Kreuzverhöre

Gegen Abend füllte sich der Slytherin Gemeinschaftsraum zunehmend. Die Siebtklässler und Siebtklässerinnen hatten sich auf Dracos Wunsch hin zur Gänze versammelt und saßen abseits der anderen.

„Und was haltet ihr von dieser Überwachungsaktion?", fragte Draco in die Runde.

„Sie haben etwas gegen Reinblütige.", meinte Daphne bestimmt, „Sie haben ganz speziell Slytherins in den Gängen aufgehalten und mit Fragen belästigt."

„Und ehemalige Mitglieder von Dumbledors Armee.", fügte Theodor hinzu, „Ich schätze sie haben zwei Vermutungen: Entweder es handelt sich um DA oder um eine Organisation von Slytherins."

„Und ich sage, wir müssen uns das nicht gefallen lassen. Was wollen diese Schlammblüter und Halbblüterinnen eigentlich von uns? Sie sind doch nichts wert im Vergleich zu uns. Weil sie das wissen, wollen sie uns jetzt unterdrücken, unser Blut besudeln und unseren Einfluss schmälern.", hielt Draco seine Ansprache.

„Du solltest aufpassen was du sagst, solange wir Besuch haben.", wies ihn Theodor auf die Gefahr hin.

„Sie können uns doch nichts anhaben. Wir haben Recht auf freie Meinung.", erklärte Draco.

„Du weißt dass immer noch Strafen für alle drohen, die sich als Anhänger oder Anhängerinnen Voldemorts bekennen.", mahnte Theodor.

„Es geht doch nicht um diesen Möchtegernreinblüter, der sich als Halbblut erwiesen hat. Es geht um unsere Traditionen und unser reines Blut, um unsere Freiheit."

„Du musst noch etwas üben, wenn du Anhänger und Anhängerinnen um dich scharren willst.", machte sich Theodor über ihn lustig, „Das konnte dieser Möchtegernreinblüter, wie du ihn nennst, besser. Wohl gemerkt mit Hilfe der Unverzeihlichen Flüche, aber er hatte dir ein bisschen Voraus."

„Ich wusste doch, dass du ein Blutsverräter bist.", ärgerte sich Draco.

„Das sagst du mir andauernd, aber du ziehst keine Konsequenz daraus. Ich nehme an es liegt daran, dass dir niemand außer uns armen Irren hier zuhört und du nicht riskieren willst einen deiner wenigen Zuhörer zu verlieren.", belächelte er Draco.

„Dann geh, Nott."

„Jetzt wo ich schon soviel Informationen über deine ach so geheime, illegale Gruppierung habe. Nächster Fehler, Tommyboy…"

Zu diesem Zeitpunkt verfiel Daphne in schallendes, manisches Gelächter.

„Daphne!", mahnte Theodor.

„Tschuldigung, Theo, aber ich liebe es einfach, wenn du Voldemort Tommyboy nennst."

„Wobei wesen es auch als Verharmlosung bezeichnen könnte. Aber schön, dass ich dich amüsiert habe.", meinte er mit einem lauten Seufzen.

„Ich glaube wir frustrieren Theodor.", meinte Daphne mit einem verrückten Lächeln auf dem Gesicht.

Pansy warf Draco den „Sie ist vollkommen wahnsinnig, tu doch was dagegen."- Blick zu, wie Draco ihn bei sich selbst nannte.

„War was du sagen wolltest von grundlegender Bedeutung.", meinte er genervt zu Theodor um das Gespräch wieder darauf zurückzulenken.

„Tommyboy."

Daphne lachte wieder schallend.

„Voldemort hätte niemanden gehen lassen, der oder die zuviel weiß."

„Soll ich dich umbringen Nott, oder wie stellst du dir das vor. Oder dein Gedächtnis behexen?"

„Es wäre ratsam. Oder du gibst endlich die dumme Idee auf diese Blutsfehde künstlich anzuheizen und versuchst wirklich für den Widerstand zu arbeiten. Obwohl ich befürchte es würde in einer Katastrophe enden, bestimmt würde der Widerstand mit deiner Hilfe auffliegen."

„Ich glaube Draco hat das wunderbar bewiesen, seit Voldemort ihn zu den Todessern geholt hat, ist es mit ihnen nur bergab gegangen. Ach ja, die gibt es ja gar nicht mehr.", murmelte Daphne wirr.

„Okay, Blaise, das reicht, was hat das Mädchen schon wieder genommen.", wurde Theodor wütend.

„Was weiß ich, du hast ihr doch den Flachmann weggenommen, jetzt braut sie sich dauernd komisches Zeug. Snape hätte sie fast erwischt, als sie etwas von ihm klauen wollte.", zuckte er mit den Schultern.

„Ich weiß nicht, soll ich ihr etwa den Flachmann wiedergeben? Kannst du nicht etwas mehr auf sie aufpassen?", wurde Theodor zornig.

„Naja, ich wollte sie ja abhalten, aber dann habe ich ein bisschen von dem Trank gekostet, und das ist echt nicht so übel.", meinte Blaise gleichgültig.

„Das haltet ja niemand aus mit euch.", meinte er verzweifelt, „Blaise, ich dachte du wärst annähernd vernünftig."

„Es war ein sexuell stimulierender Trank, da würdest du doch wohl nicht nein sagen."

„Du warst mir sympathischer, als du noch so übertrieben anspruchsvoll warst und dir keine Frau genügte.", seufzte er.

Blaise warf ihm den „Daphne wollte ich immer schon, aber sie wollte ja bis vor kurzem nicht." – Blick zu. Theodor schüttelte nur noch den Kopf.

„Hört mir eigentlich noch irgendjemand zu?", meinte Draco genervt.

Pansy sah ihn mit großen, bewundernden Augen an.

„Nein.", lachte Daphne und begann dann von bunten Lichtern zu erzählen, die quer durch den Raum schwebten.

„Willst du sie nicht in den Krankenflügel bringen?", schlug Theodor vor.

„Bist du verrückt, Madam Pomfrey kommt doch dahinter, dass Daphne was genommen hat.", schüttelte Blaise den Kopf.

„Möglicherweise wäre das gar nicht einmal so schlecht, nachdem du dich mittlerweile auch schon dazu hinreißen lässt irgendwelche Tränke zu nehmen."

Draco saß beleidigt auf der Couch und ließ sich von Pansy trösten.

„Es ist einfach eine Tragödie, nicht wahr.", meinte Theodor theatralisch.

„Musst du immer so entsetzlich pathetisch sein, Theodor.", verdrehte Pansy die Augen.

„Stattdessen könntest du mir eine Liste schreiben, worauf ich beim Gründen von illegalen Organisationen achten sollte."

Theodor grinste ihn breit an und verkniff es sich deutlicher auszuführen, dass das nicht gerade der beste Anfang dafür war.

„Ich bin weder Crabbe, noch Goyle. Ich erledige sicher nicht deine Schreibarbeit."

„Also Crabbe oder Goyle hätte ich nicht gerade Schreibarbeit aufgetragen.", überlegte Draco.

„Eigentlich gibt es nur einen wichtigen Aspekt, den du beherzigen solltest: Du musst einfach aufhören ein Angeber zu sein, dann würdest du nicht glorreich alles ausplaudern was du so treibst, das war immer schon eines deiner Probleme.", meinte Theodor schließlich bissig.

„Das nimmst du zurück!", schrie Draco und zog den Zauberstab.

Doch im selben Moment öffnete sich die Tür zum Gemeinschaftsraum, Snape trat gefolgt von einer Gruppe der Kontrollorgane ein. Sie standen unter der Führung von Hopper. Schnell setzte sich Draco und steckte den Zauberstab weg.

„Darf ich sie alle um Ruhe und Aufmerksamkeit bitten!", begann Snape, „Die Kontrollgruppe von Mrs Hopper ist hier, um sie alle zu gewissen Vorkommnissen zu befragen. Ich hoffe sie beantworten all ihre Fragen angemessen."

Theodor konnte sich nur schwer ein Lächeln verkneifen, Snape hatte die faszinierende Angewohnheit immer ganz eindeutig zweideutige Anweisungen zu geben. Sehr gerissen.

In einer Ecke wurde ein Tisch bereitgestellt und Platz für die drei Ministeriumsangestellten geschaffen. Die Slytherins beobachten das Treiben misstrauisch.

„Glaubt ihr sie sind wegen Millicent, Vin und Greg hier?", fragte Pansy in Flüsterton.

„Was machen wir mit Daphne.", ignorierte Blaise ihre Bemerkung, während Theodor schnell ‚unter anderem' antwortete.

„Sie machen das sicher nicht in den anderen Häusern.", ärgerte sich Draco.

„Daphne, kannst du dich übergeben?", flüsterte Theodor.

„Was?", zischten alle gleichzeitig.

„Blaise steck ihr den Finger in den Hals wenn es sein muss, aber bring sie verdammt noch mal sofort raus hier!", meinte Theodor ernst.

„Ach, es wäre doch bestimmt unterhaltsam.", grinste Draco.

„Das ist jetzt nicht komisch.", wandte er sich an Draco und dann wieder an Blaise, „Jetzt mach schon."

Blaise sah ihn immer noch entgeistert an, während Theodor mit Blicken gestikulierte, dass er sich beeilen sollte.

„Schätzchen, das wird jetzt etwas unangenehm."

Daphne würgte und übergab sich, wobei Blaise eine gehörige Ladung abbekam.

„Toller Plan.", zischte er.

„Dann kannst du sie zumindest begleiten."

Snape lief wie bestellt zu ihnen, es konnte gar nicht besser laufen. Hopper folgte ihm.

„Was ist hier los?", fragte er mit finsterem Blick.

„Daphne hat sich übergeben, ihr war schon den ganzen Abend über schlecht, ich glaube sie ist krank.", stammelte Blaise.

„Worauf warten sie dann noch, bringen sie das Mädchen in den Krankenflügel.", befahl Snape.

Hopper warf ihm einen missbilligenden Blick zu.

„Haben sie Einwände?", fragte er ohne eine Antwort zu erwarten, „Sie kommen sofort wieder zurück, sobald Ms Greengrass im Krankenflügel ist, Mr Zabini!"

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Es stellte sich heraus, dass nur die siebte Klasse befragt werden sollte, daraus schlossen sie, dass es um Informationen Millicent, Vin und Greg betreffend ging.

Kaum hatten Blaise und Daphne den Raum verlassen, wurde Pansy zum Tisch gerufen.

„Pansy Parkinson?", fragte Hopper mit einer strengen Stimme.

„Natürlich.", meinte verwirrt, weil sie auf den Aufruf ihres Namens zum Tisch gekommen war.

„Sie sind die beste Freundin von Millicent Bullstrode?", verfuhr sie in einer harten, emotionslosen Stimme.

„Ja.", meinte sie.

„Also wussten sie von ihrer geplanten Flucht?"

„Nein."

„Aber sie haben gerade behauptet ihre beste Freundin zu sein, dann wollen sie uns weiß machen, dass sie nichts davon wussten?", meinte ein Zauberer mittlern Alters herablassend, „Sie glauben doch nicht, dass sie uns etwas vormachen können."

„Also ich nehme an, sie hat mir nichts davon erzählt, weil sie das für besser hielt.", meint Pansy verärgert.

„Natürlich könnten sie uns einfach eine Lüge erzählen, nicht wahr Ms Parkinson.", meinte der Mann und gab ihr zu verstehen, dass er ihr kein Wort glaubte.

„Aber sie hat mir nichts erzählt.", meinte Pansy verzweifelt.

„Vielleicht sagt sie die Wahrheit. Sehen sie sich doch an, wie verzweifelt das arme Mädchen ist.", meinte die zweite Frau.

Pansy atmete erleichtert auf.

„Nein, ich glaube ihr kein Wort. Sie ist ihre beste Freundin, schläft seit Jahren im gleichen Schlafsaal, diese Mädchen haben keine Geheimnisse voreinander."

„Hören sie, ich wußte wirklich nichts!", versicherte Pansy deren Nervenkostüm ziemlich dünn war.

Draco warf Theodor einen verstörten Blick zu.

„Was machen die?"

„Guter Bulle – Böser Bulle, vermute ich. So hat Su es zumindest genannt.", erklärte er Draco.

„Was bedeutet?"

„Der eine macht Pansy fertig, sieh nur hin, er behandelt sie herablassend und gibt ihr zu verstehen, dass er kein Wort glaubt. Die Frau versucht ihr gut zuzureden und sie zu trösten, damit sich Pansy verzweifelt bei ihr ausweint.", ging Theodor ins Detail.

„Was tun wir am besten?", fragte Draco weiter.

„Wir sollten eigentlich die Aussage verweigern.", erklärte Theodor.

„Bist du verrückt, die sperren uns nach Askaban.", warf Draco ein.

„Das können sie nicht, wir haben ein Recht auf Aussageverweigerung."

„Sag mal woher weißt du das alles?", schüttelte Draco den Kopf.

„Von Su natürlich.", verdrehte er die Augen.

„Also verweigern wir die Aussage?"

„Ja."

„Aber…"

„Merk dir eines, wenn du oder jemand anders aufgrund politischer Aktionen Stress bekommt und du verhört wirst, dann verweigere bedingungslos die Aussage."

„Wieso hast du Pansy nichts gesagt."

„Es ging zu schnell verdammt, glaubst du ich bin sonderlich erfreut über diese Situation. Es ist für alle gefährlich."

Im selben Moment beobachteten sie, wie Hopper den „bösen Bullen" nach hinten zu ihnen beorderte und „Was ist da los?" brüllte.

Der Mann kam zu ihnen und setzte sich.

„Sie werden mich bestimmt gerne an ihren Gesprächen teilhaben lassen."

Als Theodor schwieg, ging Draco davon aus, dass er auch besser kein Gespräch begann.

„Sie kannten Mr Goyle und Mr Crabbe schon lange vor Hogwarts?", fragte er Mann und lehnte sich lässig zurück.

Draco schwieg.

„Sie kennen meine Sprache?", machte sich der Mann über ihn lustig.

Draco wollte aufgebracht etwas sagen, aber er verkniff es sich.

„Mr Nott, sehen sie nach wo Zabini bleibt!", rief Snape plötzlich.

Pansy war unterdessen den Tränen nahe.

„Mr Lester kann ziemlich unangenehm werden, Ms Parkinson.", meinte die Frau und gab ihr ein Taschentuch.

Theodor war bei der Tür des Gemeinschaftsraums, als Hopper sich einschaltete.

„Ich halte das für keine gute Idee.", meinte sie.

„Mr Zabini müsste längst zurück sein.", meinte Snape unbekümmert, „Mr Nott, sie haben mich gehört."

Theodor zögerte nicht länger. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, rannte er hinauf zum Krankenflügel. Ein Gefühl sagte ihm, dass Snape ihn nicht grundlos hatte weggeschickt, denn solange war Blaise nun auch wieder nicht weg.

„Ich weiß doch aber wirklich gar nichts.", schluchzte Pansy.

Für ein paar Augenblicke schwiegen die beiden und warteten offenbar auf Mr Lester.

„Haben sie mein Schülerin jetzt genug gequält.", meinte Snape finster.

„Wir führen nur eine ganz gewöhnliche Befragung durch, Professor Snape.", meinte Hopper kühl.

„Sie sind noch nicht verlobt, Ms Parkinson.", begann Lester.

„Was tut das zur Sache!", schluchzte sie verzweifelt.

„Nun, woher wissen wir, dass sie nicht auch ein Teil dieses Plans waren. Vielleicht wollten sie auch nach Polen."

„Aber, ich…"

„Sie mögen keine muggelgeborenen Hexen und Zauberer, nicht wahr?"

„Wieso…"

„Nur antworten, Ms Parkinson, keine Gegenfragen."

„Das machen sie doch nur, weil ich reinblütig bin.", schluchzte sie.

„Wir haben keine Vorurteile aufgrund ihres Blutstatus.", meinte Hopper sachlich.

„Sie und Draco Malfoy sind ein Paar, nicht wahr? Sie würden ihn gerne heiraten kann wesen wohl annehmen. In Polen vielleicht?", fuhr Lester fort.

„Professor!", flehte Pansy ihn an und wandte sich um.

„Ihr Professor ist nicht befugt einzuschreiten. Das werden sie verstehen."

„Aber ich nehme an Professor McGonagall könnte das.", drohte er.

Die drei nickten sich untereinander zu.

„Nun, das reicht dann Ms Parkinson.", meinte Hopper.

„Bestimmt finden sie noch einen geeigneten Mann. Schade nur, denn ich nehme an die Schule werden sie wohl nicht fortsetzen können. Ich nehme an sie werden sich sehr dafür schämen halbblütige Kinder zu gebären, nicht wahr? Eine Schande für ihren guten Namen, ein Verrat an ihrer Familie.", meinte Lester finster.

Pansy war knapp davor sich umzudrehen, als Snape sie wegzog.

„Kommen sie Ms Parkinson, die Befragung ist zuende."

„Nicht zu den andern!", schrie Hopper aufgebracht, „Ms Logan wird mit ihr und später den anderen in einem separaten Raum warten."

Hopper warf ihm ein hämisches Grinsen zu, er konnte sich nicht in zwei Räumen gleichzeitig aufhalten.

„Kommen sie Ms Parkinson.", meinte er wieder und brachte sie in den Schlafraum der Jungen.

Sie begann bitterlich zu weinen, als sie den Raum betreten hatte.

„Reißen sie sich jetzt zusammen und schweigen sie!", meinte er und bewegte kurz den Zauberstab den er unter dem Umhang versteckt hielt.

Ein paar Sekunden später war auch schon Ms Lester hinter ihnen. Pansy schluckte, sie konnte keinen Ton von sich geben.

„Ich nehme an sie ist bei ihnen gut aufgehoben.", meinte Snape kühl und kehrte zurück in den Gemeinschaftsraum.

Mittlerweile war Blaise zurück und Theodor saß den verbliebenen Ministeriumsangestellten gegenüber.

„Ihr Name?", fragte Hopper.

„Theodor Nott."

„Also Mr Nott, wussten sie, was ihre Freunde Mr Goyle und Mr Crabbe planten?", fragte Lester weiter.

„Ich mache von meinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch.", meinte er.

„Wir könnten sie auch vorübergehend in Gewahrsam nehmen!", meinte Lester, „Ich nehme an, das ist nicht in ihrem Interesse. Also erzählen sie uns einfach was sie wissen, es kann ihren Freunden in ihrer derzeitigen Situation nur helfen."

Lüge, dachte Theodor und lächelte nur überlegen.

„Ihr Vater war ein Todesser, richtig?", wurde Lester deutlicher.

„Ich verweigere die Aussage."

„Haben sie Informationen über 2WLF?"

„Ich verweigere die Aussage."

„Werden sie heute noch unsere Fragen beantworten, oder müssen wir deutlicher werden?"

„Ich verweigere die Aussage."

Die beiden sahen sich sichtlich verärgert an und machten sich Aufzeichnungen. Name, Meldeadresse, Geburtsdatum und Beruf rief er sich in Erinnerung und beschloss Su das nächste Mal zu fragen woher sie all ihr Wissen eigentlich bezog.

Theodor wurde aus dem Verhör entlassen.

„Mr Zabini, wieso haben sie solange gesteckt!", meinte Snape schließlich zornig.

„Daphne wollte nicht alleine sein.", meinte Blaise.

„Madam Pomfrey ist doch dort!", schimpfte er, „10 Punkte Abzug für Slytherin."

Theodor bekam das gerade noch mit, ehe in den Nebenraum ging. Snape zog offenbar eine Show ab.

Blaise wurde sogleich zur Befragung gerufen.

„Blaise Zabini?", fragte Hopper.

Er nickte.

„Seit wann kennen sie Mr Crabbe, Mr Goyle und Ms Bullstrode?"

„Ich verweigere die Aussage.", meinte er knapp auf alle folgenden Fragen.

Schließlich kam Draco zum Verhör.

„Draco Malfoy."

„Ja."

„Der Sohn von Lucius Malfoy."

„Ja."

„Mr Goyle und Mr Crabbe kennen sie schon seit ihrer Kindheit, nicht wahr?"

„Ja, natürlich.", meinte er und wurde sich dann erst klar darüber, dass die Befragung längst begonnen hatte.

„Haben sie in letzter Zeit mit ihren Freunden über Polen gesprochen?", fragte Hopper.

„Ich verweigere die Aussage.", sagte er recht unsicher.

„Also ja.", grinste Lester.

„Wussten sie, dass eine Flucht geplant war?", fragte Hopper weiter.

„Ich verweigere die Aussage.", meinte er und war noch verunsicherter durch die Bemerkung von Lester.

„Wieder ja.", höhnte er.

„Sind sie beteiligt an einer Organisation die sich selbst 2WLF nennt oder an irgendeiner vergleichbaren Organisation?"

„Ich verweigere die Aussage.", meinte er kopfschüttelnd.

„Ja, hab ich es mir doch gedacht.", meinte Lester mit einem finsteren Grinsen.

Draco sah ihn verstört an.

„Oder wollen sie uns vielleicht etwas dazu sagen?"

Draco überlegte, was sollte er jetzt tun, waren sie gerade dabei ihn zu überführen, und ihm einfach irgendwas anzuhängen. Hatte Theodor unrecht und sie konnten jede nicht beantwortete Frage als positive Antwort vermerken. Draco wurde unruhig.

„Mr Malfoy, das alles geschieht ganz in ihrem Sinne, wenn sie jetzt ein Geständnis liefern und uns alle Informationen geben die sie haben, versichere ich ihnen, dass sich das positiv auf ihre Lage auswirken wird."

„Ich verweigere die Aussage.", meinte Draco, er war doch nicht dumm, das musste einfach eine Falle sein dachte er sich, als er endlich über den Anflug von Panik hinweg war.

Logan ging im Schlafsaal der Jungen auf und ab. Sie kniete sich zu Pansy.

„Ms Parkinson. Quält sie etwas? Sie können mir gerne alles sagen, ich bin sicher, dass wir ihnen helfen können!", meinte sie tröstend.

Blaise und Theodor tauschten nervöse Blicke hinter dem Rücken von Logan aus. Sie waren erleichtert als Pansy nur heftig den Kopf schüttelte und stumm ihren Tränen den Lauf ließ.

Schließlich kam Draco zu ihnen. Logan wurde nach draußen gerufen.

„Pansy, alles wird gut.", meinte Draco und nahm sie in die Arme, „Diese…"

Theodor gestikulierte ihm weiterhin zu schweigen und er nickte.

Snape wartete darauf, dass die Ministeriumsgruppe ihre Unterlagen zusammenpackte.

„Sind sie dann fertig?", meinte er genervt.

„Einen Moment noch.", meinte Mr Lester und warf einen Blick auf das schwarze Brett der Slytherins.

„Suchen sie nach etwas Bestimmten?", fragte Snape kühl und machte keine Anstalten ihm helfen zu wollen.

Lester nahm unterdessen ein Blatt ab, faltete es und steckte es in die Tasche.

Wenig später kam Snape in das Jungenschlafzimmer und schloss hinter sich die Tür. Draco wollte etwas sagen, aber er schüttelte den Kopf und machte einige Bewegungen mit dem Zauberstab.

„Dachte ich es doch.", schüttelte er den Kopf und richtete einen wortlosen Zauber in eine Ecke.

„Sie haben versucht den Raum abzuhören.", erklärte er verärgert, „Ich muss sagen, sie haben mich ausgesprochen überrascht. Aber in Merlins Namen, wenn sie alle offenbar bescheid wussten, was haben sie sich dabei gedacht Ms Parkinson nicht über ihre Rechte aufzuklären!"

„Es ging alles zu schnell!", meinte Theodor und senkte seinen Blick.

„Wegen Ms Greengrass nehme ich an.", meinte er bitter.

„Sie trifft keine Schuld.", schüttelte Theodor den Kopf.

„Ms Parkinson, machen sie sich keine Sorgen, sie haben ihnen in ihrer Verzweiflung ohnehin nichts geliefert, ich bezweifle, dass sie ihnen oder den anderen aus irgendeiner Aussage einen Strick drehen können."

Pansy begann wild zu gestikulieren und deutete auf ihren Hals.

„Verzeihen sie, dass ich noch nicht daran gedacht habe.", meinte er und richtete den Zauberstab auf sie.

„Kann ich wieder sprechen? Ja…", sie atmete erleichtert auf.

„Da sie nicht wussten, dass sie besser nichts sagen sollten, hielt ich es für angebracht.", erklärte Snape knapp.

„Machen sie das in allen Häusern?", fragte Draco aufgebracht.

„Ich befürchte ja.", meinte Snape, „Aber jetzt gehen sie erst einmal schlafen."

„Ich muss noch zu Daphne.", meinte Blaise, „Sie weiß noch nicht, dass sie keine Aussagen machen darf."

„Ich gehe zu ihr, aber ich bezweifle, dass Madam Pomfrey zulässt, dass ihre Patienten und Patientinnen befragt werden.", meinte Snape bestimmt.

Snape nickte zur Verabschiedung. Kurz verharrten alle in Schweigen.

„Draco.", ergriff dann Theodor als erster das Wort, starrte dabei aber in die Leere, „Angenommen Muggelgeborene, Halbblüter, Halbblüterinnen, Reinblüterinnen und Reinblüter wären alle von einer Sache bedroht, wäre es dann nicht zwingend notwendig interne Konflikte zu begraben und zusammenzuarbeiten?"

„Wir haben es doch auch so geschafft.", zischte Draco.

„Weil meine muggelgeborene Verlobte mir die nötigen Informationen gab."

„Ich sagte nicht, dass es nicht in Ordnung wäre sie für unsere Zwecke zu benutzen.", grinste er hämisch.

„Verdammt, wach endlich auf Draco!", schimpfte Theodor und stürmte aus dem Zimmer.

Draco sah zuerst Pansy und dann Blaise an.

„Draco er hat Recht.", meinte Blaise und verließ damit ebenfalls den Raum.

„Sollen sie doch gehen die elenden Blutsverräter, wir brauchen sie nicht.", meinte Draco.

Er nahm Pansy in die Arme. Pansy war erleichtert, so konnte er nicht sehen, dass sie mit aller Mühe ihre Tränen unterdrückte. Sie konnte Draco nicht so hintergehen und die Hilfe von einer Muggelgeborenen in Anspruch nehmen.

„Wieso benutzen wir Granger nicht für unsere Zwecke?", nahm sie ihren Mut zusammen.

„Darauf wartet sie doch nur, sie will nur, dass wir Schwäche zeigen. Aber wir brauchen sie nicht."

Pansy rollten Tränen über die Wangen und sie flehte, dass er es nur nicht bemerken würde.