Klopf, klopf! Hallo da draußen! Seid Ihr noch da? Habe ich Euch verärgert? Oder ist die Geschichte so Sch geworden, dass ihr nichts mehr dazu schreibt? Elektra, Ewenja, Weide, lionlakritz?

So nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel:

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17. Tage des Zwiespalts

Bedrückende Stille machte sich in der Küche des Grimmauldplatz 12 breit, eine kaum auszuhaltende Kälte lag in der sonst so freundlichen, warmen Küche.

Missmutig nippte Harry an seinem Tee. Molly Weasley lehnte schluchzend an Arthur, der seine Arme um sie schlang wie ein Ertrinkender. Vierzehn Stunden war die Entführung von Ginny jetzt her, doch keine Spur war auszumachen. Niemand konnte sich erklären, woher sie gewusst hatten, dass Ginny in der Winkelgasse war oder was sie ausgerechnet von ihr wollten.

„Warum nur meine Ginny? Warum nur mein Kind? Verdammt, verdammt, verdammt…", heulte Molly los.

Harry fühlte sich so hilflos und so schuldig. Wäre sie nicht seine Freundin gewesen, hätte man sie nicht entführt. Es tat ihm weh, Molly und Arthur so traurig und hoffnungslos zu sehen. Zehn Menschen mussten bei dem Überfall ihr Leben lassen ... wenn sie doch nur nicht gegangen wäre!

Wenigstens waren Hermine, Ron, Fred und George nur leicht verletzt. Auch wenn sie noch immer unter Schock standen.

„Wie konntet ihr nur auf solch eine dumme Idee kommen?", jammerte Molly.

Rons Gesicht würde noch bedrückter und Hermine hielt seine Hand.

„Lass sie, Molly, wenn ich mitgegangen wäre, hätte ich helfen können." Remus senkte den Blick.

„Schatz, du konntest es doch nicht wissen!" Tonks strich zärtlich durch das ergraute Haar.

„Ich hätte absagen müssen und mitgehen." Remus vergrub das Gesicht in den Händen.

„Mache dir keine Vorwürfe, wenn du dabei gewesen wärst, hätten sie dich auch getötet", sagte Arthur versöhnlich.

„Ausgerechnet heute kommen auch noch Bokkar und seine Delegation", stöhnte Harry. „Wissen alle vom Orden Bescheid? Suchen sie nach Spuren von Ginny?"

Arthur nickte und ließ seine Frau los. Tonks übernahm seine Rolle und tröstete weiter die schluchzende Molly. Der große Zauberer mit dem schütteren, roten Haar nahm Harry am Arm und schob ihn auf die Seite.

„Harry, Srimgeour hat mich angesprochen. Er möchte sich mit dem Orden treffen. Das ist wahrscheinlich seine Art zu sagen, dass er mit dir reden will."

„Dann werden wir eine Versammlung einberufen und ihn dazu einladen. Wenn er etwas von mir will, soll er das vor dem Orden sagen. Wir werden die Hilfe des Ministeriums und seiner Auroren brauchen, doch er braucht nicht alles zu wissen. Die Malfoys zum Beispiel sieht er besser nicht."

„Warum? So könnten wir doch wenigstens Lucius loswerden."

„Arthur! Ich weiß, du kannst ihn nicht leiden, und ich möchte nicht behaupten, dass ich ihn mag. Doch wir werden seine Hilfe brauchen."

„Wo ist die Nervensäge eigentlich?", schnaubte Mr. Weasley.

„Oben bei Draco, ihm geht es immer noch nicht besser. Kira kümmert sich um ihn; sie ist Ärztin … ähm … Muggelheilerin und Susan hilft ihrer Schwester oder sie kümmert sich um Lucius … das bekümmert mich schon etwas, dass die beiden so oft zusammen sind. Wenigstens scheinen sie sich nicht besonders gut leiden zu können."

„Wenn du dich da mal nicht irrst. Ich habe da eine ungute Ahnung, doch Susan ist alt genug … und stur genug. Wann kommt eigentlich Bokkar?"

„Mad Eye bringt ihn am frühen Nachmittag. Würdest … könntest du dabei sein? Als Leiter des Ordens meine ich und auch …", fragte Harry unsicher.

„Klar, mache ich doch gerne. Bist du aufgeregt? Du kennst doch schon einen Zwerg, so schlimm sind die nicht", grinste Arthur leicht.

„Ihr tut ja gerade so, als ob nichts passiert wäre!", kreischte Molly plötzlich. „Ginny ist entführt! Und ihr redet hier, als sei nichts geschehen!"

„Molly - Schatz, so haben wir das doch nicht gemeint. Du wirst sehen, Ginny wird nichts geschehen, du wirst sie wieder in die Arme schließen können. Aber wir könne doch deshalb nicht den Orden stillstehen zu lassen. Ich denke er ist die einzige Möglichkeit ist, Ginny zu retten und ihre Entführer zu bestrafen. Wir können doch jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken."

Arthur Weasley umarmte seine Frau und küsste sie. Remus stand auf, nahm Tonks bei der Hand und deutete den anderen Anwesenden die Küche zu verlassen, um den Weasleys ein wenig Privatsphäre zu lassen.

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Aufgeregt rutschte Harry auf seinem Stuhl hin und her. Hatte er an alles gedacht? Was sollte er nur sagen? Würde Bokkar freundlich zu ihm sein? Konnte er die Zwerge als Verbündete gewinnen? Schon seit über einer Stunde feilte er an seiner Begrüßung, und sie gefiel ihm immer noch nicht.

Arthur legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter, als die Zwergentür Besuch meldete. Der junge schwarzhaarige Zauberer stellte sich so lässig als möglich neben den Schreibtisch.

Die Tür öffnete sich und Mad Eye Moody trat ein, hielt die Tür offen und verkündete laut: „Ihre Majestät König Bokkar und seine Berater!"

Es traten fünf etwa einen Meter große, zierliche Gestalten ein. Drei trugen kostbare Westen aus Brokat und grüne oder gelbe Hosen, die anderen beiden Harnische aus Silber und Gold und eine Axt und ein Schwert am Gürtel. Eine beeindruckende kleine Abordnung, wie sie stolz im Harrys Arbeitszimmer standen.

„Mattat, schön dich wieder zu sehen", grüßte Harry den ihm bekannten Zwerg.

Doch nicht Mattat, sondern ein alter Zwerg neben ihm mit einem grauen, sehr langen Bart antwortete: „Woher kennt ihr mich? Sind wir uns schon begegnet?"

Nun war es an Harry verdutzt zu sein. Weshalb war Mattat nicht Mattat? Wer war dieser alte Zwerg?

„Wie bitte?", fragte er irritiert.

„Darf ich das aufklären", sagte der Harry als Mattat bekannte Zwerg. „Ich bin Bokkar. Entschuldige bitte die kleine Lüge. Ich hatte mich als mein treuer Freund Mattat ausgegeben, um dich kennen zu lernen. Ich wollte dein wahres Ich sehen, nicht das, das du dem König der Zwerge zeigen willst." (N/B: gggg Das ist cool!)

Ein sympathisches Lachen zog sich über das faltige Gesicht und das Ende des langen rotblonden Bartes vibrierte. Harry musste ebenfalls schmunzeln, er wollte den freundlichen Zwerg begrüßen, doch er wusste nicht wie. Diese Entscheidung nahm ihm das kleinere magische Wesen ab. Bokkar umarmte Harry fest, was Mad Eye und einigen Begleitern des Zwergenkönigs einen überraschten Laut entlockte.

„Wir sollten uns setzen", warf Arthur ein.

Harry wollte sich nun nicht mehr nicht hinter seinem Schreibtisch verschanzen, so ließ er acht gemütliche Sessel erscheinen und bat seine Gäste, sich zu setzten. Sichtlich zufrieden setzte sich Bokkar in einen der Sessel, streckte wenig majestätisch die Füße von sich und sah Harry fragend an. Der junge Zauberer sah erkundigend und etwas hilflos zu Arthur, der nur die Schultern zuckte.

„Harry, bleibe ganz ruhig. Was hältst du davon, wenn du deinem Zwergenbesuch etwas zu trinken offerierst?", fragte Bokkar mit einem Lächeln. „Ein Krug Bier wäre nicht schlecht."

Arthur Weasley lächelte nun auch, sogar einer der Wachen in dem glänzenden Harnisch grinste kurz. Nachdem alle mit Getränken versorgt waren, räusperte sich Harry.

„Eure Majestät …"

„Nenn mich Bokkar, bitte." Harry atmete auf und vergaß die eingeübte Rede.

„Bokkar, wie hast du dich entschieden? Werdet ihr an unserer Seite kämpfen?"

„Du kommst direkt zum Punkt, stelle ich fest." Bokkar warf einen Seitenblick auf den echten Mattat, der antwortete: „Harry Potter, wir haben entschieden, das Volk der Zwerge wird bis zum letzten Mann auf ihrer Seite stehen."

„Das freut mich zu hören, Mattat." Harry fiel ein Stein vom Herzen. „Doch wir wollen hoffen, dass weder auf eurer Seite noch auf unserer große Verluste entstehen."

„Wohl wahr, wohl wahr." Der Zwerg erhob seinen Krug und prostete in die Runde. Nach einer ganzen Weile fuhr Bokkar fort. „Doch ganz wird es sich nicht vermeiden lassen. Krieg bleibt etwas Schlimmes. Doch dieser wird uns leider aufgezwungen."

Sichtlich erleichtert nippte Harry an seinem Butterbier.

„Habt ihr weitere Verbündete gewinnen können?", fragte Mattat.

„Ja, die Zentauren haben sich uns angeschlossen und Hagrid kann die Thestrale rufen, wenn wir sie brauchen. Nur mit den Hauselfen werden wir noch vermitteln müssen, da Minerva McGonagall tot ist und wir nicht wissen wie weit sie kam", antwortete Arthur.

„Was ist mit den Wassermenschen? Wolltet ihr sie nicht auch fragen?" Bokkar sah Harry zufrieden an.

„Da müssten wir Susan fragen, sie kann ihre Sprache und wollte das übernehmen. Sie ist Albus' Nichte, müsst ihr wissen", knurrte Mad Eye.

„Stimmt es, dass nur du den dunklen Lord töten kannst?", fragte Bokkar unvermittelt.

„Es sieht danach aus. Wie können wir im Ernstfall Kontakt aufnehmen?", fragte Harry. Bokkar grinste ob des plötzlichen Themenwechsel, sagte aber nichts.

„Das werde ich schon übernehmen", polterte Mad Eye.

„Das hat Harry nicht gemeint", tadelte Arthur und schüttelte den Kopf.

Bokkar gab seinem anderen Begleiter ein Zeichen und dieser zog eine Kette mit einem kleinen Kristall aus der Tasche. Der Zwerg erhob sich und überreichte Harry die Kette.

„Danke, Bromm, dies ist ein Zwillingskristall - den zweiten trage ich. Wenn Du mich oder uns rufen willst, umfasse den Kristall und denke fest daran. Wir werden dann kommen. – Mach nicht so ein Gesicht, Moody. Du bleibst unser Vermittler, der Kristall ist nur für Notfälle."

Moody brummte etwas Unverständliches und trank einen Schluck Bier.

Gemütlich saßen sie noch einige Stunden beisammen. Harry fühlte, dass sie weitere starke und zuverlässige Verbündete gefunden hatten.

tbc