A/N:
Ich bin ganz begeistert über die vielen Reviews. Danke! Ihr seid so süß, es ist total ermutigend, wenn wesen Reaktionen auf das bekommt, was wesen schreibt.
Auriane02: Danke. Es war mir von Anfang an ein großes Anliegen dieses Thema so glaubwürdig wie möglich umzusetzen, da ich mir seit ich all diese MarrigeLaw Geschichten gelesen habe, immer wieder überlegt habe, was wirklich notwendig wäre, um Hermine und Snape davon zu überzeugen zu heiraten.
Knuddelgirl und Chromoxid: Hab im Prolog unter Spoiler eigentlich eine Warnung angegeben, weil ich immer einen Standard Header verwende. Möglicherweise ist das zu unauffällig. Habt auf jeden Fall recht, ist natürlich besser die Warnung gleich in der Inhaltsangabe anzugeben und das habe ich gleich nachgeholt.
Chromoxid: rotwerde Ich kann das Kompliment nur erwidern, du hast mir gerade ebenfalls den Tag gerettet!
Mir war außerdem nicht klar, dass ich keine anonymen reviews akzeptiere, das habe ich jetzt auch geändert.
BedtimeStory: Danke vielmals. Würde ja viel schneller veröffentlichen, aber stellt die Storys nicht sofort online. seufz (sitz schon den ganzen Tag – und immer noch und vermutlich noch länger – vorm PC und veröffentliche immer gleich nach Fertigstellung eins Kapitels)
Und nun zu den Fragen:
Flüchtige Hexen und Zauberer, die zu den Muggel zurückgehen, werden verfolgt, genauso, wie Hexen und Zauberer verfolgt werden, die das Land verlassen wollen, wie ich im Fall von Millicent (weiß nicht ob das Kapitel zu dieser Zeit schon online war) angedeutet habe. Untertauchen und Flucht sind eine Möglichkeit, aber für Hermine kommt beides nicht in Frage.
Sie können vielleicht nicht alle nach Askaban stecken – obwohl das Ministerium in den Jahren des Krieges und in der Zeit nach dem Krieg eine starke Armee ausgebildet hat. Wir sprechen hier also eigentlich von einer Art Militärdiktatur. Sollte Hermine sich weigern eine Ehe einzugehen wird sie folglich entweder nach Askaban geworfen oder muss fliehen – auf die Gefahr hin in Askaban zu landen – was der Widerstandsbewegung momentan nicht helfen würde, da sie im Moment noch verdeckt arbeiten, da der Widerstand noch viel zu klein und unorganisiert ist.
Ja, sie überprüfen ob und mit wem wesen Sex hatte, aber dazu komme ich noch in späteren Kapiteln.
Übrigens: Ich versuche so gut ich kann geschlechtsneutrale Formen zu verwenden und verwende statt „man" immer „wesen" (es ist natürlich nicht auszuschließen, dass ich mal aus Gewohnheit keine geschlechtsneutralen Formen verwende) ich wollte das nur anmerken, da eine Freundin die einmal einen Text von mir gelesen hat, verwirrt dadurch war.
Ergänzung: habe gerade review von Chromoxid gelesen. Finde ich total lustig, mir ist bevor du das geschrieben hast eingefallen, dass ich es weder vor der Story noch im Profil erklärt habe und habe das vor vielleicht einer halben Stunde gemacht g. Also näheres steht in meinem Profil. (wenn das schon upgedated ist)
Wizlove 2
Hermine war dieses Wochenende nach London gereist, um sich dort mit möglichen Heiratskandidaten zu treffen. Die Agentur hatte ihr abgeraten, mehrere Kandidaten an einem Tag zu treffen, aber sie hatte auf mindestens vier Dates bestanden.
Sie fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee war hier her zu kommen, tröstete sich dann aber damit, dass sie immerhin Luna helfen würde, wenn diese so dringend ein Interview für den Quibbler brauchte. Obwohl Hermine sich nicht ganz sicher war, ob es ein guter Plan war ihr zuzusagen. Abgesehen davon, konnte sie sich immer noch einreden, dass sie – falls Luna auch nur ansatzweise recht hatte, was Hermine diesmal nicht ganz ausschließen konnte – zumindest Spionage betrieb.
Der Kellner kam mit einem breiten Grinsen an ihren Tisch.
„Wizlove?", fragte er.
Sie nickte nur.
„Vor kurzem war ein Typ da, den habe ich einfach nicht verstanden. Die ersten beiden Kandidatinnen waren ja wirklich schrecklich. Die eine war eine eiskalte Modedesignerin, für die Ehe wenn nur eine Prestige-Sache war. Ich glaube es ist im Endeffekt daran gescheitert, dass er nicht bereit gewesen wäre seinen Job aufzugeben. Die zweite war wirklich fürchterlich, hat die ganze Zeit nur geredet und geredet. Sie hat jedes Klischee einer Hausfrau erfüllt und wollte am liebsten eine Quidditch-Mannschaft Kinder. Die Dritte habe ich geheiratet, also das habe ich wirklich nicht kapiert. Ich meine ich bin froh darüber, aber wie kann ein Mann eine Frau ablehnen, die meint, dass zweimal Sex am Tag zuwenig ist.", schüttelte er den Kopf.
Als Hermine ihn nur mit einem entsetzten Blick anstarrte, nahm er endlich ihre Bestellung auf.
„Viel Glück.", meinte er schließlich.
Als Hermine einen Schluck von ihrem Butterbier nahm, öffnete sich die Tür des Lokals. Ein Zauberer mittleren Alters kam herein. Er dürfte Anfang dreißig sein, nahm Hermine an.
„Hallo Sweetheart. Ich bin Loki Deggar.", stellte er sich vor und küsste er die Hand.
Hermine nickte und ließ ihre Augen über ihn wandern. Irgendwie erinnerte er sie an einen Drogendealer.
„Bring uns mal was ordentliches zu trinken!", rief er dem Kellner zu.
„Hermine Granger.", stellte sie sich schließlich vor.
„Sexy Schülerin, hmmm?", fragte er nachdem er ihre Schultasche entdeckt hatte.
„Ich besuche Hogwarts.", erklärte sie.
„Du bist doch auch auf eine Scheinehe aus, nicht?", fragte er.
Das war zu plump. Er könnte doch kein Spitzel sein, wenn er sich so dumm anstellte. Auf der anderen Seite ging er vielleicht davon aus, dass sie ein naives, kleines Mädchen war, dass sich so am einfachsten überführen ließ.
„Ich bitte sie.", meinte sie kühl, „Ich habe nicht vor mich gegen das Ministerium zu stellen. Ich denke sie werden ihre Gründe haben."
„Pass auf Kleine!", meinte er, „Ich weiß schon, was für ein Spiel du treibst, aber es bleibt unter uns. Wir tun so als würdest du zu mir ziehen, dann gehst du brav zur Schule und wir leben beide unser Leben weiter."
„Ich gebe ihnen noch eine Chance. Sie stehen auf und gehen, oder ich melde sie dem Ministerium.", meinte sie gut gespielt.
Er lachte höhnisch und nahm dem Kellner die Drinks ab.
„Hör zu. Du lässt ein schönes Sümmchen springen, und wir tun so als wären wir verheiratet. Ganz einfach, da kommt doch niemand dahinter.", erklärte er und lugte über seine Sonnenbrille hinweg.
Hermine betrachtete angewidert sein halb aufgeknöpftes Hawaiihemd.
„Sie haben doch auch den Vertrag unterschrieben. Da stand, dass sie für Scheinehen nicht nur vom Ministerium sondern auch von der Agentur zur Rechenschaft gezogen werden, also gehen sie jetzt!", forderte sie ihn auf.
„Tu doch nicht so anständig.", meinte er auffordernd.
„Gut, ich werde sie melden. Sofort.", meinte sie und zog ein Pergament hervor und notierte darauf seinen Namen und die Anschuldigung.
Sie war mittlerweile davon überzeugt, dass er ein Spitzel war und sie nur noch darauf testen wollte, ob sie wirklich loyal war.
Sie rief den Kellner und bat ihn den Brief abzuschicken.
„Kümmert mich doch nicht.", meinte der merkwürdige Typ und verschwand ohne Abschiedsworte.
Der Kellner kehrte mit einem Drink zurück.
„Der geht aufs Haus. Sie haben offenbar gerade den Spitzeltest bestanden.", zwinkerte er ihr zu, „Der Typ geht hier ein und aus und ich verschicke beinahe täglich Beschwerden über ihn."
Hermine war beruhigt, dass sie nicht einen Mann – egal wie kriminell und erpresserisch seine Vorschläge waren – hinter Gitter gebracht hatte. Für einen Moment hatte sie befürchtet, dass sie gerade ihre Ideale zu Gunsten ihrer eigenen Freiheit geopfert hatte.
Bis zum nächsten Date vertrieb sich Hermine die Zeit mit einem ihrer Schulbücher. Etwas mehr als eine Stunde später sah sie auf die Uhr, es könnte jetzt nicht mehr lange dauern, dachte sie, und packte das Buch weg.
Die beiden alkoholischen Drinks standen immer noch unangetastet neben ihr.
Wenige Minuten später kam ein älterer Mann herein. Hermine schätzte ihn auf mindestens 50.
„Goldstück!", begrüßte sie der Mann erfreut.
„Hermine Granger.", meinte sie tonlos.
„Joseppe Guido.", meinte er und ließ sich auf die Bank fallen.
Er nahm ein Tuch heraus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war ziemlich rund gebaut und ihm stieg leicht Farbe ins Gesicht.
„Sie wollen also heiraten? Ach, ich habe wohl einen Glückstreffer gelandet.", freute sich der alte Mann.
Hermine beäugte seine Halbglatze.
„Sie fallen noch unter das Gesetz.", meinte Hermine kleinlaut.
„Oh, ich musste zum Ministerium, habe das beantragt. Mit 57 kann ein Mann doch noch Kinder zeugen, wissen sie. Ein Mann muss für sein Land tun, was er tun kann. Das sehen sie doch auch so."
„Allerdings.", meinte sie ziemlich abgeneigt.
„Hab denen gesagt: Nach dem Tod meiner Frau bin ich wieder bereit für eine neue Familie. Ein Mann kann doch nicht genug Kinder haben, wenn das Land sie braucht. Meine erwachsenen Kinder sind alle reinblütig. Da fühlte ich mich schon schuldig, nicht? Was ein Mann heute so alles hört, nicht? Behindert oder Squibs. Ich meine, meine Kinder sind nicht so helle, ein paar haben es nicht nach Hogwarts geschafft, nicht? Können nicht zaubern, aber am Feld bringen sie was zustande. Hab einen großen Bauernhof, nicht? Mit magischen Getier und vielen Kräuterfeldern, ein paar Glashäusern. Bin ein Großlieferant vieler Apotheken. Nicht so reich, aber du bist ja noch jung, gesund und kannst anpacken, da kriegen wir schon was weiter, nicht?", erzählte er.
Hermine überlegte kurz, ob die eine Frau von der ihr der Kellner berichtet hat, nicht die geeignete Partnerin für ihn wäre. In einem Anfall von Panik rief sie den Kellner.
„Wissen sie vielleicht wie die Frau hieß, die so gerne eine große Familie wollte?", fragte sie hoffnungsvoll.
„Scarlet Baker, die wohnt in der Nähe, soll ich sie anschreiben?", grinste der Kellner.
Hermine nickte heftig.
„Wissen sie Mr Guido, eine Bekannte dieses Mannes, wäre die perfekte Frau für sie.", erklärte sie.
„Ach was, du bist doch ganz knackig."
„Ich gehe noch zur Schule.", meinte sie entsetzt.
„Macht doch nichts, das braucht eine anständige Hausfrau doch nicht fertig zu machen."
„Ich möchte aber gerne.", meinte sie aufgebracht.
„Du willst sicher nicht.", meinte er und zog sie mit Blicken aus, was Hermine mehr als unangenehm war.
„Starren sie mich bitte nicht so an.", entgegnete sie entsetzt.
Er senkte den Blick und nahm einen ihrer Drinks und leerte ihn mit einem Mal.
„Schade, siehst gebärfreudig aus.", seufzte er.
Hermine versuchte zu respektieren, dass dieser Mann sehr seltsame Ansichten vom Leben hatte und ging in Gedanken einige Zaubertränke und ihre Zutaten durch, um sich damit abzulenken.
Joseppe erzählte ihr von seinem Bauernhof und den Kindern und stellte schließlich fest, dass sie ohnehin zu schwache Arme hätte.
„Eine Frau muss anpacken können. Was bringen dir diese intelligenten Ladys. Die sind gut für die Reichen. Unterhaltung, aber sonst nichts.", erklärte er und leerte Hermines zweiten Drink.
„Würden sie Frauen in meiner Gegenwart bitte nicht reduzieren und diskriminieren.", meinte sie angespannt.
„Ach, so ist es doch nicht, nein? Für mich muss eine Frau anpacken können, weiß schon, dass Frauen gleichberechtigt sind. Würd mir nicht einfallen eine Frau herumzukommandieren. Mein dummer Erstgeborener macht das mit seiner, hab ihm gesagt er kann froh sein, dass sie so gutmütig ist, wenn ich sie wäre, hätte ich ihn schon lange vor die Tür gesetzt. Arbeitet im Ministerium und ist ein bisschen komisch, nicht?", erzählte er.
Hermine musste lächeln, es war erfreulich, dass sich dieser recht manierlose Kerl wenigstens als netter herausstellte, als sie es ihm zugetraut hatte.
Als Scarlet Baker das Lokal betraf und der Kellner sie zum Tisch führte, sahen sich die beiden strahlend an.
„Sie mögen Kinder?", fragte er, während er sie zur Tür führte.
„Ich liebe Kinder. Ich hätte gerne eine Quidditch-Mannschaft voll, oder zwei, damit sie auch anständig spielen können. Ich backe gerne und hätte so gerne meinen eigenen Kräutergarten.", plapperte sie ohne Luft zu holen.
„Ich bin Bauer, wissen sie, hab einen riesigen Garten, das wird ihnen gefallen."
Hermine war sich sicher, dass die beiden einander gut ergänzten, so wenig sie ihre Lebenseinstellungen auch nachvollziehen konnte.
„Sie könnten Wizlove Konkurrenz machen.", schüttelte der Kellner erfreut den Kopf.
„Ja, das höre ich nicht zum ersten Mal.", dachte sie laut und hielt sich an dem Gedanken aufrecht, dass sie auch ein paar Scheinehen initiiert hatte.
Einige Seiten später sah Hermine erneut auf die Uhr, der nächste Kandidat müsste bald erscheinen. Als sich die Tür öffnete malte sie sich aus, wie schrecklich der nächste wohl sein könnte.
Tatsächlich war sie positiv überrascht. Der junge Mann war attraktiv, hatte ein nettes Lächeln auf den Lippen und wirkte sehr sympathisch.
„Hallo. Ich bin Steve Lester.", reichte er ihr die Hand.
„Hermine Granger.", meinte sie erfreut und schlug das Buch zu.
„Zaubertränke für Fortgeschrittene.", freute er sich, „Ich war auch in Hogwarts. Ich arbeite jetzt in der Mysteriums-Abteilung des Ministeriums."
Er war ganz angetan und sie unterhielten sich bestimmt eine Stunde über akademische Themen.
„Gehen wir spazieren?", fragte er.
„Ich muss in einer dreiviertel Stunde zurück sein. Aber gerne.", meinte sie.
„Das kenne ich, ich habe auch immer mehrere Dates an einem Tag vereinbart, das ist sinnvoller.", erklärte er unbekümmert.
Sie spazierten eine Weile und unterhielten sich weiter über Zaubertränke.
„Es ist so Hermine.", begann er plötzlich und verhängte einen wortlosen Zauber um sie, vermutlich war es ein Schallschutz, „Es ist gefährlich für mich, was ich dir jetzt sage, aber du wirkst vertrauenswürdig. Ich bin auf eine Scheinehe aus. Ich bin ein Halbblut und meine ehemalige Verlobte ist reinblütig. Wir hatten schon die Hochzeit geplant, weil wir mit so etwas rechneten, aber das Gesetz kam in einer Nacht und Nebel Aktion heraus. Ich schätze sie haben Wind bekommen, dass das ganze Ministerium bereits eine ungefähre Ahnung hat. Ich schätze du willst in Hogwarts bleiben?"
Hermine nickte.
„Ich bedauere, aber ich kann London nicht verlassen."
„Das habe ich mir gedacht. Ich bin ebenfalls auf der Suche nach einer Scheinehe."
„Was mir wirklich leid tut ist, dass ich sogar eine Alternative habe.", meinte er.
„Komm schon, erzähl, jetzt bin ich neugierig.", meinte sie.
„Mein bester Freund könnte meine Verlobte heiraten und ich ihre Halbschwester, die die Verlobte meines besten Freundes ist. Die Sache ist die: Die Halbschwester meiner Freundin und mein bester Freund könnten heiraten, er ist Muggelgeboren und sie ein Halbblut. Sie meinten, dass sie das für uns tun würden, aber ich habe wollte das Angebot nicht annehmen, solange ich nicht alles andere versucht habe.", erklärte er.
„Es steht also nicht das ganze Ministerium hinter dem Antrag?", fragte Hermine.
„Keineswegs. Es sind der neue Minister und das neue Zaubergamot, das er besetzt hat. Da sie Macht über die Armee des Ministeriums haben, verfügen sie momentan mehr oder weniger diktatorisch über das Ministerium. Ich bin ein Teil einer Forschungsgruppe, wir wollen unsere Arbeit nicht verlieren und nicht aufgeben, da wir kurz vor einem weltweiten Durchbruch stehen. Die drei Leute von denen ich dir erzählt habe gehören ebenfalls der Gruppe an. Wir haben irgendwie immer noch die Hoffnung, dass das Gesetz abgewendet wird, ehe wir Kinder bekommen müssen. Natürlich würden sie nicht bemerken, dass wir in Wirklichkeit mit dem jeweils gewählten Partner Kinder bekommen würden. Sollte es die einzige Möglichkeit sein, werden wir einfach zu viert in ein Haus ziehen. Es könnte gut gehen. Aber ehrlich gesagt fühlen wir uns alle zu jung für eine Familie. Wir sind ambitionierte Forscher und Forscherinnen. Wir arbeiten schon seit zwei Jahren in dieser Teamkonstellation, es würde alles komplizierter gestalten.", seufzte er.
„Steve, ist es möglich, dass wir in Kontakt bleiben. Sie könnten mir und einigen Leuten die ich kenne sehr helfen und damit auch sich selbst.", erklärte sie.
„Ich habe es an deinen Augen gesehen, ich ahnte, dass du etwas ganz anders verfolgst. Hör zu, schreib nicht direkt an mich, das könnte Aufsehen erregen. Und schreib nicht mit deinem Absender. Einer deiner Freunde oder eine deiner Freundinnen soll an meine Freundin schreiben. Dann können sie keine Verbindungen herstellen. Sie sind schlauer als wir denken. Der Kellner ist der Spitzel, falls du dich das gefragt hast. Hin und wieder haben sie auch einen Typen der mit dubiosen Angeboten kommt. Den setzen sie bei besonders verdächtigen Personen ein."
„Ich hatte beide.", schluckte sie.
„Das habe ich erwartet."
„Ich glaube sie haben mir die Geschichte abgekauft."
„Reg dich nachher auf über mich. Erzähl ihm, ich hätte verlangt, dass du deine Schulbildung aufgibst und sei nur ein großer Angeber. Irgendetwas in der Art. Und erzähl, dass ich versucht habe mich an dich ranzumachen, und das wäre der Grund gewesen, dass ich dich nach draußen gelockt habe. Und spiel jetzt bitte mit.", meinte er und zog sie an sich.
Er versuchte sie zu küssen und ließ ihr dabei offenbar eine Karte in die Tasche fallen. Sie stieß ihn weg. Er versuchte es ein weiteres Mal.
Dann hob er den Schallschutzzauber auf.
„Ich dachte du wärst scharf aufs Heiraten. Was soll ich mit einer derart prüden Frau anfangen.", meinte er und sah sie mit einem fremden Blick an.
„Verdammt ich bin doch noch Schülerin.", schrie sie empört.
„Glaubst du wieso ich mit dir nach draußen gehe. Du bist wohl kein kleines Kind mehr. Wie alt bist du, 12? Was glaubst du denn, was wir in der Hochzeitsnacht machen? Uns gegenseitig Geschichten vorlesen.", schimpfte er.
„Verschwinde doch, du versuchst es sicher bei jeder mit der gleichen Masche.", meinte sie und es gelang ihr tatsächlich ein paar Tränen hervorzudrücken.
„Kleinkind!", schimpfte er ihr hinterher, während sie zum Lokal zurücklief.
Sie hoffte nur, dass dieses Spiel überzeugend genug gewesen wäre.
