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Die phänomenale Singleparty - jetzt auch in ihrer Gemeinde

Vor dem Eingang von Madam Puddifoot hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Es dauerte ein paar Minuten, ehe Hermine am Eintritt ihren Namen angeben musste, eine Papiertüte und ein rosarotes Ansteckband bekam.

Gelangweilt drehte sie eine Runde. Das Lokal von Madam Puddifoot war nicht wieder zu erkennen. Es gab eine Bar und ein paar Stehplätze, die an eine Tanzfläche grenzten. Ein Separee mit den üblichen Tischen für jeweils zwei Personen, wo Tee und Kaffee serviert wurde. Außerdem befand sich hinter dem Lokal ein überdachter Wintergarten der an einen romantischen Park erinnerte. Offenbar war dieser Umbau vom Ministerium finanziert wurden.

Hermine fühlte sich ausgesprochen unwohl. Sie wäre gerne später gekommen, aber es gab ab 8 Uhr Abend Anwesenheitspflicht.

Madam Puddifoot war offensichtlich lediglich Ehrengast in ihrem eigenen Lokal, die Organisation hatte ganz und gar Wizlove übernommen. Glücklicherweise konnte sie den Kellner aus dem Wizlove Lokal in London nirgends entdecken. Obwohl sie bei ihm zumindest hätte sicher sein können, dass er ein Spitzel war. Aber realistisch betrachtet war anzunehmen, dass das für alle Kellner und Kellnerinnen galt.

Unzufrieden nahm sie einen kleinen Schluck von dem alkoholischen Getränk, das wesen ihr am Eintritt gegeben hatte. Eine Art Willkommensgeschenk. Sie schlenderte durch den Hauptraum und wartete, was sich auf der Bühne zutragen würde.

Der Saal füllte sich zunehmend und Hermine stellte erschrocken fest, dass die meisten Anwesenden wesentlich älter waren als sie selbst.

Ein Zauberer von etwa dreißig gesellte sich nach kurzem zu ihr. Er blieb neben ihr stehen und sah auch zur Bühne.

„Ich nehme an, sie sind Schülerin in Hogwarts?", fragte der Zauberer, er hatte zumindest eine angenehme Stimme, sein Auftreten wirkte allerdings sehr geschäftlich.

„Ja.", meinte sie kurz.

„Ich bin Howard Finn, ich arbeite für das Ministerium.", erklärte er, „Allerdings ist mein Elternhaus in der Nähe von Hogsmeade, deshalb wurde ich diesem Singletreffen zugeteilt.

„Hermine Granger.", meinte sie und zwang sich zu lächeln.

„Wissen sie, es ist gar nicht so leicht als muggelgeborener Zauberer eine passende Frau zu finden, die meisten die ich kenne sind ebenfalls muggelgeboren.", begann er.

„Ich kenne das Problem.", nickte sie ihm verstehend zu.

„Oh, sie sind auch muggelgeboren.", meinte er offenbar bedauernd.

Sie nickte.

„Wie schade.", meinte er und blieb stehen.

„Sie müssen nicht aus Höflichkeit hier stehen bleiben.", meinte Hermine verständnisvoll, „Ich nehme an, sie sollten sich in die Menge stürzen und ihr Glück versuchen."

Der Zauberer lächelte ihr anerkennend zu.

„Ihnen wird es bestimmt nicht schwer fallen, hier einen Mann zu finden. Sie sind einfach bezaubernd.", zwinkerte er ihr zum Abschied zu.

Hermine wurde etwas verlegen und war froh, als Howard Finn die Gesellschaft einer kleinen Gruppe von Frauen suchte.

Ein Kellner kam auf Hermine zu.

„Trinken sie Miss, Getränke sind heute gratis.", drängte er und Hermine ließ sich letztendlich dazu überreden das Glas zu leeren, worauf hin er ihr ein neues gab.

Wenig später bemerkte sie, dass wieder jemand neben ihr stand. Sie sah den älteren Mann flüchtig an und beschloss dann ihn einfach zu ignorieren.

„Nicht ihr Fall diese Feier, nicht wahr?", fragte er.

„Wird schon noch.", meinte sie desinteressiert.

Hermine sah sich um, der Raum war bereits ziemlich voll, sie konnte gar nicht mehr überschauen, wen sie von all den Leuten kannte. Sie hätte nicht erwartet, dass so viele Leute aus dieser Gegend trotz des Gesetzes noch Singles waren.

„Sie wundern sich weshalb so viele Leute hier sind, oder?", fragte der Mann.

Hermine nickte.

„Die Zone der Hogsmeade angehört erstreckt sich ziemlich weit.", erklärte er.

„Das heißt, wer sich hier verlobt bleibt nicht zwangsläufig in der Gegend.", murmelte sie.

„Äußerst unwahrscheinlich. Abgesehen davon sprechen wir von Heimatgemeinden. Wenn der Familiensitz einer bestimmten Zone angehört ist wesen verpflichtet sich in dieser Zone zu melden.", erklärte er, „Ich bin speziell aus Nordirland angereist."

„Das verstehe ich nicht, in meinem Schreiben hieß es, dass ich, als Schülerin in Hogwarts hier erscheinen müsste.", wunderte sie sich.

„Daraus schließe ich, dass sie höchstwahrscheinlich muggelgeboren sind oder Familie und Besitz im Krieg verloren haben. Ein Familiensitz bedeutet im Bezug auf das Gesetz ein magisches Erbe.", erklärte er.

Hermine nickte nur.

„Verzeihen sie, ich habe mich gar nicht vorgestellt.", meinte er und reichte ihr förmlich die Hand, „Franklin Wells."

„Hermine Granger."

Kurz darauf betrat ein Zauberer mittleren Alters in übertriebner Festrobe die Bühne.

„Willkommen bei unserer phänomenalen, unvergleichbaren Singleparty in Hogsmeade. Ich darf sie im Namen der Organisation Wizlove und des Ministeriums herzlichst begrüßen und sie auf folgendes hinweisen: Bestimmt haben sie sich über die Ansteckbänder gewundert. Sie sollen ihnen auf der Suche nach dem geeigneten Partner oder der geeigneten Partnerin helfen. Rosarot bedeutet Muggelgeboren, Türkis Halbblütig und Gelb Reinblütig."

„Also deshalb die Bänder.", murmelte Hermine und bemerkte, dass Franklin Wells ein gelbes Band trug.

Als sie durch die Runde blickte entdeckte sie weiter hinten Trelawney und Snape. Sie waren offenbar gemeinsam gekommen. Als Snape ihren Blick mit einem finsteren Blick erwiderte, wandte sie sich eilig ab.

„Wir haben uns einige lustige Spiele für heute Abend ausgedacht, um auch den Schüchternen unter ihnen eine Annäherung zu erleichtern. Zunächst sollten sie die Tüte öffnen, die sie beim Eintritt bekommen haben, denn dort finden sie ein Namenschild, dass sie den ganzen Abend über tragen sollen. Beim Eintritt finden sie magische Briefkästen für jede anwesende Person. Sie können dort Nachrichten für spätere Kontakte hinterlassen oder auch Dates für diesen Abend vereinbaren. In ihrer Tüte befindet sich gerade deshalb ein Stück magisches Pergament auf dem sie die Nachrichten jederzeit abrufen können. Außerdem werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Wizlove sie zu einem romantischen Date in den Wintergarten führen, falls beiderseitiges Interesse besteht. Diese Kennenlernphase endet mit Mitternacht, dann versammeln wir uns alle hier im Saal. Nach ein paar Tanzspielen die wir später erklären steht es ihnen wieder frei nach Belieben zu flirten, ehe wir per Los Paare für den heutigen Abend ermitteln. Dieser Spaß - und damit die Anwesenheitspflicht - endet um drei! Danach können die Nachschwärmer und Nachschwärmerinnen unter ihnen noch modernere Discomusik genießen und kräftig abtanzen oder an der Bar Kontakte knüpfen."

Diese Ankündigungen erfreuten Hermine ganz und gar nicht. Sie war also mehr oder weniger dazu gezwungen Kontakt mit anderen aufzunehmen. Auf der anderen Seite musste sie schließlich auch einen Scheinehemann finden. Obwohl sie immer mehr dazu tendierte Padmas Überzeugung sich einfach gegen dieses Gesetz zu stellen und im Notfall Askaban zu riskieren oder zu flüchten in Erwägung zu ziehen. Natürlich wollte sie endlich die Schule beenden und sie träumte von ihrem eigenen Leben, das sie ohne sich verstecken zu müssen führen konnte, aber vielleicht sollte sie zumindest damit beginnen sich mit dem Gedanken anzufreunden.

„Ms Granger.", begann Franklin Wells neben ihr wieder die Unterhaltung aber sie unterbrach ihn.

„Hören sie, ich werde sie definitiv nicht heiraten, weil ich nicht nach Nordirland ziehen kann. Ich will ihnen also wirklich nicht die Zeit stehlen.", meinte sie bestimmt aber höflich.

„Schade. Sie haben eine wunderbare Ausstrahlung, sie wirken ausgesprochen stark und intelligent.", verabschiedete er sich mit einem Handkuss.

Hermine wurde wieder verlegen und sogar etwas rot. Sie war erleichtert, dass bei diesem Treffen offenbar im Gegensatz zu den Dates wirklich eine breitere Masse an Leuten geladen war. So könnte sie zumindest diesen Abend überstehen.

Sybill Trelawney amüsierte sich offenbar köstlich. Snape stand neben ihr und konnte ihre Freude gar nicht nachvollziehen.

„Ist es nicht wunderbar hier. Die Aura dieser Menschen ist voller Sehnsucht. Sie sind alle Suchende nach der Liebe.", flötete sie verträumt, „Ich sehe Glück vor mir, so viel Glück."

Sie nahm einem Kellner ein Glas ab und leerte es in einem Zug, ehe sie ihm ein weiteres abnahm.

„Meine Mutter hat immer gesagt, wenn sie dir gratis Getränke vorbeibringen trink sofort eines aus und nimm dir ein zweites für den Genuss.", erklärte sie hicksend.

Snape war nicht besonders begeistert darüber, dass Trelawney es geschafft hatte sich bereits in den ersten zwanzig Minuten zu betrinken. Er hatte nämlich nachdem er das Abendprogramm gehört hatte nur noch weniger Lust zu bleiben.

„Wissen sie Severus, ich denke ich werde mich jetzt einmal ins Getümmel stürzen, schließlich sind sie hier, um zu flirten, da bin ich ihnen doch nur im Weg.", meinte sie plötzlich.

„Sybill. Aber sie…", begann er und wusste nicht recht, ob es sinnvoll war sie jetzt auf eine Verlobung anzusprechen.

„Keine Sorge, ich habe schon meinen Spaß.", blinzelte sie.

„Sybill.", hielt er sie zurück und schluckte schwer, „Eigentlich wollte ich sie fragen, ob sie sich mit mir verloben wollen. Wir könnten dann beide in Hogwarts bleiben."

Trelawney begann entzückt zu lachen.

„Sie erwärmen mein Herz Severus. Aber wissen sie, ich bin unfruchtbar, ich falle nicht unter das Gesetz. Aber verraten sie mich bitte nicht, ich habe Madam Pomfrey gebeten meine Atteste erst nach dieser Party an das Ministerium weiterzuleiten.", kicherte sie.

Snape starrte sie fassungslos an.

„Aber sie haben sich doch die letzten Wochen immer wieder mit mir getroffen.", meinte er und war sich sicher, dass sie seine Absichten verstanden hätte.

„Ja, natürlich, sie waren so einsam, ich nahm an sie bräuchten einfach Gesellschaft.", meinte sie beinahe tröstend, „Ich meine wir beide haben doch überhaupt keine gemeinsamen Interessen. Meine Liebe zur Weissagung treibt sie in den Wahnsinn."

Sie lachte erfreut, offenbar fühlte sie sich tatsächlich geschmeichelt.

„Sie waren mit mir auf der Hochzeit.", meinte er.

„Sie meinten doch, dass sie ungern alleine dort erscheinen würden und sie sich freuen würden, wenn ich sie begleite.", lachte sie.

„Wollen sie damit sagen, dass sie das alles einfach aus Freundlichkeit gemacht haben.", meinte er erschüttert.

„Natürlich. Sie dachten doch nicht wirklich…", war sie ganz betroffen, „Ach, Severus, es tut mir so leid."

Snape war es ausgesprochen unangenehm, dass er sich von nun von einer Frau trösten lassen musste, von der er einen Korb bekommen hatte, obwohl er noch nicht einmal etwas von ihr wollte.

„Wissen sie Sybill, wieso amüsieren sie sich nicht ein wenig, ja?", schlug er vor und versuchte einigermaßen freundlich zu wirken.

„Sie kommen zurecht.", meinte sie mit herzerweichender Stimme, die bei Snape eher eine gegenteilige Wirkung erzielte.

„Natürlich.", meinte er kühl.

Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Trelawney nun offenbar das Gefühl hatte, Snape hätte tatsächlich versucht bei ihr zu landen. Als die nächste Kellnerin an ihm vorbeikam, hielt er sich an den Ratschlag von Trelawneys Mutter.

Hermine wurde immer wieder von irgendwelchen Männern angesprochen, deren Namen sie sich nicht einmal merkte. Sie versuchte die meisten nur so schnell wie möglich abzuwimmeln. Sie hatte sogar schon ein paar Nachrichten erhalten. Etwas unbeholfen drängte sie sich durch die Menge und versuchte einen ungefähren Überblick zu gewinnen. Sie hoffte, dass zumindest ein paar Leute in ihrem Alter zu finden wären. Nachdem sie erfolglos blieb, setzte sie sich an die Bar.

„Ms Granger.", hörte sie eine bekannte Stimme hinter sich.

Sie wandte sich wenig begeistert um, und war verwundert, dass Trelawney nicht bei ihm war.

„Wieder einmal bei ihrer neuen Lieblingsbeschäftigung.", meinte er höhnisch und setzte sich auf den Barhocker neben ihr.

„Wo ist denn Professor Trelawney?", ignorierte sie seine Bemerkung.

„Sie amüsiert sich.", meinte er trocken.

„Und das stört sie gar nicht?", zog sie die Augenbrauen hoch.

„Ms Granger, wir sind erwachsene Menschen.", schüttelte er den Kopf.

„Ich habe Ms Parkinson noch gar nicht gesehen.", stellte Hermine fest.

„Als ich sie zuletzt sah, verschwand sie gerade in der Toilette.", meinte Snape trocken.

Hermine nickte und nippte an ihrem Glas.

„Sie haben sich heute ja ausnahmsweise richtig zurechtgemacht.", meinte Snape mit einem Grinsen, das Hermine nicht zu deuten vermochte.

„In der Einladung war von angemessener Kleidung die Rede.", seufzte sie und nahm wieder einen Schluck von ihrem Getränk.

„Billiger Alkohol, wenn sie schon vorhaben sich zu betrinken, sollten sie das wenigstens mit anständigem Alkohol machen.", meinte er und verdrehte seine Augen.

„Leider bin ich keine Kennerin magischer Spirituosen.", meinte sie genervt.

„Was natürlich überhaupt nicht auffällt bei ihrer Wahl.", sprudelte Zynismus aus seinen Worten, während er ihr Getränk nahm und hinter die Bar stellte.

„Ich habe noch nicht ausgetrunken.", meinte sie verärgert, wie konnte er es nur wagen.

„Nun, ich finde sie sollten wenigstens zuerst einmal Ruby Cottons fabulösen Feuerwhiskey probiert haben, bevor sie sich mit diesem billigen Fusel betrinken.", meinte er ohne Notiz von ihrem Ärger zu nehmen und rief den Kellner.

„Also ich muss sie darauf hinweisen, aber Ruby Cottons fabulöser Feuerwhiskey ist selbstverständlich nicht im Preis mitinbegriffen, Sir.", schüttelte der Kellner den Kopf.

Offenbar handelte es sich dabei um einen wirklich exquisiten Alkohol.

„Das macht nichts, bringen sie uns zwei Gläser.", meinte Snape.

Der Kellner schüttelte den Kopf und verschwand in einem Nebenraum. Er kam mit einer Flasche zurück, die den Eindruck erweckte ausgesprochen teuer zu sein.

„Sir, ich müsste eine Flasche öffnen, und die werde ich heute bestimmt nicht los. Sie müssten schon die ganze Flasche nehmen.", meinte er immer noch nicht besonders angetan.

„Meinetwegen. Dann öffnen sie die Flasche und bringen sie zwei Gläser."

Hermine verzog das Gesicht und sah ihn fragend an.

„Glauben sie es ist eine gute Idee, wenn sie mich als ihre Schülerin dazu verleiten diesen Whiskey zu trinken."

„Es ist schließlich nicht irgendein Whiskey.", warf der Kellner ein, „Das ist Ruby Cottons fabulöser Feuerwhiskey."

Hermine schüttelte ungläubig den Kopf, das konnte doch nicht Snapes Ernst sein.

„Ms Granger, es wäre verantwortungsloser, wenn ich ihnen dabei zusehen würde, wie sie ein Glas nach dem anderen von den Kellnern und Kellnerinnen entgegen nehmen. Auf diese Art und Weise habe ich ihren Alkoholkonsum wenigstens im Auge. Mit einem Glas von…"

„Ruby Cottons fabulösen Feuerwhiskey.", rollte sie mit den Augen.

„Sind sie eine Weile beschäftigt.", meinte der Kellner und gab ihr ein Glas.

„Sie sind ja so verantwortungsbewusst, Professor.", höhnte sie und schüttelte den Kopf.

„Ach und keine Sorge, ich werde ihnen auch nicht mehr als ein Glas davon geben.", meinte Snape kühl wie immer, ohne näher auf ihren Kommentar einzugehen.

„Und den Rest trinken sie selbst?", hob sie die Augenbrauen.

„Oh, ein Glas geht natürlich an den Kellner.", nickte er diesen zu.

Der verneigte sich und nahm sich ein Glas.

„Natürlich müssen wir auf etwas Trinken.", meinte der Kellner, „Es wäre unverzeihlich Rubys fabulösen Whiskey zu trinken ohne einen Trinkspruch zu sprechen."

„Nun Ms Granger, nachdem sie zum ersten Mal Ruby Cottons fabulösen Feuerwhiskey trinken ist es an ihnen zu entscheiden, worauf wir trinken. Wählen sie gut.", grinste er gefährlich.

Hermine überlegte, sie wusste nicht recht, worauf sie trinken sollte. Sie fand allein die Situation skurril genug, als dass sie diesbezüglich einen klaren Gedanken fassen könnte.

„Es wäre natürlich bedauerlich, wenn ihr begrenzter Verstand und ihre mangelnde Kreativität uns dazu zwingen nur auf einen gelungenen Abend zu trinken.", wurde Snape wieder bissiger.

Aufgebracht hob Hermine ihr Glas, der Kellner und Snape taten das Gleiche und warteten auf ihren Trinkspruch. Snape bekam das Gefühl, dass aus ihren Augen nicht länger Zorn, sondern eine Art Überlegenheit funkelte. Hermine wusste, dass ihr Hass und ihre Wut nur Zeichen von Unterlegenheit wären, sie lächelte und wusste in diesem Moment, dass sie über diesen Feindseligkeiten stand.

„Auf das Leben.", begann sie.

„Die Liebe.", fuhr sie fort.

„Und den Tod.", schloss sie und sie prosteten sich zu.

Anstatt ihr mit einem gemeinen Kommentar zu entgegnen, nickte ihr Snape anerkennend zu und seine Lippen verzogen sich zu einer Art zufriedenen Lächeln.

Wie die anderen leerte sie das Glas in einem Zug. Anders als erwartet, brannte der Feuerwhiskey nicht, sondern floss warm ihre Kehle hinunter. Mit einem Mal breitete sich in ihrem ganzen Körper Wärme aus. Sie konnte nichts mehr klar fokussieren, sondern war ganz damit beschäftigt die Eindrücke in ihrer Gesamtheit zu empfinden. Es war als strömte von ihrem Herz ausgehend durch alle Adern ihres Körpers Wärme.

„Das Mädchen trinkt wirklich zum ersten Mal Rubys fabulösen Feuerwhiskey.", hörte sie den Kellner weit entfernt.

„Nun, es wird ihr eine Lehre sein, in Zukunft ihre Finger von Alkohol zu lassen.", grinste er heimtückisch.

„Sie hätten sie wenigstens warnen sollen.", schüttelte der Kellner den Kopf.

„Sie hat es darauf angelegt.", meinte er mit einem gefährlichen Funkeln in seinen Augen.

„Dennoch hätten sie ihr sagen müssen, was geschehen wird, wenn sie das Zeug zum ersten Mal probiert.", wandte der Kellner ein.

„Das hätte ihr doch den ganzen Spaß verdorben.", grinste er triumphierend.

„Ich denke wohl eher ihnen.", sagte der Kellner etwas unzufrieden, „Ich hoffe sie sind wenigstens anständig genug und bringen die Kleine nach draußen und behalten sie im Auge."

Alles schien sich um sie zu drehen, sie hatte das Gefühl als würde sie durch das ganze Universum fliegen, sobald sie die Augen schloss. Wenn sie sie öffnete, sah sie nur verschwommen Farben vor sich. Sie spürte jede Faser ihres Körpers und die Wärme strömte weiter durch ihre Adern. Es war als wäre sie in Seide eingehüllt, jede Berührung war sanft und intensiv. Es schien nicht enden zu wollen. Sie füllte sich voll und lebendig. Es erschien ihr, als würde alle Zärtlichkeit des Universums über sie herein brechen.

Plötzlich schien sich unter ihr ein schwarzes Loch aufzutun und sie fiel und fiel immer tiefer. Alles Schöne wurde hässlich und verschwand, die Wärme brannte in ihrem Körper und schien sie aufzufressen. Jede Berührung brannte wie Feuer und bedeutete plötzlich Qualen. Mit einem Mal setzte sie sich erschrocken auf, und sah sich um. Snape stand vor ihr.

„Wo bin ich?", erschrak sie.

„Im Wintergarten.", meinte er kühl und fügte genervt hinzu, „Da sie solange weggetreten waren, war es mir natürlich nicht möglich irgendetwas zu unternehmen. Ich konnte sie schließlich nicht hier liegen lassen."

Hermine hatte das Bedürfnis ihm einfach frech die Zunge entgegenzustrecken, entschied sich dann aber für einen herablassenden Blick. Sie hatte ihn immerhin nicht darum gebeten hier ihren Aufpasser zu spielen.

„Wenigstens haben sie einen passenden Trinkspruch gefunden, wie sie wohl gemerkt haben, ist das die Magie, die diesem Feuerwhiskey innewohnt.", meinte er kühl, „Beim ersten Mal weiß der Körper noch nicht richtig damit umzugehen. Ich hoffe sie haben ihre Lektion gelernt."

„Ach.", zuckte sie mit den Schultern, „Ich fand es… fabulös."

„Nun, so interessant wie beim ersten Mal wird es nicht mehr, das kann ich ihnen versichern. Ich nehme nicht an, dass sie noch einmal zu billigen Spirituosen greifen werden."

Hermine wollte etwas entgegnen, schwieg dann aber, da sie tatsächlich keinerlei Bedürfnis hatte, noch einen Drink zu nehmen. Ihr ekelte genauer gesagt davor, weil sie in ihren Erinnerungen als zu süß, zu scharf oder zu künstlich erschienen.

„Ich will sie noch einmal an etwas erinnern, dass ich ihnen schon sehr oft gesagt habe, Ms Granger: Sie müssen noch sehr viel über das Leben lernen.", meinte er und funkelte sie wieder gefährlich an.

„Und das alles soll ich ausgerechnet von ihnen lernen.", meinte sie aufgebracht und erhob sich von der Hollywoodschaukel.

„Ich bin ihr Lehrer, Ms Granger.", funkelte er sie überlegen an.

„Nicht gerade der Beste.", meinte sie giftig und starrte ihm dabei böse in die Augen, ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

„Wir werden noch sehen.", lächelte offenbar zufrieden.

Schnaufend vor Wut ging sie an ihm vorbei.

„Wie bin ich überhaupt hierher gekommen.", schüttelte sie dann verwirrt den Kopf und wandte sich noch einmal zu ihm um.

„Ich war gezwungen sie zu tragen, da sie keinen Schritt gehen konnten.", belächelte er sie, worauf sie einen finsteren Blick erwiderte und zurück in das Lokal stürmte.

„3… 2… 1…", hörte sie eine Stimme, „Wir haben Mitternacht. Alle Gäste sind aufgefordert zurück in den Hauptsaal zu kommen, wir beginnen unser Tanzspiel."

Na wunderbar, ärgerte sich Hermine, da war sie also gerade rechtzeitig aufgewacht, um diesem Albtraum beizuwohnen.

Das Tanzspiel erwies sich als Schrecklicher, als Hermine erwartet hatte, durch verschiedene Liedwechsel waren die Anwesenden gezwungen Partner und Partnerinnen schnell zu wechseln. Jeder musste mit einer Person tanzen, die für eine Verlobung in Frage kam, gelang es nicht eine solche Person zu finden, mussten die Personen bis zum Ende des Liedes warten. Dann waren sie dazu gezwungen – oder wie der Wizlovemitarbeiter meinte: durften – sich aus allen Anwesenden einen Tanzpartner oder eine Tanzpartnerin zu wählen und nach einem Lied für die armen Seelen ging das Spiel weiter.

Snape funkelte sie die ganze Zeit über böse an, was Hermine aus der Ruhe brachte. Sie bemühte sich auf keinen Fall in seiner Nähe zu sein, wenn ein Lied dem Ende zuging, um nicht Gefahr zu laufen gerade mit ihm tanzen zu müssen.

Als sie einmal keinen Partner fand, wurden die Blicke die er ihr zuwarf, während er am Rande der Tanzfläche stand noch unerträglicher. Wut kochte in ihr. Bei der nächsten Runde, als sie schon wieder Gefahr lief, niemanden zu finden, entdeckte sie Snape und beschloss ihn als Strafe für seine Blicke zu ärgern. Auch wenn sie nichts weniger wollte, als gerade mit ihm zu tanzen, beschloss sie, dass es das auf jeden Fall wert war und stellte sich ihm in den Weg, als er sich gerade an ihr vorbeidrängen wollte.

„Professor. Darf ich sie um diesen Tanz bitten.", funkelte sie ihn böse an.

Snape sah sich um, da sie ihn aufgehalten hatte, waren alle anderen potentiellen Kandidatinnen vergeben. Da er sich die Blamage ersparen wollte, nahm er an.

„Das werden sie mir büßen, Ms Granger.", flüsterte er zornig.

„Egal was sie vorhaben, das war es wert.", funkelte sie ihn.

„Daran hege ich ernste Zweifel.", höhnte er, während er versuchte so viel Abstand wie möglich zu wahren.

Er bereute es im selben Moment, als eine Wizloveangestellte sich zu ihnen drängte. Ein paar Wizlovemitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren nämlich die ganze Zeit über damit beschäftigt die Tanzenden zu beobachten und sie gegebenenfalls zu mehr Nähe aufzufordern.

Die Angestellte drückte die beiden näher aneinander. Beide funkelten sich finster an, als sie den Körper der jeweils anderen Person an den Körper gepresst spürten.

„Das werden sie noch ausgesprochen bereuen.", meinte er giftig, als das Lied endlich zu ende war und sie sich eilig von einander losmachten.

Sie funkelte ihn nur düster an und meinte: „Das bezweifle ich sehr."

Nach ein paar weiteren Tänzen endete dieses Horrorszenario endlich und Snape und Hermine stürzten sich in zwei verschiedenen Richtungen in die Menge. Hermine konnte Pansy beobachten, die neben einem muggelgeborenen Zauberer, den sie auf Ende zwanzig schätzte, saß. Er plauderte wild darauf los, während sie angewidert und verärgert in eine andere Richtung starrte. Eine Wizlovemitarbeiterin befand sich ganz in der Nähe und behielt die beiden in den Augen. Offenbar hatten sie Pansy mehr oder weniger zur Kontaktaufnahme genötigt. Sie konnte nicht anders, so sehr sie dieses Mädchen auch hasste, wollte sie diesem Treiben nicht länger tatenlos zusehen.

„Pansy!", meinte sie übertrieben erfreut, „Wie schön dich hier zu sehen."

Pansy sah sie entsetzt an.

„Und wer sind sie?", fragte sie und drängte sich zwischen die beiden.

„Rudolf Edding.", meinte der Mann sichtlich genervt.

„Ich bin Hermine. Pansys beste Freundin, sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich ihnen kurz Gesellschaft leiste.", flötete sie in ungewohnter Manier.

Pansy verzog ihren Blick sie wollte sie offenbar gleich anschreien, aber Hermine klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter und begann sie dann mit irgendwelchen erfundenen Geschichten vollzuquatschen.

„Wissen sie, Pansys Freunde sind auch meine Freunde. Und ich bin sicher, sie würde nie jemanden heiraten, der mich nicht auch als Freundin betrachtet.", führte sie sich weiter unmöglich auf und begann dann Rudolf niederzureden.

„Es ist doch immer wieder seltsam zwischen Muggelwelt und unserer Welt zu wechseln, nicht.", seufzte Hermine, „Ach, meine Eltern verstehen das gar nicht. Sie sind so weit entfernt von jeder Magie. Sie sorgen sich um solche Dinge wie Handys und Autos, Telefone. Erschreckend nicht, dabei macht Magie das Leben doch viel spannender. Ich meine, dann braucht wesen doch wirklich keinen Fernseher mehr."

Rudolf sah sie schockiert an.

„Wo würden sie mit Pansy denn hinziehen, wenn sie sie heiraten würden?"

„Nach London.", meinte er verärgert und versuchte über Hermine hinweg wieder mit Pansy ins Gespräch zu kommen.

„Und Hogwarts? Würden sie hier her ziehen?"

„Nein, natürlich nicht, könnten sie uns jetzt bitte…", versuchte er verzweifelt sie loszuwerden.

„Pansy, du musst doch bestimmt auch auf die Toilette.", strahlte Hermine und packte sie an der Hand.

Pansy riss sich in der Toilette eilig von ihr los und starrte sie entsetzt an.

„Was genau sollte das?", schrie sie aufgebracht.

„Du wolltest ihn loswerden, du bist ihn los.", meinte sie kurz.

„Glaub ja nicht,…", meinte sie zornig und holte dann Luft, „Glaub ja nicht, dass ich dir deshalb dankbar oder irgendetwas schuldig wäre."

Sie stürmte in eine Toilette und schlug die Tür hinter sich zu. Hermine lächelte zufrieden und ging wieder nach draußen.

Es gelang ihr sich die nächste Zeit alle Männer vom Leib zu halten, indem sie die ganze Zeit in Bewegung blieb. Die Anzahl der Nachrichten, die für sie eingetroffen waren, entsetzte sie. Auf der anderen Seite könnte sie im Falle des Falles auf diese Weise immer noch versuchen einen geeigneten Scheinehemann zu finden. Aber hier auf dieser Party war es unmöglich offen zu reden. Kaum drehte sie sich um, hatte sie schon das Gefühl von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Wizlove verfolgt zu werden, denen offenbar aufgefallen war, dass sie schon länger kein Gespräch mehr geführt hatte. Tatsächlich versuchten diese Leute unter allen Anwesenden zu vermitteln und Gespräche zu initiieren.

Um halb zwei tönte wieder eine Stimme durch den Raum, die Verlosung würde beginnen. Hermine hatte schon gar nicht mehr daran gedacht. Unzufrieden zwang sie sich in die Halle zurückzukehren.

„Schön, dass alle zurück sind. Wir hoffen, sie hatten bisher eine Menge Spaß! Nun kommen wir zu unserer Verlosung. Wir haben uns diesbezüglich etwas Nettes ausgedacht! Wir haben zwei Leute hier, die es nicht geschafft haben anderen Nachrichten zu schicken. Vielleicht waren sie zu schüchtern, vielleicht zu beschäftigt mit den ganzen Nachrichten die sie erhalten haben.", dabei zwinkerte er den Gästen zu.

„Wir haben uns gedacht, dass wir ein Date zwischen diesen beiden Glücklichen arrangieren, ist das nicht ein herrlicher Plan!"

Sie konnten doch nicht Pansy und sie zu einem Date schicken, überlegte Hermine. Sie hatte keine Nachricht geschickt und eine zweite Person, das konnte nur Pansy gewesen sein.

„Natürlich werden die beiden auch auf die Bühne kommen lassen."

Hermine überlegte, ob sie noch die Möglichkeit hatte jetzt zu flüchten, sie drehte sich um, hinter ihr standen alle dicht gedrängt. Verzweifelt wandte sie sich wieder nach vorne.

„Wir begrüßen: HERMINE GRANGER!", rief der Mann laut.

Er wartete, und als sie nicht kam fuhr er fort.

„Miss Granger, nicht so schüchtern. Machen sie alle Platz für Miss Granger."

Die Leute in ihrem Umkreis waren offenbar auf ihr Namensschild aufmerksam geworden und wichen zur Seite. Hermine blieb keine andere Wahl, als nach vorne zu gehen. Der Zauberer half ihr auf die Bühne und schüttelte ihr die Hand.

„Und sind sie aufgeregt, wer der Glückliche sein wird, der mit so einer Schönheit den Abend verbringen darf?", fragte er enthusiastisch.

„Nein.", meinte sie trocken.

„Oh ho! Weiß die junge Dame vielleicht schon wer der Glückliche ist."

Sie zuckte mit den Schultern. Der Zauberer wusste nicht recht was er in dieser unangenehmen Situation anders tun konnte, als das Geheimnis zu lüften.

„Nun, ihre Stimmung wird sich gleich vollkommen ändern!", meinte er zuversichtlich, „Wir begrüßen SEVERUS SNAPE."

Tatsächlich änderte sich Hermines Stimme mit einem Schlag. Wieso hatte sie nicht gleich daran gedacht, natürlich hatte Snape niemandem geschrieben. Er hatte offenbar genauso wenig Interesse daran gehabt Gefahr zu laufen, dass ein Date für ihn arrangiert werden würde.

Auch Snape betrat die Bühne mehr widerwillig. Als erstes strafte er Hermine mit einem Blick als wäre es ihre Schuld.

„Wieso haben sie niemanden geschrieben?", flüsterte er wütend.

„Und sie?", entgegnete sie finster.

„Oh, wir wüssten auch gerne, wieso sie beiden niemanden geschrieben haben!", meinte der Zauberer, der sie offenbar gehört hatte.

„Also Mr Snape, beim Anblick all der hübschen Damen in diesem Saal, was hat sie davon abgehalten zu schreiben?", wandte er sich an Snape.

„Ich war die meiste Zeit damit beschäftigt nach einer gewissen Person zu sehen, die nicht auf sich selbst aufpassen kann.", meinte er giftig in Hermines Richtung.

Dem Zauberer wurde es offenbar zu heiß und um eine Eskalation zu vermeiden wandte er sich lieber an Hermine.

„Und was hat sie daran gehindert, den attraktiven Männern in diesem Saal ihre Nachricht zukommen zu lassen?", meinte er immer noch übertrieben fröhlich.

Hermine funkelte Snape gemein an.

„Oh, ich hatte keine freie Minute, da eine gewisse Person davon überzeugt war, dass wesen mich nicht aus den Augen lassen könnte."

Der Zauberer war offensichtlich wenig begeistert, dass diese Aktion sich als Desaster erwies und drängte die beiden schnell von der Bühne, wo sie von zwei Wizloveangestellten empfangen wurden.

„Viel Spaß bei unserem romantischen Candlelightdinner! Und nun kommen wir zur eigentlichen Verlosung.", fuhr er dann so fort, als wäre nichts vorgefallen.