Wie versprochen ein Dankeschönkapitel, für alle lieben und treuen Reviewer, meine liebe Beta Mariacharly. Das nächste Dopelkapitel gibt es wenn wir die 300 Review Grenze knacken. Und nunviel Spaß und einen schönen Nicimaus- ähm Nikolaustag:

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19. Schwarzer Dämon

Das Klirren von Gläsern weckte Ginny. Ein Hauself sah erschrocken über sein Tablett und wurde blass um die Nase.

„Entschuldigen Sie, Miss, dass Paxy Sie geweckt hat. Sagen Sie bitte dem Master nichts. Sonst wird er böse …."

Seine großen gelben Augen blickten sie furchtsam an.

„Keine Angst, Paxy, ich werde nichts verraten. Kannst du mir etwas zu essen bringen? Ich habe großen Hunger."

„Miss hat ja auch drei Tage geschlafen. Der Master sagte, sie haben eine schlimme Lungenentzündung. Er war sehr in Sorge - ich bringe sofort einige Sandwichs."

Der kleine Kerl verschwand mit seinem Tablett. Ginny sah sich um. Wer sie wohl gerettet und versorgt hatte? Wem war sie zu solch großem Dank verpflichtet? Doch … dieses Zimmer kannte sie … es war das Schlafzimmer, in das Snape sie gebracht hatte.

Sie war nicht gerettet … sie war wieder eingefangen worden!

Doch wer hatte sie so liebevoll ins Haus getragen und so innig gepflegt? Sollte sie einen Verbündeten hier haben?

Die Tür ging auf und Snape trat ein, eine Tasse dampfenden Tee in der Hand. Als er Ginny wach in ihrem Bett liegen sah, reichte er ihr die Tasse.

„Dann kannst du ja jetzt wieder selbst trinken", schnauzte er.

„Warum …?", fragte sie fast tonlos.

„Warum was?", fragte er schroff.

„Warum helfen sie mir?"

„Das weißt du doch, oder glaubst du, ich will mein Spielzeug verlieren?"

Er setzte sich zu ihr aufs Bett und streckte seine Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren. Ginny hielt den Atem an. Doch er berührte nur ihre Stirn.

„Dein Fieber ist vorbei …", bemerkte er kurz.

Er näherte sich mit seinem Gesicht ihrem, um in ihre Augen zu sehen.

„Ja, die sehen auch wieder normal aus …"

Ginny versuchte, in seinen schwarzen Augen etwas über ihre Situation zu erkennen. Doch sie waren so schwarz, tief und undurchsichtig wie immer. Ein Krächzen ließ Snape jedoch herumfahren.

„Hallo Odin!", sagte der Tränkemeister.

Auf dem Fenstersims saß ein schwarzer Vogel mit grauen Federn am Schnabelansatz und flatterte augenblicklich an das Bett. Wartend sah er Snape an, der sichtlich verlegen kurz über den Rücken des Tieres strich, was diesem aber anscheinend nicht genügte, denn er hackte in die Hand des Zauberers, um sich kurz darauf an Snape zu schmiegen und sein Köpfchen an seiner Hand zu reiben. Der Tränkemeister atmete tief ein und vermied es, Ginny anzusehen

„Das ist Watcher … Harrys Watcher! - SIE … SIE schicken ihn zu Harry! - Um ihn zu manipulieren, ihn zu lenken …", schrie Ginny, doch Snape saß unbewegt da.

„Verdammter Verräter …", brüllte sie weiter und schlug mit den Fäusten auf den Zauberer ein. Der Rabe flatterte empört krächzend auf.

Ihr gelangen einige gute Treffer, die seine Nase und seine Unterlippe zum Bluten brachten, bevor er ihre Arme erwischte und sie von sich stieß. Hart schlug sie gegen das Nachtschränkchen und prallte dann auf den Boden. Snape ließ sie einfach liegen. Er trat an den Schreibtisch und nahm einen kleinen Schlüssel aus seiner Robentasche, schloss eine Schublade auf und entnahm ein Pergament. Der Rabe nahm das Dokument in den Schnabel und schwang sich durch das Fenster in die Lüfte.

Ginny stürzte los, um Watcher aufzuhalten, doch Snape fing sie ab und warf sie zurück aus Bett. Mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper stand er vor ihr.

„Wage so etwas nie wieder …" Seine Augen waren zu Schlitzen verengt.

Ginnys Atem stockte, doch das Geräusch des erscheinenden Hauselfen entschärfte die Situation. Snape rauschte aus dem Zimmer und Ginny konnte aufatmen. Paxy lächelte sie scheu an.

„Hier, Miss, Paxy hat ihnen kalte Bratensandwichs und Gurkensandwichs gemacht und Pudding habe ich auch noch gefunden. Und etwas Schokolade, um wieder zu Kräften zu kommen."

„Danke, Paxy, wenigstens ein nettes Wesen hier."

Sie nahm das Tablett entgegen und begann gierig zu essen. Der Elf setzte ein breites Grinsen auf und sagte:

„Aber Master Snape ist gar nicht so übel, er schlägt und tritt einem nicht … er ist freundlicher als mein früherer Meister, der mich an Master Snape verschenkte"

„Versuche nicht, ihn gut zu reden, ich weiß, was er ist … er ist ein kranker, mörderischer …"

„Nein, Miss, sagen sie nichts mehr, für solche Worte kann man Ärger bekommen …"

„Du solltest auf Paxy hören. Er ist ein cleverer, kleiner Kerl, der jetzt ganz schnell macht, dass er Land gewinnt", ertönte eine kalte Stimme.

Snape war unbemerkt wiedergekommen und stand nun mit verschränkten Armen auf der anderen Seite des Bettes. Der Hauself verschwand schleunigst mit einem entschuldigenden Grinsen auf den Lippen.

„Ich hoffe, du machst keine Krümel ins Bett. Das könnte meine Stimmung senken", sagte Snape und knöpfte seine Robe auf.

Der jungen Hexe blieb der Bissen im Halse stecken. Mit weiten Augen starrte sie ihn an, während er sich unbeeindruckt weiter entkleidete. Ginny bemerkte eine sehr große und recht frische Brandverletzung, die sich von den Hüften über seinen Bauch zog. War Snape bei dem Überfall auf Hogwarts beteiligt gewesen? Hatte er auch Professor McGonagall getötet? Mit nichts weiter als einer Unterhose bekleidet, kroch er unter die Bettdecke. Ginny zog laut Luft durch ihre Zähne. Snape strafte sie mit einem bösen Seitenblick.

„Denkst du, ich schlafe auf dem Sofa? Du bist hier in meinem Bett, und wenn dir etwas nicht gefällt, kannst du den Fußboden nehmen", brummte er.

Kurz nachdem er das Licht auf seiner Seite gelöscht hatte, vernahm Ginny ein gleichmäßiges, ruhiges Atmen neben sich. Der Tränkemeister war tatsächlich eingeschlafen. Schnell schlang sie noch ein großes Stück Schokolade hinunter, stellte das Tablett auf das Nachtschränkchen und löschte ebenfalls das Licht. Vorsichtig schlüpfte sie unter die Decke. Lange lag sie wach und grübelte nach, doch dann übermannte sie doch die Müdigkeit.

Ein harter Schlag in die Magengrube weckte Ginny unsanft aus einem unruhigen Dösen. Sie riss ihre Augen auf und orientierte sich kurz. Sie lag immer noch in Snapes Bett, es war noch Nacht, doch das Mondlicht erhellte das Zimmer gespenstisch. Ihr Bettnachbar hatte augenscheinlich einen schlimmen Alptraum. Sein Atem war beschleunigt, er keuchte und stammelte einzelne Worte. Da er immer noch wild mit den Armen schlug, streckte Ginny die Hand aus und berührte ihn vorsichtig am Oberarm. Snape schnappte ihr Handgelenk und starrte sie wirr an. Ginny hatte die Befürchtung, dass er sie gar nicht erkannte. Sachte sprach sie ihn an:

„Professor Snape, Sir … bitte … Sir, sie brechen mir den Arm …"

„Ginny!" Schlagartig schien er zu erwachen.

Am ganzen Körper zitternd, starrte er Ginny an. Schnell lockerte er den Griff. Beide saßen im Bett und Snape hielt noch immer Ginnys Hand in seiner.

„Es tut mir leid … tut es sehr weh?"

Ginny bewegte ihr Handgelenk und nickte dann leicht mit dem Kopf. Snapes Besorgtheit und Verwirrtheit verunsicherten sie. Was sollte das?

Snape wurde sich der prekären Situation bewusst. Schnell ließ er Ginnys Arm gehen.

„Ist ja nichts passiert, leg' dich schlafen", murrte er und wandte sich ab.

Doch Ginny lag noch lange wach, und ihre Gefühle liefen Amok. Ihre Gedanken wirbelten in ihrem Kopf wie ein Spickoskop. Snape hatte Alpträume und er hatte sich beruhigt, als sie ihn darum bat. Er tat ihr leid, doch das war irreal: er hielt sie hier gefangen, sie war sein Spielzeug, seine Sklavin! Oder doch nicht? Doch er war nicht freundlich zu ihr oder erklärte ihr auch nur, weshalb er sie in der Nacht, in der sie fliehen wollte, gerettet hatte.

Weshalb tötete er sie nicht einfach?

Was wollte er von ihr?

Was hatte er mit Harry vor?

tbc

Ihr wisst was jetzt kommt! Also ran an den Reviewknopf!