Einen Dank an meine Beta Mariacharly (die Euch mit Kommata versorgt und die schlimmsten Stolpersteine aus dem Weg räumt) und nun viel Spaß mit Kapitel elf:
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11. Wie erträgt man einen Malfoy
Als Harry eintrat, beugte sich Molly über Lucius Malfoy und ließ die letzten Schwellungen aus seinem Gesicht verschwinden.
„Lass mich in Ruhe! Kümmere dich um meinen Sohn", schnarrte er sie an.
„Wie ich sehe, geht es ihm wieder besser", sagte Harry kalt zu Molly.
Molly verdrehte die Augen und nickte. Lucius schien verärgert über Harrys Art, ihn zu ignorieren. Mit einem überheblichen Seitenblick fragte er:
„Habt ihr den Kelch zerstört?"
Molly trat wieder an Dracos Bett und versorgte seinen geschundenen Körper mit Salben und Zaubern gegen Blutergüsse, offene Wunden und Verbrennungen.
„Nein, haben wir nicht", zischte Harry, irgendetwas an dem Gefäß störte ihn, nur was konnte er noch nicht sagen.
„Wenigstens hat einer von euch den Bann gebrochen. Alle Achtung! Hätte nicht gedacht, dass einer von euch das packt."
„Einer von uns?", fragend sah Harry ihm ins Gesicht.
„Nun ja, Halbblüter, Werwölfe und …"
Er warf Molly einen abfälligen Blick zu. Doch Mrs Weasley funkelte ihn nur böse an und scheuchte dann Harry und den geheilten Malfoy hinaus.
„Diskutiere draußen weiter, Draco braucht Ruhe – DEN da kannst du bitte auch mitnehmen. Was dem fehlt, kann man nicht heilen." (A/B:' ggggggggggg ')
Lucius folgte Harry durch das Haus, das den Schwarzmager sichtlich beeindruckte, bis in den Salon.
„Ich war früher oft hier bei Orion Black. Ein wirklich beeindruckendes Haus, so voller dunkler Magie. Ich habe gehört, es gehört jetzt dir."
„Ja", antwortete Harry kurz.
Schweigend liefen sie weiter, bis Malfoy erneut die Stille durchbrach.
„Warum habt ihr uns nicht dort gelassen?"
„Weil ihr dann beide gestorben wärt. Dann wären wir auch nicht besser als Sie."
„Du glaubst, du wärst besser?"
„Ich weiß es."
Harry versuchte soviel Selbstbewusstsein als möglich in diesen Satz zu legen.
Im Salon saßen eng umschlungen Remus und Tonks, daneben Susan. Remus küsste Tonks und schritt dann Harry entgegen.
„Hallo Harry, ich muss zu Arthur ins Ministerium. Wir haben noch etwas zu bereden. Bis dann …"
Remus verließ den Raum und Harry sah, dass Malfoy sich auf einen Sessel neben den beiden Frauen gesetzt hatte.
„Hallo, ONKEL Lucius", begrüßte Tonks den Blonden.
„Hallo, Nymphadora, du kommst ganz nach Andromeda, wie ich sehe", grüßte Lucius mit einem künstlichen Lächeln.
„Wie bitte?", zischte Tonks.
„Deine Mutter hatte ja schon einen zweifelhaften Geschmack. Nicht nur einen Muggelgeborenen, nein, auch noch einen komplett stillosen. – Aber du … ein Werwolf? Mädchen, Mädchen …"
Als er seinen Kopf schüttelte, fielen seine weißblonden Harre in wirren Strähnen ins Gesicht.
„Onkel Lucius …", protestierte Tonks.
„ONKEL? Onkel, oh, Tonks, du Arme … Jetzt weiß ich auch, warum Remus diesen Charmebolzen nicht mitnehmen wollte", bemerkte Susan trocken.
Lucius musterte Susan abschätzend von oben bis unten.
„So wie ich euch einschätze, ist das da eine Muggel, oder?", fragte er ölig.
„Wenn sie nicht ihre Backen halten, hex' ich Ihnen Ihre Nase so hoch, wie Sie sie spazieren tragen", säuselte Susan zuckersüß.
„Ob Sie das könnten?", stichelte er.
„Ob Sie es herausfinden wollen?", konterte sie.
„Bevor ich es vergesse, Mr Malfoy hier war sehr beeindruckt, dass du alleine den Fluch gebrochen hast, Susan", warf Harry grinsend ein. „Übrigens, darf ich vorstellen: Lucius Malfoy, Geschäftsmann und Todesser – Susan Sheedy, Tränkemeisterin und Fluchbrecherin."
„Sie haben den Fluch alleine gebrochen?", fragte Lucius beinahe fasziniert.
„Ja, Sie waren ja etwas indisponiert. – Sag' mal, Tonks, das ist wirklich dein Onkel?", grinste Susan.
„Ja, das ist er wirklich. Bei der Beerdigung meiner Oma habe ich mich auf seine Robe übergeben. – Zuviel Torte …" (A/B:' ggggggggggg ‚)
Tonks grinste wie ein Honigkuchenpferd. Harry gab ein Grunzen von sich, als er versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Lucius lief dunkelrot an, was einen sehr schönen Kontrast zu seinen hellen Haaren bot.
„Wow, wenn er noch roter wird, bleibt die Farbe vielleicht permanent", lachte Susan.
Lucius warf ihr einen bitterbösen Blick zu, doch Susan sah ihn herausfordernd an.
„Komm, wir gehen, bevor wir noch ‚totgeblickt' werden."
Tonks lachte und zog Susan auf die Beine. Kichernd verließen die beiden Hexen den Salon.
„Weiber", zischte Malfoy.
„Ja, das scheint sich auch nicht zu ändern, wenn man älter wird", fügte Harry in Gedanken versunken hinzu.
„Nein, das wird eher noch schlimmer …", schnaubte Lucius.
Harry sah Malfoy fragend an, doch der starrte vor sich hin.
„Weshalb wollen Sie uns helfen?"
Harrys Neugierde ließ sich nicht länger unterdrücken.
„Ich werde dir nicht vorheucheln, nun der schwarzen Magie abzuschwören oder ein Muggelfreund zu werden. Auch werde ich dir nicht helfen, weil mir eure Sache wichtig ist. Nein – ich will ehrlich sein. Das einzige was ich will ist – Rache!" Er schwieg einen Moment, fuhr mit der Hand über seinen Mund. „Ich biete dir einen Pakt an: solange bis der dunkle Lord vernichtet ist, stehe ich auf eurer Seite."
„Und Draco?"
„Das ist seine Entscheidung, frage ihn selber."
Harry nickte. Watcher stolzierte auf der Rückenlehne des Sessels auf und ab.
„Weshalb sollte ich Ihnen glauben?"
„Stelle mich auf die Probe, wenn du magst", antwortete Malfoy.
Harry überlegte kurz. Watcher kletterte auf seine Schulter und krabbelte an Harrys Kragen. Den Raben ignorierend sah Harry den blonden Mann an, der abwartend zurückblickte.
„Wer hat Ihre Frau getötet?"
Ungläubig starrten zwei graue Augen den jungen Zauberer an, der Todesser schluckte hart, bevor er antwortete.
„Avery und McNair!"
„Wie ist es passiert?"
„Sie haben mich aus Askaban geholt und mich bewegungsunfähig gemacht. Draco stand ebenso erstarrt neben mir. Der dunkle Lord stand vergnügt daneben und befahl Avery und McNair, die seiner Aufforderung ohne zu zögern nachkamen, Narcissa zu quälen. Nach unzähligen Folterflüchen, Tritten und Schlägen beendete McNair die Qualen mit einem Avada Kedavra. Und ich stand da und konnte ihr nicht helfen und konnte es Draco nicht ersparen …"
Tränen traten in seine Augen, schnell drehte er den Kopf ab, damit Harry diese Schwäche nicht sehen konnte. Doch dieser hatte es bereits bemerkt.
„Irgendwann wird Voldemort für den Schmerz bezahlen, den er anderen angetan hat."
„Entschuldige, ich vergesse immer wieder, dass du ja ein ‚Guter' bist", höhnte Lucius.
„Warum hört sich das aus ihrem Mund nur so abwertend an?", spottete Harry.
„Weil genau das eure große Schwäche ist. Ihr setzt euch mit eueren eigenen Regeln so unter Druck, dass ihr keine Kraft und keinen Platz mehr zum Handeln habt", zischte Malfoy.
„Dafür hätten wir ihre Frau nicht umgebracht …", Harry stockte - das hatte er nicht so sagen wollen.
Malfoys Gesicht schien zu versteinern, seine Augen wurden zu kalten, grauen Schlitzen, die gefährlich aufblitzten.
„Pass auf, was du sagst", zischte er.
Harry sah, wie Malfoy versuchte, seine Wut hinunter zu kämpfen. Ob dieser kühle Stratege wohl jemals die Kontrolle verlieren würde? Ob das überhaupt wünschenswert wäre? So schluckte der Schwarzhaarige seinen Kommentar und setzte sich auf den Sessel. Lucius trat an die Bar und zischte:
„Darf ich?"
„Gerne, es ist aber nur Feuerwhisky und Goldlacklikör da."
„Whisky ist schon in Ordnung."
Dobby erschien und vermied es, seinen ehemaligen Besitzer anzuschauen.
„Mr Harry, der junge Master Malfoy ist aufgewacht, soll ich von Mrs Weasley ausrichten."
Malfoy eilte los, die Treppe hinauf, und erreichte kurz vor Harry das Krankenzimmer. Draco saß aufrecht im Bett und lächelte schwach.
„Schön, dass es dir besser geht", begrüßte Lucius seinen Sohn kühl.
Es war erstaunlich, wie schnell die Besorgnis und die Aufgeregtheit des blonden Mannes anscheinend verflogen waren. Vor der Tür waren Schritte zu hören. Arthur Weasley kam herein, blieb wie angewurzelt stehen und versuchte die Situation zu analysieren. Die sonst so freundlichen, braunen Augen verengten sich und sein Mund wurde schmal, als er Lucius Malfoy sah. Verächtlich schnaubte er durch die Nase.
„Was sucht DER denn hier? – Sagt bloß, Molly ist hergekommen, um DEM zu helfen?"
Harry nickte.
„Sie hat ihm geholfen? Freiwillig!", polterte Arthur.
Harry nickte erneut.
„Was sie nicht alles für dich tut, Harry", bemerkte Arthur kopfschüttelnd. „Lass´ uns nach unten gehen, es reicht, wenn ein Weasley seine Anwesenheit ertragen muss."
Auf der Treppe sagte Arthur nachdenklich: „Ich habe einfach ein ungutes Gefühl … was dieses arrogante Ekelpaket angeht."
„Das kann ich verstehen, ich bin mir auch noch nicht so sicher, was ich von ihm halten soll", sagte Harry leise.
„Wir sollten ihn im Auge behalten … vorsichtshalber …"
tbc
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