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Viel Spaß beim neuen Kapitel:

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18.Ginny' s Alptraum

Ginny lag auf dem Bauch, eisige Kälte lähmte ihre Bewegungen, Feuchtigkeit kroch in ihre Kleidung. Die junge Hexe zitterte. Ihre Finger tasteten rauen, kalten Stein, der Geruch von Moder und Fäulnis stieg in ihre Nase. Angewidert versuchte sie die Augen zu öffnen, doch in dem diesigen Halbdunkel um sie herum konnte sie nichts erkennen. Angestrengt blinzelte sie. Um sie herum wurden die verschwommenen Umrisse eines Kellergewölbes sichtbar.

Ginny versuchte erneut aufzustehen, doch die Angst paralysierte ihre Glieder. Sie konnte sich nur noch an Todesser, eine Explosion, Ron und Hermines Schreie und dann Dunkelheit erinnert. Was wohl mit ihren Brüdern und Hermine passiert war? Waren sie auch hier – gefangen? Doch weshalb hatte man sie überhaupt gefangen, warum war sie nicht getötet worden? Was wollten die Todesser mit ihr? Und wo bei allen Dämonen war sie überhaupt?

Schritte näherten sich ihr, Sand knirschte zwischen Sohlen und dem Steinboden. Ginny wurde hart an der Robe im Rücken gepackt und mitgeschleppt. Durch endlose Flure über lange Treppen wurde sie gezerrt. Ihre Knie und Füße schmerzten durch das Scheuern über den harten Boden und die scharfen Stufenkanten, ihre Schuhe hatte sie unterwegs verloren. Endlich blieb der Mann stehen und ließ Ginny unsanft auf den Boden fallen. Die junge Hexe kauerte sich zusammen. Ihr ‚Träger', den sie jetzt sah, war ein grober, brutaler Schlägertyp, der sich jetzt vor jemanden verbeugte. Angestrengt versuchte Ginny die Person in dem großen Stuhl vor ihr zu erkennen, doch da ihm die Kapuze ins Gesicht gezogen war, fiel dies schwer.

„Potters Freundin! – Schön, dich wieder zu sehen, kleine Miss Weasley. Unser letztes Treffen war doch mehr ‚in dich gekehrt'", höhnte eine grausam kalte und hohe Stimme.

VOLDEMORT!

Ginnys Herz klopfte schneller, ihr Atem beschleunigte sich ebenfalls.

„Hat es dir die Stimme verschlagen? Oder sollte Harry Potters Freundin nicht so mutig sein wie ihr kleiner Freund?"

„Ich bin nicht mehr Harrys Freundin", antwortete Ginny trotzig mit kratzender, leiser Stimme.

„Versuche nicht, mich für dumm verkaufen", grollte Lord Voldemort.

Wütend sprang er von seinem Stuhl auf, seine Kapuze rutschte nach hinten und seine roten Augen glühten vor Zorn. Er fasste Ginny mit seiner klauenartigen Hand unter das Kinn, so dass er ihr in die Augen sehen konnte. Beinahe blieb der jungen Hexe das Herz stehen.

Ginny spürte es, wie er versuchte, in ihren Geist einzudringen und probierte sich zu wehren, doch das verstärkte ihre Schmerzen nur noch mehr. Die Rothaarige schrie auf, als Voldemort gewaltsam in ihren Gedanken versank. Ginny sah die Erinnerungen, die Voldemort sich ansah. Über ihre Eltern, ihre Kindheit, die Schule … Harry.

Grob stieß er sie zu Boden. Rasend brüllte er den bulligen Todesser an.

„Sie sagt die Wahrheit! - Könnt ihr nicht einmal etwas richtig machen? Bin ich nur von Dilettanten umgeben?"

Voldemort richtete seinen Zauberstab auf seinen Todesser, der unmerklich zu zittern begann.

„Goyle, ihr werdet nie wieder so versagen! Oder es ergeht dir wie den Malfoys, haben wir uns verstanden?"

Der bullige Mann nickte heftig mit dem Kopf und verbeugte sich noch tiefer.

„Dann ist die Kleine wertlos … töte sie", befahl Voldemort.

Ginny zuckte zusammen - wie sollte sie hier nur wieder rauskommen? Angstschweiß sammelte sich auf ihrer Stirn, ihr Gehirn versuchte zu arbeiten, doch sie konnte vor Grausen ihre Gedanken nicht ordnen.

„Mylord, darf ich um einen Gefallen bitten?"

Ginny kannte diese Stimme – es war Snape.

„Natürlich, mein Bester. Was hat denn unser großer Held für ein Anliegen?"

„Gebt mir die Kleine", sagte Snape und warf Ginny einen unsittlichen Blick zu.

„Du willst sie?" Der dunkle Lord sah Snape fragend an.

„Ja, gebt sie mir als … Spielzeug", bat Snape gierig.

Voldemort lachte grausam. „Dann nimm' sie dir, solange du willst, danach kannst du sie immer noch töten. – Deshalb hast du es so lange auf Hogwarts ausgehalten? Steht auf junge Hexen, unser Tränkemeister", grinste der dunkle Lord gehässig und verzog so sein Gesicht noch mehr zu einer Fratze, bevor er den Raum verließ.

Snape packte Ginny am Arm und zog sie unsanft auf die Beine. Er hatte so fest zugefasst, dass der jungen Hexe ein Schmerzenslaut entwich.

„Mach dein Spielzeug nicht gleich kaputt", grinste Goyle schmierig.

„Wenn es kaputt ist, werfe ich es weg", entgegnete Snape kalt.

„Ich werde niemals Ihr Spielzeug", spie sie Snape entgegen.

Doch der Tränkemeister schlug ihr hart mit der flachen Hand ins Gesicht. Der Schlag war so fest, dass Ginny schmerzhaft auf dem Boden aufprallte.

„Du hältst deinen Mund, wenn ich dich nicht ausdrücklich etwas frage!"

Er zog Ginny wieder hoch und ihr Gesicht war nun ganz nah vor seinem. Sie hörte Goyle gehässig lachen. Während Snape sie unsanft aus dem Raum bugsierte, liefen ihr dicke Tränen über die Wangen. Weshalb musste ihr so etwas passieren? Nicht nur, dass sie gefangen wurde, nein, jetzt war sie auch noch in der Hand dieses Verräters, dieses Killers …

Wortlos zerrte Snape die junge Hexe durch Flure, eine große, steinerne Treppe hoch und dann in einen Seitenflügel. Das Haus schien riesig, aber auch alt und heruntergekommen zu sein. Vom ehemaligen Glanz und Prunk waren nur noch verstaubte Reste und zerstörte Bruchstücke übrig. Snape drängte Ginny in ein Zimmer und warf sie auf ein großes Doppelbett. Mit vor Schreck geweiteten Augen starrte sie Snape an und ihr Körper versteifte sich. Doch der sah sie emotionslos an und lächelte kalt.

„Mache dich nicht lächerlich", schnauzte er. (A/B gggggggggg )

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er hinaus und ließ die verängstigte Ginny einfach auf dem Bett liegen. Mit bebendem Unterkiefer stierte sie die Decke an. Dieses Mal hatte er sie in Ruhe gelassen, doch würde das auch so bleiben? So oft schon hatte sie die Geschichten über die Gräueltaten der Todesser gehört, über Vergewaltigung und Tot, über Folterungen an Geist und Körper.

Würde Snape ihr wirklich so etwas antun?

Natürlich würde er, er hatte auch Dumbledore kaltblütig ermordet, weshalb sollte er ausgerechnet ihr nichts antun? Wie er sie vorhin angesehen hatte - er würde sie bestimmt nicht verschonen, dessen war sie sich sicher.

Doch halt …

hatte Snape die Tür verschlossen? Sie konnte sich nicht erinnern …

vorsichtig schlich Ginny an die Tür … und tatsächlich, sie war unverschlossen.

Sich immer wieder umschauend huschte Ginny in den Flur, versteckte sich hinter einer der Statue und wartete. Als sie sich versichert hatte, dass die Luft rein war, hastete sie weiter zu der nächsten Skulptur. So schlich sie weiter durch die Flure des großen Anwesens - es schien eine Art altes Herrenhaus zu sein - bis sie endlich eine Terrassentür fand, die unverschlossen war.

Leise stahl sie sich nach draußen in die Dunkelheit der Nacht. Leise eilte sie die Stufen hinab, über den Rasen in den nahen Wald. Mit klopfendem Herzen blieb sie stehen und lauschte. Ihre Strümpfe weichten langsam durch, da sie den Tau aufnahmen.

Der Boden des Wäldchens war feucht und rutschig. Da sie in der Finsternis nicht gut sehen konnte, glitt sie ein paar Mal aus und stolperte über Wurzeln und Hecken.

... bis sie auf abschüssigem Boden ausrutschte und in einem kleinen Bachlauf landete. Hart schlug sie mit dem Kopf auf etwas Hartes, sanft glitt sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit …

Hämmernde Kopfschmerzen begrüßten sie, als sie wieder erwachte, und es dämmerte schon. Anscheinend hatte sie die ganze Nacht hier im Wasser gelegen. Sie zitterte am ganzen Körper, immer wieder schüttelte sie sich vor Kälte. Trotzdem standen Schweißperlen auf ihrer Stirn, ihre Lider waren so schwer, dass sie die Augen nicht offen halten konnte.

Sie würde sterben, dessen war sie sich sicher. Ihre Füße konnte sie kaum noch spüren, ihre Zähne schlugen unkontrolliert aufeinander. Wer sollte sie hier finden? Wer würde nach ihr suchen …

Wie durch Watte vernahm sie eine Stimme, sie spürte wie sie jemand aufhob und auf den Armen wegtrug. Der Köper war angenehm warm und sie kuschelte sich dagegen, der Griff ihres Retters wurde fester und sie fühlte sich sicher.

„Dummes kleines Ding … hättest dir können den Tod holen … wie kann man nur so unvernünftig sein …"

Sachte wurde sie auf etwas weiches gelegt, ihre nassen Sachen verschwanden. Eine dicke, warme Decke wurde um sie geschlungen, doch sie zitterte immer noch.

Eine Hand fasste unter ihre Haare und hob den Kopf etwas an. Eine Tasse wurde an ihre Lippen gepresst, die warme Flüssigkeit rann ihre Kehle hinab. Es war Tee, Kräutertee, der leicht gesüßt ihren Bauch wärmte. Die Tasse wurde entfernt und ein Arm legte sich um sie, erschöpft kuschelte sie sich dagegen und schlief ein.

tbc