Erlass 35b

Pansy saß schweigend im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Theodor beobachtete sie schon eine ganze Weile.

„Was ist los Pansy?", fragte er schließlich genervt.

„Draco.", sagte sie kühl.

„Pansy, er liebt sie nicht. Sie hatten heute zwar ihre Hochzeitsnacht, aber Draco hat dir doch gesagt, dass Marie lesbisch ist.", meinte er.

„Das ändert nichts daran, dass sie Sex hatten und immer noch nicht wieder hier sind.", meinte Pansy getroffen.

„Sie sind von Malfoy Manor vermutlich gleich zu den Untersuchungen durch das Ministerium aufgebrochen. McGonagall hat ihnen zwei Tage frei gegeben, wie du weißt.", meinte Theodor.

„Ich ertrage das nicht. Es kümmert Draco doch gar nicht, was mit mir passiert."

„So ein Unsinn, Draco liebt dich.", schüttelte Theodor den Kopf.

„Weißt du, ich bin mir nicht so sicher. Seit er sich diese Idee mit seiner Gruppe für die Erhaltung reinen Blutes in den Kopf gesetzt hat, hat er aufgehört sich überhaupt irgendwelche Gedanken um mich zu machen. Als ich ihn darauf ansprach, dass ich immer noch keinen Mann gefunden habe, meinte er nur ganz erstaunt: ‚Ach ja, daran habe ich gar nicht mehr gedacht.' Und seit er im Gefängnis war lässt er mich gar nicht mehr an sich heran.", erklärte sie bitter.

„Gib ihm Zeit.", meinte Theodor.

„Ich habe aber keine Zeit!", schrie Pansy hysterisch und warf ihm einen Brief entgegen, ehe sie aus dem Gemeinschaftraum stürmte.

Liebste Miss Parkinson!

Wizlove mochte ihnen zu ihrer baldigen Hochzeit herzlich gratulieren. Nach Erlass 35b ist unser Vorschlag für sie verbindlich. Beiliegend finden sie ein schreiben des Kandidaten, den Wizlove für sie als geeignet erachtet.

Es handelt sich bei ihrem zukünftigen Ehemann um Howard Swifting. Er ist 34 und arbeitet für das Ministerium.

Wir wünschen der zukünftigen Mrs Swifting alles Gute, ihr Wizlove-Team!

Theodor nahm den Tagespropheten zur Hand.

Erlass 35b

- Hexen und Zauberer die sich bis 2 Wochen vor Fristende noch nicht verlobt haben, müssen den Vorschlag, den die Organisation Wizlove ihnen unterbreitet annehmen.

Vermutlich wollten sie auf diese Art und Weise den bürokratischen Aufwand verringern.

- Bestehende Ehen können nur durch das Ministerium aufgelöst werden. Eine Auflösung wird durchgeführt, wenn die Ehe nicht vollzogen wird oder innerhalb von 2 Jahren keine Kinder geboren werden. Eine Auflösung aus anderen Gründen muss beantragt werden.

- Werden mehr als zwei Ehen in Folge wegen nicht Vollzug der Ehe aufgelöst drohen Haftstrafen.

- Auf illegale Abtreibungen (d.h. Unterbrechung einer Schwangerschaft hervorgerufen durch den Ehepartner) stehen ab sofort Strafen von bis zu 7 Jahren.

Der Minister nahm zur Erweiterung von Erlass 35 und 35a heute Morgen persönlich Stellung, sie finden auf S.3 seine Ansprache an das Volk.

Was für eine mittelalterliche Gesellschaft, dachte Theodor und blätterte zur Rede des Ministers weiter.

An die Hexen und Zauberer dieses Landes:

In weniger als 2 Wochen endet die Frist für Erlass 35. Nun möchte ich das Volk ein weiteres Mal auf die Dringlichkeit dieses Gesetzesbeschlusses hinweisen. Das Ziel von Erlass 35 ist die Erhaltung der magischen Gesellschaft im biologischen und sozialen Sinn. Vielleicht gibt es unter ihnen immer noch Kritiker und Kritikerinnen, die sich gegen den Erlass stellen.

Ich will sie nun noch einmal auf ihre Pflicht dem Ministerium und damit der gesamten Gesellschaft gegenüber erinnern. Möglicherweise erscheint es ihnen ungerecht, dass sie mit einer Hexe oder einem Zauberer, den sie nicht kennen verheiratet werden und eine Familie gründen sollten. Möglicherweise erscheint es ihnen ungerecht, dass sie ihre Arbeit oder ihre Ausbildung aufgeben müssen.

Wenn sie so empfinden, dann stellen sie sich die Frage: Ist es nicht eher ungerecht von ihnen, dass sie nicht ihren Beitrag leisten wollen, das aber von anderen erwarten?

Bestimmt ist es nicht in ihrem Interesse, dass die magische Gesellschaft verfällt. Gewiss wollen sie, dass ihre Kinder in einer Welt aufwachsen, in welcher Vorurteile aufgrund des Blutstatus der Vergangenheit angehören. Bestimmt wollen auch sie in einer besseren Welt leben.

Wenn sie sich gegen das Gesetz stellen, dann sind sie gegen die Zukunft der magischen Gesellschaft. Wenn sie sich gegen das Gesetz stellen, sind sie für eine Welt in der Vorurteile zum Alltag gehören. Wenn sie sich gegen das Gesetz stellen, dann hintergehen sie all jene, die bereit sind für dieses Gesetz gewisse Opfer in Kauf zu nehmen.

Halten sie sich vor Augen, dass wir alle in vollem Bewusstsein diese Opfer bringen und denken sie daran, dass diese Opfer verschwindend klein sind in Relation zu dem Ziel auf das wir damit hinsteuern:

Wenn sie für dieses Gesetz sind, dann sind sie Helden und Heldinnen, die für eine bessere Welt kämpfen!

Ihr ergebener Minister

Theodor schüttelte den Kopf und entschloss sich diese Rede später mit Su zu diskutieren. Zuerst aber nahm er den zweiten Brief zur Hand.

Liebe Miss Parkinson!

Leider sind wir uns bisher nicht begegnet, aber ich entnehme ihren Mitgliedsdaten bei Wizlove, dass sie Schülerin in Hogwarts sind. Ihrem Foto zu urteilen, sind sie eine hübsche junge Frau und ihren Zeugnissen zufolge durchaus begabt. Leider muss ich ihnen gleich mitteilen, dass sie die Schule nicht fortsetzen können. Ich arbeite beim Ministerium und verdiene dort genug um eine kleine Familie zu ernähren. Diesen Beruf aufzugeben wäre eine sehr unkluge Entscheidung, da ich kurz vor einer Beförderung stehe. Ich nehme an sie werden das verstehen. Ich nehme das Gesetz sehr ernst und wäre über die baldige Geburt von ein bis zwei Kindern sehr erfreut. Da ich mir weder Kindermädchen, noch Haushaltskräfte leisten kann, wäre es ihre Aufgabe die Kinder zu erziehen und den Haushalt zu führen, da ich wie gesagt einer fixen Anstellung nachgehe. Ich bin sicher wir können uns arrangieren und würde ihnen das Angebot machen, dass sie die Schulausbildung nach Eintritt unserer Kinder in die Schule wieder aufnehmen.

Ihr ergebener, Howard Swifting.

Theodor kämpfte mit eine Weile mit sich selbst, ehe er sich dazu durchrang Hermine zu kontaktieren. Er hatte sich zwar geschworen nie wieder mit ihr zu sprechen, aber er konnte Pansy schlecht dabei zusehen, wie sie ins Verderben stürzte.

Als er Hermine in der Bibliothek sah, ging er an ihr vorbei ohne sie anzusehen. Er nahm ein Buch heraus in das er den Brief steckte. Im Vorbeigehen ließ er das Buch auf ihrem Tisch liegen und ging wieder.

Hermine wartete eine Weile, ehe sie alle anderen Bücher zurücklegte und das Buch, das Theodor ihr gegeben hatte, ausborgte. Erst im Gemeinschaftsraum öffnete sie es und las den Brief. Nachdem sie mit Harry und Ginny gesprochen hatte, brachte sie den Brief zu McGonagall, im Moment wäre sie die einzige, die etwas unternehmen könnte. McGonagall lud Howard Swifting für den nächsten Tag zu einem Gespräch ein.

Sie selbst hatten an diesem Tag alle Hände voll zu tun, die Rede des Ministers hatte sie alle verärgert und sie wollten nun zum Gegenschlag ausholen. Von wegen kleine Opfer und Pflicht am Ministerium! Jeder der diesem Antrag aus freien Stücken folgte war selbst dafür verantwortlich, er konnte doch wirklich nicht den Widerstand dadurch in Verruf bringen, dass er ein Recht auf persönliche Freiheit einforderte.

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„Wie konntest du den Brief der Direktorin geben?", schrie Pansy Theodor an, nachdem McGonagall sie informiert hatte, dass sie morgen ebenfalls zu dem Gespräch erscheinen sollte.

„Irgendjemand muss dir doch helfen, wenn du dir selbst nicht helfen kannst.", meinte Theodor, „Pansy, ich meine es doch nur gut mit dir."

Sie lief hoch in ihr Zimmer.

Als Draco ein paar Stunden später kam, wies Theodor ihn darauf hin, dass er mit Pansy sprechen sollte.

„Er hat McGonagall geantwortet, dass er mich schon morgen mitnehmen will, weil die Hochzeit bereits übermorgen stattfinden soll.", schluchzte sie vollkommen aufgelöst.

„Wir finden eine Lösung, Pansy.", meinte er besänftigend.

„Das tun wir nicht! Du versprichst mir das jetzt schon seit Monaten und es ist nichts passiert."

„Ich war in Askaban.", meinte Draco verärgert, „Was sollte ich von dort aus großartig unternehmen."

„Vielleicht finde ich einen Weg dich außer Landes zu bringen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, das verspreche ich.", meinte er.

„Das sind leere Worte, Draco, was steht denn schon in deiner Macht?", schüttelte sie den Kopf.

„Pansy, wie kannst du es wagen. Natürlich habe ich Macht."

„Ach ja? Welche denn? Wie kannst du mir helfen, Draco, das ist alles was ich von dir wissen will!"

„Wir werden fliehen.", meinte Draco und nahm sie in den Arm.

„Und wie?", fragte Pansy.

Er wusste keine Antwort.

„Draco, ich gehe eher nach Askaban, als diesen Mann zu heiraten."

„Nein! In Askaban bist du als reinblütige Hexe nicht sicher.", schüttelte er vehement den Kopf.

„Aber ich werde ihn nicht heiraten, Draco."

„Wir flüchten, versprochen.", meinte er nur und küsste sie sanft.

Pansy wusste, dass Dracos Worte nur ein weiteres leeres Versprechen an sie waren. Niemand konnte ihr noch helfen, alles was sie tun konnte, war es sich selbst dabei zu helfen, ihren Idealen treu zu bleiben.

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McGonagall empfing Howard Swifting am folgenden Tag, Snape kam mit Pansy.

„Mr Swifting. Ms Parkinson ist Schülerin hier in Hogwarts. Ihre Leistungen sind ausgezeichnet und ihr fehlt nur noch ein halbes Jahr bis zum Abschluss.", meinte McGonagall eindringlich, „Es wäre unverantwortlich, wenn sie die Schule jetzt abbrechen müsste."

„Sie kann sie zu gegebener Zeit fortsetzen.", meinte Swifting, „Mir wäre es auch lieber, wenn meine zukünftige Frau keine gerade mal 19-jährige Schülerin wäre. Aber wir alle müssen unsere Opfer für dieses Gesetz bringen. Haben sie nicht die Rede des Ministers gelesen?"

Pansy sah den Mann angewidert an. Er war ganz und gar durchschnittlich, nicht hässlich, aber auch nicht attraktiv, nicht groß, nicht klein, nicht dick, nicht dünn. Allein wie er redete, machte er vor ihr den Eindruck durchschnittlich in jedem Detail seines Daseins zu sein.

„Ms Parkinson.", wandte er sich an sie, „Ich versichere ihnen, dass es ihnen an nichts fehlen wird. Alles was ich von ihnen verlange ist, dass sie sich um unsere Kinder und den Haushalt kümmern. Ich helfe ihnen gerne dabei soweit es meine Arbeit zulässt. Aber wir müssen unsere Pflicht erfüllen und uns dem Gesetz beugen."

Pansy starrte ihn nur mit tiefster Abscheu an.

„Wäre es nicht möglich, dass sie ein halbes Jahr hier in Hogwarts arbeiten, so dass Pansy die Schule fortsetzen kann?", fragte McGonagall, „Ich versichere ihnen, dass ich sie gleich hoch oder höher entlohnen werde."

„Das steht nicht zur Debatte. Ich verliere sämtliche Ansprüche auf Beförderungen oder Prämien, wenn ich meine Dienste beim Ministerium unterbreche.", erklärte er.

„Wie wäre es, wenn Ms Parkinson jeden Tag nach Hogsmeade appariert, zur Schule geht und dann spät nachts zurück appariert. Es wird sehr stressig für Ms Parkinson, aber es wäre zu schaffen.", überlegte Minerva.

„Nun, selbst wenn sie gleich schwanger werden sollte, würde es sich ausgehen. Sie haben Recht.", nickte Swifting, „Das hört sich nach einer geeigneten Lösung an, sowohl für Ms Parkinson als auch für mich."

Pansy starrte ihn immer noch angeekelt an. Sie würde nicht zulassen, dass dieser Mann oder irgendein anderer Muggelgeborener, oder irgendein Mann außer Draco, sie auf eine intime Weise berühren würde. Sie würde unter keinen Umständen zulassen, dass er sie mit einem Halbblut schwängerte. Sie würde die Ehre ihrer Familie gewiss nicht mit Füssen treten.

„Aber ich würde sie gerne – wie in meiner Antwort auf ihren Brief schon erwähnt - sofort mitnehmen, die Hochzeit ist für morgen Vormittag angesetzt, es ist mein einziger freier Tag die nächsten zwei Wochen.", erklärte Swifting.

„Ms Parkinson?", fragte McGongall, „Was sagen sie dazu?"

Pansy atmete tief durch.

„Ich muss noch packen, zumindest alles was ich brauche. Und ich muss noch meiner Mutter schreiben. Außerdem muss ich mich noch meinen Freunden und Freundinnen bescheid geben.", meinte sie emotionslos.

„Wie lange werden sie brauchen?", fragte Swifting.

„Etwa drei Stunden.", meinte sie tonlos.

„Sie können solange hier in Hogwarts bleiben, wenn sie das wünschen.", meinte McGongall.

Swifting nickte.

Snape begleitete Pansy zurück in den Gemeinschaftsraum der Slytherins.

„Ms Parkinson, kann ich irgendetwas für sie tun?", fragte er.

„Nein.", meinte sie kühl.

„Sie werden zurecht kommen?", fragte er eindringlich.

„Natürlich, ich bin eine Slytherin und eine Parkinson.", meinte sie.

Draco kam aus dem Schlafzimmer der Jungen.

„Pansy. Professor.", begrüßte er sie.

„Nun, Ms Parkinson, wenn sie doch noch Anliegen haben, bin ich auf weiteres in meinem Büro, ich denke ich lasse sie erstmal alleine. Melden sie sich bei mir, ehe sie aufbrechen, ich werde sie und Mr Swifting noch nach Hogsmeade begleiten.", erklärte er.

Als Snape weg war fiel Pansy Draco in die Arme.

„Lass uns flüchten. Auf der Stelle.", flehte sie.

„Pansy, du weißt, dass das nicht geht. Wir kommen nach Askaban."

„Wir könnten in die Höhlen vor Hogsmeade, solange bis sie die Suche aufgeben, dann flüchten wir."

„Sie werden die Höhlen bestimmt durchsuchen. Außerdem bezweifle ich, dass sie uns überhaupt aus Hogwarts raus lassen.", meinte er.

„Was soll ich dann deiner Meinung nach tun?", fragte sie.

„Verweigere den Vollzug der Ehe. Du kannst das immerhin zweimal machen.", meinte er hilflos.

„Und dann? Was mache ich dann?", fragte sie verzweifelt.

„Vielleicht habe ich bis dahin eine Möglichkeit gefunden wie wir dieses Land verlassen können."

„Das ist nicht viel versprechend.", meinte Pansy.

Sie starrte ihn eine Weile an, dann gab sie ihm einen innigen Kuss.

„Ich muss jetzt packen.", erklärte sie wieder ganz emotionslos.

„Ich warte im Jungenzimmer auf dich. Du kommst doch noch ehe du gehst?", fragte Draco hoffnungsvoll.

„Natürlich.", lächelte sie ihn an und gab ihm dann einen leidenschaftlichen Kuss.

„Ich werde dich immer lieben Draco.", meinte sie mit sanfter Stimme und streichelte seine Wange

„Ich dich auch Pansy!", meinte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Er begleitete Pansy zur Stieg und ging dann in das Zimmer der Jungen.

Daphne saß im Zimmer und blätterte in einem Buch über Zaubertränke.

„Schon wieder am Brauen von verbotenen Substanzen?", fragte Pansy.

Daphne schenkte ihr einen missmutigen Blick.

„Keine Sorge, Daphne. Ab heute bist du mich für immer los. Das Schlammblut, das mich heiraten will ist gekommen und will mich sofort mitnehmen."

„Ich dachte McGongall würde dafür sorgen, dass du zumindest die Schule beenden kannst.", wunderte sich Daphne.

„Nun, ich werde Hogwarts wohl nicht beenden.", erklärte sie mit einer sachlichen Stimme.

„Wolltest du nicht mit Draco fliehen?", fragte sie weiter.

„Nun, er hat es mir versprochen, aber ich wusste, dass es ein leeres Versprechen war. Aber ich trage es ihm nicht nach.", meinte sie gleichgültig, „Wie geht es dir mit Justin?"

„Er vergöttert mich. Aber auf Dauer ist es etwas Anstrengend.", seufzte sie.

„Ihr hattet Sex?", fragte Pansy.

„Natürlich. Ziemlich langweilig, wie erwartet. Ich konnte es gar nicht erwarten Blaise am nächsten Tag zu sehen.", träumte Daphne vor sich hin.

„Fühlst du dich nicht wie eine Verräterin deiner Familie gegenüber?", bohrte Pansy nach.

„Ich bitte dich. Ich bin nach wie vor eine Greengrass. Ich habe Justin natürlich dazu gebracht meinen Namen anzunehmen.", tat sie es ab.

„Das ändert doch nichts daran, dass du Schmutz in die Linie deiner Familie bringst."

„Ich bekomme doch keine Kinder mit ihm. Irgendwann ist dieses Gesetz Geschichte und ich und Blaise machen so weiter wie bisher.", erklärte sie gleichgültig.

„Du gibst dich diesem Schlammblut einfach so hin, hast du gar keine Ehre."

„Ich wüsste nicht was dir deine Ehre bisher gebracht hätte.", meinte sie finster und wandte sich von Pansy ab.

Pansy begann den Brief an ihre Mutter zu schreiben, als sie ihre Sachen gepackt hatte. Zuletzt schrieb sie einen Brief an Millicent in dem sie auch Vin und Greg grüßen ließ.

„Was schreibst du da?", fragte Daphne.

„An meine Mutter.", erklärte sie.

„Du lädst sie zu deiner Hochzeit ein."

„Ich bitte dich. Natürlich nicht.", meinte Pansy hochtrabend.

„Und der zweite Brief?"

„Millicent. Ich muss ihr die neuesten Entwicklungen schließlich mitteilen, da sie immerhin meine nahste Vertraute war.", meinte sie kühl.

Daphne las weiter, während Pansy die Nachrichten am Fuss ihrer Eule befestigte.

„Wo stecken eigentlich Blaise und Theodor? Ich hätte mich gerne noch von ihnen verabschiedet.", meinte Pansy.

„Ich glaube sie haben gerade Alte Runen.", meinte Daphne, „Aber du kommst doch bestimmt bald einmal vorbei will ich meinen, wegen Draco."

„Das bezweifle ich stark.", meinte sie tonlos, „Könntest du Blaise und Theodor zwei kurze Nachrichten von mir geben?"

Daphne nickte und beobachtet Pansy beim Schreiben. Pansy versiegelte die Schreiben.

„Ich hätte sie schon nicht gelesen, Pansy.", meinte Daphne scharf.

„Ich hab es nun einmal gerne förmlich, nichts gegen dich Kleine.", meinte Pansy mit einem gefährlichen Grinsen.

„Wenn du meinst.", wandte sich Daphne wieder dem Buch zu.

Pansy gab ihr die Schreiben, die Daphne gleich wieder neben sich auf den Nachttisch legte.

„Es kann noch dauern bis sie kommen.", erklärte Daphne.

Pansy blieb vor ihr stehen und starrte sie an. Schließlich lächelte sie.

„Was denn Pansy? Wirst du jetzt sentimental und theatralisch?", belächelte sie Pansy.

Pansy beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie fuhr ihr sanft durch ihr rabenschwarzes Haar.

„Kein Wunder, dass Justin dich vergöttert und du unserem anspruchsvollen Blaise genügst.", lächelte sie und betrachtete ihre grasgrünen Augen, sie fragte sich, ob sie wohl weinen würde.

Daphne sah sie sprachlos an.

„Leb wohl, Schönheit.", funkelte Pansy sie gefährlich an und verschwand zur Tür.

Pansy dachte nicht einmal daran ins Jungenzimmer zu gehen, sie hatte Draco belogen, sie würde nicht noch einmal kommen um Abschied zu nehmen, so war es einfacher. Sie hatte noch gute eineinhalb Stunden. Sie verließ den Gemeinschaftsraum und verstaute ihre Koffer in einer Nische hinter einer Statue, dann begab sie sich in das Badezimmer der Vertrauensschüler und Vertrauensschülerinnen.

Daphne lag verwirrt auf ihrem Bett. Pansys Abschied war ausgesprochen merkwürdig. Eigentlich hatte sie mit einem bissigen Kommentar als Abschied gerechnet. Sie las ein paar Seiten ohne etwas davon mitzubekommen.

„Leb wohl, Schönheit.", murmelte Daphne.

Was hatte Pansy nur zu einem derart dramatischen Abgang bewogen. Sie nahm die beiden Nachrichten in die Hand. Weshalb hatte Pansy sie nicht einfach darum gebeten ihnen etwas auszurichten. Warum hatte sie an ihre Mutter geschrieben, wenn sie diese nicht zur Hochzeit einlud. Wieso schrieb sie Millicent, wo sie doch offenbar in Eile war. Leb wohl, Schönheit.

„Oh Merlin.", Daphne sprang vom Bett, und eilte mit den Nachrichten in der Hand zur Tür hinaus, sie machte sich keine Mühe ihre Schuhe anzuziehen.

„PANSY!", schrie sie hysterisch, während sie die Stiege hinunterlief.

Die Schüler und Schülerinnen im Gemeinschaftsraum starrten sie verwundert an. Ohne zu klopfen stürmte sie in das Jungenzimmer, sie hoffte sie würde Draco und Pansy dabei überraschen, während sie sich küssten.

„Was ist denn Daphne?", meinte Draco genervt, er las gerade in einem seiner Schulbücher.

Er sah ihre Füsse an.

„Du trägst keine Schuhe."

„Pansy!", schrie sie hysterisch, „Sie ist nicht bei dir."

„Nein, sie ist oben und packt ihre Sachen."

Daphne schüttelte den Kopf.

„Sie wird sich umbringen, Draco!", schrie sie immer noch hysterisch.

„Pansy würde sich doch nicht umbringen. Das würde sie doch nicht?", ihm wurde mulmig zumute.

Pansy saß im Badezimmer der Vertrauensschüler und Vertrauensschülerinnen. Sie würde nicht ihre Familie verraten, sie würde nicht diese Schmach ertragen, sie würde sich nicht den Rest ihres Lebens schämen. Trotz der ausweglosen Situation war sie immer noch eine Slytherin und allen voran immer noch eine Parkinson. Seit sie wusste, welches Schicksal ihr möglicherweise drohte, hatte sie diesen Weg in Erwägung gezogen, sie hatte alles bis ins kleinste Detail durchgeplant, sogar das Kleid, das sie trug. Sie nahm ihren Ring, ein Familienerbstück, ab. Sie schraubte die Abdeckung ab, darunter verbarg sich ein Hohlraum in welchem sie ein Pulver aufbewahrte. Dieser Ring war über Generationen unter den Frauen der Parkinsons weitergegeben worden. Sie nahm das Pulver ein und schluckte es mit einem Schluck Wasser runter. Sie würde in weniger als einer viertel Stunde für immer ruhen.

Sie wurde müder und müder, Kälte breitete sich in ihren Adern aus und legte sich auf den Fliesenboden. Glückliche Gedanken durchströmten ihr Gehirn und sie schwebte in einem Zustand vollkommener Glückseligkeit, sie war zufrieden. Sie hätte keine Schande über ihre Familie gebracht, sie würde nach einem ehrenvollen Leben einen ehrenvollen Tod finden.

„Sie sagte ‚leb wohl' und gab mir Nachrichten für Blaise und Theodor.", Daphnes Stimme zitterte während sie sich auf den Weg zu Snapes Büro machten.

Schüler und Schülerinnen im Gemeinschaftsraum hatten ihnen gesagt, dass Pansy den Raum mit ihrem Koffer verlassen hätte.

„Was steht denn in den Nachrichten?", drängte Draco und Daphne brach die Siegel, „Sie wollte doch noch zu mir kommen, um sich zu verabschieden."

„Theodor, verhindere bitte, dass Draco etwas Dummes tut, ich weiß du bist der einzige der klug genug ist ihn davon abzubringen, im Glauben er hätte das selbst beschlossen.", las Daphne, „Blaise, sorg gefälligst dafür, dass Daphne in Zukunft die Finger von Drogen lässt, für dich würde sie alles tun."

Draco klopfte an Snapes Tür.

„Mr Malfoy? Ms Greengrass?", fragte er verwundert und musterte sie.

„Ms Greengrass, sie haben keine Schuhe an.", meinte er verwundert.

Daphne nahm keine Notiz davon.

„Pansy wird sich umbringen!", schrie Daphne hysterisch.

„Wo ist sie jetzt?", reagierte Snape sofort.

„Wir wissen es nicht, sie ist verschwunden. Ich dachte sie würde gehen, aber sie sagte leb wohl. Und Draco hat im Jungenschlafzimmer auf sie gewartet. Mir ist erst nach einer Weile klar geworden, was sie vorhat.", zitterte Daphnes Stimme.

„Ms Greengrass, sie holen Professorin McGonagall, Mr Malfoy, sie kommen mit mir, wir treffen uns beim Bad der Vertrauensschüler und Vertrauensschülerinnen.", meinte Snape, er war sich sicher, dass Pansy bestimmt dorthin gegangen war, wenn sie wirklich den Plan verfolgte sich das Leben zu nehmen.

Am Weg nach oben plagten ihn Vorwürfe. Sie hatte sich nicht anmerken lassen, dass die Situation sie mehr belastete, als er dachte. Er hätte im Gemeinschaftsraum auf sie warten sollen, aber er wollte ihr einen privaten Abschied von ihren Freunden und Freundinnen ermöglichen.

Er klopfte gegen die Tür.

„Ms Parkinson, sind sie da drinnen? Wenn sie mich hören öffnen sie sofort die Tür?", schrie er und klopfte gegen die Tür.

„Mr Malfoy, sie kennen das Passwort?", forderte er ihn auf die Tür zu öffnen.

Die Tür ging auf, am Boden lag Pansy. Snape kniete sich neben sie und fühlte ihren Puls. Sie war eiskalt und atmete nicht mehr.

„Hat sie sich behext?", zitterte Dracos Stimme.

„Ich denke eher an Gift.", murmelte Snape und zog einen Bezoar hervor und steckte ihn in Pansys Mund.

Sie zeigte keine Reflexe mehr, sie schluckte ihn nicht. Neben ihr lag der Ring und daneben der Verschluss, er nahm ihn an sich. Dann hob Snape ihren leblosen Körper hoch.

„Sie muss in den Krankenflügel.", meinte er und eilte gefolgt von Draco los.

McGonagall und Daphne begegneten ihnen auf dem Weg.

„Sie hat offenbar Gift zu sich genommen.", meinte Snape, als Madam Pomfrey sie untersuchte, „Ich habe ihr einen Bezoar gegeben, aber sie konnte ihn nicht mehr schlucken."

Dann hielt er ihr den Ring entgegen.

„Das Gift war in dem Ring, aber es sind keine Spuren mehr vorhanden. Vielleicht…"

Madam Pomfrey nahm seine Hand und unterbrach ihn.

„Professor Snape. Das Mädchen ist tot.", sagte sie mit ruhiger und einfühlsamer Stimme, ehe ihr Tränen in die Augen traten.

Draco stürmte aus dem Raum, Tränen füllten seine Augen. Daphnes Knie wurden weich und sie konnte sich gerade noch am Bett festhalten. Sie strich Pansy die Haare aus dem Gesicht. Sie küsste sie auf die Stirn.

„Leb wohl, Pansy."

Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging sie auf den Ausgang zu. Ihre Tränen fielen zu Boden.

„Ms Greengrass.", wandte sich Snape zu ihr um.

Sie schüttelte den Kopf und ging weiter.

„Daphne?"

Blaise ließ seine Tasche fallen, er hatte gerade den Unterrichtssaal verlassen, als er Daphne den Gang entlang gehen sah. Sie schien ihn nicht zu bemerken, also stelle er sich ihr in den Weg und hielt sie an den Schultern fest. Ihr Kopf war nach unten geneigt, er sah zu Boden.

„Du trägst keine Schuhe.", meinte er in schrecklicher Vorahnung.

Daphne hob den Kopf und sah ihn kopfschüttelnd an. Ihre Augen waren rot vor lauter Tränen. Theodor kam zu ihnen.

„Daphne?", fragte auch er besorgt, „Was ist passiert?"

Daphne traten noch mehr Tränen in die Augen.

„Pansy ist tot.", quälte sie hervor.

Die beiden Jungen starrten sie entsetzt an.

„Sie hat sich umgebracht.", wimmerte sie und griff in ihre Taschen.

Sie zog die beiden Nachrichten hervor und gab sie ihnen, ehe sie stumm weiter ging. Blaise folgte ihr, als er seine Nachricht gelesen hatte. Er legte seinen Umhang, um ihre Schultern weil sie am ganzen Leib zitterte.

Theodor blieb stehen, er ließ die Nachricht zu Boden fallen.

„Theodor? Alles in Ordnung?", fragte Su und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Er wandte sich zu ihr um, und schüttelte den Kopf.

„Das Gesetz hat also ein weiteres Opfer gefordert.", meinte er unter Schock stehend.

A/N:

So am Ende der neuen Kapitel erwartet euch diesmal eine ausgesprochen lange Anmerkung von mir.

Zunächst einmal sieht es so aus: Ich bin vor einigen Tagen krank geworden (Kehlkopfentzündung, Bronchitis, oder soetwas ähnliches) weshalb es mit dem update ein Weilchen gedauert hat. Es ist zwar nicht der ausschlaggebende Grund dafür gewesen (aber auch einer davon), aber ich habe beschlossen meine Reisepläne zu verwerfen. Das bedeutet, dass ich auch in Zukunft etwa einmal die Woche in der Lage sein werde updates online zu stellen. Da ich ein sehr konfuser, wirrer und planloser Mensch bin, wird das vermutlich sehr unregelmäßig sein. Auch kann ich nicht versprechen, dass ich exakt jede Woche update, manchmal ist es vielleicht öfter, manchmal fällt es dafür vielleicht aus.

Da ich mittlerweile dazu übergegangen bin die Kapitel auch Korrektur zu lesen (war aber auch höchste Zeit...) brauche ich jetzt immer etwas länger für jedes neue Kapitel, aber ich denke es werden trotzdem immer einige sein. Außerdem werde ich irgendwann alle Kapitel die ich nicht Korrektur gelesen habe überarbeitet ins Netz stellen (wann weiß ich noch nicht, es betrifft aber auf jeden Fall alle Kapitel von 1-17). Inhaltliche Änderungen gibt es selbstverständlich keine, es geht eigentlich nur um Rechtschreibung und Sinnfehler in einzelnen Sätzen. (Vor allem aber meine katastrophale Beistrichsetzung und meinen Hang bei das immer ein s zuviel zu verwenden.)

Gut ich denke damit wäre alles Organisatorische besprochen. (Um es ganz förmlich auszudrücken g)

So jetzt werde ich mal zu euren Reviews Stellung nehmen und dann noch ein paar allgemeine Dinge schreiben, die ich im Bezug auf die Geschichte noch sagen wollte.

Also zunächst einmal danke an euch alle, auch wenn ich jetzt nicht alle namentlich nenne, ich habe jeden einzelnen review gelesen und sie helfen mir immer extrem weiter, was das Schreiben der Geschichte betrifft, und sie motivieren mich immer unglaublich!

aida: Also die Geschichte ist noch nicht fertig geschrieben. Momentan arbeite ich gerade an Kapitel 40, das Verlorene die wir liebten (oder zumindest so ähnlich) heißen wird. Wie viele Kapitel ich am Tag schreibe kommt darauf an. Manche Kapitel (bei denen wesen es gar nicht glaubt) dauern ewig, andere sind fertig bevor ich mir dessen überhaupt bewusst werde. Daher schreibe ich manchmal kein ganzes Kapitel fertig und manchmal viele. Gerade jetzt wo ich krank bin habe ich ja besonders viel Zeit und mein Nachtschattengewächsleben (schlafe von ca. 6 Uhr morgens bis 15 Uhr) sorgt für viele ungestörte Momente.

Ich bin sehr erleichtert, dass die Charaktere in-charakter wirken (vor kurzem habe ich ein ganzes neues Kapitel verworfen und neu geschrieben, weil es mir plötzlich gar nicht mehr so vorkam).

Viel Erfolg (und Durchhaltevermögen ;-) ) bei deinem Sprachkurs. Was lernt du denn für eine Sprache? (sollte es Niederländisch sein - oder Dänisch - beneide ich dich schon jetzt, das sind nämlich zwei Sprachen die ich echt gerne lernen würde.)

Malina: Stimmt, ich habe keine/n Betaleser/in. Hab noch nicht einmal Ausschau gehalten. (Ich weiß, eigentlich hätte ich das wirklich tun sollen...) Aber ich werde die Kapitel alle Korrektur lesen, und die überarbeiteten Kapitel hochladen. Kann noch nicht versprechen, bis wann das geschieht, aber ich werde es in den Anmerkungen erwähnen.

CitySweeper: Das Candlelightdinner war eigentlich schon dieses Date. (Schande über mich, ich habe es nicht ausführlich genug erklärt.) Also es ist so, die anderen Dates waren im Vergleich zu dem von Snape und Hermine einfach unspektakulärer und sie waren nicht an einem ganz einsamen Tisch. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke greife ich mir echt an den Kopf, ich habe ganz vergessen, das in der Geschichte zu erwähnen. Sorry.

Ich freue mich, dass du die politischen Aspekte der Geschichte interessant fandest, würde mich interessieren, was du zu den neueren Kapitel (die ja teilweise fast nur politisch sind) sagst.

Zu Snape und seiner Aktion (Hermine über die Wange streichen) sage ich besser gar nichts. Die Zukunft wird Antworten liefern.

HermyBookworm: Zwecks der Altersbeschränkung in Hermines Anzeige kann ich nur sagen, dass sie vermutlich im Wesentlichen darauf ab gezielt hat, dass sie einen Mann findet, der es akzeptiert wenn sie in Hogwarts zur Schule geht und eine Scheinehe führen will. Ich werde sie mal fragen, was sie in ihre Anzeige geschrieben hat und vielleicht erwähne ich es das nächste Mal in meinen Anmerkungen. Auf jeden Fall hat Wizlove - wie wir alle mittlerweile wissen - einen schrägen Sinn für Humor.

Also nach meinen Informationen ist Snape auch 20 Jahre älter als Harry. Also er ist jetzt entweder 39 oder 40.

Ich bin überhaupt höchst erfreut, dass dir die „Dunklen Wolken" aufgefallen sind. g Wie wir jetzt ja wissen, war Trelawneys Prognose durchaus richtig. Sie sieht zwar offenbar oft das offensichtliche, hat aber die Gabe dafür vieles ganz anders zu interpretieren, als es eigentlich gemeint ist. Ich mag diese Frau, sie ist so wunderbar wirr und schräg.

Was Snape und den Widerstand betrifft, kann ich dir folgendes sagen Snape ist ein Gegner des Heiratsgesetzes und will es abwenden. : Er war Mitglied des Phönixorden und der Orden ist wieder aktiv und Snape ist immer noch dabei.

So abschließend noch ein paar Gedanken die ich loswerden wollte, was die Geschichte und auch einiges Allgemeinen betrifft:

Zunächst einmal die Sache mit Buch 6: Ich glaube irgendwie, dass nach allen Beweisen, die von verschiedenen Leuten aus den Büchern ausgegraben wurden, dass Snape Dumbledor wirklich nicht betrogen hat, sondern auf seinem Befehl hin gehandelt hat. Es scheint mir ganz schlüssig. Aber ich habe vor das Buch noch mal zu lesen, bevor ich mich da festlege.

Hasst mich nicht, aber ehrlich gesagt, hätte ich kein großes Problem, wenn Snape plötzlich doch auf der Dunklen Seite steht. Dumbledor würde dadurch (weil er sich geirrt hat) viel menschlicher erscheinen. Es würde seinen Charakter in der Geschichte einfach schön abrunden. Außerdem habe ich mich schon so an den Snape als Ordensmitglied gewöhnt, dass es mich durchaus gefesselt hat, ihn plötzlich wieder aus einer anderen Perspektive zu betrachten. JKR hat es wirklich geschafft mit ihm einen undurchschaubaren Charakter zu schaffen: Niemand weiß, wann Snape nun die Wahrheit sagt und wann er lügt. Es ist einfach phantastisch.

Aber irgendwie halte ich im Moment einfach die Theorie, dass Snape immer noch auf der Seite des Ordens steht für am plausibelsten.

Der Grund warum ich diese Geschichte geschrieben habe war nicht, weil ich eine neue Theorie Snape betreffend aufstellen wollte. Daher habe ich die einfachste und gängigste Theorie (die den Absichten meiner Geschichte nicht im Weg stand) gewählt. Ich gebe zu, dass es keine kreative Idee war, aber sie war für meine Zwecke am dienlichsten.

Ich habe die Geschichte nämlich aus folgenden Grund begonnen: Ich habe eine Vielzahl von Marrige Law Geschichten gelesen und am Ende kam mir folgender Gedanke. Wieso lässt sich ein ganzes Volk ein derartiges Gesetz gefallen (die Antwort auf die Frage finden wir mit Sicherheit auch in der realen Welt - sie ist allgegenwärtig, wenn wir uns in Erinnerung rufen, was wir uns alles von Regierungen, Autoritäten, Wirtschaft, etc. gefallen lassen) und wieso unternimmt niemand etwas dagegen? Die Geschichten die ich gelesen habe, haben sich alle so sehr auf die Beziehung zwischen Snape und Hermine konzentriert, dass diese Aspekte untergingen. (Wenn ihr eine Geschichte kennt, bei der das anders ist, wäre es toll, wenn ihr mir sagt, wo ich sie finden kann!) Das höchste der Gefühle waren, wenn ich mich recht erinnere Feststellungen, dass das Gesetz ja irgendwann abgeschafft werden würde, weil sich so etwas ja nicht halten kann, und einmal war die magische Gesellschaft quasi vor dem Ende und nur dieses Gesetz konnte sie noch retten, also eine Entscheidung aus Pflichtbewusstsein. In den meisten Geschichten wurde aber nicht näher darauf eingegangen und das Gesetz diente nur als Rahmen (die Betroffenen nahmen das Gesetz einfach so hin).

Das alles hat mich ganz und gar nicht zufrieden gestellt. Eigentlich hat es mich teilweise sogar deprimiert. Versteht mich nicht falsch, es sind verdammt gute Geschichten darunter gewesen, und sie verfehlen ihre Absicht (ein Paar aus Snape und Hermine zu machen) in keiner Weise. Aber ich dachte ich kann das nicht einfach so stehen lassen und muss selbst versuchen dazu Stellung zu nehmen. Der Gedanke daran, dass sich Leute so etwas einfach gefallen lassen würden, und sich nicht dagegen wehren würden erschien mir aber nicht nur als frustrierend, sondern auch als unglaubhaft. Ich meine wir sprechen immerhin von Leuten die in Dumbledors Armee oder dem Orden des Phönix tätig waren. Sie würden sich doch nicht einfach von einer Regierung ein derartiges Gesetz gefallen lassen. Zumindest ist das meine Ansicht.

Eigentlich bin noch nicht einmal eine Snape/Hermine - Shipperin (zugegeben durch die Geschichte beginnt es mir durchaus Spaß zu machen) und wollte im Wesentlichen die Problematik aufgreifen, die ein derartiges Heiratsgesetz mit sich bringt.

So, nun habe ich lange genug meine Anmerkungen zum Besten gegeben. Zum Abschluss der Geschichte (wann immer das sein mag) werde ich was ich hier geschrieben habe noch ein weiteres Mal aufgreifen und mir Gedanken darüber machen, ob ich mit der Geschichte das erreicht habe, was ich erreichen wollte.