Der Aushang

Darco Malfoy stand vor der Anschlagtafel im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Pansy gesellte sich zu ihm und lehnte sich an seine Schulter. Er nahm sie in den Arm und behielt dabei weiterhin die Ankündigung im Auge.

„Was hast du Draco?", fragte Pansy, deren Stimme seit das Gesetz durch war, immer einer gewissen Traurigkeit Ausdruck verlieh.

„Das Schlammblut hat eine Selbsthilfegruppe gegründet. Die findet sich wohl niemanden.", tat er die Ankündigung ab.

Pansy blieb stehen als er sich entfernte und las es selbst.

Noch keine Partner oder keine Partnerin gefunden?

Seit Erlass 35 beschlossen ist, haben sich viele Schüler und Schülerinnen in Hogwarts verlobt. Aber vielleicht gehörst auch du zu jenen, die noch nicht recht wissen, wen sie heiraten sollen?

Wie viele andere hast du vielleicht auch vor deine Studien in Hogwarts zu beenden und bist der Ansicht, dass das nur möglich ist, wenn du einen Partner oder eine Partnerin innerhalb Hogwarts findest.

Wir haben beschlossen jedes Hogsmeade Wochenende ein Treffen für Singles zu veranstalten, in der Absicht uns gegenseitig zu helfen das beste aus dem neuen Erlass zu machen.

Auf diese Art und Weise kannst du andere Schüler und Schülerinnen kennen lernen, die deine Ansichten ein zukünftiges Zusammenleben betreffend teilen.

Das nächste Treffen findet bereits nächste Woche statt. Wir treffen uns unter der großen Eiche, alle sind aufgefordert selbst Getränke und Essen mitzunehmen, da wir ein kleines Picknick veranstalten werden.

Auf dein Kommen freut sich die Interessensgemeinschaft „Zukunft in Hogwarts"

Kritik, Fragen und Anregungen nimmt Schulsprecherin Hermine Granger entgegen.

„Komm schon Pansy, du ziehst das doch nicht ernsthaft in Erwägung. Das Schlammblut bekommt nur niemanden ab. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass dahinter mehr als nur diese Granger steckt?", schüttelte Draco den Kopf.

Pansy nickte und setzte sich zu ihm auf die Couch.

„Ich denke du tust dem Mädchen unrecht, Draco.", warf Theodor ein und legte den Tagespropheten beiseite.

„Nur weil du dich einmal mit ihr getroffen hast, ergreifst du gleich ihre Partei.", stänkerte Draco.

„Sie hat mich immerhin mit Su bekannt gemacht.", erklärte er kühl.

„Einem dreckigen Schlammblutmädchen.", entgegnete Draco.

„Ich denke, es wäre an der Zeit an deinen Vorurteilen zu arbeiten, es wird auch dir nicht erspart bleiben eine Muggelgeborene zu heiraten."

Nach diesen Worten sprang Pansy heulend auf und rannte in ihr Zimmer.

„Danke Theodor, das war jetzt wirklich notwendig.", wurde Draco zornig.

„Vielleicht könnte Granger euch helfen, Draco. Du solltest vielleicht einmal über deinen Schatten springen. Denk dabei an Pansy.", meinte Theodor und widmete sich wieder seiner Zeitung.

Draco schüttelte den Kopf und sagte giftig: „Wir beide kommen auch ohne die Hilfe von irgendwelchen Schlammblütern zurecht, danke."

Er ärgerte sich, dass er Pansy nicht einmal folgen konnte, da Jungs die Mädchenzimmer nicht betreten konnten.

„Ob es dir gefällt oder nicht, du musst eine Muggelgeborene heiraten oder etwas gegen dieses Gesetz unternehmen. Jetzt da dein Vater nicht mehr im Ministerium ein und ausgeht ist das wohl etwas zu schwierig für dich geworden.", murmelte Theodor hinter der Zeitung.

Im selben Moment betrat Blaise den Gemeinschaftsraum.

„Wie geht es dir mit Morag?", fragte Theodor.

„Nicht gerade die Frau mit der ich vorhatte mein Leben zu verbringen.", entgegnete Blaise bitter.

„Sie ist immerhin intelligent, nicht hässlich und ich bin mir sicher, dass ihr interessante Gespräche führen könnt.", überlegte Theodor.

„Andere Menschen ist Sex etwas Wichtiger als dir, Theodor.", meinte Blaise genervt, „Diese Frau hat einfach keinen Sex Appeal. Gut, sie ist intelligent, wesen kann sich ausgesprochen gut mit ihr unterhalten, aber sie reizt mich nicht im geringsten. Da ist überhaupt keine sexuelle Spannung. Zugegeben, sie hat ein hübsches Gesicht, sieht wirklich ganz gut aus, aber sie ist unter Garantie prüde und interessiert sich nicht für Sex.", meinte Blaise genervt.

„Vielleicht interessiert dich ja der Aushang.", machte sich Draco lustig über Hermines Idee.

Blaise ging ihn kurz durch und schüttelte den Kopf.

„Affären werden sie mir ja wohl nicht verbieten können, und so wie ich das mit Morag geklärt habe, ist es ihr ziemlich gleichgültig mit wie vielen Frauen ich etwas habe. Sie hat nur klargestellt, dass sie nicht will, dass ich sie hintergehe. Sie will, dass ich ihr allen ernstes erzähle mit wem ich etwas habe.", schüttelte Blaise den Kopf, „Ich werde Frauen nie verstehen."

„Aber du hast es offenbar nicht so schlecht erwischt.", meinte Theodor, worauf Blaise einigermaßen beruhigt nickte.

Daphne Greengrass kam die Treppe vom Schlafzimmer der Mädchen hinunter.

„Ich denke Pansy braucht deine Gesellschaft, Draco.", meinte sie zu Draco und ließ sich in einen der Stühle fallen.

„Ich kann da nicht rauf.", meinte er irritiert.

„Sie kommt gleich mit Millicent herunter.", erklärte Daphne.

„Und Ms Greengrass, wie steht es mit deinen Hochzeitsplänen.", meinte Theodor neckisch.

„Justin Finch-Fletchley, richtig?", fragte Blaise.

Daphne nickte.

„Wie hast du denn das angestellt.", schüttelte Theodor den Kopf.

„Ich habe eben weibliche Reize spielen lassen und an seine ritterlichen Qualitäten appelliert.", meinte sie angewidert und tat dann als müsse sie sich gleich übergeben.

„Du heiratest also ein Schlammblut.", belächelte sie Draco.

„Danke für die Erinnerung. Als ob es nicht schlimm genug wäre, ist er auch noch ein Hufflepuff. Das was die wirklich wollen ist es doch, den Einfluss alteingesessener Familien zu schmälern. Sie wollen dafür sorgen, dass das Erbe auf immer mehr Kinder verteilt wird, es kein reines Blut mehr gibt und das Ministerium alleinige Macht über die magische Gesellschaft hat.", fluchte sie und nahm einen Schluck aus einem Flachmann den sie immer bei sich trug.

„So willst du also die Hochzeitnacht überleben, hmmm?", fragte Blaise beim Anblick des Flachmanns.

„So habe ich vor die nächsten Jahre zu überleben, bis dieses dumme Gesetz vom Tisch ist.", erklärte sie.

„Und was machst du dann mit deinen Halbblutkindern und deinem Beschützer von einem Ehemann?", warf Draco ein.

„Ich denke er hat etwas übrig für Kinder. Er kann sich dann ja eine passende Frau suchen und ich sehe sie an den Wochenenden.", meinte Daphne die offenbar schon recht betrunken war.

„Vielleicht solltest du dir den Aushang ansehen.", schlug Theodor vor.

„Hör endlich auf auch noch Propaganda dafür zu machen, ja?", schimpfte Draco.

Theodor zuckte nur mit den Schultern und beobachtete, wie Daphne den Aushang betrachtete.

„Ach, dann kommt es vielleicht noch schlimmer. Justin ist wenigstens wunderbar naiv, dem kann ich so ziemlich alles einreden.", meinte sie und nahm noch einen Schluck vom Flachmann.

Im selben Moment kamen Millicent und Pansy die Stiege hinunter.

„Pansy?", fragte Draco.

„Lass uns eine Runde spazieren gehen, ja?", schlug Pansy vor.

Draco nickte und nahm sie an der Hand.

„Tragisch, die beiden. Sie sind verliebt.", lullte Daphne und ließ sich wieder in einen Stuhl fallen, „Wenigstens habe ich nicht viel für Liebe übrig."

„Morag findet es in Ordnung wenn ich Affären habe.", warf Blaise ihr einen lüsternen Blick zu.

„Das rettet meinen Tag.", meinte Daphne und ließ ihren Kopf auf Blaise Schoß fallen.

Er streichelte ihren Kopf.

„Pansy und Draco sollten zu diesem Treffen gehen. Immerhin haben sie beide noch niemanden gefunden. Sie brauchen Ehepartner und Partnerinnen, die akzeptieren, dass sie einander lieben.", überlegte Theodor.

„Das ist pathetisch. Liebe.", murmelte Daphne und wollte noch einen Schluck von ihrem Flachmann nehmen.

Blaise nahm ihn ihr aus der Hand.

„Ich wüsste da etwas besseres, weißt du?", schlug er vor und geleitete sie in den Schlafsaal der Jungen.

„Nun Millicent, wie steht es mit dir?", fragte Theodor.

„Gregory meint, dass wir vielleicht nach Polen auswandern können, er hat dort Verwandte.", meinte sie.

„Sie überwachen Ein- und Ausreisen, das ist dir klar?", fragte Theodor, „Geh zu diesem Treffen von Granger. Irgendwie will mir niemand glauben, aber das Mädchen hat eine Hand dafür, der fällt schon etwas ein."

„Granger ist ein dreckiges Schlammblut!", entrüstete sich Millicent und verließ den Gemeinschaftsraum, vermutlich um Goyle und Crabbe zu suchen.

„Schade. Wenn sie nicht hören wollen.", zuckte Theodor mit den Schultern und sah auf die Uhr.

Er würde sich in einer Stunde mit Su Li treffen um gemeinsam einen Plan zu erstellen, nach dem sie gemeinsam für die Abschlussprüfungen lernen würden. Ein weiterer Vorteil dieser Verbindung.