und doch schien niemals eine Strähne sich in sein Gesicht zu verirren und ihm somit die Sicht zu nehmen. Seine hellblauen Augen hatten Tiefe wie die Tiefen des Meeres und doch…er erinnerte sie mehr an eine Katze, als an einen braven Prinzen, der nur lebte um seine geliebte Prinzessin zu retten. Ein Köcher voller Pfeile hing an seinem Rücken und ein kunstvoller Bogen. Legolas schien eher ein Krieger zu sein, als ein Prinz. Im Gegensatz zu Aragorn sah er allerdings eher aus wie ein Adliger.

Aragorn…sie spürte immer wieder seinen Blick auf ihrem Rücken. Es war nichts unangenehmes, da es sich wie ein Schutz anfühlte, dass er so auf seine Art auf sie aufpasste. Nie im Leben hätte sie sich Aragorn als König vorstellen können. Sein Auftreten und sein Aussehen erinnerte sie mehr an einen Geächteten oder Söldner, als an einen König. Wenn sie ehrlich sein sollte, wusste sie ja nicht wie ein König sein sollte. In ihrer Welt gab es keinen richtigen König mehr und von den Königen, die sie in der Schule gelernt hatten, waren alle nur Tyrannen. Allerdings glaubte sie, dass Aragorn ein guter König war.

Ein weiteres Brummen und Fluchen von vorne unterbrach ihre Gedanken und sie sah belustigt, wie das Pony von Gimli, dem davon reitenden Legolas nach setzte. Der kleine Wikinger hatte, trotz seinen Öfteren Wut- und Schimpfattacken, einen guten Eindruck bei Nicky hinterlassen. Mit seinen roten Haaren und Bart, dem Wikingerhelm und der für ihn zu groß geratenen Axt erinnerte er sie wirklich an die nordischen Völker, die im 1. Jahrhundert Europa in Angst und Schrecken versetzten.

Ganz anderes waren dafür die beiden Hobbits. Sie waren nicht viel größer als 12 jährige Jungen, waren aber doch schon älter als Nicky selbst. Beide waren fröhliche Kerle und redeten für ihr Leben gern. Vor allem Pippin schien nie eine Pause einzulegen.

Sie ritten ohne Pause bis die Sonne begann unterzugehen. Nicky war überrascht, dass ihr Hinterteil nicht besonders weh tat, trotzdem war sie froh als sie für die Nacht hielten. Die Hobbits begannen sogleich mit der Essenszubereitung, während Legolas und Gimli die Gegend absuchten und sie und Aragorn sich um die Pferde kümmerten. Es war eigentlich so, dass Aragorn sich um die Tiere kümmerte und sie neben ihm stand und ihm zusah. Trotz dem recht guten Ritt, hatte sie einen Riesen Respekt vor den Tieren, obwohl die vier Ponys wirklich süß waren.

„Wie war der Ritt?" fragte Aragorn ohne sich von dem Gimlis Pony abzuwenden. „Gut…" sagte sie. Aragorn lächelte leicht. Er konnte sich zwar nicht erklären, wie jemand nicht mit Pferden zu tun hatte, bzw. nicht reiten konnte, aber Nicky hatte sich tapfer gehalten und das lag wohl größtenteils an Anar. Elrond hatte wohl gewusst was er tat, als er Anar für die junge Frau ausgewählt hatte.

Nachdem sie sich…eher nachdem sich Aragorn um die Tiere gekümmert hatte und auch Gimli und Legolas zurückkamen, begann man zu essen. Die beiden Hobbits hatten einen Eintopf aus verschiedenen Gemüse und etwas Speck gemacht. Man sprach kaum und wenn dann waren es nur die beiden Hobbits, die sich über verschiedene Gerichte ausließen. Nicky bemerkte wohl, dass dieses Schweigen auf sie zurück zu führen war. Diese Männer kannten sich gut und nur wegen ihr hielten sie sich zurück über Dinge zu sprechen, die sie wohl unter sich besprochen hätten. Sie fühlte sich trotz der Stille als Außenseiterin, wobei genau das ja genau das Gegenteil war. Es war ja nur ihretwegen, dass sie hier im Wald saßen.

Einen leises Summen kam aus der Richtung des dunkelhaarigen Mannes und ließ Nicky ihren Blick zu ihm wandern. Ein Lächeln spielte um seine Lippen, als er dies bemerkte und begann mit seiner klaren und tiefen Stimme ein Lied zu singen. Die Worte waren ihr fremd und auch die Melodie passte zu keiner an die sie sich erinnerte. Kurz darauf stimmte auch Legolas mit ein. Seine Stimme war heller und noch klarer, als die von Aragorn und doch verbanden sich beide Stimmen zu einer schönen Melodie.

Die Hobbits, Gimli und Nicky lauschten den Stimmen der beiden Männer, die von der Natur mit dem Rhythmus des Rauschens der Blätter begleitet wurde. Als beide endeten klatschten alle Beifall. Aragorn lächelte und wandte sich zu Nicky. „Singt ihr in eurer Welt?" fragte er. Nicky nickte, bereute dies aber im selben Moment, als sie Legolas Stimme vernahm: „Würdet Ihr mit uns ein Lied teilen?" Pippin nickte eifrig und Merry grinste breit. Sie blickte in die Runde und sah in alle Gesichtern die Vorfreude darüber, dass sie singen würde. „Ich…ich würde ja gern, aber meine Stimme ist wirklich mies…" sagte sie leise und sah hinunter. Singen war nicht ihre Stärke und sie konnte sich nur blamieren. „Ich bin mir sicher, dass ihr gut singen könnt", sagte Legolas und sah sie aufmunternd an. Seine blauen Augen enthielten etwas was sie nicht deuten konnte. „Ich…" „Na, komm schon…" drängte Pippin. Nicky seufzte. Hatte sie denn eine Wahl? Ja, wahrscheinlich, aber die Erwartung auf den Gesichtern, konnte sie nicht enttäuschen. Sie überlegte welches Lied, dass sie vom Text her auch kannte, sie singen könnte ohne sich groß zu blamieren. Da fiel ihr ein Lied ein, das in dieser Situation mehr als passend war:

I haven´t ever really found a place that I call home
I never stick around quite long enough to make it
I apologise that once again I´m not in love
but its not as if I mind that your heart ain´t exactly breaking
it´s just a thought, only a thought

but if my life is for rent and I dont learn to buy
well I deserve nothing more than I get
cause nothing I have is truly mine…

while my heart is a shield and I won´t let it down
while I am so afraid to fail so I won´t even try
well how can I say I´m alive"

Sie hielt inne. Erstens wusste sie nicht weiter und wenn dann hätte sie nicht weiter singen können. Diese ganze Situation kam ihr so albern und sinnlos vor. Sie stand auf und ging ohne ein weiteres Wort davon in den Wald. Die ehemaligen Gefährten waren still, bis sich Legolas und Aragorn gleichzeitig erhoben um ihr zu folgen. Sie sahen sich eine Weile an, dann setzte sich Legolas wieder und Aragorn ging der jungen Frau nach. „Es war ein trauriges Lied, nicht war?" fragte Merry leise. Legolas nickte langsam. Er kannte nicht die Sprache noch die Worte, die sie gesungen hatte und doch hatte er gespürt, dass ihr diese Worte aus dem Herz gesprochen hatten.

Aragorn fand Nicky nicht weit von ihrem Lager entfernt. Sie saß auf einem Baumstumpf und sah gedankenverloren in den Himmel. Er setzte sich zu ihr. „Warum ich?" fragte sie leise. Aragorn war nicht überrascht, dass sie wusste, dass er neben ihr saß. Auch die Frage war nicht überraschend, nur wusste er keine Antwort darauf. „Ich weiß es nicht", antwortete er. Beide schwiegen weiter.

„Man sagt, dass Menschen sich sein Schicksal nicht aussuchen können", sagte er nach einer Weile. Sie musste lächeln. Ja, da war wohl was dran, dabei trug doch gerade sie das Schicksal anderer Menschen mit sich. „Man kann nichts ändern, nur das Beste daraus machen", sagte er schließlich. Sie nickte. „Hab ich denn eine Wahl?" fragte sie seufzend. Aragorn lächelte leicht. „Ich glaube nicht", sagte er und erhob sich.

Sie sah ihn eine Weile an. „Du hattest auch keine Wahl", sagte sie schließlich. Aragorn sah sie leicht erstaunt an, aber dann schüttelte er traurig den Kopf. „Ich hätte meine Liebe und meine Zukunft verloren", sagte er und war selber erstaunt, dass er das wirklich jemandem erzählte. König zu werden hatte ihm nie besonders gefallen, aber er hatte damals keine andere Wahl gehabt.

Sie stand auf und sah ihn an. „Danke", sagte sie leise, bevor sie zurück zum Lager ging. Aragorn blickte ihr eine Weile nach, bis er ihr schließlich auch folgte. Von weitem konnte er Pippin und Merry hören, die Nicky mit Fragen bestürmten. „Kannst du uns noch ein Lied singen?" fragte Merry, während Pippin ihr schon mit einer anderen Frage in den Ohren lag. „Hast du es selbst gedichtet und was für eine Sprache war es?" Sie lächelte. „Wenn ich es selbst gedichtet hätte, dann würde es dir nicht gefallen", sagte sie lachend. „Und nein, ich singe nichts mehr, ich hab mich schon genug blamiert", sagte sie weiter.

„Du hast dich nicht blamiert", sagte Legolas lächelnd, „ Du hast eine schöne Stimme." Nicky wurde leicht rot, als sie das Kompliment des Elben hörte. „Danke", sagte sie leise und sah ihn an. Wieder lag dieser merkwürdige Blick in seinen Augen. „Wir sollten uns jetzt schlafen legen, denn morgen werden wir eine lange Strecke hinter uns bringen müssen", sagte Aragorn bestimmt.

Sie ließ ihren Blick vom Elben und legte sich hin. Die ganze Zeit spürte sie seinen Blick auf sich. Auch die anderen legten sich hin und erst als Legolas sich auf einem Baumstumpf setzte um die erste Wache zu übernehmen ließ er seinen Blick von ihr ab. Gimli, Legolas und Aragorn wechselten sich bei der Wache ab. Auch wenn sie sich noch im Wald und im Gebiet von Bruchtal befanden, so wollten sie dennoch kein Risiko eingehen.

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Das Lied ist übrigens von Dido – Life for rent – ich hab's ein wenig gekürzt, hoffe aber ihr erkennt es trotzdem ;-)

An Tanja: sorry…es ist halt mit diesen Prüfungen einfach ein Graus und ich hab euch schon so lange vernachlässigt, aber ich bin froh, dass es noch einige gibt, die dran bleiben ‚liebknuddel'

An Morenka: danke für das Angebot und ich werde gegebenenfalls auf dich zukommen. Eine Weile werden sie noch Reiten, den Rest werden sie zu Fuß gehen… Schön dass es dir gefällt und ich hoffe es gefällt dir auch weiterhin ;-)

An Anu: schön, dass es dir gefällt und das auch du weiterhin dabei bist…das Pferd? Nun…wie gesagt ich hab von Pferden keine große Ahnung und da schien mir ein perfektes Pferd doch recht praktisch ;-)

An Atiniel: Ich weiß…ich weiß…ich hinke bei so vielem hinterher, dass ich eigentlich schon längst den Überblick verloren hätte…mhm…vielleicht hab ich das auch…wie dem auch sei…willkommen! Hoffe du bleibst weiterhin dabei und ich werde mich bessern…versprochen!

Ich drück euch noch mal alle gaaanz doll! Schön, dass es noch so liebe Leser gibt!

Ein weiteres kleines Review wär nicht schlecht, was meint ihr?