A/N: Die nächsten Kapitel (bis 24) befassen sich im wesentlichen mit Politik und Widerstand, und lässt daher kaum Platz für Romantik oder Humor. Aber in Anbetracht der momentanen Situation (erste Gefangene) ist das bestimmt nachvollziehbar.

citysweeper: bei hass ist der weg zur dunklen seite hab ich wirklich an star wars gedacht. Also snape hat es nicht nur auf hermine abgesehen, aber da sie im mittelpunkt der geschichte steht und nicht harry, schreibe ich im wesentlichen nur darüber. ich bin mir sicher, dass snape auch harry weiter quält und piesackt.

aida: näheres zu wesen in meinem profil. Kurzum wesen könnte es feministische gründe nennen, im wesentlichen geht es mir darum keine lebensformen auszuschließen.

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Gerüchteküche und Widerstand

Es war kein gewöhnlicher Tag in Hogwarts, das war klar. Noch vor dem Frühstück hatte die Gerüchteküche das ihre getan, um die Informationen über die Verhaftung in der Schule zu verbreiten.

Hermine bekam auf ihrem Weg zum Frühstück einige Gesprächsfetzen mit.

„Sie haben es doch allen ernstes mit den Besen über die Grenze versucht. Die Grenzwachen haben sie sofort erwischt.", erzählte eine aufgebrachte, sehr junge Gryffindor einer Freundin.

„Habt ihr es schon gehört?", rief ein Hufflepuff von etwa 15 laut im Stiegenhaus, „3 Slytherins haben versucht über die Grenze zu fliehen. Sie haben alle drei Tarnumhänge getragen und wollten als blinde Passagiere auf einem Muggeldampfer entfliehen."

Aber es gab noch viele andere Geschichten.

„Mein Vater ist Muggel und arbeitet an einem Flughafen. Er hat mich heute auf meinem Handy angerufen…", spielte sich ein kleiner Ravenclaw auf.

„Auf deinem was?", fragte ein kleines Ravenclaw Mädchen.

„Nicht so wichtig. Aber er meinte, dass er drei merkwürdige Jugendliche am Flughafen gesehen hätte. Ihm ist dann gleich aufgefallen, dass sie eine ähnliche Schuluniform wie ich trugen. Aber er kann sich nicht mehr erinnern was dann geschah. Ich denke sie haben einen Gedächtniszauber angewandt.", erzählte er überzeugt.

Hermine hörte am Eingang zum Großen Saal eine Gryffindor von etwa 15 ganz aufgebracht: „Die haben es doch wirklich mit Drachen versucht. Also als ob das nicht auffallen würde."

Hermine setzte sich gerade zu Harry und Ginny und wollte ihnen von den Gerüchten erzählen, als sich sämtliche Schuleulen lautstark ihren Weg in den Speisesaal verschafften. Sie flogen verwirrt durch den Raum und vor lauter Schreck schrieen alle Schüler und Schülerinnen durcheinander.

Die Lehrer und Lehrerinnen hatten Mühe Ruhe in den Saal zu bringen. Die Eulen ließen etliche Pergamentrollen herunterfallen, und es erweckte den Eindruck als würde es schneien. Hermine schnappte sich eine Rolle und öffnete sie. Unterdessen war das Lehrpersonal weiter damit beschäftigt Ruhe in den Saal zu bringen.

So nicht!

Gestern Nacht wurden Millicent Bullstrode (19), Gregory Goyle (20) und Vincent Crabbe (19) bei dem Versuch auf ihren Besen die Grenze zu überqueren vom Ministerium in Gewahrsam genommen. Trotz Desillusionszauber wurden sie entdeckt und unverzüglich nach Askaban überstellt. Es gab keine Anhörung und anstatt sie zur Untersuchungshaft in das Ministerium zu überstellen, wurden sie unter schrecklichsten Bedingungen nach Askaban gebracht. Alle drei versuchten Widerstand zu leisten und wurden von den Grenzbeamten behext. Angeblich kam es auch zum Einsatz der Unverzeihlichen Flüche von Seiten des Ministeriums. Diese Information ist noch nicht vollkommen bestätigt. Auch in Gewahrsam, wurden die Hogwartsschüler(innen) weiterhin behext.

Folgender Verstöße gegen das Gesetz wurden ihnen vorgeworfen:

Versuch die Grenze illegal zu überschreiten

Widerstand gegen die Ministeriumsgewalt

Anwendung der unverzeihlichen Flüche

Schwerwiegender Verstoß gegen Erlass 35

Uns wurde Filmmaterial einer Muggelkamera zugespielt, das eindeutig beweist, dass zumindest die Anschuldigung der Anwendung unverzeihlicher Flüche durch die drei Gefangenen nicht zutreffend ist.

Laut Gesetz ist es Zauberern und Hexen außerdem gestattet weltweit sämtliche Grenzen zu überschreiten, solange es dadurch nicht Probleme mit den Verfassungen der Muggel gibt. Aufgrund der Gesetze der Muggel war es den drei Gefangenen zum Zeitpunkt der Grenzüberschreitung nicht verboten, da sie sich offenbar am Weg nach Belgien befanden. Sie gaben zwar zu, dass ihr endgültiges Ziel Polen wäre, aber zum Zeitpunkt der Festnahme machten sie sich diesem Vorwurf nicht schuldig.

Der Verstoß gegen Erlass 35 ist nicht bestätigt. Das Ministerium mutmaßt lediglich, dass die Jugendlichen sich auf diese Art und Weise dieses Gesetzes entziehen wollten.

Laut globaler Verfassung ist es allerdings allen Hexen und Zauberern erlaubt zu jeder Zeit Asyl in einem anderen Land anzusuchen und im Zuge dessen jedes Land zu betreten, es sei denn es gibt berechtigte Einwände (Bsp.: Gesuchte Kriminelle).

Aus diesem Grund fordern wir das Ministerium auf sämtliche Anklagepunkte fallen zu lassen und die Gefangenen unverzüglich freizulassen.

Nach momentanem Stand der Dinge wird in den nächsten Wochen oder Monaten – das Ministerium hat noch keinen Termin bekannt gegeben – ein Prozess erfolgen. Allen drei Angeklagten drohen Haftstrafen von 2 bis 5 Jahren. Unseren Informationen zufolge handelt es sich nicht um einen fairen Prozess, sondern um einen Schauprozess. Am Beispiel dieser jungen Menschen soll demonstriert werden, dass Verstöße gegen Erlass 35 schwere Konsequenzen mit sich bringen.

Wir fordern, dass Erlass 35 unverzüglich aufgehoben wird, es handelt sich dabei um einen Gesetzesbeschluss der jeglicher Menschenwürde widerspricht. Es sind bereits Anträge der weltweiten Organisation für die Rechte von Zauberern und Hexen (G2WRO – Global Wizards and Witches Rights Organisation) eingetroffen, die aber seit Monaten ignoriert werden.

Da sich die Gefangenen nicht als politische Gefangene deklarierten und sich bei der Gefangennahme zur Wehr setzten, wurde ihnen bisher keine Hilfe durch Wizards and Witches International (WAWI) zugestanden.

Wir, die Wizards and Witches Liberation Front (2WLF) erachten sie hiermit als politische Gefangene und werden uns für ihre unverzügliche Freilassung einsetzen. Wir rufen alle Hexen und Zauberer dieses Landes auf, sich selbst zu organisieren und diesem Unrecht ein Ende zu bereiten.

Die 2WLF"

Mittlerweile hatte ein Großteil der Schüler die Nachricht gelesen. Hermine warf Harry und Ginny einen Blick zu. Gewiss hatten sie auch erkannt, dass die AG für Öffentlichkeitsarbeit hier tätig gewesen war. Sie lächelte. Der Kampf hatte also begonnen.

Die Gerüchteküche in Hogwarts begann erneut zu brodeln, da unklar war, ob dieser Regen nur über Hogwarts nieder gegangen war. Am Nachmittag wurden Harry und Hermine zur Direktorin beordert.

„Mr Potter, Ms Granger. Wir haben mittlerweile erfahren, dass diese Flugblätter nicht nur in Hogwarts, sondern auch in der Winkelgasse und im Ministerium von Eulen verteilt wurden. Das Ministerium hat mich darum gebeten Stellung zu nehmen, da morgen im Tagespropheten einige Artikel erscheinen werden, und es sich bei den Gefangenen um zwei Schüler und eine Schülerin meiner Schule handelt.", erklärte McGonagall, „Da ich darauf bedacht bin, keine Schüler und Schülerinnen meiner Schule zu gefährden wollte ich von ihnen beiden sämtliche Informationen zu diesen Flugblättern haben. Sie werden verstehen, dass mein Verdacht auf Hogwarts fällt und alle Informationen die sie mir geben vertraulich bleiben."

„Es tut mir leid, aber ich weiß nichts über diese Flugblätter.", konnte Harry ruhigen Gewissens sagen.

In der Tat konnten sie jetzt nicht mehr automatisch darauf schließen, dass wirklich ihre AG die Flugblätter verteilt hatte, da sie nicht nur in Hogwarts die Runde gemacht hatten.

„Mir geht es genauso wie Mr Potter.", meinte Hermine förmlich.

„Sie wissen, dass wir auf einer Seite stehen, oder?", flüsterte Professor McGonagall beinahe.

„Wir wissen genauso viel wie sie. Wenn überhaupt.", meinte Harry.

„Bisher haben sie uns keinerlei Informationen darüber gegeben, woran sie arbeiten und ob der Orden des Phönix sich neu formiert hat.", erklärte Hermine.

„Ich weiß auch nicht, wie es um Dumbledors Armee steht."

„Je weniger Informationen wir alle haben, desto sicherer sind wir.", meinte Hermine.

„Oder wir stehen uns dadurch im Weg.", warf McGonagall ein.

„Direktorin, wir versichern ihnen, dass wir nicht wissen, woher diese Flugblätter stammen.", erklärte Harry sachlich.

„Aber sie könnten mir ihre Vermutungen mitteilen."

„Ich vermute es gibt einen Widerstand.", lächelte Hermine.

„Und wir denken er kommt momentan nicht vom Orden des Phönix, da sie nichts näheres wissen.", fuhr Harry fort.

McGonagall nickte nicht wirklich zufrieden.

„Möglicherweise bekommen wir bald Besuch vom Ministerium. Ich dachte, das sollten sie wissen.", erklärte McGonagall.

Harry und Hermine nickten beide, ehe sie das Büro der Direktorin verließen.

Am Abend trafen sich Harry, Ginny, Neville, Zacharias, Luna und Hermine im Raum der Wünsche.

„Ein Gesamttreffen wäre im Moment zu gefährlich.", meinte Zacharias.

„Weiß jemand von euch etwas über die Flugblätter."

Ginny nickte.

„Wir waren beteiligt. Und wir sind nicht mehr alleine."

„Es gibt eine Gruppe in London?", fragte Hermine.

„Blut ist dicker als Wasser.", murmelte Ginny.

Sie verstanden alle: In London hatten Fred, Angelina, George und Alicia offenbar eine eigene unabhängige Zelle gegründet, die mit der AG für Öffentlichkeitsarbeit in Verbindung stand.

„Ich nehme an, wir sollten das Training intensivieren.", schlug Zacharias vor.

„Für den Fall, dass alles schief geht.", murmelte Harry.

„Wir sollten uns allerdings eine Zeit lang nicht als vollständige Gruppe treffen.", empfahl Hermine, „Wir erstellen einen Plan. Es treffen sich immer nur vier Leute und wir rotieren."

Der Vorschlag wurde von allen angenommen.

„Ist es wirklich gut, dass wir teilweise voneinander nicht wissen, in welchen Gruppen wir tätig sind?", warf Neville ein.

„Es gibt uns etwas mehr Sicherheit.", meinte Hermine.

„Aber wir können dadurch nicht ausschließen, dass wir uns selbst im Weg stehen.", überlegte Harry.

„Außerdem kennt die gesamte Gruppe alle Mitglieder dieser Gruppe.", warf Zacharias ein, „Ich befürchte das ist das größte Problem."

„Ich denke gerade aus diesem Grund sollten wir am wenigsten wissen, wer womit beschäftigt ist.", meinte Hermine, „Wenn sie uns erwischen, was am ehesten der Falls ein dürfte, ist es gut, dass wir so wenig Informationen wie möglich über den Rest von Dumbledors Armee haben."

„Aber unsere Zusammenarbeit ist dadurch sehr eingeschränkt.", überlegte Zacharias.

„Vorerst würde ich es für das beste halten es dennoch dabei zu belassen.", meinte Hermine nachdenklich.

„Ich auch. Hermine hat recht, wenn jemand erwischt wird, dann sind wir es.", war Ginny überzeugt.

„Deshalb ist besonders Hermine eine Gefahr. Sie hat von Anfang an am meisten an der Gesamtorganisation gearbeitet. Sie hat die meisten Flüche über die heulende Hütte verhängt und sie alleine weiß alles über das Pergament, auf dem unsere Namen verzeichnet sind.", gab Zacharias zu bedenken.

Hermine nickte.

„Das lässt sich jetzt nicht mehr ändern.", meinte Harry grübelnd.

Harry erschrak, als Hermine eine Ampulle hervorzog.

„Was ist da Hermine? Es ist nicht was ich denke?", erschrak er.

„Es ist kein Trank, der mich töten wird. Ich habe für uns alle individuell abgestimmte Tränke gebraut.", sie holte weitere Ampullen hervor.

„Es gibt nur jeweils einen Trank mit dem Gegenmittel. Wir müssen uns noch überlegen wo wir sie lagern. Ich dachte daran, dass wir sie jeweils einer Person anvertrauen, mit der wir am wenigsten in Verbindung stehen. Sollten wir in Gefangenschaft geraten und es sollte sich nicht vermeiden lassen, nehmen wir diesen Trank ein. Er blockiert alle unsere Erinnerungen. Wir werden selbst nicht mehr wissen wer wir sind und was wir dort wo wir sind eigentlich tun. Der Trank ist nicht nachweisbar und das Gegenmittel ist einzigartig.", erklärte sie.

Harry erinnerte sich düster daran, dass Hermine im Krieg zuletzt Tränke gebraut hatte, die sie im Notfall töten würden. Zur Zeit von Voldemorts Tyrannei war das die einzige Möglichkeit die anderen zu schützen. Die Tränke damals zerstörten sämtliche Gedächnisspuren so, dass sie nur durch bestimmte, individuelle Tränke wieder rekonstruierbar waren.

„Ich habe einiges gelernt in den letzten Jahren. Mittlerweile müssen wir nicht sterben, um unsere Gedanken unzugänglich zu machen.", versucht sie Harry zu beruhigen und verteilte dann die Ampullen.

„Wir sind nicht im Krieg, Hermine. Wir kämpfen auch nicht gegen einen dunklen Magier.", meinte Harry kopfschüttelnd, er war äußerst besorgt.

„Sie führen einen unsichtbaren Krieg, Harry.", meinte sie bitter.

Harry konnte nicht anders, als sie in den Arm zu nehmen.

„Soweit wird es nicht kommen.", meinte er aufgebracht und erinnerte sich an einen der letzten Wünsche Rons: Er hatte versprochen auf sie aufzupassen.

Hermine versuchte ihn zu beruhigen, aber es hatte keinen Sinn. Er war davon überzeugt, dass sie die gesamte Situation überbewertete.

„Sie sind nicht besser als Voldemort, sie arbeiten nur verdeckter.", blieb Hermine stur.

Es bekümmerte sie, dass Harry offenbar Angst um sie und ihren Geisteszustand hatte.

„Die Tränke funktionieren, ja?", fragte Zacharias.

Hermine sah ihn lange an, ehe sie antwortete.

„Ich kann dir keine Garantie dafür geben, ich wollte nur sicher gehen, dass wir im Ernstfall kein Risiko eingehen."

„Sie würden uns nicht töten, nur einsperren.", versuchte Ginny Hermine zu besänftigen, „Es gäbe immer noch genug Leute die uns befreien würden, auch wenn wir all unsere Informationen preis geben würden."

„Sie haben nur noch nicht angefangen zu töten.", blieb Hermine bitter.

Ginny und Harry führten in dieser Nacht noch eine lange Diskussion über Hermine und ihre neuen Pläne und Überzeugungen.

„Seit Ron tot ist, hat sie sich vollkommen verändert.", meinte Ginny nachdenklich.

„Der Krieg hat uns alle verändert."

„Aber wir waren uns einig, dass diese Diktatur nichts im Vergleich zu Voldemort ist."

„Was wenn sie recht hat, vielleicht sind sie gefährlicher als wir denken."

„Harry, das ist Paranoia. Vielleicht werden wir alleine durch Flugblätter und die Hilfe globaler Organisationen für Menschenrechte befreit."

„Dafür haben wir also gekämpft?", schüttelte Harry den Kopf, „Eine neue Form der Unterdrückung. Hermine hat schon Recht, sie stellen sich nur geschickter an als Voldemort. Sie morden und foltern nicht so offensichtlich. Es ist nicht mehr so leicht gut und böse auseinander zu halten."

Dann korrigierte er sich kopfschüttelnd selbst: „Als wäre es das je gewesen."

Am folgenden Nachmittag saßen Harry, Hermine und Ginny am See. Hermine warf gedankenverloren Steine ins Wasser. Plötzlich erhob sich ein Meermensch aus dem Wasser.

„Könntest du das bitte unterlassen? Ja?", zischte er.

„Verzeihung.", murmelte Hermine.

„Das habe ich auch noch nie erlebt, dass sich ein Meermensch einfach so wegen ein paar Steinen aus dem Wasser erhebt.", lachte Ginny.

„Erheben. Wieso ist mir das nicht schon früher eingefallen.", meinte Harry.

„Was?", fragten Ginny und Hermine gleichzeitig.

„Also sie können doch nicht alle einsperren, oder?", fragte Harry.

Ginny und Hermine schüttelten den Kopf.

„Wenn sich also genug Leute erheben würden, wäre Askaban innerhalb kürzester Zeit überfüllt. Sie könnten nicht länger Leute einsperren."

Ginny und Hermine überdachten seinen Vorschlag.

„Wir könnten Aufrufe starten.", meinte Ginny.

„Ich bin mir nicht sicher.", wandte Hermine ein.

„Aber, wenn…", begann Harry, und Hermine unterbrach ihn höflich mit einem Zeichen, da sie wusste, was er sagen wollte.

„Es ist genau dieses ‚wenn', dass das Problem darstellt. Das Volk müsste sich erheben. Darauf arbeiten wir schließlich hin. Aber das wird nicht von heute auf morgen passieren, darüber waren wir uns einig. Aufrufe sind eine gute Idee, sie werden zumindest dazu beitragen die Leute zum Nachdenken zu bringen. Aber ich bezweifle, dass sich innerhalb weniger Zeit genügend Leute finden, die freiwillig nach Askaban gehen."

„Ja, deshalb haben sie Goyle, Crabbe und Bullstrode ja auch eingesperrt, du hast Recht.", nickte Harry, „Sie demonstrieren ihre Macht und ich vermute sie sind nicht so undankbar darüber, dass sich herumspricht, wie schlecht die Bedingungen in Askaban für politische Gefangene sind. Es ist schon schwer genug Menschen zu finden, die sich einsperren lassen, aber Menschen zu finden, die sich unter schrecklichen Bedingungen einsperren lassen, ist beinahe unmöglich."

„Was wir momentan damit erreichen könnten wäre also, dass der ganze Widerstand hinter Gittern sitzt und niemand mehr bereit ist uns zu befreien. Zumindest solange bis die Bedingungen noch schlechter werden. Es ist doch immerhin schon wirklich absurd, dass einer Regierung ein Gesetz wie dieses überhaupt durchgeht.", überlegte Ginny.

„Nun, wir kennen alle die Macht des Tagespropheten und wissen, dass eine große Masse allen Worten Glauben schenkt. Plus die Ereignisse des Krieges ist es sogar – wenn auch schwer – nachvollziehbar: Die ganze Zeit wurde auf den Sturz von Voldemort und ein neues Ministerium hingearbeitet. Das haben wir jetzt. Also lassen sich die Leute leichter davon überzeugen, dass sie patriotisch sein müssen, und ihr Leben in den Dienste des Ministeriums stellen. Zumindest glauben sie das bedingt durch die ganze Propaganda, die das Ministerium mithilfe des Tagespropheten verbreitet. Sie bilden so die öffentliche Meinung.", fasste Hermine ihre Gedankengänge zusammen.

„Nach dem Desaster mit Fudge habe ich immer gehofft, die Leute würden endlich anfangen kritischer zu denken. Ich meine, wesen kann doch nicht so dumm sein.", ärgerte sich Harry, der wohl genügend negative Erfahrungen mit Medien und Regierung hinter sich hatte.

„Bedauerlicherweise zieht sich diese Haltung von Massen wie ein roter Faden durch die Geschichte: Nicht nur durch die der magischen Gesellschaft, auch durch die der Muggel. Wenn ich mir das recht überlege, wäre es vielleicht gut an Hogwarts nicht nur Zaubereigeschichte, sondern auch allgemein Geschichte zu unterrichten.", überlegte Hermine, „Die magische Gesellschaft und die Muggelgesellschaft so voneinander zu isolieren ist möglicherweise nicht die beste Lösung die sich das Ministerium jemals hat einfallen lassen. Auf der anderen Seite ist es fraglich was geschehen würde, wenn Muggel und Magiebegabte eine Gesellschaft bilden."

„Vorurteile, Unterdrückung,… das Übliche?", überlegte Ginny bitter.

„Das traurige ist, das einzige was mir dazu einfällt ist, dass ich es einfach nur entsetzlich finde, aber keine Ahnung habe wie sich das Dauerhaft ändern könnte."

Sie verfielen alle in eine nachdenkliche Stimmung, ehe Harry die Stille durchbrach.

„Zumindest wird Askaban mittlerweile von Sicherheitstrollen bewacht.", meinte er.

„Das Schlimme ist, ich glaube es wird nicht mehr lange dauern, ehe sie die Dementoren zurückbeordern.", meinte Hermine.

„Das können sie nicht machen, sie haben im Krieg Voldemorts Befehlen gehorcht.", schüttelte er den Kopf.

„Der Tagesprophet wird das schon plausibel genug rechtfertigen.", meinte Hermine bitter.