Das erste Treffen
Beim nächsten Hogsmeade Treffen erlebten Hermine, Harry und Ginny eine positive Überraschung. Schüler und Schülerinnen erschienen zahlreich, egal ob sie bereits Heiratspläne hatten, oder nicht.
Es waren vor allem viele ehemalige DA Mitglieder, die erschienen, und zu Hermines Überraschung auch Theodor und Su.
„Wir wollten kommen, um uns zu bedanken und den anderen Zuversicht zu geben.", erklärte Su schüchtern.
Theodor spielte mit einer ihrer Haarsträhnen, die aus ihrem üblichen Pferdeschwanz entwischt war. Hermine konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Du könntest Wizlove Konkurrenz machen.", meinte sie schließlich.
„Also alle Ehre, du scheinst wirklich ein Händchen für solche Dinge zu haben.", lobte auch Theodor.
Offensichtlich war es den beiden wirklich gelungen, das beste aus der Situation zu machen.
„Was genau ist Wizlove?", fragte Hermine nach.
„Das ist die Vereinigung die überhaupt schuld an dem Gesetzesbeschluss ist.", begann Luna Lovegood, „Mein Vater hat im Quibbler (Klitterer) davon berichtet. Der Minister ist in Wirklichkeit der Vorstand von Wizlove, einer Ehevermittlungsagentur. Weil sie rote Zahlen schrieben, wurde das Gesetz beschlossen."
„Wizlove wurde erst nach dem Beschluss gegründet.", warf Justin ein.
„Ach ja, das wollen sie uns glauben machen."
„Da glaube ich noch eher die Theorie, dass sie so eine Wirtschaftskrise verhindern wollen. So verwenden alle Zauberer und Hexen ihr Geld für Eheagenturen, Singlebars und Hochzeitsfeiern, anstatt ängstlich zu sparen, wie es meist nach Kriegen vorkommt.", meinte Justin kopfschüttelnd.
Hermine unterband das Gespräch.
„Justin, ich dachte du hättest dich bereits verlobt.", meinte Hermine schließlich.
„Allerdings, Daphne Greengrass, ein nettes Mädchen.", erklärte er schwärmerisch.
Hermine war wohl die einzige, die den Ausdruck in Theodors Augen bemerkte, als Justin von Daphne zu sprechen begann.
„Und du bist dir sicher, dass das eine gute Idee ist?", fragte Hermine nach.
„Oh ja.", versank er in Gedanken an ihre hübsche Gestalt.
Ein paar Mädchen kicherten.
„Hey, es ist nicht, was ihr glaubt. Sie ist auch sehr intelligent.", erklärte er aufgebracht.
„Zu intelligent oder eher listig für dich.", flüsterte Theodor, was nur Hermine und Su hören konnten.
„Ich wollte nur sehen, ob ich vielleicht helfen kann.", erklärte Justin schließlich seine Anwesenheit, was Hermine überaus freute.
Nur die Sache mit Daphne bereitete ihr Kopfzerbrechen.
Als sie sich kurz umwandte, sah sie wie eine weibliche Gestalt eilig hinter einem Baum verschwand. Hermine glaubte, dass es sich dabei um Pansy Parkinson handelte.
„Ich dachte wir könnten uns heute einmal treffen, um eine Bestandsaufnahme zu machen. Ist von jedem Haus jemand hier?", fragte sie nach.
Also verbrachte die Gruppe den Nachmittag damit eine Liste zu erstellen, wer in welchen Haus noch frei war.
„Es ist die einzige Möglichkeit in Hogwarts zu bleiben, nicht wahr?", fragte Susan Bones und warf ihrem Freund Anthony Goldstein zu.
„Es ist doch nicht zu schlimm jetzt zu heiraten. Natürlich ist es ein ziemlich frecher Eingriff in unser Privatleben, aber wir sind doch immerhin schon ein Jahr zusammen.", meinte er und warf Hermine damit einen Blick zu, der ihr klar machte, dass Susan und Anthony verstanden hatte, aus welchem Grund Hermine diese Interessensgemeinschaft gegründet hatte.
Sie nickte ihm, als Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte zu.
„Padma, wie steht es mit dir?", fragte Hermine plötzlich, als sie einen Blick auf die Liste warf.
Padmas Zwillingsschwester Parvati war bei einem Angriff der Todesser auf Hogwarts, ums Leben gekommen. Damals hatte sich Dumbledors Armee wieder vereint, aber leider hatten nicht alle überlebt. Außer Parvati war auch noch Terry Boot ums Leben gekommen.
„Darüber habe ich mir noch nicht den Kopf zerbrochen.", meinte sie nur.
Hermine nickte und sie war sich sicher, dass Padma ihr einen Blick zuwarf, der bedeutete, dass auch sie darauf wartete, was Hermine noch zu sagen hatte.
Michael Corner saß mit Cho Chang in einer Ecke und Padma deutete nun mit einem Blick auf die beiden, so dass nur Hermine verstand worauf sie hinaus wollte.
Für Harry und Ginny war es etwas seltsam ihre ehemaligen Flammen nun gemeinsam zu sehen, im Wissen, dass es für sie ebenso merkwürdig sein musste.
Nachdem Hermine das Treffen beendet hatte und angekündigt hatte einen neuen Termin auszuhängen, und die Liste bis dahin durchzugehen, wartete, bis alle eher unbekannten Gesichter verschwunden waren. Zuletzt begleitete sie Su und Theodor ein Stück und sah dabei wieder Pansy, die sie offenbar beobachtete.
„Sie und Draco wissen noch nicht, wen sie heiraten. Wahrscheinlich ist das niemanden wirklich klar, aber die beiden lieben sich wirklich.", meinte Theodor, ehe er sich verabschiedete.
Hermine ging auf Pansy zu.
„Was willst du Granger?", fuhr diese sie an.
„Ich wollte fragen, ob du das nächste Mal nicht zu unserem Treffen kommen willst. Vielleicht hätte auch Draco Interesse daran.", erklärte sie offen.
„Draco und ich werden weder Schlammblüter heiraten, noch werden wir uns von welchen helfen lassen.", meinte sie hochnäsig und ließ Hermine zurück.
Diese kehrte zurück zu der kleinen Gruppe die übrig geblieben war.
„Wir haben die Ankündigung doch richtig verstanden?", fragte Padma, sie wirkte offenbar etwas verzweifelt.
Hermine nickte.
„Es geht darum Widerstand zu leisten.", meinte sie und warf einen Blick in die Runde.
Padma, Justin, Harry, Ginny, Michael, Cho, Padma, die Creevey Brüder, Zacharias Smith, Luna, Seamus, Lavender, Dean, Neville, Lisa Turpin, Hannah Abbott, Ernie Macmillian, Morag McDougal und Lara Moon (eine Hufflepuff) waren geblieben.
„Was führt dich eigentlich zurück nach Hogwarts, Cho?", fragte Hermine schließlich interessiert.
„Michael. Wir können nur heiraten, wenn ich hier lebe. Ich arbeite vorübergehend als Kellnerin bei Madam Puddifoot und Professorin McGonagall hat mir garantiert, dass ich in Hogwarts leben könnte, wenn das für unsere Ehe erforderlich ist.", erklärte sie.
„Ich gehe einmal davon aus, dass ihr alle daran interessiert seit, diese Ehen zu umgehen."
Eine Zustimmung ging durch die Runde.
„Das Problem ist, dass wir zu wenig Zeit haben. Ich befürchte, es bleibt uns nichts anderes übrig als uns zu verheiraten."
Damit legte sie einen Schallzauber um die Gruppe.
„Wobei wir von Scheinehen sprechen, versteht sich."
„Muss ich erst daran erinnern, dass das Gesetz eine Hochzeitsnacht voraussetzt und in den ersten beiden Jahren eine Schwangerschaft erfolgen muss.", meinte Zacharias, „Und wir generell noch nicht einmal verhüten dürfen?"
„Die Hochzeitsnacht ist das einzige Problem, wenn wir es schaffen sollten, diese Regierung in den nächsten beiden Jahren zu stürzen.", erklärte Hermine entschlossen.
„Stürzen?", fragte Justin, dem das offenbar doch zu drastisch erschien, „Ich dachte es ginge darum das Gesetz abzuwenden."
„Und auf den nächsten Eingriff in unser Leben waren?", zog sie die Augenbrauen hoch, „Wir leben in einer Diktatur, Justin. Auch wenn es nicht Voldemorts Tyrannei ist, von der wir sprechen, es ist dennoch eine Art von Tyrannei. Sie drohen uns mit Gefängnis, bestimmen unser Privatleben und stehlen uns unsere Zukunft. In so einer Welt will ich nicht leben und schon gar keine Kinder großziehen."
Hermines Kommentar erzielte allgemeine Begeisterung, einige begannen sogar zu klatschen und zu jubeln.
„Dumbledors Armee ist zurück!", stieß Seamus einen Freudenschrei aus.
Hermine nickte und erinnerte sich wehmütig an die alte Gruppe und natürlich an Ron. Sie atmete tief durch.
„Da bleibt nach wie vor das Problem der Hochzeitsnacht, will ich meinen!", holte Zacharias sie zurück auf den Boden der Tatsachen.
Auch wenn der Junge unausstehlich und überaus skeptisch war, es hatte auch etwas gutes, ihm fielen Dinge auf die sonst im allgemeinen Jubel vielleicht untergegangen wären.
„Möglicherweise ist müssen wir das als Opfer hinnehmen.", erklärte Hermine, „Sonst habe ich mir gedacht, dass wir die Scheinehen hier in dieser Gruppe vereinbaren und möglicherweise noch alle anderen die heute Anwesend waren und die wir kennen unauffällig näher befragen. Möglicherweise gibt es noch einige andere die Scheinehen eingehen und die sich uns anschließen wollen, vielleicht sogar einige, die noch nicht einmal an diese Möglichkeit gedacht haben."
„Das ändert nichts daran, dass die Frauen nach dieser einen Nacht bereits schwanger werden könnten.", warf Zacharias ein.
„Madam Pomfrey ist bestimmt bereit, zu überprüfen, zu welcher Zeit im Monat eine Schwangerschaft äußerst unwahrscheinlich ist.", erklärte Hermine ihren Plan, „Danach richten wir die Daten der Hochzeit aus."
„Unwahrscheinlich, nicht unmöglich.", warf Zacharias erneut ein.
„Ich weiß, dass das ein Problem ist, aber wie gesagt arbeite ich noch daran und wäre erfreut, wenn sich alle Gedanken darüber machen."
Ein Gemurmel erfüllte die Runde und wurde jäh von Padma Patil unterbrochen.
„Ich werde keinen Mann heiraten!", meinte sie laut, „Dieses verdammte Gesetz ist nicht nur rassistisch sondern außerdem homophob."
Nun verstand Hermine endlich, weshalb Padma die ganze Zeit über aufgebracht war. Sie hatte nie daran gedacht, dass Padma lesbisch sein könnte.
„Ich meine Morag hat zwar beschlossen Zabini zu heiraten, aber ich habe ihr gleich gesagt, dass ich nicht heiraten will.", meinte sie und sah Morag mit tränenerfüllten Augen an.
„Ich habe nicht vor ins Gefängnis zu gehen Padma, dann können wir uns nie wieder sehen und Blaise ist das doch so was von egal. Er will ohnehin nichts von mir, der hat seine eigenen Affären.", meinte Morag tröstend und nahm Padma in den Arm, „Hermine, bitte überzeug sie doch davon, dass sie jemanden heiratet, ich will sie nicht verlieren."
Hermine brach es das Herz die beiden so zu sehen, und wieder wurde die Wut in ihr größer.
„Wir zerschlagen das verdammte System, das verspreche ich dir Padma, aber bis dahin müssen wir alles tun, um in Freiheit zu bleiben. Wir können nur kämpfen, solange wir frei sind.", meinte Hermine und versuchte dabei stark zu sein.
„Ich habe mir überlegt, dass es gut wäre zu demonstrieren, sobald wir vom ersten Fall erfahren, in dem jemand aufgrund dieses Gesetzes eingesperrt wird.", meinte Padma und nahm alle Kraft die sie hatte zusammen.
„Das ist eine gute Idee, aber ich würde einen Schritt weiter gehen: Wir werden sie befreien.", meinte Hermine und war sich der Bedeutung ihrer Worte noch nicht bewusst.
„Hermine. Deine Radikalität begeistert mich immer wieder aufs Neue.", stammelte Ginny überrascht.
„Wir wissen doch beide, dass ich nichts mehr zu verlieren habe, nicht wahr?", wandte sich Hermine an Ginny und sah dabei so bitter aus wie nie zuvor.
„Ron hätte gewollt, dass du das Beste aus deinem Leben machst, Hermine."
„Das tue ich doch, oder? Wir werden diese Regierung stürzen, Gefangene aus Askaban befreien, demonstrieren und wenn es sein muss noch viel radikalere Dinge tun. Zumindest ich habe das vor. Wenn ich etwas aus dem Kampf gegen Voldemort gelernt habe, dann, dass wesen bereit sein muss für einen guten Grund zu sterben. Freiheit ist ein guter Grund zu sterben. Die Freiheit anderer versteht sich, wenn du dein eigenes Leben dafür opferst.", meinte sie und ihre Stimme bebte vor lauter Tränen die sie schluckte.
„Du hast meinen Respekt.", meinte Ernie Macmillian beeindruckt.
Dann holte Hermine eine Pergamentrolle hervor.
„Diesmal könnten wir es mit unserer Freiheit oder dem Tod bezahlen, deshalb sind die Namen die ihr auf die Liste schreibt, nicht sichtbar. Und wir werden einen Geheimniswahrer oder eine Geheimniswahrerin brauchen. Eine Person die stark genug ist Folter zu trotzen und im Ernstfall für das Geheimnis zu sterben.", erklärte Hermine.
„Wie wäre es mit dir?", meinte Zacharias mit hoch gezogenen Augenbrauen.
„Keine gute Idee. Wie du bemerkt hast, habe ich vor sehr radikal zu handeln und werde möglicherweise mit meinem Namen an die Öffentlichkeit treten oder an die Öffentlichkeit gezerrt werden. Es muss jemand sein, auf den oder auf die sie nicht so leicht kommen.", schlug Hermine vor.
Ihr Plan schien allen einleuchtend. Padma hob die Hand.
„Oh ich denke, dass du das eher nicht tun solltest. Ich denke du hast eine ganze Gesellschaftsgruppe für deren Rechte du im Zuge dieser Revolution gewiss eintreten wirst zu vertreten.", meinte Hermine und Padma nickte.
„Ich würde es tun.", meldete sich Hannah Abbott, „Es wäre unauffällig. Ernie und ich werden im nächsten Monat heiraten, wir haben den Antrag schon sehr früh eingereicht, das bedeutet, dass sie mich nicht verdächtigen werden."
„Es wäre mir lieber ich würde...", meinte Ernie, aber Hannah schüttelte den Kopf.
„Das würde bedeuten, dass ihr beide nie in dieser Gruppe gesehen werden dürft, falls sie uns enttarnen, weil sie uns oft zusammen sehen.", erklärte Hermine, „Sind alle mit Hannah als Geheimniswahrerin einverstanden?"
Bis auf Zacharias nickten alle.
„Wie können wir sicher gehen, dass sie nicht doch schwach wird?"
„Wer willentlich Verrat begeht, verliert unverzüglich seine Stimme. Das ist der Fluch mit dem ich das Pergament geschützt habe in dem eure Namen stehen."
„Das bewahrt uns nicht vor einem Leglimens.", warf Zacharias ein.
„Wir werden Okklumetik lernen.", meinte Hermine.
Er nickte.
„Wir brauchen ein Hauptquatier, das sich in der Nähe befindet.", warf Harry ein.
„Die heulende Hütte. Wir können sie zusätzlich mit einigen Zaubern zu unserem Schutz belegen.", erklärte Hermine.
Die Gruppe erklärte sich einverstanden und Hermine nahm das Pergament zurück. Die Namen verschwanden unverzüglich.
„Nun sollten wir uns Gedanken über unsere Scheinehen machen.", schlug sie vor, „Wie wir den Widerstand organisieren besprechen wir bei unserem nächsten Treffen."
Damit verteilte sie wieder einmal falsche Münzen.
„Knuts, damit wir nicht immer die gleiche Sorte von Münzen verwenden.", erklärte sie.
Schließlich zog sie ihre Liste vom vorangegangenen Treffen hervor und übertrug die Daten der Mitglieder von Dumbledors Armee auf ein eigenes Pergament.
Sie trug den momentanen Stand der Dinge vor:
„Bereits verheiratet: Harry und Ginny. Verlobt: Michael und Cho, Neville und Lisa, Justin und Daphne, Seamus und Lavender, Morag und Blaise, Hannah und Ernie. Damit bleiben Padma, Colin, Zacharias, Luna, Dean und Lara. Dennis ist noch zu jung. Aber es ist schön, dass auch jüngere hier sind. Vielleicht gelingt es dir die niedrigeren Klassen auszuhorchen und eventuelle Mitstreiter und Mitstreiterinnen auszumachen.", freute sie sich und lächelte den jüngeren Creevey an.
„Ich würde gerne Lara heiraten, wenn nichts dagegen spricht.", murmelte Dennis schüchtern und warf Lara einen Blick zu.
„Ich dachte du fragst nie.", atmete Lara auf.
Es stellte sich heraus, dass die beiden schon seit einem Jahr ausgingen, aber beide damit gerechnet hatten, dass sie gegen diese Form der Verheiratung doch noch rebellieren könnten, weil es ihnen beiden widerstreben zur Heirat gezwungen zu werden und sie so gerne ihren Widerstand ausgedrückt hätten, obwohl sie verliebt waren.
Hermine gab ihnen sogleich die Formulare, die notwendig waren, um eine Eheschließung genehmigen zu lassen.
„Das trifft sich ausgesprochen gut, es geht sich alles wunderbar aus, uns bleiben zwei muggelgeborene Zauberer und zwei reinblütige Hexen."
„Und was ist mit dir?", warf Zacharias ein.
„Das ist eines der Probleme, die wir noch nicht heute besprechen werden."
„Aber Hermine, du sagst doch die ganze Zeit, dass wir nicht ins Gefängnis sollen."
„Korrekt, aber ich bin muggelgeboren, folglich gibt es in dem Orden niemanden mehr, den ich heiraten könnte.", meinte sie, „Aber lasst das meine Sorge sein. Wie war noch einmal der Name der Agentur, die du vorher kritisiert hast Luna?"
„Wizlove. Aber wie gesagt, die wollen dich testen. Die überprüfen die Kandidaten und Kandidatinnen mit gefakten Dates darauf hin, ob sie nur Scheinehen führen wollen oder nicht, und melden das ans Ministerium.", erklärte Luna.
Zum ersten Mal hatte Hermine das Gefühl, dass Luna gerade etwas Wahres gesagt haben könnte.
„Das macht mich doch sehr unauffällig, wenn ich gut spiele, nicht wahr?", grinste sie hinterhältig.
Luna nickte überzeugt.
„Aber wir kommen wieder einmal vom Thema ab.", warf Zacharias ein.
„Dean willst du mich heiraten?", fragte Padma tonlos und warf Zacharias dabei einen genervten Blick zu, „Tut mir leid, Zacharias, aber wenn ich schon gezwungen bin zu heiraten, dann ganz bestimmt nicht dich. Es ist nicht persönlich gemeint, aber zwischen dir und mir stimmt einfach die Chemie nicht."
Dean nickte.
„Moment, bedeutet das was ich glaube, dass es bedeutet?", fragte Zacharias und sah Luna Lovegood entsetzt an.
„Wie wäre es, wenn Loony und ich Märtyrer spielen und ihr uns aus Askaban befreit.", meinte Zacharias gedankenlos.
„LUNA.", meinte Luna finster.
Es war das erste Mal, dass Luna laut wurde, seit sie das Mädchen kannte.
„Ich halte dich auch nicht gerade für einen angenehmen Zeitgenossen, Zacharias. Um genau zu sein, kannst du nichts anderes, als andere zu kritisieren, vermutlich um deine eigenen Schwächen zu verschleiern.", meinte sie dann wieder sehr direkt, aber mit üblich verträumter Stimme.
Zacharias war im ersten Moment sprachlos.
„Das brauchst du dir nicht gefallen zu lassen, Luna.", meinte Ginny und warf Zacharias einen bösen Blick zu.
„Glaub nicht, dass ich dich heiraten will, aber es sieht nicht so aus, als hätten wir eine große Auswahl.", flötete sie, als würde sie das nicht sonderlich berühren.
„Mir ist natürlich durchaus bewusst, dass dein großes Ego dich glauben lässt, dass du etwas Besseres verdient hättest und dich schämen müsstest mit einer Außenseiterin wie mir Zeit zu verbringen. Aber soviel ich weiß, bist du auch nicht gerade besonders beliebt, also solltest du vielleicht manche Dinge die du sagst überdenken.", fügte sie dann trocken hinzu.
Sie wandte den Blick ab und schwieg. Eine peinliche Stille machte sich breit.
„Wenn jemand etwas Besseres verdient hat, dann du Luna.", meinte Ginny schließlich, „Wir werden schon einen Weg finden dich vor Askaban zu bewahren. Wie alt bist du eigentlich Dennis?"
„15.", meinte er, „Aber ich hätte kein Problem damit Luna zu heiraten."
Er sagte das voller Stolz und zauberte Luna damit durchaus ein Lächeln auf das Gesicht.
„Das geht nicht.", meinte Harry bitter und zog den Gesetzestext aus der Tasche.
Darin war auch vermerkt, dass Minderjährige nur in dem Fall heiraten durften, da sie noch innerhalb des ersten halben Jahres der Ehe die Volljährigkeit erreichen würden.
Hermine wollte Zacharias mit ihrem finstersten Blick strafen, doch er saß nicht an der Stelle wo er eben noch gesessen war.
Sie sah zu Luna und stellte fest, dass er sich vor ihr in die Wiese gekniet hätte. Luna beobachtete ihn ihren großen Augen und machte ein fragendes Gesicht. Offenbar war ihr nicht geheuer, was da vor sich ging.
Zacharias zog unterdessen eine Kette hervor und nahm sich ab. Daran war ein Ring befestigt.
„Luna, ich wäre sehr erfreut, wenn du es in Betracht ziehen würdest, mich zu heiraten.", meinte er sehr förmlich und streckte ihr den Ring entgegen, „Es tut mir leid, was ich eben gesagt habe. Du hattest mit allem, das du gesagt hattest vollkommen recht."
Hermine war nicht ganz sicher, was da vor sich ging. Irgendwie verwirrte dieses Gesetz offenbar die Geister und ein Hauch von Romantik und Drama lag nun über der Welt.
Luna sah ihn unschlüssig an, während Zacharias gebannt zurückstarrte und den Blick nicht von ihr nahm. Nach ein paar Sekunden streckte sie ihm die Hand entgegen.
„Gut, aber nur unter einer Bedingung.", meinte sie.
Zacharias nickte.
„Mein Vater wird bestimmt darauf bestehen, dass du uns in den Winterferien auf eine kleine Expedition nach Norwegen begleitest, damit er dich näher kennen lernen kann. Du musst mir versprechen, dass du uns begleitest."
Zacharias nickte und steckte ihr den Finger an.
„Und wir nehmen meinen Familiennamen an.", meinte sie plötzlich.
Für einen Moment erweckte es den Anschein, als wollte Zacharias etwas einwenden, da er den Mund öffnete, aber schließlich schloss er ihn und nickte.
Luna Smith wäre auch wirklich albern, überlegte Hermine und schloss dann das Treffen.
„Ihr solltet die Anträge nicht alle zur gleichen Zeit losschicken. Das könnte Verdacht erregen.", schlug Hermine vor.
Sie blieb mit Harry, Ginny und Luna zurück.
„Hermine, du willst wirklich einen Mann über Wizlove suchen?", fragte Luna.
Hermine nickte.
„Ich könnte auch Hagrid oder Snape fragen ob sie mich heiraten wollen.", versuchte sie lustig zu sein.
„Ja, das ist ein besserer Plan!", war Luna überzeugt.
„Das war ein Scherz, Luna.", meinte sie kopfschüttelnd.
Hermine bemerkte, dass Harry und Ginny tuschelten.
„Was?", fragte sie aufgebracht.
„Ich habe Harry nur gefragt, ob ich Luna auch die allmächtige Frage stellen sollte.", grinste Luna.
„Allmächtige Frage?", meinte Hermine irritiert.
„Aber ich glaube du könntest mich dann vielleicht umbringen.", überlegte Ginny, „Also würde ich dir bitten, mir vorher deinen Zauberstab zu geben."
Hermine rollte mit den Augen.
„Du willst sie fragen mit wem sie eher Sex hätte: Hagrid oder Snape.", meinte Hermine, „Ich kenne dich jetzt doch schon eine Weile."
„Hagrid ist ein Trinker, ein miserabler Lehrer und hat nicht deinen intellektuellen Anspruch.", erklärte Luna überzeugt.
„Also soll ich Snape heiraten, oder was?", meinte Hermine entgeistert.
„Das wäre die logischste Entscheidung: Er ist dir intellektuell gewachsen und garantiert dir, dass du deine Studien in Hogwarts fortsetzen kannst. Außerdem war er im Orden des Phönix.", erklärte Luna ihre Überlegungen.
„Ich probiere es dennoch mit Wizlove, wenn es dir nichts ausmacht.", meinte Hermine und tat so, als wäre Lunas Vorschlag das absurdeste das sie jemals gehört hatte.
„Darf ich dich dann wenigstens für den Quibbler (Klitterer) interviewen. Natürlich anonym?", wollte Luna wissen.
„Meinetwegen.", meinte Hermine, um sie zu besänftigen.
Hermine lehnte sich mit einem lauten Seufzer an den Baum.
„Ich weiß, das wird dir gar nicht gefallen, aber ich denke Luna hat Recht.", meinte Ginny kleinlaut.
„Du meinst, dass ich zu SNAPE gehen sollte, und ihn fragen sollte, ob er mich heiraten will? Du bist doch verrückt! Wir reden von Snape! Dem schrecklichsten Lehrer den wir jemals hatten."
„Nein, das war Umbridge.", meinte Harry, „Snape hat mich immerhin nicht mit meinem Blut schreiben lassen."
„Aber Snape hat mich seit ich in Hogwarts bin nur gequält und fertig gemacht, weil ich eine Muggelgeborene bin die gerne lernt."
„Du bist ein Nerd, meinst du wohl.", meinte Ginny.
„Meinetwegen. Aber Snape hasst mich und ich hasse ihn.", erklärte Hermine bestimmt.
„Aber du kannst unmöglich Hagrid heiraten."
„Ich versuche einfach Wizlove, und außerdem gibt es essentielleres als die Frage wen ich heirate."
„Nein! Wenn du nicht in Hogwarts bleiben kannst, schränkt das unsere Arbeit ebenso ein, nicht so krass als wenn du in Askaban sitzen würdest, aber doch enorm. Außerdem läufst du Gefahr jemanden zu finden, der wirklich eine Ehe führen will.", warf Ginny ein.
„Harry, sag doch was!"
Harry hätte sich gerne davor gedrückt, aber Hermine und Ginny löcherten ihn beide mit ihren Blicken.
„Harry?", fragte Hermine noch einmal.
„Bei Merlin, ich hasse Snape. Ich hasse kaum jemanden so sehr wie diesen widerlichen Kerl, aber Ginny und Luna haben vollkommen recht, es ist die logischste Entscheidung."
„Oder Hagrid.", wandte Hermine ein.
„Ehrlich Hermine, mit wem kannst du dir eher Sex vorstellen: Hagrid oder Snape?"
„Es geht doch nicht nur darum.", versuchte Hermine die Frage zu verdrängen.
„Doch, wir sprechen von Scheinehen, die nur einen Haken haben, wie du selbst gesagt hast: Die Hochzeitsnacht. Das eine kleine Opfer, das ihr alle bringen müsst.", erinnerte sie Ginny an ihre eigenen Worte.
„Ich habe noch Zeit, ich versuche Wizlove und wenn alles nichts hilft dann..."
„Ja?", fragte Ginny erwartungsvoll.
„Dann stelle ich mir die Frage ernsthaft und gebe dir dann die Antwort."
Damit lief sie zurück ins Schloss und ließ Harry und Ginny zurück.
„Wir müssen Snape abhalten jemanden zu heiraten.
